Dieser Bastard ist eigentlich gar keiner. Die Jungs spielen astreinen Thrash, wie ihn die alten Heroen in der kalifornischen Bucht einstmals zelebrierten. Um die zitierte "gesunde Portion heute" zu finden, musste ich etwas länger suchen. Der Opener "Fischfreund 2" jedenfalls dröhnt und knüppelt in bester Bay-Area-Tradition aus den Boxen. Und andere Songs stehen dem Tierfreund in keinster Weise nach. "Waking Up" beginnt zwar ein bis drölf Kilometer langsamer, groovt ein wenig in Richtung Sepultura, ehe es wieder tüchtig schnell zur Sache geht. Und "Again Again" ist für die Verhältnisse der Westfalo-Knüppler beinahe progressiv. Und stimmt, hier gibt’s sogar ein wenig Nu-Metal-Einflüsse. Ansonsten, moderne Elemente? Der deutsche Gesang beim ersten Stück etwa? Oder vielleicht der effektreich abgewandelte Sound der Stimme bei mehreren Stücken? Oder viele, viele Tempiwechsel, die die Musik zwar abwechslungsreicher machen, manchmal aber auch ein wenig aufgesetzt wirken? Auf jeden Fall findet man tatsächlich in beinahe jedem Song ein interessantes Detail, das nicht haargenau ins Thrash-Raster passt und die Kapelle eigentlich recht wohltuend von absoluten Retro-Acts abhebt. Ich weiß nicht, ich finde dennoch, die Altbier-König haben ein amtliches Thrash-Album mit minimalen Anleihen aus anderen Bereichen auf den Markt geschmissen. Und haben in ihren echten Thrash-Momenten auch ihre besten. Merke: Und je reinrassiger die Thrash-Töle, desto erfreuter das Metal-Herrchen. Guter Einstand.
Angesichts der Tatsache, dass an die Alben der Band THE BLOOD DIVINE heutzutage nicht mehr ganz so leicht zu kommen sind, dürfte dieses Best Of "Rise Pantheon Dreams" für viele der erste Kontakt mit dieser Band sein. Und diese Leute sollten vom unglaublich starken Opener "Aureole" mit langem Intro welches dann unvermutet in einen wirklichen Nakenbrecher mit fiesen Keyboards im Orgelklang übergeht, begeistert sein. Es folgen extrem eingängige Songs mit einfachen Riffs und tragenden, beinahe coolen Keyboardsounds. Freche und rotzige Goth´n Roll Stücke. Gefühlvolle, atmosphärisch dichter und intelligent umgesetzter Metal. Die Band hat verdammt noch mal so einiges auf dem Kasten und zeigt in keinen Bereichen Schwächen. Der ziemlich human wirkende Gesang ohne Geltungssucht des Vokalisten und ein unaufdringlicher weil sehr präziser und nicht kitschiger Keyboardsound sind sicherlich die großen Stärken der Band. Und man kann nur hoffen, dass "Rise Pantheon Dreams" für genug Wirbel um die Band sorgen wird, damit sie den ihnen sicherlich zustehenden Platz in einer der vorderen Reihen des Gothic Metal sicher ist. Neben Songs der letzten Alben, finden sich die bisher unveröffentlichten "Revolt" und "Forever Belongs" und live Versionen von "Crazy Horses" und "Aureole" auf der CD.
Seit 1991 treiben es die Herren - inzwischen voll in polnisch-amerikanischer Death-Metal-Tradition. Sie haben sich nämlich ganz in die Sphären der morbiden Engel geschossen. Und machen’s wohl auch höchstens ein kleines Stück schlechter. Nach einem leicht industrial-gefärbten Intro beginnt "Modern Iconoclasts" mit abgehackten, heftigen Klängen, bei denen auch ein klein wenig Bolt Thrower durchschimmert. Technisch gut gemachter Death Metal mit Knüppel-Parts, langsameren Teilen ... halt wirklich alles, was das frickelige Todesherzchen so mag. Bei "As Above So Below" zeigen die Wodka-Willis sogar, dass sie’s richtig groovig können. Mir persönlich wäre ja lieber gewesen, wenn sie das ein wenig öfter bewiesen hätten. Insgesamt aber handelt es sich um ein wirklich gelungenes Album, mit gutem, harten Sound und jeder Menge Ideen. Nur wäre weniger mehr gewesen, der Eingängigkeit wegen. Aber ich habe da so‘ne eine Ahnung, dass dieses amtliche Album vom Nachfolger noch getoppt wird. Und dann wird’s so richtig geilo....
Crematory sind Geschichte, was sicher nicht nur weinende Augen zurückgelassen haben dürfte. Doch es gibt endlich einen Ersatz für richtige Männer und andere Geschlechter, die nach hartem und eingängigen Metal der Düsterecke lechzen. Die Herren aus dem momentan etwas ölverseuchten Spanien zeigen Melodiesüchtigen, wo der Hammer hängt. Und obwohl der Vergleich gewaltig hinkt: Ähnlich wie bei dem deutschen weichspülenden Konterfei gibt es in beinahe allen Songs ein Keyboard mit ohrwurmiger Melodie, den Fehler diesen Part auf das eine Instrument zu beschränken machen sie jedoch nie. Die Drums hämmern penetrant einen rhythmisch eingängigen Teppich, die Gitarren bilden darauf im Spagat zwischen harten Riffs und Melodie einen Teppich auf dem sich der oft ins deathige abdriftende Gesang austobt. Die starken Vocals heben ganz klar die Qualität dieser Musik, doch auch ohne diese verkommen die öfters am Rande des Klischees wandernden Songs nicht zu Eintagsfliege. Das seltene Kunststück Songs zu schreiben, die sowohl beim ersten Hören zünden als auch bei mehrmaligem Hören noch Details preisgeben, ist ASGAROTH bei "Red Shift" gelungen. Die CD enthält das Video zu "Naked Eye".
Unter der "tollen” Firmierung KARMAKANIC hat hier der FLOWER KING’S Bassist Jonas Reingold ein weiteres der derzeit schier endlosen (Neben-) Projekte der großen progressiven Rock Familie zusammengetrommelt, um sich in diesem detailreichen Konzeptwerk Namens "Entering the Spectra" noch weiter musikalisch auszulassen. Wie schon angedeutet, dazu hat er sich neben seinem Hauptbandkollegen Roine Stolt auch noch Göran Edman (Ex-Malmsteen) als Sänger geholt und tobt sich hier, in einem (leider) ähnlichen Stil wie seine Kollegen bei TRANSATLANTIC, in den unendlichen Weiten des 70er Jahre geprägten Artrocks aus. Allerdings geht es hier (zum Glück) etwas weniger sperrig bzw. jazzig zu, denn die teilweise recht opulenten und langatmigen Tracks kommen hier keinesfalls angestaubt sondern recht frisch daher und könnten für Fan´s von SPOCK’S BEARD und Konsorten ein gefundenes Fressen sein. Sieht man mal vom gesprochenen Intro (eine Frauenstimme mit dem Sexappeal von Alice Schwarzer) und dem größtenteils zur reinen Frickelorgie verkommenden Titelsong ab, dann finden sich auf ""Entering the Spectra" auch einige ausergewöhnlich gute, ja richtig packende Songs. Für mich beginnt daher diese CD wirklich erst bei dem dritten Stück (obwohl da schon 14 langweilige Minuten vorbei sind) mit "The Spirit reamains the same", ein wirklich geniales Stück Musik. Es folgen das druckvolle "Cyberdust from Mars" sowie das mitreißende "Space Race No. 3". Wären da nicht immer wieder diese schreckliche, ich nenn’ es mal "instrumentelle Selbstbeweiräucherung" zwischendurch (u.a. bei "One way half"), es hätte wirklich eine sehr gute Platte werden können. Aber so gibt es insgesamt einfach zuviel nichtssagendes Gedudel mit wenig Subtanz, daß man sich schlichtweg hätte sparen können. Von der ganzen Aufmachung und auch vom Sound her erinnert alles auch ein wenig an Arjen Anthony Lucassen’s STAR ONE - "Space Metal" aber KARMAKANIC kommen, bei allem Respekt vor dem Können aller beteiligten Musiker, nicht annähernd an dieses geniale Werk heran. Hier verzettelt man sich doch zu sehr in Nichtigkeiten. Eigentlich Schade, bei so guten Grundvoraussetzungen und einem tollen Sänger - da hätte mehr draus werden können oder gar müssen?!
Die Band MAJESTIC wird sicher so manchem Metalfan schon noch etwas sagen, denn sowohl dort als auch bei dieser neuen Formation mit dem bedeutungsschwangeren Titel TIME REQUIEM hat Tastenguru Richard Andersson das amtliche Sagen. Auch einen Großteil seiner Mitstreiter war schon bei der Vorgängerband engagiert (u.a. Sänger Apollo Papathansio/Voice & Magnus Nord/Gitarre) lediglich einen neuen Bassisten (Dick Lövgren/Ex-IN FLAMES, ARECH ENEMY) hat er sich nun hierbei noch gegönnt. Unter produktionstechnischen Fuchtel von Jonas Reingold (FLOWER KINGS) entstand das gleichnamige Album "Time Requiem" ein nicht nur auf den ersten Eindruck relativ hartes und technisch geprägtes aber insgesamt mit sehr vielen guten Melodien versehenes Album, welches (zum Glück) nur ganz wenig an die Flower Kings erinnert. Mit unter hätten einige Songs ohne die teilweise recht nervigen Instrumentalparts sogar noch besser gezündet, vor allem bei der tollen gesanglichen Leistungen von Sänger Apollo. Die vielen endlosen Keyboard-und Gitarrenläufe werden nämlich auch nicht durch ständige Wiederholungen besser sondern nerven teilweise schon etwas. Hier sollte sich der gute Herr Andersson vielleicht mal die letzten Outputs von Kollegen wie AYERON oder auch ERIC NORLANDER etwas genauer anhören, die machen das etwas origineller bzw. abwechslungsreicher und weniger nach dem Motto "Ich bin der schnellste und fingerfertigste". Genug geschimpft, denn so schlecht ist "Time Reqiem" nun auch wieder nicht geworden, denn die gute Mischung aus tollen Melodiebögen mit einem kraftvollen Gitarrenmix bleibt bereits beim ersten Durchlauf hängen. Zwischendurch fühlt man sich teilweise an die guten alten MALMSTEEN "Rising Force"-Zeiten" erinnert, da wird ordentlich Gas gegeben mit viel Doublebass (man höre nur mal "Milagros Charm") inklusive einem satten Punch hinter der Schießbude. Das alles verpackt in diesem typisch neoklassizistischen Stil, einer Produktion, die gelinde gesagt "majestätisch-opulent" ausgefallen ist und den Musikern trotzdem noch ausreichend Platz für ihre Instrumente läßt. Wie gesagt Tastenfetischisten (und dazu zähle ich mich eigentlich auch) werden hier auf jeden Fall voll bedient, die klassischen Vorbilder und Vorlieben des Keyboarders sind eigentlich ständig präsent und kommen mal überdeutlich ("Burtal Mentor" hat doch irgendwie was vom "Hummelflug"?!) und dann wieder unterschwellig durch wie z.B. bei dem spitzenmäßigen "Grand Opus" einer tollen Klassik-Speed-Metalhymne. Mit nur wenigen Abstrichen sind TIME REQUIEM für Genreliebhaber auf jeden Fall zu empfehlen.
Unlängst waren die Jungs von HEAVEN’S CRY im Vorprogramm während der Europatour von THRESHOLD live in Europa zu bewundern und jetzt kommt endlich der auch von mir bereits längst erwartete Nachfolger, des auch in der einschlägigen Fachpresse überragend bewerteten Debutalbums "Food for Thought Substitude" heraus. Aufgrund von Labelschwierigkeiten, diversen finanziellen Problemen sowie Besetzungsänderungen innerhalb der Band hat sich dieses Zweitwerk der Kanadier dann tatsächlich von 1997 bis heute Ende 2002 hinausgezogen.
"Primal Power Addiction" schimpft sich nun die aktuelle Scheibe und ich war wirklich richtig gespannt darauf, welche Musik uns diesesmal aus dem Land des Ahorns geboten werden würde. Nun vom Stil her erinnern HEAVEN’S CRY mit ihrem progressiven Rock/Metal mit dem aktuellen zunächst etwas spröde wirkenden Material an die vorletzte Scheibe von ENCHANT "Juggling 9 or Dropping 10".
Hier wird teilweise sehr technisch-anspruchsvolle Musik mit vielen Takt- und Tempiwechseln und einem ebenfalls doch recht sperrigen Sound präsentiert. Der Klassesänger hat eine angenehme Stimme, die mehrstimmigen Gesangspassagen erinnern u.a. bei einem der besten Songs des Albums "Remembrance" streckenweise angenehm an die Deutschen Progressive-Metaller von VANDEN PLAS. Auf die Gitarrenarbeit wurde bei den vielschichtigen Arrangements deutlich mehr Wert gelegt, der manchmal dabei absichtlich etwas vordergründige "Knarzt"-Sound mindert aber meinen Hörgenuß schon etwas. Weiter herausgehoben werden muß unbedingt noch das äußerst relaxte "The inner stream remains", eine schöne Ballade mit einer wunderbaren Instrumentierung (u.a. mit Bongos) und viel Tiefgang. Ansonsten sucht man einen wirklichen Hammersong mit einer klasse Hook irgendwie vergeblich.
Die Coverversion von MIDNIGHT OIL'’s Klassiker "Beds are burning" laß’ ich jetzt da mal bewusst ganz außen vor. HEAVEN’S CRY interpretieren diesen Song aber ganz in ihrem ureigenen Stil, behalten die Trademarks bei ohne den Titel zu verhunzen. Ansonsten hätte ich mir zwischendurch etwas mehr Betonung auf die Melodien gelegt, denn so fehlt es bei allem Können insgesamt doch etwas an Seele. Bei aller Komplexität in den Songstrukturen ist mir persönlich der Sound phasenweise doch etwa zu sperrig/schräg aber der erfahrene Proger sollte sich selbst bei einer ausführlichen Hörprobe ein Bild davon machen. Für "Primal Power Addiction" braucht es sicher noch etwas mehr Zeit, als für das etwas eingängigere Debut aber ein paar Durchläufe mehr sollten dann schon reichen um diese recht komplette Musik als hörenswert zu bewerten.
Übe den Sinn und Unsinn solcher Tribute Projekte möchte ich mich an dieser Stelle nicht mehr auslassen, denn dazu ist schon genug geschreiben worden, es ist aber wie immer man halt zu den "geehrten" Bands steht, eine reine Geschmackssache. Für unsere jüngeren Leser sei hier vorab noch kurz erwähnt, daß bei diesem Tribute-Album einer Band gehuldigt wird, die Rockgeschichte geschrieben hat. Unter Führung ihres Bandleaders Tom Scholz haben es diese sympathischen, weil nie abgehobenen, US-Boys 1976 quasi über Nacht geschafft mit dem selbstbetitelten Debütalbum zu einer Legende im Classic Rockbereich zu werden - BOSTON. Von ihnen stammen solche Alltime Favorites wie "More than a Feeling" oder auch "Amanda". Die Jungs sind daher sicherlich in einem Atemzug mit so großen Acts dieses Genres wie JOURNEY, EAGLES oder LOVERBOY zu nennen. Der einzigartige und unverkennbare Sound mit den mehrstimmigen Gitarrenparts und der Stimme von Meister Scholz waren für Escape Music Anlaß genug, diese CD mit 12 Hits der Kalifornier zusammenzustellen. Für die musikalische Umsetzung hat man sich dazu durchaus hochkarätige Musiker der Melodic-Rock-Szene geholt, die auch heutzutage noch diesem Stil verbunden gelieben sind. So war Steve Morris (Heartland) für die Produktion hauptverantwortlich, als Studioband fungierten an den Gitarren u.a. Steve Morris, Vinnie Burns (Ex-TEN), Tommy Denander (Radioactive), am Schlagwerk war Frank Baker (Heartland/Prism), am Bass Dave Hopia (The Distance/ Pokerface) und an den Keys war der Tastenguru "himself" Don Airey (u.a. Deep Purple) am Werk. Für die Vocals konnten dann ebenfalls einige bekannte Hochkaräter aus dem Melodic-Rock Bereich wie z.B. Terry Brocks (Ex-STRANGEWAYS, THE SIGN), Peter Sundell (GRAND ILLUSION), Steve Overland (FM) oder Chris Ousey (HEARTLAND) gewonnen werden. Für Fans solcher Tribute Geschichten ist die CD sicher ganz interessant, denn die Interpretationen sind insgesamt ganz in Ordnung, wenn auch sicherlich nicht so überragend, denn manchmal hat man sich doch etwas zu stark an die Originale gehalten. Aber ansonsten kommen die hervorragend produzierten Tracks soundmäßig echt klasse aus den Boxen. Irgendwie mit einer Art musikalischer Frischzellenkur versehen, funktioniert die CD als eine recht kurzweilige Angelegenheit. Besonders die herausragenden Gesangsleistungen wie bei "Rock’n Roll Band", "Hitch a Ride" oder "It’s Easy" können mich bei diesem liebevollen Tribute teilweise sogar begeistern. War echt schön diese alten Sachen mal wieder anzuhören, da kommen viele Erinnerungen auf und man möchte eigentlich sofort in sein Auto bzw. auf sein Motorrad springen und unter dem Genuß dieser Musik dem Sonnenuntergang entgegen fahren.
Da haben sich wieder ein paar gefunden... Johnny Hagel (Sundown), seineszeichen Ehemaliger von TIAMAT und sicherlich kein ganz unbeschriebenes Blatt verbündet sich mit Carl Nilsson, der mir wiederum nicht wirklich was sagt und der sein bisheriges Dasein in einer schwedischen Industrialcombo MOSH fristete. Und während der Einfluss TIAMAT-esker Züge doch ziemlich reduziert ist und auch richtiger Industrial nur selten ans Tageslicht gelangt, scheinen sich die beiden mit LITHIUM endlich musikalisch gefunden zu haben. Denn wenn die Musik eines tut, dann unglaublich flüssig klingen. Wie aus einem Guss vereinen die zwei elektronische Elemente mit Gitarren und cleanem Gesang. Durch Keyboards in tragenden Rollen und geloopten Beats ist der elektronische Charakter der Musik zwar allzeit zu spüren, wird aber stets mit Gitarren in Richtung Metal gedrängt. In eine Schublade lassen sie sich nicht packen, dafür sorgen schon stilistisch zu unterschiedliche Songs, in denen Mal die Elektronik dominiert und mal die Gitarren. "Cold" macht auch dem Namen zumindest teilweise alle Ehre, manche Songs kommen durchaus aus düsteren Gefilden der menschlichen Natur und quälen sich durch die Welt. In großen Zügen sollte diese Musik eigentlich von genug Schwarzkitteln als Grundlage zum Tanzen angenommen werden. Ein gewisser poppiger Charme sorgt für Wiedererkennungswert und genug kreative Ideen für Kurzweil- Für Freunde elektronisch metallischen Mischmaschs ist das kleine Lehrstück von LITHIUM jedenfalls durchaus zu empfehlen!
Defcon 4, Defense Condition 4... in höchsten Erregungszustand versetzen mich die Jungs nun wirklich nicht, da geht der Name Defcon 4 sozusagen in Ordnung, bezeichnet er doch nur eine leicht erhöhte Alarmbereitschaft. Die Jungs kredenzen auf ihrer 5 Track EP "Oldschool? Newschool? No School!!" ziemlich crossoverlastigen Rock, dem aber noch Pfeffer fehlt um richtig zu schmecken. Der Gitarrensound klingt mir bei den meisten Liedern zu gleich, das ständig ähnlich anmutende Spiel aus dumpfem Geschrummel und höheren Melodien wirkt etwas ermüdend und ist als beinahe einziges Stilmittel zum Kontraste erschaffen zu langweilig. Beim Song "So Fine" hat man aber genau damit einen ziemlich fiesen Ohrwurm geschaffen, der mit teilweise leicht entfremdetem Gesang auch etwas von der phasenweise recht quäkenden Stimme des Frontmanns ablenken kann. Live geht die Mischung aus recht simplen Riffs und ehrlichem Gesang sicherlich auf, für den heimischen CD Player wünscht man sich aber doch etwas mehr Facetten. Es ist nicht so, dass die Schose nicht reichlich rockt, ganz im Gegenteil, aber es fehlt der berühmte und zwingend nötige "Aha"-Effekt und etwas mehr Ideen und ein originellerer Gittarensound, dann wird auch die Defcon das nächste mal mehr Kräfte in Bewegung setzen.