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Angelo Salutante

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Nicht genug daß STONEHENGE, zumindestens was die Herkunft angeht, schon eine absolute Rarität darstellen, denn es handelt es sich hierbei um eine Metalband aus Ungarn (bereits 1992 gegründet), nein, die Jungs haben sich auch noch ganz der progressiven Richtung verschrieben, was ja auch im derzeitigen Power und Deathmetalbooom die Ausnahmne darstellt. Aber die Jungs wollten unbedingt, daß wir ihre noch aktuelle CD "Angelo Salutante” etwas genauer unter die Lupe nehmen. Zusammen mit ihrem kleinen Underground Label Nail Records will die Band jetzt auch in der internationalen Progszene Fuß fassen, wobei man schon zusammen mit Bands wie PSYCHOTIC WALTZ oder PAIN OF SALVATION in der Heimat auf Tour gewesen ist und dabei bereits mehr als "nur" ein paar Achtungserfolge verzeichnen konnte. Stonehenge spielen eindeutig Progressive Metal aber mit Betonung auf viel Melodie und sind des weiteren stark geprägt durch eine etwas epische Ausrichtung. Teilweise kommen die Tracks zwar recht düster daher aber der Sound bleibt immer in doch eher "warmen" Grundstimmungen verhaften. Der tolle Sänger Balázs Bóta erinnert von seinem Timbre etwas an Joey TEMPEST (Ex-EUROPE) oder auch James LaBRIE (DT), wobei die Musik dann allerdings überhaupt nicht mit den Schweden und schon deutlicher mit den Proggöttern aus USA zu vergleichbar ist. Aber bei diesen Jungs liegt die Betonung nicht auf möglichst vielen Breaks oder Verschachtelungen, nein hier dominieren Melodien und Atmosphären. Den Keyboards kommt neben den wuchtigen Gitarrenparts eine wichtige Bedeutung zu, immer wieder gibt es schöne Zwischenparts und Klaviereinlagen, die der ganzen CD eine Art Konzeptcharakter verleihen und somit auch ein produktionstechnisch perfektes Gesamtbild von "Angelo Salutante" abgeben. In der Bio werden zwar mehrfach DREAM THEATER als Vorbilder genannt aber Stonehenge sind bei weitem nicht so technisch orientiert sondern agieren trotz hörbarem Können viel songdienlicher. Abwechslungsreiche Instrumentierungen und interessante Klangbilder wie z.B. "Angels", das irgendwie mit einem arabischen Soundflair aufwartet oder es kommt z.B. auch ein Cello zum Einsatz wie bei der Ballade "Full Moon" und bei "Whisper" werden sogar zwischen den tiefen Riffs tatsächlich auch noch neoprogige Licks mit eingebaut. Dies sind nur einige Beispiele für diese wirklich tolle Scheibe. Sicher, für die ganz harten Metal Progfans könnte das (vielleicht) etwas zu lasch sein aber Liebhaber von opulenteren, getrageneren Sounds mit trotzdem ordentlich "Schmackes" irgendwie aus der Schnittmenge von ENCHANT meets SYMPHONY X mit einem Schuß RUSH, klingt unglaublich? Ist aber wirklich so, diese ungarischen Jungs spielen sich unglaublich leicht und locker zwischen einem fesselnden Spagat von progressiven Rock und Metal in einem sphärischen Soundgewand. Auf der CD-Version gibt es auch noch einen Multimedia Track als eine remixte Version eines Video Clip außerdem kann man sich auf der Homepage einiges downloden bzw. anhören also unbedingt vorbeischauen und sich das Teil besorgen. Ansonsten wahrlich eine klasse Scheibe, da kann ich nur die Höchstnote vergeben.

Angelo Salutante


Cover - Angelo Salutante Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:8 ()
Label:
Vertrieb:
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Something Unknown

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Das Markenzeichen dieser italienischen Metal Band Namens KINGCROW? Nun, die etwas weinerliche und stets auch etwas zerbrechlich wirkende Stimme von Sänger Stefano Tissi - mit der Zeit gewöhnt man sich zwar daran und auch an den etwas dumpfen Sound der Scheibe "Something Unknown" aber alleine schon deshalb dürfte die Platte sicherlich nicht jedermanns Geschmack sein. Aber diese ambitionierte Band entwickelt auf über 60 Minuten Spielzeit durchaus ein eigenes Charisma mit ihrer Musik, die sich stilistisch zwischen eher traditionellen Heavy Metal der 80er und End 70er bewegt. Nun von mir gibt’s ansonsten gleich mal einen Bonuspunkt, weil diese Kapelle nicht, auch wenn man es vom Namen und dem truemetalmäßigen Cover durchaus denken könnte, wie so viele "Stiefelbands" nach dem x-ten RHAPSODY-Klohn oder, was ja ansonsten auch noch sehr beliebt ist, wie die tausendste billig HELLOWEEN-Kopie klingen. Nein, ganz im Gegenteil KINGCROW versuchen (und es gelingt auch zu 100%) einen gewissen eigenen dramatischen Stil mit vielen Stimmungen zu entwickeln, wenn es auch stellenweise etwas zu schwachbrüstig daher kommt. Dies liegt, wie schon erwähnt, zwar hauptsächlich am Sänger (dessen Organ viel eher zu getragenen Musicalsongs passen würde) aber auch an der zu laschen Produktion insgesamt und der zu braven, biederen Gitarrenarbeit. Der technisch zwar gute Gitarrist ist außerdem eindeutig ein IRON MAIDEN Fan, was beim abschließenden Instrumentalstück sehr gut herauszuhören ist, er sollte zukünftig aber noch etwas mehr aus sich herausgehen, denn besonders hart sind die Songs allesamt nicht geraten. Zugegeben die CD wird dann zum Ende hin immer besser, da die Musik zunehmend befreiter und nicht mehr ganz so stakt konstruiert, steril klingt. Von den Songs her, die manchmal schon etwas belanglos aus dem Äther kommen, gefällt mir der Titeltrack "Something Unknown" sowie das absolute Highlight die gelungene Triologie "My War", ein epischer Track mit vielen schönen Tempo- bzw. Stilwechseln und einigen guten Gitarrensoli, noch am besten. "Something Unknown" bietet ansonsten durchgehend eine leicht melancholische Grundstimmung, die Musiker haben viele Details und Ideen eingebracht, wenn es auch mit persönlich etwas an Dynamik und Power fehlt. KINGCROW haben aber durchaus ihre starken Momente und wenn die beschriebenen Schwachstellen noch weiter behoben werden können, schaun‘ mer mal gespannt auf den nächsten Output.

Something Unknown


Cover - Something Unknown Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 61:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Metamorphosis

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Eine interssante Formation aus Südwestdeutschland SENGAYA hat uns hier ihr zweites Demo "Metamorphosis" geschickt und mit diesen "nur" sieben Titeln bei mir sofort einen tiefen positiven Eindruck hinterlassen. Melodischen Progressive Metal - diesen Stil haben sich diese Jungs auf die Fahnen geschrieben und sie praktizieren ihn auf dieser starken halbe Stunde ein selten abwechslungsreiches Stück Musik, stilistisch etwas härter als POVERTY’S NO CRIME aber wiederum auch nicht ganz so metallisch vertrackt wie streckenweise VANDEN PLAS. Das eher ungewöhnliche Cover "Metamorphosis of Narcissus" stammt von einem Gemälde Salvador Dalis, daß so auch gleichzeitig als Namensgeber für diese CD Pate stand, und kann daher als gleichfalls hoher (künstlerischer) Maßstab für die Musik von SENGAYA herangezogen werden. Die beteiligten Musiker, die schon seit 1998 gemeinsam werkeln und hier bereits das zweite Demo produziert haben, kombinieren geschickt verschiedene genreübergreifende Stilrichtungen miteinander, so daß eine hörenswerte CD entstanden ist. Getragen von tollen Melodien mit eingängigen Refrains warten die Jungs mit einem guten, geradezu klassisch geprägten Streicherintro "Eos" das in "Way Of Ecstasy" mit seinen tollen Chorpassagen übergeht sofort richtig los, der Track frißt sich geradezu ins Gedächtnis. Weiter geht’s dann mit kraftvoll, rauen Powermetalriffs aufgelockert durch klare saubere Solos und das Ganze wird immer wieder gekonnt mit balladesken, getragenen Parts verbunden. Auch die natürlich klingenden, pianomäßigen Keyboardsounds (es wird übrigends derzeit immer noch nach einem festen "Tastengott" gesucht) runden die CD zu einem song -und soundtechnisch zu einem perfekten Gesamtbild ab. Die Songs klingen dabei nicht gekünstelt sondern kommen äußerst locker rüber, so daß auch eine schöne Gitarrenballade mit opulenter Schlußsteigerung wie "World Of Illusions" auf dieser CD Platz gefunden hat. Insgesamt ein wirklich abwechslungsreicher Mix, bei dem Melodic Anhänger, Progfans und Traditionallisten gleichermaßen auf ihre Kosten kommen werden. Was hätte hier eine professionelle Produktion noch mehr rausreißen können (vor allem der manchmal etwas scheppernde Drumsound!) egal, für eine "Garagenproduktion" klingt es noch ganz ordentlich. SENGAYA sind ansonsten absolut auf dem richtigen Weg, haben genügend eigenes Potential um dann vielleicht schon mit ihrer nächsten CD den nächst größeren Schritt auf nationaler Ebene schaffen zu können.
Die CD kann für 10 Euro (inkl. Versand) auf der Homepage erworben werden. Sollt eman tun für nur 13 Euro (ebenfalls inkl. Versand) bekommt man übrigends "Metamorphosis" zusammen mit dem Vorgänger-Silberling aus dem Jahr 2000.

Metamorphosis


Cover - Metamorphosis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 33:4 ()
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Anti Hero

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Zu erzählen haben die beiden Köpfe hinter FINAL SELECTION dem Hörer angeblich viel... das verifizieren dieser Aussage gestaltet sich aufgrund fehlender Texte im Booklet etwas schwierig. Musikalisch haben R. Schult und M. Tews auf ihrem Album mit dem etwas plakativ anmutenden Titel "Anti Hero" jedenfalls kaum Neues geschaffen. Und doch sind die elektronischen Klänge erstaunlich wenig langweilig, sondern sie tragen den Hörer auf sanften Schwingen durch eine Stunde Musik. Hat man sich erst auf die seichte Unterhaltung eingestellt, dann wissen die soften Electroklänge mit Synthie Pop Einsprengsel zu unterhalten. Einfühlsamer männlicher Gesang ohne schwergewichtiges Pathos trägt zur luftigen Grundstimmung bei. Etwas düster, etwas tanzbar und etwas verträumt... Getragene Sounds ohne aufgesetzt zu wirken (von Ausnahmen abgesehen), die Beiden schaffen es die sich anbiedernden Fettnäpfchen geschickt zu umgehen, denn auch der Umgang mit altbewährtem will gelernt sein. FINAL SELECTION bietet wenig bis gar nix Neues, doch das machen sie - ohne dass es ironisch klingen soll - gut!

Anti Hero


Cover - Anti Hero Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:44 ()
Label:
Vertrieb:
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Beat Of Your Heart

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On The Rise nennt sich dieses neue skandinavische Melodic-Rock Projekt, das von den beiden Hauptinitiatoren Terje Eide (Lead & Background Vocals, Guitars) und Bennech Lyngboe (Lead & Background Vocals) ins Leben gerufen wurde. Leider hat uns das Label, nach der derzeit leider immer mehr grassierenden Unart, nur eine 4-Track Promo CD geschickt mit nur einem kompletten Titel "Beat Of Your Heart" sowie drei lediglich 1.30 Min. kurzen Soundsamples. Es ist natürlich nur schwer möglich, aufgrund dieses relativ kurzen Höreindruckes auf ein ganzes Album zu schließen, daß sich übrigends genauso wie der originelle Bandname schimpfen wird, aber falls die übrigen 11 Stücke des Debüts ähnlich stark ausfallen, dann dürfte uns schon ein Leckerbissen ins Haus stehen. Die Jungs erinnern mich von ihrem Stil her jedenfalls eindeutig an die US-Boys NELSON oder auch an die legendären DAMNED YANKEES. Na, ja warten wir mal ab, ob uns auch noch die komplette CD geschickt wird - der erste Eindruck ist jedenfalls recht positiv. Melodic Rock mit einschmeichelnden Hooks, klaren Gitarren und harmonischen Chorgesängen dafür scheint "On The Rise" zu stehen - aus Norwegen kommen hier also auch wieder mal moderate und geradlinige Töne und nicht nur schwerer Depri-Düster-Rock.

Beat Of Your Heart


Cover - Beat Of Your Heart Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 8:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Left For Live (Live)

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Zu den vielen verstorbenen prominenten Musikern des Jahres 2002 gehört leider auch JOHN ALEC ENTWISTLE, Basist und Mitbegründer der legendären Klassik-Rockband THE WHO (u.a. "My Generation", "I Can´t Explain", "Pinball Wizard"). Als Solokünstler trat "The Ox", wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, zwar nicht sonderlich erfolgreich in Erscheinung aber unter "Experten" galt als einer der besten Baßspielern seiner Zunft. Nach seinem plötzlichen Herzinfarkttod (bedingt durch "too much Drugs"!) wurde jetzt flugs noch das obligatorische letzte Werk "Left for Live" der JOHN ENTWISTLE BAND auf den Markt geworfen. Hierbei handelt es sich um eine schon relativ alte Live-Scheibe mit Aufnahmen einer US-Tour von 1998. Mit dieser Band, die musikalisch größtenteils auf recht hohem Niveau agiert (sieht man mal von den gesanglich teilweise doch eher bescheidenen Leistungen, besonders des Meisters himself, mal großzügig ab!) wird hier ein abwechslungsreicher Rock-Mix irgendwo im Soundgewand zwischen YES zu Anfang der 80er mit dem glorreichen 90125-Album (z.B. der WHO Klassiker "The Real Me" - kommt so besser als im Original!), ein wenig JOHN PARR, von dem auch einer der besten Songs des Albums "Under A Raging Moon" stammt und MANFRED MAN’S EARTH BAND (z.B. bei "905") geboten. Die Musik kommt teilweise schön bombastisch (einer der Höhepunkte hierbei "Darker Side Of Night") daher, bedingt durch recht dominante Keyboards und dem mehr als satten Bass-Sound, bietet aber für Livemaßstäbe einen wirklich guten Klang. Die beteiligten Musiker dürfen sich natürlich auch mit vielen gelungenen Solis ganz ordentlich austoben kommt, die Betonung liegt hier eindeutig auf Rock’n Roll, wobei es die Band besonders bei den beiden letzten etwas überlangen Standards "Shakin All Over" und "Young Man Blues" ordentlich laufen läßt. Wie schon erwähnt, trübt einzig der zuweilen kehlig, gröhlende Gesang für etwas Mißstimmung, ein guter Sänger hätte hier dem ganzen noch die Krone aufgesetzt.
Für Fans gediegener und zeitloser Rockmusik mit vielen Instrumentalparts ist dieser Konzertmitschnitt von JOHN ENTWISTLE sicher eine durchaus reizvolle CD, von dem 0815 Billigcover und dem lieblosen Booklet (ohne jegliche Beschreibung der Karriere bzw. Historie!) darf man sich dabei keinesfalls abschrecken lassen.

Left For Live (Live)


Cover - Left For Live (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:23 ()
Label:
Vertrieb:
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Aural Delight

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Ein zunächst überraschendes aber dann wirklich beeindruckendes Comeback feierten im letzten Jahr die Briten von THE MISSION. Das richtig gute, ganz im alten Gothic-Rock Stil gehaltene, Album "Aura" fand (zu Recht) wieder den Zuspruch gerade der zahlreichen alten Fans und während der erfolgreichen Herbsttour mit HIM konnten die Jungs um WAYNE HUSSEY und CRAIG ADAMS, die ja auch mal bei den legendären SISTERS OF MERCY unter Lohn & Brot standen, mit ihrem engagierten Auftritten und den starken Songs des Comebacks im Gepäck, sogar noch einige neue Anhänger dazugewinnen. Auf der jetzt vorliegenden CD "Aural Delight" gibt es nun ein paar neue Songs, die bei den Aufnahme-Sessions übrig geblieben waren, einige Tracks in einem anderen Mix sowie zwei Coversongs, die auch bei den Livekonzerten der Band mittlerweile zu den Standards gehören. Wirklich ganz neu sind aber nur drei der insgesamt 12 Titel, die in der Mehrzahl aus diesen einfach schönen Mission-typischen leicht düster-melancholischen Balladen bestehen. Alle anderen Tracks wurden u.a schon mal als Single-B-Seiten oder auf Compilations veröffentlicht. Den Opener "Amelia" (vom tollen "Carved In Sand" Album) gibt es hier in einer urwüchsigen Akustik-Version zu hören, vom insgesamt eher schwächeren "Masque"-Album gibt’s "Even You May Shine" sowie & "Spider & The Fly" und von "Aura" sind die Demo-Versionen "Dragonfly" und "Mesmerised" (Reprise)" vertreten. Die wirklich gelungenen Coverversionen "Never Let Me Down Again" (DEPECHE MODE) und "Can´t Help Falling In Love With You" (ELVIS) - sorgt hier in einer Pianoversion wieder für Gänsehaut - geben dieser CD schon einen besonderen Reiz, wenn auch wahrscheinlich nur für "wahre" Fans. "Aural Delight" verkürzt so halt etwas die Wartezeit bis zum nächsten Album, auf daß wir schon gespannt warten.

Aural Delight


Cover - Aural Delight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:22 ()
Label:
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Evilized

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Es ist nicht mal ein Jahr her, da verzückten die schwedischen Metaller von DREAM EVIL die Metal-Gemeinde mit ihrem zwischen alten Europe und Hammerfall angesiedelten Debüt "DragonSlayer". Direkt zu Beginn des Jahres 2003 präsentieren die Herren mit "Evilized" den Nachfolger - dabei müssen sie sich mit ihrem hochgelobten Erstling messen und ihren Status als eine der Newcomer-Bands 2002 untermauern. Und eins gleich vorneweg - DREAM EVIL geben dabei eine verdammt gute Figur ab. Sie erfinden zwar weder den Metal noch sich selbst neu - aber die das Debüt auszeichnenden Trademarks sind ausnahmslos wieder vorhanden: gewaltige Gitarrenriffs, eine packende Leadgitarre und eine kristallklare Stimme, welche den sonst schon äußerst eingängigen Songs die melodische Spitze aufsetzt; dazu eine perfekte und druckvolle Produktion. Obwohl DREAM EVIL im Vergleich zum Debüt härtetechnisch im Schnitt doch etwas zugelegt haben (was die ersten drei Power-Songs "Break The Chains", "By My Side", "Fight You ’Till The End" eindrucksvoll dokumentieren), bedienen sie gekonnt unterschiedliche Stimmungslagen, wie z.B. mit den beiden wunderschönen Balladen "Forevermore" und dem Schlusspunkt "The End" (wie auch sonst!). Wobei vor allem das etwas ruhigere, melodische und leicht poppig wirkende "Children Of The Night" oder das Titelstück, der bombastisch angehauchte Midtempo-Stampfer "Evilized" zu den Highlights der Scheibe gehören. Hier zeigen DREAM EVIL ihr Gespür für Melodie mit am Besten; und obwohl die weiteren Tracks nach hinten heraus wahrlich gute Teile sind, hätte ich mir persönlich noch den einen oder andere Song des Kalibers "Children Of The Night" und "Evilized" gewünscht. Aber damit hier keine falschen Schlüsse gezogen werden - die Ansprüche an die Herren Nordström, Isfeldt, Gus G. und Co. lagen ja unheimlich hoch, und sie konnten diese durchaus erfüllen. Dies alles werden die Jungs wohl auf der anstehenden Tour mit Hammerfall und Masterplan auf den geneigten Metal-Jünger loslassen, und dabei mit Sicherheit noch den einen oder anderen Jünger hinzugewinnen - mich haben sie schon. Wohl bekomms!

Evilized


Cover - Evilized Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Valley Of The Damned

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Na ja, so richtig toll fängt das Debüt der Londoner DRAGONFORCE ja nicht an. Das Intro namens "Invocation Of Apocalyptic Evil" mit eine Spielzeit von ganzen 14 Sekunden hätte man sich echt sparen können. Aber danach geht es nur noch bergauf - und vorneweg schon eins - DRAGONFORCE haben einen beachtlichen Erstling hingelegt. "Valley Of The Damned" kann man als melodischen, traditionellen Power Metal mit kräftig Tempo bezeichnen; vergleichbar mit den schnelleren Tracks von Bands wie Hammerfall, Gamma Ray, Stratovarius und natürlich Helloween. Die Stücke sind für ein Debüt ausgezeichnet komponiert und wirken nie überfrachtet. Songs wie der hymnische siebenminütige Titeltrack "Valley Of The Damned", das melodische, schnelle Riffmonster "Black Winter Night" (bringt es auch auf stolze sechseinhalb Minuten), die gefühlvolle Ballade "Starfire" (hier klingt DRAGONFORCE fast wie aus den guten Tagen des AOR in den Achtzigern) und das eingängige, abwechslungsreiche "Revelations" sollte man sich als Power Metal-Jünger ruhig mal reinziehen. Das abschließende "Heart Of A Dragon” packt es dann sogar einen fantastischen, fast poppigen Refrain gänsehautmäßig rüberzubringen ohne ins kitschige abzudriften. Kleiner Minuspunkt: Sänger ZP Theart hat eine gute und zu den Songs passende Stimme, wurde aber bei der ansonsten makellosen Produktion von Karl Groom (u.a. Threshold) teilweise doch ein wenig in den Hintergrund gedrängt und offenbart etwas zu geringes Volumina. Der eine oder andere wird einige der Songs schon von den erfolgreichen Tracks auf mp3.com kennen. DRAGONFORCE tourten bereits (und das weit vor dem vorliegenden Debüt - nur mit einer Demo-Scheibe in der Hinterhand) mit Halford, Stratovarius und Virgin Steele in England, was den bisherigen mp3-Geheimtip-Status unterstreicht. Apropos: Das Ganze ist an sich gar keine so richtig britische Band, sondern eher ein Multikulti-Haufen. Gegründet 1999 als DRAGONHEART änderte die Band ihren Namen Ende 2001 in DRAGONFORCE (wohl um eine Verwechslung mit dem gleichnamigen, kitschigen Hollywood-Streifen zu vermeiden). Und das Line-Up ist echt international besetzt - angetrieben werden die fünf Jungs von den beiden Gitarristen Herman Li (Hong Kong) und Sam Totman (in Neuseeland aufgewachsener Engländer) die ihre Arbeit hörbar verdammt gut machen und für die klasse Gitarrenläufe zuständig sind. Sänger ZP Theart kommt aus dem sonnigen Südafrika, derweil Schlagzeuger Didier Almouzni eine französischen Pass sein eigen nennt. Keyboarder Vadim Pruzhanov ist ein ukrainischer Landsmann der boxenden Gebrüder Klitschko. Gute Mischung also um auch weiterhin abwechslungsreiche Scheiben auf die Power Metal-Gemeinde loszulassen - wir sind mal auf den nächsten Streich gespannt.

Valley Of The Damned


Cover - Valley Of The Damned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:49 ()
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Tales From The Mobius Strip

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Eine Nachwuchsband von über dem großen Teich, um genau zu sein, aus Boston, Massachusetts, die unter der außergewöhnlichen Firmierung INFINITY MINUS ONE gerade ihre ersten Schritte im Musikbusiness unternimmt, hat uns hier eine doch recht ausergewöhnliche 4-Track CD "Tales From The Mobius Strip" geschickt. Dieser Vierer allesamt Berklee Music School Absolventen ist zwar eindeutig der Gattung Progressive Rock zuzuordnen, allerdings fällt mir keine vergleichbare Band ein, um eine "richtige" stilistische Einschätzung dieser Musik treffen zu können, vielleicht dann noch am ehesten ENCHANT. Laut eigener Aussage kombiniert die Band klassische Musikelemente in Verbindung mit Filmmusik sowie Musik für Videospiele und das alles zusammengefasst unter dem Genre des Rock. Die CD beginnt dann auch mit dem schweren "At The Doorway Of Existence" und dabei legen die Jungs sofort richtig los, diese Klangvielfalt zusammen mit einem sehr dichten Sound erschlägt einen zunächst fast. Viele Breaks, Licks und Samples werden uns in diesem vertrackten aber eindeutig meallisch geprägten Stück Musik um die Ohren gehauen ohne dabei den Faden zu verlieren. Die Protagonisten J Lanza (voc), Kairo Zentradi (g, key, voc), Kevin Hammer (key, g, voc) und Libor Hadrava (dr, perc, vln) sind zweifellos hervorragende Musiker und dies beweisen sie auf dieser CD mehrfach. Die Wurzeln liegen dabei aber eindeutig im progressiven Rockbereich, wobei die Kompositionen ein große Bandbreite, von einfach bis extrem ausgefeilt, aufweisen. Bei dem zweiten relativ langsamen Stück könnte sich es auch um eine Art Soundtrack handeln, denn bei "Face To Face" mischen die US-Boys eine bisschen New Age Musik mit härteren Gitarrenklängen, nicht schlecht. Bei dem instrumentalen Track "Independence Day" wurde aber nach meinem Geschmack des Guten zuviel gewollt, denn der Frickelfaktor ist hier eindeutig zu hoch. Gute Ideen hin oder her der unübersichtliche Mix mit vielen jazzigen Passagen geht mir schlicht auf die Nerven und außerdem fehlt hier völlig der rote Faden. Mit dem abschließenden "Architectural Martyr" kriegt die Band dann wieder etwas besser die Kurve. Der Sound ist insgesamt auf "Tales From The Mobius Strip etwas dumpf aber soweit ganz o.k. der gute Sänger wurde aber leider etwas zu stark in den Hintergrund gemischt.
INFINITY MINUS ONE bringen gute Vorraussetzungen mit um für eine weitere Belebung des progressiven Rock/Metal zu sorgen. Bei der nächsten CD sollte man sich noch etwas mehr auf die Melodien konzentrieren ohne die hier eindrucksvoll gezeigte Virtuisität zu verlieren, dann spielt es keine Rolle, ob es hier und da mal etwas heftiger zugeht, die Mischung macht’s halt einfach. Auch mit dieser recht anspruchsvollen Musik kann man sich Genreübergreifend Fans erspielen - wird zwar wahrscheinlich etwas länger dauern aber das macht ja nichts.




Tales From The Mobius Strip


Cover - Tales From The Mobius Strip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:38 ()
Label:
Vertrieb:

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