Das gefrorene Doppel (Jo-I und Rym) kommt von den Shadow Dancers, wird von Apotygma-Bezerk-Muckern unterstützt und hat ein Album eingespielt, das HIM gerne noch mal machen würden. Punkt. Nicht mehr, aber schon auf gar keine Fall weniger. Man mag neben den Chartbreakern aus Finnland auch Tiamat oder von mir auch aus Sentenced hernehmen. Wer auf Bands wie die genannten steht, auf Remixe der Beteiligten ("The Angel" und "The Soul Is In The Dark Side") steht, der ist prima bedient. Dazu kommt eine professionelle Aufmachung des coolen italienischen Labels My Kingdom Music, das ja auch noch die glorreichen Deinonychus (die ansonsten mit CROWHEAD wenig Gemeinsamkeiten besitzen) unter Vertrag hat. Und ehrlich gesagt: I fucking like it.... Schnell den Rotwein her und dann schön, schön trauriger Musik gelauscht!
Tresen-Thesen für die Treuen: Diese Scheibe gibt’s nur über die Homepage der Band (www.rantanplan.musicpage.de) oder auf der Tour durch deutsche Landen, wenn’s noch klappt. Und genau den Besuchern der Konzerte wird’s auch gefallen. Es gibt mal wieder Ska-Punk mit deutschen Texten, zuweilen ganz witzig präsentiert. Acht Songs mit lustigen Titeln wie "Schenk ein - mach Striche". Dass sie mal im Vorpgramm von den Ärzten gespielt haben, mag Anhalt genug sein. Es soll wohl nicht zur Musik von RANTANPLAN sonst passen, mag sein. Aber dennoch ist es irgendwie typisch, Disco, Country, Reggae und Cover von eigenen Songs, da hat das Infoblättchen mal Recht. Als Appetitmacher auf das Album, an dem die Hamburger justament arbeiten, mag das Scheibchen dienen, als Präsent an die prallen RANTANPLAN-Fans ebenfalls. Alle anderen wird’s weder interessieren noch besonders amüsieren. Mir persönlich gehen die Bläser, die zuweilen musizieren, ziemlich auf den Sack, während ein Song wie "Solitary Man" richtig Klasse ist. Wenn man sicht richtig viel eingeschenkt hat, fetzt das Album bestimmt, Tresen-Thesen eben. Kein Macht der Milch und keine dem Mann im Mond.
Ja, ich bin einer von den chronischen BATHORY-Vergötterern. Ja. Ich halte Menschen für bekloppt, die von dieser Band gelangweilt sind. Oder ich halte mich eben wahlweise selbst für bescheuert. Is auch wumpe: Auf jeden Fall ist es mal wieder richtig schwer gefallen, zu diesem Götterfunken eine Kritik zu schreiben. Kleine Begebenheit am Rande: Ich packe den Silberling in den Schacht, höre schmachtend hin und bekomme bei Lied 5, also der Ballade "Ring Of Gold" Besuch. Und was passiert: Mitleidige Blicke und Fragen a la "Kommste klar? Musste ins Krankenhaus? Ist dir schlecht?" Klar, BATHORY haben ihre besten Momente im Epischen: Schleppende Rhythmen, schaurig-schöne Backgroundchöre, schräger Gesang des Meisters Quorthon, atmosphärtische Gimmicks wie Meeresrauschen oder Säbelrasseln.. Sowas gibt’s beispielweise beim Opener "Nordland" oder auch bei "Foreverdark Woods". Allein diese beiden Songs sind sowas von nah an "Hammerheart" oder "Twilight Of The Gods", dass ich heulen könnte. Große Kunst. Wenn die Nordmänner damals Musik gemacht hätten, dann hätte die so geklungen. Die Wikinger verließen ihre Schiffe, blickten von hohen Bergen auf große Gewässer und genossen die Natur. Ja, so war es und so soll es wieder sein. Da können auch die gar lustigen Aussetzer von Quorthons Stimme nichts ändern. Geschöpfe, die BATHORY noch nie mochten, werden mit diesem Werk nicht zu bekehren sein. Edle Streiter aber wie du und ich, die werden die Reise ins Nordland bestreiten - und sie immer wieder antreten. Und sie werden warten - sehnlich - auf den zweiten Teil dieser Saga, der 2003 ansteht. Dies sind Hymnen, die uns direkt nach Skandinavien teleportieren. So muss es einfach gewesen sein. Oder bin doch einfach nur krank? Egal, denn: "This fine day: A Fine Day To Die."
So soll’s sein - der ohne Sänger Zack de la Rocha dastehende Rest von RAGE AGAINST THE MACHINE und der nach der (äußerst bedauernswerten) Auflösung von SOUNDGARDEN seit geraumer Zeit ohne Rest dastehende Sänger der Grunge-Legende raufen sich zusammen, trommeln gemeinsam ein Album ein (unter der Aufsicht von Starproduzent Rick Rubin, u.a. Red Hot Chili Peppers) - und das Teil rockt gewaltig. Gitarrist Tom Morello, Schlagzeuger Brad Wilk, Basser Tim Commerford und eben jener, mit einer irren Stimmgewalt ausgestattete Chris Cornell könne wohl nun zurecht behaupten, mit AUDIOSLAVE den Kritikern einer solchen Zusammenarbeit den Wind aus den Segeln genommen zu haben. Sie erfinden zwar nichts Neues, aber die Symbiose aus RATM-Urgewalt (ein gewaltiger Gitarrensound beherrscht ein Großteil der Songs) und SOUNDGARDEN-Stimme kreiert hier einen Sound, der einerseits die Nähe zu ihren alten Bands nicht verleugnet, andererseits aber genügend kompositorische und musikalische Eigenständigkeit beinhaltet um als Ganzes zu wirken - dabei lassen sich ein gewisser 70er-Einschlag und harte Blues-Anleihen nicht verleugnen. Schon der Opener "Cochise" (auch als erste Single ausgekoppelt) weißt den Weg. Rockmusik mit gewaltigen Druck und LED ZEPPELIN-Reminiszensen, melodisch und jederzeit abwechslungsreich (was nicht zuletzt an den bereits aus RATM-Tagen bekannten Soundeffekten liegt). Die beiden folgenden Tracks "Show Me How To Live" und "Gasoline" stehen dem in Nichts nach und würden wohl als Dreier-Anfangspack, zusammen mit "Cochise", jeden Live-Gig zur Hölle machen. Mit den ruhigen Tracks "Like A Stone" und "Shadow On The Sun" kommen die Freunde lässigen Westküstensounds voll auf ihren Kosten (Mr. Rick Rubin lässt grüßen). "I’m The Highway" (Country-Anleihe) und "Hypnotize" (tanzbares Rhythmusteil) fallen da auf ihre eigene Art schon fast aus dem Rahmen, lockern das Album aber genau an den richtigen Stellen auf, bevor es mit "Bring Em Back Alive" fast bösartig wird. Das abschließende "The Last Remaining Light" lässt dann nochmals ein bisschen die Arbeit von Rick Rubin bei den Peppers durchschimmern - gepaart mit dem emotionalen Gesang Cornells dessen Leistung über die komplette Scheibe hinweg eine Klasse für sich ist. Auch wenn Gerüchten zufolge die Herren sich noch nicht schlüssig sind, ob das Projekt AUDIOSLAVE eine Fortsetzung findet - der Musikfan kann darauf nur hoffen - denn diese Scheibe ist nun wirklich nicht von schlechten Eltern. Auf jeden Fall sollte man dieses Teil schon mal eintüten.
Knapp eineinhalb Jahre nach ihrem megaerfolgreichen Erstling "No Name Face" präsentieren uns LIFEHOUSE mit "Stanley Climbfall" das zweite Werk ihrer noch recht jungen Karriere. Und wieder schmeichelt vor allem Sänger Jason Wade der Zuhörerschaft (besonders der weiblichen) durch sein warmes Organ, welches mal Pearl Jam durchschimmern lässt, dann an Creed erinnert, um ein anderes Mal eher REM zu huldigen. Die Songs bieten eine Mischung aus Rockmusik Marke "ruhiges Seattle", oben genannten Acts und einen Hauch Gitarrenpop; das Ganze äußerst melodisch und mit reichlich Atmosphäre versehen (wo habe ich nur die Kerzen hingeräumt?). Im Gegensatz zur ersten Scheibe scheinen sich die drei Amis hier vor allem im unteren Mid-Tempo-Bereich heimisch zu fühlen. Besonders hervorzuheben sind die Klasse-Single "Spin" (außergewöhnlich rockig für diese Scheibe), "Sky Is Falling" (welches sogar noch zusätzlich als Akustikversion vertreten ist), "Out Of Breath", "Just Another Name", "Take Me Away” und "The Beginning" - auch die weiteren Tracks wissen zu gefallen, haben aber nicht immer diesen typischen "Lifehouse"-Sound - und wirken das eine oder andere Mal doch einen Tick zu melancholisch. Damit treffen LIFEHOUSE aber durchaus den Nerv der Zeit, ist ja mal wieder Winter und Weihnachtszeit - Ecken und Kanten gibt es auf der hervorragend produzierten CD dann eigentlich auch keine. Aber gerade deswegen heben sich LIFEHOUSE wohltuend von dem Nu-Metal- und Alternative-Hype ab, der die Rockcharts der Vereinigten Staaten zur Zeit dominiert - bei so viel Experimentierfreude wie sich dort zur Zeit tummelt, kommt eine derartig zeitlose und "saubere" Rockscheibe erst richtig zu Geltung. Ihr Debüt - welches allein in den Staaten über 2 Millionen mal über die Ladentheke wanderte - können LIFEHOUSE mit dem Nachfolger nicht toppen (wäre wohl auch reichlich vermessen gewesen). Und ob der Weg weiterhin nach oben zeigt, wird wohl auch erst die berühmt, berüchtigte dritte Scheibe entscheiden - zu wünschen wäre es der Band. Gleichwohl ist die vorliegende Scheibe ideal für ruhige Stunden auf dem Sofa, vor dem Kamin oder einfach um in der Falle rumzulümmeln (insbesondere bei dem Wetter, welches sich in unseren Breitengraden schlechthin Winter schimpft). Schöne Platte welche es einem einfach besser gehen lässt.
Gegründet wurde CELESTY im Jahre 1988 mit dem Namen CELESTIAL. Nach der Veröffentlichung von zwei Demo-CD’s, erscheint nun mit "Reign Of Elements" ihr erstes reguläres Studio-Album. Geboten wird Epic/Power Metal aus Finnland, irgendwo zwischen SONATA ARCTICA und den Überfliegern von STRATOVARIUS. Deren Klasse kann CELESTY allerdings nicht antasten (wäre für ein Debüt auch echt vermessen!!!) - dazu fehlt auch eindeutig der Tick Eigenständigkeit und Experimentierfreude welcher nordische Band oft auszeichnet. Mit dem unvermeidlichen "Intro" und dem stärksten Track der Scheibe, "Charge" eröffnet der Longplayer recht ansprechend. Auch "Revenge" (mit einem von SONATA ARCTICA-Gitarrist Jani Liimatainen eingespielten Solo) und die abschließenden "Battle Of Oblivion" und "Kingdom" machen Freude. Hier bieten CELESTY klassische Uptempo-Songs, melodisch komponiert und unterstützt von harten Gitarrensoli und einer Ecke Bombast. Nur der etwas mechanisch klingende Keyboardsound trübt den Hörgenuss. Die anderen Songs des Debüts fallen dagegen dann schon etwas ab, was aber mehr an den Kompositionen liegt, und nicht an der hörbaren Spielfreude der sechs Jungs aus Finnland. Aber daran lässt sich bekanntlich ja arbeiten. Sänger Kimmo Perämäki macht eine gute Figur, bewegt sich überwiegend im oberen Stimmbereich und bringt die eingängigen Refrains gut rüber. Auch die Produktion ist druckvoll und gefällig ausgefallen, so dass es soundtechnisch, mit Ausnahme des bereits genannten Keyboardsounds, hier nichts zu bemängeln gibt. Den für ein HELLOWEEN-Tribute-Sampler aufgenommenen Klassiker "The Chance" wurde uns leider vorenthalten - passt aber in die musikalische Ausrichtung der Band. Auf Grund der aufgeführten Punkte kann man "Reign Of Elements" nur den Fans des Genres empfehlen - der Rest fährt mit den oben genannten Originalen besser.
In Gothic-Tarnfarbe kommt "The Quiet" daher, Bella Morte haben ihr Album in schickes Schwarzgrau verpackt. Die Band, mir bisher gänzlich unbekannt, treibt zwar schon ein paar Jährchen ihr Unwesen in der amerikanischen (!) Gothic Szene, aber auch dort mehr oder weniger im Untergrund. Nun hat sich das Label Metropolis ihrer angenommen und sieh an: Auch wenn diese Art von Musik bei uns nicht mehr so wirklich angesagt ist, so stimmt die Richtung tendenziell. Mit starken Einflüssen rund um die 80er Wave Szene versuchen sie sich an einem eigenen Stil, der diese Sounds mit etwas mehr Elektronik aufpeppt und teilweise Gitarren daruntermischt. Wirklich hart wird es nie, zumal der Sänger eine Schmusestimme hat und zumindest gesanglich niemandem etwas zu Leide tut. Songs wie "Christina" rütteln den Hörer - gefangen im ansonsten homogenen Fluss der Songs - mit sehr rockiger Attitüde und beinahe punkigem Rotz ganz schön auf. Innovativ ist ihre Musik nicht, aber sie ist eine liebevolle Hommage und ein kleines bisschen frech, und das reicht aus um sie das ein oder andere mal zu Hören.
Das Bandlogo in Form eines grimmigen Kopfes weckt einmal mehr völlig falsche Emotion in mir, denn statt derbem Hardcore wie es die glatzköpfige Fratze vielleicht andeutet bringen SOCALLED sehr ansprechenden Alternative Metal unters Volk. Der Opener "You Can´t Bring Me Down" wirkt auf mich mit einfacher aber effektiv aufgebauter Melodie und manchmal beinahe hypnotisch wirkenden Gitarren im Mittelteil wie Balsam auf die Seele. All denen, die auch die Schnauze langsam voll haben von überproduziertem Hype bieten SOCALLED definitiv eine Alternative. Der Sänger empfiehlt sich bereits hier mit einer sehr natürlichen Stimme, die auch im Laufe der insgesamt 5 Lieder keine größeren Schwächen offenbart. Lediglich bei den gerufenen und geschrienen Parts in einigen Liedern wirkt die Sache noch etwas zu harmlos. Schöne Melodien werden von harten Riffs zersägt, der Gesang bildet einen Ruhepol mit Wiedererkennungswert. "Cursed Blood" lässt die CD dann aber wider erwarten etwas schwächer ausklingen als sie begonnen hat, denn die Gitarrensounds sind zu oft gehört und zu unoriginell. Ein noch etwas kreativeres Songwriting um die Kontraste zwischen Härte und Sanftheit - von denen die Band ganz klar profitiert - herauszuarbeiten und die Musik wäre noch zwingender. SOCALLED rocken kräftig und schreiben schicke Songs die gefallen! Beide Daumen hoch, unbedingt mal antesten wer auf rockigen Metal steht!
Da ist sie wieder, eine der Bands, der man manch einer nachsagt, eine Legende zu sein. Doch irgendwie sollten Legenden ihren Ruf nicht über die Jahre verlieren, somit kann zumindest ich persönlich sie nicht als solche betrachten. Denn spätestens mit ihrem letzten Album und v.a. der folgenden Tour haben sie sich meine wenigen noch vorhandenen Sympathien verspielt. Und jetzt wollen sie mit "Lover Of Sin" einfach so weitermachen wie sie aufgehört haben. Also werden die Sounds noch etwas härter, es findet noch etwas mehr Metal Einzug in ihre Musik - es findet aber nicht die Veränderung statt die es gebraucht hätte um das Bild das sie abgeben wieder glaubhaft zu machen. Mit teilweise beinahe schwarzmetallischen Gitarren - die Puristen mögen mir verzeihen - ist ihre Musik doch eher eine verkommene Symphonie des Hasses als eine düstere Zelebrierung des Gothic. Das Songwriting bewegt sich hier von ziemlich simplen und vorhersehbaren Passagen über wüstes Geprügel bis zu grotesken und bisweilen aber gar originellen Instrumentalparts. Was denn Gesang angeht, so war die Stimme Maitri´s schon immer eine Sache für sich und einmal mehr wirkt es in meinen Ohren, als habe sie im Studio einfach mal drauflos gegrölt. "Lover Of Sin" ist keine leichte Kost und in meinen Augen auch keine gute. Denn selbst den avantgardistischen Anspruch, den ihr manch einer andichten mag, verwandelt die Band vor den Augen all derer die sie auf der Bühne sehen, in eine Realsatire. Wohl nur für die wahren Fans der Band!
Wie heißt es da so schön im etwas zu langen Intro sinngemäß: "Der Mensch ist so geschaffen, dass man ihm, so lange er lebt, immer noch etwas antun kann" Was viele der sanftmütigeren Musikliebhaber vielleicht auch zu diesem Machwerk sagen. Freunde thrashigerer, death-metalligerer Gefilde aber, die sollten sich bei diesen Harzern wohl fühlen. In-Consequence enthält vier Songs plus eben angesprochenes "Extented-Version-Intro". Dabei legen die Jungs vom Mittelgebirge nicht nur Wert auf knüppelige Parts, sondern nehmen auch mal ganz Gas weg oder proggen beinahe ein wenig durch die Gegend ("Re-ligion"). Trotz der vielen Einfälle verwirren DENY THE URGE ihre Zuhörer nicht, sondern machen sie einfach nur mit verschiedenen Nuancen des Death-Thrash vertraut, ohne ihrer "Schublade" untreu zu werden. Das heißt andererseits aber auch, dass nicht wirklich Neues geboten wird. Muss ja auch nicht, denn: DENY THE URGE kann man gut hören. Justament drehte sich übrigens das Besetzungskarussell: Neu dazu gekommen ist im Sommer Headshot-Gitarrist Olaf Dannenberg. Außerdem ist gerade Sänger Denis ausgestiegen. Kollege Jens von ContrAgressive heißt der neue Mann. Keine schlechte Wahl, wie ihr auch im Rezi der Aggressiven nachlesen könnt. Ich hoffe doch, dass die Jungs uns noch öfter was "antun".