Review:

Contagion

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Es ist schon fast erschreckend mit welcher Regelmäßigkeit die englischen Progrock-Genies von ARENA Alben der Extraklasse auf die wohlgesonnene Prog-Gemeinde loslassen. Über sieben Jahren nach dem vor allem von Marillion geprägtem Debüt "Songs From The Lion Cage" erscheint nun mit "Contagion" das fünfte reguläre Studioalbum in vertrauter Qualität. Auch wenn der Beginn mit "Witch Hunt" für ARENA-Maßstäbe recht heftig ausfällt, so ist "Contagion" ein durch und durch ARENA typisches Album geworden, das in erster Linie die Tradition ihres 1995er Debüts und des 1998er Überfliegers "The Visitor" aufgreift. Das nachfolgende "An Angel Fall/Painted Man" kommt mit leichten Pink Floyd-Einflüssen daher, bevor das erste von drei Instrumentalstücken die Musikergemeinde verzweifeln lässt. ARENA haben wieder ausnahmslos Ohrwurmware am Start, welche sich in den Gehörgängen einnistet. Im Schnitt einen Tick härter geraten als die Vorgängerscheibe "Immortal", kommen im Mittelteil dann auch die besinnlichen und etwas ruhigeren Momente zu ihrem Recht. Den Abschluss bildet mit "Mea Culpa", "Cutting The Cards" und dem monumentalem "Ascension" ein Dreier, der einem die kalten Schauer über den Rücken jagt. Der auch schon für den Gesang des letzten Silberlings zuständige Rob Sowden glänzt mit einem an FISH angelehnten Gesang - wenn auch meist etwas rauer als zuletzt - was ex-Marillion Drummer/Songwriter und ARENA-Bandleader Mick Pointer nicht unrecht sein dürfte. Der sich auch erst seit dem letzten Album an Bord befindliche Bassist Ian Salmon (Shadowland) überrascht mit einem den Gesamtsound auflockernden und extrem variantenreichen Spiel, welches sich perfekt mit den typischen Gitarrenklängen von John Mitchell ergänzt. Dazu noch die bombastischen Keyboardteppiche von Mick Pointers kongenialen Partner Clive Nolan (Pendragon), welcher auch reichlich Zeit für elektronische Spielereien und Soundeffekte hat; die sich aber absolut unaufdringlich in das Gesamtwerk einfügen. Fans der Band können hier nicht anders als zulangen - allen anderen Freunden des Hörgenusses Marke IQ, Saga, Everon und natürlich Marillion sei ARENA dringenst ans Herz gelegt bzw. für den Kopfhörer empfohlen. Alles andere als eine glasklare Empfehlung mit Höchstpunktzahl wäre glatter Wahnsinn.

Contagion


Cover - Contagion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 58:48 ()
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Reich & Sexy II - Die fetten Jahre

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Die neue der TOTE HOSEN eine "Best of", die als legitimer Nachfolger des bereits vor rund 10 Jahren erschienenen "Reich & Sexy" Albums zu sehen ist, bietet neben der Einzel-CD auch eine Super-Luxus-Doppel-CD Edition mit einer mehrfach aufklappbaren, Hochglanzhülle, die natürlich wieder ein klasse Foto mit reichlich, nur etwas spärlich bekleideten ("Schuhe") Mädels, sowie der einzelnen Bandmitglieder dazwischen, zeigt. Alleine schon dieser optische äußerst leckere Anblick wäre bereits Anlass genug, sich dieses Teil zuzulegen (ich hör’ schon die "Du alter Sexist" Titulierungen der Emanzenfraktion aber dies mußte mal gesagt werden *g*!). Bereits der aufreizende Titel "Reich & Sexy II - Die fetten Jahre" dürfte nahezu autobiografische Bedeutung haben, denn mittlerweile haben die Jungs um Sänger Campino locker den Sprung an die Spitze der Ersten Liga deutscher Rockacts geschafft (leider ganz im Gegenteil zu ihrer doch so heiß geliebten und gesponsorten FORTUNA aus Düsseldorf, die mittlerweile in der 4. Liga herumdümpelt). Also kohletechnisch braucht man sich wirklich keine Sorgen mehr um diese Combo zu machen (wobei man hier nie wirklich den Eindruck hat(te), daß dies überhaupt im Vordergrund steht!), denn auch was das ausgiebige Touren angeht, zu den ganz fleißigen ihrer Zunft. Bereits seit Jahren spielen sich die Hosen im Inn- und Ausland den sprichwörtlichen "A .." ab und auch die gerade beendete "Auswärtsspiel-Tour" war mit über 700.000 begeisterten Fans wieder ein voller Erfolg. Ehrlichkeit kommt halt an bei den Fans und diese Band "arbeitet" immer ehrlich besonders während ihrer schweißtreibenden Mamutkonzerte, die selten unter 2,5 Std. dauern und bietet somit ein mehr als faires Preis-Leistungsverhältnis.
Auf der ersten CD wird ein interessanter Querschnitt mit einigen unveröffentlichten Tracks der stes fleißigen Bandtätigkeiten in der zurückliegnenden Dekade geboten. Das spitzenmäßige "Pushed Again" führt eine ganze Reihe von Songs an, die mittlerweile schon zu Klassikern geworden sind wie u.a. "Bonnie & Clyde", "Bayern", "10 kleine Jägermeister", "Schön sein" "Steh auf" oder "Paradies". Die Mischung ist wirklich sehr gut gelungen und entspricht fast dem gespielten Set der aktuellen Tour, die Kritik von mancher Seite, daß der Band zwischendurch die Ideen ausgegangen seinen und man sich daher selbst kopiert habe, kann ich nicht nachvollziehen, denn gerade die neueren Tracks wie das geniale "Nur zu Besuch" (ist jetzt bereits ein Kultsong und die einzige reinrassige Ballade der Hosen!), "Was zählt", "Unsterblich" oder auch "Zur Hölle und zurück" sind bestes Punkrockfutter und "funktionieren" hervorragend. Ob jetzt "Frauen dieser Welt" (guter Text/Song na ja) oder der "Weihnachtsmann vom Dach" (sicher nicht für jede Jahreszeit geeignet) unbedingt mit drauf gemüßt hätten, läßt sich von mir aus streiten. "Perlen vor die Säue" ist die zweite Scheibe tituliert und das sagt eigentlich schon alles aus, denn hier gibt’s B-Seiten, Coverversionen, unveröffentlichte sowie sonstige recht witzige Songs aus der gesamten Schaffensphase, die es nie auf eine reguläre CD geschafft haben. Die Hosen lassen es dabei ordentlich laufen, geben sich frisch und mit viel Schwung sowie coolen Texten wobei einige wirkliche Perlen wie "Hang On Sloopy", "Vor dem Sturm", "Die 7 ist alles (ein Song mit teilweiser Klavierbegleitung!) "Entenhausen bleibt stabil", "Geh aus dem Weg" oder auch das autobiografische "Kleiner Junge" wirklich sehr gut rüberkommen. Der Spaßcharakter (wie u.a. der lustige Hammerradiointerviewauszug "Walter November" von 1995 bei Radio Fritz) dominiert zwar eindeutig aber auch einige ernste (was ihre Entstehung anbelangt) Stücke wie z.B. "Alles ist ein" sind zu finden. Den Abschluß bildet natürlich die obligatorische Fußball- sowie mittlerweile Hosenhymne "You’ll Never Walk Alone".
Für alle HOSEN-Fans, die noch nicht alles von ihren Lieblingen auf CD besitzen, aber auch für den "Normalo" Rockfan, der eine wirklich gute Zusammenstellung der besten HOSEN-Songs inklusive ein paar guter rarer Songs der letzten Jahre haben möchte, sind die 40 Tracks auf "Reich & Sexy II - Die fetten Jahre" auf jeden Fall ein klarer Pflichtkauf.

Reich & Sexy II - Die fetten Jahre


Cover - Reich & Sexy II - Die fetten Jahre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: 136:22 ()
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Sepsis EP

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Hossa die Wildsau, das haut mich doch glatt um, was die Süddeutsche Combo CABAL da in Eigendroduktion abliefert! Die EP, bestehend aus 4 eigenen Songs sowie einem Cover weißt wirklich kaum Unterschiede zu einer professionellen Studio CD aus den Häuser großer Labels auf. Auch die Songs sind spitzenmäßig ausgearbeitet und produziert. "Depressions" lebt voller Emotionen. Irgendwie stecken hier so viele Musikstile drin vereint, dass es mir wirklich schwer fällt, das genau zu beschreiben. Mit Sicherheit sind deutliche Ansatze zu manch bekannten groovigen Power Metal Hymnen zu erkennen. Doch dazu kommen noch einige progressive Elemente und ein kräftiger, Power Metal eher untypischer Gesang. Dieser und auch der nächste Song "The Eternal Glory" gehen verdammt stark in die Richtung von "Evergrey"
"Brainworxx" beginnt krachend und superschnell mit aggressiven Vocals. Das Tempo wird auch im weiteren Songverlauf meistens auf diesem hohen Niveau gehalten. "Fall Again" passt dann wieder eher in das Bild der ersten beiden Nummern, wenn es auch etwas schleppender daher kommt. Im Mittelteil des Songs hat die Truppe dann noch kurz ihre Akustik Klampfe ausgepackt Der Song ist zwar nicht schlecht, reißt mich insgesamt aber nicht so vom Hocker wie der Rest dieser EP. Am Ende dann der Oberhammer: eine von mir immer für unmöglich gehaltene Metal Cover Version von "The Last Unicorn". Fette groovende Gitarren, eine tolle Stimme und im zweiten Teil des Stücks eine schnelle Double Bass Power Metal Nummer.
Jeder der das Review ließt, sollte schnellstmöglich eine e-mail an cabalmetal@t-online.de schreiben, und sich die Scheibe für 7,- Euro bestellen!

Sepsis EP


Cover - Sepsis EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:3 ()
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Sign Of Truth

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Frag mich bitte keiner, wieso wir jetzt erst das Review zu dieser CD veröffentlichen. Aus unerklärlichen Gründen war die Scheibe nämlichen wochenlang verschwunden. Lange Rede kurzer Sinn, kommen wir zum wesentlichen, der Band und der Musik. Dionysus - eine Schwedisch / Deutsche Power Metal Band - sind definitiv keine Anfänger, was uns schon das Line Up verrät: Ronny Milianowicz an der Schießbude (ex. Sinergy ), Olaf Hayer am Mikro ( Sänger Luca Turilli ), Kaspar Dahlqvist, der Tastenmensch ( Stormwind), Johnny Öhlin an der Klampfe (ex. Nation) und Nobby Noberg am Bass (ex. Nation). Doch es kommt noch besser: das Album wurde nämlich produziert von Tobias Sammet ( Edguy, Avantasia) und abgemischt von Tommy Newton (Helloween, Victory u.a.). Ihr könnt mir glauben: genau so klingt die Scheibe auch. Schon der Opener "Time Will Tell" verspricht sehr viel: eim hymnenhaftes Intro mit eingängigem Gitarrenriff und zügig einsetzten klarer Power Metal Stimme von Olaf. Auch das Keyboard kommt an vielen Stellen dominant zum Vorschein. Der Refrain Part bohrt sich unentwegt schon beim ersten Durchlauf tief in den Gehörgängen fest und zwingt einen fast schon zum Mitsingen. Klasse Nummer. Gleiches gilt u.a. auch für meinen zweiten Fave auf der Scheibe "Holy War", eine kräftige Double Bass Nummer, mit tollen Gesangslinien und super Leadguitarren. Der Titelsong "Sign Of Truth" beginnt mit einem schnellen Gitarrensolo und schnell einsetzendem Schlagzeug. Typische Power True Metal Nummer. Von diesem Stil hebt sich wiederum "Walk On Fire" deutlich ab, bewegt es sich doch ständig im Midtempo Bereich und wird durch groovende Gitarren geführt. Die Strophen und auch die Gesangslinien erinnern doch stellenweise an Queensryche´s "Operation Mindcrime" Zeiten. Besonders gelobt werden muss die 1a Ballade "Don´t Forget", welche jderzeit für romantische Kuschelatmosphäre und Gänsehaut sorgt, allein schon weil die tolle Stimme von Olaf kräftig in Szene gesetzt wird.
Es ist schwer, in dem Überfluss an Bands aus diesem Genre sich hervorzuheben. Aber Dionysus werden das wohl allein durch ihre innovativen und meistens eigenständigen Songs mit Sicherheit schaffen.

Sign Of Truth


Cover - Sign Of Truth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:0 ()
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Away From The Sun

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Endlich ist es da - "Away From The Sun” - das neueste Werk von 3 Doors Down! Die CD wurde, nicht nur von meinereiner, sondern auch von den vielen Käufern des vor knapp zweieinhalb Jahren erschienenen und sensationell guten Debüts "The Better Life" bereits sehnsüchtig erwartet. Wie die Erfahrung des öfteren bereits gezeigt hat, gerade immer dann, wenn die Meßlatte besonders hoch liegt, ist die Enttäuschung hinterher um so größer, sollte das "Erwartete" nicht den Vorstellungen entsprechen. Tja und prompt geht es mir hier mit "Away From The Sun" genau so, denn diese Scheibe kann dem (eigenen) vorgegeben hohen Level leider größtenteils nicht standhalten, ohne dabei das Album aber sofort als "schlechte" CD im engeren Sinnen abzuqualifizieren. Die Last des über fünf Millionen Alben mal verkauften Vorgängers der US-Boys scheint die Band irgendwie gehemmt zu haben, denn es geht ungewohnt ruhig und recht verhalten zu. Sicher, schöne Melodielinien und ganz gute Songs gibt es auch hier wieder zu finden aber es fehlt eindeutig etwas an der Power und der frischen Ungestümtheit des Debüts. Ein weiteres, wenn auch nur kleines Manko, sind die teilweise etwas zu gleichförmig klingenden Songstrukturen, ein paar schnellere und rifflastigere Tracks hätten da sicherlich nicht geschadet. Es geht eindeutig relativ ruhig zu auf "Away From The Sun", beinahe schon zu ruhig und gediegen, wobei die Jungs sicherlich gereift sind, erwachsener klingen aber das Quartett (diesmal ohne Drummer Richard Lyles) geht auf den 12 nach wie vor harmonischen Songs doch etwas zu sehr den sicheren Weg. An das platinveredelte Debut kommen sie daher jedenfalls nicht ganz heran, es fehlt das gewisse Etwas bzw. die "Rotzigkeit". Das ewige Dauertouren, haufenweise Hitsingles sowie der Rockstarstatus hat sich irgendwie doch bemerkbar gemacht, die Shootingstars wirken fast schon etwas ausgebrannt. Ich denke aber nicht, daß die Jungs ihr Pulver schon verschossen haben, sie werden hoffentlich wieder den Weg zurück in eine stärker "rockende" Zukunft wiederfinden. Für Alternativ Rock mit viel Pathos sind schließlich schon CREED & Konsorten zuständig, die brauchen keine weiteren "Nachahmer". Sänger Todd Harrell mit seiner leicht kratzigen aber sehr charismatischen Stimme reist diese CD immer wieder aus den vorhandenen Längen raus. Also, bei der nächsten CD sollte man doch bitte wieder, anstelle der akustischen Gitarren, vermehrt auf urwüchsige Power-Riffs stärkeren Wert legen. Der gute Uptempo-Opener "When I’m gone" ist beinahe schon der beste Track, weitere schnellere Nummern wie "The Ticket To Heaven" oder "The Road I´m On" oder "Going Down In Flames" sind leider in der Minderheit - ein richtiger Kracher wie "Kryptonite" fehlt komplett. Fazit: Etwas zuviele (zweifelsfrei gute) Balladen bzw. Midtempotracks daher ist "Away From The Sun" leider nur ein gutes Durchschnittsalbum geworden.

Away From The Sun


Cover - Away From The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:57 ()
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Bound By Fire

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ZIMMERS HOLE sind nach legendären Auftritten auf dem Dynamo, beim Full Force oder auf ihrer Club-Tour den allermeisten wohl ein Begriff. Kein Wunder, dass sich das Hamburger Label Virusworx kurzerhand entschloss, auch das 1999 auf USG (inzwischen Geschichte) erschienene Debut wieder zu veröffentlichen. Und das lohnt sich dermaßen volles Brett! Denn, wenn die "Legion Of Flames" schon verrückt war, dann ist die einstmalige Premiere sowas von bescheuert, behämmert und bekloppt, dass es eine wahre Pracht ist. Große Scheibe. Da wird natürlich auch wieder aus der Metal-Geschichte zitiert, da werden Hühner rezitiert, Opern-Gesang imitiert, Telefongespräche nachgeahmt und richtig geile Songs geschrieben. Über allem aber schwebt der brüske Humor der verrückten Ahornblättler und eine unbestrittene Kompetenz an den Instrumenten. Neben einem erneuerten Layout gibt es noch einen wichtigeren Kaufanreiz: Denn folgende Bonus-Songs sind auf dem Album enthalten: "The Dark Church Of Whatever", "Split Dick", "Buttbarf", "AC-GC", "Roast Chicken Monday", "Face Pisser", "Monkey Man", "What’s That Stink?". Während auf "Legion Of Flames" bei vielen Leute noch der Überraschungseffekt dafür sorgte, sich köstlich zu amüsieren, ist es hier die noch wesentlich kompromisslosere Art des ZH-schen Witzes. Und außerdem: Wer sie live gesehen hat, der weiß, dass er Songs wie "P.B.C.", "Fully Packed", "This Is Metal" oder "D.I.S." einfach auf Scheibe im Heim haben muss. Und der weiß außerdem, dass er sich die Tour mit Strapping Young Lad und Devin Townsend nicht entgehen lassen darf. Punkt! Tipp!

Bound By Fire


Cover - Bound By Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 46:8 ()
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Royal Straight Flesh

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Also, ich bin ja wirklich bekennender Thrash-Metal-Fan. Aber derzeit wird’s ein bisschen viel, kommt’s mir vor - als zauberte jede Band dieser Stilrichtung ihr neuestes As hervor. So wollen auch die Schweden von DEFLESHED mit ihrem "Royal Straight Flesh" die Fans zum Kaufen reizen. Bei dem neuen Blatt handelt es sich keineswegs um den großen Bluff, denn die Jungs gehen auf ihrer vierten Scheibe verdammt roh und ohne Kompromisse zu Werke. Gute 32 Minuten dauerte die elf Spiele lange Partie des Trios. Und die Herren lassen sich dabei kaum Zeit zum Nachdenken, sondern spielen frei von der Leber weg ihre Trümpfe aus. Das geht weitestgehend mehr als gut, denn der Dreier Löfven, Modin und Jorde beherrscht seine Aufgaben sicher. Der Sound kommt aus dem Hause Berno und überzeugt ehedem. Die Spielart ist also schnell, brutal, gekonnt. Die große Begeisterung kommt bei mir persönlich dennoch nicht rüber. Vielleicht ist es ein wenig zu professionell, auf Nummer sicher gespielt? Auf jeden Fall rauscht das Spiel ein wenig uninspiriert an mir vorbei. Kein schlechtes Blatt, wahrlich nicht, aber auch nicht das, was man unter Poker-Spielern "Royal Flush" nennt.

Royal Straight Flesh


Cover - Royal Straight Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:2 ()
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There Will Be Execution

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Direkt zum Jahresanfang gibt es auch gleich das erste Metal-Highlight aus deutschen Landen - SINNER eröffnen das Jahr standesgemäß mit einem Dampfhammer namens "There Will Be Execution". Und was schon nach den ersten Takten auffällt - das Teil ist echt fett geworden und die Herren treten ziemlich auf Pedal. Das neue/alte Line-Up von SINNER ließt sich Anno 2003 folgendermaßen: Meister Mat mit seinem unverkennbaren Organ am Mikro und am Bass (welcher die Scheibe auch knüppelhart produziert hat), neben Gitarrist Tom Naumann ist auch ex. Primal Fear Gitarrist Henny Wolter mit von der Partie (damit da aber keine Missverständnisse aufkommen, SINNER klingen eindeutig nach SINNER, Übereinstimmungen mit Primal Fear sind eher marginal). Die wohltuend recht dezent im Hintergrund agierenden Keyboards steuert Frank Rössler bei und eine absolute Wucht ist Schlagzeuger Fritz Randow (u.a. Saxon), dessen druckvolles Spiel allein schon eine Klasse für sich ist. Bei den 11 Songs gibt es keinen Ausfall zu verzeichnen, es wird gepowert was das Zeug hält - ein Riff jagt das andere und dazu ein Mat Sinner in gesanglicher Höchstform. Jeden einzelnen Song anzuschneiden würde zu weit führen, das hat Kollege Nico schon bei der Pre-Listening-Session gemacht (siehe Bericht unter Specials). Trotzdem möchte ich als Anspieltipps mal meine persönlichen Favoriten in die Runde werfen: Mit dem harten Einsteiger "Higher Level Of Violence", dem Titelstück "There Will Be Execution" und dem nachfolgendem "Requiem For A Sinner" beginnt diese SINNER-Scheibe heavy und mit unheimlich viel Power. Das mit wohligen Erinnerungen an die Achtziger gespickte Hard Rock-Stück "The River" sorgt zwischendurch mal für etwas Entspannung, die Stampfer "Locked & Loaded" (der ist so gut, das Priest sich die Finger danach lecken würden ;-) und "Liberty Of Death" (super Refrain und klasse Riff’s) sowie die abschließende Gänsehaut-Ballade "Crown Of Thorns" bilden den würdigen Schluss eines echt starken Albums. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Mat Sinner & Co. mit dieser Scheibe nicht über ihre angestammte Fanschar hinaus einige Metalheads auf ihre Seite ziehen könnten. Tipp an Headbangers und Freunde gepflegten Metals: reinhören und einpacken.
Vielleicht noch ein Tipp für Fans: Die Erstauflage des Albums gibt es auch als limitierte Doppel-CD - der zweite Silberling enthält eine Coverversion des Metallica-Klassikers "Whereever I May Roam" und die 3-Track-Single.

There Will Be Execution


Cover - There Will Be Execution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:17 ()
Label:
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Review:

Frailty

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Horch, was kommt aus Schweden rein, muss wohl melodischer Death-Metal sein. Und siehste woll: Das stimmt. Härtemäßig sind sie auf einer Wellenlänge mit In Flames vor ihrer neuen Scheibe. Wobei die death-metalligen Vocals sehr kompromisslos (positiv) oder wenig abwechslungsreich (negativ) zu Buche schlagen. Ich für meinen Teil finde die Kapelle außerordentlich liebenswert. Sie schreiben vielleicht nicht die ganz großen Hits wie ihre chartbreakenden Kollegen und werden sicherlich auch nicht mit dem Originalitäts-Oscar ausgezeichnet, aber THE DUSKFALL rocken. Und außerdem scheuen sie auch vor amtlichen Power-Metall-Versatzstücken nicht zurück und lockern das Ganze so auf. So findet ihr das ein oder andere Solo ("Agoraphobic"), das wohl auch dem gemeinen Italo-Mörteler zur wirklichen Ehre gereichen würde. Daniel Bergstrand (In Flames, Darkane, Meshuggah) hat die Scheibe produziert und ihr ein außerordentlich gelungenes Gewand verpasst. Die Jungs um den Ex-Gates-of-Ishtar-Gitarristen Mikael Sandorf können vielleicht wirklich in die Fußstapfen der IF-Weißkittel treten, gesetzt den Fall, sie werden entweder ein klein wenig eigenständiger oder sie schreiben ein oder zwei echte Hits. Auf jeden Fall ein amtliches Album für die Melodiker unter den Todmetallern.

Frailty


Cover - Frailty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Through The Looking Glass

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Tja, die wirklich legendäre kalifornische Band TOTO kann nun bereits auf eine über 25-jährige erfolgreiche Karriere mit Welthits wie "Hold The Line", "Rosanna" oder "Africa" zurückblicken. Von harten Schicksalsschlägen wurden man ebenfalls nicht verschont, denn 1992 verstarb völlig überraschend Schlagzeuglegende Jeff Porcaro, der seitdem durch den nicht minder grandiosen Simon Phillips ersetzt wurde. Mit ihren ständig wechselnden Sängern hatten sie es auch nicht so aber mittlerweile darf ja zum Glück wieder, der mit Abstand Beste Sänger für diese Band, Bobby Kimball seine Stimmbänder zum Einsatz bringen. Als einer meiner früheren Faves haben mich TOTO mit zunehmenden Jahren aber immer mehr enttäuscht und seit dem noch recht guten 92er Werk "Kingdom Of Desire" keine wirklich durchgehend gute Platte mehr gemacht. Die meiner bescheidenen Meinung nach mit Abstand sowieso beste CD von 1988 "The Seventh One" konnte sowieso leider nie mehr getopt werden.
Auf diesem jetzt erschienen reinen Coveralbum haben sich TOTO einige teils bekannte aber auch recht unbekannte Songs ausgesucht und mit ihrem speziellen Soundflair versehen. Egal, ob man den Jungs jetzt Einfallslosigkeit gerade zum Jubiläum vorwerfen möchte (neues Material wäre vielleicht schon origineller gewesen?!), wenn das dann so ausfällt wie das letzte schwache Studioalbum "Mindfields", dann ist mir sowas wie das hier dargebotene noch lieber. Auf jeden Fall ist "Through The Looking Glass" bei weitem nicht so schlecht, wie uns das so manche Kritiker gerne weismachen wollen. Sicher, daß TOTO haben hier "nur" gecovert und wie immer gerade bei solchen Geschichten, wird es die Fans in zwei Lager spalten, den einen gefällts, den andern halt nicht. Meine Kritikpunkte sind jedoch die geringe Anzahl der Songs (11) sowie der Totalausfall "It Takes A Lot To Laugh, It takes A Train To Cry" (Bob Dylan), man der Song an sich ist wirklich ein grottenschlechter 0815 Bluesstampfer. Ansonsten gibt’s soundmäßig insgesamt nix zu mäkeln allerfeinste Licks, Breaks für Gourmets, Arrangements der absoluten Sonderklasse und über allem schwebt dieser tolle glasklare Sound.
Mit "Could You Be Loved" lassen es TOTO sofort richtig grooven, "Bodhisattva" kommt ebenfalls erstaunlich frisch mit einem jazzigen Touch aus den Boxen - für mich aber ist das herausragende Stück von "Through The Lokking Glass" eindeutig die Interpretation von "While My Guitar Gently Weeps" hier stellt Steve Lukather einmal mehr mit seinem gefühlvollen Spiel seine Stellung als Spitzengitarrist mit einer ebenfalls guten Stimme unter Beweis. Weitere gelungen Versionen einer insgesamt guten Mischung sind der gelungene Reggae "Watching The Detectives", das lässige mit einem santanamäßigen Flair versehene "Maiden Voyage/butterfly" sowie das mit schweren Fast-Metalriffs ausgestatte "Living for The City" (Stevie Wonder). Beim etwas scherfälligen Traditional "House Of The Rising Sun" werden sich die Geister dann allerdings wieder scheiden.

Through The Looking Glass


Cover - Through The Looking Glass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 55:38 ()
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