Review:

Left For Live (Live)

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Zu den vielen verstorbenen prominenten Musikern des Jahres 2002 gehört leider auch JOHN ALEC ENTWISTLE, Basist und Mitbegründer der legendären Klassik-Rockband THE WHO (u.a. "My Generation", "I Can´t Explain", "Pinball Wizard"). Als Solokünstler trat "The Ox", wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, zwar nicht sonderlich erfolgreich in Erscheinung aber unter "Experten" galt als einer der besten Baßspielern seiner Zunft. Nach seinem plötzlichen Herzinfarkttod (bedingt durch "too much Drugs"!) wurde jetzt flugs noch das obligatorische letzte Werk "Left for Live" der JOHN ENTWISTLE BAND auf den Markt geworfen. Hierbei handelt es sich um eine schon relativ alte Live-Scheibe mit Aufnahmen einer US-Tour von 1998. Mit dieser Band, die musikalisch größtenteils auf recht hohem Niveau agiert (sieht man mal von den gesanglich teilweise doch eher bescheidenen Leistungen, besonders des Meisters himself, mal großzügig ab!) wird hier ein abwechslungsreicher Rock-Mix irgendwo im Soundgewand zwischen YES zu Anfang der 80er mit dem glorreichen 90125-Album (z.B. der WHO Klassiker "The Real Me" - kommt so besser als im Original!), ein wenig JOHN PARR, von dem auch einer der besten Songs des Albums "Under A Raging Moon" stammt und MANFRED MAN’S EARTH BAND (z.B. bei "905") geboten. Die Musik kommt teilweise schön bombastisch (einer der Höhepunkte hierbei "Darker Side Of Night") daher, bedingt durch recht dominante Keyboards und dem mehr als satten Bass-Sound, bietet aber für Livemaßstäbe einen wirklich guten Klang. Die beteiligten Musiker dürfen sich natürlich auch mit vielen gelungenen Solis ganz ordentlich austoben kommt, die Betonung liegt hier eindeutig auf Rock’n Roll, wobei es die Band besonders bei den beiden letzten etwas überlangen Standards "Shakin All Over" und "Young Man Blues" ordentlich laufen läßt. Wie schon erwähnt, trübt einzig der zuweilen kehlig, gröhlende Gesang für etwas Mißstimmung, ein guter Sänger hätte hier dem ganzen noch die Krone aufgesetzt.
Für Fans gediegener und zeitloser Rockmusik mit vielen Instrumentalparts ist dieser Konzertmitschnitt von JOHN ENTWISTLE sicher eine durchaus reizvolle CD, von dem 0815 Billigcover und dem lieblosen Booklet (ohne jegliche Beschreibung der Karriere bzw. Historie!) darf man sich dabei keinesfalls abschrecken lassen.

Left For Live (Live)


Cover - Left For Live (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:23 ()
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Aural Delight

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Ein zunächst überraschendes aber dann wirklich beeindruckendes Comeback feierten im letzten Jahr die Briten von THE MISSION. Das richtig gute, ganz im alten Gothic-Rock Stil gehaltene, Album "Aura" fand (zu Recht) wieder den Zuspruch gerade der zahlreichen alten Fans und während der erfolgreichen Herbsttour mit HIM konnten die Jungs um WAYNE HUSSEY und CRAIG ADAMS, die ja auch mal bei den legendären SISTERS OF MERCY unter Lohn & Brot standen, mit ihrem engagierten Auftritten und den starken Songs des Comebacks im Gepäck, sogar noch einige neue Anhänger dazugewinnen. Auf der jetzt vorliegenden CD "Aural Delight" gibt es nun ein paar neue Songs, die bei den Aufnahme-Sessions übrig geblieben waren, einige Tracks in einem anderen Mix sowie zwei Coversongs, die auch bei den Livekonzerten der Band mittlerweile zu den Standards gehören. Wirklich ganz neu sind aber nur drei der insgesamt 12 Titel, die in der Mehrzahl aus diesen einfach schönen Mission-typischen leicht düster-melancholischen Balladen bestehen. Alle anderen Tracks wurden u.a schon mal als Single-B-Seiten oder auf Compilations veröffentlicht. Den Opener "Amelia" (vom tollen "Carved In Sand" Album) gibt es hier in einer urwüchsigen Akustik-Version zu hören, vom insgesamt eher schwächeren "Masque"-Album gibt’s "Even You May Shine" sowie & "Spider & The Fly" und von "Aura" sind die Demo-Versionen "Dragonfly" und "Mesmerised" (Reprise)" vertreten. Die wirklich gelungenen Coverversionen "Never Let Me Down Again" (DEPECHE MODE) und "Can´t Help Falling In Love With You" (ELVIS) - sorgt hier in einer Pianoversion wieder für Gänsehaut - geben dieser CD schon einen besonderen Reiz, wenn auch wahrscheinlich nur für "wahre" Fans. "Aural Delight" verkürzt so halt etwas die Wartezeit bis zum nächsten Album, auf daß wir schon gespannt warten.

Aural Delight


Cover - Aural Delight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:22 ()
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Evilized

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Es ist nicht mal ein Jahr her, da verzückten die schwedischen Metaller von DREAM EVIL die Metal-Gemeinde mit ihrem zwischen alten Europe und Hammerfall angesiedelten Debüt "DragonSlayer". Direkt zu Beginn des Jahres 2003 präsentieren die Herren mit "Evilized" den Nachfolger - dabei müssen sie sich mit ihrem hochgelobten Erstling messen und ihren Status als eine der Newcomer-Bands 2002 untermauern. Und eins gleich vorneweg - DREAM EVIL geben dabei eine verdammt gute Figur ab. Sie erfinden zwar weder den Metal noch sich selbst neu - aber die das Debüt auszeichnenden Trademarks sind ausnahmslos wieder vorhanden: gewaltige Gitarrenriffs, eine packende Leadgitarre und eine kristallklare Stimme, welche den sonst schon äußerst eingängigen Songs die melodische Spitze aufsetzt; dazu eine perfekte und druckvolle Produktion. Obwohl DREAM EVIL im Vergleich zum Debüt härtetechnisch im Schnitt doch etwas zugelegt haben (was die ersten drei Power-Songs "Break The Chains", "By My Side", "Fight You ’Till The End" eindrucksvoll dokumentieren), bedienen sie gekonnt unterschiedliche Stimmungslagen, wie z.B. mit den beiden wunderschönen Balladen "Forevermore" und dem Schlusspunkt "The End" (wie auch sonst!). Wobei vor allem das etwas ruhigere, melodische und leicht poppig wirkende "Children Of The Night" oder das Titelstück, der bombastisch angehauchte Midtempo-Stampfer "Evilized" zu den Highlights der Scheibe gehören. Hier zeigen DREAM EVIL ihr Gespür für Melodie mit am Besten; und obwohl die weiteren Tracks nach hinten heraus wahrlich gute Teile sind, hätte ich mir persönlich noch den einen oder andere Song des Kalibers "Children Of The Night" und "Evilized" gewünscht. Aber damit hier keine falschen Schlüsse gezogen werden - die Ansprüche an die Herren Nordström, Isfeldt, Gus G. und Co. lagen ja unheimlich hoch, und sie konnten diese durchaus erfüllen. Dies alles werden die Jungs wohl auf der anstehenden Tour mit Hammerfall und Masterplan auf den geneigten Metal-Jünger loslassen, und dabei mit Sicherheit noch den einen oder anderen Jünger hinzugewinnen - mich haben sie schon. Wohl bekomms!

Evilized


Cover - Evilized Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:15 ()
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Valley Of The Damned

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Na ja, so richtig toll fängt das Debüt der Londoner DRAGONFORCE ja nicht an. Das Intro namens "Invocation Of Apocalyptic Evil" mit eine Spielzeit von ganzen 14 Sekunden hätte man sich echt sparen können. Aber danach geht es nur noch bergauf - und vorneweg schon eins - DRAGONFORCE haben einen beachtlichen Erstling hingelegt. "Valley Of The Damned" kann man als melodischen, traditionellen Power Metal mit kräftig Tempo bezeichnen; vergleichbar mit den schnelleren Tracks von Bands wie Hammerfall, Gamma Ray, Stratovarius und natürlich Helloween. Die Stücke sind für ein Debüt ausgezeichnet komponiert und wirken nie überfrachtet. Songs wie der hymnische siebenminütige Titeltrack "Valley Of The Damned", das melodische, schnelle Riffmonster "Black Winter Night" (bringt es auch auf stolze sechseinhalb Minuten), die gefühlvolle Ballade "Starfire" (hier klingt DRAGONFORCE fast wie aus den guten Tagen des AOR in den Achtzigern) und das eingängige, abwechslungsreiche "Revelations" sollte man sich als Power Metal-Jünger ruhig mal reinziehen. Das abschließende "Heart Of A Dragon” packt es dann sogar einen fantastischen, fast poppigen Refrain gänsehautmäßig rüberzubringen ohne ins kitschige abzudriften. Kleiner Minuspunkt: Sänger ZP Theart hat eine gute und zu den Songs passende Stimme, wurde aber bei der ansonsten makellosen Produktion von Karl Groom (u.a. Threshold) teilweise doch ein wenig in den Hintergrund gedrängt und offenbart etwas zu geringes Volumina. Der eine oder andere wird einige der Songs schon von den erfolgreichen Tracks auf mp3.com kennen. DRAGONFORCE tourten bereits (und das weit vor dem vorliegenden Debüt - nur mit einer Demo-Scheibe in der Hinterhand) mit Halford, Stratovarius und Virgin Steele in England, was den bisherigen mp3-Geheimtip-Status unterstreicht. Apropos: Das Ganze ist an sich gar keine so richtig britische Band, sondern eher ein Multikulti-Haufen. Gegründet 1999 als DRAGONHEART änderte die Band ihren Namen Ende 2001 in DRAGONFORCE (wohl um eine Verwechslung mit dem gleichnamigen, kitschigen Hollywood-Streifen zu vermeiden). Und das Line-Up ist echt international besetzt - angetrieben werden die fünf Jungs von den beiden Gitarristen Herman Li (Hong Kong) und Sam Totman (in Neuseeland aufgewachsener Engländer) die ihre Arbeit hörbar verdammt gut machen und für die klasse Gitarrenläufe zuständig sind. Sänger ZP Theart kommt aus dem sonnigen Südafrika, derweil Schlagzeuger Didier Almouzni eine französischen Pass sein eigen nennt. Keyboarder Vadim Pruzhanov ist ein ukrainischer Landsmann der boxenden Gebrüder Klitschko. Gute Mischung also um auch weiterhin abwechslungsreiche Scheiben auf die Power Metal-Gemeinde loszulassen - wir sind mal auf den nächsten Streich gespannt.

Valley Of The Damned


Cover - Valley Of The Damned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 51:49 ()
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Tales From The Mobius Strip

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Eine Nachwuchsband von über dem großen Teich, um genau zu sein, aus Boston, Massachusetts, die unter der außergewöhnlichen Firmierung INFINITY MINUS ONE gerade ihre ersten Schritte im Musikbusiness unternimmt, hat uns hier eine doch recht ausergewöhnliche 4-Track CD "Tales From The Mobius Strip" geschickt. Dieser Vierer allesamt Berklee Music School Absolventen ist zwar eindeutig der Gattung Progressive Rock zuzuordnen, allerdings fällt mir keine vergleichbare Band ein, um eine "richtige" stilistische Einschätzung dieser Musik treffen zu können, vielleicht dann noch am ehesten ENCHANT. Laut eigener Aussage kombiniert die Band klassische Musikelemente in Verbindung mit Filmmusik sowie Musik für Videospiele und das alles zusammengefasst unter dem Genre des Rock. Die CD beginnt dann auch mit dem schweren "At The Doorway Of Existence" und dabei legen die Jungs sofort richtig los, diese Klangvielfalt zusammen mit einem sehr dichten Sound erschlägt einen zunächst fast. Viele Breaks, Licks und Samples werden uns in diesem vertrackten aber eindeutig meallisch geprägten Stück Musik um die Ohren gehauen ohne dabei den Faden zu verlieren. Die Protagonisten J Lanza (voc), Kairo Zentradi (g, key, voc), Kevin Hammer (key, g, voc) und Libor Hadrava (dr, perc, vln) sind zweifellos hervorragende Musiker und dies beweisen sie auf dieser CD mehrfach. Die Wurzeln liegen dabei aber eindeutig im progressiven Rockbereich, wobei die Kompositionen ein große Bandbreite, von einfach bis extrem ausgefeilt, aufweisen. Bei dem zweiten relativ langsamen Stück könnte sich es auch um eine Art Soundtrack handeln, denn bei "Face To Face" mischen die US-Boys eine bisschen New Age Musik mit härteren Gitarrenklängen, nicht schlecht. Bei dem instrumentalen Track "Independence Day" wurde aber nach meinem Geschmack des Guten zuviel gewollt, denn der Frickelfaktor ist hier eindeutig zu hoch. Gute Ideen hin oder her der unübersichtliche Mix mit vielen jazzigen Passagen geht mir schlicht auf die Nerven und außerdem fehlt hier völlig der rote Faden. Mit dem abschließenden "Architectural Martyr" kriegt die Band dann wieder etwas besser die Kurve. Der Sound ist insgesamt auf "Tales From The Mobius Strip etwas dumpf aber soweit ganz o.k. der gute Sänger wurde aber leider etwas zu stark in den Hintergrund gemischt.
INFINITY MINUS ONE bringen gute Vorraussetzungen mit um für eine weitere Belebung des progressiven Rock/Metal zu sorgen. Bei der nächsten CD sollte man sich noch etwas mehr auf die Melodien konzentrieren ohne die hier eindrucksvoll gezeigte Virtuisität zu verlieren, dann spielt es keine Rolle, ob es hier und da mal etwas heftiger zugeht, die Mischung macht’s halt einfach. Auch mit dieser recht anspruchsvollen Musik kann man sich Genreübergreifend Fans erspielen - wird zwar wahrscheinlich etwas länger dauern aber das macht ja nichts.




Tales From The Mobius Strip


Cover - Tales From The Mobius Strip Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:38 ()
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G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1

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1985, Ruhrgebiet, Herne: Das umtriebige Earthshaker-Label bringt mal wieder eine Metal-Scheibe mit viel zu dünnem Sound heraus. ATLAINs zweites Werk G.O.E. (Guardians Of Eternity) erblickt die Welt, aber nicht wirklich das Licht auf dem Planeten. Aus irgendwelchen Gründen starteten die Jungs um den Ex-Rager und jetzt Sub7even-Member Chris (der damals unter dem gar schröcklichen Namen Chris Midias die Stöcke schwang) und André Chapelier (Bass, später Target und Mekong Delta) nämlich nie durch. War aber irgendwie auch typisch: Viele andere Bands aus dieser Metal-Ecke - als da wären Cutty Sark, Fact oder Brainfever - haben es einfach nicht geschafft. Und genau genommen könnte das zum einen am schwachen Sound gelegen haben, der dafür heutzutage wirklich das damalige Feeling transportiert. Zudem schauten Fans und Presse eher ins Ausland, als vor die heimischen Bühnen. Und, aber das ist mir damals gar nicht aufgefallen: Wie sahen denn wir damals eigentlich aus? Amtliche Vokuhila inklusive Schnodderbremse, peinlich-enge Oberteile und billige Nietenarmbänder standen vielleicht tatsächlich internationalem Erfolg im Wege. Wie dem auch sei: Hier gibt es einen Zwitter aus Heavy-, Speed- und Powermetal zu hören, der vor allem groove-technisch wenig zu wünschen übrig lässt. So erinnert mich die Scheibe an Referenzgrößen wie Accept (sowieso) an US-Bands wie Omen (Melodieführung) oder an die Franzosen von ADX, vor allem, was den Gesang betrifft. Coole Riffs und oftmals schnelle Nummern vermitteln einfach die unbeschwerte Stimmung der Achtziger. Erschienen ist dieser Re-Release übrigens als Volume 1 der "Rusty Diamonds"-Serie, mit Wendecover, das das Original-Cover und ein panne "Kunst"-Cover mit ner drallen, besäbelten Nackten. Wer’s braucht ... Die Scheibe aber steht wie ein ungeschliffener Diamant tatsächlich stellvertretend für die Anfangsphase der Diversifizierung der Metal-Szene. Und die paar Fotos und Presse-Rezensionen von damals (Wer kennt nicht mehr den "genialen" Hucky Heppke?) sowie die drei Bonus-Demo-Stücke machen das alte Teil durchaus zu einer lohnenswerten Angelegenheit. Ob allerdings Kollege Labelchef Axel Thubeauville das Ganze aus missionarischem Eifer anbietet oder die Rechte der damals schon gemolkenen Musik nur abermals zu Geld machen will, sei mal dahingestellt. Wer die CDs von damals nur auf Vinyl hat und noch mal in Erinnerungen schwelgen möchte, der greife zu. Frischlinge sollten vorher ein Ohr beim Händler riskieren.

G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1


Cover - G.O.E. - Rusty Diamonds Volume 1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:51 ()
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Mournument

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"DOOOOOM", "schrob" ich andernorts bereits, gehört eigentlich nicht zu meinen absoluten Steckenpferden. Aber natürlich gibt es auch Ausnahmen: Eine davon ist DEINONYCHUS, das zur Band gereifte Projekt von Marco Kehren. Der Chef nennt seine Musik selbst "Suicide Metal" und trifft damit den Lebensmüden ins Herz. Dabei, und das macht dieses Werk noch einzigartiger, traut sich Kehren sogar, in Songs wie "Selek From Menes" mal ein wenig auf die Tube zu drücken. Das zehnte Lied dürfte für ganz, ganz viele einen amtlichen Kaufanreiz bieten, handelt es sich doch um eine recht gelungene Coverversion des Candlemass-Schwergewichts "Ancient Dreams". Aber, und das ist das wirklich Wichtige: Über allem wabert eine depressive Atmosphäre, die sich keinesfalls und nie in Langeweile ergießt, sondern vielmehr für eine eindringliche Negierung jeglicher Lebensfreude sorgt. Diese Scheibe reisst dich mit - nach unten - und der Gesundheitsminister würde warnen, wenn er wüsste, dass du diese Scheibe hörst. Bitte, legt euch nicht um, auch, wenn’s schwer fällt. Und wenn’s schon sein muss, dann gebt uns keine Schuld, wir haben’s euch gesagt ... Große Scheibe!

Mournument


Cover - Mournument Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:27 ()
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Steal This Album

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Es gibt zwei Dinge, die an diesem Album auffallen - mindestens. Zum einen wäre da der schier unglaubliche Zufall, dass ein Album voller Stücke die aus vergangenen Studioaufenthalten übrig geblieben sind, just in den Wochen vor Weihnachten veröffentlicht wird. Und da wäre zum zweiten das Phänomen, dass es SYSTEM OF A DOWN schaffen, kleine 14-jährige Alternative-Girlies und gestandene Metaller gleichermaßen zu begeistern. Die Band will eben auch Geld verdienen und wohl jeder würde es genauso machen und auch wenn es ihrem angestrebten Image vielleicht widerspricht, führt für alle denen die letzten Alben am Herzen lagen auch diesmal kein Weg an "Steal This Album" vorbei. Und was das begeistern angeht: Einige Songs können locker das Niveau der "regulären" Alben halten, einigen hört man leider an, dass sie es wohlweißlich bisher nicht veröffentlicht wurden. Darüber hinaus findet sich hier stilistisch pure Stagnation. Bei dem Hintergrund zwar verständlich, macht die Sache aber nicht besser. Zu "Roulette" kann man nicht so schön weinen wie zu "Spiders", die Band so brav zu hören ist zumindest für mich aber immer der größte Spaß. Vergessen zu rocken haben sie auch nicht, das ein oder andere sehr heftige Brett mit gewohnt heftigem Sound ist auch an Bord, der Gesang ist immer noch einmalig, der Rest steht ihm um nichts nach. Wenn man so will also alles was SOAD berühmt gemacht hat - auf den ersten Blick. Denn was fehlt ist das Songwriting das nicht von dieser Welt ist, die Ideen die nur so sprudeln und ein grandioser Song nach dem nächsten. Ein Lückenfüller also, wenn auch ein sehr unterhaltsamer, aber das ist für SOAD eigentlich nicht gut genug.

Steal This Album


Cover - Steal This Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 43:49 ()
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Deliverance

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Der neuste Geniestreich aus dem Hause OPETH hat jetzt bereits die dritte Woche Heavy Rotation in meinem CD-Player hinter sich - und ich erlebe immer noch Überraschungen und Wendungen, entdecke neue Details und staune immer und immer wieder aufs Neue was die vier Herren aus Schweden da für einen Hammer rausgehauen haben. Mikael Akerfeldt (g, v) und Freunde (Peter Lindgren g, Martin Mendez b, Martin Lopez d) haben mit ihrem sechsten Album wahrlich etwas zum Niederknien vorgelegt, und dies nach einem kaum noch zu toppenden Werk wie "Blackwater Park". Dabei sollte die Review hier schon seit Wochen geschrieben und Online sein - aber wie soll man über etwas schreiben, was man mit Worten eigentlich nicht beschreiben kann. OPETH’s "Deliverance" muss man hören - besser in sich hineinsaugen - nur dann kann man die Tiefen dieses Werkes genießen. Und dafür muss man sich schon Zeit nehmen - denn wie guter Whiskey, reift auch diese CD mit jedem Durchlauf mehr, setzt sich immer tiefer im Innern fest. OPETH bleiben sich und ihrer Linie treu, trotzen allen Trends und vermischen auf einzigartige Weise Eingängigkeit und Anspruch; Härte, Melodie und musikalisches Können. Death-Progressive oder moderne Pink Floyd - stimmt wohl beides. Da mal aggressives Shouting welches jeder erstklassigen Death -Metal-Band gut zu Gesicht stehen würden, dann wieder cleaner weicher Gesang welcher an Porcupine Tree erinnert (kein Wunder bei der Mitarbeit von Steven Wilson). Akustische Passagen in bester Artrock-Manier wechseln sich ab mit psychedelischen melodischen Gitarrenparts und äußerst harten Riffs. Das Ganze oft durch Breaks getrennt, um kurze Zeit später dann traumwandlerisch Sicher miteinander verwoben aus den Boxen zu schallen. Nach dem heftigen 11-Minütigen Opener "Wreath" (das härteste Stück des Albums, klasse Drums) folgen mit dem Titelstück "Deliverance" (13:36) und dem melancholischen, zarten "A Fair Judgement" (10:24) zwei absolute Höhepunkte des ganzen Jahres. Das anschließende kurze Instrumentalstück lässt da nur etwas Zeit zum Verschnaufen, bevor es mit den mit Riffs gespickten "Master’s Apprentices" (10:31) und dem abschließendem "By The Pain I See In Others" (13:51) ebenso intensiv in die zweite Runde geht. Im Frühjahr 2003 lassen OPETH dann den ruhigeren zweiten Teil ihrer wohl kreativsten Schaffensperiode auf die Menschheit los. "Damnation" heißt das Ding, und da darf man schon mal voller Vorfreude gespannt sein. Aber jetzt ist erst mal "Deliverance"-Time - also nichts wie unter den Weihnachtsbaum damit. Allerdings kann ich mir eine persönliche Anmerkung nicht verkneifen: an den letzten Silberling, das bereits erwähnte "Blackwater Park" kommt die neue Scheibe nicht ganz ran, oder doch? Egal - einfach Wahnsinn.

Deliverance


Cover - Deliverance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 61:50 ()
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Divine Blasphemies

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Ich werde wohl den Moment nie vergessen, als ich mit zittrigen Händen das Destruction-Debut auf den Schallplattenspieler legte. Vorher hatte ich die Metal-Jungs aus Britannien gehört und AC/DC und vielleicht Metallica. Schlagartig aber sollte sich alles ändern. Ab jetzt mußte es richtig hart sein und wirklich ursprünglich. Und genauso sind DESASTER immer noch. Dieser Bastard aus Black und Thrash bellt von Zeit zu Zeit auch todesmetallisch, was in erster Linie an der Schnauze des neuen Shouters Satanic liegt. Geändert hat sich aber, wie erwartet, nicht viel: Nach typischem Intro kloppen die Mosel-Mannen mit dem Titelstück los, wie von der Tarantel gestochen. Neben den angesprochenen (alten) Destruction höre ich leichte Necrophobic-Anklänge heraus. Klar, diese Jungs hier gehen wesentlich roher zur Sache als ihre blasphemischen Verwandten aus dem hohen Norden. Und ein Song wie ‘Alliance To The Powerthrone‘ erinnert mich in Sachen Charme und Rhythmus an "good old” Venom. Tormentor hat im Vorfeld nicht zuviel versprochen: Die neue Stimme paßt wie Arsch auf Eimer, alle Songs treten ersteren mächtig. Mit ‘Beasts Of Wrath And Victory‘ ist dem Rudel sogar ein echter "Ohrwurm” gelungen. Herrlich klischee-beladene Song-Titel wie ‘Symphony Of Vengeance‘ oder ‘Necrolord‘ (das übrigens nur auf der Vinylversion erscheint), keine Kompromisse in Songwriting oder Soundgewand - so muß Old-School Metal klingen! Jetzt muß ich nur mal schnell gucken, ob ich meine alten Nietenbänder noch finde. Dies hier ist alles andere als desaströs, herrlich, einfach herrlich, mindestens genauso gut wie "Sentence Of Death”. DESASTER, DESASTER, DESASTER!

Divine Blasphemies


Cover - Divine Blasphemies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:42 ()
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