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Getting Heavier

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Die begnadete Hardrockband um Supergitarrist Paul Gilbert, Sänger Jeff Martin, Bassist John Alderete und Drummer Scott Travis war in den vergangenen Jahren etwas in Vergessenheit geraten, weil sich die Herren ihren jeweiligen Hauptbands gewidmet haben. So war Jeff Martin unter anderem bei Badlands und Black Symphony aktiv und Scott Travis trommelt ja seit etwa 15 Jahren bei der Rentnerkapelle Judas Priest. Bereits 1986 veröffentlichten Racer X mit dem Album "Street Lethal" einen kleinen Hardrock-Klassiker und seit den frühen Achtzigern wird Sänger Jeff Martin eine Affäre mit Ex-damals-bei-Priest-Kopfstimmen-Prinzessin Rob Halford nachgesagt und bei dem Song "Heart of a Lion" ist man bis heute im Unklaren, ob ihn nun Halford, Priest oder eben Racer X verbrochen haben sollen. Nun gut, diese Sachen sind Geschichte, aber das Album "Getting Heavier" ist brandaktuell und zeigt die alten Recken von ihrer rohen, ungestümen Seite. Die Opening-Tracks "Dr. X” und "Lucifer’s Hammer” sind relativ eingängige, wenn auch etwas holprige Songs. Danach jedoch verflacht die ganze Angelegenheit relativ schnell. Die Songs bleiben zwar auf hohem Niveau dargebotene Hardrock-Kracher, aber echte Highlights findet man auch nach mehrmaligem Hören nicht wirklich. Die Produktion klingt zwar schön ungebügelt, aber leider auch sehr, sehr trocken. Der Sound erinnert an diverse ältere Demos und wurde von der Band bewusst authentisch gehalten. Eigentlich mag ich sowas ja ganz gerne, aber hier wurde es doch übertrieben. Aber bevor das Ganze hier wie ein Verriss klingt, sei angemerkt, daß Leute, die ganz besonders auf groovigen, kernigen und urtypischen Hardrock abfahren wie Popeye auf Rahmspinat, von dieser Scheibe gewiss nicht enttäuscht werden. Scott Travis zum Beispiel zockt wesentlich grooveorientierter als bei seiner Stammband, auch wenn auf ein "Painkiller"-Intro (leider) verzichtet werden muß. Unterm Strich ergibt das alles ein gutes Album, nicht mehr und nicht weniger. Ich persönlich hätte, gerade von dieser Originalbesetzung, ein wenig mehr erwartet, so daß es letztlich nicht ganz für einen "Tipp" reicht.

Getting Heavier


Cover - Getting Heavier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:21 ()
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Nail EP

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Auf dem Cover pennen die 4 Jungs. Dem Hörer wird dieses Vergnügen jedoch nicht gegönnt, denn die ersten Takte des Openers ruckeln einen in die Realität zurück. Aber was man dann anfangs hört, ist dann doch nicht wirklich wert die Augen aufgemacht zu haben, denn "Deeper" beginnt mit den Riffs und Drums an denen man sich im Laufe der Jahre einfach totgehört hat. Der melodiöse Chorus geht dann schon eher in Ordnung und im hinteren Teil des Songs wird dann auch etwas härter Hardcorelastig geshoutet. Das weder Fisch noch fleischige des ersten Songs vergisst man bei "Me Behind Me", die Band zeigt hier mehr ihres Potentials. Abwechslungsreiche Strukturen mit etlichen verschiedenen Gesangsstilen, von geflüstert bis gebrüllt und in kontrastreiche Musik gehüllt. Bei "Systems" geht es dann bei den Vocals teilweise noch härter zur Sache. Mit dieser Abwechslung können NAIL punkten, auch was einige Parts in den Songs angeht, wenn man sich von einer vorgegebenen stilistischen Hülle löst. Denn die mühevoll aufgebauten Spannungen zeugen zwar von durchdachtem Konzept, werden aber leider manchmal mit allzu simplen Mitteln aufgelöst. Wenn es ihnen gelingt die rockende Mischung über komplette Songs zu retten und sich nicht den vielleicht oftmals naheliegenden aber nicht originellen Lösungen hinzugeben, wäre dieses Album bemerkenswerter. 3 Songs sind zu wenig um zu beurteilen wie es um das Können der Band bestellt ist. Die Ideen sind da, es fehlt nur noch die konsequentere Umsetzung.

Nail EP


Cover - Nail EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 14:20 ()
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Licht

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STEPPING STONE sind eine bereits 1994 gegründete Band aus Schwerte, welche nach diversen Besetzungswechseln seit geraumer Zeit ein festes Line-Up aufbietet und nach eigenen Worten "Rockmusik im Gothic-Gewand" zelebriert. Die sieben auf "Licht" enthaltenen Songs sind eine Mischung aus Rock, Wave und Gothic mit einem leicht poppigen Touch, das Ganze melodiös und eingängig komponiert. Dabei gibt es zwar meist harte Gitarrenriffs, welche allerdings nicht im Vordergrund der Songs stehen. Die Vocals teilen sich Sänger Henning Bäing und die angenehm klingenden weibliche Stimme von Kerstin Larisch. Die musikalische Ware zielt zwar in erster Linie auf den schwarzen Bereich, ist aber auf Grund des nicht über HIM’sches Maß hinausgehenden Härtegrades eigentlich von jedermann hörbar. Und mit dem ersten beiden Songs "When My Dreams Went To Sleep" und "Turn The Wheel Of Love" hat man schon recht ausgereiften Stoff im Petto. STEPPING STONE sollten sich auch weiterhin den gefallen tun, ihre deutsche Seite nicht der Öffentlichkeit vorzuenthalten - denn das mit deutschen Lyrics versehene Titelstück "Licht" ist mein persönlicher Fave (und ich bin eigentlich nicht gerade dafür bekannt deutsche Texte zu bevorzugen). Das liegt zum Teil mit Sicherheit auch daran, dass bei "Licht" die etwas gewöhnungsbedürftigen männlichen Vocals von Henning Bäing meiner Meinung nach am besten rüberkommen - mehr davon. Mit dem abschließenden Madonna-Cover "Like A Prayer" kann ich trotz des famosen Beginns des Tracks nicht so viel anfangen - Madonna ist halt gar nicht mein Ding. Die in Eigenregie mit Hilfe von Stefan Jelner (Penetrate Grey/Schwerte) produzierte CD "Licht" ist qualitativ voll in Ordnung und genügt damit locker den heutigen Ansprüchen, nur ein Teil des Drumsounds ist mir persönlich etwas zu steril geraten. Besonders viel Wert hat man auch in eine professionelle Aufmachung der CD selbst gelegt, welche für eine Eigenproduktion wirklich hervorragend geworden ist. Noch eine Anmerkung: Die Internetseite von STEPPING STONE ist auch echt toll gemacht und ist es auf jeden Fall wert, dass man dort mal halt macht - und die Songs gibt’s dort auch zum runterladen.

Licht


Cover - Licht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
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Vertrieb:
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Seti

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Als vor ein paar Jahren The Kovenant auf Tour gingen, rechnete kaum einer der Anwesenden, einschließlich mir, mit so was. Die VÖ von "Animatronic" war noch ein paar Wochen hin und viel mehr als Andeutungen über den Stilwandel wollte keiner gehört haben und vielleicht auch keiner hören. Und dann klatschten sie uns, erst auf der Tour und später auch auf dem Album, eine extrem catchy Mischung aus Metal und Elektronika an den Kopf und ernteten dafür trotz des krassen Stilwechsels fast allerorten Lob. Die Zeit vergeht, die Erwartungen an das neue Album sind hoch. Und dann so was. "Cybertrash" (ja, wirklich ohne "h") eröffnet das neue Langeisen der Norweger und weckt zumindest noch Erwartungen in mir, denn die eingängige Melodie und die simplen Gitarren dominieren und lassen Ahnungen keimen, dass Gassenhauer wie auf dem letzten Album auch hier vertreten sein könnten. Die Ahnungen werden dann zu Hoffnungen... zur Erkenntnis... das dem nicht so ist! "Seti" ist ein großer Schritt nach vorne was die unterschwellige Komplexität der Songs angeht, aber in ähnlichem Maße wird der Schritt nach hinten gemacht was den Wiedererkennungswert und Tanzflächenverwertbarkeit angeht. Die Songs sind kreativer geworden, ohne selbiges dem Hörer penetrant aufdrängen zu wollen. Was bei "Aenimatronic" vielleicht manchmal eher den Tatbestand der - zugegebenermaßen sehr effektiven - Effekthascherei erfüllte, wirkt bei "Seti" auf den zweiten Blick extrem durchdacht und geplant. Die Songs sind oftmals sanfter geworden, teilweise machen sie aber leider auch den Fehler zuviel zu wollen, und so ziehen sich manche der Tracks wie altes Kaugummi in die Länge. Nur ein Teil der Dutzend Songs verdient wirkliche Beachtung. Dem Fluch der Technik, wenn man erkennt was alles machbar wäre, sind schon viele Erlegen. Und auch The Kovenant entkommen ihm nur knapp! Die Gitarrenarbeit ist simpel wie gewohnt, der Gesang ist abwechslungsreicher und von weniger Extremen geprägt. Lex Icons Organ präsentiert sich cleaner und weniger teuflisch. "Seti" ist ein gewagter und etwas wackliger Schritt nach vorne, die "Animatronic"sche Vergangenheit nicht verleugnend aber doch unerwartet weiterentwickelt. Und ich fürchte, dass ihnen viele den etwas unklaren Standpunkt, den sie mit diesem Album irgendwo in den musikalischen Weiten des Electro Metal, Gothic Metal und Pop übel nehmen. Ganz am Rande erwähnt ist die Produktion in jeder Hinsicht perfekt ausgefallen.

Seti


Cover - Seti Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:34 ()
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.enetics

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Nachdem die Goth-Rocker von EVEREVE mit ihrer letzen Scheibe "E-Mania" tief in die cybertechnische Welt des Gothrocks eingetaucht waren, wurde im Zusammenhang mit ".enetics - 11 orgies of massenjoyment on the dark side of the planet" (so der unmögliche vollständige Titel des fünften EVEREVE-Outputs) wieder von einer Rückbesinnung zu den rockenden Elementen der Band gesprochen. Und dieses "mehr" an Gitarre und Power zieht sich wie ein roter Faden durch die 11 Songs des Albums. Dabei wagen EVEREVE immer noch hörbar den Spagat zwischen spacig angehauchten Tönen und elektronischen Spielereien auf der einen Seite sowie harten Gitarren auf der anderen - bei ".enetics" haben die Gitarren dabei eindeutig die Nase vorn. Schon der eingängige Opener "This Heart" weist mit seinen starken Riffs und harten Bassläufen in diese Richtung - obwohl auch hier, wie in allen Songs eine ganze Reihe von Samples, Loops und sonstigen elektronischen Spielereien mehr oder minder versteckt mit eingebaut sind. Besonders stark ist das mit spanischen Lyrics ausgestattete und mit treibenden, tanzbaren Rhythmen und harten Riffs versehene "Abraza La Luz" und das ebenfalls für den Tanztempel geeignete "SilverGod" welches vom Stil (eingängiger Refrain, Elektrosound mit dynamischen Gitarren) auch auf E-Mania Platz gefunden hätte. Bei einem der stärksten Momente des Albums, "December Wounds" erinnert mich die Stimme von Sänger und Keyboarder MZ Eve51 in den ruhigeren Passagen des Songs doch tatsächlich etwas an Fury In The Slaughterhouse (man möge mir den Vergleich verzeihen ;-). "December Wounds" dürfte mit seinen ständigen Wechseln von harten und ruhigen Gesangsparts, wobei letztere jeweils mit Wucht aus den Gehörgängen geblasen werden und seinem ruhigen Abschluss der wohl abwechslungsreichste Titel der Scheibe sein. Das darauf folgende "Along Comes The Fool" schlägt in die gleiche Kerbe wie der Opener "This Heart" und mit "One More Day” ist dann auch noch eine unmissverständliche Hommage in schwarz vertreten. Was über das ganze Album auffällt, der Gesang von Micha MZ Eve51 hat eine hörbare Weiterentwicklung erfahren - er singt weicher und weniger mechanisch als auf E-Mania und meist clean, besonders die ruhigeren Parts kommen klasse rüber. Leider können nicht alle auf ".enetics" enthaltene Songs den Standard der oben genannte Titel halten, den manche lassen etwas das Überraschungsmoment und die Tiefe vermissen. So fehlt diesem wahrlich nicht schlechten Album ein wenig der letzte Tick, um die beiden Vorgänger Regret und E-Mania zu toppen. Für manche werden EVEREVE mit ".enetics" immer noch zu wenig rocken und die Titel nicht eingängig genug sein - manche werden wohl auch bedauern, dass die Elemente des Cyber Gothic Metal zu arg in den Hintergrund gedrängt wurden - mir ist’s egal, mir macht ".enetics" Spaß.

.enetics


Cover - .enetics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:8 ()
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Leap Into Fall

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Schön, das es jetzt anlässlich der CD "Leap Into Fall" von POOR GENETIC MATERIAL (kurz PGM) endlich mit einer Zusammenarbeit zwischen MI und dem QUIXOTE Label geklappt hat. Bei "Leap Into Fall" dem vierten Album dieser Gruppe aus heimischen Landen dürften aber schon eher die etwas anspruchsvolleren Hörer, ohne jetzt natürlich gleich alle anderen Musikfreaks abqualifizieren zu wollen, auf ihre Kosten kommen. Wie schon der ausergewöhnliche Name vermuten läßt, huldigen PGM dem progressiven Rock - aber keine Angst hierbei handelt es sich um eine frische, unverbrauchte Art mit vielen schönen Melodien ohne übermäßigen Frickelfaktor bzw. spröde, eintönige Instrumentalpassagen. Die Jungs kommen trotz überlanger Songs stets auf den Punkt ohne dabei zu langweilen. Beginnt das fünfzehnminütige "Rush Of Ages" zunächst noch wie ein typischer New Age Song darf sich dieser monumental-epische Song über viele Höhen und Tiefen bzw. Stimmungen entwickeln bis hin zum leicht folkig angehauchten Finale. Die Band begann ursprünglich einmal als Duo (Stefan Glomb/ Gitarre und Philipp Jaehne/Keyboards) 1999 gegründet und wurde erst mit der vorletzten CD "Summerland" zu einer "richtigen" Band, denn da waren die beiden ALIAS EYE Mitglieder Philip Griffith (Vocals) und Ludwig Benedek (Drums) dazugestoßen.
Der musikalische Weg von PGM hat sich mit den Jahren immer mehr weck von einer recht experimentellen Instrumentalmusik hin zu strukturiertem und modern klingenden Prog Rock, bei dem trotzdem noch vielen kreative Ideen und Details umgesetzt werden, nur auf eine eingängigere Art. Die Grundstimmung auf diesem Album ist insgesamt zwar recht ruhig ausgefallen aber die Songs haben trotzdem stets einen gewissen Fluß ohne sich zu sehr zu verzetteln. Für mich als Fan von Alias Eye war es natürlich eine besondere Überraschung den genialen Sänger Phil Griffiths auf dieser Produktion zu hören, und er, der Rest der Band möge mir hier verzeihen, verleiht "Leap Into Fall" mit seinen exzellente Vocals schon irgendwie das gewisse Extra.
In den knapp 50 Minuten mit sechs Songs präsentiert sich eine homogene Formation, die sich auf dem besten Weg befindet ganz in die Spitzengruppe deutscher Progrockkbands vorzustoßen. Mit ihrem locker vorgetragenen progressiven Material, bei dem man nicht jede Minute aufpassen muß den nächsten Break zu verpassen, wobei dies im Umkehrschluß natürlich nicht bedeutet, daß hier etwa "nur" leichte Kost oder gar Gedudel zu hören sind, konnten PGM mich voll überzeugen. Es lohnt sich daher mal etwas genauer in die CD reinzuhören, da immer wieder neue interessante Details zu entdecken sind. Als Anspieltipp muß noch mein persönlicher Favorit, das relaxte "Thin Red Line" mit einer absoluten "reinlege" Hook, erwähnt werden. Poor Genetic Material sind jedenfalls auf der richtigen Spur, denn ihre Musik ist atmosphärisch dicht, kombiniert mit dem richtigen Maß an Eingängigkeit, macht das Zuhören auch für Nicht-Proger zu einem Vergnügen. Einzig das grottenschlechte Cover ist dieser tollen Musik absolut unwürdig, alles andere wäre da sicherlich besser gewesen. Macht aber insgesamt nix aus bei dem Ergebnis, darf man nicht so kleinlich sein.

Leap Into Fall


Cover - Leap Into Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:49 ()
Label:
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After The Fire

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CONTROL DENIED sind an mir völlig vorbei gegangen, Evil Chuck und Progressiv-Metal wollte ich nicht hören. Hätte ich aber mal machen sollen, dann wäre mir der Kollege Tim Aymar nicht durch die (Ohr-)Lappen gegangen. PHARAOH machen Metal, vielleicht US-Power-Metal mit britischen Einflüssen. Old-School und Spaß dabei. Und Aymar singt. Ja, er singt und mir gefällt’s. Er verbiegt sich nicht in ungewollte Tonhöhen, schmettert kraftvoll durch die Gegend und bleibt so mit seinen Melodie-Linie in den Ohren hängen. Wirklich klasse. Die 1997 gegründeten Amis erinnern mich immer wieder an frühe Maiden ("Flash Of The Dark" oder "Slaves"). Ansonsten bewegen sich die Herren tatsächlich irgendwo in der Schnittmenge zwischen Heavy-, US- und Power-Metal und machen "After The Fire" vor allem durch die tolle Stimme zu einer lohnenswerten Anschaffung. Handwerklich sind die Jungs ebenfalls okay. Lediglich der Sound hört sich genauso altbacken an, wie es die Songtitel vermuten lassen. Das Schlagzeug kommt sehr topfig daher, der Bass stellenweise ein wenig dünn. Aber vielleicht soll das ja sogar so sein. Der alten Schule wegen. Mich erinnert die Pladde jedenfalls mal wieder an die famosen Savage Grace, die ähnlich feine Melodien auffuhren und deren Platten durch den leicht merkwürdigen Sound einen ganz eigenen Charme bekamen. Freaks der genannten Stilrichtungen sollten sich diese Scheibe unbedingt mal zu Gemüte führen. Unter info@cruzdelmusic.com gibt’s Info, denn das neue italienische Label hat noch keinen Vertrieb für PHARAOH gefunden.

After The Fire


Cover - After The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:31 ()
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Hellalive (Live)

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Wenn MACHINE HEAD etwas machen, dann meistens richtig. Für den weniger enthusiastischen Konzertgänger fehlte aber in der History der Band ein Livealbum. Ein Umstand, den die Herren mit "Hellalive" ändern. Die Hölle erwecken sie vielleicht damit nicht, überlassen wir das doch den Schwarzwürsten aus dem hohen Norden, die Londoner Brixton Academy brachten sie aber doch ziemlich zum kochen (bzw. das WFF 2002 bei "The Burning Red" und "None But My Own"). Mit Stampfern älterer Tage wie "Davidian" oder "Old" oder dem zeitgenössischem Opener "Bulldozer" rütteln sie heftig an den Membranen der Boxen. Die Songauswahl beinhaltet auch durchaus ruhigere Tracks, die abermals das Können der Band unterstreichen, denn auf dem Feld der langsamen Tracks versagen andere live oft kläglich. Neuere Songs gewinnen in den Liverversion durch etwas mehr Rohheit ebenfalls an Tiefe. Die Produktion des gesamten Albums ist superb, die Stimmung des Publikums wird gut eingefangen und alles fügt sich in ein höchst professionelles Gesamtbild - die Finger an den Reglern hatte, wie sollte es auch anders sein, natürlich Colin Richardson. So jedenfalls wird’s gemacht, ob Mann oder Frau ein Livealbum ohne neue Songs aber wirklich braucht, muss jeder für sich entscheiden!

Hellalive (Live)


Cover - Hellalive (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 77:36 ()
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Vertrieb:
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Heizen

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Wie fange ich hier nur an zu schreiben? Die Karlsruher Band TRIGON ist nämlich nur schwer in gängige Klischees oder gar Schubladen einzuordnen, um dem interessierten Hörer wenigstens einen Anhalt für die, auf dem aktuellen Album "Heizen" ausschließlich instrumental dargebotenen Klänge, zu liefern. Dieser Dreier widmet sich nämlich einer größtenteils improvisierten immer wieder mal jazzig geprägten Rockmucke, wobei die einzelnen Song oft nur nach vielen Durchgängen (wenn überhaupt) im Sinne von Eingängigkeit zünden, denn der Sound ist stark von Grooves bzw. Rhythmen und Solos geprägt. Klar, die einzelnen Instrumente Schlagzeug, Bass und Gitarre stehen als Einheit stets im Vordergrund einen Sänger oder auch eine Gesangslinie gibt es oft nicht, das Ganze wurde während verschiedenen öffentlicher Jam Sessions in 2002 aufgenommen und ist (teilweise) recht komplex und experimentell ausgefallen. Die Songs haben so "lustige" Titel wie "Einmal durchpusten bitte" oder "Aktivierung an die niedrigsten Selbstzerstörungsmechanismen", das darf man aber nicht alles ganz bierernst nehmen. TRIGON selbst beschreiben ihren einmaligen Stil als "Heavy-Zen-Jazz" aber man muß diese Art der Musik am besten selbst einmal gehört haben. Rainer Lange (Gitarre), Daniel Beckmann /Drums) und Stefan Lange /Bass) machen einen sehr rauen, spartanischen aber stets heavy geprägten Sound wobei für mich sie noch am ehesten, zumindestens beim Titeltrack "Heizen", und jetzt habe ich doch noch einen wenn auch etwas stark hinkenden Vergleich gefunden (wahrscheinlich werden mich Rainer und Co. dafür steinigen?!) etwas an die gaaanz alten U2 (wegen des urigen Sounds) meets Metal meets Freejazz herankommen. Bereits 1989 gegründet, damals noch mit einem anderem Schlagzeuger und mit Sänger, fanden die Jungs schnell zu ihrem Stil: Power-Rock, mit jazzigen und frickeligen Einlagen, in dem die Gitarre durch ihre überlangen Soli sowie reichhaltigen Improvisationen meistens im Vordergrund steht. Die ganze CD wirkt schon etwas wie eine gigantische Endlos Jam-Session, die aber, und darauf legt die Band großen Wert, mehr als "nur" reine Improvisation ist. Denn die Musik mag spontan entstehen, dennoch ist sie konstruiert, die Abstimmung der einzelnen Instrumente aufeinander ist überdeutlich. Das Ganze ist sicher nicht jedermanns Geschmack sein, mir selbst gefallen oft auch nur einzelne Passagen, und dürfte daher nur für wahre Soundpuristen oder neugierige Musikfreaks so richtig interessant sein. Egal, Trigon betreiben all ihre musikalischen Geschicke in Eigenregie, produzieren und vertreiben ihre Alben selbst. Sicher wird man dadurch nicht berühmt oder reich, aber diese Freiheit tut der Band gut. Mittlerweile gibt es 20 (in Worten: Zwanzig!) Alben der Band, und alle - wirklich alle - lassen sich kostenlos auf der Trigon-Website herunterladen. Wer der Bande also etwas Gutes tun möchte, kann die Alben dort für wirklich kleines Geld auch offiziell bestellen.
Als neuesten Gag und ich finde das wirklich eine klasse Idee kann bzw. soll man als "Besitzer" der CD kopieren, den "CD_on_the_road"-Einleger von der Downloadseite, da liegt übrigends auch das Cover, runterziehen, dann die CD reinpacken, mit dem Namen beschriften sowie einer laufenden Nummer z.B. "RAINER CD1" versehen und dann wie folgt verfahren:
- die CD kommt in eine durchsichtige Tüte (Wetterschutz), auf der ein Aufkleber "Nimm mich mit! Hör mich!" prangt
- man geht ins Forum und öffnet dort einen Thread mit dem Namen der CD ("RAINER CD1")und antwortet auf den Thread "CD on the road"
- dort schreibt man, wo man die CD gefunden/bekommen hat, wie man sie findet und sie gleich wieder "On the road" geschickt
- weiter legt man sie dort hin, wo sie zu finden sein soll (z.B. ein öffentlicher Platz in einer Stadt zusammen mit Uhrzeit!)
- dann darauf hoffen, daß dem Finder die CD gefällt, er sie sich kopiert, sie wieder "on the road" schickt, im Forum im Thread "RAINERCD1" antwortet, was er dazu meint und ... WICHTIG! wo er sie dann aussetzt
- so wird der Thread immer länger und die CD wird eine große Strecke auf der Strasse zurücklegen und Leute die sich nie begegnet wären, lernen sich dadurch kennen!!
Weitere Info’s und nähere Details zu dieser wirklich abgefahren Idee gibt’s unter unter www.HeavyZenJazz.de schaut einfach mal vorbei, damit diese Art Flaschenpost des 21. Jahrhunderts ihre Weg rund um die Welt fortsetzen kann...

Heizen


Cover - Heizen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 71:41 ()
Label:
Vertrieb:
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Overload

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Die TOMSTEENS aus dem Odenwald sind mit ihrer neuer CD "Overload" inklusive 10 ausdrucksstarker Songs wieder da, um gleich wieder zu verschwinden, denn nach dem Release der zweiten eigenen Produktion will sich die Band doch tatsächlich auflösen. Doch zurück zur Musik - die Jungs haben sich nach dem guten Debüt weiter in die Richtung progressiver Art Rock mit leichten Metaleinflüssen entwickelt, wobei natürlich einige Querverweise, an die erklärtermaßen bandinterne Lieblingsband DREAM THEATER, immer wieder mal stärker oder auch nur unterschwellig durchschimmern. Meine persönlichen Faves sind dabei eindeutig der megastarke Opener "The Edge for What Is Real" ein richtig epischer Song mit einem klasse Songwriting und wunderbaren progressiven Spannungsbogen, wobei dieser Track eindeutig zur erst genannter "Kategorie" gehört genauso das energiegeladene, fast 10-minütige kleine Hammerepos "Much More", ja das rockt spitzenmäßig. Weiterhin etwas auffälliger kommt das stimmungsreiche "My Head" mit diesem "Strassen von San Francisco" Riff am Anfang sowie einem toll groovenden Bass daher. Noch hervorzuheben ist natürlich Sänger Benjamin Götzinger, der es spielend schafft mit seiner wunderbar ausdrucksstarken Stimme den Songs ein gewisses Flair einzuhauchen und zusammen mit den gelungenen Arrangements der Instrumentenfraktion sind so wieder einige recht gefühlvolle Lieder entstanden mit viel Atmosphäre entstanden. Aber die TOMSTEENS können es auch richtig krachen lassen, wie das kraftvolle Riffing bei "On The Run" deutlich zeigt, noch etwas mehr in diese Richtung wäre mir persönlich etwas lieber gewesen. Als alter Tastenfreak muß ich auch noch ein paar Worte zu den stets akzentuiert gespielten Keys verlieren, denn Nils Hübenbecker ist zwar immer präsent ohne aber gleichzeitig zu sehr im Vordergrund zu sein oder zur reinen (Teppich) Hintergrundbeschallung zu verkommen
Als krönender Abschluß folgt ein zumindestens musikalisch wahrscheinlich nicht 100-prozentig ernst zu nehmender Track mit einem äußerst einfühlsamen deutschen Text, ich würde sogar sagen es ist eine Ode an den "Presssack" (Hausmacher "Worscht" - auf hochdeutsch eine selbstgemachte Wurst), so auch der Titel - eine lockere Pianoballade mit Saxophonsolo und einem original "I’m Easy" (Lionel Richie bzw. Faith No More) Charakter, echt der Hammer. Die Metzgerinnung soll auch schon angefragt haben, ob man den Song nicht bei der nächsten Wurstwarenmesse als Erkennungsmelodie haben könne. Nee Jungs, also das mit Auflösen und so könnt ihr glatt vergessen, bei soviel Ideen bzw. Potentialen müß ihr wieder eine neue CD machen und wenn’s Jahre dauert, wäre echt schade drum. Die CD gibt´s übrigends auf der Band HP für nur 10 € aber ranhalten die Auflage ist auf 30 Stück limitiert.

Overload


Cover - Overload Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:21 ()
Label:
Vertrieb:

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