Review:

Couldn´t Have Said It Better

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Zu Meat Loaf braucht man denke ich nichts mehr zu sagen. Er ist bereits seid 25 Jahren im Musikgeschäft und hat bei Musicals mitgewirkt (u.a. Rocky Horror Picture Show). Mit seinem 1977 Rock Epos "Bat Out Of Hell" hat er das dritterfolgreichste Album aller Zeiten veröffentlicht. Es folgten mehrere weitere Klassiker in den Achtziger Jahren wie "Dead Ringer" oder "Bad Attitude" bevor 1993 der Nachfolger seines Debütalbums erschien: "Bat Out Of Hell II - Back Into Hell". Dieses brachte Metal Loaf mehrfach Platin und einen Grammy in der Kategorie "Bester Rock Sänger". Und auch das letzte Studioalbum "Welcome To The Neighboorhood" war ein Glanzstück von Meat Loaf und seinem Produzenten und Hauptsongschreiber Jim Steinman. Die Welthits des kräftigen Tenors wurden sogar für das Musical "Tanz der Vampire" verwendet, wo sie durch eine tolle Handlung perfekt in Szene gesetzt wurden.
Warum sich auf dem neuesten Werke "Couldn´t Have Said It Better" die Wege von Meat Loaf und Jim Steinman trennten weiss ich leider auch nicht, aber an Qualität mangelt es deshalb zum Glück nicht. Die Songs sind genau das, was alle Fans erwarten: Piano getragene Rock Songs, viele balladeske Einschläge, knackige Rock n´Roll Nummern wie "Testify" oder "Love You Out Load" (u.a. geschrieben und komponiert von Nikki Sixx von Mötley Crue) und Musical taugliche Kompositionen wie "Tear Me Down" die durch die mehrstimmigen Chorus Parts so richtig glänzen. Abwechslung wird GANZ GROSS geschrieben und zwar in allen Songs. Die Musik klingt vom Anfang bis zum Ende ehrlich und Emotionen sprudeln nicht nur bei wunderschönen Balladen wie "You´re Right, I Was Wrong" oder dem bombastischem "Did I Say That".
Mit "Do It" gibt es sogar eine ziemlich funkige absolut Meat Loaf untypische Nummer.
Gefühlvolle aber auch prickelnde Leadguitar Solos runden den Silberling weiter ab.
Und am Ende folgt noch eine Gänsehaut machende Coverversion von Bob Dylans "Forever Young". Was ich mich auf die Tour freu….

Couldn´t Have Said It Better


Cover - Couldn´t Have Said It Better Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:36 ()
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Casting Shadows

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Ich möchte nicht behaupten, dass WOLFSHEIM zu den Bands gehören, die ich objektiv beurteilen kann, da ich die beiden für ihre Fähigkeit gnadenlos guten Pop zu schreiben ziemlich bewundere. Und diese Fähigkeit zelebrieren sie selbstverständlich auch auf "Casting Shadows" wieder. WOLFSHEIM sind ruhiger geworden. Die Songs wirken entspannter, entspannender und auf der anderen Seite auch etwas sorgenvoller. Melancholie war seit jeher ein Hauptbestandteil ihrer Songs, bei "Casting Shadows" mischt sich dies mit etwas, was vielleicht als Lethargie zu bezeichnen ist. Ohne große Schritte in ihrer Weiterentwicklung sind sie über die Jahre eine Instanz geworden, die Maßstäbe setzt - in jeder Hinsicht. Aber im Laufe dieser Jahre hat sich scheinbar eben auch eine leichte Distanz akkumuliert und so klingt "Casting Shadows" manchmal etwas resignierter als sie es zuvor taten - ohne dabei Traurigkeit und tiefe Einblicke in die Seele vermissen zu lassen. Die Tracks sind poppig, elektronisch und chillig und doch erstaunlich vielseitig, nur selten wird aus dem Schema ausgebrochen, die Instrumentierung primär als untergründige Begleitung des Gesangs zu benutzen ausgebrochen. Und der Gesang ist selbstverständlich wieder eine Klasse für sich und unter Tausenden wiederzuerkennen. Einige Songs sind Ohrwürmer, allen voran die Singelauskopplung "Kein Zurück", einige sind tanzbar aber die meisten eher für ruhige Stunden. Alle weiteren Worte würde die schlichte Eleganz der Songs schmälern. Bin ich ins Schwärmen geraten? Wenn, dann rein subjektiv versteht sich. Oder?

Casting Shadows


Cover - Casting Shadows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: -:- ()
Label:
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Void Of Value

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Es war der Sommer 1999 als sich vier Girls aus Stockholm trafen um eine Rockband namens SATIRNINE ins Leben zu rufen. Der klassische Background (Cello, Piano, klassische Gitarre, usw.) der Mädels war dabei kein Hindernis sich ihren Traum zu erfüllen - der Traum war eine Rockband. Mit "Void Of Value" hat dieser Traum nach unzähligen Gigs in schwedischen Landen jetzt den Weg auf einen Silberling des Labels White Jazz gefunden. Allerdings hält sich der Rotzfaktor von "Void Of Value" stark in Grenzen - musikalisch wie auch gesangstechnisch wird nicht zuviel Porzellan zerschlagen, die Gitarren bleiben meist radiotauglich und der Gesang von Frontgirl Thilda Stendahl clean und ohne große Ausschläge (weniger rotzig als Joan Jett in früheren Zeiten - er erinnert doch etwas an Die Happy’s Marta Jandová). Eine Entwicklung wie sie die Backyard Babies hinter sich haben, von dreckigen Rotz’n’Roll zu chartorientierten Punkrock kann hier wohl nicht mehr stattfinden - SATIRNINE lassen diese Phase plattentechnisch aus. Trotzdem machen Songs wie die Single "Hey No Hell", "Violence" und "Piece Of Advice" bei entsprechender Boxenlautstärke und in bester Partylaune Spaß, eingängig sind sie allemal. Auch schimmert hin und wieder durch, dass das Schwedenquartett eine leichte Schwäche für Punkrock Marke Ramones hat (und das nicht nur deswegen, weil sie mal "Mama’s Boy" für ein Ramones-Tribute eingespielt haben). Da es sich bei SATIRNINES "Void Of Value" um ein Debüt einer jungen Newcomer-Band handelt ist es nur natürlich, dass hier noch Entwicklungspotential nach oben besteht, und dies scheint auch eindeutig vorhanden zu sein. Ein bisschen schwedisches Frischfleisch im Background von Bands wie Psychopunch, Gluecifer und den Hellacopters täte ganz gut.

Void Of Value


Cover - Void Of Value Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 32:2 ()
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Grrr...! (EP)

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Mit "Grrr...!" servieren uns die vier Herren von ELECTRO BABY eine in Eigenregie erstellte EP mit fünf Stoner Metal Tracks welche zu Bands wie Red Aim, Monster Magnet und Freunden tendiert - mit einem gehörigen Einschlag Rock und etwas Punkrock-Attitüde (Psychopunch, Hellacopters). Die Combo stammt aus der Karlsruher Ecke und haben sich wie im Stoner-Metier oft üblich auch einige eigenwillige Kampfnamen zugelegt; und das klingt dann so: Psychophones - El Matador, Six Six Six String - Robmaster Flash, Basstard - Olli Buster (geiler Name), Herdbeats - Drumgod. Die rockige Grundausrichtung zeigt ELECTRO BABY schon mit dem gleichnamigen Opener und das zu Anfang etwas an Lemmy & Co. erinnernde "Sick Head". Hat man zwar alles schon mal ähnlich gehört - die Spielfreude der Band und vor allem des Sängers ist aber durch die Boxen zu spüren. Für mich startet die EP so richtig erst mit dem dritten Song. Der beginnt mit ein wenig psychedelic angehauchten Gitarren und Drums welche furios in ein an alte Van Halen-Zeiten angelehntes Gitarrenriff übergehen - dann setzten die für Stoner-Rock hervorragend geeigneten Vocals von El Matador (!) ein und lassen eine ausgesprochene Rockgranate auf den Hörer los. Der "Lasso Song" gefällt ausgezeichnet. Das nachfolgende, etwas gediegenere (wenn man das überhaupt sagen kann) "Hell Sweet Hell" steht dem nicht viel nach - noch so ein Killer. Mit "Freak Of Terror" wird es wieder etwas rauer. Der Song kommt meiner Meinung nach zwar nicht an die beiden Vorgängertracks heran, schließt die Scheibe aber amtlich hart ab. Über die Aufmachung und Produktion der EP kann man auch nicht meckern - Interessenten wenden sich vertrauensvoll an www.electrobaby.de oder die Kontaktadresse. Noch was: der Name ELECTRO BABY stammt nach Aussage der Band nicht von der attraktiven Dame auf dem Cover, sondern von einem Haushaltsgerät der 50er Jahre - einem silbernen Staubsauger. Gerüchte besagen, das ELECTRO BABY noch dieses Jahr mit einem Longplayer an den Start gehen wollen - wenn da mehr Tracks der Sorte "Lasso Song" und "Hell Sweet Hell" enthalten sind kann man mal echt darauf gespannt sein.

Grrr...! (EP)


Cover - Grrr...! (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 23:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Wiederkehr

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Soll ein Intro abschrecken oder auf die kommende Musik vorbereiten? Von mir aus braucht es gar keins, aber wenn es so mies ist wie bei "Wiederkehr", dann sollte man auf jeden Fall drauf verzichten. Die gesprochenen Vocals sind grauslig anzuhören und ob man es als Entschuldigung zählen kann weiß ich nicht: Die Vocals bleiben die Schwachstelle der Band. Ein Umstand, den auch die herausragend gute Umsetzung bei den restlichen Instrumente nicht verbergen kann. Wendet man den Blick ab von den Vocals bieten MOSKOTE wirklichen Hochgenuss. Denn was die gemischte Besetzung aus E-Gitarre, Bass und mittelalterlichen Instrumenten hier fabriziert, klingt durchaus auf der einen Seite technisch sehr fit und auf der anderen stimmungsmäßig authentisch. MOSKOTE rocken weder kompromisslos hart noch aufgesetzt pseudomittelalterlich. Die teilweise augenzwinkernden Texte machen mit der erwähnten ungezwungen wirkenden Instrumentierung den sympathischen Eindruck der Band aus. Zum Glück stört auch keine sterile Produktion dieses Bild. MOSKOTE sind so was wie die Mittelalterband von nebenan. Und genau wie viele Bands von nebenan müssen sie dringend an ihrem Sänger arbeiten!

Wiederkehr


Cover - Wiederkehr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Vaginal Burned God

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Gleich zwei "Parental Advisory"-Aufdrucke auf dem Cover der "Vaginal Burned God"-MCD der Jenaer Truppe Torn To Pieces machen klar, daß hier keine Power Metal-Truppe am Werk ist, sondern die Death Metal-Keule geschwungen wird. Seit knapp zwei Jahren aktiv, ist diese MCD das dritte Demo der Kapelle - und recht gelungen. Zwar ist das Line-Up wohl beständigen Änderungen unterworfen (der Gitarrist verließ die Band kurz nach Beendigung der Aufnahmen und die vier Songs wurden von zwei verschiedenen Schlagzeugern eingeprügelt), aber das tut der Qualität der Mucke keinen Abbruch. Erfrischender Death Metal, immer ordentlich straight forward und in die Fresse, so muß es sein! Die unterschiedlichen Drummer merkt man nicht wirklich, beide verstehen ihr Handwerk. Zwei der Songs haben eine leichte Schlagseite zum Thrash Metal (und sollen deshalb auch nicht auf der in Kürze erscheinenden Full Length enthalten sein) und zeigen das Können des ausgeschiedenen Gitarristen noch einen Tick mehr als die anderen beiden Songs. Der Mann hat’s auf dem Kasten, catchy Riffs zu schreiben und seine Band anzutreiben. Wer von einer Death Metal-Band ultratiefes Gegrunze erwartet, dürfte ein wenig enttäuscht werden, Sänger Bernd ist eher in Tradition von Death oder Obituary stehend und macht dabei eine gute Figur, auch wenn etwas mehr Abwechslung seiner Stimme nicht geschadet hätte. Sei’s drum, "Vaginal Burned God" ist ein gutes Death Metal-Teil und macht Appetit auf das hoffentlich bald erscheinende Album der Ostdeutschen. Wenn auf dem der Sound noch ein wenig druckvoller ausfällt, wird’s ein gutes Album!

Vaginal Burned God


Cover - Vaginal Burned God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:17 ()
Label:
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Review:

Diary in Black

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Ihr sucht ein alternativ rockendes Stück Musik? So ein Album mit progressiven Elementen, getragenen Keyboardpassagen, sphärischen Synthesizerelementen und gelegentlichen Einschüben von Sprechgesang? So eine romantische Platte für die netten Stunden zu zweit?
Dann könnt Ihr dieses Review gleich wieder wegklicken, denn bei dem neuen Album von Rawhead Rexx biegen sich die Balken horizontal nach außen, die Katze fängt an zu jodeln und die Kinder springen in ihren Bettchen immer auf und ab mit der Rübe an die Decke. Diese Platte bringt fast alles mit, was man von deutschem Metal (mit US-Einflüssen) erwarten kann. Noch recht harmlos beginnend mit dem leicht nach Maiden tönenden Intro "Dark Ages" haut "Return of the Dragon" alle Register ziehend voll in die Kartoffeln. Es folgt der Titelsong, der ebenso zu gefallen weiß wie das anschließende, mit coolem, mehrstimmigem Chorus stampfende "Brothers in Arms". Experimente sind bei dieser Truppe (die, ganz nebenbei, schon mit Saxon, Nevermore und Annihilator getourt hat) wahrlich nicht gefragt und so genießt man vor der Anlage eine gute Dreiviertelstunde deutsche Powermetal-Kunst vom Allerfeinsten. Die "B-Seite" der Pladde (ja ja, die alten Weisen mit langem, langem Bart wissen noch, was das ist) überrascht insofern, daß man dort die allerbesten Perlen vorfindet. "Evil in Man", "Saint and Sinner" und meine beiden Faves "Dragonheart" und "Metal War" (allesamt geil hoch zwölf und mehr Metal als erlaubt) erinnern zuweilen gar an die besten Momente der kanadischen Legende Exciter. Dabei machen Rawhead Rexx aber niemals den Fehler, gar zu angestaubt zu klingen oder nur andere Acts hemmungslos zu kopieren. Das ganze Teil ist von Charly Bauerfeind (u. a. Helloween, Halford,...) zudem noch adäquat akustisch zusammengeschraubt worden; der Sound wird nicht künstlich auf "Retro" gehalten, sondern knallt bombastisch und fett aus den Boxen.
Fazit: Wer Bands wie Primal Fear, Gamma Ray oder auch Sacred Steel gut abkann, sich mit gelegentlichen US-Metal-Anleihen anzufreunden weiß und ansonsten möglichst true durch die Gegend walzt, muß sich "Diary in Black" bei Gelegenheit auf jeden Fall mal einführen. In der Tat eine der besten Metalplatten der letzten Monate aus deutschen Landen.

Diary in Black


Cover - Diary in Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:37 ()
Label:
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Review:

Ihr wolltet Spass

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"Das tut juut" singt der Teufel im ersten Song "Wieder da". Und er hat Recht. Natürlich wird es haufenweise Leute geben, die TANZWUT vorwerfen bei In Extremo, Rammstein und STS abzukupfern. Und? Eben! Natürlich findet der tanzwütige Hörer Zitate eben jener Bands. Aber erstens bin ich kein Stück objektiv, was diese Band betrifft, weil sie nämlich mit "Eiserne Hochzeit" die amtliche Hymne auf meinem Lieblingsverein 1. FC Union Berlin gemacht haben. Und zweitens haben die Hauptstädter mit eben jenem Teufel eine unglaublich charismatische Stimme in ihren Reihen. TANZWUT bewegt sich in der Schnittmenge aus Metal, Rock, Elektronik und Mittelalter-Musik. Spielmannsgegaukel (Im dudelsack-geprägten Titelstück "Ihr wolltet Spaß"), Corvus-Corax-Zitate ("Caupona"), Metal-Mania (Wie zu Beginn von "Der Traum". Das metallische Intro wechselt sich dann mit devil-ischen Erzählungen und unglaublich eingängige Gesangslinien abgelöst wird). Hier ´ne hübsche Ballade ("Für immer"), da ´nen fetzigen Rocker ("Erdbeerrot"), oder dort das techno-klerikale "Fatue" - TANZWUT zeigen sich wirklich extrem abwechslungsreich. Mögen andere den Mix aufgesetzt, berechnend, stumpf und oberflächlich finden, mir macht die Scheibe wirklich Spaß. Es gibt genügend andere Engel auf der Welt, aber nur einen Teufel. Und dieser singt bei TANZWUT. Eisern! "Für immer"!

Ihr wolltet Spass


Cover - Ihr wolltet Spass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:5 ()
Label:
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Ripples In Time

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Das holländische DVS Label scheint sich immer mehr zum Spezialisten für progressive Mucke aller Couleur zu entwickeln. Nach dem bereits im letzten Jahr mit dem ALIAS EYE Ausnahmewerk "Fields Of Names" ein wahrer Progrockhammer herausgebracht wurde, kommt nun mit dem Debüt "Ripples In Time" der dänischen Formation CHROME SHIFT eine ebenfalls herausragenden CD in die Läden. Mal davon abgesehen, daß anscheinend irgendein verflossener Songtitel die Jungs zu diesem etwas "steifen" und sicher wenig verkaufsfördernden Bandnamen geritten hat, muß aber alles andere an dieser CD als absolut hochklassig bezeichnen werden! Da stimmt es einfach, angefangen vom exquisiten Coverartwork über eine satte Produktion bis hin zum wesentlichen, den ohne jeglichen Ausfall auskommenden Liedgut. Crome Shift bewegen sich mit ihrem stets melodischen (fast schnörkellosen) Progressive Metal, der glücklicherweise trotz sogar des spacigen Instrumentals mit dem witzigen Titel "Kosmonauten Er Død" (allzu technische Eskapaden sind dabei völlig verpönt!), auf höchstem spielerischen Niveau. Ganz im Gegensatz z.B. zu ihren Labelkollegen von HEAVEN’S CRY, die mit ihrem zuletzt enttäuschenden Album, die Kurve nicht annähernd so toll hin bekommen haben. Der dänische Fünfer um die beiden Hauptsongwriter Otto Schütt (Gitarre) und Jens Christian Nielsen (Bass) gibt als seine musikalischen Wurzeln die, meiner Meinung nach oft etwas überbewerteten KINGS X, PAIN OF SALVATION oder natürlich DT an - ich würde viel lieber solche genialen Bands wie MAGNITUDE 9, THRESHOLD oder POVERTY’S NO CRIME als Referenz nennen wollen. Die Betonung bei den Liedern liegt stets auf den fließenden Melodiebögen (wie bei den vorgenannten Gruppen auch), herrlichen Doublebassattacken (u.a. der bärenstarke Opener "Nightmachine"), klare und absolut songdienliche Keyboardsounds, wuchtiges Riffing (u.a das etwas schleppende "Full Moon") und so ziehen Crome Shift gleich reihenweise Songperlen wie "In My Own Dream" (eines der Highlights des Albums) aus dem Ärmel ohne an Härte oder Ausdruck einzubüßen. Noch zu erwähnen ist aber unbedingt das atmosphärische "Through" mit dieser QUEENSRYCHE-mäßigen tollen Hook, ja da müssten die Kanadier wieder mal hin. Mit RASMUS BAK als letztem hinzugekommenen Bandmitglied haben die Jungs einen großartigen Sänger und idealen Interpreten für dieses, trotz aller Reminiszenzen, höchst eigenständige Material gefunden, der mit seinem stimmlichen Volumen in allen Lagen voll zu überzeugen weiß. Auf den knapp 54 Minuten des Albums finden sich epische Klangwelten, die hervorragend die ganze Breite und Fülle des progressiven Metals wiedergeben. Chrome Shift haben sich mit "Ripples In Time" den eigenen Maßstab zwar sehr hoch angesetzt aber auch andere Bands des Genres müssen sich erst einmal anstrengen, um dieses vor Kraft strotzende und eingängige Album wieder zu toppen.

Ripples In Time


Cover - Ripples In Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:58 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

II = I

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Eine schon etwas heftigere Gangart pflegen die vier Schweden von ANDROMEDA hier auf ihrem aktuellen Zweitwerk, daß sie schlicht nach der Gleichung "II=I" benannt haben. Wie man aufgrund des Covers und auch des Namens vielleicht irrtümlich annehmen könnte, spielen diese Jungs keinen (reinen) Space Metal,(wenn auch hin und wieder solche Soundsperenzchen bei den Keys durchschimmern, sondern eine etwas verspieltere mit teilweise tief heruntergestimmten Gitarren, Form des progressive Metals. Die relativ hohe Stimme des guten Sängers David Fremberg mit denn immer mal wieder eingestreuten sogenannten getrageneren Parts bietet aber immer wieder dazu einen guten und abwechslungsreichen Kontrast bzw. sorgt für den Zusammenhang. Zwischendurch sind recht kehlige "Schreiparts" als Chorgesänge zu hören wie u.a. bei dem beinahe schon thrashigen "Reaching Deep Within". Schon beim ersten Track, dem leicht verschachtelten "Encyclopedia," sind diese scheinbaren Widerparts exemplarisch für die gesamte CD sehr gut umgesetzt. ANDROMEDA bevorzugen deutlich hörbar einen kernigen und sehr organischen Sound, wobei die Rhythmusfraktion stets etwas stärker in den Vordergrund produziert wurde, die Tasten sind da deutlich in den Hintergrund "gedrängt". Die Band wurde 1999 vom Gitarristen Johan REINHOLDZ gegründet und das Debütalbum war zunächst lange Zeit rein instrumental, da sich einfach kein passender Sänger fand. Aber mit Labelunterstützung konnte dann doch der talentierte Vocalist Lawrence MACKRORY (ex-DARKANE) für das Debüt "Extension Of The Wish" verpflichtet werden. Als Produzent fungierte dabei Reglervirtuose Daniel Bergstrand (Meshuggah, Stuck Mojo, Darkane, Strapping Young Lad) und verpaßte dabei der Band einen höchst eigenen relativ rauen Sound. Als Hauptsänger wurde schließlich Meister Fremberg gefunden und man begab sich auf Tour nach Frankreich zusammen mit EVERGREY. II=I zeichnet sich durch viele typisch progressive Elemente mit komplexen Songgebilden sowie einem ordentlichen Schuß Heavyness wobei man sich hierfür die Unterstützung (zusätzliche Vocals) von den Landsmännern bzw. "Thrash Titanen" NonExist, featuring Johan LIIVA (ex-ARCH ENEMY) sowie Drummer Matte MODIN (Dark Funeral, Defleshed) dazugeholt hat. Nach zehn Monaten war dann schließlich "II=I” endlich im Kasten, produziert vom Keyboarder! Martin HEDIN, die Bass Parts wurden dabei noch von Reinholdz eingespielt, mittlerweile hat man einen festen Bassisten verpflichtet. Wer auf etwas härtere progressive Mucke mit der Betonung auf Metal abfährt ist hier jedenfalls genau richtig. An der ein oder anderen Stelle sind mir ANDROMEDA vom Sound her etwas zu schräg, verspielt (zuviele Noten in großer Geschwindigkeit) oder wollen manchmal etwas zuviel auf einmal, wobei besonders der Frickelfaktor stellenweise zu deutlich die Oberhand gewinnt. Das fast schon brachiale Riffing wie bei "Morphin Into Nothing" dürfte sicherlich auch nicht jedermanns Geschmack sein, könnte aber für den ein oder anderen Metaller durchaus reizvoll sein. Aber die Mischung macht’s halt und dann zaubern die Jungs dann wieder so gefühlvolle Tracks wie das fast nur von Pianoklängen getragene "Castaway" oder, der für mich beste Track und gleichzeitig Titelsong, das epische "II=I" mit heftigem Finale aus dem Hut. Sicher keine leicht verdauliche oder gar schlechte CD, die diese schwedische Formation hier abgeliefert hat, wenn auch einen Tick unausgegoren und mir fehlt es, bei allen technischen Fertigkeiten, schlicht etwas an der musikalischer Seele.

II = I


Cover - II = I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:10 ()
Label:
Vertrieb:

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