Review:

Sangue

()

"Sangue", also Blut, könnte demjenigen aus den Ohren kommen, der diese wirklich heftige Scheibe aus Italien laut und in eins durch hört. Alte Scheiße, die Jungs sind wirklich brutal. High-Speed-Gebollere in feinster Schwarz-Wurzel-Rezeptur. Unsere Nudelfreunde machen bereits seit den frühesten Neunziger härtere Musik. "Deathless" oder "Death SS" schienen ihnen aber alsbald zu smooth, so dass sie 1994 MATER TENEBRA gründeten. Und seit ihren Anfangstagen haben sich die Herren Aion VII, Ibor VII und Horkam dem Black Metal im ICE-Tempo verschrieben. Auffällig: Bei genauem Hinhören knallt auch recht häufig mal ein fast Mortician-ähnlicher Bass durch den Speed-Teppich aus Gitarre und Drums an die Oberfläche. Selbst der phasenweise etwas mickrige Sound kann am Purismus der Südländer nichts ändern. Was auf den ersten "Horch" wie purer Krach wirkt, entfaltet plötzlich seine wahre Energie, sein wahres Gesicht. Und das ist die oberfiese Fratze des Black Metal: Roh, unmelodisch, gemein, brutal. Eben einfach true. Gelungene Überraschung, Grazie!

Sangue


Cover - Sangue Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:42 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Satisfied By Cruelty

()

Jau, man kann die Musik als Mischung aus Black- und Death Metal bezeichnen, als technisch, durchsetzt mit folkigen und melodiösen Parts. Der Anfang ist dann auch fürchterlich böse, da wird fiese geschrieen und mächtig Gas gegeben. Doch in der Folgezeit entwickelt sich vor allem aufs Drumming bezogen eine mördermäßig hektische Platte. Die Italiener (1999 gegründet) kommen zwar wirklich finster-martialisch daher, letztlich aber können die Songs nicht mithalten und der reichlich dünne Sound auch nicht. "The Red Desolation" bildet dann mittendrin einen Ausflug ins atmosphärische mit Pauken und Keyboard. Buhää. Vielleicht ist dieser Einschub "Schuld, dass danach die beiden druckvollsten, besten Songs folgen ("Hatred" und "Mentalmorphosis"). Doch dann kommt mit "The Sound Of The Urizen" ein Machwerk, das anfangs der Tradition von Alan Parsons Project oder Saga hinterherschleicht. Wenigstens rödelt der italienische Schwarz-Tod-Bastard die beiden Schlusstücke wieder amtlich durch den Stiefel. Schließlich aber bleibt unterm Strich ein etwas unausgegorenes Album und der Glaube an Besserung für kommende Alben. Old-Schooler sollten aber durchaus mal ein Ohr riskieren.

Satisfied By Cruelty


Cover - Satisfied By Cruelty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Alive At Least

()

Wo "Pretty Maids” draufsteht, sind auch die "Pretty Maids” drin. Soviel ist mal arschklar. Wo der Schriftzug aber draufsteht, das ist schon merkwürdig. Denn das Cover mit dem stilisierten Gitarristen und einem schnöden Schildchen wirkt doch sehr spartanisch. Genau wie das gesamte Booklet mit ein paar verfremdeten Live-Impressionen. Nun gut, dafür drückt umso mehr sofort das Keyboard. Anfangs hat es mich regelrecht erschreckt, so laut haben die Jungs den Sound des Tasteninstrumentes reingemischt. Mit der Zeit aber verflüchtigt sicher der Schlüsselbrett-Waber zugunsten eines druckvollen Danmark-Metal-Sounds, wie ihn halt nur die Maids machen. Klar, die Songauswahl gibt bei mehr als 20 Jahren Bandgeschichte immer wieder Anlass zur Kritik. Von mir aus hätte das unsägliche "Wouldn’t Miss You" dem soooo schönen "Waiting For The Time" weichen können, aber da haben tausend Fans wahrscheinlich tausend Meinungen. Letztlich kommen die Aufnahmen aus Tokio, Osaka, Bochum und Hamburg ordentlich authentisch aus den Boxen, die Publikumsreaktionen sind ebenfalls weder über- noch untertrieben. PM-Fans können getrost zugreifen auf das neue Werk, das beim neuen französischen Label XIIIbis erscheint. Aber auch für PM-"Anfänger" (gibt’s die überhaupt?) lohnt sich die Sammlung der größten Hits allemal. Kleines Schmankerl am Rande: Auf der Vorderseite des Covers steht, die Platte heißt "Alive At Least", auf dem Rücken aber heißt es "Live At Least" - na ja, wenn man schon mal die Franzosen ran lässt. Und hier zur Kenntnis die Songtitel:



Sin-Decade

Destination Paradise

Tortured Spirit

Wouldn´t Miss You

Nightmare In The Neighbourhood

Natural High

Virtual Brutality

Queen Of Dreams

Cold Killer

Playing God

Snakes In Eden

Shelly The Maid

Live Until It Hurts

Future World

Red, Hot And Heavy

Alive At Least


Cover - Alive At Least Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 71:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lunar Brightshine And Fiery Splendour

()

Ratlos! Hat Marian auch so ´nen Dicken wie Peter Steele von Type O? Hat er sich auch schon in irgendeiner slowakischen Frauenzeitung abbilden lassen, wie Gott ihn schuf? Auf jeden Fall nähert sich der Flüsterer seinem Original schon ganz ordentlich an. Das betrifft zum einen die Vocals selbst, als auch die Songs und sogar der mächtig grüne Touch des Covers. Also haben die Slowaken wirklich nur abgekupfert? Nein! Wenn man es sehr positiv ausdrücken möchte, dann ist dies das Album, das nach "Bloody Kisses" hätte erscheinen sollen. Absolute Typo-O-Fans hingegen werden die Osteuropäer als bloßes Plagiat abstempeln. Ich tendiere zum goldenen Mittelweg. Neben typischem "Gestöhne" und doomigen Gothic-Rock-Songs gibt’s auch mal ne Tempoverschärfung wie bei "Misty Rains Are Comin’" oder regelrechte Hits wie "Dryad". Letztlich aber bleibt’s alles im kontrollierten Bereich. Bis der Riese aus New York seinen nächsten Output auf den Markt schmeißt, sollte bei melancholischer Gesamtstimmung FROWN aus dem Player trauern. Dann wird das Original gecheckt. Nur: So richtig sicher, dass der Vorgänger seinen Nachfolger übertrifft, bin ich nicht mehr, je öfter ich die Scheibe höre. Zusammenfassend bleibt: Wer "Type O." mag, für den ist auch diese Band nicht negativ, im Gegenteil. Nicht mehr ratlos.

Lunar Brightshine And Fiery Splendour


Cover - Lunar Brightshine And Fiery Splendour Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

2. Gebot

()

Sehr bibelfest bin ich jetzt nicht, was das zweite Gebot also genau ist, müsste schon jeder selber nachschlagen. Fest steht, dass nach ihrem fetzigen Debut "Phosphor" und ihrer Weihnachts CD der selbstbetitelte Graf erneut am Start ist. Wem nach anspruchsvoller Unterhaltung gelüstet, wer Extreme tangieren möchte, der findet bei UNHEILIG wohl nicht das Glück. Für wen simple Melodien, größtenteils tanzbarer Stuff und pathosbeladener Gesang reicht um glücklich zu sein, der wird bei UNHEILIG sein Mekka finden. Und das ist nicht negativ gemeint. Die Mittel mit denen hier bei minimalem Aufwand das Maximum an einer düsteren Mischung aus NDH und Gothic/Electro wären: Gitarren: anspruchslos, aber wie so oft bringen sie eine latente Aggressivität in die Musik die ihr zu besseren Tanzbarkeit verhilft. Elektronik: Dominantes Element (neben dem Gesang), klischeebeladen und deshalb umso wirkungsvoller. Gesang: tief, künstlich und auf Dauer ermüdend. In der obersten Klasse spielt er nicht und doch ist da ein gewisses Potential - dieses stets hinter tieftönendem Pathos zu verstecken kann aber nicht ganz die Lösung sein. Und so sind mir grade die Balladen zu seicht und aufgesetzt geraten. "Schleichfahrt" auf der Bonus-CD dagegen steht UNHEILIG ziemlich ideal zu Gesicht und ist die Nische in der ich ihnen eher zutrauen würde. UNHEILIG sind entweder mit leichtem Augenzwinkern zu hören oder recht kompromisslos zum Tanzen geeignet ohne auf knallharte Beats zu setzen. Weswegen man sie mag ist völlig egal, bei zu unbedarftem Rangehen könnte eine vordergründige Oberflächlichkeit der Songs aber abschrecken.

2. Gebot


Cover - 2. Gebot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12+5
Länge: 53:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Love Metal

()

Sehnlicht erwartet habe ich die neue CD "Love Metal" der Finnischen Düsterpopcombo HIM nun gerade nicht, besonders im Hinblick auf das letzte ziemlich durchwachsene Werk "Deep Shadows & Brilliant Highlights". Dieses größtenteils von wirklich übermäßig, triefendem Pathos und schwülstigen Balladen geradezu überquellende Album war, wie die Band jetzt mittlerweile selber zugibt, bedingt auch durch den Tourstress einfach viel zu glatt bzw. poppig ausgefallen und dadurch auch ziemlich konturenlos. Von der Klasse des genialen Debüts "Greatest Lovesongs Vol. 666" aus dem Jahre 1998 war man jedenfalls noch nie soweit entfernt wie mit dieser letzten Scheibe. Nun das neue Album ist trotz des etwas provozierenden Titels natürlich (wieder) kein Metal aber die fünf Finnen sind eindeutig auf einem besseren musikalischen Weg d.h. es geht doch deutlich rockiger bzw. rauer zu, die Produktion ist nicht mehr so aalglatt, die Songs wirken auch nicht mehr so schablonenhaft künstlich, rein im die nach wie vor tolle Stimme, von Ville Vallo herumkonstruiert. Es hört sich wieder mehr nach einer richtigen Band an, der neue Keyboarder scheint gut integriert und die anderen Instrumente haben jetzt einmal die Möglichkeit bekommen sich besser zu entfalten, es gibt sogar einige Gitarrensolos sowie längere Instrumentalparts. Ausfälle sind auf "Love Metal" diesmal tatsächlich garkeine, manche auf den ersten Blick etwas banale Tracks wie "Fortress Of Tears" mit schönen Riffs entfalten erst mit zunehmender Dauer ihr wahres Potential wie auch das über 7 minütige Hammerabschlußlied "The Path", daß mit einen fulminanten beinahe sessionmäßigen Instrumentalteil endet. Großzügiger Weise liegt mir diese Promo von HIM in voll "digitaler" Kassettenform ("Tape") vor, daher läßt sich über den Sound an sich nicht so viel aussagekräftiges sagen, denn der bescheidene ziemlich dumpfe Klang ohne jegliche Dynamik von solchen Bändern dürfte, zumindestens den meisten älteren Musikfans noch ein Begriff sein. Egal, HIM scheinen mit dem neuen Album die Kurve wieder gekriegt zu haben und bieten insgesamt eine gute Mischung aus melancholischen, leicht düsteren Songs mit den typischen Ohrwurmqualitäten der Finnen. Mit diesem Material haben HIM den schwierigen Spagat zwischen ihrem Mainstreampublikum, der ebenfalls vorhandenen Heavyanhängerschaft sowie der ursprünglichen Gothikfans doch noch einigermaßen hinbekommen, wobei wahrscheinlich von den beiden letzt Genannten wieder nicht alle ganz so zufrieden sein werden. Insbesondere den "wahren" Schwarzkitteln wird es wohl immer noch etwas zu kommerziell sein. Anders wie beim Vorgänger wurde glücklicherweise verstärkt ein Augenmerk auf Midtempo bzw. schnellere Songs gelegt, was zusammen mit den oftmals stark verzerrten Gitarren zu mehr Fluß sowie Abwechslung geführt hat. Balladengedudel ist also eher out - neben der er bereits bekannten ersten Single "The Funeral Of Hearts", muß der beinahe wütend mit relativ dumpfen Gitarren versehene Opener "Buried Alive By Love" noch besonders erwähnt werden - einen solchen urwüchsig harten Song gab’s bisher noch nicht von dieser Band.

Love Metal


Cover - Love Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Min Tid Skal Komme

()

Avantgarde … von 1995 stammt die gleichnamige Scheibe, die hier von Candlelight nochmals herausgebracht wird. Dazu gibt’s die 94er Seven-Inch "A Darker Shade Of Evil" plus einen Song von der Blackend Compilation. Zumindest laut Cover, denn auf meiner CD findet sich nur "Min Tid Skal Komme". Jedenfalls: Da die Scheiben alle nicht ganz leicht zu bekommen sind, hat das britische Label sicherlich einen für viele lobenswerten Schritt gemacht. Denn FLEURETY, das sind die Hatlevik (Dodheimsgard) und Nordgaren (Mayhem), quasi direkt aus dem ehemaligen "Inner Circle". Interessant, oder? So weit, so gut. Die Herren sind ja so was von Avantgarde und waren das bereits vor sieben Jahren. Wenn ihr mich fragt, sind die Herren ihrer Zeit immer noch ein oder drei Schritte voraus. Oder ich bin meilenweit hinterher. Da gibt’s als Grundlage Black Metal mit Kack-Sound. So wie’s old-school sein soll. Darüber aber vermischen die Norweger so ziemlich alles, was nix mit Metal zu tun hat. Also auch Free-Jazz. Oder schier schröcklichen Frauengesang. Die besten Momente hat FLEURETY, wenn’s von den komplizierten Passagen in puren Black Metal übergeht oder auch mal ruhiger wird. Also Avantgarde hin oder her, musikalischer Anspruch hü oder hott - mir geht das Ganze viel zu verquer. Wem Emperor viel zu einfach, Burzum irgendwie nicht geheuer und erste Helheim zu kommerziell waren/ sind, der sollte hier reinhören. Ich fürchte aber, viele andere werden es ohne Halluzinogene nicht ertragen.

Min Tid Skal Komme


Cover - Min Tid Skal Komme Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5 - 9
Länge: 44:43 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Unmarked Graves

()

Death-Thrash aus Schweden, produziert von Peter Tägtgren. Nix Besonderes, zumal MAZE OF TORMENT schon eine ganze Weile auf dem Markt herumturnen, sie aber irgendwie noch keine echte Aufmerksamkeit erregen konnten. Warum eigentlich nicht? Denn sie kombinieren Death und Thrash auf durchaus originelle Weise, wobei das Pendel ein wenig mehr in die Todesrichtung ausschlägt. Auf eben jener Seite schimmert immer mal wieder old-schooliges a la Dismember durch, die thrashige Komponente wird geprägt von Slayer-Riffs mit herb-krächzigen Wurzeln. Es geht also weniger in die derzeit allerorten ausufernde "The-Haunted-Welle". Bei "Demon’s Rape" oder "Void Of Pain" schwingt sogar jede Menge Kreator-Feeling mit. Dazu gesellt sich ein wirklich fetter Sound hinzu, vor allem die Drums inklusive Double-Bass wummssen ohne Ende. Den Abschluss bildet das gelungene Misfits-Cover "All Hell Breaks Loose". Gute, ehrliche Scheibe der Jungs, die auf dem Backcover mit lustigem Kunstblut im Gesicht irgendwie ein wenig an eben jene Dismember erinnern. Und die kommen ja auch "wieder" - vielleicht ein gutes Omen für "Unmarked Graves".

The Unmarked Graves


Cover - The Unmarked Graves Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

My Passion/ Your Pain

()

CALLENISH CIRCLE mutiert vielleicht zu sowas wie dem holländischen Zwitter aus "The Hauted"-Ecke und Melodic-Death. Die Jungs beginnen amtlich in ersterem Raum - "Soul Messiah" hätte genauso gut von "At The Gates" stammen können. "Dwelling In Disdain" startet dann super-heftig (fast grindig), um dann in eine amtliche Thrash-Hymne zu münden. "What Could Have Been" erinnert mich ganz persönlich dann an eine Amon-Amarth-Hymne, sicherlich auch nicht die schlechteste Referenz. Tja, und der flotte Dreier zum Abschluss ("My Passion"/ "Conflicts"/ "Your Pain" - eigentlich ein Song, ein Epos quasi) reist durch sämtliche Genre-Varianten "unserer" harten Musik. Thrash-, Death- und Melodic-Death-Metal machen hier die gelungene Mischung aus. CALLENISH CIRCLE ist also viel mehr als ein Zwitter, eher ein Vielvölker-Staat. Und das Schöne an "My Passion/ Your Pain": Die Jungs um Hammerheart-Mann Pat beherrschen ihre Instrumente akkurat und Songs schreiben können Sie auch. Jetzt brauchen die holländischen Sympathen nur mal eine anständige Tour. Aber mit Exodus scheint ja auch das zu laufen.

My Passion/ Your Pain


Cover - My Passion/ Your Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ample Destruction

()

"True Epic Power Metal” - ein solcher Aufdruck wird heute jeder drittklassigen Nachwuchsband auf das Frontcover adhäsioniert. Dabei wissen die Wenigsten, was sie sich darunter denn überhaupt vorzustellen haben. Nach dem Genuß von "Ample Destruction" weiß das auch der letzte zurückgebliebene Hinterwäldler, denn die fünf Jungs aus Colorado haben mit diesem Album, das man ohne Bedenken zu den zehn besten Power Metal - Alben aller Zeiten zählen darf, einen absoluten Meilenstein der Metalzunft zusammengelötet. Gegründet Anfang der 80er Jahre, firmiert man zunächst noch unter dem Namen "Tyrant" und holt mit einem Demo den ersten Deal ins Haus, bevor eine unbetitelte EP, die später nur noch "Tyrant’s EP" genannt werden sollte, das Preßwerk verläßt und mit einem grottenüblen, trashigen Cover daherkommt, das der Musik zu keiner Sekunde gerecht wird. Zu diesem Zeitpunkt trägt man bereits den Namen "Jag Panzer", benannt nach einem "Jagdpanzer"- Aufkleber (bei dem wohl das "d" fehlte) auf einem alten VW auf dem Hinterhof des Studios. Nach dem Einstieg von Supergitarrist Joey Tafolla beginnt man mit den Aufnahmen zu "Ample Destruction", von dem bis zum heutigen Tag unzählige Versionen in Vinyl,- und CD-Form erschienen sind. Hört man sich dieses Album heute, nach knapp 20 Jahren, an, muß man feststellen, daß das Ding, das damals in der von Slayer, Metallica und Co. beherrschten Zeit fast völlig unterging, genau das verkörpert, wonach sich tausende von Bands in aller Welt heute noch die Milchzähne weichbeißen: METAL in Perfektion, METAL und nochmals METAL. Jahrhundertsongs wie "License to kill", "Warfare", "Symphony of Terror", "Harder than Steel", "Generally hostile", "The Watching”, "Reign of the Tyrants”, "Cardiac Arrest” und die göttliche, von irren Soli veredelte Halbballade "The Crucifix” (jau, das waren alle - konnte mich nicht entscheiden, welche ich hier aufzähle) sind heute noch Referenz für alle Heavy Metal-Bands und einfach nicht zu übertreffen. Und über allem thront die alles überragende, von 4(!!!) Oktaven angetriebene Superstimme von Harry "The Tyrant" Conklin, dem meiner Meinung nach besten Powermetal-Sänger der Welt (der hier so böse und tief singt wie später nie wieder). Und wie siehts heute aus? Ist die Band wie viele andere Weggenossen nach einem Referenzalbum abgetreten, lebt heute vom alten Kult und versiegtem Ruhm und beruft sich nach mehr schlechten als rechten Reunions auf die alten Sachen? Nun ja, es gab Anfang der 90er ein Comeback mit einem mäßigen Album ("Dissident Alliance" - mit Daniel J. Conca am Mikro), das aber (zum Glück) im Sande verlief und 1996 eine Reunion mit Harry Conklin ("The Return") hervorbrachte. Der Rest ist Geschichte. Die Band hat bis heute in der neuen/alten Besetzung (wenn auch jetzt ohne Joey Tafolla) ein Megaalbum nach dem anderen veröffentlicht (die allesamt das Niveau von "Ample Destruction" locker halten), ist auch auf der Bühne die beste Power-Metal-Band dieser blauen Kugel (habs ausprobiert) und hat leider erst in den letzten zwei Jahren wieder Songs von "Ample Destruction" gespielt, die vom treuen Publikum in etwa so aufgenommen wurden wie die rettende Spritze von einem Junkie auf der Toilette vom Bad Pyrmonter Hauptbahnhof. Ach ja, das Album gibt es jetzt wieder (fast) offiziell als amerikanischen Re-Release (superbes Bootleg von "No Poser Records" mit der "Tyrant’s EP" als Bonus) auf diversen Metalbörsen oder zum Beispiel über Ebay. Wer das Teil irgendwo erspäht, auch nur entfernt auf Metal, Metal und Metal abfährt und wissen will, wie die Essenz seiner Lieblingsmucke nichts von ihrem unschätzbaren Wert verloren hat, muß hier zugreifen oder dumm sterben. Einen "True Epic Power Metal"-Aufkleber auf dem Cover hat dieses Album meines Wissens nach aber nicht...

Ample Destruction


Cover - Ample Destruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:14 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD