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Ravenland

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Rein äußerlich eine super "Verpackung", will sagen das Artwork mit dem Inlay sind absolut professionell aufgezogen, dies kommt selbst bei einem Underdog wie es EDGE OF THORNS nun mal sind, sicher nicht alle Tage vor. Vom Namen her gesehen lassen sich (leider) keinerlei Parallelen zu SAVATAGE herstellen, ich will den Jungs hier aber nicht gleich unrecht tun, denn was sie uns auf "Ravenland" präsentieren, ist wirklich guter melodischer Power Metal mit einem leicht episch/dramatischen Einschlag. Bereits seit 1996 gibt’s diese Truppe schon , diverse Line-Up-Wechsel hat man ebenfall bereits hinter sich gebracht, um jetzt mit dieser neuen bereits vierten selbst produzierten CD so richtig durchzustarten. Die Produktion ist ganz in Ordnung, mal vom etwas bescheidenen Drumsound abgesehen, der Sänger ist nicht übel, wobei hier aber vielleicht eher die Bezeichnung Shouter angebracht währe, es gibt schöne mehrstimmige Gesangspassagen mit tenorhaften Chorgesängen, stellenweise hochklassige Gitarrenduelle und auch die Texte, die neben romantische Themen auch Phantasiegeschichten bzw. prägende Lebenseinschnitte behandeln, könne sich sehen lassen. EDGE OF THORNS überzeugen mich mit ihrer Musik und einfallsreichen Arrangements (hier wird nicht einfach nur kopflos drauflosgerifft!) die zu großen Teilen weit über dem Durchschnitt liegen. Vor allzu noch überschwänglicheren Reaktionen möchte ich mich (noch) zurückhalten, denn hier sind noch längst nicht alle Potentiale ausgereizt. Insgesamt eine solide Arbeit liefern diese Jungs mit Ravenland ab, handwerklich paßt alles zusammen, da gibt’s absolut keinerlei Zweifel. Ebenfalls ein Pluspunkt, die vorgelebte stilistische Eigenständigkeit, eine billige Kopie eines bereits etablierten Acts möchte dieser Fünfer nicht sein und das ist auch gut so! Als songliche Höhepunkte sind auf jeden Fall die tolle Power Speed Hymne "Riders Of The Storm" (übrigends kein Cover!) sowie die starke absolut gefühlvolle Ballade "A Rose For The Dead" zu nennen - wollte erst ja nicht so recht, muß jetzt aber doch den amtlichen Tipp aussprechen. Auf der ebenfalls optisch recht gut gemachten Homepage gibt’s u.a. die Songs zum Anhören.

Ravenland


Cover - Ravenland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:3 ()
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A Twist Of Fate - EP

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Man mag es glauben oder nicht. Nach 16 (in Worten: sechzehn) Jahren meldet sich eine der eindrucksvollsten Sangeslegenden der gesamten Metalhistorie zurück auf der Bildfläche - und zwar mit einem Werk, das sich gewaschen hat! Mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Jim Matheos an der Gitarre, Superdrummer Mike Portnoy und dem omnipotenten Bassgott Joey Vera als Mitstreiter legt Mr. Arch nun zwei Songs vor, die zweifellos zu den besten gehören, die seit Jahren im (US-) Progmetal-Bereich erschienen sind. Sicher könnte man meinen, daß es sich hierbei um einen mittelprächtigen Wiederbelebungsversuch handelt, mit dem man den Fans nochmal eben den einen oder anderen Euro abnehmen will; doch diese Gedanken sind völlig unbegründet, da das Material dafür erstens zu überragend und zweitens mit zwei Songs bei 28 Minuten Spielzeit nicht gerade chartkompatibel ausgefallen ist. Somit wäre dieser Punkt vom Tisch und wir können uns auf die beiden göttlichen Kompositionen konzentrieren, die jeden Fan anspruchsvoller, progressiver Mucke für die nächsten paar Monate (oder Jahre?) ins Nirvana katapultieren sollten. Der "Opener" "Relentless" beginnt fast a capella, steigert sich aber dann in einen Bombasthammer, der an die besten Momente von Dream Theater und Fates Warning erinnert und einen obergeilen Refrain auffährt. Der zweite Song, "Cheyenne", ist ein ruhiger Tränentreiber, der auch locker von Spock’s Beard stammen könnte und ebenfalls den Hormonspiegel zum Überlaufen bringt. Mann, ich könnte hier jetzt noch 200 Zeilen weiter über diese Meisterwerke schwärmen und ´ne halbe Doktorarbeit abliefern, aber ich belasse es bei der These, daß John Arch (der singt, wie ein junger Gott - also wie in alten Zeiten) hier das beste –und glaubwürdigste- Comeback eines Metalgottes abgeliefert hat, das man sich vorstellen kann. Ich persönlich höre dieses Meisterwerk seit Wochen fast täglich und bekomme immer noch nicht genug. Nicht auszudenken, was uns erwarten würde, falls diese Besetzung einen kompletten Logplayer ablieferte. Einfach nicht von dieser Welt!

A Twist Of Fate - EP


Cover - A Twist Of Fate - EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 28:3 ()
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Austral Alien

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Das musikalisch doch eher im Bereich "Entwicklungsland" einzustufende Australien scheint sich als wahrer Quell für die Kreativität dieser Band zu entpuppen. Die niedrige Dichte an metallischem was zu uns herüberschwappt ist scheinbar so klein, dass ALCHEMIST allen Platz nutzen den sie dadurch haben um ihre Musik zu entfalten ohne von störenden und oft unbewusst als wegweisend wahrgenommener Szene beeinflusst zu werden. Wiedemauchsei, ALCHEMIST sind so ziemlich das originellste was ich in der letzten Zeit gehört habe und umso schwerer fällt es mir auch ihren Stil einzuordnen. Grundgerüst Metal, klare Sache, doch wie die Jungs diesen groben Rahmen füllen, ist so bunt und doch so unglaublich stimmig und bis ins Detail perfekt inszeniert, dass es nach ein paar Songs völlig selbstverständlich scheint, dass Hardcore, derbe Gitarren, akustische Instrumentierung und Elektronika so und zwar genauso zusammengehören. Trotz des doch ungewohnten Hörerlebnisses verstört der Sound den Hörer kaum, denn die richtige Bridge an der richtigen Stelle, das richtige Solo und den perfekten Rhythmuswechsel auf den Bruchteil einer Sekunde perfekt getrimmt beherrschen ALCHEMIST aus dem Effeff. Der aus emotional ruhigem und aggro-shoutendem Teilen aufgebaute Gesang ist für meinen Geschmack etwas zu dezent abgemischt, klingt aber sehr organisch, und man wundert sich, wieso das im Prinzip tausend mal gehörte Konzept bei ALCHEMIST so anders und vor allem so sympathisch rüberkommt. Didgeridoo und entsprechend anmutendes Drumming lassen manchmal dann auch Down Under Stimmung aufkommen, anbiedern tun die Jungs sich jedoch nie. Wer auf durchdachte Songs mit Anspruch ohne geistige Abgehobenheit steht, muss ALCHEMIST definitiv anchecken!

Austral Alien


Cover - Austral Alien Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:25 ()
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Vertrieb:
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Waltzing Mephisto

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Richtig, kann noch keiner kennen diese Band. Richtig, muss auch keiner kennen diese Band. Zumindest wird keiner wirklich Wegweisendes verpassen, gute Unterhaltung dagegen schon. Denn das Problem von HORTUS ANIMAE ist die Tatsache, dass sich keiner daran erinnern wird eben diese band gehört zu haben geschweige denn, sie von einigen anderen zu unterscheiden. Und dabei geben sie sich selbst den Leitfaden in die Hand wie man dieses Album zwingender hätte machen können! Denn mit symphonischen Kitsch Black Metal Bereich, auch wenn er hier recht gut gemacht ist, ist kein Spiel zu gewinnen. Solange die Songs auf der Keyboardschiene fahren fehlen den Jungs auch einfach die Ideen. Deutlich interessanter wird es, wenn sie das Tempo runterschrauben und versuchen Akzente ohne unnötigen Ballast in Form pompöser Sounds zu schaffen. Bisweilen artet das in akustische Spielchen aus, manchmal rückt auch einfach der Gothic Metal Teil ihrer Musik mehr in den Vordergrund. Und wenn genau diese Stärke konsequenter umgesetzt worden wäre, würden HORTUS ANIMAE länger als im nur kurzen Moment des akustischen Konsums hängen bleiben. Da hilft auch das verquere Mayhem/Oldfield Cover nicht viel, an dem sich die Geister scheiden werden.

Waltzing Mephisto


Cover - Waltzing Mephisto Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: -
Länge: -:- ()
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Nur Tote Frauen Sind Schön

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Wirklich spektakulär Neues wird niemand von WELLE:ERDBALL erwarten. Und so wird auch niemand von ihrem kleinen Happen für Zwischendurch enttäuscht sein, der auf den Namen "Nur Tote Frauen Sind Schön" getauft wurde. Der Name ist indirekt Programm, denn verwirren und generell polarisieren tut die unorthodoxe und doch nostalgische Combo seit jeher. Umso verwunderlicher vielleicht dann doch, dass zumindest die ersten beiden Tracks recht belanglos vorbeiziehen, musikalisch für ihre Verhältnisse nicht auffallen und böse Zungen beinahe behaupten könnten dass die Melodie so oder sehr ähnlich schon mal da war. Sei es drum, das Revier ist markiert und so kommt "Susy Hat Angst" dem EP Titel auch inhaltlich recht Nahe, und das wenig subtile vertonte Hörspiel macht trotz des unlustigen Themas und des tragischen Endes Spaß. Mit sehr cooler Melodie und frechem Text gefällt mir "Lieber Gott..." trotz aller Simplizität recht gut. Weiterhin etwas aus dem Rahmen fällt das erstaunlich düstere "Das Präparat" mit vielen Sprachsamples und ansonsten sehr EBM lastigen Passagen. Die W:E Puristen werden genau die anderen Songs mögen. Mit zusätzlichem Video, 2 älteren Songs und einigen C64 Spielereien im Handgepäck macht die EP zum Maxi-Preis Spaß, ohne vom Hocker zu reißen. Aber da bekannt ist, dass Innovation nur mit der Kneifzange angefasst wird ist das nicht weiter schlimm und so werden sie bis an ihr Schaffensende auf der Stelle hocken und die Szene etwas bunter machen - und dabei gehasst oder geliebt werden.

Nur Tote Frauen Sind Schön


Cover - Nur Tote Frauen Sind Schön Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 36:9 ()
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Graphite

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"Amüsant" trifft den Gemütszustand beim Hören des Albums "Graphite" der polnischen Gothic Metaller CLOSTERKELLER nur sehr ungenügend. Vielmehr paaren sich hier Erstaunen, Erschrecken und ungläubiges Kopfschütteln. Das soll der Megaseller der polnischen Gothic Szene sein? Zumindest will man ihn uns dafür verkaufen, 500.000 abgesetzte Einheiten im Heimatland, "Graphite" ist die englische Version eines bereits vor 4 Jahren auf polnisch erschienen Albums. Das Spiel mit den zweisprachigen Alben mutet zwar auch bei ihren Landsleuten ARTROSIS unnötig an, geht aber wenigstens nicht in die Hose. Denn was CLOSTERKELLER in dieser Hinsicht verbrochen haben verleitet bestenfalls zu mitleidigem Lächeln, schlimmstenfalls zum angenervten entfernen der CD aus dem Player. Sängerin und Aushängeschild Anja schafft es die Texte zwischen Unverstehbarkeit und holprigem Gestelze verenden zu lassen. Wäre ja alles vielleicht nicht so schlimm, wenn ansonsten Kreativität und Rock´n Roll regieren würde. Leider ist beides Fehlanzeige und die Band kommt einem an einigen Stellen nicht über hilflos Bandraumniveau hinaus. Einige Songs darf man bei aller Kritik nicht unter den Tisch fallen lassen, denn grade am Anfang der Scheibe wird von erwähnten Schwächen bei der Aussprache abgesehen noch ordentlich düster gerockt und die Sängerin überrascht durch eine wandelbare Stimme. Unterm Strich bleibt aber eine Gothic Metal CD, die in dieser Form nicht die kleinste Chance haben wird, sich auf dem Markt zu etablieren.

Graphite


Cover - Graphite Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:57 ()
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Close To Prime

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Nach einem nervigen Intro legen Luna Field mit dem zweiten Track (Songtitel hab ich leider nicht zur Hand) gleich mal richtig los und lassen mir die Fußnägel hochklappen. Was die Jungs da fabriziert haben, klingt wie eine schlechte Cradle-Kopie. Klingt anfangs noch ganz ok, da kommt der Death Metal im Sound Luna Fields durch und der Sänger growlt ganz passabel, aber nach dem Break ist Schluß. Viel zu leise ist das Dani Filth-mäßige Gekreische abgemischt und klingt einfach nach gar nichts. Zum Glück geht’s dann aber mit Death Metal-Sänger weiter. So zieht es sich durch die gesamte Spielzeit. Passablen Death Metal-Einlagen stehen teilweise erschreckend langweilige Black Metal-Einschübe gegenüber. Und gerade der Gesang macht in diesen Black Metal-Passagen viel kaputt, der klingt einfach dünn und ist viel zu leise abgemischt, der geht mal so richtig schön unter. Dazu kommt, daß Luna Field bei den schwarzen Abschnitten musikalisch eh’ keine Offenbarung sind und viel zu oft in Highspeed-Gebolze verfallen, was auf Dauer mal so richtig anödet. Da gefallen mir die Death Metal-Teile viel besser, vor allem wenn sich die Band auf Mid-Tempo besinnt und richtig schön atmosphärisch wird. Hätten sie das konsequenter durchgehalten, hätte mir die Platte um einiges besser gefallen. Und was der nervige sechste Track, ein Zwischenspiel, soll, würd’ mich echt mal interessieren. Oder wie Homer J. Simpson schon so oft und so treffend sagte: "Langweilig!".

Close To Prime


Cover - Close To Prime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:40 ()
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Mental Chaos

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"Melodic Death Metal" steht im Platteninfo. Na super, noch ein einfallsloser In Flames-Klon. Wenn sie sich wenigstens an "Jester Race"-Zeiten orientieren, kann’s ja noch einigermaßen witzig werden. Also, Player an, CD rein und zurücklehnen.... einige Zeit später: verdammt, sind die geil! Von wegen In Flames-Klon, nix ist. Die Chemnitzer haben eine ganz eigene Variante des Death Metals am Start, die ziemlich gut ist! Erstmal benutzen die Jungs Keyboards und schaffen das Kunststück, dieses Instrument sinnvoll und dezent in ihre Songs einzubauen. Dann haben sie mit Sänger Steffen einen Kehlenschinder in ihren Reihen, der richtig richtig gut ist. Egal ob Growls, Gekeife oder sogar Borknagar-ähnlicher Gesang, der Mann kriegt alles ohne Probleme hin und setzt mit seinem Gesang zur richtigen Zeit Akzente. Er versteht es, alle Facetten seiner Stimme auszunutzen und geschickt die richtige Tonlage zur richtigen Zeit zu finden. Respekt! Während der Sangespart also mit Bravour bewältigt wird, schauen wir uns den Rest der Band mal an: die beiden Gitarristen (von denen einer, Sascha, im Dezember 2002 leider verstarb) zaubern so manches Killerriff aus ihren Instrumenten, überraschen mit verspielten und ungewöhnlichen Einlagen und scheuen sich vor komplexen Sachen nicht zurück. Die beiden haben was auf der Pfanne. Die Rhythmussektion ist ebenfalls fit und weiß die Songs gut voranzutreiben. Kommen wir zu meinem Liebling, dem Keyboard: Persecution verstehen es, daß Teil gut einzusetzen, lassen es fast durchgehend dezent im Hintergrund dudeln und nur selten einmal in den Vordergrund. So kann, so muß man Keys einsetzen! Songtechnisch hat’s das Quartett auch drauf, die Songs glänzen durch Abwechslung, geschickt plazierte (und oft überraschende) Breaks, viele witzige Ideen und ordentlich Abwechslung im Tempo. Heraus kommt dann Mucke, die wie eine Mischung aus In Flames, Therion, Nocturnus und Borknagar klingt: ziemlich geil!
Die Produktion ist glasklar aber gleichzeitig druckvoll, das Booklet professionell aufgemacht, besser als manche Labelproduktion. Wann hat diese Band einen Plattenvertrag? Hoffentlich bald!

Mental Chaos


Cover - Mental Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 54:50 ()
Label:
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St. Anger

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Nun ja, über kommerzielle Musik lässt sich streiten und über die Definition derer auch. Fakt ist für mich, dass "St. Anger" alles andere als chartkompatibel ist. Kommerziell sind Songs, wenn sie Mitsingrefrains haben, vielleicht vier Minuten lang sind, und vor Pathos nur so triefen. Von all diesen Aspekten kann ich hier nun partout gar nichts erkennen. Im Gegenteil, wenn sich die weltweite Hörerschaft aufgrund der Musik für dieses Album entschieden hätte, wären wohl weit, weit weniger Vorbestellungen eingegangen, die eine Vorverschiebung des Veröffentlichugstermins nötig gemacht hätten. Um es genau zu sagen: wer was mit "Load" und "Reload" anfangen konnte, sollte von "St. Anger" gleich die Finger lassen. Und die besten beiden Argumente hierfür sind der Opener "Frantic", der Thrash Metal mäßig voll in die Rüben lascht. Zwar sind Gesang und Drumsound etwas gewöhnungsbedürftig, aber das tut dem Bärenauftakt keinen Abbruch, und der folgende Titeltrack, den man schon in abgespeckter Version aus dem TV kennt, und der noch mehr in die gleiche Kerbe schlägt. Hier wird getrrasht, was das Zeug hält!!! Als ich den Song das erste Mal im Auto gehört habe, dachte ich, der Lars Ulrich sitzt mit der Abrissbirne auf dem Rücksitz. Unglaubliches Drumming, das hatte ich dem Mann wirklich nicht mehr zugetraut. "Some Kind Of Monster" dagegen wird durch Sprechgesang und Crossover Riffs dominiert. Ein Track, der schlussendlich aber nicht ins Gewicht fällt. Bei "Dirty Window" entwickelt sich aus dem seltsam wirkenden Eingangsriff eine ein Art METALLICA Punksong, höllisch schnell und gut gemacht. "Invisible Kid" ist für mich ein nur durschnittlicher Song, der nicht wirklich das gewisse etwas hat. Zu den Highlights zählt er auf keinen Fall. "My World" ist ein cooler Rocker, der parziell an heutige ANTHRAX erinnert. Gleiches gillt für das groovende "Shoot Me Again". Ein cooles Riff eröffnet auch "Sweet Amber", bevor in bester Bay Area Manier losgetrasht wird, man dann wieder in den Midtempo Bereich driftet, bevor wieder losgelegt wird. Nicht schlecht. "The Unnamed Feeling" wartet mit Sprechgesang, vielen Breaks und kaum Dampf auf. Hätte wohl keinen gestört, wenn der Song nicht den Weg auf die Scheibe gefunden hätte. Mit "Purify" und "All Within My Hands" wird dann das Album beendet, wobei vor allen Dingen der letztgenannte für mich eine richtige Granate ist. Bleibt zu sagen, dass "St. Anger" nun wirklich kein Meilenstein geworden ist, aber das hat wohl auch keiner so richtig erwartet. Vielmehr ist den Jungs ein richtig gutes Album gelungen, auch wenn zwei Lückenfüller mit dabei sind. Die dem Album beigelegte DVD übrigens, zeigt die Band in ihrem Headquarter in San Francisco, wie sie die neuen Songs live probt. Nicht unbedingt überlebenswichtig, aber trotzdem eine nette Zugabe..(lk)



Keinem anderen Album wurde in den vergangenen Monaten so erwartungsvoll entgegengefiebert wie "St. Anger". Aus den Vorab-Sessions waren Schlagworte zu entnehmen wie "Nu Metal", "unkommerziell", "hart" oder "aggressiv". Auch wenn die genaue Ausrichtung der Scheibe bis zum Ende unklar war, so waren sich alle einig, daß METALLICA einen radikalen Schritt gehen sollten, und heute ganz anders klingen als in jeder ihrer früheren Phasen. Doch wie klingt das Resultat am Ende? Nun, hier werden sich die Geister dann scheiden. Weder gibt es technisches High-Speed-Geballere Marke "Master Of Puppets", noch poppige Balladen wie "Hero Of The Day". Mit Neuzugang Rob Trujillo am Bass heißt die Devise "Grooven, was das Zeug hält". Lars Ulrich klingt meistens, als würde er mit stumpfer Brechstange auf ´ner alten Motorhaube herumbolzen, während James Hetfield mal auf super-aggro, mal auf cool shoutend macht. Die Songs besitzen fast durchgehend Überlänge, was sie dann auch hach so "unkommerziell" erscheinen läßt. Der Schein trügt, denn der neue Stil des Quartetts ist, von diesem Punkt abgesehen, alles andere als chartunkompatibel. Mit ähnlicher Musik haben vorher schon SEPULTURA, dann später SOULFLY, die Alternative-Charts von hinten aufgerollt. Hinzu kommt, daß die Songs zwar ein gewisses Aggressionspotential und manchmal auch Ohrwurmcharakter besitzen, sich aber kaum voneinander unterscheiden und wirklich stellenweise viel zu lang sind. Herausragend sind der coole, flotte Opener "Frantic", der breaklastige, abwechselungsreiche Titelsong und das Groovemonster "Invisible Kid" (für mich der beste Song des Albums). Der Rest fällt nicht sonderlich negativ auf, sondern fällt eigentlich gar nicht auf. Zu gleichförmig sind die Songstrukturen, zu sehr erkennt man gängige "neumetallische" Fragmente heraus, die letztendlich dafür sorgen, daß man den Jungs die angepriesene Revoluzzerattitüde nicht recht abnehmen will. Wer auf erdigen, coolen, rotzigen, modernen Metal steht, wird hier sicherlich alles andere als schlecht bedient, und die technischen Fähigkeiten will ich dieser Legende auch nicht absprechen, aber ein Meilenstein ist dieses Album beim besten Willen nicht.

St. Anger


Cover - St. Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 75:8 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Here Is The Actionrock

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"Here is Actionrock-Machine 2003” nennt sich die bereits vierte Veröffentlichung der Bremer Stadtmusikanten .. äh nein natürlich von sechs ernsthaften Musiker aus Bremen bzw. Oldenburg, die unter der relativ nichtssagenden Bezeichnung ?YELL der Musikwelt ihren Stempel aufdrücken wollen. Die "Mini-CD" beinhaltet fünf Songs plus lustigem "Beschimpfungs-Intro" sowie & Outro, wurde in absoluter gelungener Eigenproduktion aufgenommen und gazn wichtig, leicht machen wollen sie es dem Zuhörer beileibe nicht! Dieser doch etwas differenzierte "Musikstil" lässt sich nämlich beim besten Willen nicht katalogisieren. Ganz im Gegenteil, diese Combo will im genrefreien Raum operieren und sie schaffen dies auch mühelos, zu viele Spielarten des Metal/Grind/Stoner sind hierbei zu finden. Von schrägen bis hin zu fetten Gitarrenwänden wird hier einiges geboten, härtere FAITH NO MORE eventuell, trifft’s aber auch nicht richtig, o.k. lassen wir’s einfach dabei. Auf ihrer selbst fabrizierten Demo-CD "Here is Actionrock-machine 2003", wobei die Produktion ganz ordentlich geworden ist, lassen die Jungs hammermäßig ziemlich die Sau raus, was den Härtegrad anbetrifft aber anders als viele reine Knüppelbands, die sich unter dem Deckmantel des innovativen NU Metals verstecken, agieren YELL nicht nur im seelenlosen, rifflastigen Raum, sondern sie können es, leider für meinen Geschmack zu wenig, auch etwas grooven lassen. Für die stimmliche Umsetzung sorgen nicht weniger als drei äußerst verschiedene "Sänger" die vom aggressiven Shouten bis hin zu etwas melodiöseren Vocalparts ein ziemlich breites Spektrum belegen. Auf der wirklich super gemachten Homepage sollte man sich selbst ein Bild von dieser sicher nicht alltäglichen und außerdem realtiv innovativen Formation machen (Songs könnten dort u.a. auch downgeloadet werden!). Für die Liebhaber der etwas härteren Metalsounds dürfte es hier jedenfalls einiges interessantes zu entdecken geben. Nicht immter ganz einfach zu hören und manchmal (zumindestens für einen Melodienfanatiker wie mich) gar zu ertragen sind manche Parts dieser Platte aber ansonsten meinen Respekt "Actionrock" - ?YELL haben sich ihr eigenes Genre gleich mit erfunden.

Here Is The Actionrock


Cover - Here Is The Actionrock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 16:46 ()
Label:
Vertrieb:

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