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Liquid Universe

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Nach der doch überraschend guten vorab Promo der Jungs, ging es recht flott zum kompletten Album, das nun darauf warten die unendlichen Weiten des Weltalls zu erforschen. Oder so ähnlich. Nur leider hält meine für das kurze und knackige Vorab-Häppchen empfundene Begeisterung nicht über die ganze Distanz des Albums. Da auch die bereits gehörten Songs darauf vertreten sind, ist musikalisch keine Überraschung zu erwarten. Der eingeschlagene Weg des melodischen modernen Electro Metals wird beibehalten. Und genau hier liegt auch der Hund begraben. Denn was bei ein paar Songs klappte, entpuppt sich im Laufe der 50 Minuten als Patentrezept, was zu eintönig umgesetzt wurde. Denn neben Samples aus der naheliegenden Serie setzt man zu sehr auf die Mischung von harten Gitarren mit kuscheligen Melodien. Was dann eben leider zu vorhersehbar wird und abgesehen vom klasse Faith No More Cover zu wenig originelle Ansätze beinhaltet. Schlecht ist die Musik beileibe nicht, aber das Prädikat "sehr gut" wird nicht verliehen. Daran ist auch der Gesang schuld, der noch nicht vielseitig genug ist, um den doch teilweise recht emotionalen Charakter der Songs adäquat in Szene zu setzen. Sad but true - ich hätte mir mehr gewünscht und auch erwartet!

Liquid Universe


Cover - Liquid Universe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:31 ()
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Vilosophe

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Von Code666 sind wir eigentlich doch eher die härtere Kost gewöhnt, und umso ungläubiger kontrolliere ich ob wirklich die CD der mir bis dato unbekannten MANES im Player rotiert. Denn die norwegischen MANES machen Musik, wie ich sie lange nicht gehört habe, wie ein Klon aus Ulver, Massive Attack, ein wenig Radiohead und trotzdem genug Rock haben sich mich nach wenigen Takten in ihrer Musik gefangen - dass die Vergleiche bei genauerer Betrachtung hinken ist wohl jedem klar. Beginnt die CD mit "Nodamnbrakes" Titelgemäß recht hart und flott, so besticht bereits dieser Song durch sein Wechselspiel aus verschiedenen Tempi, aus rein elektronischen Parts und dann wieder aus dazu effektvoll in Szene gesetzten Gitarren, die verdammt noch mal teilweise recht fetzig rocken können. Und als wäre nichts gewesen, schwebt der Hörer beim zweiten Song in sehr sanften Trip Hop Sounds davon, zielsicher navigieren MANES auch durch diese Gewässer. Sie versuchen sich zwar auch in beinahe D´n´B-igen Gefilden, kokettieren mit Breakbeats und treiben manchmal fast beim Jungle, verlieren aber nie ganz den Bezug zum Rock. Wirklich zum Avantgarde würde ich die Band nicht packen, aber sie vereinen altbewährtes in einer gewagten Mischung die über weite Strecken sehr zu gefallen mag. Nur den völlig überzogenen, die vorherigen Tracks jeder Magie beraubenden, deutschsprachigen(!), horrofilmentliehenen letzten "Song" hätten sie sich sparen können und müssen.

Vilosophe


Cover - Vilosophe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:9 ()
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Darkside Escort Service

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Diese Band haben wir während des Taubertal-Festivals 2001 beim EMERGENZA beim parallel laufenden Nachwuchswettbewerb schon mal gesehen (die Band wurde dabei übrigends Zweiter!) und jetzt legen uns hier die Jungs von SINCERE schon das entsprechende Debütalbum "Darkside Escort Service" und dies gleich bei einem Major vor. Wie im Titel bereits angedeutet, geht es hier sehr dunkel zu, ja teilweise kommt der mit schweren Riffs gekennzeichnete Alternative Rock mit diversen Grunge-Einflüssen sogar ziemlich depressiv daher. Gut wenn die Texte u.a. von schmierig, dreckigen Hinterhöfen, abgetakelte Rotlichtbezirken und skurrilem Sex in flackerndem Neonlicht erzählen muß dies vielleicht wohl auch so sein. Die noch recht jungen Belgier verstehen durchaus was, von dem was das spieltechnisch so abgeliefert wird, aber es fehlen bei den meisten Tracks die eingehende Melodien oder stellenweise die songliche Tiefe fehlt, es klingt vieles etwas zu unterkühlt und irgendwie steril. Vom Wiedererkennungsfaktor her gesehen kann fast nur die erste Single "Killerboys On Acid" mit ihrer etwas punkigen Attitüde, könnte so manchem Kinofan bekannt vorkommen, denn SINCERE durften das Titellied zum Horrorthrillers Anatomie 2 beisteuern, hängen. Ansonsten ist "Darkside Escort Service" ein größtenteils wirklich blasses Album geworden mit zu breitwandigem Sound und bei der hochkarätigen Konkurrenz in diesem Segment müssen sich SINCERE zukünftig schon etwas mehr ins Zeug legen. Insgesamt also nix wirklich Neues im Sinne von "muß man gehört haben", eine Mischung aus FOO FIGHTERS und SLUT wollen manche Kritiker hier heraushören, nun für mich sind da keine so großen Gemeinsamkeiten zu erkennen und falls doch, wäre es glaube ich kein Kompliment. Der berühmte Funken will und will einfach nicht überspringen, am Sänger liegts jedenfalls nicht (nur), dann doch eher an den blassen Songs bestes Beispiel die nur halbgare Ballade "Can I Get", der irgendwie das Entscheidende abhanden gekommen zu sein scheint. Zwiespältige Angelegenheit was SINCERE da fabriziert haben und daher auch ne so der wahre Bringer.

Darkside Escort Service


Cover - Darkside Escort Service Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:32 ()
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Rubino Liquido (Three Scarlet Drop)

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Ganz ohne Euphony macht sicht eine italienische Band auf den steinigen Weg die Weiten der Musik zu ergründen. "Rubino Liquido - ..." ist das erste Album der Band DISMAL, das auch außerhalb einer lokalen Szene Beachtung finden dürfte. Und das ist bei dem zahlenmäßig doch wohl eher recht kleinen Klientel dringend nötig für den Klassenerhalt. Die drei haben sich der avantgardistisch angehauchten Gothic/Dark Metal Unterhaltung verschrieben. Mit einem echten kleinen Streichensemble heben sie sich vom sehr Keyboarddominierten Rest ab, das zwar auch hier eine Daseinsberechtigung hat, neben den guten organischen Streichern aber kein klimperndes Zukleistern der Songs zu verantworten hat. Negativ fallen mir die Drums auf, bei denen leider gar nicht auf Organik sondern auf computerisiertes Gepumpe gesetzt wird, in Zeiten ausgereifter Software jedoch auf einem viel zu niedrigen und eintönigen Niveau. Und wo wir grade dabei sind: Grade im ersten der insgesamt 3 Parts, in die die CD eingeteilt ist, hält der Gesang nicht das vom Songwriting vorgegebene künstlerische Niveau, der männliche Protagonist klingt zu gepresst und auch seine Partnerin erweist sich teilweise als nicht ganz tonsicher. Ab dem zweiten Teil sind die Songs aber sowohl durchdacht als auch komplex arrangiert ohne jedoch allzu große geistige Anstrengungen beim Nachvollziehen der Strukturen zu verlangen und auch musikalisch wird bei mehr Dynamik und abwechslungsreichem Gesang. Die Songs verwischen erstaunlich klischeearm die Grenzen zwischen Gothic Metal, symphonischen Pomp und und entspannten Soundscapes. Starke Ansätze, die bei konsequenterer Umsetzung wirklich anspruchsvollen Hörgenuss bieten dürfte ohne sich in pseudo-intellektuelle Bereiche flüchten zu müssen. Nur bei den momentanen subtropischen Temperaturen ist das ganze vielleicht ein wenig zu depressiv.

Rubino Liquido (Three Scarlet Drop)


Cover - Rubino Liquido (Three Scarlet Drop) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:37 ()
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Statistics And Tragedy

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Death Of Millions sind ein schönes Beispiel dafür, warum der Death Metal Mitte der 90er Jahre mal so richtig den Bach runter ging: Die Band ist völlig langweilig und gesichtslos. Ihr Death Metal ist brutal und ballert dank der guten Produktion richtig schön fett aus den Boxen, aber das ist eben nicht alles. Warum soll ich mir "Statistics And Tragedy" kaufen, wenn ich Cannibal Corpse, Immolation oder Malevolent Creation kenne? Keine Ahnung. Death Of Millions bewegen sich ziemlich oft im Mid-Tempo, ohne dabei ähnlich massive Soundwände wie Bolt Thrower aufbauen zu können. Wenn sie einmal auf’s Gas drücke, klingt das seltsam gezwungen und uninspiriert - genau die Art von Brutalität, die einfach nur langweilig ist. Musikalisch sind die Jungs fit und haben mit Chuck einen fähigen Vokalakrobaten, aber in Sachen Songwriting oder Kreativität kacken sie ab. Und dann noch dreist bei den großen Vorbildern klauen ("Beyond The Trees"), das geht nicht. keine Platte, die man haben muss.

Statistics And Tragedy


Cover - Statistics And Tragedy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:16 ()
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Super Hardcore Show (Live)

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Die Münchner Glam-Rocker von SHAMELESS tourten im Herbst 2002 durch England und zeichneten für die Nachwelt einige Mitschnitte dieser erfolgreichen Tour auf. Das Ergebnis liegt nun in Form eines "Super Hardcore Show" betitelten Live-Longplayers vor, der Querbeet durch die bisherige Schaffensperiode der Band führt. Der Livemitschnitt startet mit ""Steal The Girlz" und "Shock The World" (beides vom 2000er-Album "Queen 4 A Day") standesgemäß und mit starkem Erinnerungswert an selige Zeiten als Bands wie Twisted Sister, Ratt, Mötley Crüe, Poison und natürlich Kiss die Szene beherrschten. Bandleader/Songwriter Alexx Michael und Pretty Boy Floyd-Sänger Steve Summers laufen vor allem bei "What’s Going On" zu exzellenter Form auf. Hier tauchen mittendrin unvermittelt Versatzstücke anderer Hardrock-Klassiker auf, so wurde z.B. Mötley Crüe’s "Smokin’ In The Boys Room" mit reingezaubert. Mit dabei sind gegen Ende auch noch zwei Rockklassiker in SHAMELESS-Manier, nämlich "I Want You To Want Me" (welches durch die Live-Atmosphäre verflucht an die geniale Budokan–Aufnahme von Cheap Trick erinnert) und als Abschluss mit "Rock’n’Roll All Nite" noch eine musikalischer Verbeugung an die großen Vorbilder von Kiss. Die Liveatmosphäre kommt gut rüber, vor allem das immerwährende Kreischen der anwesenden "Girlz" - was man wohl durchaus auch als Hommage an die 80er verstehen darf. Dazu gesellen sich noch 3 neue Studioaufnahmen, welche dem Liveteil der Scheibe sozusagen den Rahmen geben und zusammen mit Gitarrist Keri Kelli (Ex-Ratt) und Drummer Mike Fasano (Warrant) eingespielt wurden. Der Opener von "Super Hardcore Show” macht ein fast Nu-Metal-mäßiges "Daydream Believer” (müsste im Original von den Monkees sein, wenn ich nicht irre) und das gelungene Stones-Cover "Start Me Up" - endlich kommt dieser geile Song mal mit ein bisschen Power aus den Boxen - Mick Jagger und Co. könnten sich da mal eine Scheibe abschneiden (na ja, vielleicht würde soviel Power auch das Stones-Publikum zu Tode erschrecken). Den Schluss bildet die mit gehörigem 80er-Flair versehene Ballade "She’s Not Comin’ Home". Wer mal wieder (oder zum ersten mal) bisschen den Duft des Los Angeles-Rock’n’Roll von Anfang der Achtziger schnuppern möchte, sollte bei SHAMELESS auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Für den Sommer 2004 ist das neue Studio-Output von SHAMELESS anvisiert; Gerüchte besagen, dass da u.a. auch Eric Singer (Kiss, Alice Cooper) und Bruce Kulick (Kiss) für Unterstützung sorgen werden - sind mal gespannt.

Super Hardcore Show (Live)


Cover - Super Hardcore Show (Live) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:4 ()
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Stahlwerksymphonie

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Drehen wir die Uhr zurück. Es ist Anfang der Achtziger Jahre, die Jugend teilt sich langsam primär in zwei Lager - die Popper und die Punker. Wem das zuwider war, flüchtete sich in extremere oder experimentellere Gefilde, so auch Jürgen Engler, in dem zwar noch immer das Herz eines Punkers schlägt, der aber mehr oder weniger zeitgleich mit den Einstürzenden Neubauten einer Musikrichtung Leben einhauchte, die heute unter Industrial bekannt ist. Doch damals war man noch weit davon entfernt, mit massiver Distortion und stupiden Sampleorgien über fehlende eigene Kreativität hinwegzutäuschen. Und so wird auf "Stahlwerksynphonie" komplett auf handgemachte Musik gesetzt - im Gegensatz zu den damals bereits im Geschäft befindlichen Kraftwerk setzte man nämlich noch nicht auf Elektronik. Bei dem in zwei Versionen aufgenommenem, jeweils fast 15min langen Track werden die Rhythmen komplett von Hand in Form gehalten. Neben einem monotonem Schlagzeug verhilft vor allem der Sound von Stahl auf Stahl (den Engler später mit dem "Stahlophon" perfektionierte) zu einer authentische Fabrikstimmung. Der sich sehr langsam entwickelnde, sehr experimentelle Sound wird des weiteren von Gitarren, Bass, Bohrmaschinen und einem Saxophon getragen, Gesang ist bei diesem Track kein wirklich verständlicher zu vernehmen - aber das haben Symphonien nun mal so an sich. Mit minimalem Aufwand haben Engler und seine Mitstreiter soviel Atmosphäre eingefangen und einen erstaunlich vielschichtigen Song aufgenommen, der bemerkenswerter weise auch durch seine Jahren, die er auf dem Buckel hat, nichts an Avantgardismus eingebüßt hat. Wer nach der Definition von Industrial sucht kommt an diesem Song nicht vorbei - besonders delikat natürlich auf einer heimelig knackenden - natürlich längst vergriffenen - Schallplatte und nicht von CD. Neben "Stahlwerksymphonie" in drei Versionen, davon eine live, findet sich auf der 93 Re-Released noch der Song "Wahre Arbeit - Wahrer Lohn" in zwei Varianten, mit dem der Ausflug in die NDW beginnt und der eigentlich viel zu stumpfe und emotionslose Gesang auffällt, der das Bild der Krupps prägen wird.

Stahlwerksymphonie


Cover - Stahlwerksymphonie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5 (12´´: 2)
Länge: -:- ()
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Vicious Attack

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Wohl eines der eigenwilligsten US Metal-Alben der 80er Jahre. Eigenwillig deswegen, weil sich die Band stilistisch von allen anderen Größen dieses Genres abgrenzte und mehr vom Rock’n’Roll, hauptsächlich von Motörhead (dessen "Ace Of Spades" man auf dieser Scheibe brillant gecovert hat) und teilweise wohl auch vom "Ur-Punk" der 70er beinflußt wurde. Episch oder pompös dröhnt hier gar nichts aus den Boxen, vielmehr werden die Songs regelrecht rausgerotzt, was bereits der arschgeile Opener "Screams From The Grave" belegt, dessen in Kopfstimme gebrüllter Refrain eindeutig auf John Cyriis zugeschnitten war, der die Band aber nach gleichnamigem Demo verließ. Auf "Vicious Attack" übernahm dann Steve Gaines die Vocals und klingt wie ein wildgewordener Rottweiler; melodisches Gesäusel sucht man hier also ebenfalls vergebens. Alle Songs bewegen sich auf dem gleichen hohen Niveau, wobei sich der Löwenanteil des Materials im schnelleren Midtempobereich bewegt, was der räudigen Aggression hörbar guttut. Balladesker Anteil? Gleich Null! Das Duo Caro/Oliverio haut die Riffs in Fließbandarbeit vom Faß, am Besten nachzuhören beim genialsten Song der Scheibe, dem göttlich nach vorne peitschenden Mörderbanger "The Living And The Dead". Hier trifft wirklich zu jeder Sekunde Kettensäge auf Schneidbrenner und unnötige Füller gibts keine, was die leider viel zu kurze Spielzeit von knapp 28 Minuten erklärt. "Vicious Attack" kann man wohl zu den härtesten (stilistisch traditionellen) Releases zählen, die je eine Schmiede jenseits des großen Teiches verlassen haben. Leider leider haben sich die Jungs nach nur einem weiteren, schwächeren Album ("The Only Safe Place") aufgelöst und man hat von den einzelnen Musikern nie wieder etwas vernommen. Neuerdings mehren sich jedoch die Gerüchte um eine geplante Reunion in Originalbesetzung; ein Comebackalbum sei angeblich auch schon in der Mache. Bleibt, wie immer, nur abzuwarten und Bier zu trinken. Solange sollten sich unsere Leser und die, die es werden sollen, mit diesem Masterpiece beglücken, das es seit 1999 endlich als offiziellen Re-Release von Combat-Classics über Century Media gibt!

Vicious Attack


Cover - Vicious Attack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:32 ()
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Visor Om Slutet

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Ja sicher, das sind Finntroll. Und ja sicher, ihre beiden letzten Werke waren Knaller vor dem Herrn. Und ja sicher muss man den Fans etwas zu spielen geben während sie auf das nächste Album warten. Was hat man also zu erwarten von dieser kreativen Band, die eine harte Zeit durchmacht nach dem Verlust ihres Gitarristen und Freundes Raimoranta, der auf dieser EP noch vertreten ist? Akustik pur! Und auch das steht den Mannen aus dem höchsten Norden wunderbar. Keine einzige Stromgitarre, keine knallharten Vocals und lediglich dezentes Drumming, nichts von heftigem Polka-Troll-Metal. Denn auch Trolle haben ruhige Stunden. Musikalisch gesehen sind viele der Tracks auch aller erste Sahne, einmal mehr beweisen sie ihr Geschick im Einfangen der nordischen Kälte und der legendären Trolle. Die Instrumentierung bedient die komplette Vielseitigkeit der folkigen Welt, von Gitarren bis hin zu Flöten, von betörenden Trommeln bis hin zu düsteren Bläsern. Nur leider ist die CD trotz ihrer kurzen Spielzeit zu langatmig geworden. Und so sehr man dazu geneigt ist, Genialität auch in diesen Passagen zu erkennen, so sind nüchtern betrachtet sicher 1/3 der CD belangloses Dahinplätschern mit Samples von Geräuschen aus der Natur, und wohl dem Leben eines Trolls, aber ab dem zweiten Hören langweilen zumindest mich dies Passagen. Songs wie "Försvinn Du Som Lyser" oder "Den Sista Runans Dans" zeigen aber auf ganz unterschiedliche Weise den Ausnahmecharakter der Band und genau davon will ich mehr. Ronja Räubertochter rockt zu genau der Musik. Versprochen.

Visor Om Slutet


Cover - Visor Om Slutet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:41 ()
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Everything Must Be Destroyed

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Recht abwechslungsreich ist es ja geworden, das neue und laut Bandaussage auch letzte Album der Wuppertaler Combo UNCLE HO. Dieses "letzte Album" unterstreicht auch der bezeichnende Albumtitel "Everything Must Be Destroyed” und der soll uns mehr oder minder schonungslos auf das nahende, für Ende dieses Jahres terminierte Ableben der Band vorbereiten. An das 2000er-Alternative-Highlight "Show Them What You Are Made Of" kommen UNCLE HO erwartungsgemäß nicht heran. Übersongs Marke ”Homeycomb”, "Come On, Come Clean” und "I Don’t Care If You Like Me” (und der Rest konnte damals das Niveau auch locker halten) sucht man auf "Everything Must Be Destroyed” vergebens. Zwar sind mit dem eingängigen und rockenden Titelsong "Everything Must Be Destroyed”, dem darauf folgenden "Euphoria” (Alternative-Pop vom Feinsten) und dem fast 10-minütigen Hammer "Substance" schon einige Perlen enthalten, nach denen sich die Konkurrenz die Finger lecken würde, aber UNCLE HO müssen sich mit ihren Vorgängerscheiben messen lassen, und im Vergleich zu denen klingt auf "Everything Must Be Destroyed” vieles wie schon mal gehört - wenn auch auf hohem Niveau. Mit dem Smashing Pumpkins ähnlichen "Ready For Love” und dem harten Gitarrengewitter "There Are To Many Songs Already" hat man dann gegen Ende der Platte noch zwei weitere echte Hinhörer im Gepäck. Aber das anvisierte Ende der Band ist nicht die einzigste Hiobsbotschaft aus dem UNCLE HO-Lager. Die geplante Sommertournee findet trotz des kurzfristigen Ausstieges von Jens "Doc" Schmidt statt (das Thema Bandende hatten wir ja schon). Diese Aktion von Doc, welche eine Woche vor Veröffentlichung der neuen Scheibe stattfand wurde von Julian Hanebeck (Bass, Gesang) so kommentiert: "Ich wusste, dass Doc wahnsinnig ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er so wahnsinnig ist, wenige Tage vor dem Tourstart auszusteigen". Als Ersatz wurde Thorsten Sala, seines Zeichens Gitarrist von HEYDAY als dritter Mann angeheuert. Trotz alldem meine Bitte an UNCLE HO ihren selbstzerstörerischen Pfad zu verlassen und uns doch noch eine Weile erhalten zu bleiben. "Substance" hat ja auch "Everything Must Be Destroyed” bewiesen. Noch eine kleine Anmerkung: Auf der Promo fehlen leider die beiden Bonustracks: "Incommunicado" (Marillion-Cover) und "You Ain’t Seen Nothing Yet” (BTO-Cover) - auf die wäre ich echt gespannt gewesen; vielleicht bringen sie’s ja live.

Everything Must Be Destroyed


Cover - Everything Must Be Destroyed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 55:39 ()
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