Könnt ihr euch noch an die Zeiten erinnern, wo ein richtiger Thrasher diese hellen Jeans an hatte (Stretch natürlich!), dazu weiße, hohe Turnschuhe trug und am besten das "No–Posers-Shirt"?. Wenn ja, dann wisst ihr bereits ziemlich genau, wie sich die Thüringer Thrasher anhören. So dolle old-school wie Exumer, Kreator und Destruction zusammen. Von mir aus zählt auch Slayer, Assassin und Grinder dazu. Und Sodom. Und wen auch immer von damals, mehr Bands fallen mir gerade nicht ein. BURIED GOD transportieren das Lebensgefühl der damaligen Zeit authentisch und ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Lasst es mich so beschreiben: Ich mag zum Beispiel neue Destruction-Sachen sehr gerne. Aber noch lieber höre ich "Sentence Of Death" oder "Infernal Overkill". Weil sie halt diesen gewissen Charakter, diese zeitlose Schönheit besitzen, die mich seinerzeit zum Metal gebracht hat. Und genau dieses Feeling kommt auf, wenn ich BURIED GOD höre. Die Scheibe ist alles andere als innovativ oder so. Aber hier musizieren Fans für Fans. Weil sie Bock dazu haben. Und genau so was macht mir auch Spaß. Wie früher. Billig-Bier und Schallplattenspieler. Und kein Kumpel war "Poser". Und das sind BURIED GOD mit Sicherheit ooch nich.
Die englische Formation PRIDE um ihren Mastermind Ivan Gunn, gute war ja bekanntermaßen vor seinem Ausstieg der Tastenmann bei den Melodic Rockern von BALANCE OF POWER, legen hier nach ihrem Debüt "Far From The Edge" (2001) nun die aktuelle Langrille "Signs Of Purity" nach. Der Sänger hört sich zwar ein wenig nach Brian Adams an und der Sound klingt etwas nach dem letzten nur mäßigen AUTOGRAPH Comeback aber keine Angst Produzent Pete Coleman hat dann doch dafür gesorgt, daß man sich das Ergebnis recht gut (so nebenbei oder für’s Autofahren) anhören kann. Allerdings ist mir die Mucke insgesamt dann doch ein wenig zu brav und glatt geraten (die Gitarren hätten ruhig etwas mehr in den Vordergrund gemischt sein dürfen!), außerdem hören sich einige der Tracks wie schon mal irgendwie gehört an. Sicher die 11 Tracks bieten lupenreinen AOR, solides Handwerk und eine saubere Produktion, schöne mehrstimmige Refrains z.B. "It’s Just Me" und der obligatorische gefühlvolle, Balladenschmachtfetzen "Heaven’s Waiting" fehlt natürlich auch nicht aber so der richtige Kick geht mir bei "Signs Of Purity" dann doch irgendwie ab. Klar, die CD ist schon eine der besseren Melodic Rock Veröffentlichungen der zurückliegenden Monate und wer von der zuletzt schwachen GIANT Scheibe (zu recht) enttäuscht war, wird hier vielleicht einen vollwertigen Ersatz finden. Etwas mehr Rauheit und die ein oder andere Kante bei den Songs hätten aber wirklich nicht geschadet. Mehr Titel wie das opulente und etwas vom typischen Text/Refrain/Text/Refrain-Muster abweichende "Still Raining" hätten dem Album zudem auch gut zu Gesicht gestanden. An solche genialen Vorbilder des Genres wie NIGHTRANGER, DAMNED YANKEES oder auch BAD ENGLISH kommen PRIDE daher nur in wenigen Phasen ansatzweise heran. Nette Platte aber mehr vermag ich "Signs Of Purity" leider nicht abzugewinnen.
VITAL REMAINS hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Vital ist jedenfalls was anderes, dachte ich mir. Und als ich dann auch noch lesen musste, dass Kamerad Vollpfosten (Glenn Benton, "DEbilCIDE") mitmischt, dachte ich: Suzuki is eh Mist. Doch Dave, musikalisches Multitalent (Bass, Drums und Lead guitars) mit dem Nachnamen der japanischen Motorradschmiede belehrt mich eines Besseren. Los geht’s "My Name Is Jesus", Carmina Burana (wie beim Eishockey im Harz;-)) und ab dafür: "Let The Killing Begin...." Das Titelstück verbindet die harten Seiten des Schweden-Death mit dem brutalen Geknüppel der Amis und Polen. Brachial, potent, geil. Der Bekloppte grölt sich ´nen Wolf (wie er es bei Deicide lange nicht mehr hinbekommen hat) und seine Kollege trümmern, was das Zeug hält. Die zumeist sehr langen Stücke muten zwar komplex an, sind es bisweilen auch, aber die Jungens aus Rhode Island lassen dabei nie den Song, die ursprüngliche Idee außer Acht. Vor allem das Titelstück hat es in sich. Was den Amis da gelungen ist, an Härte und an Melodie, das ist aller Ehren wert. Sound? Morri! Alles wird gut. Vitaler!
"Legacy, the legacy" - gutes Heft, hehe. Und: gute Scheibe! Aber jetzt zur Sache: Es gibt sicherlich spannendere Sachen als Reime wie "Hate - Fate" oder so. Und es gibt sicherlich auch Aufregenderes als Judas- oder Running Wild-Nachahmer. Aber auch, wenn die Texte immer noch vor Klischee triefen und die Vorbilder oftmals überdeutlich zu Tage treten, so gelingt den Hamburgern von PARAGON doch mal wieder eine amtliche Power-Metal-Scheibe. Und amtlich meint, dass die Scheibe das "Adjektiv" vor Metal wirklich verdient hat. Die Jungs rocken, was das Zeug hält und was die Tradition hergibt. Ob "Law Of The Blade" besser ist, wage ich nicht zu beurteilen, ich mag beide Scheiben. Aber ich bin mir recht sicher, das "Babuschka" sicher ordentlich gesteigert hat. Vor allem macht es Bock, dass der Kollege im Gegensatz zu vielen anderen Power-Metal-Shoutern eben Eier hat. Tempo-technisch gehen die Norddeutschen im gehobenen Bereich zu Werke, aber sie beweisen beispielsweise mit "Breaking Glass" auch, dass sie auf der mittleren Schiene auch ordentlich grooven können. Der Sound ist grundsolide, Sielck eben. Neben den etatmäßigen neun Songs gibt es am Ende mit "Into The Black" einen alten, richtig aufgemöbelten Song von der gleichnamigen 94er-Mini-CD. Alles in allem ein cooles Album, dass natürlich nicht nur wegen des Openers "The Legacy" richtig regelt.
Meine allererste Reaktion auf diese Best Of Compilation der ehemaligen Neo-Progrock Ikone MARILLION, ging in die Richtung: Was denn, schon wieder eine neue Greatest Hits? Das riecht doch etwas verdächtig stark nach Kasse machen für die EMI?! Sicher wird es vielen Fans der Band ähnlich ergehen, denn vor ca. 6 Jahren kam bereits eine Doppel CD heraus, die vom Inhalt her sowohl die FISH als auch die HOGARTH Phasen abgedeckt hatte. Betrachtet man die Aussagen vom Gitarristen Steve Rothery (mehr davon gibt’s in demnächst folgenden Interview!), wonach die Gruppe so gut wie keinerlei Mitspracherecht bei der Songsauswahl dieser 18 Stücke mit gut 70 Minuten Spielzeit hatte, dann untermauert dies die Vermutung nachhaltig. Soviel zum geschäftlichen Teil, jetzt zum inhaltlichen. Bereits 1978 wurden MARILLION (zunächst noch unter dem Namen SILMARILLION, stammt aus einem Tolkien Roman) im englischen Aylesbury Buckinghamshire gegründet und starteten in den folgenden 7 Jahren eine eindrucksvolle Karriere im Progrockbereich mit dem bis heute unerreichten Erfolg des genialen "Misplaced Childhood" Albums von 1985. Nach dem Split mit dem ersten Sänger FISH 1988 veränderte die Band mit dem neuen Frontmann Steve Hogarth mit zunehmender Albumzahl doch deutlich ihre Stil immer mehr weg vom klassischen Neoprogrock hin zu zunächst eher popig angehauchten Songs, um dann wieder in eine etwas progressivere Phase, in der man eher im Artrockstil mit Anspruch unterwegs war, einzuläuten, die dann auch mit dem absoluten Highlight-Werk "Brave" (1994) abgeschlossen wurde. Mitte bis Ende der 90er Jahre verlor sich die Band dann musikalisch leider im musikalischen Nirvana u.a. sei hier noch mal der Totalausfall "Marillion.com" genannt, auf dem man sich mit einem grässlichen "wischiwaschi" Sound fast ohne hörbare Gitarren mit vielen sphärischen Keys zu einer viel zu starken Betonung auf experimentelle bzw. seelenlose Klangspielereien a la RADIOHEAD’s "Kid A" hinreißen lies. Erst das letzte reguläre Werk "Anoraknophobia" fiel dann wieder als ein wirklich gutes Rockalbum positiv auf. Das mit vielen schönen Bildern gestaltete Booklet bietet einen mehr oder weniger ausführlichen "Lebenslauf" der Band sowie eine Diskografie mit allen bisher erschienen offiziellen Alben bzw. Singles. Auch das Cover mit der CD-Galerie sowie dem ehemaligen "Maskottchen", dem Jester auf der rückseite ist aber durchaus ansprechend gemacht. Diese neue "The Best Of MARILLION" berücksichtig die Karrierestufen der Formation mit beiden Sängern, wobei die ersten acht Tracks aus der Fish-Ära stammen, während die weiteren zehn Tracks die Hogarth-Zeit beleuchten. Aus der "Neuzeit" wurden hierbei schon die besten der neueren Songs der Bands ausgewählt wie z.B. "Easter" oder "Man Of A Thousand Faces". Die Tracks aus den Anfangstagen sind leider zum überwiegenden Großteil in den damaligen Single-Edits bzw. Radioversionen enthalten. Dies ist allerdings ein schlechter Witz, denn die Albumversionen sind wesentlich besser und teilweise doppelt so lang, somit sind die kurzen Versionen eher als verstümmelt anzusehen. Wer braucht denn schon "Garden Party" oder "Assassing" in Kurzversionen?! Ansonsten gibt’s als Schmankerl auch noch "Dry Land" (7 Edit) sowie "Between You And Me" in einem guten Mark Kelly Remix. Viel schöner wäre es aber gewesen, wenn man einige alte Sachen mit neuen Arrangements sowie der Stimme von Steve oder ein paar Coverversionen aufgenommen hätte, dann bestünde auch für die vielen treuen Fans einen richtiger Kaufanreiz. Dies war aber budgetmäßig überhaupt nicht möglich und so dürfte diese "The Best Of Marillion" vor allem für absolute Neueinsteiger zu empfehlen sein. Im Rahmen dieser Veröffentlichung werden wir demnächst auch noch zwei üppige DVD’s mit einigem rarem Livematerial, Interviews sowie Video’s besprechen.
Sie gehören zu den besten Metalbands unseres Planeten, liefern von Platte zu Platte Weltklassematerial ab und besitzen zu Lebzeiten bereits Legendenstatus. Und dieser Tradition bleiben sie mit dem neuen Album "Enemies Of Realiy" zu 100% treu. Lediglich bei der Produktion werden sich die Geister scheiden, denn hier macht die Band aus Gründen der oftmals üblichen "Sparmaßnahmen" einen kleinen Rückschritt. Verglichen mit dem letzten Meisterwerk "Dead Heart In A Dead World", für das ja Produzent Andy Sneap zuständig war, klingt das neue Album wie ein US-Underground-Release. Sehr grobschlächtig wirkt der Sound, sehr räudig und ungeschliffen, was für NEVERMORE schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Zudem ist der Sound der Band zu komplex, um ihm ein solch kurzes Hemd überzuziehen. Angeblich soll eine remasterte Endversion in den Handel kommen... lassen wir uns überraschen. Verglichen mit dem neuen Werk einer bekannten Bay-Area-Truppe ist der Sound aber Gold... und die Songs erst! Damit kann man die Kritik ad acta legen und sich den Stücken zuwenden, die, wie gewohnt, über jeden Zweifel erhaben sind. Der Opener und Titelsong ist ein göttlicher Emo-Thrash-Banger erster Kajüte mit unglaublich geilem Refrain, das nachfolgende "Ambivalent" ein Doublebase-Kracher mit gefühlvollen Gesangsparts und das geile "Never Purify" ein NEVERMORE-typischer Hit mit grandiosem Ohrwurm-Chorus. "Tomorrow Turned Into Yesterday" haut in die selbe Kerbe wie "The Heart Collector" vom letzten Album und ist die einzige Ballade das Albums, die hinter dem "Vorgänger" nicht zurücksteht. Danach sollte bei jedem Nevermore-Fan die Hose zu eng werden, denn "I, Voyager" ist ohne Zweifel einer des besten Songs der Jungs überhaupt; ein atmosphärisch dichter Banger mit Gänsehautfaktor Zehn. Besser gehts nicht! "Create The Infinite" ist wieder thrashiger und kurzgehalten, "Who Decides" eine Halbballade mit Dane-typischen "Psycho-Vocals", "Noumenon" hingegen hat einen leichten Kiffereinschlag, ebenfalls Psycho-Attitüde und "Seed Awakening" holzt zum guten Schluss nochmals brutaler und technischer durch die Botanik. Als Fazit fällt auf, dass die Band härtemäßig gegenüber dem Vorgänger noch ein paar Schippen draufgepackt, auch den Technikfaktor leicht erhöht hat und trotzdem dabei noch melodisch und jederzeit nach NEVERMORE klingt. Wer dagegen mit dem letzten Album nicht gerade viel anfangen konnte (falls es wirklich solche Zeitgenossen gibt), wird auch hier nicht sonderlich glücklich werden, da man doch mehrere Durchläufe benötigt, um alles zu erfassen. Die Jungs haben es wieder einmal geschafft, geniales Songwriting, Härte, Melodie und Moderne unter einen Hut zu bringen. Mehr kann man nicht erwarten! Und nun alle im Chor: "Guckt mal Metallica, so wird das gemacht, so wird das gemacht, so wird das gemacht..."
Alles andere als verschlafen sollte der Hörer sein, wenn er sich dieses Werk der Norddeutschen zu Gemüte führt. Was zeitweise durch schrägen Gesang und abgefahrene Songstrukturen eher an einer Kakophonie erinnert, denn an eine in sich geschlossene CD-Gesamtstruktur, das entwickelt sich bei genauem Hinhören. Kein Song verfügt über eine strenge Linie, vielmehr verbinden CITIES OF SLEEP auf der Death-Black-Metal-Basis jede Menge verschiedenster Ideen miteinander. Eingebettet in Intro und Outro finden sich haufenweise Stilbrüche. Nehmen wir "Hole Of Humilation", vielleicht DAS Highlight der Scheibe. Markerschütterndes Gekreische wechselt mit progressivem Gesang der Marke "Fates Warning meets Der Kaiser". Und auch musikalisch setzt dies Ding Zeichen: Flottes Double-Bass und eingängige Riffs msichen sich mit epischen Anteilen und überraschenden Breaks zu einem griffigen Ganzen. "…Of Torture" kommt dann teilweise gar nordisch-traditionell-blackig daher. Und "Lehr mich gehen" scheint eher death-thrashig inspiriert. "Life" bleibt gar akustisch - Abwechslung pur! Apropos: Die Texte sind sowohl deutsch als auch englisch und werden in vielerlei Höhen transportiert. Was für viele auch einen gehörigen Nachteil bedeuten könnte. Denn: Während die einen das als schräg, abgefahren oder eben disharmonisch schätzen, mag es anderen vielleicht ein wenig auf den Zeiger gehen. Auf jeden Fall gehört jede Menge Offenheit dazu, dieses ambitionierte Werk aus dem Hause "NeoKlasSick Productions" zu genießen. Oder, wie der Label-Name suggeriert, ein wenig Sickness. Also, nicht verschlafen sein. Frei nach dem Motto: "Heavy-Ohr, sei wachsam!"
"The Phantom Agony” ist das Debüt-Album von AFTER FOREVER - Mitglied Mark Jansen. Soviel zum Namedropping, obwohl ich sicher bin, dass die Wenigsten jemals schon von diesem Herren gehört haben. Hört man sich dann das neue Album an, hat man ganz spontan den Eindruck, dass das wohl auch so bleiben wird. Als Verstärkung hat sich der Herr 763 Gastmusiker herangeholt und verfügt nun über einen 312-stimmigen Chor und 451 Gastmusiker an klassischen Instrumenten. Ach so, ne Band ist ja auch noch da, also sind es nur noch 445 Gastmusiker. Hier scheinen wirklich viele Köche den Brei zu verderben, denn die Songs klingen allesamt komplett nichtssagend und sind mit Pomp nur so vollgepropft. Dazu gibts neben den hach so gepriesenen Grunts des Herrn Jansen (der mal Nachhilfe bei Mr. Barnes nehmen sollte - unerträglich!) auch noch eine echte Operndiva zu belauschen, die allerdings noch grauenvoller jodelt als Heulboje Tarja. Das Songwriting, hauptsächlich im Midtempo-Bereich angesiedelt, ist komplett kalter Kaffee, da man erstens froh ist, wenn man das Gejaule überstanden hat und sich keiner der Songs festsetzt. Es fehlt an Ideen, Dynamik und Klasse. Dass so etwas funktionieren kann, haben zum Beispiel THERION schon vor Jahren gezeigt. Die Produktion liefert dann endgültig den Fangschuss, denn ein solches Soundvolumen darf man einfach nicht so dumpf und dröge auffahren wie hier. Selbst die eingeschworene Klassik-meets-Metal-Gemeinde sollte hier genau reinhören, bevor sie dieses Kleinod des musikalischen Durchschnitts käuflich erwirbt. Langeweile pur!
Nach 20 Jahren und einem guten Dutzend Studioalben kann es sich eine Band ruhigen Gewissens erlauben, mal eine Liveplatte auf die Bangerschaft loszulassen. Und da KREATOR über den ganzen Globus hinweg bekannt und als sehr guter Bühnenact gefürchtet sind, eine ganze Schubkarre voller Klassiker im Gepäck haben und zu den Pionieren der Thrashszene gerechnet werden, gibt es vorab schon mal absolut keinen Grund zum Meckern. Natürlich wird bei diesen Rahmenbedingungen auch das volle Programm geboten: es reicht von neueren Smashern wie "Violent Revolution", "Reconquering The Throne", "Phobia", "Second Awakening", "Black Sunrise", "Leave This World Behind" oder "Servant in Heaven - King In Hell" bis hin zu bärtigen Knüppelorgien der Marke "Pleasure To Kill", "Renewal", "Terrible Certainty", "Golden Age" und natürlich "Flag Of Hate". Aus jeder der zahlreichen (zum Teil auch experimentellen) Phasen der Band ist für den Hörer etwas dabei. Aber wie tut das Ding reinballern? Es tut verdammig gut reinballern! Zwar wurde hier von Andy Sneap an Schneidetisch und Mixer die eine oder andere Schönheitskorrektur vorgenommen, aber die Chose klingt absolut authentisch und man fühlt sich jederzeit mittendrin statt nur dabei. Und genau das macht ein gutes Livealbum aus. Punkt. Jedenfalls ist dies hier nicht KREATORs "Unleashed In The World" (die Stationen der Tour reichen von Korea über Europa bis nach Wacken), sondern der nachdrückliche Beweis für die Tatsache, dass bei dieser Band das Feuer noch mächtig lodert und viele alte Kracher mächtiger knallen als auf den Alben. Zeitgleich erschienen ist ebenso eine DVD mit zwar fünf Songs weniger, dafür aber mit massig Bonusmaterial (siehe Review von Kollege lk), wobei man selbst als Die Hard-Fan meiner Meinung nach nicht unbedingt beide Exemplare haben muss. Auf dieser Doppel-CD ist ein kleiner Ausschnitt des visuellen Erlebnisses enthalten, so dass diesbezüglich jeder selbst die Wahl hat. Doppelt runde Sache!