Power Metal aus Norwegen. Debüt-Album. Seit 1995 aktiv. Cover –Artwork von GAMMA RAY abgeschaut. Alles Fakten, die wieder einmal auf eine hundsmiese Kopie genialer Originale hindeuten. Entsprechend gering war meine Vorfreude, als ich das Teil in den Player schob. Aber spätestens nach dem zweiten Song "Heavens Gate" saß ich mit aufgerissenen Augen vor der Anlage, denn "Satrap" ist ein Knaller par Excellence geworden, mit dem ich nicht mal ansatzweise gerechnet hatte. Bereits der Opener "Keepers Of Time" mit seinen Gitarren/Keyboard-Duellen und dem powervollen Refrain deutete darauf hin, dass wir es hier mit einem der besten Debüts dieses Genres der letzten Jahre zu tun haben. Unter anderem dazu beigetragen hat Morty Black, einst Bassist der Kultband TNT, der geile Hymnen wie "Fire & Ice", "Inside The Storm", "Die For Your King" oder "Cyber Future" veredelt. Absolutes Highlight ist das gut neunminütige "Star Wars" mit so genialen, kultigen Textzeilen wie "Death Star is near, but the rebels have no fear... Darth Vader he is the man in black...". Man erkennt einerseits, dass die Jungs absolut ernstzunehmende Mucke machen, die locker mit jener von stilistisch ähnlichen Bands wie STRATOVARIUS oder THUNDERSTONE mithalten kann; andererseits hingegen nehmen sie ihre Texte nicht unbedingt ernst und gehen mit dickem Augenzwinkern zu Werke, ohne in J.B.O.-artigen Comedy zu verfallen. Mir kommen spontan Erinnerungen an das obergeile SCANNER-Debüt "Hypertrace" von 1988 in den Sinn, auf dem die Band damals mit superbem Speed/Power Metal in ultrakitschigen "Raumschiff Highlander"-mäßigen Uniformen regelrechte Teutonenhymnen schmetterte. Natürlich gibt es ein paar Mankos an "Satrap", wie das doch manchmal zu sehr im Vordergrund bratende Keyboard oder der etwas ...äähhmm... "preiswerte" Sound. Aber da es sich hier um ein Debüt handelt, das trotz der kleinen Abstriche ungeheuren Spaß macht und technisch auf sehr hohem Niveau angesiedelt ist, müssen echte Teutonen/True/Power/Poser/etc. Metaller hier unbedingt zuschlagen. Ein echter Geheimtipp!
Sturm, das ist das erste, was mir einfällt, wenn ich an die Heimat der Österreicher von SILENT AGONY denke. Sturm Graz, ein Fußballklub der ersten Liga des Alpenstaates, hat nämlich schwarze Trikots. Um im Fußballbild zu bleiben: Die stillen Todeskämpfer hingegen tragen zwar lieber orange, sind deswegen noch lange keine Holländer. Zum System der Schluchten-Kicker: Sie gehen offensiv zu Werke, legen dabei sehr viel Wert auf gute Raumaufteilung und moderne Spielführung: Fette Rhythmusabteilung, abwechslungsreiche Melodielinien, tatsächlich zwischen irgendwo zwischen Tradition und Moderne. Anfangs (beim Opener "Demon") dachte ich ja noch: Oh nein, Nu-Metal mit Hardcore-Rap-Einschlag. Aber nein, ist wirklich ganz in Ordnung. Beispiele: "Senseless Hate" brilliert mit einem coolen Metal-Refrain, "Daydreaming" besticht mit Varianz in Tempo und Gesang, der zwischen Aggro und flüsternd schwankt und "Schlitza" wird mit einer charmanten österreichischen Schmäh-Ansage eröffnet und erinnert dann bisweilen an Biohazard. Nicht zu vergessen, "Geily Kylie", das als kleine Hommage an die süße kleine Australierin daher kommt. Kleine Abstriche gibt’s beim Gesang, der manchmal ein wenig bemüht klingt. Ach ja, der Sound: Bei "Live And Orange" handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen Mitschnitt eines Konzert im heimischen Graz. Zwar klingt die Scheibe alles andere als Explosiv (so der Name des Klubs), aber für einen Underdog ist die Qualität ganz ordentlich. Nur das merkwürdige Schnarren wie bei "Schlitza" kann ich nicht recht einordnen. Wenn sie jetzt das Orange weglassen, dürfen sie vielleicht auch mal bei einer Weltmeisterschaft mitmischen …
Schon seit zwei Jahrzehnten tingeln diese drei Jungs schon mit Bands wie THE OBSESSED, SPIRIT CARAVAN oder PLACE OF SKULLS durch die Doom Metal-Szene von Washington D. C., ihrer Heimatstadt. Sehr weit herumgekommen scheinen sie noch nicht zu sein, denn hierzulande sollten auch nur (wenn überhaupt) die eingefleischtesten Stoner,- und Doom-Freunde das Trio kennen, das nun mit "Thousand Vision Mist" sein Debütalbum vom Stapel lässt. Es wird continuierlich solider Stoff geboten, der irgendwo BLACK SABBATH-Straße, Ecke THE OBSESSED angesiedelt ist. 70er-Jahre-Alt-Hippies fühlen sich hier ebenso angesprochen wie ewig quarzende Doomgesteine. An die ganz großen, oben genannten Vorbilder reichen die Jungs noch nicht heran, obwohl das Album ordentlich groovt und handwerklich ausgereift erscheint. Aber dennoch macht sich hier eine gewisse Banalität breit, die die Songs ziemlich schnell verpuffen lässt. Vieles klingt gleichförmig und mit einer Stunde Spielzeit demnach leicht überdimensioniert, da man sich schnell, auch an der recht matten Produktion, satthört. Einen echten Überhammer sucht man ebenfalls vergeblich. So bleibt ein überdurchschnittliches bis gutes Album übrig, das die angesprochene Zielgruppe ruhig antesten kann. Hier ist noch genug Steigerungspotential vorhanden.
Zunächstmal muß ich mich bei den Jungs von SHARK wirklich entschuldigen - sorry, daß es etwas länger mit diesem Review gedauert hat aber manchmal steckt halt wirklich der Wurm drin. Never mind, denn jetzt geht’s sofort los! Wer sind eigentlich SHARK? Nun für alle weiter nördlich des Weißwurstäquators sei erwähnt, daß diese Band (zu recht!) derzeit eine der angesagtesten Coverbands zwischen Neckar und Frankenland ist. Die Formation um ihre beiden charismatischen Frontmänner Larry & Wolle kann derzeit als ein absoluter Garant für brechend volle Hallen, Festzelte & Open Airs bezeichnet werden - Stimmung und Party bis in den frühen Morgen natürlich inklusive. Gigs unter der magischen Grenze von 1.000 Leuten sind eher selten geworden. Wo SHARK auftreten pilgern alle Partywilligen einfach hin. Ein relativ abwechslungsreiches Programm in dem Rockklassiker von Bon Jovi bis Metallica, Nu Metal von Linkin Park oder Limp Biskit fehlen dabei genausowenig sowie Partysongs aus den internationalen Charts und nicht zuletzt ein paar Eigenkompositionen aus ihrer eignen CD "Deep Blue Sea" - kurz alles was angesagt ist, wird einem um die Lauscher gehauen. Bei der SHARK-Night sind professionelle "Simmungsmacher" für die junge Generation am Werk. 200 000 Besucher auf über 100 Konzerten jährlich von Rosenheim bis Würzburg können nicht irren und dazu kommen noch jede Menge verkaufte Tonträger. Und jetzt kommen wir "schon" zum eigentlichen Thema dieses Reviews, die derzeit aktuelle CD "Deep Blue See". Auf diesem Werk befinden sich bis auf zwei Nummern ausschließlich eigene Titel, wobei das Cover von "Nights In White Satin" noch eine recht originelle Version mit HIM-artigen Arrangements geworden ist, wohingegen mir dann bei "Up Side Down" doch etwas der Pepp fehlt. Sicher, manche Tracks sollte man vielleicht nicht so tierisch ernst nehmen wie u.a. die Huldigung an das Management "We Are The Boys (from the GJS)" mit seinem Crossovereinschlag aber hier sollte wohl der Spaßfaktor betont werden. Diese Pladde versucht viele Stilrichtungen zu bedienen (was auch ein wenig die Schwäche ist, da insgesamt ein etwas flacher Höreindruck entsteht!) da wird etwas gerappt und gerockt aber es fehlt mir dabei etwas die gitarrenlastigere Ausrichtung, wie dies bei den Liveauftritten mehr der Fall ist. Die Produktion ist ziemlich brav bzw. poppig ausgeprägt, könnte daher stellenweise auch etwas mehr Power vertragen. Bestes Beispiel ist der tolle Titeltrack "Deep Blue See", der livehaftig noch viel besser mit einem leichten Bon Jovi Drive rüberkommt als auf dem silberling. Also für die nächste CD gilt daher - Jungs bitte einen etwas raueren Sound und vor allem nur noch reine Rocksongs aufnehmen, da seht ihr nämlich am allerbesten aus! Auch die riesige Fanbase, man werfe nur einen Blick ins Gästebuch der Homepage www.shark-live.de, würde dies sicherlich befürworten. Es gibt außerdem noch eine weitere HP, die sehr ausführlich über SHARK berichtet und die zumindestens optisch (fast) noch besser als die bandeigene ausgefallen ist. Das Teil könnt ihr euch über www.sharkfan.de mal genauer anschauen, mußte einfach noch positiv erwähnt werden.
Klar, old-school-Black-Metal wie Darkthrone und so. Also: Schwacher Sound, böse Atmo? Nee, mitnichten. Der Klang der Scheibe ist zwar recht dürr, vor allem die öfter sehr penetranten Becken pöckern ein wenig nervig durch die Gegend. Und der ziemlich abwechslungsreiche Gesang geht einem streckenweise auch ein wenig auffen Sack. Das Hiha-Gekreische bei "In der Nacht bei den Gedanken" bleibt da beispielsweise übel haften. Dass es sich dennoch um ein anständiges Album seiner Spielart handelt, verdankt die Scheibe der tatsächlich dichten Stimmung. Denn durch geschickte Geschwindigkeitswechsel in Richtung Midtempo sorgen die Herren aus Leer in Ostfriesland nicht nur für Abwechslung, sondern auch für enorme Melancholie. Wie es sonst beispielsweise Kapellen wie Shining schaffen (Wobei ich die knapp sieben-minütige "Live-Übertragung" eines Gewitters beim Titelstück "Nachgedacht" doch etwas zuuu atmosphärisch finde). Die schnelleren Parts wie beim abschließenden "Schattengesang", das als Bonustrack bezeichnet wird, jedenfalls werden Schwarzwurzlern der traditionellen Richtung gehörig munden, auch, wenn sie natürlich nichts Neues bieten. Dennoch ein ordentliches offizielles Debut der menschenfeindlichen, atheistischen und starken Böslinge aus dem Norden.
Könnt ihr euch noch an die Zeiten erinnern, wo ein richtiger Thrasher diese hellen Jeans an hatte (Stretch natürlich!), dazu weiße, hohe Turnschuhe trug und am besten das "No–Posers-Shirt"?. Wenn ja, dann wisst ihr bereits ziemlich genau, wie sich die Thüringer Thrasher anhören. So dolle old-school wie Exumer, Kreator und Destruction zusammen. Von mir aus zählt auch Slayer, Assassin und Grinder dazu. Und Sodom. Und wen auch immer von damals, mehr Bands fallen mir gerade nicht ein. BURIED GOD transportieren das Lebensgefühl der damaligen Zeit authentisch und ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Lasst es mich so beschreiben: Ich mag zum Beispiel neue Destruction-Sachen sehr gerne. Aber noch lieber höre ich "Sentence Of Death" oder "Infernal Overkill". Weil sie halt diesen gewissen Charakter, diese zeitlose Schönheit besitzen, die mich seinerzeit zum Metal gebracht hat. Und genau dieses Feeling kommt auf, wenn ich BURIED GOD höre. Die Scheibe ist alles andere als innovativ oder so. Aber hier musizieren Fans für Fans. Weil sie Bock dazu haben. Und genau so was macht mir auch Spaß. Wie früher. Billig-Bier und Schallplattenspieler. Und kein Kumpel war "Poser". Und das sind BURIED GOD mit Sicherheit ooch nich.
Die englische Formation PRIDE um ihren Mastermind Ivan Gunn, gute war ja bekanntermaßen vor seinem Ausstieg der Tastenmann bei den Melodic Rockern von BALANCE OF POWER, legen hier nach ihrem Debüt "Far From The Edge" (2001) nun die aktuelle Langrille "Signs Of Purity" nach. Der Sänger hört sich zwar ein wenig nach Brian Adams an und der Sound klingt etwas nach dem letzten nur mäßigen AUTOGRAPH Comeback aber keine Angst Produzent Pete Coleman hat dann doch dafür gesorgt, daß man sich das Ergebnis recht gut (so nebenbei oder für’s Autofahren) anhören kann. Allerdings ist mir die Mucke insgesamt dann doch ein wenig zu brav und glatt geraten (die Gitarren hätten ruhig etwas mehr in den Vordergrund gemischt sein dürfen!), außerdem hören sich einige der Tracks wie schon mal irgendwie gehört an. Sicher die 11 Tracks bieten lupenreinen AOR, solides Handwerk und eine saubere Produktion, schöne mehrstimmige Refrains z.B. "It’s Just Me" und der obligatorische gefühlvolle, Balladenschmachtfetzen "Heaven’s Waiting" fehlt natürlich auch nicht aber so der richtige Kick geht mir bei "Signs Of Purity" dann doch irgendwie ab. Klar, die CD ist schon eine der besseren Melodic Rock Veröffentlichungen der zurückliegenden Monate und wer von der zuletzt schwachen GIANT Scheibe (zu recht) enttäuscht war, wird hier vielleicht einen vollwertigen Ersatz finden. Etwas mehr Rauheit und die ein oder andere Kante bei den Songs hätten aber wirklich nicht geschadet. Mehr Titel wie das opulente und etwas vom typischen Text/Refrain/Text/Refrain-Muster abweichende "Still Raining" hätten dem Album zudem auch gut zu Gesicht gestanden. An solche genialen Vorbilder des Genres wie NIGHTRANGER, DAMNED YANKEES oder auch BAD ENGLISH kommen PRIDE daher nur in wenigen Phasen ansatzweise heran. Nette Platte aber mehr vermag ich "Signs Of Purity" leider nicht abzugewinnen.
VITAL REMAINS hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Vital ist jedenfalls was anderes, dachte ich mir. Und als ich dann auch noch lesen musste, dass Kamerad Vollpfosten (Glenn Benton, "DEbilCIDE") mitmischt, dachte ich: Suzuki is eh Mist. Doch Dave, musikalisches Multitalent (Bass, Drums und Lead guitars) mit dem Nachnamen der japanischen Motorradschmiede belehrt mich eines Besseren. Los geht’s "My Name Is Jesus", Carmina Burana (wie beim Eishockey im Harz;-)) und ab dafür: "Let The Killing Begin...." Das Titelstück verbindet die harten Seiten des Schweden-Death mit dem brutalen Geknüppel der Amis und Polen. Brachial, potent, geil. Der Bekloppte grölt sich ´nen Wolf (wie er es bei Deicide lange nicht mehr hinbekommen hat) und seine Kollege trümmern, was das Zeug hält. Die zumeist sehr langen Stücke muten zwar komplex an, sind es bisweilen auch, aber die Jungens aus Rhode Island lassen dabei nie den Song, die ursprüngliche Idee außer Acht. Vor allem das Titelstück hat es in sich. Was den Amis da gelungen ist, an Härte und an Melodie, das ist aller Ehren wert. Sound? Morri! Alles wird gut. Vitaler!
"Legacy, the legacy" - gutes Heft, hehe. Und: gute Scheibe! Aber jetzt zur Sache: Es gibt sicherlich spannendere Sachen als Reime wie "Hate - Fate" oder so. Und es gibt sicherlich auch Aufregenderes als Judas- oder Running Wild-Nachahmer. Aber auch, wenn die Texte immer noch vor Klischee triefen und die Vorbilder oftmals überdeutlich zu Tage treten, so gelingt den Hamburgern von PARAGON doch mal wieder eine amtliche Power-Metal-Scheibe. Und amtlich meint, dass die Scheibe das "Adjektiv" vor Metal wirklich verdient hat. Die Jungs rocken, was das Zeug hält und was die Tradition hergibt. Ob "Law Of The Blade" besser ist, wage ich nicht zu beurteilen, ich mag beide Scheiben. Aber ich bin mir recht sicher, das "Babuschka" sicher ordentlich gesteigert hat. Vor allem macht es Bock, dass der Kollege im Gegensatz zu vielen anderen Power-Metal-Shoutern eben Eier hat. Tempo-technisch gehen die Norddeutschen im gehobenen Bereich zu Werke, aber sie beweisen beispielsweise mit "Breaking Glass" auch, dass sie auf der mittleren Schiene auch ordentlich grooven können. Der Sound ist grundsolide, Sielck eben. Neben den etatmäßigen neun Songs gibt es am Ende mit "Into The Black" einen alten, richtig aufgemöbelten Song von der gleichnamigen 94er-Mini-CD. Alles in allem ein cooles Album, dass natürlich nicht nur wegen des Openers "The Legacy" richtig regelt.
Meine allererste Reaktion auf diese Best Of Compilation der ehemaligen Neo-Progrock Ikone MARILLION, ging in die Richtung: Was denn, schon wieder eine neue Greatest Hits? Das riecht doch etwas verdächtig stark nach Kasse machen für die EMI?! Sicher wird es vielen Fans der Band ähnlich ergehen, denn vor ca. 6 Jahren kam bereits eine Doppel CD heraus, die vom Inhalt her sowohl die FISH als auch die HOGARTH Phasen abgedeckt hatte. Betrachtet man die Aussagen vom Gitarristen Steve Rothery (mehr davon gibt’s in demnächst folgenden Interview!), wonach die Gruppe so gut wie keinerlei Mitspracherecht bei der Songsauswahl dieser 18 Stücke mit gut 70 Minuten Spielzeit hatte, dann untermauert dies die Vermutung nachhaltig. Soviel zum geschäftlichen Teil, jetzt zum inhaltlichen. Bereits 1978 wurden MARILLION (zunächst noch unter dem Namen SILMARILLION, stammt aus einem Tolkien Roman) im englischen Aylesbury Buckinghamshire gegründet und starteten in den folgenden 7 Jahren eine eindrucksvolle Karriere im Progrockbereich mit dem bis heute unerreichten Erfolg des genialen "Misplaced Childhood" Albums von 1985. Nach dem Split mit dem ersten Sänger FISH 1988 veränderte die Band mit dem neuen Frontmann Steve Hogarth mit zunehmender Albumzahl doch deutlich ihre Stil immer mehr weg vom klassischen Neoprogrock hin zu zunächst eher popig angehauchten Songs, um dann wieder in eine etwas progressivere Phase, in der man eher im Artrockstil mit Anspruch unterwegs war, einzuläuten, die dann auch mit dem absoluten Highlight-Werk "Brave" (1994) abgeschlossen wurde. Mitte bis Ende der 90er Jahre verlor sich die Band dann musikalisch leider im musikalischen Nirvana u.a. sei hier noch mal der Totalausfall "Marillion.com" genannt, auf dem man sich mit einem grässlichen "wischiwaschi" Sound fast ohne hörbare Gitarren mit vielen sphärischen Keys zu einer viel zu starken Betonung auf experimentelle bzw. seelenlose Klangspielereien a la RADIOHEAD’s "Kid A" hinreißen lies. Erst das letzte reguläre Werk "Anoraknophobia" fiel dann wieder als ein wirklich gutes Rockalbum positiv auf. Das mit vielen schönen Bildern gestaltete Booklet bietet einen mehr oder weniger ausführlichen "Lebenslauf" der Band sowie eine Diskografie mit allen bisher erschienen offiziellen Alben bzw. Singles. Auch das Cover mit der CD-Galerie sowie dem ehemaligen "Maskottchen", dem Jester auf der rückseite ist aber durchaus ansprechend gemacht. Diese neue "The Best Of MARILLION" berücksichtig die Karrierestufen der Formation mit beiden Sängern, wobei die ersten acht Tracks aus der Fish-Ära stammen, während die weiteren zehn Tracks die Hogarth-Zeit beleuchten. Aus der "Neuzeit" wurden hierbei schon die besten der neueren Songs der Bands ausgewählt wie z.B. "Easter" oder "Man Of A Thousand Faces". Die Tracks aus den Anfangstagen sind leider zum überwiegenden Großteil in den damaligen Single-Edits bzw. Radioversionen enthalten. Dies ist allerdings ein schlechter Witz, denn die Albumversionen sind wesentlich besser und teilweise doppelt so lang, somit sind die kurzen Versionen eher als verstümmelt anzusehen. Wer braucht denn schon "Garden Party" oder "Assassing" in Kurzversionen?! Ansonsten gibt’s als Schmankerl auch noch "Dry Land" (7 Edit) sowie "Between You And Me" in einem guten Mark Kelly Remix. Viel schöner wäre es aber gewesen, wenn man einige alte Sachen mit neuen Arrangements sowie der Stimme von Steve oder ein paar Coverversionen aufgenommen hätte, dann bestünde auch für die vielen treuen Fans einen richtiger Kaufanreiz. Dies war aber budgetmäßig überhaupt nicht möglich und so dürfte diese "The Best Of Marillion" vor allem für absolute Neueinsteiger zu empfehlen sein. Im Rahmen dieser Veröffentlichung werden wir demnächst auch noch zwei üppige DVD’s mit einigem rarem Livematerial, Interviews sowie Video’s besprechen.