Ich habe immer das Gefühl, irgendwie am letzten Abend die falschen Drogen genommen zu haben wenn ich dieses Album höre. Ganz zu schweigen vom grinsenden Waschbecken auf dem Cover. Ganz zu schweigen vom seltsamen Bandnamen. Nun, und dann wäre da noch die Musik, über die man so gar nicht schweigen kann, über die man aber auch nur verdammt schwer etwas schreiben kann! Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen die Kerle müssen Finnen sein, denn derart respektlos vermischen eigentlich nur die Nordlichter so konträre Musikstile. Es sind aber Amerikaner und dürften am ehesten diejenigen ansprechen deren Toleranz bei SOAD noch lange nicht aufhört, denen gar nicht genug schiefe Töne in der Musik vorkommen dürfen und bei denen Balladen und Hardcore sich nicht widersprechen. Diesem stark eingeengten Hörerkreis wird dann eine wilde Mixtur aus Metal, Jazz, Rock, Hardcore und noch einigen anderen Happen dessen geboten, was der Band wohl grade gefiel. Es ist schwer die einzelnen Ideen nachzuvollziehen, die Sounds entziehen sich den normalen Hörgewohnheiten, die stilistische Vielfalt sprengt jeden Rahmen. Wenn sich dermaßen fähige Musiker, ein klasse Sänger mit unglaublich variabler Stimme und so viel Kreativität treffen, bleiben manche Hörer zwangsläufig auf der Strecke - that´s life! Und wenn dieses grinsende Waschbecken nicht wäre, hätte ich gesagt, ich war gestern brav zu Hause... oder?
Es ist gewöhnungsbedürftig. Es ist hart. Es ist anstrengend. Es Im Ich. Wer die grammatikalische Vergewaltigung im Bandnamen überwunden hat, sollte alle verbliebene Energie verwenden um die Musik zu hören. Denn sie braucht viel davon, denn was ES IM ICH hier abfeiern konnte so bisher nicht oft gehört werden - was der Bauer nicht kennt frisst er nicht? Sollte er aber! Auch wenn die Band ihrer Musik den irreführenden Namen Death Rock gegeben hat, der hier nicht im Sinne der gleichnamigen existierenden Szene verstanden werden sollte, sondern vielmehr als wildes Gemisch aus Death Metal, NDH und Deutschrock. Tonnenschwere Riffs, simpel und ohne jegliche Spielerei, effektiv und knallhart. Soweit sogut, oft gehört, nix passiert. Dazu aber der raue Gesang zwischen Kehlkopfkrebs und Vollsuff und sehr direkte Texte ohne viel Poesie, noch dazu auf Deutsch und oftmals auch noch verständlich machen die Sache rund und besonders. Klingt jetzt vielleicht nicht so, als wäre es geistig sehr anspruchsvoll. Soll es auch nicht. Ist es auch nicht. Und so rocken grade Tracks wie "Detonation" am meisten, schlichter Metal der gut grooved! Da stört es auch nur in Maßen, dass etwas mehr Abwechslung nicht geschadet hätte. Das nächste mal hoffe ich!
Beinahe traumhaft ist es doch, wenn sich wirklich fast jedes Lied eines Album als potentielle Single anbietet. Albtraumhaft wird die Angelegenheit aber, wenn sie damit gleichzeitig alle anderen Lieder disqualifizieren weil man mit einem Lied bereits alle kennt? Natürlich nicht in jedem Detail, aber der generell eingeschlagene Weg ist dermaßen straight, dass sich über die volle Distanz des Albums zwangsläufig Langeweile einstellt. Nach dreijähriger Abstinenz haben die deutschen Gothic Metaller sich wenig weiterentwickelt und leider kein Album hingelegt, über das man wohl lange reden wird. Denn die knackigen Songs sorgen vielleicht kurzfristig für gute Unterhaltung, man vergisst sie aber auch viel zu schnell, weil das Album nicht zum wiederholten Hören animiert. Und so erinnern sie mich in vielerlei Hinsicht an ihre Kollegen CREMATORY. Mit dem Unterschied dass es letztere nicht mehr gibt. Doch musikalisch kicken DARKSEED ähnlich, wenn auch auf Englisch und nicht ganz so platt und penetrant Keyboardlastig, aber das seichte Dümpeln auf ein und der selben Idee ist ihnen gemein. Relativ emotionsloser Gothic Metal der deutschen Schule, nicht wirklich entspannt und nicht wirklich innovativ sondern gradlinig und schnell durchschaubar... Und dabei ist doch der zwanglose zweistimmige Gesang auf "Astral Adventures" ein Schritt in die richtige Richtung - in 3 Jahren hätte man mehr Erleben können bzw. musikalisch verarbeiten müssen als dies hier geschehen ist!
Nun die Eidgenossen von SHAKRA, die mir insbesondere seit dem letzten spitzenmäßig ausgefallenen Album, mittlerweile doch etwas ans Herz gewachsen sind, machen auf ihrem neusten Output genau da weiter wo sie mit "Power Ride" aufgehört haben: Schnörkellöser, kraftvoller und stets erdig klingender Hardrock mit dem gewissen Feeling für starke Hooks. Der Titel des brandneuen Albums "Rising" paßt ebenfalls perfekt zur Entwicklung der Schweizer, wenn sie auch meiner bescheidenen Meinung nach, zumindestens was die Abwechslung bei einigen Titeln angeht, ein ganz klein wenig schwächer als auf dem Vorgänger abschneiden. Mir hätten noch ein paar Songs mit den Trademarks (verschiedene Tempowechsel, länger Solos mit leicht epischen Einschlag) wie bei dem etwas länger ausgefallenen, ca. siebenminütigen Schlusslieds "Trapped" da noch etwas besser gefallen. Die inspirationslose Kitschballade "I Will Be there" hätte man sich lieber ganz schenken sollen, die ist nämlich leider ein Totalausfall! Insbesondere nachdem der vormalige Sänger Pete Wiedmer aus gesundheitlichen Gründen das Mikro leider an den Nagel hängen mußte, gab es einige die der Band daraufhin nicht viel Gutes für die Zukunft prophezeiten. Doch weit gefehlt, denn mit Mark Fox konnte tatsächlich, quasi aus dem nichts der Alpen, ein profunder Nachfolger ausgegraben werden, dessen Gesang sich nicht so wesentlich von seinem Vorgänger unterscheidet und vom Tonfall her erinnert der Gute jetzt sogar noch etwas stärker an Herrn Lessman von BONFIRE. Wo wir auch schon beim Thema wären, denn SHAKRA verteidigen trotzdem locker ihre Spitzenposition im derzeitigen Hardrockgenre, denn Bands wie BISS, SILVER, DOMAIN, GOTTHARD (die dürfte ich hier mit ihrem Weichspülrock für Hausfrauen eigentlich gar nicht mehr dazu zählen!) oder auch BONFIRE (kommen übrigends Ende August mit einem neuen Werk aus den Löchern!), können mit ihren letzten Ergüssen da nicht ansatzweise mithalten. Dieser riffbetonte, groovende Rock, superfett produziert, dynamischer Gitarrenpower und ohne viel Schnickschnack auf den Punkt gebracht mit guten Songs wie z.B. der mächtige Stampfer "Done Me Wrong" oder das packende "My Life - My World", kommt einfach nur stark rüber und sorgt für amtliche Hardrock-Vollbedienung. An dieser CD kommt wohl niemand vorbei, der zu seinen Favoriten die erwähnten Bands oder AC/CD bzw. KROKUS zählt und für die Fans von SHAKRA wird "Rising" mit seiner eingebauter Rock´n Roll Spaßgarantie ganz sicher zu einer Pflichtveranstaltung werden.
Wenn eine himmlische Band wie ALPHAVILLE einen grandiosen Song wie "Sounds Like A Melody" schreibt, dann muss man als Band schon einige Kohlen auflegen um diesen adäquat zu covern. An dieses gewagte Spiel hat sich die Band CYDONIAN gemacht, die mit ihren neuen Songs eine gänzlich andere Schiene fährt als noch auf dem Debut "Estranged". Und sie haben gewonnen. Heuer wird New Metal zelebriert, von progressivem Einschlag kaum eine Spur. Es geht wenig aggressiv zur Sache, man hält sich eher an die kuscheligen Artgenossen dieses Genres und haut dabei dann beispielsweise den schmissigen Gassenhauer wie "Sounds Like A Melody" dem ahnungslosen Hörer in die vor Staunen geöffnete Fresse. Erwähnenswert wären noch der wirklich gelungene Song "Virtualized", der zwar nach dem Baukastenprinzip des modernen New Metal gebastelt wurde - aber eben doch deutlich mehr innehat als dieses Rezept, denn sonst hätten einige der Millionenschweren Bands diesen Song schon zu Gold gemacht . Mein Interesse wecken sie aber endgültig mit dem seltsam elektronischen und harten "Gods"... das neue Album dürfte ein abwechslungsreiches wenn auch kein revolutionäres Werk werden, obwohl bei der Produktion noch einige Schwachstellen und unnötige Kinderkrankheiten zu hören sind!
Eine druckviolle Produktion mit handwerklichem Perfektionismus ist die Basis für ein gutes Album, die bereits bei vielen Bands fehlt. SLYDE schütteln diese Grundzutaten locker aus dem Ärmel. Mit dem Wissen, dass das alleine nicht reicht. Und so rocken die deutschen Jungs und Mädels mit einer Mischung aus Melancholie beziehungsweise Schwermut und braver Eingängigkeit ohne Belanglos zu werden. Unbeschwerten Anleihen an die vergangenen 20 Jahre, in erster Linie männlicher Gesang, manchmal verstärkt durch weibliche Vocals. Und so setzt die Bands harmlose aber schicke Ohrwürmer wie den Titelsong "Emotion Overflow" genauso perfekt in Szene wie die herzerweichende Ballade "Mother", die zweifelsohne zu den Glanzlichtern des aber durchweg gelungenen Debuts gezählt werden kann. Wenn die Band es schafft neben den gnadenlos gelungenen Tracks auf schon zu oft gehörte Songs der Art "I Alone" zu verzichten, dürfte SYLDE nicht zuletzt wegen der insgesamt wenig extremen Musik eine große Zielgruppe ansprechen.
Die Entwicklung von STAIND macht echt Spaß und man kann den Jungs aus Springfield nur wünschen, dass sie den Mut aufbringen diesen Weg weiter zu gehen. Zwar ist "14 Shades Of Grey” keine Rückbesinnung auf den harten Nu-Metal der Anfangstage geworden, aber auch alles andere als das von vielen erwartete, mit Balladen gespickte Kommerzteil. STAIND befinden sich in einer eher Alternativ zu nennenden Phase ihres Schaffens und haben mit ihrem neuem Album gekonnt den Spagat zwischen hitverdächtigen Nummern (wie die recht harte Single "Price To Play" oder das auf das amerikanische Radio zugeschnittene "Fray") und ausgetretene Pfade verlassende Tracks geschafft ("How About You", "Intro" oder "Layne" - eine Hommage an Alice In Chains, welche fast an die genialen Days Of The New erinnert). Die Kompositionen und Arrangements sind noch treffsicherer als auf dem Millionenseller "Break The Cycle" und produktionstechnisch ist hier sowieso alles der Oberhammer (fast schon ein Stück zu clean). Aber über allem thront Aaron Lewis’ traurig, melancholisches Organ, welches eine Stimmung zaubert die zugleich Sommer und Winter, Schmerz und Befreiung; Wut, Trauer und gar düstere Romantik ausdrückt. Dabei begehen STAIND nie den Fehler allein auf akustisches Allerlei zu setzen, die harten, verzerrten Gitarren sind allemal mit von der Partie und geben den sich in den Gehörgängen festsetzenden Melodien den letzten Schliff. Wir werden dieser Tage da noch manchen Ohrwurm von "14 Shades Of Grey" zu hören bekommen. Das "Grau" des Albums täuscht darüber hinweg, dass das ganz große Klasse ist was STAIND hier servieren - schmeckt selbst dem Metaller in mir.
"Traditional Old School Heavy Metal" - so nennt Zachary Hietala, Gitarrist des finnischen Quartetts TAROT jenen Sound, welchen er und seine Mitstreiter auf "Suffer Our Pleasures" auf die Gemeinde loslassen. Und damit trifft er den Nagel ziemlich genau auf den Kopf. Bereits in den glorreichen Mid-Achtzigern gegründet, kam das letzte beachtenswerte Lebenszeichen von TAROT mit dem 1998er-Output "For The Glory Of Nothing" in die CD-Läden. Im europäischen Norden wurde damit kräftig Staub aufgewirbelt, hierzulande kam man aber nicht über einen Geheimtippstatus hinaus. Ob die neue Scheibe "Suffer Our Pleasures” daran was ändert lässt sich bei der Masse der Neuveröffentlichungen schlecht vorhersagen - qualitativ gehört sie aber mit zum Besten was ich dieses Jahr aus dieser Ecke gehört habe und die vier Jungs hätten es absolut verdient auch bei uns die entsprechenden Lorbeeren einzufahren. TAROT sehen sich selbst in der Tradition von Bands wie Black Sabbath, Rainbow, Judas Priest, Deep Purple und Dio. Und wie bei letztgenannter Sangesgröße hat TAROT mit Zachary’s Bruder Marco Hietala einen echten Könner am Mikro - welcher nebenbei auch noch den Bass behakt (und dies ebenfalls bei Bands wie Sinergy und Nightwish tat bzw. tut). Bei einem Song wie "Rider Of The Last Day" schießen eine geradewegs Erinnerungen an vergangenen Dio-Großtaten durch den Kopf. Der Song beginnt recht getragen und mit einer etwas gewöhnungsbedürftigen Gesangslinie, powered dann im gnadenlos Mid-Tempo durch die Boxen und endet in einem furiosen Finale. Marco setzt sein Ausnahmeorgan gezielt dazu ein, den Kompositionen zusätzliche Druck und Volumen zu geben, ohne ständig in nervende Höhen abzudriften. "Of Time And Dust" ist ein ähnlich episch aufgebautes Meisterwerk und hebt des Shouters Können genial hervor. Dabei wechseln sich auf dem Album schnelle, harte Tracks, wie der arschtretende Opener "I Rule" und das melodische "From The Void" (klasse Refrain) und eben jene bereits genannten Epen gekonnt ab und präsentieren uns ein druckvoll produziertes Album wie aus einem Guss. Dabei geben ganz klar die Vocals und die Gitarre die Marschrichtung vor, das Keyboard hält sich wohltuend im Hintergrund. TAROT haben das Kunststück fertiggebracht den coolen Sound vergangener Tage in das Jetzt zu transportieren, ohne auch nur ansatzweise altbacken zu wirken. Nur mit dem abschließenden "Painless" (mit nervigen Akustikparts) kann meinereiner sich nicht so anfreunden. Also Freunde: wer sich mal wieder eine kraftvolle Stimme im Achtziger-Heavy-Metal-Gewande zu Gemüte führen möchte und dabei noch eine Vollbedienung in Sachen Sound braucht, sollte bei TAROT ruhig mal reinlauschen.
Da haben sie einen Vertrag bei Supreme Chaos Records unterschrieben und bringen eine Mini-CD mit fünf Stücken heraus, quasi als Vorgeschmack auf die sommerliche Full-Length. Mit mehr als einer halben Stunde kommen NOCTE OBDUCTA dennoch auf eine Spielzeit, die in Kalkfressen-Kreisen auch mal als "normale LP" durchginge. Ruhiger sind’s geworden die traurigen Deutsch-Singer. Was die Schwäne im Moor träumen, wer die Töchter des Mondes erblickt, warum der Regen hart ins Gesicht peitscht, wieso die Tage welken oder wann schließlich alles vorbei ist, das wird von den Mainzer Black-Metallern geklärt - mit wirklich traurig-schaurigen Worten und Metaphern. Dabei verbreiten sie mindestens so selbstmörderisch-melancholische Stimmung wie My Dying Bride. Allerdings geht’s musikalisch diesmal nicht gar so heftig zur Sache. Neben eben der sterbenden Braut zitieren die Jungs Amon Amarth ("Vorbei") oder aber gar Pink Floyd (Anfang von "Töchter des Mondes"). Mit "Tage, die welkten" beweisen NOCTE OBDUCTA aber, dass sie sich tatsächlich noch dem Black-Metal-Genre zurechnen. Aber eben nicht old-school und eben auch nicht COF-kommerziell-bombastisch. Sondern eigenständig, ach, einfach cool. Und mutig, weil diese Scheibe sicherlich sooo nicht von den Fans erwartet worden ist. NOCTE OBDUCTA sind speziell. Und: Eins ist mal klar: NOCTE OBDUCTA stehen mit ein bisschen Glück vor einer großen Zukunft - im Gegensatz zu den heimischen Kickern vom ewigen Zweitligisten Mainz 05.
Zuletzt wurde der (positive) Druck von der Fan-Basis immer etwas stärker und jetzt ist sie endlich da - die erste richtige CD "Breakable" der Münchner Nachwuchsformation ALEV. In einer absolut professionellen Aufmachung samt Inhalt präsentieren uns hier die fünf Instrumentalisten um die beiden Hauptprotagonisten & Songschreiber Marc Fleischer und die charismatische Sängerin Alev Lenz ein hervorragendes Stück Musik jenseits aller effekthascherischen Trends. Emotionaler moderner Rock mit wütenden bzw. schweren Gitarrenriffs in leichter Nu Metal Ausprägung wie beim starken Opener "Cause & Effect" in Verbindung mit sphärisch, verträumten Tracks (wie der etwas zerbrechlich wirkende sowie minimalistisch aufgebaute Titeltrack "Breakable") und über allem diese, über mehrer Oktaven reichende Hammerstimme, schwebend, was sag’ ich da, ein wahrhaft klingendes Organ und keine künstlich aufgeputschten (Piep)Stimmen, wie etwa bei den bekannten russischen Kommerzmädels von TATU. Eigentlich "nur" für die Fans war "Breakable" über mehrere Monate aufgenommen worden, nicht ohne einige Schwierigkeiten aber mit viel Herzblut, wie uns Alev im Vorfeld bereits erzählte. Der Einsatz hat sich gelohnt, überall wo die Band zuletzt ihre begeisternden Liveauftritte abgeliefert hatte kam zuvor stets die gleiche Frage, nach einer amtlichen CD? So erging es auch uns, die wir ALEV bereits zweimal auf der Bühne erleben konnten. Dieses Problem wurde jetzt erst einmal beseitigt, momentan noch unsigned, wobei es sich nur um eine Frage der Zeit handeln dürfte bis die vielversprechende Band einen Vertrag bekommt, kann ich dieses Teil nur jedem aufgeschlossenen Rockfan ans Herz legen! Als gelungenen Mix aus Rock & Metal, der sich als kleine Orientierung ganz grob als "CRANBERRIES meets Metal" beschreiben läßt haben wir einmal den ersten Liveindruck als "Stil" beschrieben und jetzt nach mehreren Durchgängen dieses facettenreichen Albums, auf dem es außerdem viele atmosphärische Momente zu entdecken gibt, erinnert ALEV mit ihrem ausdruckstarken und hellen Organ sowie manchen Stimmüberschlägen auch etwas an ALANIS MORISETTE z.B. bei "Take A Look Around" ohne allerdings auf ihre ganz eigene Identität zu verzichten. Im Gegenteil, denn hier gibt’s keinen billigen Hardrock von der Stange oder gar anheimelnden AOR mit zuckersüßen Melodien die einen nach dem zweiten Mal nur noch langweilen, nein hier wird man durch ein wahres Sammelsurium von guten Ideen, die berühmten Ecken & Kanten sind vorhanden, ja teilweise sogar progressive Züge tragende stets etwas leicht melancholischen Sounds hindurchgeführt, so daß auch der x-te Durchlauf noch Raum für neue Entdeckungen bietet. Die herausragenden Songs sind das ungemein gefühlvolle "Listen To Me", das mit einem poppigen Refrain ausgesattete "I Cried Secretly" sowie das mit mächtigen Riffs daherkommende "Sleeping Beauty". Klar die Stimme dominiert schon stark aber die "Restband" liefert ebenfalls einen tollen Job ab und bieten den idealen Rahmen mit einem abwechslungsreichen Gitarren, Bass, Schlagzeug sowie relativ sparsamen Keyboardeinsatz (wobei auch ein paar Samples nicht fehlen dürfen) jenseits gängiger Klischees und klar durchdachten Arrangements. Die Band selbst möchte ihre Songs als wild, jung, erfrischend .. und wir ergänzen noch voller Energie verstanden wissen und dies stimmt wirklich zu 100 Prozent. ALEV haben für einen Newcomer jedenfalls ein überragendes musikalisches Potential, daß es jetzt nur in die weiteren richtigen Kanäle zu leiten gilt sowie entwicklungsmäßig am Ball zu bleiben. Um den ganz großen Durchbruch zu schaffen bedarf es auch ein wenig Glück, was wir den Sechsen auf diesem Wege natürlich reichlich wünschen. Die CD gibt’s übrigends für lediglich 10 € + Versand auf der Homepage zu kaufen, ihr werdet es nicht bereuen.