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Mozartia

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Harte Tönen, die den neuesten Output der altgedienten SACRIVERSUM eröffnen. Und das bei diesem zartbesaiteten Namensgeber mit weißer Perücke. Der Schrei nach Blasphemie bleibt dennoch aus, denn musikalisch müssen die Damen und Herren eigentlich keinem mehr ihre Fähigkeiten beweisen. Aber dann das. Sängerin Kate scheint mit dem falschen Fuß aufgestanden. Es mag am schlechten Kaffee liegen oder dem Versuch nachdenklich zu klingen, aber beim Opener fehlen ihr mehr als nur Nuancen um an ihren männlichen Mitspieler heranzukommen. Remo zeigt bei "Painful Fame" wie man mit deathigem Gesang Kontraste aufbaut, auch Kate hat sich stimmlich gefangen, ohne aber trotz der sympathischen Tonlage übermäßige Pluspunkte sammeln zu können. Kate ist Hoffnung und Verderben in Personalunion, ihre Klasse reicht nicht und andererseits ist ihre Stimme so wunderbar szeneuntypisch normal. Sie sind sichtlich bemüht Eigenständigkeit zu bewahren oder zu erschaffen, laufen aber gegen Wände, weil die Ideen fehlen. Und was nutzen all die fähigen Musiker an den Gitarren wenn sie zu oft Gehörtes spielen. Wirklich lustig ist da noch das "Mission Impossible" Riff am Ende von "Stanzerl". Und sie sind es neben Remo auch, die die Klasse über die Distanz wahren. Signifikant haben sich SACRIVERSUM eigentlich nicht geändert gegenüber dem Vorgänger, und doch ist mit "Mozartia" weniger direkt ins Ohr gegangen als beispielsweise "Beckettia". Und ohne diesen Umstand fällt es schwer Überragendes zu erkennen. Technisch gut reicht nicht. Das benötige Mehr ist irgendwo auf der Strecke geblieben, gehobene Mittelklasse mag ich ihnen noch attestieren.

Mozartia


Cover - Mozartia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: -:- ()
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From Crust ’Til Grind

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Rotten Sound sind sicherlich eine der interessantesten und besten Bands in der Schnittmenge von Grind, Crust und Death Metal. Seit zehn Jahren machen sie die Szene unsicher und haben uns gerade mit "Still Psycho" und "Murderworks" gezeigt, wie intelligente Brutalität klingen muss und das Brutalität nicht zwangsläufig Geknüppel bedeutet. Und auch live gingen die Finnen gut ab, sei’s beim Obscene Extreme 2002 oder dieses Jahr beím FtC. Pünktlich zum Jubiläum gibt’s nun via Century Media eine Platte voller Raries und gesuchter Stücke der Grinder, die gleichzeitig einen Querschnitt durch das Schaffen der Band bieten soll. Gut, jetzt 40 Stücke hintereinander hören ist schon ein wenig anstrengend, macht aber sehr gut klar, wie sehr sich Rotten Sound von den rumpeligen Anfängen hin zu einer erstklassigen Band entwickelt haben. Regiert in den ersten Minuten noch munteres Gerumpel gepaart mit einem öden Sänger, wird nach und nach die Qualität der Songs besser und man spürt förmlich, wie sich Rotten Sound als Musiker und Songschreiber weiterentwickelt haben. Ist schon interessant, trotzdem bleibt "From Crust.." was für Rotten Sound-Fanatiker, sind viele Songs doch nicht so außergewöhnlich, dass man dafür unbedingt Kohle auf den Tischen legen muss. Wie leider bei so viele Best-Of-Scheiben. Leute, die die Band nicht kennen, sollten sich eher "Murderworks" zulegen.

From Crust ’Til Grind


Cover - From Crust ’Til Grind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 40
Länge: 56:23 ()
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Pure Hate

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Immer einen witzigen (oder was man dafür hält) Anfang zu finden, ist nicht so wirklich einfach. Selbst dann nicht, wenn eine Band aus’m Saarland kommt. Also heute einfach mal die nackten Fakten: Cynical Bastard sind in der Landeshauptstadt ansässig, bestehen aus fünf Leuten und sind nach Beyond Serenity die zweite mir bekannte Death Metal-Combo aus der Ecke. Und haben das coolste Promo-Foto seit langem aufgenommen haha!
"Pure Hate" ist der erste Longplayer der Truppe, auf welchem die Truppe ihre Version vom amerikanischen Metal zum Besten gibt. Der erste Song ist aber für meinen Geschmack ein ziemlich langweiliges Stück Todesmetallkunst und macht nicht gerade Lust auf mehr. Vor allem Sänger Gerrit gefällt mir hier gar nicht. "Burn Me Down" zeigt die Band von ihrer knüppeligen Seite - nett, aber langweilig. Aber nach und nach bessern sich die Stücke und ab dem vierten Song, "Lost In Nowhere", wird’s dann verdammt geil! Hier entfaltet sich ein wahrer Monstergroove, den ich beim Ami-Death so liebe und der ziemlich an Obituary, Six Feet Under und ein wenig Malevolent Creation erinnert. "Lost In Nowhere" wartet mit dem ersten Killerriff auf und auch Shouter Andy zeigt eine deutlich bessere Leistung als auf den ersten Stücken. So geht’s dann zum Glück auch weiter, die zweite Hälfte des Albums ist ziemlich gut und dürfte Freunden des groovigen Death Metals wohl gefallen. Als Zugabe gibt’s dann noch eine Coverversion von "We Have A Dream" der DSDS-Spacken. Hätten die auch nicht besser machen können. Gelungenes Teil, "Pure Hate", wenn man die ersten drei Songs ignoriert. Ein Tip ist es nicht, da erstmal die Spielzeit mit unter einer halben Stunde ein wenig kurz geraten ist (ich weiß, "Reign In Blood" und so) und halt einige Füllern auf’m Album sind. Cynical Bastard sind aber auf dem richtigen Weg und werden ihren Weg machen. 2004 gibt’s das nächste Album, dann schauen wir weiter!

Pure Hate


Cover - Pure Hate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 29:58 ()
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Facing The Storm

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Bereits nach zweimaligem Hören dieses zweiten Longplayers der Band um Gitarrist und Hauptsongwriter Alex "Thunder" Martin musste ich doch nochmal nachgucken, ob es sich bei den Jungs (und einem Mädel) wirklich um einen Underdog, also eine Band ohne Deal, handelt. Zumal hat sich "Facing The Storm" in der letzten Zeit öfter in meinem Player gedreht als das Album manches "namhaften" Künstlers. Der stilistisch eher "konservativ" gespielte Hardrock der Band verzichtet zwar auf großartige Experimente, wartet aber mit tollen Melodien auf, die sofort im Ohr hängen bleiben und fast jeden der zwölf Songs zu eingängigen Ohrwürmern aufwerten, die man selbst von gestandenen Kapellen viel zu selten zu hören bekommt. Veredelt werden die Stücke von Denise Olbrich, einer der besten Shouterinnen, die ich seit Ewigkeiten gehört habe. Das Mädel singt, grob gesagt, "in Richtung" Doro, also kernig-erdig-rockig mit rauhen, aber auch melancholischen Zügen, klingt aber zu keiner Sekunde wie ´ne NIGHTWISH-Werkssirene oder Gossow’sche Wick Blau-Orgien. Sie ist es dann auch, die die durchweg erstklassigen Kompositionen noch weiter aufwertet, sei es der simple, aber effektive Opener und Titelsong, der speedige Rocker "Adrenaline", das verträumte "Broken", das treibende "Into My Arms" oder meine Favoriten "1.000.000 Light Years Away" (Banger mit Rifforgien), "No Sense In Tomorrow" (melodisch mit leichtem Depri-Faktor - Megaohrwurm) und der Abschlusstrack "Would You Forgive" (Ballade mit Gänsehautfaktor - ebenfalls Gehörgangfräser). Ein echter Schwachpunkt ist über die gesamte Spielzeit nicht auszumachen und angesichts der Qualität des Materials sollte es nicht verwundern, wenn demnächst ein Label an die Band herantritt. Oder kurz: THE MYSTERY reiten keinem gängigen Trend hinterher, haben aber, obwohl stilistisch nicht zu vergleichen, das gleiche Hitpotential wie etwa HIM oder SENTENCED. "Facing The Storm" ist ein Superalbum, für mich bislang - neben dem superben FORCES@WORK-Demo - der "Underdog" des Jahres und es sollte mit dem Deibel zugehen, wenn die Band bei dieser Qualtät nicht groß wird!

Facing The Storm


Cover - Facing The Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:58 ()
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Deathkoteque

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"Deathkoteque” ist das auf CD wiederveröffentlichte erste Demo dieser russischen Death Metal / Grind Core-Band. Und für ein Demo ist dieses Teil ausgesprochen gut gemacht. Die Songs sind stimmig, wenn auch noch sehr wirr und nicht immer nachvollziehbar. Auffällig ist, dass mit Mary Abaza, der Bandgründerin, eine Frau die Kotztüte schwingt und zeigt, dass es auch schon Grunzerinnen vor Angela Gossow gab (die Band existiert seit 1992). Man kann olle Thrash-Kamellen wie SODOM oder EXHUMER genauso heraushören wie die Blaupausenband CANNIBAL CORPSE und diverse Sprenkel Schwedentod. Ordentlich produziert ist die ganze Chose auch, lediglich die "Unauffälligkeit" des Materials stört noch das ansonsten positive Gesamtbild. Wer sich also für ´ne ordentlich Portion soliden Krawalls begeistern kann, kann hier absolut nichts falsch machen.

Deathkoteque


Cover - Deathkoteque Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:3 ()
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Let Battle Commence

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Dem sagenumwobenen Auftritt beim diesjährigen Headbangers Open Air lassen die ungekrönten Könige des europäischen Epic-Doom-Metals eine amtliche Scheibe, ihre dritte, folgen. "Let Battle Commence" klingt für mich wie eine Kreuzung aus Brocas Helm und Bathory; Bands also, die das sicherlich vielerorts zitierte Adjektiv "kauzig" durchaus passend erscheinen lassen. Allein die märchenhafte Stimmung beim Opener "Heathen Assault" transportieren den bereiten Hörer zurück auf die Schlachtfelder vergangener Zeiten, lassen ihn im Traum die Rüstung anlegen, das Pferd satteln und mit Blut in den Stiefeln zurückkehren. Deathmaster und sein Gefolge haben zudem gegenüber den beiden genannten Bands entscheidende Vorteile. Zum einen singt der Meister wesentlich besser als Quorthon (was zugegebenermaßen nicht so schwer ist, deswegen noch mal ausdrücklich: geile klare Stimme ohne Eierkniff-Ambitionen) und wirklich variantenreich. Mich erinnert seine Stimme (und Stimmung) an Herrn Kimball von Omen. Und zum anderen: gegenüber den genialen Brocas Helm verfügen DOOMSWORD über wesentlich besseren Sound, logischerweise eigentlich. Und noch geiler: Songs wie "Woden’s Reign" verfügen über hypergeniale Melodien inklusive traumhafter Chöre. Trotz der enormen Länge (meist sieben oder acht Minuten) werden die Songs nie langweilig, vielleicht auch, weil sie trotz der selbstverständlichen Langsamkeit nie stecken bleiben, sondern erhebliche Vielschichtigkeit zeigen. DOOMSWORD sind groß, wenn auch angesichts der angeborenen Kauzigkeit sicherlich nur für den ganz wahren Fan-Kern des Metals. Eben Leute, die auf’s Headbangers OA gehen.

Let Battle Commence


Cover - Let Battle Commence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 52:37 ()
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Ghouls Of Grandeur

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Hiiiiilfe, schon wieder Frediablo! Diesmal mit Horgh, der ja jetzt jede Menge Zeit hat. Eben dieser Schlagwerker gibt gar mächtig den Takt vor. Er treibt dieses wirklich fette Album derart nach vorn, dass sich die Faust wirklich automatisch grimmig in die Höhe reckt, die Haare fliegen, der Nacken schmerzt. Wie so oft bei neuen Scheiben fällt einem die Einordnung in die Schublade der extremen Musik total schwer, da die Norweger das Beste aus Metal, Death, Thrash und Black Metal zusammen packen. Heraus kommt ein wirklich großartiger Eintopf. Und dann ist da noch der "Chef de Ciusin", Peterle aus dem Abyss. Wie nicht anders zu erwarten passt sich Tägtgrens Arbeit im Studio dem hohen Niveau der Titel nahtlos an. Bei aller Härte stehen allerdings die Songs der Jungens wie Felsen in der Brandung. Will heißen: Sie haben feine Melodiebögen, rasante Riffs, messerscharfe bis fies-gegrunzte Vocals (wenn man mal vom fürchterlichen clean Sing-Sang bei "A World Of Wrath" absieht, eigentlich alles macht Spaß. Zwei Probleme finde ich dann aber doch: Haben Grimfist denselben Layout-Friseur wie Zyklon? Das Cover lässt darauf schließen, dieses Sägeblatt-Outfit saugt. Und was für einen Song hebe ich bloß heraus, wo sie doch tatsächlich wirklich alle ein so hohes Niveau haben??? Wenn Freddy Teufelchen immer so geile Alben am Start hätte, dann könnte von mir aus in weiteren 250 Bands mitwirken.

Ghouls Of Grandeur


Cover - Ghouls Of Grandeur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:16 ()
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Black/White

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Die Band rechnet irgendwie komisch. 10x10 ist hier nämlich 20. Und davon 2 Intros. Also eigentlich eher 18. Und das ganze auf 2 CDs. Alles klar? Nun gut, es sind wohl eher zwei Kapitel a 10 Songs (oder besser 9, abzüglich des erwähnten jeweiligen Intros) gemeint. Und wenn jeder für sich die Frage beantwortet hat, warum die Band ihr Best Of auf 2 Scheiben teilen muss geht’s auch mal an den Inhalt. Will den Musikern um Berthold ja nicht die Butter vom Brot schreiben. Seinen künstlerischen Anspruch habe ich zwar nie recht verstanden und auch ILLUMINATEs Einfluss auf die gesamte Szene war trotz ihrer langen Schaffenszeit nicht zu vergleichen mit dem von etwa GOETHES ERBEN oder gar LACRIMOSA. Da die Songs auf den beiden Alben komplett neu eingespielt, gesungen und auch arrangiert worden, nutzte man aber die Chance ihnen ein neues Gewandt zu geben. Und auch wenn die wohl anvisierte Unterteilung in düster und hell etwas hinkt, denn generell huldigt die Band eher der melancholischen Sicht, so geht das Konzept auf. Vor allem die Songs auf "Black" klingen deutlich anders als die bisher bekannten "Originale" der Songs. Mit härteren Gitarren und aggressiverer Struktur geht’s fast in gothmetallische Gefilde. "Der Torweg" beispielsweise rockt doch recht ordentlich. Nicht das jetzt auf einmal Rock´n Roll gezockt wird, aber die generelle Richtung wurde doch extrem geändert. Auf "White" wird es deutlich beschaulicher und auch auf den ersten Blick weniger spektakulär, weil weniger neu. Wer es kuscheliger braucht wird hier bedient und bekommt ihre Hits wie "Der Traum Des Tänzers" serviert. Was mich seit jeher störte, sind grade der Gesang und die unveränderten Texte, die in meinen Augen natürlich auch auf diesen beiden Alben zu platt und klischeebeladen sind bzw. vermittelt werden. Wer aber genau das bisher mochte, wird auch oder gerade mit den neuen, emotional durchaus tiefer gehenden Interpretationen glücklich werden.

Black/White


Cover - Black/White Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: je 10
Länge: -:- ()
Label:
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Live Over Europe

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Kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich zum erstenmal die Ingoldstädter Formation BONFIRE hören durfte, das war im Vorprogramm auf der 86’er Afterburner-Tour von ZZ Top in der Würzburger Carl-Diehm Halle. Die Band war damals gerade mit ihrem hervorragenden Debütalbum "Don’t Touch The Light" aus dem Niemandsland auftgetaucht und hinterlies auch bei diesem Konzert einen sehr positiven Liveeindruck. Seit dem ist viel Zeit vergangen, die Band hat viele Tiefen aber insbesondere nach der "Reunion" des Songschreiber Duos Lessman/Ziller Ende der 90er sowie in den letzten Jahren wieder bessere Zeiten gesehen. Eins hat sich gegenüber der Vergangenheit jedoch niemals geändert: Die unbestrittenen Bühnenqualitäten von BONFIRE und dieses bereits zweite Livealbum in der Geschichte der Franken "Live Over Europe" unterstreicht dies mit einem guten Unterhaltungswert wiederum nachhaltig. Einer der Aufnahmeorte für diese CD war u.a. eine Riesenhalle bei einem Bikertreffen in Geiselwind, bei diesem Gig waren meine Wenigkeit und MI-Kollege Hardy ebenfalls anwesend unser Fazit lautete damals - nicht übel aber doch nicht ganz so mitreisend, wie wir dies schon bei vorherigen Auftritten erlebt hatten. Egal, man kann halt nicht immer seinen allerbesten Tag haben aber auf dieser Scheibe merkt bzw. hört man davon nichts. BONFIRE liefern eine perfekte Rock’n’Roll Hardrockparty ab, klingen absolut harmonisch aufeinander abgestimmt, der Sound ist auch o.k. und zu dem 93’er Livescheibchen gibt es glücklicherweise nur vier Überschneidungen. Ansonsten haben die Jungs von der Songauswahl her einige Tracks der letzten CD’s "Strike Back", "Proud Of My Contry", "Sweet Home Alabama" sowie einige ganz alte aber schöne Dinger z.B. "Bang Down The Door" oder "Hot To Rock" aus dem Ärmel gezaubert. Die meisten der 17 Tracks fallen etwas länger als die original Versionen aus, nur der Klassiker S.D.I wurde (warum auch immer) leider nur zur Hälfte angespielt. Natürlich dürfen neben den schnelleren Rock bzw. typisch eingängigen Stampfnummern die Balladen nicht fehlen, besonders positiv dabei ist, daß nicht die x’te Version von "You Make Me Feel" enthalten ist sondern diesmal das wunderbar akustische "Who’s foolin’ Who" mit draufgepackt wurde. Für die zahlreichen BONFIRE-Fans dürfte "Live Over Europe" ganz sicher eine runde Sache sein aber auch für Nichtfans bzw. Nichtkenner (falls es die überhaupt gibt?!) kommt die authentische Spielfreude gut nachvollziebar rüber. Einziger Wehmutstropfen sind die etwas "komisch" gemischten Publikumsreaktionen, die für ein Livealbum eher etwas dünne ausgefallen sind und irgendwie viel zu weit weg klingen. Ansonsten ist aber alles in Ordnung.

Live Over Europe


Cover - Live Over Europe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 75:25 ()
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Dance Of Death

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Nach der grausamen Single "Wildest Dreams”, einem der schwächsten
MAIDEN-Songs überhaupt, hatte ich schon Angstzustände, das komplette Album
in den Player zu schieben. Glücklicherweise ist die Single auch der
allerschwächste Song auf "Dance Of Death", den alle anderen Kompositionen
locker übertreffen. Trotzdem wurde die Vorgabe, mit dem grandiosen Vorgänger
"Brave New World" mindestens gleichzuziehen, nicht erfüllt. Zu viele Songs
bewegen sich nur auf gutem, aber nicht überragendem Niveau. Hinzu kommt, wie
auch beim Vorgänger, die dröge Produktion von Kevin Shirley, die die
geballte Power der Triple Axe von Anfang an im Keim erstickt. Wenn man also
als gegeben betrachtet, dass die ersten sieben MAIDEN-Meilensteine
(inklusive den Jahrhundertproduktionen von Martin Birch) bis einschließlich
"Seventh Son..." auf ewig unerreicht bleiben, dann kann man sich an einigen
gut,-bis erstklassigen Stücken erfreuen. Und schon der zweite Song,
"Rainmaker" gehört definitiv in letztere Kategorie, kann er doch mit einer
tollen Melodie und eingängigem Refrain überzeugen. "No More Lies" ist ein
Bastard aus "Brave New World" und etwas "Afraid To Shoot Strangers", wirkt
durch den allzu simplen Refrain zuerst durchschnittlich, steigert sich aber
nach ein paar Durchläufen zu einer echten Hymne mit Ohrwurmqualitäten. Was
man sich bei "Montsegur" gedacht hat, bleibt ein Rätsel. Sehr hart, erinnert
das Ding durch die zerfahrene Songstruktur an ganz alte FATES WARNING-Songs.
Zwar ist der Song gut (und wächst sicher mit der Zeit), aber hier zeigt
sich, dass es auch gewisse Bereiche gibt, die MAIDEN nicht so gut zu Gesicht
stehen. Der Titelsong ist, wie "No More Lies", ein Highlight der Scheibe,
das atmosphärisch beginnt, mit orchestralen Parts aufwartet und zum Schluss
in einen Bombastrocker mit coolen Vocals von Bruce umschlägt. Nicht ganz
mithalten kann da ganz klar "Gates Of Tomorrow", das zwar nette zweistimmige
Vocals und einen hymnischen Chorus auffährt, ansonsten aber eher im guten
Mittelfeld anzusiedeln ist. "New Frontier" gehört zu den schwächeren Songs
des Albums, da es reichlich unspektakulär und wenig erwähnenswert vor sich
hin dudelt. Der Hammer des Albums ist eindeutig "Paschendale", das balladesk
beginnt, dann explodiert, grandiose, komplexe Arrangements und bravouröse
Vocals auffährt und (wie auch der Titelsong) an frühe Kracher wie "Alexander
The Great" oder "Rime Of The Ancient Mariner" erinnert. So kennen und lieben
wir diese Band. Super!!! Danach kommt mit "Face In The Sand" ein
Bombast-Stampfer daher, der reichlich experimentell und wenig eingängig
klingt. "Age Of Innocence" ist nicht viel spektakulärer und bewegt sich
durch das unmotivierte Songwriting für Maiden-Verhältnisse eher im unteren
Bereich. Zum Schluss bekommt man mit "Journeyman" noch einen akustisch
angelegten Song zu Gehör, der leicht "folkig" klingt und einen guten, wenn
auch nicht sehr starken Abschluss darstellt. Natürlich kann man bei einem
MAIDEN-Album nicht von "Kaufempfehlung oder nicht" sprechen, aber jeder Fan
sollte sich darüber im Klaren sein, dass "Dance Of Death" zwar die lustlosen
Spätachtziger/Frühneunziger-Alben "No Prayer..." und "Fear Of The Dark" toppen kann,
ansonsten aber an kein(!) anderes Album dieser Ausnahmeband heranreicht...
nicht mal ganz –und dafür werde ich wohl mit zahlreichen Flüchen belegt
werden- an die Alben mit Blaze. Zu unspektakulär und inhomogen klingt das
Album; es gibt zu wenige Highlights, die zu viel Durchschnittsware (gemessen
an der Band) gegenüberstehen. "Dance Of Death" ist somit ein gutes Album
geworden. Nur, ob "gut" bei MAIDEN ausreicht, müsst Ihr selbst entscheiden...

Dance Of Death


Cover - Dance Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 68:5 ()
Label:
Vertrieb:

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