DAVIDIAN treffen direkt das Herz eines jeden Thrashers. Selten gab es eine so professionelle Eigenproduktion: Klasse Aufmachung des Booklets, fetter Sound und - das ist wohl das wichtigste - amtliche Songs. DAVIDIAN haben sich dem Thrash-Metal verschrieben, und zwar mit Leib und Seele. Oft erinnern sie mich an Old-Schooler wie Grinder, mischen den alten Kram aber geschickt mit aktuellen Elementen und sind längst nicht so stumpf wie die Vorfahren aus den Achtzigern. Denn DAVIDIAN steht auch für interessante, wenn auch gelegentlich noch etwas unausgegorene Breaks und melodische Gänsehaut-Soli! Dazu gibt’s Tempowechsel wie bei "The Face You’ll Never See Again", das regelrechtes Hitpotential aufweist. Vorneweg stürmt mit Chris Prendergast aus Irland ein wiedererkennbarer Sänger, der zwar gelegentlich ein wenig gleichförmig blökt ("Feelings Of Anger"), letztlich DAVIDIAN aber seinen ordentlichen Stempel aufdrückt. Ab und an mischen die Schwaben ins Riffing auch Death-Anleihen ("Revenge Be Mine"), letztlich bleiben sie aber - wie gesagt - ganz, ganz fest im Thrash-Untergrund verwurzelt. Dass die Band angesichts des derzeitigen Retro-Kults noch keinen Plattenvertrag bekommen hat, stimmt bedenklich. Immerhin haben Festival-Veranstalter das Talent der Kapelle erkannt: So dürfen die Kameraden beim Up-From-The-Ground mitmachen. In jedem Fall ist für bereits angekündigte Nachfolge-Album einiges zu erwarten. Vorher sollte sich aber jeder verantwortungsvolle Thrasher diese Scheibe für ´nen schlanken Zehner sichern.
Vier Songs sind nicht mega-viel, aber die Franken hatten nicht mehr Kohle. Und besser wenig Material mit gutem Sound ausstatten, als die Titel mit mieser Qualität veröffentlichen. Beim ersten Hören schien die Scheibe doch arg auf Alternative getrimmt. Positiv azsgedrückt: sehr modern und sehr variantenreich. MEGABITE haben sieben Jahre Erfahrung als Coverband auf dem Buckel und das merkt man. Sie sind abgespact, das wird deutlich beim Betrachten der Homepage. Und auch Song eins ("Spaceage Agressor") driftet in Richtung Weltraum, verbindet leichte Industrial-Einflüsse mit Rock und Pop und mutiert so zum richtigen Groover. Starker Anfang. "Here And Now" hat Viva-Charakter, rockt nicht wirklich, hat aber einen aufreizend lässigen Refrain. Zurück in die unendlichen Weiten: "Galaxy Riders", geht heftiger, flotter zur Sache, rockt, sagen wir mal sehr erwachsen- das ist schweine-cool. Als Abschluss gibt’s "Venus Ascending", mit einem fürchterlichen Disco-Sing-Sang-Beginn der auch Britney Spears oder Mister Timberlake zur Ehre gereichte, und viel zu vielen Nu-Metal-Parts. Nicht so schön, mal abgesehen vom abermals catchy Refrain. Was bleibt unterm Strich? Jede Menge Mut, interessante Songideen, klebrige Strukturen und trotz aller Zitate eine ordentliche Portion Eigenständigkeit bei ansprechenden musikalischen Fähigkeiten und gutem Sound. Nicht hart, aber irgendwie herzig.
Es bleibt aus aktuellem Anlass festzuhalten: Der ehemalige Ostblock marschiert in der letzten Zeit wieder verstärkt gen Westen auf - keine Angst dies ist natürlich rein musikalisch zu verstehen! Viele dieser talentierten Bands haben sich dabei erfreulicherweise vor allem dem Progmetal verschrieben wie auch in diesem Fall. PROSPECT nennt sich diese Kapelle aus Ljubljana (dies liegt in Slowenien) und die Jungs legen mit ihrem zweiten Output "Moments" ein sehr respektables Album auf den Tisch. Es muß an dieser Stelle auch nocheinmal an die wirklich hervorragende CD "Angelo Salutante" von STONEHENGE erinnert werden (siehe unser Review bei den Underdogs!). Zurück zum eigentlichen Thema PROSPECT - für Fans von SYMPHONY X (wobei eher ältere Werke maßgebend sind und nicht die letzte doch etwas schwächelnde CD!) MAGNITUDE NINE oder auch mit leichten Abstrichen PSYCHOTIC WALTZ als grobe Orientierung dürfte hier mehr als "nur" ein Reinhörtipp vorhanden sein. Die Bandwurzeln lagen ursprünglich zwar mal im reinen Heavy Metal (Judas Priest bzw. Iron Maiden) was sich in eher geringfügigen Ansätzen etwa bei den mehrstimmigen Gitarrenläufen oder einem leichten 80er Toch beim Riffing an sich ausdrückt aber durchaus nicht als negativ zu bewerten ist. Ganz im Gegenteil es bereichert den insgesamt äußerst melodischen Stil von PROSPECT durchaus. Progressiver Metal mit stellenweise wunderbar symphonischen Keyboardeinlagen (ohne daß hier typische Billig-Tralla-Sound diverser italienischer Powermetalbands herausgekramt wird!) kann hier über zehn Tracks lang auf unterhaltsame Art von hervorragenden Musikern rübergebracht ein Ausrufezeichen setzen. Besonders gelungen sind u.a. hervorragenden Instrumentalstücke "Orient Express" die (fast) ohne jeglichen Frickelfaktor, wie das so manche Bands des Genres leider immer mal wieder übertreiben, auskommen. Der Fünfer überzeugt auch beim Songwriting mit gekonnten Gesangs bzw. Spannungsbögen, vielen guten Ideen und Themenvarianten, die vermittelten Stimmungen passen gut zueinander und die Solis sind ebenfalls prägnant ohne aufgesetzt zu wirken. Der neue Sänger Simon Jovanovic (erinnert in den Höhen schon etwas an James LaBrie) )gehört zwar zur Kopfstimmenfraktion kann aber von wenigen "Kippern" durchaus eine solide Performance abzuliefern ohne einem auf Dauer auf den Zeiger zu gehen. Wie gesagt, hier agiert eine kompakte Einheit, wobei für mich mit Tastenmann & Musiklehrer in einer Person Rok Plestenjak mit wohltuend unaufdringlichen aber trotzdem akzentuierten Keyboardelementen (man höre nur mal "Unspoken") noch etwas stärker herausragt. Einzig der stellenweise etwas scheppernde bzw. dünne Drumsound auf meiner Promo tut dem Hörerlebnis einen gewissen Abbruch. Die Songhighlights sind für mich "Living In Silence" bzw. "Jaded Son" - ansonsten Daumen hoch für PROSPECT, die Band hat mit "Moments" viel Potential gezeigt und sollte mit noch ein klein wenig stärkerer Betonung auf die bereits vorhandenen eigenen Trademarks (die technischen Fähigkeiten sind dabei unbestritten) in einem hart umkämpften Markt auch eine Chance haben. Hier wird sich auf Dauer aber wahrscheinlich nur der Originellste durchsetzen können.
Ich suchte im Internet nach der Bedeutung einer "Wunderkammer" und fand folgendes Zitat: "Der Raum ist ein Zweifel: ich muß ihn unaufhörlich abstecken, ihn bezeichnen; er gehört niemals mir, er wird mir nie gegeben, ich muß ihn erobern" (Georges Perec). WUNDERKAMMERn könnten tatsächlich vorgefertigte Meinungen erschüttern. Wie zum Beispiel meine: Ich höre Black-und Death-Metal, also nichts so Titti-Kram wie WUNDERKAMMER. Und dann penetrierte mich ein Kumpel. "Hör ma, hör ma, is cool." "Jaja." Dann hörte ich also. Was mit einem folkigen Instrumental beginnt, setzt sich facettenreich fort, immer ein wenig traurig, nie metallisch. Neun Menschen musizieren mit allerlei Instrumenten. "A Dream With A Dream" erinnert an Bands wie die "Housemartins", andere Songs zitieren tatsächlich die unsäglichen "Element OF Crime" und auch das Info-Blättchen hat Recht, wenn es auf Nick Cave oder Tom Waits hinweist. Aber nicht nur Melancholie herrscht, denn bei "Dos Vodkas" können wir uns auch beim Männerabend amtlich besaufen. Und "Il Solo Roglione" hätte auch Ennio Morricone schreiben können. In diesem Sinne: Raufs aufs Pferd, die CD in die Tasche, ab zur Freundin an den Kamin oder zu den Kumpels in den Partyraum, auf dieser CD werdet ihr schon was finden. Bittere Love-Songs, lustige Feten-Hits - nie vergessen WUNDERKAMMER, andere Einflüsse beizumischen oder plötzliche Überraschungen einzubauen wie Zigeunermusik, zuckersüßen Pop, Experimentelles ( Vorsicht bei "In A Blue Bed") oder sogar leichte Punkt-Anflüge. Allerdings, das sei nochmals betont: Mit Metal hat das Ganze wenig zu tun. Vielleicht ist das was Nettes, um irgendwen zu Weihnachten amtlich zu überraschen. Vielleicht sich selbst?
Tyrant, dann Arch Rival, Surgeon und Chastain, das sind die Stationen eines Michael Harris. Seine bisherigen Solo-Alben bestachen allesamt durch das Fehlen einer Stimme, das hat sich mit "Words Collide" geändert. Und es beginnt auch ganz amüsant, mit einem feinen US-Power-Metal-Stück namens "Wash My Soul Away". Aber schon hier wird deutlich, dass die Songs unter zu sehr unter bewusst gewollten Breaks leidet. Da ist der Hörer gerade so richtig schon drin im Song und plötzlich fiedel-gniedelt Kollege Harris einen vom Leder, dass einem Sehen und vor allem Hören vergeht. "Der spielt ja Gitarre wie ein Zahnarzt. Virtuos wie Dr. Lochmann mit seinem Bohrer", meinte ein Kumpel zu mir, der mich beim Harris-Hören enttarnte. Und tatsächlich passiert das immer wieder (auch, wenn er bei Songs wie "Into The Spiral Rain" das Gegenteil beweist): An sich gute Songs werden vermaledeit, weil Michi zu viel wollte. Nehmen wir das fast zehnminütige "Battle Fatigue", das durch erzwungene Progressivparts tatsächlich ermüdet oder den Bonus-Track "Coffee With Mozart", der hoffen lässt, dass der Kugel-Namensgeber niemals so ne stumpfe Klassik-Kacke verzapft hat. Spinett meets Mörtel haut nicht rein, ehrlich. Ich denke schon, dass es Herr Harris drauf hat, nur muss er das eigentlich niemandem zeigen. Weniger wäre mehr gewesen, Power-Metal-Fans mit Hang zur Ami- und Prog-Schiene können’s aber trotzdem mal probieren.
Nach zwei Demos veröffentlichten die Karlsruher in diesem Jahre ihre erste CD. Sie haben sich ganz und gar dem Heavy Metal verschworen, dem Metal älterer Spielart - was übrigens auch die hohe Schnauzbart-Dichte innerhalb der Band kennzeichnet, denn nicht weniger als drei von fünf Muckern tragen Rotzbremsen (beim sechsten "Mitglied" Evil Erwin sieht man’s aufgrund der Maske nicht). Is ja auch wurscht: Die Herren musizieren kompetent, wenn auch der Sound ab und zu etwas träge und drucklos daherkommt - und insofern authentisch. Im Info steht was von "zwischen Slayer und alten Priest". Das stimmt, sagt aber noch nicht viel. Die Vergleiche mit alten Metallica verstehe ich nicht so ganz. Ich fühle mich vielmehr an die New Metal-Wave aus Britannien erinnert oder an epische Sachen wie Brocas Helm. Was aber auch an der gewöhnungsbedürftigen, dafür aber wieder erkennbaren Stimme von Sänger Stefan liegen könnte. Metaller, die gerne auf das "Keep-It-True" oder das "Headbangers Open Air" fahren, die müssen hier zuschlagen, Historiker und Denkmalschützer sollten reinhören und Beutelhosen-Trägern wird schlecht.
Ein neues ("Conjuration Of Sleep Daemons”), vier Live- ("Christians To The Lions”, "Decade Of Therion”, "Antichristian Pandemonium”, "Chant For Eskaton 2000”)- und zwei Cover-Stücke, die da heißen "Wish” von Nine Inch Nails und "Welcome To Hell”, natürlich Venom. Soviel zu den Eckdaten. Ob es eine Band nötig hat, zwischen den regulären CDs immer wieder kleine Appetithappen zu veröffentlichen, das kann jeder mit seinem Kauf selbst entscheiden. Das bisher unveröffentlichte Teil hat es auf jeden Fall in sich: Unglaublich fetter Sound, nachvollziehbaren und doch anspruchsvolle Song-Strukturen, die nicht selten an Floridas morbide Engel erinnern. Wirklich enorm totes Fleisch… Und auch das NIN-Cover rockt, während einen das Venom-Stück eher zum Schmunzeln bringt. Kommt aber auch sehr charmant! Die vier Live-Stücke, übrigens vom Mystic Festival am 13.10. 2001, dokumentieren das, was von BEHEMOTH eben live zu erwarten ist: Extremer, fordernder Death Metal - der meiner Meinung nicht selten über das Ziel hinausschießt, so dass es scheint, als beginne mit jedem Luftholen des "Sängers" ein neuer Song. Fans des Ami_Death und Sympathisanten werden aber sicherlich viermal voll bedient. Die Aufmachung ist recht liebevoll gehalten und limitiert. So kann man das Ding durchaus kaufen.
Holland mag in den Köpfen der Menschen verschiedenste Reaktionen hervorrufen. In den seltensten Fällen dürfte aber das darunter sein, was landläufig als Nu Metal bekannt ist. Diesen weißen Flecken der Landkarten wird das Label Seamiew Records ausmerzen. Und hat dafür auf dem hauseigenen Labelsampler seine Erstgeborenen versammelt. Pro Band wurden zwei Songs ausgewählt, macht für jeden leicht nachvollziehbare 8 Tracks. MINDSTAB aus dem Nachbarland Belgien beginnt und beendet die Compilation. Der Opener "Counter Clockwise" ist zwar harter aber recht wenig origineller New Metal/Hardcore, der mit kontrastreichem zweistimmigen Gesang und nach vorne gehendem Drumming überzeugt aber nicht überrascht. Der letzte Song aber ist eine düstere und kaum einzuordnende Klangkollage mit getriggerten Drums und stimmungsvoll dichter Atmosphäre. END OF APRIL, die Band um ex-SPERMBIRD Vokalisten Allen, ist doch deutlich mehr Rock´n Roll als der Rest. Mit rauen und klasse abgemischten Gitarren behalten beide Songs eine Erdigkeit, die durch den aggressiven Gesang an Tiefe gewinnt. GAZZOLEEN, wiederum aus Belgien, flitzen bei der nicht mal 3 Minuten langen Nummer "Backup" in flottem Tempo durch New Metal mit rotzigen Versatzstücken und zeigen beim Remix von "Jelliefish" sowohl ruhige Momente im Chorus als auch crossoverlastige Elemente im fast gerappten Rest. Wer mitgezählt hat komnt auf sechs. Denn es fehlen die jungen DREADLOCK PUSSY, die die beiden mittleren Songs beisteuern. Und auch hier wurde auf Abwechslung gesetzt. "Ever Decreasing Cirles" als frischer New Metal und der Livetrack "Akemi" als aggressiver Stampfer mit italienischem Gesang. Der Sampler ist ähnlich vielseitig wie das Label Seamview, dass sich dem New Metal im weitesten Sinne verschrieben hat. Haltet die Augen offen!
NASHVILLE PUSSY sind eine der geilsten Rotzrock-Bands dieses Planeten und stecken Gluecifer, Hellacopters und Konsorten meines Erachtens locker in die Tasche. Via Axe Killer Records aus dem schönen Fronkreisch ist nun auch "Say Something Nasty" in Deutschland erhältlich, was es in den USA schon seit geraumer Zeit länger ist. Die Euro-Variante hat aber drei Bonustracks, so dass die Spielzeit auf fast ne Stunde hochgeht. Und die drei Tracks sind sehr sehr coole Coversongs von Twisted Sister ("The Kids Are Back"), Molly Hatchet ("Flirtin’ With Disaster") und den unvermeidlichen Turbonegro, hier mit "Age Of Pamparius" von der göttlichen "Apocalypse Dudes" vertreten. Jetzt sind drei gelungene Coversongs ja schon ganz nett, aber wie steht’s um die eigenen Songs auf der Platte? Nach einigen Durchläufen kann ich nur sagen: Gut, verdammt gut! NASHVILLE PUSSY haben ihre Trademarks behalten und zocken rotzigen Rock, der von sehr von der räudigen 1A-Rockröhre Blaines und den bratenden Gitarrenläufen von Gitarristin Ruyter lebt (die dazu noch eine der verdammt bestaussehensten Frauen ist, die jemals eine Gitarre angefasst haben!). Meine Alltime-Traumfrau Corey Parks musste den Bassposten aufgrund anhaltender Drogenprobleme ja leider schon nach der "Let Them Eat Pussy" niederlegen, aber ihre Nachfolgerin schlägt sie musikalisch um einige Längen, ihr pumpender Bass gibt NASHVILLE PUSSY einen leichten Stoner-Touch, was den Sound der Band facettenreicher macht. Textlich dreht sich natürlich wieder alles um Sex, Drugs And Rock’n’Roll, Perlen des Genres sind dabei sicherlich "The Bitch Just Kicks Me Out" und "Keep On Fuckin’", die daneben noch zu den besten Rocksongs auf "Say Something Nasty" klingen. NASHVILLE PUSSY haben ihr Gespür für eingängige harte Rocksong mit Mitgröhl-Refrains nicht verloren und können auch auf diesem Longplayer voll überzeugen. Fans der ganzen Rock- und Stonersachen werden die Band lieben und selbst Leute, die sonst auf die Hamburger Schule abfahren (ihr wisst schon, Tocotronic, Tomte und der ganze Rotz) haben NASHVILLE PUSSY nach einem Durchgang ins Herz geschlossen. Großartig!
Diese Band ist eigentlich mehr ein Projekt von John Cobbett (SLOUGH FEG, LUDICRA, AMBER ASYLUM), der einige talentierte Musiker um sich geschart hat. Bereits seit den 90er Jahren existent, anfangs unter dem Namen UNHOLY CADAVER, brachte es die Truppe auf bisher einen Longplayer im Jahre 2000. Und den Projektcharakter hört man "The August Engine" an, denn das Album ist alles andere als für den Ottonormalmetaller geeignet. Selbst eingefleischte Proggies haben an dem sehr schwer einzuordnenden Stil des Quintetts ihre Nuss zu knacken, soviel ist sicher. Die irgendwo zwischen klassischem US Power Metal, Wahnsinnsgefrickel (WATCHTOWER, SIEGES EVEN) und PINK FLOYD-ähnlichen Soundgefilden angesiedelte Musik macht den Einstieg enorm schwer. Selbst nach 20 Durchläufen will sich keine erkennbare Struktur einstellen, obwohl alle Mitglieder eine enorme Spielfreude an den Tag legen. Irgendwann ist die CD durchgelaufen, man kann sich aber so richtig an nichts mehr erinnern, was dort gerade ablief. Die Vocals teilen sich alle Herr, - und Frauschaften brüder/schwesterlich, was zwar Abwechslung garantieren soll, sich aber im Wust der wirr aneinandergereihten Songideen verliert. Rein objektiv ist das Album nicht schlecht, und ein Song wie das anscheinend an die oben genannten PINK FLOYD angelehnte "Insect" kommt gut an, aber der Gros des Materials ist zu undurchschaubar, sperrig und experimentell. Leute, die musikalisch gesehen auf die berühmten drei ??? abfahren, sollten "The August Engine" jedoch als Pflichtkauf betrachten!