Die von Kevin "Skidz" Riddles nach seiner Ära bei ANGEL WITCH gegründete Band TYTAN veröffentlichte 1982 die "Blind Men And Fools" - EP, die heute noch ein begehrtes Sammlerstück darstellt. Das nachfolgende Album wurde leider im Sumpf der Plattenindustrie versemmelt und landete erst 1985 auf dem Markt, nachdem sich TYTAN schon längst wieder aufgelöst hatten. Was geblieben ist, ist eine superbe Momentaufnahme aus der Zeit der NWOBHM, die sich nicht hinter dem affentittengeilen ANGEL WITCH - Debüt verstecken muss. Melodische Kracher (TYTAN setzten, im Gegensatz zu den meisten anderen Vertretern dieser Musik, Keyboards zur Untermalung ein) wie das besagte "Blind Men And Fools" (Killer!), die Mitgrölhymne "Money For Love", das radiotaugliche "Women On The Frontline", das speedige (!) "Ballad Of Edward Case", der treibende und mit LED ZEPPELIN’s "Kashmir" kokettierende Stampfer "Rude Awakening" (noch mal Killer!), das Riffgeschoss "The Watcher", die Gänsehaut (halb -) ballade "Sadman" (Killer die dritte!) oder der mehrstimmige Rausschmeißer "Far Side Of Destiny" gehören auch nach 20 Jahren zu den besten und eigenwilligsten Kompositionen der NWOBHM und runden einen untergegangenen Klassiker ab, der keine Ausfälle kennt. Wie aber kommen wir zu der späten Ehre dieses Re - Releases??? Genau, der "Behämmerte" (Copyright: Memme) aus England mit Sitz bei "Majestic Rock" hat wieder zugeschlagen und stellt uns dieses Teil erneut in die Läden. Leider bietet die neue Version nur knapp mehr als die Serienausstattung, denn Bonus - Tracks etc. sucht man vergebens und Breitwand - Freaks werden sich am sehr am Original belassenen Sound stören. Dafür gibt’s ein ansehnliches, sechsseitiges Booklet mit ein paar Fotos und Liner - Notes zu bestaunen. Für alle Retro - Fans und die, die es werden wollen, ist dieser kultige Re - Release ein Pflichtkauf!!!
Nach über 12 Jahren (!!) lassen die beiden Schwestern Anne & Nancy Wilson aus Seattle, besser bekannt unter der Firmierung HEART, endlich mal wieder so richtig neues Material unters Volk kommen. Doch insbesondere für "Alt"-Fans der Band ist durchaus (etwas) Vorsicht angebracht, denn auf dem aktuellen 18 Track (inkl. zei Bonustracks) umfassenden "Jupiters Darling" Album haben sich HEART vom zuletzt recht erfolgreichen 80er Mainstream Rock meilenweit entfernt und präsentieren eine realtiv gewöhnungsbedürftige Scheibe. Sie hatten ja damals einige weltweite Riesen Single-Hits wie "Barracuda”, "If Looks Could Kill, "These Dreams", "Alone" oder "All I Wanna Do Is Make Love To You " und verkauften von ihren Alben dabei weit über 30 Millionen Einheiten. Auf dem neuen Werk orientieren sich HEART aber doch wieder deutlich Retro angelehnt zurück an ihre Anfangstage in den 70ern. D.h. im Klartext es wird hier wieder gitarrenorientierter, authentischer Rock fast ohne jeglichen Keyboardpomp oder sonstige synthetische Spielereien geboten. Die Mädels haben sich hierzu eine illustre Musikerschar mit ins Studio geholt, um ihren großen Idolen LED ZEPPELIN, songwriterisch die Stirn zu bieten und diesen typischen Sound mit neuen Impulsen zu versehen, was aber nicht ganz über die üppige Gesamtlänge von rund 70 Minuten funktioniert. Rockgrößen wie Mike Inez (u.a. Alice In Chains, Ozzy Osbourne), Jerry Cantrell (Ex-lice In Chains, Circus Of Power) und Mike McCready (Pearl Jam, Mad Season) oder Songschreiberikone Craig Bartock (Gitarre) haben die Kompositionen der beiden Wilson Schwestern bei fast der hälfte der songs in ein fast schon unplugged bzw. reduziertes halbakustisches Gitarrengewand gepackt. Wobei insbesondere bei etwas volumigeren Parts das ein oder andere gelungene Grungeriff zum Einsatz kommt - die charakteristischen warmen und kraftvollen HEART-Gesangsparts kommen dabei aber nie zu kurz. Auch klar sein dürfte, die gefühlvollen Balladen ("I Need Rain", "No Other Love") seit je her Markenzeichen der Band, fallen natürlich nicht komplett unter den Tisch, ja es gibt sogar einiges an Folk/Countryflair bei den Songs (z.B. "Things"), nur "einfache" AOR Refrainkiller sucht man hier vergeblich. Einige der Tracks sind sogar relativ sperrig und mit ganz leichtem progressiven Touch ausgestattet, hier braucht es schon etwas (Hör.) Geduld. Richtige Ausfälle gibt’s in dem Sinne eigentlich nicht allenfalls einige Längen haben sich Zwischendurch schon eingeschlichen. Ansonsten besticht Anne Wilson nachwievor mit einer klasse Stimme, Nancy zeigt ebenfalls eine solide Leistung an der Gitarre und die knochentrockene Produktion paßt zu dieser Musik. Wie gesagt, nicht alle Songs sind zu 100 Prozent überzeugend (u.a. das mir etwas zu schräge "Fallen Ones") und manchmal ist es einfach etwas zu viel des guten in diesem akustischen-melancholischen Stil, trotzdem befinden sich neben einem gelungene Opener "Make me" und beiden Groovemonstern "The Oldest Story In The World" und "Move On" sowie dem Rocker"Vainglorious" doch einige herausragende Titel auf "Jupiters Darling". Ansonsten sollte man sich nicht gleich vom wirklich kitschigen Cover abschrecken lassen, ein ausführliches sowie schön gestaltetes Booklet entschädigt hierfür und dem (sicher nicht sofort bei Jedermann einschlagenden) musikalischen Inhalten muß man einfach intensiver beschäftigen.
Aus dem finnischen Örtchen Karhula stammt die Formation MANITOU, die mit "The Mad Moon Rising" schon ihren sechsten Release abfeuert, wobei es sich jedoch bei den ersten fünf Scheiben um Demos handelte. Mit soviel "Übung" im Gepäck stellt sich also die Frage, ob das neue Album eine hörenswerte Angelegenheit darstellt. Antwort: bedingt. Stilistisch erinnern MANITOU etwas an die ebenfalls aus Finnland stammenden THUNDERSTONE, wirken mit ihren leicht melancholischen Vibes aber etwas "finnischer" als die Donnersteine, was zumindest bei mir eine Prise (neuere) SENTENCED aufdrängt. Wer mit einer solchen Mischung klarkommt, hat hier sicher keine Probleme, auch wenn das Songwriting nicht die Vorgabe etwa beider oben genannter Bands erreicht. Der Titelsong entpuppt sich am Anfang als treibender Ohrwurm, danach fällt die Sache aber etwas ins Bodenlose. Zu unprägnant sind die Songstrukturen, zu 08 / 15 die musikalische Umsetzung. Als weiterhin toller Track entpuppt sich das episch angehauchte "Ancestral Territories", das eine sehr gute Blaupause für das Album hätte sein können. Für das berühmte "erste Mal" ist "The Mad Moon Rising" keine ganz schlechte, aber auch nicht sonderlich essentielle Vorstellung geworden. Trotz der ganz akzeptablen Produktion ist das Teil nicht gerade das, was man als "Pflichtkauf" ausschreiben kann.
HECATE ENTHRONED - die leben tatsächlich noch! 1997 hab ich mir die damalige Scheibe "The Slaughter Of Innocence..." gekauft und es gleich wieder bereut. Da waren die Engländer nur ein lahmer Abklatsch der großen Landsleute CRADLE OF FILTH. Anno 2004 ist das nicht mehr der Fall, der Dani Filth-Abklatsch am Mikro ist schon mal verschwunden. HECATE ENTHRONED setzen aber weiterhin auf symphonischen Black Metal, bei dem vor allem die Keyboards eine große Rolle spielen, mir aber ziemlich schnell auf die Nerven gingen, da ihr Spiel nicht wirklich abwechslungsreich ist. Positiv ausgedrückt. Man könnte auch bösartig sein und behaupten, dass der gute Mann hinter dem Keyboard immer die gleichen zwei Tasten drückt. Ähnlich langweilig ist der Drummer unterwegs, der vor allem in den Blastparts richtig abkackt und nicht annähernd Druck aufbauen kann ("As Fire"). Die Songs wirken strukturiert und um Abwechslung bemüht, was nach zehn Jahren gemeinsamer Mucke machen auch kein Wunder ist, bieten aber nur Bekanntes. Es finden sich keine großen Überraschungen, keine Songs, bei denen man mit den Ohren schlackert. "Redimus" ist eine durchschnittliche Black Metal-Scheibe, mit der HECATE ENTHRONED den Abstand zu Dani Filth und seiner Popband nicht verringern können.
Ein bisschen ALEX EMPIRE Namedropping macht noch keine Sensation. PANIC DHH ziehen alle Register der aggressiven Lärmerei, ballern schon beim Titeltrack ("Leader") schnelle Beats ohne erkennbare Intention aus dem Lautsprecher. Der ATR Geist des wilden Chaos schlummert in ihnen, ebenso überseeische NIN Sounds und europäische Noisekultur. Was PANIC DHH aber nicht schaffen, ist eine persönliche Note in den wütenden elektronischen Wust zu integrieren. Sobald sie etwas ruhiger werden, werden die Songs besser, als Höhepunkt bleibt aber stets nur die Flucht in wüste Brachialität. Würden sich nicht zu viele der Songs in sinnlose und oft gehörte Sampleorgien und stumpf überdrehten Noise ergießen, wäre sicher mehr zu holen gewesen. Sich kompromisslos geben, hat schon oft vom Wesentlichen abgelenkt. PANIC DHH führen mit "Panic Drives Human Herds" das weiter, was mit dem Unwort Cyberpunk mehr oder weniger ausstarb, zu essenzlos bewegen sie damit aber nichts.
Man könnte es Retro New Metal nennen, was die deutschen I TRIP auf ihrer EP "First Trip" musizieren. Im mainstreamigen Sinne völlig unzeitgemäßer New Metal im Stile älterer KORN, da gehört Mut und eine gute Portion Idealismus dazu. Bollernde Bässe aus dem tiefsten Keller, teils doch sehr exzessives Scratchen und für Gelegenheitshörer wenig schmeichelnde Melodien machen I TRIP zum Exoten der momentanen Szene. Zwischen monotoner Härte auf der einen Seite und abwechslungsreichem Gesang auf der anderen sind die Songs organisch produziert und gut strukturiert. Wirklich fesseln können sie mich dennoch nicht. Es mag am zu aufgesetzten Scratchen liegen oder daran, dass diese Musik bereits vor 15 Jahren gemacht wurde. Da hilft auch wenig, dass I TRIP nicht abkupfern sondern selber anpacken, mir fehlt schlicht der letzte Kick um diese Ideen über die Zeit zu retten. Freunde genannter Amerikaner können sie aber durchaus mal antesten, zwei Live-Videos gibt es obendrauf auch noch anzugucken.
Ein fünfzackiger Stern und die Band PORN nennen. Das ist Rock´n Roll, kann man als Arschgeweihalternative wunderschön auf den Steiß tätowieren und auf Tangas drucken. Ausgerechnet Frankreich, eigentlich nicht so das Land der extrovertierten Musikselbstdarsteller, hat PORN geboren. Und "Glitter, Danger & Toy Boyz" ist für euch Mädels da draußen. Der Titel ist Programm. Androgyner Gesang und melodiezentrierter Electrorock der förmlich danach gelüstet die Ohren mit tonalem Honig zu beschmieren, PORN lassen sich schnell in die Karten gucken. Viele Überraschungen braucht man aber auch nicht, denn PORN unterhalten vorzüglich, auch wenn es für Industrial Rock Enthusiasten sicher nicht sperrig genug sein wird. Einzig der stets gleiche Drumsound fällt auf der technischen Seite negativ auf, Songs wie "Toyboy" sind aber eine durchaus kurzweilige Alternative zwischen Cyberchic und Rock.
Ich bin ein wirklich ruhiger Mensch, den nicht so viel aufregen kann. Aber wenn ich den Typen in die Finger kriege, der den ersten Track auf der neuen OCTOBER FILE-Scheibe zu verantworten hat, dann gibt’s Haue! Schönes Gitarrenfiepen, ganz klasse. Andererseits ist der erste richtige Song, "Dead Air Transmission", ein so cooler rotziger Punksong geworden, dass ich fast gewillt bin, dieses quasi-Intro zu vergessen… aber nur fast hehe. OCTOBER FILE haben mal eine richtig fiese Punk-Scheibe rausgebracht, auf der sich um die 30 Songs tummelten - die Zeiten sind aber vorbei, statt kurzer fieser Attacken bietet "A Long Walk On A Short Pier" durchdachten Emo/ Punkrock, der wie beim erwähnten ersten Song ordentlich abgehen kann, genauso gut aber auch mal auf Gefühle jenseits von Wut setzt ("Enemy In A State"). Sehr cool ist das fast schon hypnotische "God Hates America", das im Prinzip aus nicht mehr als einem Riff und der immer wieder gebrüllten Zeile "God Hates America" besteht. Das könnte man locker als Gehirnwäsche einsetzen, nach hundert Durchgängen glaubt man das von ganz allein. Sänger Ben klingt in seinen besten Momenten wie der verschollene Bruder von Zak (RATM) und gehört zu den Sängern, die ihren Sidekicks auch mal ordentlich Zeit zum jammen einräumen "Enemy In A State". Dieses Entgegenkommen wissen die drei Instrumentenheinis auch zu nutzen und schütteln sich eingängige Riffs en masse aus dem Ärmel, wobei Basser Steve durch die gute Produktion vernünftig zur Geltung kommt und so manch’ coolen Basslauf im Repertoire hat. OCTOBER FILE ist mit dieser Scheibe eine verdammt gute Emoscheibe voller Aggression gelungen, die ein gutes Maß an Eingängigkeit, Gefühl und Wut findet. Respekt! Hat England doch mehr zu bieten als CRADLE OF FILTH und IRON MAIDEN…
Wenn’s jetzt nicht mit dem Durchbruch auf breiter Front klappt - wann dann überhaupt? Die britischen Progressiv Metaller von THRESHOLD haben ja schon seit Jahren, ach was sag’ ich denn da, eigentlich seit ihrem Debütklassiker "Wounded Land" (1993) stets nur gute bis sehr gute CD’s produziert, schlechte Alben gibt bei diesen fleißigen Jungs einfach nicht. Als musikalischer Höhepunkt galt bisher eindeutig das superbe "Hypothetical" (2001), wobei das etwas düstere Nachfolgealbum "Critical Mass" wieder einen Tick "schwächer" ausfiel. Doch jetzt kommt die Band mit ihrem aktuellen "Subsurface", gleichzeitig auch Studioalbum Nummer sieben, und legt tatsächlich noch eine Schippe drauf - ohne Frage THRESHOLD haben hier eine absolute Glanzleistung abgeliefert. Nie war die Mischung aus eingängigen Songs, kraftvollen (Powermetal) Gitarren, üppigen Keys und dieser Wahnsinnstimme von Sänger Andrew "Mac" McDermott dermaßen perfekt im Sinne von Progressivem Metal wie auf SUBSURFACE. Hoffentlich wird der Band jetzt endlich die ihr längst zustehende Aufmerksamkeit nicht nur bei der schreibenden Zunft sondern auch bei einem breiteren Publikum einfahren können. Trotz aller einfließenden modernen Produktionsideen oder Sounds bleibt die Bandidentität stets sehr eng dem progressiven Rock verbunden und ordnet alle weiteren Prämissen dem eigentlichen Songwriting unter. Seelenlose Instrumental "Gebäude", nutzlose Breaks oder ellenlange Selbstzerfrickelung sucht man auf diesem Album vergeblich. Für die wirklich fette sowie glasklare Produktion mit diesen typisch bombastischen Chorarrangements waren bei "Subsurface" wiederum Richard West (Keys) & Karl Groom (Git.) selbst verantwortlich, vorausgegangen waren da aber schon drei Monate intensivster Vorbereitungen. Inhaltlich knüpft "Subsurface" zwar etwas an "Critical Mass" an soll aber nicht als Konzeptalbum im engeren Sinne verstanden werden. "Falling Away" (von "Critical Mass") war eine art Prolog zu "Subsurface" setzte sich mit den Individuen und ihrer Wirkung auf eine weniger übersichtlich werdende Welt auseinander. "Subsurface" greift dieses Thema erneut auf und beschreibt, was sich hinter den Kulissen abspielt. Grob zusammengefasst die Gleichgültigkeit statt Menschlichkeit sowie den potenziellen Ver- und Zerfall der Gesellschaft. Künstlerisch hat sich die Band ebenfalls konsequent weiterentwickelt und die bewährten Pfade etwas erweitert, die neuen Songs bieten wieder etwas komplexere Strukturen und klingen dadurch vielschichtiger. Einige (wenige) Tracks benötigen (eventuell bei den weniger eingefleischten Fans!) daher ein paar Durchläufe mehr, bis sich einem alle Einzelheiten erschließen, was aber so schlecht nun auch wieder nicht ist, denn so hat man einfach mehr von der Musik. Eine Lanze muß hier aber mal ganz klar für die Gitarrenarbeit von K. Groom & N. Midson gebrochen werden, die beiden Jungs machen einen klasse Job, solch virtuose Solos und mächtige Riffs waren bei THRESHOLD in dieser Fülle bisher so nicht präsent. Als Anspieltipps sind besonders das Opener Brett "Mission Profile", das hymnenhaften "Opium", das epische "The Art Of Reason" sowie das Finale mit dem wunderbar (atmo-) sphärischen "The Destruction Of Words" zu erwähnen. Neben den bewährten Musikern ist übrigends, der schon seit der "Critical Mass Tour" hinzugestoßene Bassist Steve Anderson jetzt fest dabei. Er durfte dabei den selbst verfassten Bonustrack "What about Love" auch gleich mit einsingen. In dieser Besetzung werden THRESHOLD demnächst ab September 2004 auch in Deutschland wieder auf Tournee sein, sollte man sich unbedingt mal reinziehen.
"Subsurface" erscheint als reguläre Ausgabe im Jewel Case sowie als Special Edition im Pappschuber, mit erweitertem Booklet, Bonustrack, einem Videoclip sowie einem Multimedia-Part.
Schon verdammt lange sind INCANTATION in der DM-Szene aktiv, aber so recht den Durchbruch geschafft haben sie nie und an direkte Konkurrenten wie z.B. MORBID ANGEL herangekommen - weder bei Verkäufen noch vom Bekanntheitsgrad. Davon haben sich die Jungs aber nicht unterkriegen lassen und einige coole Alben veröffentlicht, aber auch ein paar eher maue Scheiben, zu denen ich auch die letzte, "Blasphemy", zähle. "Decimate Christendom" zeigt die Band nun in neuer Besetzung und musikalisch zwar immer noch kompromisslos brutaler, gleichzeitig aber variabler als jemals zuvor. Da wird anfangs ordentlich Gas gegeben ("Decimate Christendom"), im Kontrast dazu aber auch mal heftig im SloMo gefahren ("Blaspheme The Sacraments"). Dadurch hält sich die ganze Zeit eine gewisse Spannung und INCANTATION sind nicht mehr so vorhersehbar wie auf der letzten Scheibe. Mir liegt zwar nur eine ungemasterte Version vor, die aber schon ordentlich knallt und für die finale Version einiges erwarten lässt. INCANTATION legen mit "Decimate Christendom" ihr seit langem stärkstes Album vor, dass hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient!