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First Trip EP

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Man könnte es Retro New Metal nennen, was die deutschen I TRIP auf ihrer EP "First Trip" musizieren. Im mainstreamigen Sinne völlig unzeitgemäßer New Metal im Stile älterer KORN, da gehört Mut und eine gute Portion Idealismus dazu. Bollernde Bässe aus dem tiefsten Keller, teils doch sehr exzessives Scratchen und für Gelegenheitshörer wenig schmeichelnde Melodien machen I TRIP zum Exoten der momentanen Szene. Zwischen monotoner Härte auf der einen Seite und abwechslungsreichem Gesang auf der anderen sind die Songs organisch produziert und gut strukturiert. Wirklich fesseln können sie mich dennoch nicht. Es mag am zu aufgesetzten Scratchen liegen oder daran, dass diese Musik bereits vor 15 Jahren gemacht wurde. Da hilft auch wenig, dass I TRIP nicht abkupfern sondern selber anpacken, mir fehlt schlicht der letzte Kick um diese Ideen über die Zeit zu retten. Freunde genannter Amerikaner können sie aber durchaus mal antesten, zwei Live-Videos gibt es obendrauf auch noch anzugucken.

First Trip EP


Cover - First Trip EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5+2 Videos
Länge: 26:6 ()
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Glitter, Danger & Toy Boyz

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Ein fünfzackiger Stern und die Band PORN nennen. Das ist Rock´n Roll, kann man als Arschgeweihalternative wunderschön auf den Steiß tätowieren und auf Tangas drucken. Ausgerechnet Frankreich, eigentlich nicht so das Land der extrovertierten Musikselbstdarsteller, hat PORN geboren. Und "Glitter, Danger & Toy Boyz" ist für euch Mädels da draußen. Der Titel ist Programm. Androgyner Gesang und melodiezentrierter Electrorock der förmlich danach gelüstet die Ohren mit tonalem Honig zu beschmieren, PORN lassen sich schnell in die Karten gucken. Viele Überraschungen braucht man aber auch nicht, denn PORN unterhalten vorzüglich, auch wenn es für Industrial Rock Enthusiasten sicher nicht sperrig genug sein wird. Einzig der stets gleiche Drumsound fällt auf der technischen Seite negativ auf, Songs wie "Toyboy" sind aber eine durchaus kurzweilige Alternative zwischen Cyberchic und Rock.

Glitter, Danger & Toy Boyz


Cover - Glitter, Danger & Toy Boyz Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: -:- ()
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A Long Walk On A Short Pier

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Ich bin ein wirklich ruhiger Mensch, den nicht so viel aufregen kann. Aber wenn ich den Typen in die Finger kriege, der den ersten Track auf der neuen OCTOBER FILE-Scheibe zu verantworten hat, dann gibt’s Haue! Schönes Gitarrenfiepen, ganz klasse. Andererseits ist der erste richtige Song, "Dead Air Transmission", ein so cooler rotziger Punksong geworden, dass ich fast gewillt bin, dieses quasi-Intro zu vergessen… aber nur fast hehe. OCTOBER FILE haben mal eine richtig fiese Punk-Scheibe rausgebracht, auf der sich um die 30 Songs tummelten - die Zeiten sind aber vorbei, statt kurzer fieser Attacken bietet "A Long Walk On A Short Pier" durchdachten Emo/ Punkrock, der wie beim erwähnten ersten Song ordentlich abgehen kann, genauso gut aber auch mal auf Gefühle jenseits von Wut setzt ("Enemy In A State"). Sehr cool ist das fast schon hypnotische "God Hates America", das im Prinzip aus nicht mehr als einem Riff und der immer wieder gebrüllten Zeile "God Hates America" besteht. Das könnte man locker als Gehirnwäsche einsetzen, nach hundert Durchgängen glaubt man das von ganz allein. Sänger Ben klingt in seinen besten Momenten wie der verschollene Bruder von Zak (RATM) und gehört zu den Sängern, die ihren Sidekicks auch mal ordentlich Zeit zum jammen einräumen "Enemy In A State". Dieses Entgegenkommen wissen die drei Instrumentenheinis auch zu nutzen und schütteln sich eingängige Riffs en masse aus dem Ärmel, wobei Basser Steve durch die gute Produktion vernünftig zur Geltung kommt und so manch’ coolen Basslauf im Repertoire hat. OCTOBER FILE ist mit dieser Scheibe eine verdammt gute Emoscheibe voller Aggression gelungen, die ein gutes Maß an Eingängigkeit, Gefühl und Wut findet. Respekt! Hat England doch mehr zu bieten als CRADLE OF FILTH und IRON MAIDEN…

A Long Walk On A Short Pier


Cover - A Long Walk On A Short Pier Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 49:28 ()
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Subsurface (Spec. Ed.)

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Wenn’s jetzt nicht mit dem Durchbruch auf breiter Front klappt - wann dann überhaupt? Die britischen Progressiv Metaller von THRESHOLD haben ja schon seit Jahren, ach was sag’ ich denn da, eigentlich seit ihrem Debütklassiker "Wounded Land" (1993) stets nur gute bis sehr gute CD’s produziert, schlechte Alben gibt bei diesen fleißigen Jungs einfach nicht. Als musikalischer Höhepunkt galt bisher eindeutig das superbe "Hypothetical" (2001), wobei das etwas düstere Nachfolgealbum "Critical Mass" wieder einen Tick "schwächer" ausfiel. Doch jetzt kommt die Band mit ihrem aktuellen "Subsurface", gleichzeitig auch Studioalbum Nummer sieben, und legt tatsächlich noch eine Schippe drauf - ohne Frage THRESHOLD haben hier eine absolute Glanzleistung abgeliefert. Nie war die Mischung aus eingängigen Songs, kraftvollen (Powermetal) Gitarren, üppigen Keys und dieser Wahnsinnstimme von Sänger Andrew "Mac" McDermott dermaßen perfekt im Sinne von Progressivem Metal wie auf SUBSURFACE. Hoffentlich wird der Band jetzt endlich die ihr längst zustehende Aufmerksamkeit nicht nur bei der schreibenden Zunft sondern auch bei einem breiteren Publikum einfahren können. Trotz aller einfließenden modernen Produktionsideen oder Sounds bleibt die Bandidentität stets sehr eng dem progressiven Rock verbunden und ordnet alle weiteren Prämissen dem eigentlichen Songwriting unter. Seelenlose Instrumental "Gebäude", nutzlose Breaks oder ellenlange Selbstzerfrickelung sucht man auf diesem Album vergeblich. Für die wirklich fette sowie glasklare Produktion mit diesen typisch bombastischen Chorarrangements waren bei "Subsurface" wiederum Richard West (Keys) & Karl Groom (Git.) selbst verantwortlich, vorausgegangen waren da aber schon drei Monate intensivster Vorbereitungen. Inhaltlich knüpft "Subsurface" zwar etwas an "Critical Mass" an soll aber nicht als Konzeptalbum im engeren Sinne verstanden werden. "Falling Away" (von "Critical Mass") war eine art Prolog zu "Subsurface" setzte sich mit den Individuen und ihrer Wirkung auf eine weniger übersichtlich werdende Welt auseinander. "Subsurface" greift dieses Thema erneut auf und beschreibt, was sich hinter den Kulissen abspielt. Grob zusammengefasst die Gleichgültigkeit statt Menschlichkeit sowie den potenziellen Ver- und Zerfall der Gesellschaft. Künstlerisch hat sich die Band ebenfalls konsequent weiterentwickelt und die bewährten Pfade etwas erweitert, die neuen Songs bieten wieder etwas komplexere Strukturen und klingen dadurch vielschichtiger. Einige (wenige) Tracks benötigen (eventuell bei den weniger eingefleischten Fans!) daher ein paar Durchläufe mehr, bis sich einem alle Einzelheiten erschließen, was aber so schlecht nun auch wieder nicht ist, denn so hat man einfach mehr von der Musik. Eine Lanze muß hier aber mal ganz klar für die Gitarrenarbeit von K. Groom & N. Midson gebrochen werden, die beiden Jungs machen einen klasse Job, solch virtuose Solos und mächtige Riffs waren bei THRESHOLD in dieser Fülle bisher so nicht präsent. Als Anspieltipps sind besonders das Opener Brett "Mission Profile", das hymnenhaften "Opium", das epische "The Art Of Reason" sowie das Finale mit dem wunderbar (atmo-) sphärischen "The Destruction Of Words" zu erwähnen. Neben den bewährten Musikern ist übrigends, der schon seit der "Critical Mass Tour" hinzugestoßene Bassist Steve Anderson jetzt fest dabei. Er durfte dabei den selbst verfassten Bonustrack "What about Love" auch gleich mit einsingen. In dieser Besetzung werden THRESHOLD demnächst ab September 2004 auch in Deutschland wieder auf Tournee sein, sollte man sich unbedingt mal reinziehen.

"Subsurface" erscheint als reguläre Ausgabe im Jewel Case sowie als Special Edition im Pappschuber, mit erweitertem Booklet, Bonustrack, einem Videoclip sowie einem Multimedia-Part.

Subsurface (Spec. Ed.)


Cover - Subsurface (Spec. Ed.) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 61:48 ()
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Decimate Christendom

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Schon verdammt lange sind INCANTATION in der DM-Szene aktiv, aber so recht den Durchbruch geschafft haben sie nie und an direkte Konkurrenten wie z.B. MORBID ANGEL herangekommen - weder bei Verkäufen noch vom Bekanntheitsgrad. Davon haben sich die Jungs aber nicht unterkriegen lassen und einige coole Alben veröffentlicht, aber auch ein paar eher maue Scheiben, zu denen ich auch die letzte, "Blasphemy", zähle. "Decimate Christendom" zeigt die Band nun in neuer Besetzung und musikalisch zwar immer noch kompromisslos brutaler, gleichzeitig aber variabler als jemals zuvor. Da wird anfangs ordentlich Gas gegeben ("Decimate Christendom"), im Kontrast dazu aber auch mal heftig im SloMo gefahren ("Blaspheme The Sacraments"). Dadurch hält sich die ganze Zeit eine gewisse Spannung und INCANTATION sind nicht mehr so vorhersehbar wie auf der letzten Scheibe. Mir liegt zwar nur eine ungemasterte Version vor, die aber schon ordentlich knallt und für die finale Version einiges erwarten lässt. INCANTATION legen mit "Decimate Christendom" ihr seit langem stärkstes Album vor, dass hoffentlich die Aufmerksamkeit bekommt, die es verdient!

Decimate Christendom


Cover - Decimate Christendom Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:36 ()
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Of Malice And The Magnum Hearts

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Licht und Schatten, Höhen und Tiefen, Fillers And Killers, Altbekanntes und Neues. Machen wir uns Nichts vor, dass sind nur euphemistische Umschreibungen für eine mittelmäßige, durchschnittliche Platte (um was anderes geht es hier ja nicht). MISERY SIGNALS haben mit "Of Malice And The Magnum Heart" eine ebensolche Scheibe erschaffen. Metalcore, wie man ihn mittlerweile kennt. Mal gefühlvoll ("The Year Summer Ended In June"), mal moshend-brutal ("In Summary Of What I Am" oder "On Account Of An Absence"), aber mit viel zu vielen langweiligen Parts und Songs. Außerdem scheint die Combo die komplette Spielzeit über mit angezogener Handbremse zu agieren, wodurch schlicht viel Power verloren geht. Da hilft auch das Namedropping in Form von Devin Townsend (hat die Scheibe produziert) nicht mehr viel. MISERY SIGNALS sind fitte Mucker, knallen live sicher, aber "Of Malice And The Magnum Heart" zu kaufen, ist so sinnvoll wie eine dritte Ohrmuschel am Kopf haben zu wollen.

Of Malice And The Magnum Hearts


Cover - Of Malice And The Magnum Hearts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:8 ()
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Leaving The Ways

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Für Ihr Debüt-Release erhielten THE BRIGGS aus Boston von keinem Geringeren als MIGHTY MIGHTY BOSSTONES-Bassist Joe Gittleman Unterstützung, der die Platte nicht nur produzierte, sondern auch noch den Bass einspielte. Das Ergebnis ist die 6-Track-EP "Leaving The Ways" und die weiß durchaus zu überzeugen. THE BRIGGS spielen Streetpunk der alten Schule, bewegen sich dabei größtenteils im Mid-Tempo-Bereich, ziehen das Tempo aber auch immer mal wieder gehörig an, wie beim Hardcore-lastigen "All On Me". Die Songs sind kurz, grade und schnörkellos, die hymnenartigen Refrains verursachen akute Ohrwurm-Gefahr, die Gitarren sind dreckig und der Gesang grölig - was will man mehr? Dass die Band dabei äußerst vielseitig ist, zeigt sich vor allem im letzten Track, "Top 40", dessen Strophe einen deutlichen Reggae-Einschlag besitzt, wodurch der grade, punkrockige Refrain noch mehr nach vorne geht. Im Frühjahr 2005 soll das erste volle Album der jungen Band erscheinen, und aufgrund dieser vielversprechenden Erstveröffentlichung sollte man sich den Termin schon mal vormerken.

Leaving The Ways


Cover - Leaving The Ways Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 18:19 ()
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Engulfed By The Swarm

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Kennt einer noch das Metallion? Das war so ein französisches Zine, das es früher immer kostenlos in jedem Plattenladen gab. Da war vor ein paar Jahren mal ein Track von POLTERCHRIST drauf, der jedem Fan technischen Geballers das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Vor zwei Jahren gab’s ein cooles Demo und jetzt sind die Amis endlich bei Season Of Mist gelandet und können "Engulfed By The Swarm" unter die Leute bringen. POLTERCHRIST gehen mit einer unglaublichen Raffinesse und einem technischen Können an ihre komplexen, die nur von wenigen Bands erreicht wird. Ich sach’ mal CRYPTOPSY, NILE, ATHEIST, DEATH - da wird klar, von welcher Art Death Metal hier sprechen muss. Jederzeit bereit, ausgetretene Pfade zu verlassen (zum Bleistift das Drum’n’Base-Intro bei "The Art Of Ferocity", dessen Rhythmus vom Anfangsriff aufgenommen wird), kommen die Jungs immer doch zu Potte und verzetteln sich nicht in ausufernden Jam-Sessions. Das liegt besonders an Drummer Brian, ehemals Death Metal-Hippie mit langen Zauseln und vor allem einem Gespür für perfektes Timing ausgestattet, das nur wenige Drummer haben. Wenn’s zum Song passt, blastet er alles in Grund und Boden, um im nächsten Moment den Song mit einem unglaublichen Groove voranzutreiben und so dafür zu sorgen, dass die Mucke bei aller Komplexität eingängig und nachvollziehbar bleibt. Und das ist ein ziemlich wichtiger Punkt, jedenfalls für mich. Nützt doch nix, wenn sich Mucker auf einer Platte in stundenlangen Solis oder technisch hochkomplexes, aber komplett wirr klingenden, Songs produzieren, man sich die Scheiße aber einfach nicht am Stück anhören kann. POLTERCHRIST verfallen diesem Rausch zum Glück nie und haben mit "Engulfed By The Swarm" eine grandiose Platte abgeliefert, die sie an die Spitze der technischen Metalbands bringt. Und wer waren noch mal MORBID ANGEL hehe?

Engulfed By The Swarm


Cover - Engulfed By The Swarm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:31 ()
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Cold Dead Piece Of Flesh

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SACRIFICIUM machen es mir nicht leicht: auf der einen Seite ist ihr Album "Cold Dead Piece Of Flesh" mit einem grandios growlenden Sänger, jeder Menge Groove und streckenweise fetten Gitarren bestückt, auf der anderen Seite rauscht die CD so an meinen Ohren vorbei und kein einziger Song konnte sich festsetzen. SACRIFICIUM sind handwerklich echt fit und können mit ihrem amerikanischen Death Metal in Sachen Technik locker mit vielen anderen Bands des Genres mithalten. Aber leider hapert’s beim Songwriting, wodurch die Scheibe keine Akzente setzt und man SACRIFICIUM schnell als weiteren gesichtslosen Abklatsch der Ami-Szene abtut. Die Sons grooven ganz gut und wissen durch intelligent gesetzte Breaks und Tempowechsel einiges an Spannung und Abwechslung aufzubauen, aber sind gleichzeitig nicht eingängig genug, um "Cold Dead Piece Of Flesh" aus der Masse heraus zu heben. Manchmal erinnert die Chose an SIX FEET UNDER ("Come Closer"), manchmal an SLAYER ("Psalm Of An Unborn”), aber auf Dauer ödet die Scheibe mich einfach an. Durchschnittlicher Death Metal, der das Schicksal anderer durchschnittlicher Scheiben teilen wird. Live sicher ganz cool, aber auf Silberling nicht sonderlich prickelnd.

Cold Dead Piece Of Flesh


Cover - Cold Dead Piece Of Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:38 ()
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Gibby Haynes And His Problem

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Nach 24 Jahren als Frontmann der psychedelischen Punkrocker BUTTHOLE SURFERS hat sich Gibby Haynes nun also entschlossen, eine Solo-Platte aufzunehmen. Und das Ergebnis kann sich sehen bzw. viel mehr hören lassen: Wirkt die selbstbetitelte CD beim kurzen Reinhören noch etwas seltsam und irgendwie "interessant", erschließen sich bereits beim ersten richtigen Hinhören ein ganzer Haufen toller Songs. Insgesamt geht es sehr ruhig und melodisch zu, aber der größtenteils durch den selbst kreierten "Gibbytronix" Bullhorn Voice Manipulator verzerrte Gesang sowie immer wieder auftauchende kranke Gitarren- und Keyboard-Sounds und –Melodien verhindern, dass das Ganze zu nur schöner Popmusik verkommt. Würde man versuchen wollen, diesen Sound zu beschreiben, käme wahrscheinlich so etwas wie psychedelischer Indie-Pop-Rock heraus. Wirklich gerockt wird allerdings selten, eigentlich nur bei dem schwer-groovenden "Charlie" oder dem letzten Song, "Redneck Sex", der schon fast nach extrem dreckigem Old-School-Hardrock klingt. Einige Stücke sind leider etwas langweilig und belanglos, wie "Superman" oder "15000", andere sind schon wieder fast zu schön, wie z. B. "Stop Foolin", das durch seine analogen 70er Synthie-Sounds und die warme Wah-Wah-Gitarre etwas an AIR erinnert. Gegen Ende wird es mit dem bedrückend-klaustrophischen "I Need Some Help" dann aber auch mal richtig düster - ein großartige Einstimmung zum Amoklaufen. Außerdem werden ein paar echte Hits geboten, wie z. B. das wunderschöne, countryeske "Woo" oder der psychedelisch-poppige Ohrwurm "Letter". In diesem Maße können nicht alle Stücke der Platte überzeugen, aber Gibby Haynes hat hier ein paar echte Perlen geschaffen. Was ihm außerdem hoch anzurechnen ist: Mit dieser Platte hat er gezeigt, dass Popmusik nicht immer und von vornherein schlecht sein muss, sondern dass man Songs schreiben kann, die zwar schnell ins Ohr gehen und angenehm zu hören sind, aber trotzdem die Tiefe und Komplexität besitzen, die sie zu wirklich guten Songs machen.

Gibby Haynes And His Problem


Cover - Gibby Haynes And His Problem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:51 ()
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