Review:

Lost Tapes Vol.1

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Ich bin kein großer Fan von solchen "Giftschrank"-Veröffentlichungen, wobei die von GARY MOORE ("How Blue Can You Get") tatsächlich wertvoll war und ist. Mel Galleys (R.I.P.) TRAPEZE ist eine erstklassige Band, die sicher nicht viele auf dem Schirm haben - und das, obwohl solche Größen wie der eben genannte Mel Galley (WHITESNAKE und PHENOMENA), GLENN HUGHES, Dave Holland (JUDAS PRIEST), Geoff Downes (YES und ASIA) sowie Peter Goalby (URIAH HEEP) an Bord waren. Mit der Einschränkung, dass die Band nach GLENN HUGHES Weggang zu DEEP PURPLE durch ständig wechselnde Besetzungen an Relevanz verlor. Metallville bringt heuer mit "Lost Tapes Vol.1" eben ein solches Release unters Volk, und ich gestehe gerne, dass ich Freude mit dem Album habe.

"Cool Water" ist früher Heavy Rock, der GRAND FUNK RAILROAD und URIAH HEEP in sich trägt und, wie der Titel schon impliziert, relaxt aus den Speakern groovt. TRAPEZE war eine Band, die gerade in den 70ern von sich Reden machte und hier ihre stärkste Phase hatte; somit ist der Sound der Scheibe durchtränkt von Schlaghosen und Plateauschuhen-Moves. Eine Nummer wie "Breakdown" könnte sich aber durchaus auch heute auf THE DEAD DAISIES oder BLACK COUNTRY COMMUNION drehen, da es eine reine GLENN HUGHES dominierte funky-Heavy Rocknummer ist, die typisch und unverkennbar für den Wahl-Kalifornier steht. Hier, bei solchen energischen Songs, ist auch "Lost Tapes Vol.1" am stärksten. "So in Love" als Kontrast dazu gesungen von Mel Galley kann sich dagegen nicht ganz behaupten. Indes setzt seine Gitarre immer mal wieder starke Akzente ("Who Do you Run To" und "Going Home"), und auch sein Songwriting hält die Qualität.

Das Album versprüht puren 70er-Jahre-Flavor, ist soundmäßig nicht immer homogen, was natürlich den verschiedenen Aufnahmezeiträumen geschuldet ist. Im Großen und Ganzen ein spannendes, sehr authentisches, wertiges und schön aufgemachtes Zeitdokument.

 

 

Lost Tapes Vol.1


Cover - Lost Tapes Vol.1 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:50 ()
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DetoNation

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Heidewitzka, Herr Kapitän, fuck! Zehn Jahre nach der eigenen Kapitulation kehren ENDSTILLE mit einer eindrucksvollen "DetoNation" zurück. Nach einem eher "ruhigen" Einstieg folgt das vor Release losgelassene Geschoss "Jericho Howls" - und das erfüllt in beinahe stereotypischer "selffulfilling prophecy" sämtliche Klischees über alles. Es herrscht Fliegeralarm, es macht "äh", Zingultus zischt-kreischt deibelisch, Tim knüppelt und knüppelt und knüppelt, der Rote spielt stoisch seinen Kram, wie nur er es kann, und Cruor ist wie immer und eigentlich kaum zu hören. Schön hell, im doppelten Sinn. Es ist ENDSTILLE. Fuck. Attack, Attack! Mit "Tochnit Aleph" zeigen die Kieler dann, was sie abseits highspeediger Frontangriffe eben auch echten Groove können - auch wenn sie es in dem Song nur zwei Minuten ohne Gehämmer aushalten. Und beim folgenden "Destined To Silence" dürften ENDSTILLE-Amateure so etwas wie Melodie erkennen. Aber die braucht eh keiner. Weder Amateure, noch Melodien - fuck. Wie stets endet auch Werk neun mit der "Endstille", diesmal ist es "(Weltkrieg)". Und das alles lässt die Anhänger der norddeutschen Mannschaft begeistert zurück, weil jede Sekunde dieses Werks ENDSTILLE atmet - und weil ENDSTILLE eben einzigartig sind. Ach: Diesmal gibt es keine zehn Songs, sondern neun (okay - zur ausverkauften Limited Vinyl Edition gibt es per Single einen zehnten dazu). Fuck Hell, Fuck Fuck, Doppelfuck!

 

 

 

DetoNation


Cover - DetoNation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:0 ()
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Kingslayer

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Bereits mit seinen ersten beiden sehr starken Alben „Usurper Of The Oaken Throne“ und „Incantation Rites“ und nicht zuletzt durch grandiose Live-Performances hat sich das deutsch-englische Quintett in die Herzen der Doom-Fans gespielt. Dabei - und das ist wahrscheinlich das „Geheimnis“ der Band - beherrscht sie alle Facetten des langsamsten aller Metal-Genres wahrlich meisterhaft: schleppende Schwere, ausladende Epik, aber auch die alles planierende Midtempo-Dampfwalze. So geben sich THRONEHAMMER auch auf ihrem neuen Streich keinerlei Blöße, und wenn, wie es die Legende besagt, das dritte Album über Aufstieg oder Niedergang einer Band entscheidet, dann wurde auf „Kingslayer“ alles richtig gemacht. Bereits mit dem siebenminütigen, stampfenden Opener „Reign Of Steel“ ist die Marschroute klar: die bisherigen Stärken sind weiter ausgebaut und das Songwriting nochmals verfeinert worden. Mit dem eingängigen Titelsong gönnt man dem Hörer eine kurze Pause,  bevor mit „Sacrosanct Grounds“ und „Echoes Of Forgotten Battles“ gleich zwei Breitwandgeschosse anstehen, denen mit „Shieldbreaker“ und „Mortal Spheres“ zwei kürzere Nummer folgen, bevor das Finale eingeläutet wird. „Triumphant Emperor“, „Halcyon Days Of Yore“ und das überragende „Ascension“ (für mich der bisher stärkste THRONEHAMMER-Song überhaupt) werden, wie der Rest des Albums, nicht nur von tonnenschweren Riffs getragen, sondern auch vom Gesang Kat Shevil Gillhams, die einmal mehr über raues Fauchen, Growlen bis hin zu düsterem Klargesang alle Facetten mitreißend abdeckt. Natürlich kann man (wie fast immer bei Doom, aber das liegt in der Natur der Sache) kritisieren, dass der eine oder andere Zwischenpart etwas kürzer hätte ausfallen können, aber trotz einer Länge von 73 Minuten klingt hier nichts konstruiert oder künstlich aufgeblasen, sondern wie aus einem Guss; man merkt der Band jederzeit an, dass sie genau dieses Album und kein anderes machen wollte. „Kingslayer“ ist für jeden Doom-Fan nix anderes als Pflichtprogramm! 

 

Kingslayer


Cover - Kingslayer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 73:44 ()
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American Gothic

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Mein Kollege Karsten hat die Truppe aus Denver, Colorado vor ziemlich genau drei Jahren in seinem Review zum Vorgänger „A Romance With Violence“ in die Post Black Metal-Ecke gestellt, was ich nicht so recht teilen möchte. Die aus Mitgliedern von unter anderem STORMKEEP und BLOOD INCANTATION bestehenden WAYFARER spielen eine sehr originelle Mischung aus Black Metal und Folk/Country und gehen für meinen Geschmack viel eher als die „amerikanischen PRIMORDIAL“ durch. Aber auch wenn sich über stilistische Befindlichkeiten vortrefflich streiten lässt, steht eines fest: auf „American Gothic“ (der Albumtitel führt wirklich in die Irre - mit Grufti-Dünnbrettbohrer-Jodeltum hat die Band rein gar nix am Hut!) verbinden Band-Gründer Shane McCarthy und seine Mannen große Melodien mit knackiger Härte und zwar ausladendem, dennoch eingängigem Songwriting, das sich in epischen Hymnen wie „The Cattle Thief“, „False Constellation“, dem treibenden „Reaper On The Oilfields“, dem hypnotischen „A High Plains Eulogy“ oder dem gekonnt zwischen ruppigen Eruptionen und getragenen Passagen pendelnden „Black Plumes Over God’s Country“ entlädt. Eine schwache Nummer ist hier weit und breit nicht auszumachen, und zumindest die CD-Version enthält mit „Night Shift“ noch eine coole Cover-Version eines Klassikers von SIOUXSIE AND THE BANSHEES, die unausweichlich tatsächlich einen leicht gotischen Anstrich hat. Richtig fein ist auch das faltbare Booklet des Digipaks ausgefallen, das einer Wildwestzeitung aus dem Jahr 1934 („1934“ lautet auch ein kurzes Instrumental auf dem Album) nachempfunden ist und optisch viel hermacht. „American Gothic“ ist ein sehr starkes Album, das von vorne bis hinten überzeugt!

 

 

American Gothic


Cover - American Gothic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:24 ()
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Apostasy

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WELCOME TO PLESHIWAR huldigen auf ihrem Debüt "Apostasy" Melancholie und suhlen sich, auf herrliche Art und Weise, auf der Schattenseite des Lebens. Feierlich-traurige Klänge und zähfließend sakrale Melodik kriechen aus den Boxen.

Ich kenne das hessische Quartett bereits von seiner EP "Unsolved", die im Sommer 2022 veröffentlicht wurde. Die EP fiel mir letztes Jahr direkt positiv auf und ließ mich in 90er-Jugenderinnerungen à la MY DYING BRIDE und PARADISE LOST schwelgen. Umso gespannter war ich auf das Longplayer-Debüt der Truppe.

Direkt beim ersten Song fällt mir die druckvolle Produktion auf. Hier konnten WELCOME TO PLESHIWAR eine Schippe drauflegen, was insbesondere dem Drum-Sound gut zu Gesicht steht. Die einzelnen Instrumente sind schön herauszuhören. "Apostasy" wurde von Andy Classen im Stage One Studio produziert und wird am 09. November 2023 über Black Sunset/MDD erscheinen.

Als der Opener "Apostasy Pt.1" nach knapp zwei Minuten an Härte zunimmt, aber die Gitarre viel Melodie gibt, denke ich kurz an AMOPRHIS. Der Track ist abwechslungsreich und offenbart verschiedene Stimmungen. Aber immer wieder umhüllt den Hörer ein Schwalk Schwermut, wie auf einem beschwerlichen Gebirgsmarsch. Die wummernden Bassläufe sind, so ist in der kurzen Historie der Band bereits heraushören, typisch für WELCOME TO PLESHIWAR. "Sisyphean Task (Le Mythe De Sisyphe)" doomt schleppend und stampfend in tiefen Klängen los; auch Sänger Sascha Kaiser growlt ultratief. Nach drei Minuten nimmt der Song etwas mehr Tempo und Drive auf, um nach einer guten Minute wieder in den düsteren Keller abzusteigen. Speziell gegen Ende, als das Keyboard deutlichere Präsenz erhält, herrscht Elegie. In Midtempo und rhythmisch-stampfend geht es mit "Sorrow" weiter, der Song wechselt mehrfach Tempo und Kolorit. Kaisers Stimme variiert ebenso, zwischendurch wird im erzählenden Stil vorgetragen. Karsten Goebels Gitarre nimmt sehnsuchtsvolle Züge an. Alles in allem bleiben die Klänge im Stile der Peaceville-Qualitätskapellen wie MY DYING BRIDE, und WELCOME TO PLESHIWAR holen den 90er-Düster-Sound gekonnt ins Hier und Jetzt. Zu "Darkness Within Light" leiten Pianoklänge ins Sound-Niederholz ein. Der Track entwickelt sich nach und nach, in einem Zwischenpart erklingen Keyboard und Samples. "Praying Mantis" startet schneller, härter und rauer; das Tempo wechselt wiederholt. Der Bass summt und schnurrt. Ähnlich wie schon bei "Unsolved" auf der gleichnamigen EP, ergibt sich bei dieser starken Nummer ein Indienbezug, der ja bereits im Bandnamen verankert ist. Übrigens wurde 1997 von TIAMAT auf "A Deeper Kind Of Slumber" bisweilen ebenfalls die Sitar eingesetzt. Quasi jeder Track auf "Apostasy" besitzt progressive Fragmete. "Apostasy Pt.2" ist bereits der letzte Song und präsentiert sich abwechslungsreich und mit guter Death Metal-Schlagseite. Song und Album enden aber harmonisch.

Es wäre an der Stelle zu einfach zu sagen, WELCOME TO PLESHIWAR klingen wie MY DYING BRIDE oder wie die frühen ANATHEMA (z. B. zu "The Silent Enigma" 1995), denn die Hessen haben ihren eigenen Stil. Um dem Album das Premium-Prädikat "Tipp" zu geben, hätte es den einen oder anderen richtigen Hit enthalten müssen, aber die Band haut mit "Apostasy" einen starken Erstling raus.

 

Apostasy


Cover - Apostasy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 37:40 ()
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Sonic Mojo

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Ich gebe unumwunden zu, dass ich es schade finde, dass Charlie Huhn nun nicht mehr bei FOGHAT ist. Seine Vocals waren mir schon bei GARY MOORE und VICTORY ein Ohrenschmaus. Diese Position bedient nun zum ersten Mal Scott Holt, der auch noch die zweite Gitarre beisteuert. Neben Schlagzeuger und Gründungsmitglied Roger Earl ist nur noch sein Sidekick Bryan Bassett (Guitars), vom Vorgänger-Album dabei. Die Position am Bass bedient heuer Rodney O'Quinn.

"Sonic Mojo" ist das erste Studioalbum seit 7 Jahren. Ihre Rezeptur, Boogie, Blues und Hard Rock in einer coolen Melange zu verrühren, haben FOGHAT indes nicht verändert. Der Longplayer hat eine sehr gechillte Ausrichtung. Mir ist das Werk etwas zu ausgeruht, was auch an Neusänger Scott Holt liegt; ihm fehlt leider die Dynamik seines Vorgängers in den Stimmbändern. "I Don't Appreciate You" ist da eine willkommene Ausnahme. Auch die Coverversion(en), u.a. "Let me Love you Baby" (von WILLI DIXON), kommen ganz gut aus dem Startblock. Aber ansonsten ist mir das Album größtenteils zu bummelig. Zum Runterkommen eignet sich "Sonic Mojo" ohne Frage, man muss nur aufpassen, dass man nicht gleich in ein Nickerchen verfällt.

Ein Album für Bluse Rock-Fans, die ihren Blues gerne bequem serviert haben möchten.

Sonic Mojo


Cover - Sonic Mojo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:14 ()
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Alive

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Ganz ehrlich, ich finde ja das Konzept von CORELEONI durchaus fragwürdig: bereits veröffentlichte Songs in einer anderen Besetzung erneut zu verwerten, auch, zugegeben, wenn es klasse Nummern sind. Anyway, das ist eben der Inhalt der Band um GOTTHARDs Gitarrist Leo Leoni. Nun veröffentlicht das Kollektiv nach drei Studio-Longplayern mit "Alive" sogar ein Live-Album.

Neu ist Sänger Eugent Bushpepa, der Everbody's Darling Ronnie Romero ersetzt. Und um es gleich vorweg zu nehmen, Neusänger Eugent macht live eine gute Figur, kann aber weder Ronnie noch Steve Lee (R.I.P.) das Wasser reichen. Die Aufmachung des Albums ist gelungen. Die CD ist optisch einer Schallplatte nachempfunden, was funny ausschaut, und auch das Artwork gefällt; allerdings fehlt ein Booklett. 14 Songs inkl. Intro und einer Spielzeit von 54 Minuten sprechen für sich. Der Klang ist authentisch und kraftvoll. Handwerklich bietet das Kollektiv eine nahezu fehlerfreie Performance an. Die Songs grooven und versprühen viel positive Energie. Es gibt zu den alten GOTTHARD-Gassenhauern auch ein paar neue Nummern, die sich unauffällig ins Set integrieren und somit für ihre Qualität sprechen. "Alive" macht Spaß, die Live-Atmosphäre wird stimmig transportiert.

Wer mit der Band CORELEONI was anfangen kann, wird mit dem Album nicht enttäuscht. Für alle anderen bietet sich hier eine starke Gelegenheit, sich ein Bild zu verschaffen.

 

 

 

Alive


Cover - Alive Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:11 ()
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Heaven Comes Down

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Auf der einen Seite sind das 1985er-Album "Under Lock And Key" und der Song "Unchain The Night" das, an was sich DOKKEN bei mir messen lassen muss. Auf der anderen Seite muss auch ich feststellen, dass wir 2023 haben. Dem zufolge sind Vergleiche zwar nicht unzulässig, aber durchaus zu relativieren. Ergo - was hat das neue DOKKEN-Werk "Heaven Comes Down" also zu bieten: zehn gute Songs, denen man DOKKEN anhört, ein Album das man gut durchhören kann und welches mit einer virtuosen Gitarrenarbeit aufwartet (Jon Levin). Dass der gute Don nicht mehr ganz die Stimmgewalt früherer Tage hat, dürfte ein jedweder Fan einsehen. Aber trotz tiefer gestimmter Stimme und weniger Variationen, hört man auch den Gesanglinien DOKKEN an. Mit "Fugitive" und der Single "Gypsy" hat man zwar die Highlights gleich vorn, aber auch eine Ballade wie "I Remember" kommt cool rüber. Fans der Band werden damit ihren Zeitvertreib haben, Neueinsteiger dürften wohl lieber zum oben genannten Referenzwerk greifen. Anyway - läuft!

 

Heaven Comes Down


Cover - Heaven Comes Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:8 ()
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Back To The Blues ( Re-Release)

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"Back To The Blues" war, wie der Titel schon vorgibt, GARY MOOREs Rückkehr zum Blues. Mit dem starken "Dark Days in Paradise" und dem darauffolgenden "A Different Beat" beschritt der irische Ausnahmegitarrist zuvor eher ungewohntes Terrain. Genauer gesagt, prägten die zwei Alben moderne und elektronische Sounds, und sein Songwriting hatte einen poppigen, zuweilen funkigen Ansatz.

Nun, im neuen Jahrtausend stand wieder der Blues im Zentrum von Garys Aufmerksamkeit. Heuer veröffentlicht BMG “Back To The Blues” neu und erstmals auch auf Vinyl. Diese Veröffentlichung enthält neben den Songs des Originals auch die Bonustitel “Picture Of The Moon" (Single Edit), “Cold Black Night" (Live At VH1) und “Stormy Monday" (Live At VH1) sowie neue Liner Notes von Dave Everley.

"Enough Of The Blues" hatte GARY MOORE somit beileibe noch nicht. Diese typische und rockige Nummer eröffnete das Album, indes blieb eine gewisse Modernität gerade in der Rythmus-Sektion erhalten. "You Upset Me Baby", ein Blues-Klassiker, groovte inklusive Bläser nahezu im Big Band Sound aus den Boxen und vertrieb die modernen und zeitgemäßen "Geister" aus dem Hörgang, ehe sie mit dem harten und aufgekratzten "Cold Black Night" wieder dezent zurückkehrten. Der Longplayer ist songwriterisch ein unverkennbares GARY MOORE-Werk, das einen wunderbaren räumlichen, satten und kraftvollen Klang hat. Gerade Bass und Schlagzeug sind ungemein präsent, dynamisch und flankieren Garys leidenschaftliches Spiel gewinnbringend. Seine wunderbare charakteristische Gitarre mit dem hohen, zum Teil schreienden Ton bindet und prägt die Stücke. "Picture Of The Moon" kommt so nahe an den Hörer, geradezu intim, man hat das Gefühl, Gary würde direkt im Speaker sitzen. “Back To The Blues” ist ein modern ausgerichtetes, und kontrastreiches Blues-Album, mit viel Rockappeal, das immer wieder die Grenze zum Hard Rock berührt, in einem athletischen Sound. Für GARY MOORE und Gitarren-Rock-Fans ein Muss, sofern man es noch nicht hat.

Die Bonus-Tracks sind "nice to have", als zwingend oder bereichernd empfinde ich sie dennoch nicht.

Back To The Blues ( Re-Release)


Cover - Back To The Blues ( Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 61:43 ()
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Vertrieb:
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The Art Of Decay

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SACRIFIRE konnten mich schon mit Ihrer 4-Track EP begeistern, die während der Pandemie das Licht der Welt erblickte. Leider wurde der Output zwar äußerst wohlwollend von der Presse aufgenommen, aber mangels möglicher Live-Präsenz konnte das Werk nicht optimal promoted werden. Dies wird sich hoffentlich mit dem ersten Longplayer „The Art Of Decay“ ändern und die Band, die Mitglieder von Bands wie WARPATH, DISBELIEF und SOUL DEMISE in ihrem Lineup beinhaltet, auf ein neues Level pushen.

SACRIFIRE zeichnen sich besonders durch den Gesang von Dirk Weiß aus, der bei WARPATH für die Brüll-Sektion verantwortlich ist, aber bei SACRIFIRE eher leisere Töne anschlägt. Wer von SACRIFIRE brutalen Metal erwartet, wird enttäuscht werden, da die Band gekonnt im Fahrwasser von Bands wie PARADISE LOST, TYPE´O´NEGATIVE oder CEMETARY schippert. Die getragene Atmosphäre stellt sich sogleich bei dem Opener „Into Infinity“ ein, wobei auch einzelne musikalische und gesangliche Ausbrüche zu verzeichnen sind. Songs wie „Juggenaut“ oder „Arms Of Morpheus“ bedienen sich allen Stilelementen des Dark-Metals und bleiben im Ohr hängen. Für mich ist es interessant zu hören, dass oft die Gitarren dominieren und der Gesang bewusst zurückgenommen wird, was zu einem einzigartigen Sounderlebnis führt, welches man von wenigen Bands kennt. Bezüglich der Gitarren kann bei einigen Parts der Queerverweis zu DISBELIEF gezogen werden, aber der Gesang verhindert brutale Ausbrüche und somit unterstützen die Gitarren eher die tiefen Emotionen, welche die Vocals von Dirk beinhalten.

Natürlich erfinden SACRIFIRE das Doom-Metal-Gothic-Rad nicht neu und bedienen sich bekannten Stilelementen, aber man bemerkt, dass Profis am Werk sind, die wissen, wie ein erfolgreicher Song zu klingen hat. Das düstere Gemisch macht Spaß, passt zu einem düsteren Herbstabend und wird sicher einige Freunde finden. Bevor der geneigte Fan einen edlen Wein öffnet, um stilvoll der Klängen zu lauschen, sei gesagt – Dirk hat an einigen Stellen noch genug Power, um den Wein in ein zünftiges Bier zu verwandeln und kann auch dem metallischen Anspruch gerecht werden. Daumen hoch für eine Band, welche den Gothic Metal lebt und niemals auf sinnfreie Klischees zurückgreift.

 

The Art Of Decay


Cover - The Art Of Decay Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:0 ()
Label:
Vertrieb:

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