Review:

Wake Of Ashes

()

Was macht man als Euro Power Metal Fan, der späten 90er und frühen 00er Jahre, wenn die Heroen nachlassen oder es schlicht wenig neue Veröffentlichungen in diesem Genre gibt? Man nimmt die Dinge selbst in die Hand. Und genau das war der Startschuss von BURNING SUN (natürlich benannt nach dem HELLOWEEN Song). Zoltán Papi ist einer der größten Fans, die ich kenne und so weiß er natürlich genau wie seine Scheibe zu klingen hat. Mit Hilfe des MERCILESS LAW Sängers Pancho Ireland hat Papi 8 veritable, meist sehr flotte Power Metal Hymen zusammengezimmert, die sich gut zwischen Deris-HELLOWEEN, CRYONIC TEMPLE, HELICON, STEEL ATTACK oder NOSTRADAMEUS machen. Natürlich darf auch ein gewisser Nerdfaktor nicht fehlen und so drehen sich die Texte um Zoltáns Word of Warcraft Character Emaly. Munter davon galoppierende Nummern wie „Hundred Lions“ oder „Darkfang Keep“ passen perfekt zu Konzept und wecken tatsächlich die Lust mal wieder zu zocken. „Wake Of Ashes“ hat nicht den Anspruch die Metalwelt aus den Angeln zu heben, funktioniert aber klasse als persönlichen Tribut an ein etwas in Vergessenheit geratenes Genre. Bei „Under The Burning Sun“ darf dann die tschechische Sängerin Alena Krákorová ans Mikro und macht ihre Sache ziemlich gut. Vom Sound ihrer Stimme erinnert das an Kimberly Goss und könnte auch von den großartigen SINERGY sein. Das bei einem Song Cederick Forsberg die Finger an den Saiten hatte, überrascht da dann nicht mehr wirklich. Coole Scheibe, die Spaß macht.

 

 

 

Wake Of Ashes


Cover - Wake Of Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 33:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Public Address

()

DEGREED scheinen es langsam wissen zu wollen. Nach dem starken Longplayer "Are You Ready" (2022) legen die vier Schweden bereits heuer einen neuen Longplayer nach. So schnell waren sie noch nie. Somit dürfen wir annehmen, dass der Vierer sich kreativ in einer Hochphase befindet und eben diese ihrem Publikum schnellstmöglich präsentieren will. Und tatsächlich ist "Public Address" ein überzeugendes und schmackhaftes Album geworden.

DEGREED kredenzen uns zu Beginn dynamischen Hard Rock, der nach vorne marschiert und im Kern oft mit einem packenden Refrain garniert ist. Doch die Band hat einige überraschende Moves im Repertoire, die das Werk spannend und abwechslungsreich machen. Das mit viel Bombast behängte und schneidige "The Way of The World" ist eines dieser interessanten Stücke. Oder auch das schwülstige, an TNT mahnende, mit 80er Keyboard verzierte "This Is Love" verdutzt den Zuhörer, punktet aber mit gehaltvoller und ergreifender Melodie. Hierbei muss der variable, emotionale und leidenschaftliche Gesang von Bassist und Sänger Robin Eriksson Erwähnung finden. DEGREED überzeugen auf "Public Address" mit griffigen Melodien, nahezu durchweg gelungenen Songs und einem modernen, detaillierten und sehr geschmeidigen Sound. Gleichwohl schaffen sie es, nicht zu poppig oder gar kitschig zu klingen. Wer auf Melodic Rock / AOR nordeuropäischer Machart steht, darf hier ungehört zugreifen.

 

Public Address


Cover - Public Address Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Race Of Time

()

Schaut man auf das Artwork von VYPERAs "Race Of Time", so bekommt man den Eindruck: Frontiers Records legt wenig Wert auf die visuelle Unterstützung des Albums. Vielleicht trumpft das Quintett ja musikalisch so auf, dass sich jede weitere Investition als unnötig herausstellt. Wobei ich konstatieren muss, dass ich diese Ansicht, wenn sie denn so wäre, nicht teilen kann.

"Race of Time", das Zweitwerk der Schweden, ist kein schlechtes Album, aber eben auch kein herausragendes. Weder handwerklich noch songwriterisch und schon gar nicht inspirationstechnisch können VYPERA überzeugen. Die fünf Musiker bieten eine gefällige Mischung aus 80er Jahre geprägtem Hair Metal, der sich mal an DOKKEN, WARRANT oder auch den üblichen Verdächtigen orientiert, ohne die Klasse der Originale zu erreichen. Ihre Landsmänner von NESTOR haben einen ähnlichen Ansatz, diesen aber konsequenter und auch mit mehr eigenem Anstrich umgesetzt.

Das Album bietet somit typische Genrekost. Der Sound und die Darbietung sind roh und "ungekämmt", was auf der einen Seite etwas holprig klingt, aber auf der anderen Seite einen gewissen authentischen Charme entfaltet. Hier kommt es auf die Perspektive und Sympathie des Hörers zu Band und Album an. Vielleicht ist das Artwork ja doch genau das richtige, zumindest werden hier keine zu hohen Erwartungen geweckt.

 

 

 

Race Of Time


Cover - Race Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Inception

()

Nach einigen Querelen hat sich ART NATION wieder zusammengerauft, Gründungs-Gitarrist Christoffer Borg ist zurück und passend zum "Neustart" heißt das Werk "Inception". Und tatsächlich scheint frische Energie in den Adern der Schweden zu fließen. Das Eröffnungs-Duo aus dem aufgekratzten und stürmischen "Brutal & Beautiful" und dem groovend getriebenen "The Last Of The Burned" setzt hier, gleich zu Beginn, ein Ausrufezeichen. Stark, wie es ART NATION gelingt, energische Härte und feinfühlige Melodie so ineinander zu drapieren, dass beides greift - und das durchaus gleichberechtigt und harmonisch. Die sich oft im Grenzbereich bewegende Stimme von Mastermind Alexander Strandell punktet mit ihrer präzisen, hohen Klarheit und gleichzeitiger Schärfe. Das Songwriting ist nahezu immer mit einem packenden Refrain bestückt, der seine Widerhaken ins Fleisch des Hörers bohrt. Dass dies oft mit gleichem Aufbau, ähnlicher Struktur und dazu recht simpler Keybordarbeit einhergeht, stört Genre-Anhänger sicher nicht sonderlich.

ART NATIONs Neustart darf als gelungen bezeichnet werden. "Inception" ist ein modern klingendes, kompaktes Melodic Rock-Album, das unterhalten will. Und das macht es mit Energie und griffigen Melodien.

 

 

 

Inception


Cover - Inception Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Joel Hoekstra’s 13 - Crash of Life

()

Joel Hoekstras aktive Zeit mit WHITESNAKE wird wohl eher im überschaubaren Rahmen bleiben. Hat doch Bandchef David Coverdale das Ende der weißen Schlange im Blick. Und, wenn ich das anmerken darf, völlig zu recht. Somit macht es durchaus Sinn für den Gitarristen, auch seiner Solokarriere wieder etwas Leben einzuhauchen. Hierfür hat sich Joel mächtige Unterstützung geholt, ohne dabei übermäßig namedropping zu betreiben. Tatsächlich machen seine Mitmusikanten JOEL HOEKSTRA'S 13 doch irgendwie zur Supergroup. Aber zugegeben, in der heutigen digitalen Welt ist dieser Begriff bei weitem nicht mehr das, was er früher einmal war, als diese Supergroups auch live im Studio und gar auf der Bühne gemeinsam musizierten. Ich schweife ab.

"Crash Of Life" ist Soloalbum Numero drei, und die hochkarätige Besetzung verdient Erwähnung, da sie eben das Album mitprägt. Derek Sherinian mischt mit seinem Keyboard- und Orgelspiel ordentlich Classic Rock Moves unter die Kompositionen, und Sänger Girish Pradhan begeistert mit seiner unverbrauchten, markigen und bärenstarken Stimme. Dass Jeff Scott Soto nur für die Backing Vocals gebraucht wurde, spricht hier Bände. Um die Aufzählung zu vervollständigen, die wuchtige, aufspielende, antreibende Rhythmus-Sektion wird von Tony Franklin und Vinny Appice übernommen.

JOEL HOEKSTRA'S 13 positioniert sich gekonnt zwischen Classic und Melodic Rock; die Übergänge sind fließend, mal hat das eine Genre Übergewicht, mal schiebt die erwähnte Orgel die Songs in die 70er / Anfang 80er Jahre. Wobei hier sowohl die Produktion als auch die Arrangements nie angestaubt, antiquiert sind, sondern immer auch eine gewisse Moderne in sich tragen.

Der kernige Opener "Everybody knows Everything" hat eine geschmeidige Melodie und einen packenden Refrain, der an Joe Lynn Turners RAINBOW-Zeit denken lässt - ja wenn da nicht Girish mit seiner Stimme eine Schippe ungestüme frühe TESLA oder BADLANDS mit drauf packen würde. "Damaged Goods" würde wunderbar zu Davids Schlange passen, und das entrückte "Torn into Lies" kann sich mit Tom Kiefers (CINDERELLA) Schmachtballaden messen. "Far Too Deep" holt dagegen die Keule raus, der wuchtige Song ist düster und an der Grenze zum Metal. Das Songwriting ist zum Zunge schnalzen; ich kann keiner Nummer die Berechtigung absprechen, veröffentlicht zu werden, ausnahmslos jede verdient es. Das Gitarrenspiel des New Yorker Gitarristen ist famos und druckvoll und zu keiner Zeit unpassend dominant, sondern immer songdienlich und verbindend.

"Crash Of Life" ist ein bockstarkes Album geworden. Wer hätte nicht Lust, diese "Band" mit diesem feinen Material mal live zu sehen? Leider, so prognostiziere ich, wird dies nicht geschehen. Das ist sehr schade!

 

 

 

 

Joel Hoekstra’s 13 - Crash of Life


Cover - Joel Hoekstra’s 13 - Crash of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Zwielicht

()

Es soll ja in subversiven Kreisen diverse Leute (mich eingeschlossen!) geben, die beim reinen Hören oder Lesen von Begriffen wie „Deathcore“ übelsten Ausschlag, Zuckungen und Brechreiz bekommen. Wenn das Ganze zudem noch mit „symphonischen“ Elementen garniert wird, scheint Waterboarding dagegen wie pure Erholung zu wirken. Nun ergibt es sich aber, dass MENTAL CRUELTY diese hippe Mischung nicht nur auf ein sehr erträgliches Niveau hieven, sondern sogar über weite Strecken durch cleveres Songwriting überzeugen. Was bei gleichgesinnten Bands oft in wirren Mittel-zum-Zweck-Krach ausartet, hat bei dem Quintett aus Karlsruhe unerwartet viel Struktur; der Bombast und die epischen Parts werden sehr zielgerichtet eingesetzt, und auch der Klargesang, der hin und wieder das Geschehen dominiert, wirkt nicht aufgesetzt, sondern wird punktgenau integriert – lediglich die sterile, künstlich tönende Doublebass zerrt an den Nerven. Wer also dieser sehr krawalligen Stilrichtung gegenüber aufgeschlossen ist, bekommt etwa mit „Obsessis A Daemonio“, „Nordlys“, dem getragenen Titelsong oder dem mit mächtigen Midtempo-Passagen versehenen „The Arrogance Of Agony“ einige sehr gelungene  Stücke, die „Zwielicht“ neben einem ansehnlichen Digipak mit 16-seitigem Booklet inklusive aller Texte für die Zielgruppe mehr als interessant machen. Wer es allerdings gerne oldschoolig, rotzig und weniger hektisch-kalkuliert mag, sollte nach wie vor einen großen Bogen machen…

 

Zwielicht


Cover - Zwielicht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

All Hell's Breaking Loose

()

RAVEN gehören zu dieser Sorte von Bands, die man entweder gerne mag oder aber so gar nichts damit anfangen kann. Wer zu den Letzteren zählt, kann jetzt getrost aufhören, hier weiter zu lesen. Für alle anderen ist die neue Scheibe de facto ein Pflichtkauf.
Wo RAVEN drauf steht, ist schlicht und ergreifend RAVEN drin.

Da sind jede Menge schräge Melodien mit dem typischen Gesang von John Gallagher (Gesang, Bass), der sich häufig im Fallsettbereich tummelt, mitreißende Riffs von Mark Gallagher (Gitarre), Hocks en masse und ansonsten jede Menge Spaß und Chaos. Den unvergleichlichen Antriebsmotor für die Chose mimt erneut Mike Heller (Schlagzeug). Ich habe den Eindruck, dass er nun so richtig im Triumvirat angekommen ist, denn “All Hell's Breaking Loose“ ist die härteste und schnellste Scheibe in der nun schon 49 Jahre dauernden Geschichte der Truppe. Mit welcher Perfektion und Kraft er jeden einzelnen Track anschiebt, ist allein schon die Anschaffung der Platte wert. Es fällt mir sehr schwer, einzelne Nummern herauszuheben, da abermals nur Killer auf dem Album zu finden sind. Die NWoBHM Pioniere haben sich allerdings dieses Mal von besagter Stilrichtung deutlich in Richtung Speedmetal bewegt. Lediglich “Victory's Call“ trägt etwas mehr vom NWoBHM-Gen in sich und hat sich letztendlich zu meinem persönlichen Favoriten gemausert.

Produziert wurde das gute Stück Schwermetal in Hellers eigenem Studio "Heaven And Heller Studios" in Los Angeles.
Das Cover-Booklet-Konzept ist im Übrigen, ähnlich wie bei “Metal City,“ im Comicstil gehalten, was überdies den Spaßfaktor an der CD unterstreicht.

Bei “All Hell's Breaking Loose“ ist der Titel ganz und gar Programm. Das Ding geht voll auf die Zwölf ohne Punkt und Komma.

All Hell's Breaking Loose


Cover - All Hell's Breaking Loose Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Passion Of Dionysus

()

David DeFeis wird keine Alben mehr veröffentlichen wie "Noble Savage" oder "Invictus" - Punkt. Dass VIRGIN STEELE 2023 eine andere Band ist und der maßgebliche Künstler sich verändert hat, ebenso seine Art und Weise, ein Album zu produzieren, sollte mittlerweile auch bei den letzten Metalheads und Anhängern der Band angekommen sein. Somit fokusieren wir uns doch am besten auf den Inhalt des neuen Albums und lassen den melancholischen Blick in die glorreiche Vergangenheit ruhen.

"The Passion Of Dionysus" kommt 5 Jahre nach dem nennen wir es mal "quantitativen Kontrollverlust" des "Seven Devils Moonshine" Boxsets. Und ambitioniert, kreativ, inspiriert und auch den Hörer fordernd ist der New Yorker Multiinstrumentalist auch heuer geblieben. Die Geschichte von Dionysos, dem jüngsten der griechischen Götter und Sohn von Zeus, steht im Zentrum des Albums. Aber es geht nicht nur um griechische Mythologie, sondern auch um Kontrolle, Zurückhaltung, um nichts weniger als um die Freiheit des Individuums und die Frage, "ob es Platz in unserer Gesellschaft für das irrationale und Wilde gibt" (Zitat DeFeis). Und u.a. dieser wilden Frage geht David DeFeis in knapp 80 Minuten und 10 Songs nach. Unterstützung findet er wieder in seinem langjährigen musikalischen Partner und Gitarrist Edward Pursino, und den Rest, d.h. Songwriting, Produktion, Vocals, Keyboards, Bass, Drums übernimmt er himself.

Und natürlich finde ich das Schlagzeugspiel nicht immer passend und überzeugend. Zum Teil "zerstückelt" David damit die Songs; vom synthetischen Klang der Drums reden wir hier noch nicht einmal. Und natürlich sind die Kompositionen zu oft überladen mit Effekten und symphonischem Bombast. Und auch die hohen Schreie, die mit Studiotechnik gepimpt sind, gehen dem Hörer doch hin und wieder auf die Nerven. Aber hier sind auch starke Melodien zu entdecken. Und wenn man sich intensiv mit dem Werk beschäftigt, gibt es einiges, was durchaus innovativ, anspruchsvoll und künstlerisch wertvoll ist. Kurzum, es gibt tolle Songs auf "The Passion Of Dionysus".

"The Gethsemane Effect" hat einen packenden Groove. Die Gesangslinie steckt voller Emotion, und die Gitarre, die Pursino spielt, ist empfindsam und beseelt. Der Song bietet Rock mit symphonischer Verzierung, aber auch metalisches Muskelspiel wird zuweilen geboten. Songs, die an oder auch über die 10 Minuten gehen, sind der Standard auf dem Album. Gradlinig, wie bei "Black Earth & Blood", werden diese selten erzählt, Wendungen gehören zum Konzept. "The Ritual Of Descent" hat vier Parts und geht nahezu 13 Minuten. Das ist spannend, aber auch herausfordernd.

Wer den letzten Veröffentlichungen von VIRGIN STEELE etwas abgewinnen konnte, wer sich nicht von dem zuweilen etwas unausgewogenen Klang hat abschrecken lassen, wird auch an diesem Werk Gefallen finden. Generell, wer auf progressiven, symphonischen, epischen, konzeptionellen Rock und Metal steht, sollte "The Passion Of Dionysus" antesten. Alle, die auf frühe VIRGIN STEELE - tief im Metal-Kosmos verwurzelt, zwar episch, aber schlüssig erzählt - hofften, die werden hier abermals nicht fündig.

 

 

 

 

The Passion Of Dionysus


Cover - The Passion Of Dionysus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 77:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hellriot

()

MYSTIC PROPHECY haben ihren ureigenen Stil schon vor langer Zeit gefunden und der wird von Album zu Album allenfalls verfeinert. Aber warum soll man die einmal herausgeschälte Erfolgsformel auch ändern? Eben. Und so gibt es auch auf „Hellriot“ massiv produzierten und sehr wuchtigen Power Metal, welcher zwar kitsch-, aber natürlich nicht klischeefrei daherkommt. Songs wie „Metal Attack“, „Revenge And Fire“ oder eben „Hellriot“ sprechen da eine deutliche Sprache. Aber eine kleine Veränderung gibt es bei genauerem Hinhören dann doch: die thrashigen Momente wurden zu Gunsten von mehr Melodie auf ein Minium zurückgefahren und so lugen sogar mal die SCORPIONS als Einflüsse bei „Demons Of The Night“ („Make It Real“ anyone?) um die Ecke. Die „Metal Attack“ swingt gar leicht und erinnert an die Glanzzeiten von DREAM EVIL. „Unholy Hell“ ist ein typischer MP Stampfer à la „Killhammer“ oder „Ravenlord“ und das Titelstück eine mächtige Uptempo Abriss Birne. Davon hätte es für meinen Geschmack gerne noch ein, zwei mehr auf dem Album geben dürfen. Aber auch ohne durchgehenden Bleifuß machen MYSTIC PROPHECY natürlich eine gute Figur und servieren sattes Riffing und filigrane Soli am Fließband. Der Gesang von Cheffe Lia ist sowieso über jeden Zweifel erhaben.

Ist „Hellriot“ das stärkste MYSTIC PROPHECY Album? Wohl nicht, aber es ist ein verdammt starkes und sehr zeitgemäßes Power Metal Album mit Fokus und null unnötigem Ballast. Wer MYSTIC PROHECY bis jetzt liebte, der wird auch mit „Hellriot“ glücklich und wer die Band bis dato immer noch nicht kennt, aber sowohl BRAINSTORM als auch METAL CHURCH und VICIOUS RUMORS mag, der sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.    

 

 

Hellriot


Cover - Hellriot Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:38 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Det Osterbottniska Morkret

()

Ja, ich mag diesen Second-Wave-geschwängerten Black Metal al la GORGOROTH, 1349 oder MARDUK, den ONDFØDT spielen. „Det Österbottniska Mörkret“ heißt die vierte Scheibe der Jungs, sie klingt düster, aufrührerisch und bösartig. ONDFØDT gründeten sich 2013 und im Folgejahr erschien ihr Longplayer-Debut „Hexkonst“. Die Band stammt aus der westfinnischen Region Österbotten und auf ihrem neuen Album behandeln sie inhaltlich Legenden aus ihrer Heimat, in denen es sich um Morde, Geister und Hexen dreht.

Nach dem Intro tritt das Quartett mit „Tvetalan“ die Tür ein: schnelle Old-School-Riffs, prügelnde Blastbeats und der Gesang vom Kollegen Owe Inborr ist aggro und voller Inbrunst. „Furstins Tid” kommt angenehm melancholisch daher und „Tå Do Dör” geht treibend nach vorn. Mit dichtem Riffing und Trash-Attitüde folgt „Where Death Roams”, wohingegen „Falskhejtins Folk“ dezente Pagan-Schlagseite aufweist. „Själavandring“ ist kontrastreich und besticht durch schöne Tremolos. Zu „Höstfruktan“ wird es heroisch-hymnisch; melodische Gitarrenarbeit trifft auf Härte und wild stampfende Drums. Der längste Track des Albums: „Dödsrejson“ versprüht, auf nicht unangenehme Art und Weise, 7 Minuten lang Pathos und hat sogar Gitarrensoli an Bord. ONDFODT verabschieden sich mit dem Outro „Tå Livi Bleknar“; die Klavier-Nummer könnte so auch von einem alten DIMMU BORGIR-Album stammen.  

„Det Österbottniska Mörkret“ wurde in den Wolfthrone Studios aufgenommen, gemischt und gemastert hat Sänger Inborr. Der Sound passt super, ist weder steril noch zu puristisch. Es gibt Gastbeiträge von Jacob Björnfot (KVAEN) und Mathias "Vreth" Lillmåns (FINNTROLL).

Alles in Allem eine sehr gelungene Veröffentlichung voller düsteren Melodien und einer herrlichen Deich-zerfetzenden Black Metal-Riff-Sturmflut. Jatka samoin, Suomalainen black metal voittaa!

 


Det Osterbottniska Morkret


Cover - Det Osterbottniska Morkret Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:19 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD