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Zero Tolerance

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MANTAS wird dem geneigten Hörer hoffentlich VENOM in Erinnerung rufen, war der Kerl doch einer der Gründer der englischen Kulttruppe. Wie jeder Gründer einer Legende (obwohl der Wacken-Auftritt vor einigen Jahren nicht gerade legendär war…) muss sich auch Herr Mantas aufmachen, mit Soloscheiben sein Können unter Beweis zu stellen. Nennt sich dann logischerweise MANTAS und klingt wie… nein, kein Black Metal. Hätte ich auch erwartet, aber stattdessen gibt es die volle Ladung moderner Sounds. NAIL BOMB meets SLIPKNOT, dazu noch SYL-mäßiges Riffgeschrubbe und ein wenig MINISTRY. Alles sehr kalt, klinisch, intensiv. Beim ersten durchlauf klang "Zero Tolerance" dann auch noch ganz cool, aber mit jedem neuen Hörerlebnis wurde es langweiliger und flachten die Songs immer mehr ab, bis so nach der Hälfte das große Gähnen einsetzt. In den Songs wird ordentlich Druck gemacht und verstecken sich einige coole Soli, aber Herr MANTAS hat einfach zu wenig Ideen in die Scheibe gepackt, da fehlt auf Dauer die Substanz. Oder die Abwechslung. Oder Kreativität. Aber immerhin ein Soloalbum. Wer’s braucht… Schuster, bleib bei denen Leisten.

Zero Tolerance


Cover - Zero Tolerance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:20 ()
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Manmade Predator

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LENG’TCHE haben vielleicht einige Leute beim Obscene Extreme gesehen - das war die Combo, die neben derben Grind einen als Ninja verkleideten Sänger dabeihatten, der die ganze Zeit wie ein Irrer unterwegs war und für ordentlich Show sorgte. Das kann man auf CD leider nicht genießen, aber immerhin bleibt die schön fiese Mucke, ordentlich knallender Grind. LENG’TCHE knüppeln aber nicht nur stumpf, sondern haben ein Händchen für das Ohr schmeichelnde Riffs abseits vom Grind-Einerlei und vor allem Sinn für Humor. Der wird mit Songtiteln wie "All Hippies Are Dropouts" oder "Happy Retard" deutlich, wobei sich die Belgier auch für kritische Texte und übliche Gore-Sperenzchen nicht zu schade sind. Was "Manmade Predator" zu einem echten Kleinod der Grind-Szene macht, sind aber die vielen Spielereien, wie z.B. der Keyboard-Einsatz, und die vielen Tempo-Wechsel, bei denen LENG’TCHE oft mal wie bekifft grooven. Dadurch wird die Scheibe abwechslungsreich (wenn auch permanent brutal), man kann sich den Silberling am Stück anhören, was bei vielen ähnlich gelagerten Combos leider nicht der Fall ist. Am ordentlich tief gurgelnden Gesang gibt es ebenso wenig wie an der Leistung der anderen Mucker auszusetzen, so dass man Freunden ordentlichen Geprügels die Scheibe ans Herz legen kann.

Manmade Predator


Cover - Manmade Predator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 20:5 ()
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Misplaced

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DGM, DSG, ESP, ABS,… keine Ahnung, wer sich so einen wenig aussagenden Bandnamen wie DGM ausdenkt, aber ehrlich gesagt, ist "Misplaced” das beste italienische "Echtmetall” - Produkt, das ich seit Langem zu hören bekommen habe. Die Buben holen zum Glück nicht die Schwerter aus der Kiste, die Drachen bleiben in ihren Höhlen und Ringe gibt’s auch keine! Statt, italotypisch, die True Metal - Keule herauszuholen, konzentrieren sich DGM, wie schon auf ihrem Debüt "Hidden Place", auf schön melodischen, leicht progressiven Power Metal mit ausladenden Soli und etwas Pathos. Namen wie DREAM THEATER und besonders SYMPHONY X (zu "The Divine Wings Of Tragedy" - Zeiten) kann man hier als grobe Wegweiser nennen, auch wenn DGM deren Klasse nicht ganz erreichen. "Misplaced" geizt zu keiner Sekunde mit verspielten Einlagen wie Chören, symphonischen Parts und variantenreichen Tempowechseln, was das Album für "Easy Listener" sicher nicht einfacher macht. Am Besten gefällt mir das Werk, wenn die Band Anspruch mit Eingängigkeit verbindet und dabei richtige Prog - Hymnen entstehen lässt, wie etwa das speedige, geile "Is Hell Without Love?", "Through My Tears" den kraftvollen Opener "Living On The Edge" oder das nicht weniger tolle "A New Day’s Coming". Befänden sich alle Songs auf diesem Level, hätte ich glatt den "Tipp" gezückt, nur leider trüben nicht ganz so stimmige (obwohl dabei auch noch gute) Stücke wie das zu arg verspielte, sich stetig steigernde "Still Believe" oder das schwer zugängliche "Pride" etwas den Gesamteindruck. Hier hätten DGM, die übrigens mit Titta Tani einen begabten, nicht eunuchenden Sänger in ihren Reihen haben, eindeutig noch mehr aus sich herausholen können. Zusammen mit der kraftvollen Produktion ergibt das eine gute bis sehr gute Scheibe mit erfreulich wenigen Schönheitsfehlern.

Misplaced


Cover - Misplaced Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:49 ()
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Zurück In Den Wald

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Tolles Bandlogo. Und das wars. Deutsche Texte sind chic geworden, NACHTWANDLER aus dem 3P Produzenten Dunstkreis und dem hessischen Offenbach wollten wohl die Zeichen der Zeit für sich nutzen. "Zurück In Den Wald" sieht cool aus und hat darüber vergessen auch gute Musik in die Hülle zu packen. Mit einer lustlos banalen Mischung aus deutschem HipHop und hölzernen Metalriffs, garniert mit einigen kitschigen Pianosounds und komplett kalkulierbaren Standardbreaks gelingt es mir nicht mal mit viel Mühe die Songs schön zu hören. Zu keiner Sekunde schaffen es NACHTWANLDER originell zu klingen, die Songs klingen nach Reißbrett, die Ideen aufgetaut und wiedergekäut. Zu jedem Gefühl gibt es eine penetrant stringent eingesetzte Soundidee, sodass man nach wenigen Tracks das Handwerkszeug der Jungs kennt. Mit prolligen Phrasen dreschen sie bei "Direkt Ins Herz" gar mit der Banalität von Bands wie CRAZY TOWN vorgekaute Themen über die unkreative Musik. Die Texte sind sicherlich nicht deutlich schlechter als die der englischsprachigen Kollegen. Und doch fehlt ihnen– ohne in irgendeiner Form dir Musik der entsprechenden Bands werten zu wollen - die jugendliche Unschuld von JULI, die Frechheit von MIA, die spartanische Poesie der 2RAUMWOHNUNG oder die spitzen Formulierungen eines THOMAS D. NACHTWANDLER fahren sich mit mittelmäßigem Gesang gänzlich in die Parade, "Zurück In den Wald" gehört genau dorthin. Völlig unnötiges Album.

Zurück In Den Wald


Cover - Zurück In Den Wald Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: -:- ()
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The Merchants Of Propaganda

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Nachdem wir ja unlängst bereits eine musikalisch recht überzeugend Maxi EP der Jungs besprochen haben, kommen die BLEEDING HEARTS jetzt mit ihrem aktuellen Album Nummero 4 "The Merchants Of Propaganda" in die Pötte. Mit dieser bereits vierten Pladde soll nun endlich nach vielen Jahren des unermüdlichen tourens sowie begeisternden Festivalauftritten auf der ganzen Welt der überregionale Durchbruch gelingen. Auf dem diesjährigen TTOA in Rothenburg hatten wir die Band ja leider ziemlich verpaßt und nur noch den Schluß mitbekommen. Um so größer war die Erwartung auf einen längeren Höreindruck. Kurz und gut - das Material von "The Merchants Of Propaganda", eigentlich ein Konzeptalbum auf dem mit Politkern gehörig abgerechnet wird, überzeugt auch in voller Länge mit einem unheimlich groovigen Punk Folk-Rock ohne weltschmerz Pathos. Die Fidel hier als ein prägendes Soundelement darf zwar nicht fehlen, auch wenn mir persönlich (aber wirklich nur stellenweise z.B. bei "She Brings The Sun"), das "Gegeige" dann doch mal ein wenig auf den Zeiger geht. Ist nicht so schlimm, denn meistens herrscht ein ziemlich kompaktes Klangbild vor, keines der Instrumente steht zu stark im Vordergrund, die Gitarren riffen bzw. gleichermaßen und die Hearts überzeugen mit griffig-abgehenden Kompositionen. In den energetischen Songs mit starken Punkvibes spiegeln sich ganz einfach die reichhaltigen Bühnenerfahrungen wieder, denn hier präsentiert sich eine eingespielte Einheit, die mit soliden Rhythmen, packendem Drums sowie eingehenden Hooklines zu überzeugen weiß. Einmal mehr, gerade auch bei instrumentalen Passagen, fühlt man sich an gute alte LEVELLERS Zeiten erinnert. Auch Sänger & Leadgitarrsit Steve sorgt sowohl mit den wenigen gefühlvollen als auch größtenteils kernigen Vocals stets für klare Verhältnisse, angepasste Mucke oder britisches Understatement ist nicht die Art der BLEEDING HEARTS. In Punkto Texte zieht dieser Vierer ebenfalls ungeschminkt und offen vom Leder aber so muß es auch sein zu einem rockigen Album gehört halt keine Schmuselyrik. Als besondere Anspieltipps müssen "Third Eye", "Whising The World Away" und "Brand New State" genannt werden. Wer also auf gelungenen Folk Punk inklusive gute Laune Melodien kombiniert mit packenden Gefühlen sowie einer ordentlichen Portion Rock steht, wird an den HEARTS jedenfalls nicht vorbei kommen.

The Merchants Of Propaganda


Cover - The Merchants Of Propaganda Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:7 ()
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Future Classics

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"Future Classics" ist das dritte Album des 1996 ursprünglich als Trio gegründeten Fünfers THE WONDERFOOLS aus Norwegen. Und direkt mit dem Opener "Secrets And Lies" wird klar, worum es hier geht: melodischer Punkrock, vermischt mit Rock ´n Roll und 70er Garagen-Rock, alles ohne unnötige Schnörkel, grade und eingängig. Die meisten Stücke rocken schnell und straight nach vorne, und Songs wie "Hungry Eyes" und "The Machine" setzen sich direkt im Gehörgang fest. Sound, Songs und Gesang - also so ziemlich alles - erinnern dabei extrem an die HELLACOPTERS, was ja aber eigentlich nicht wirklich tragisch ist, da die ja hervorragende Musik machen. Nur auf irgendetwas Eigenständiges oder Originelles wartet man hier vergeblich und man hat ständig das Gefühl, das alles schon mal irgendwo gehört zu haben (vermutlich auf einer HELLACOPTERS-Platte...). Trotzdem - die WONDERFOOLS machen einfach unglaublich Spaß und gute Laune, und "Future Classics" ist ein tolles Rock-Album, randvoll mit guten Songs, Energie und Spielfreude, das man nach dem ersten Durchgang direkt noch mal von vorne hören will.

Future Classics


Cover - Future Classics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 34:59 ()
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Heimvorteil (Die St. Pauli CD)

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Wozu braucht der FC St. Pauli eigentlich schon wieder ein Benefiz-Projekt? Sollten Retter- und Rasenpaten-Aktion sowie Sponsoren wie Astra, Mobilcom und Bommerlunder, an die 10.000 verkaufte Dauerkarten und die zahlreichen Merchandising-Produkte nicht so langsam genug Kohle eingebracht haben, um den Verein zu sanieren? Aber was die Vereinsführung mit den Einnahmen in Millionenhöhe anstellt, ist ja schon seit längerem nicht mehr zu durchschauen. Für gute Spieler wird das Geld auf jeden Fall nicht ausgegeben... Aber was weder Cover noch Booklet vermitteln, wird im Presseinfo geliefert: Der komplette Gewinn aus dem Verkauf des Albums fließt zwar dem FC St. Pauli zu, soll aber projektgebunden für dessen Jugend- und Sozialarbeit im Viertel verwendet werden. OK - wenn´s stimmt, eine schöne Sache, zumal sämtliche Bands auf Lizenzzahlungen verzichten und einige Stücke sogar eigens für die CD aufgenommen haben. Die Zusammenstellung ist dann aber stellenweise etwas seltsam. Die vertretenen Hamburger Hip Hop-Acts - von FETTES BROT, über die BEGINNER, bis zu DEICHKIND - gehören sogar noch am ehesten auf diese Platte, wobei ich nicht verstehe, warum man von den BEGINNERN das uralte "Rock On" gewählt hat, anstatt den "City Blues" von der letzten Scheibe - eine einzige Liebeserklärung an die Stadt Hamburg, insbesondere auch an den Stadtteil St. Pauli. Auch die sogenannte Hamburger Schule muss man wohl auf eine solche Compilation nehmen, und so finden sich hier Tracks von TOCOTRONIC, den STERNEN und BLUMFELD. Zu Bernd Begemann muss hier hoffentlich nichts groß erzählt werden: Sein "Oh, St. Pauli" ist wohl der schönste und passendste Song auf der Platte. Auch die ÄRZTE passen in diesen Kontext, immerhin wohnt Bela seit einigen Jahren in Hamburg und besitzt eine Dauerkarte fürs Millerntorstadion. "Bravopunks" ist mit seinen 1:14 Minuten zwar ein bisschen dürftig, aber zum Glück bleibt man hier wenigstens von Belas grauenvoller "You´ll Never Walk Alone"-Version verschont. Aber was bitteschön machen die SPORTFREUNDE STILLER auf dieser Platte? Klar, sie sind Fußballfans, aber bekanntlich Bayern-Anhänger, und von einer Sympathiebekundung in Richtung St. Pauli ist zumindest mir nichts bekannt. Aber es kommt noch schlimmer - und zwar in Form von WIR SIND HELDEN. Ganz davon abgesehen, dass sie zum Übelsten gehören, was die deutsche Musikindustrie in den letzten Jahren hervorgebracht hat, fehlt mir hier dann endgültig der Bezug zu Verein, Fußball und Hamburg. Klar, die Platte soll sich auch in Berlin und München verkaufen, und wenn dadurch Geld für Jugendarbeit reinkommt, ist das ja auch ein löbliches Unterfangen, aber diese Compilation wird weder dem Verein noch dem Stadtteil St. Pauli gerecht. Eine Zusammenstellung mit Underground-Bands hätte weitaus besser gepasst, grade vor dem Hintergrund der Hafenstraße, deren Aktivisten immerhin das Totenkopf-Logo entliehen ist. Und außerdem: es gibt in Hamburg genügend gute Bands, um eine Platte vollzubekommen. Wo sind beispielsweise RANTANPLAN, SUPERPUNK und BAZOOKA CAIN? Mit dieser CD wird lediglich das Image unterstützt, das der Verein außerhalb der Dauerkarten-Besitzer hat, das ja zur Zeit deutschlandweit und sogar im deutschsprachigen Ausland als Kult gefeiert wird, wohingegen die Mannschaft auch diese Saison wieder nur mäßig spielt und die Vereinsführung den Bach runtergeht. Im Grunde spiegelt "Heimvorteil" dadurch den derzeitigen Zustand des kompletten Vereins wieder: außen hui - innen pfui...

Heimvorteil (Die St. Pauli CD)


Cover - Heimvorteil (Die St. Pauli CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 68:28 ()
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Sinners Inc.

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Boah, was für eine Enttäuschung! Tanzbar fängt es an, dirty und krank hört es auf, MARYLIN MANSON wäre stolz auf den Nihilismus von "The Eight Sins, Part I" - aber dazwischen herrschen 9 lange Songs mit nervtötender Langeweile. Selten hat sich eine Dreiviertelstunde so hingezogen wie Kaugummi. Dabei dachte ich immer, bei Post-EBM könnte man nicht so viel verkehrt machen: Hauptsache die Beats sind schmissig, und Füße und Kopf wippen und schon tanzt der Körper. Tut er auch zu "Karaoke Life". Bei diesem Song eins hat "IT" auch noch eine glaubhafte Schrei-Linie, und es fällt nicht auf, dass er nicht singen kann. Einstand also so ganz gut, danach geht es gleichförmig weiter. Der Drumcomputer spielt im Takt (was sollte er auch sonst tun), aber selbst in einem schwarzen Tanztempel würde sich die Kundschaft ab Song Nummer 2 an die Bar verziehen. Grausames Midtempo, pseudo-böser, nervtötender Gesang. Das schlimme daran: Der Sänger mit dem Pseudonym "It" war Teil der kultigen Trümmer-Truppe WAR und hat dort mitgeschrieen - vom Electroclash sollte er die Stimmbänder allerdings besser lassen. Der Gitarrist könnte einem auch leid tun ob des stumpfen Geholzes - wäre es nicht Songwriter und Produzent Michael Bohlin selbst. Also auch: Selbst schuld.

Sinners Inc.


Cover - Sinners Inc. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:46 ()
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Coincidence

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Live sind EXILIA ein kleines Phänomen und teilen schon nach einem Jahr auf dem internationalen Parkett die Bühnen mit Szenegrößen wie OOMPH oder RAMMSTEIN. Wenngleich musikalisch eine ganz andere Baustelle - spielen die Südeuropäer von EXILIA doch rockigen New Metal mit leichtem Crossovereinschlag - bringt die Frau mit fußlangen Rastas doch eine gute Power auf die Bretter. Die Veröffentlichungspolitik hingegen grenzt an Frechheit. Auf der Maxi "Coincidence" befindet sich kein einziger neuer Song, nicht einmal neue Versionen wurden spendiert. Im Gegenteil: "Stop Playing God" wurde als Maxi auf der sich auch das hier vertretene "Lifegame" findet veröffentlicht, die "Underdog" Single hatte "Moony" im Gepäck. Die Maxi bietet songmäßig also nichts Neues und der Song "Coincidence" bringt die EXILIA Basics an den Mann - donnernder Bass, New Metal Breaks und Melodien aus dem Lehrbuch, rauer Gesang der Frontröhre, ohne die die Band gar nichts wäre. Legt euer Geld sinnvoller an und guckt euch das Mädel als vielleicht legitime GUANO APES Nachfolgerin live an.

Coincidence


Cover - Coincidence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: -:- ()
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Above The Buried Cry

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Eine Art biblische Wandlung quasi vom Saulus zum Paulus so ähnlich könnte man die Situation eines Teils der Musiker bei dieser neuen Formation Namens AEON SPOKE vielleicht schon bezeichnen. Denn auf dem hier vorliegenden Debüt "Above The Buried Cry" haben sich neben Evo (Guitar) und Stephen Gambina (Bass) nämlich mit den beiden Hauptprotagonisten Sean Reinert (Drums) & Paul Masvidal (Vocals, Guitar) zwei früher in ziemlichen stark progressiv DEATH metallisch geprägten Bands bewegt (u.a. CYNIC bzw. GORDIAN KNOT). Jetzt haben sich die beiden Musiker ganz offenbar eines "besseren" belehren lassen: AEON SPOKE bieten auf den ersten Blick atmosphärischen Gitarren Rock mit leicht psychedelischen Einflüssen - Meinen absoluten Respekt für diese stilistische Totalveränderung. Jetzt aber mal Scherz beiseite, natürlich will ich nix negatives gegen unsere Brachiakrachfreunde gesagt haben, aber diese Band hat wirklich ein beachtenswertes Album mit einer unglaublichen Tiefe abgeliefert. Mich erinnert die insgesamt doch ziemlich ruhige und sehr melancholische Sound noch am ehesten an ältere PORCUPINE TREE Werke (doch selbst dort geht es immer noch deutlich progiger zu) aber auch an eine etwas "härtere" Ausgabe von TRAVIS oder von der Atmosphäre her bei so manchen Songs ein wenig anCOLDPLAY . Einfache Rhythmen, groovig wummernde Bässe, flächige Keys ohne zu stark alles zuzukleistern, schön klingende Gitarren und eine zwar unspektakulär aber eindringliche Stimme prägen dieses wunderbar melancholische Album. Stilistisch ist hier einiges geboten, wenn auch die etwas "komplizierteren" Proghörer unter uns auf dieser CD sicher nicht ganz so auf ihre Kosten kommen dürften. Neben dem flotten sowie mit catchy Hooks versehenen Opener "No Answers" geht auch die klasse Nummer "Suicide Boy" in diese typisch auf Indie Rock angelegte Richtung - auf der anderen Seite schmeicheln sich so gelungene Artrock Hymnen wie "Pablo In The Park" oder das spitzenmäßige "Nothing" dem Hörer ins Ohr. AEON SPOKE legen viel Wert auf Gefühl und Atmosphäre, die songs bestechen dabei durch eine gewisse Weite, die den Hörer in viele sphärische Momente entführt. Sicher manchmal übertrieben es die Jungs auch ein klein wenig mit diesem pathetisch-schwülstigen Bombast und so schrammt "Grace" gerade noch am Kitschschnulzenprädikat vorbei. wie man es dann (viel) besser machen kann zeigt dann wiederum "Face The Wind". Die Band beherrscht jedenfalls ihr Handwerkszeug perfekt, schafft mit ihrem erdiger Gitarrensound, viele symphonischen und wenigen progressiven Elementen (noch am ehesten das mit schrägen Gitarren versehene "Yellowman") ein stimmiges Gesamtbild. Mit dem beinahe mystisch-aufwühlenden "Emmanuel" haben AEON SPOKE als Höhepunkt auf "Above The Buried Cry" ein wahres musikalisches Klangerlebnis aus packendem Rhythmus, Gefühl sowie ergreifender Melodie abgeliefert. AEON SPOKE, diesen Namen sollte man sich unbedingt merken, wenn man auf stimmungsvollen (Alternative) Art Rock mit unaufdringlichen aber großartigen Melodien abfährt sowie einen gewissen Hang für (leicht) pathetische Einschübe hat.

Above The Buried Cry


Cover - Above The Buried Cry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:33 ()
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