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Enemy Of God

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Was braucht ein guter KREATOR Song? Kreischende Gitarren, verrückt polterndes Schlagzeug und einen keifenden Mille.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, dass Metal-Marktforschung so einfach ist. KREATOR sind mit den frischen Ideen im Hinterkopf auf ihre Konzerte gezogen und haben eine nach der anderen ausprobiert. Und nur die besten behalten. Trotzdem führt das dazu, dass "Enemy Of God" im ersten Hördurchgang fast zu plump eingängig wirkt. Jedes Riff ist vorhersehbar zum Mitbangen, jeden Refrain kann man nach dem ersten Hören mitsingen - die Platte ist nagelneu und kommt einem wie eine alte Bekannte vor. Wie gesagt, beim ersten Hören. Beim zweiten Hördurchgang hält sie dem aber weiterhin stand: Die Gitarren sind kniffelig und detailverliebt, tolle Soli heben sich aus den Riffs heraus, streben zum Himmel und gleiten mit ihren Melodien in die Songs zurück - und trotzdem thrasht es düster weiter. Als Gast-Gitarrist schaltet sich Michael Amott für ein Solo in "Murder Fantasies" ein (neben dem Titelsong mein Favorit) und spielt auch nicht wesentlich spektakulärer als Mille und Sami. Stimmung und Texte sind wesentlich negativer als auf "Violent Revolution" - Menschen mit zynischem Humor können die Platte auch als Soundtrack zu den Nachrichten auf CNN laufen lassen und würden keinen großen Unterschied zwischen Text, Ton und Bildern finden. Gleichzeitig ist "Enemy Of God" dazu geeignet, auf einer Metal-Party groß abzufeiern. Ein lang erwartetes Meisterstück, das hält, was es verspricht.

Enemy Of God


Cover - Enemy Of God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:48 ()
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Blind Camera

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Die Zeiten in denen Meilensteine des Gothic Rocks geschrieben wurden, sind vorbei. Das weiß sicherlich auch ZERAPHINE Fronter Sven Friedrich und er hat es selber miterlebt. ZERAPHINE steht für bewährte Qualität im nunmehr dritten Anlauf und Änderungen des Konzepts lassen sich nur im Detail studieren. Prägnant im Mittelpunkt steht einmal mehr Friedrichs sonor tiefer Gesang, dieses Mal mit gemischt deutschen sowie englischen Texten. Die Melodien gehen einmal mehr sofort ins Ohr, überfordern den Hörer zu keiner Zeit. Überraschend ist aber auf "Blind Camera" dann doch etwas: Einige deutlich flottere Songs, allen voran der coole Opener "I Never Want To Be Like You". Ansonsten ist das Prinzip von ZERAPHINE schnell durchschaut, die Songs ähnlich aufgebaut. Substantiell ist mir die Musik zu seicht, verbraucht und das Konzept nach drei Alben zu abgenutzt. Der stets melancholische Sound hat Anno 2005 zwar bisweilen eine Portion HIM abbekommen und dieses leichte Rockkalkül steht ZERAPHINE durchaus gut. Der Schritt in diese Richtung ist kein gewagter und über die Länge eines Albums muss man die Band schon lieben. Denn wenn ZERAPHINE es nicht schaffen ihre sicherlich gekonnt umgesetzten aber einseitig präsentierten großen Gefühle an den Hörer zu bringen bleibt nicht mehr viel. Dass mit Friedrich ein grandioser Sänger am Mikrofon steht bezweifelt hier wohl keiner, dass die Produktion perfektionistisch detailliert klingt, ihr aber manchmal etwas die Power fehlt, ebenso wenig. Und somit kann auch ein qualitativ definitiv hochwertiges Album in der Wahrnehmung untergehen wenn sie es nicht schaffen den Hörer emotional zu packen. Das Album erscheint auch als limited Edition mit einer Bonus DVD.

Blind Camera


Cover - Blind Camera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 47:3 ()
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The Best Of

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Ein dunkle, verrauchte Bar in den frühen Morgenstunden. An den Tischen und der Bar sitzen vereinzelt Menschen, die an ihrem Cognac nippen und eine Zigarette nach der anderen rauchen. Und auf der Bühne steht eine Band in alten Anzügen und liefert den Soundtrack für die verlorenen Herzen, spendet melancholisch und sehnsuchtsvoll Trost in dieser einsamen, dunklen Nacht. So in etwa muss man sich die Atmosphäre von Martin Deans CD "The Best Of" vorstellen. "Space Age Gospel" nennt der Meister selbst seine Musik, die sich als eine äußerst entspannte Mischung aus Chanson, warmen Jazz-Sounds, minimalen Funk-Grooves, ein bisschen Pop und Rock und jeder Menge Soul erweist. Hinzu kommen dezente elektronische Sounds und Beats, jedoch ohne zu sehr im Vordergrund zu stehen, so dass die Songs gleichzeitig modern und altmodisch klingen. Martin Deans Stimme ist dabei irritierend charismatisch, tief und weich, selten etwas knurrend, irgendwo zwischen Elvis und Nick Cave. Gut die Hälfte der Stücke bewegt sich in ruhigeren Tempi, einige davon - wie das wunderbar schnulzige "Me Gusta" - bewusst ins Kitschige tendierend. Der Rest ist schneller und groovender, wie z. B. das trocken-funkige "Rock ´n Roll", das leicht clubbige "Invite" oder der poppig-leichte Ohrwurm "Just A Little Bit Of Love". Diese CD ist perfekt geeignet zum sehr spät und sehr alleine Hören, das Whiskeyglas in der einen, die Zigarette in der anderen Hand, um sich dann in selbstmitleidige Melancholie fallen zu lassen. Schon jetzt eine meiner Lieblings-CDs dieses Jahres.

The Best Of


Cover - The Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 50:48 ()
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War Party

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Die Musik war noch nie ein zwingendes Argument für GWAR. Seit unzähligen Jahren haben die regierungsfeindlichen Enfants Terribles der amerikanischen Szene eher durch die Menge an verspritztem Kunstblut gepunktet als auch nur mit einem richtig guten Song. Es ist doch etwas die Ironie des Schicksals dass "War Party", das erste Album nach dem Weggang von Metalblade, das erste Album ist, bei dem die Bekloppten zeigen, dass sie etwas mehr können als nur die Gitarren richtig herum halten. Weniger vom zahnlosen Hardcore und Punkbrei der letzten zwanzig Jahre, der zwar mit der entsprechenden Bühnenshow definitiv unterhaltsam war, auf CD konserviert aber mehr als nur schlechten Geschmack attestierte. GWAR versuchen sich bei "War Party" vermehrt an Midtempo Thrash Metal. Und auch wenn sie es hierbei weder richtig krachen lassen noch technisch einen Blumentopf gewinnen, ist dieses Album das erste, dass nicht ausschließlich dadurch auffällt musikalisch möglichst schlecht zu sein. Um zu zeigen, dass GWAR ein primär optisches Vergnügen sind, gibt es ein - wie sollte es anders sein - zwar miserabel klingendes aber derbe blutiges Video auf der CD. "War Party" ist für alle nicht-GWAR-Hörer absolut kein Höhepunkt, dafür sind die Songs durchweg zu durchschnittlich. Sie fallen einzig im Kontext ihrer Geschichte auf. Und ob dieses bisschen reicht um "War Party" freiwillig zu hören? GWAR muss man sehen, daran ändert keine CD dieser Welt etwas.

War Party


Cover - War Party Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
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Conquistador

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Olympos Mons - der höchste Berg des Planeten Mars sowie der größte Vulkan unseres Universums. Ein ziemlich gewagter Name also für eine neue Melodic Power Metal Combo aus dem schönen Finnland.
Tatsache ist, das die Band um Sänger Ian E. Highill eher nach einer italienischen Combo klingt, obgleich man nach mehreren Durchläufen eigene Strukturen erkennen kann. Schön klingen zum Teil die doch recht harten Gitarrenriffs, die sich mit typischen "Schunkel Metal Refrains" die Klinke in die Hand geben. Diese gehen schon nach wenigen Sekunden ins Ohr (z.B. "Lady In White", "Black" oder der Opener "Seven Seas"). Symphonische Anleihen sind hier und da auch vertreten, besonders jedoch beim abwechslungsreichen 11 Minuten Epos "Conquistador". Dieser wirkt zu einem großen Teil nicht wie eine Happy Happy Metal Song Nummer sondern verbirgt wirkliche Liebe zum Detail und geht ganz leicht in Richtung Prog.
Zur Stimme von Ian Highhill braucht man nichts sagen - er passt zur Musik und unterscheidet sich nicht viel zu Kollegen renommierter Bands. Klar im Vordergrund steht auch Vili Ollila am Tastenboard ohne den die Songs wohl auch eher leer klingen würden.
Weg vom schnellen Power Metal Song geht die Midtempo Nummer "The Last Light Of The Moon" die mich allerdings durch ihre doch recht einfach Struktur nicht überzeugen kann. Ein Ohr riskieren dürfen hier alle Fans von Stratovarius, Dionysus und wie sie alle heissen - ohne Bedenken.

Conquistador


Cover - Conquistador Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:10 ()
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HardCovers

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Jeder Musiker hat mal in einer Cover-Band gespielt, manche tun es heute noch - nur zum Spaß ein paar Klassiker zocken, ohne sich groß konzentrieren zu müssen - prima! Was hierzulande mittelgroße Parties füllt und einen lustigen Samstag abend verspricht, ist in Finnland schon seit mindestens 5 Jahren die Wochenendbeschäftigung - und absoluter Kult. Wenn das Tavastia zum Cover-Abend läd, platzt der 2000er Laden aus allen Nähten. Auf der Bühne geben sich ohne Ausnahme alle Stars der finnischen Musikszene ein Stelldichein. Aus solchen Launen sind schon Bands wie CHAOSBREED entstanden, und die Spinefarm-Bands sind tatsächlich wie eine große Familie und zocken an solchen Abenden munter durcheinander - und wo mal eine Gitarre fehlt, hilft Timo Tolkki von STRATOVARIUS aus. Das charmante Durcheinander eines solchen Abends fängt dieser Sampler zwar leider nicht ein, die Bands liefern schön brav als bekannte Einheiten ihre Stücke ab. Aber diese Songs sind ohne Ausnahme Klassiker. Die feuchtfröhliche Stimmung und der Spaß an den Originalen sprühen einem entgegen - und das macht "HardCovers" zum etwas anderen Metal-Sampler, den man bedenkenlos auf jeder Metalparty durchlaufen lassen kann. Es gibt zwar einige gewöhnugsbedürftige Versionen, aber keinen Totalausfall. Bemerkenswert höchstens, dass erst MANNHAI sich ein Herz nehmen und MÖTLEY CRÜE verarzten - die doch die skandinavische Szene mehr beeinflusst haben als andere Musiker in Europa. Original und Fälschung im einzelnen:


NIGHTWISH, Over The Hills and Far Away (Gary Moore)

SONATA ARCTICA, I Want Out (Helloween)

TOC, Smoke On The Water (Deep Purple)

CHILDREN OF BODOM, Aces High (Iron Maiden)

ENSIFERUM, Battery (Metallica)

LULLACRY, L.O.V.E. Machine (WASP)

TWILIGHTNING, Wind-Up Toy (Alice Cooper)

TWILIGHT GUARDIANS, Bark At The Moon (Ozzy Osbourne)

MANNHAI, Live Wire (Mötley Crüe)

FIVE FIFTEEN, Kashmir (Led Zeppelin)

THEE ULTRA BIMBOS, We´re Not Gonna Take It (Twisted Sister)

NORTHER, Final Countdown (Europe)

TO/DIE/FOR, Passion Rules The Game (Scorpions)

ENTWINE, Tears Are Falling (Kiss)

TAROT, Mama (Genesis)

WARMEN, Alone (Heart)

HardCovers


Cover - HardCovers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 71:50 ()
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The Sense Apparatus

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Earache scheint sich mehr und mehr darauf zu verstehen, bis dato unbekanntere Bands mit größtem Potential zu finden. Nach den Finnen FARMAKON sind FRANTIC BLEEP die nächste überraschend gute Band aus dem hohen Norden. Die drei Norweger zaubern hier mit einer Selbstverständlichkeit ein Debut aus dem Hut, das auch verwöhnte Ohren aus den Latschen hauen wird. "The Sense Apparatus" sollte mit allen Sinnen und vor allem einem wachem Geist gehört werden. Ob man jede Note analysieren will oder sich einfangen lässt von einer skurillen Mischung aus organischen Harmonien und steril kalten Sounds muss jeder für sich entscheiden. Die Musik von FRANTIC BLEEP erträgt sicherlich beides. Und sie reicht von cineastischem Instrumental in ULVER Manier ("Mausolos") über fast schwermetallisches ("Mandaughter") oder schräge und harte Klänge ("Curtainraiser") bis zu eher progressiv metallischen Tracks ("Sins Of Omission"). OPETH bis GREEN CARNATION als Vergleiche zu bemühen ist müßig wenn auch teilweise angebracht aber tut beiden Seiten unrecht. FRANTIC BLEEP weben aus feinen Fäden ein ungeheuer dichtes Netz dass den Hörer fast zu ersticken scheint. Vor der Kulmination dessen entlassen sie den Hörer aber statt den finalen Stoß zu versetzen in oft fast beängstigende Leere, Samplelandschaften, schockierend dünne Melodien und entfremdete Vocals. Bei diesen songwriterischen Geniestreichen versteht sich ein hohes technisches Niveau von selbst. Hervorzuheben bleibt der klare Gesang, der ohne starke Akzente zu setzen sich wunderbar in das Auftreten der Band integriert. FRANTIC BLEEP verstehen es vorzüglich zu fordern ohne zu überfordern und bringen progressiv avantgardistisches in einem für ein Debut unglaublich hochwertigen Format an den Mann und die Frau die nicht genug von leicht melancholischer Musik dieser Art bekommen können. Denn die Luft in dieser Regionen der Musik ist dünn und Bands dieses Kalibers selten.

The Sense Apparatus


Cover - The Sense Apparatus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:31 ()
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Chaostream

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Dass Polen Heimat vieler erstklassiger Death Metal-Combos ist, ist nun keine wirkliche Neuigkeit, auch wenn viele dieser Bands nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. LOST SOUL sind ein schönes Beispiel - ihr letztes Album "Übermensch" ging im allgemeinen Veröffentlichungswahn schlicht unter. Hoffen wir, dass es den Polen mit "Chaostream" besser ergeht und sie in einem Atemzug mit VADER oder BEHEMOTH genannt werden. Verdient hätten sie es, denn "Chaostream" bietet technisch hochklassigen Death Metal ganz im Stile von MORDBID ANGEL und VADER. Da werden Frickel-Riffs in Massen auf den Hörer losgelassen und in einer wahnwitzigen Geschwindigkeit brutale Metalsongs runtergerotzt, dass einem Angst und Bange wird. Unwillkürlich fragt man sich, ob polnische Drummer ein Extra-Gen für Highspeed-Drumming in Perfektion haben (ähnlich wie afrikanische Langstreckenläufer auch irgendein besonderes Gen haben müssen…), so gnadenlos und trotzdem genau Drummer Adam sein Kit verdrischt. Wer war noch mal Doc? Die Ähnlichkeit oder besser gesagt Beeinflussung durch MORBID ANGEL tritt an vielen Stellen deutlich zu Tage. "Christian Meat" erinnert am Anfang an selige "Where The Slime Lives"-Zeiten und Sänger Jacek generell sehr an die "Domination". Als man noch nicht wusste, dass David Vincent politisch bescheuerte Meinungen vertritt. Das einzige Manko ist die Eintönigkeit, die auch durch das schleppende "Christian Meat" (das in Sachen Wucht mit AMON AMARTH konkurrieren kann) nicht genügend aufgelockert wird. Hauptgrund sind die recht eintönige Stimme Jaceks (ein Schicksal, dass VADER und BEHEMOTH in meinen Ohren auch haben) und die Ermüdung nach fast konstantem Highspeed-Geprügel , mag es auch technisch noch so faszinierend sein. Wer aber YATTERING, VADER oder eben MORBID ANGEL permanent hört, sollte sich "Chaostream" zulegen und so einem weiterem polnischen Metal-Export die ihm gebührende Aufmerksamkeit zukommen lassen.

Chaostream


Cover - Chaostream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:0 ()
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Junkrock

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Junkfood ist ungesund, was ja allgemein bekannt sein dürfte. Dass die umstrittene Nahrung nun auch den Weg in unsere Ohren findet, dürfte manchen Ernährungsexperten in den Wahnsinn treiben. Zumindest ist "Junkrock" keine akustische Kalorienbombe geworden, sondern eher eine gemäßigte Diätmahlzeit. Genau: Diät für die Ohren! Der leicht punkige Rock’n’Roll des Trios haut leider nicht in die Kerbe solcher Größen wie GLUECIFER, den BACKYARD BABIES oder den HELLACOPTERS. Weniger aggressiv, dafür stärker orientiert an den Klassikern, wird hier gerockt. Schaut man sich auf der Homepage der Band um, entdeckt man so illustre Einflussgeber wie Brian Setzer, Angus Young oder Jimi Hendrix. Nicht, dass diese Herren keine brillanten Musiker seien, aber JUNKFOOD kommen nicht darüber hinaus, alte Pfade neu auszulatschen. Neue Akzente zu setzen und den überragenden Vorlagen ihren eigenen Stempel aufzudrücken, schaffen sie dabei jedoch nicht. Zu altbacken und wenig dynamisch klingt "Junkrock" und nahezu jeden Part auf dem Album hat man schon in besserer Form gehört. Zudem nerven die Jungs oft mit banalen 08/15 - Refrains ("Ain’t You Got The Balls" oder "Losin’ Grip" - gähn!). Nach Ablauf des letzten Stückes "The Song" dauert es satte zehn Minuten, bis ein - nein, wie geil! - "Hidden Track" das Licht der Stereoanlage erblickt, der dann auch noch außer recht belanglosem, wenn auch heiterem, Gitarrengequietsche nicht viel zu bieten hat. Für Alt - Rock’n’Roller, die vielleicht auch den Anfängen des Punk etwas abgewinnen können, ist "Junkrock" eventuell keine so üble Sache, für alle Anderen aber gilt: langweilig!

Junkrock


Cover - Junkrock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:29 ()
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World Through My Eyes

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Das Sänger und Produzent Yogi Lang sich in den letzen Jahren mit östlichen Lehren beschäftigt hat spiegelt sich auch im neusten Werk der Freisinger Pink Floyd-Jünger RPWL wieder. "World Through My Eyes” kommt nicht nur in einer äußerst farbenfrohen Gestaltung daher - die Einbindung indisch anmutender Klänge und Soundcollagen war zwar schon im letzten Album "Trying To Kiss The Sun" zum Teil vorhanden, wurde aber auf dem neuen Longplayer erweitert und fließend in den Gesamtsound integriert. Der zwischen jenen fernöstlich sphärischen Parts und rockenden Passagen wechselnde Opener "Sleep" ist dafür ein ausgezeichnetes Beispiel. Oder auch das beste Stück des Albums, dass über 10-minütige Titelstück "World Through My Eyes”. Der Song kommt mit einem Wahnsinnsstart aus Sitar, Gesang, Samples und Schlagzeug daher (dreht da bloß die Anlage auf) um dann in ein atmosphärisch dichtes und melancholisches Gesamtkunstwerk hinübergeführt zu werden - kann man getrost als ganz großes Kino betrachten. Dagegen fallen die anderen Tracks der zweiten Hälfte der Scheibe leicht ab - kommen nicht ganz so auf den Punkt. Echt stark der Start des Albums: neben dem bereits genannten Opener "Sleep", dem nachfolgenden "Start The Fire" (typischer RPWL-Song mit starkem Oldie-Einschlag) und der (fast zu) relaxten Ballade "Everything Was Not Enough" ist mit "Roses" noch ein richtig kleiner Hit mit am Start. Der Song klingt stark nach den späten Genesis, was kein Wunder ist, wurde er doch von Ex-Genesis Sänger Ray Wilson, welcher dem Song deutlich seine Note aufdrückt eingesungen. Ansonsten gibt es durchweg gewohnt qualitativ hochwertiges aus dem Hause RPWL. Das sie Songs schreiben können (vor allem von Pink Floyd inspiriert) und ihre Instrumente exzellent beherrschen sollte ja mittlerweile bekannt sein. Und das gilt auch für die beiden Neuen an Bord. Denn neben den Urgesteinen Yogi Lang (Keyboard, Gesang) und Karlheinz Wallner (Gitarrist) sind auf "World Through My Eyes” auch Stephan Ebner (Bass) und Manfred Müller (Schlagzeug) erstmals mit dabei. RPWL haben auf "World Through My Eyes” aber darüber hinaus ihr Spektrum erweitert und ihre Stärken weiter ausgebaut. Ihre Songs wirken noch durchdachter, sind ausgezeichnet arrangiert und stimmig bis hin zur ausgezeichnet klaren aber nicht sterilen Produktion (was das Klangerlebnis dann so richtig vollkommen macht). Es wird weiter experimentiert und von Psychedelic über Prog- und Artrock bis härtere Rockparts munter gemischt ("Sea-Nature" lotet da gekonnt die Genres aus). Wer sich was Gutes tun möchte - und zu Hause auch über das entsprechende Equipment verfügt (was bei reinrassigen Prog- Fetischisten ja desöfteren der Fall sein soll) legt sich Selbstverständlicherweise die Special Edition Hybrid-SACD im 5.1 Mix zu (bei "normalen" CD-Playern kommt das Teil in Stereo).

World Through My Eyes


Cover - World Through My Eyes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:51 ()
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