Review:

The Killing EP

()

Neuen Nachbarn bringt man zum Einzug Salz und Brot, so jedenfalls der Brauch auf dem Lande (Klischee, ich weiß). HATESPHERE bringen zum Einstand bei SPV ein paar Überbleibsel der "Ballet Of The Brute"-Session und ein Cover der SUICIDAL TENDENCIES. Ob die drei eigenen Songs wirklich schon während der Aufnahmen zu "Ballet Of The Brute" aufgenommen wurden, weiß ich nicht, aber vom Eindruck her sind sie mindestens in der gleichen Zeit wie das letztjährige Killeralbum geschrieben worden, knüpfen sie doch nahtlos an die Stimmung des Longplayers an. Jacob bellt wie gewohnt derbe hasserfüllt ins Mikro, die Saitenfront Peter/ Henrik zaubert Thrash-Riffs aus dem Ärmel, als wär das nichts wahnsinnig besonderes und die Rhythmus-Sektion ist gewohnt fett. Wie gewohnt kommt da ein explosives Death/ Thrash-Gemisch bei raus, das HATESPHERE mittlerweile zu einer der heißesten Bands im Metal-Zirkus gemacht haben und das einfach zum Abgehen einlädt. Die drei eigenen Songs sind einen kleinen Ticken ich will nicht sagen schlechter, aber nicht ganz so gut wie die Granaten auf "Ballet Of The Brute", aber immer noch hochwertiger Metal. Höhepunkt der EP ist für mich aber das SUICIDAL TENDENCIES-Cover "Trip At The Brain", das von den Dänen perfekt in ein Metal-Gewand verpackt wurde, ohne das es seinen Charme verliert. Daumen hoch! Ich hätte mir zwar lieber "I Saw Your Mommy" gewünscht, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Als Überbrückung zum ersten Album für SPV kann die EP ohne Probleme dienen und da sie zu einem fairen Preis angeboten wird, sollte man als HATESPHERE-Fan (und wer sie einmal live gesehen hat, ist Fan!) ohne Zögern zugreifen.

The Killing EP


Cover - The Killing EP Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 14:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Crushed Under...

()

Wer auf richtig doomige Mucke steht, sollte sich demnächst dick und fett TORTURE WHEEL auf seinen Einkaufszettel schreiben. WRAITH OF THE ROPES-Chef E.M. Hearst lebt in seinem Soloprojekt seine schwermütige, depressive Seite aus, wenn man von der Musik auf seine Befindlichkeit schließen kann. Alle Songs kratzen an der 10-Minuten-Grenze und setzen auf langsam aufbauende Stimmung, die mit den Worten düster, atmosphärisch, depressiv kaum wiedergegeben werden kann. Ausgehend von sehr dunklen, tiefen Tönen schleppt sich "Crushed Under..." vorwärts und reißt den Hörer unaufhaltsam in die Abgründe der Musik mit. Den Großteil der Arbeit wird vom Keyboard übernommen, das zwar die ganze Zeit zu hören, dabei aber so unaufdringlich und subtil vorgeht, dass man es beim ersten Hören kaum bemerkt, einfach perfekt. Die programmierten Drums versuchen einige Male einen etwas schnelleren, fast schon fröhlichen (im Vergleich zur Grundstimmung ist eine Beerdigung fröhlich) Beat vorzugeben, werden aber jedes Mal gnadenlos von der Wirklichkeit in Form der Saitenfraktion auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Gesang lässt sich bei TORTURE WHEEL auch finden, allerdings in einer rohesten Form, auf gutturale Töne reduziert und so perfekt zur Atmosphäre der Scheibe passend. "Crushed Under…" ist eine Scheibe, die Zeit braucht, aber mit dermaßen intensiver dunkler Musik belohnt, dass einem Angst und Bange werden kann. Der perfekte Soundtrack für den Winter.

Crushed Under...


Cover - Crushed Under... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 45:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Letzte Worte

()

Im Gothic Metal - Underground sind LEICHENWETTER bereits kein unbeschriebenes Blatt mehr; diverse Veröffentlichungen und Touren mit unter Anderem TANZWUT, MEGAHERZ und SUBWAY TO SALLY sollten ihr Übriges getan haben, die Band auf der gotischen Landkarte zu platzieren. Hört man sich "Letzte Worte" als… ähm… Metal - Fan zum ersten Mal an, ist man leicht irritiert, was man mit solcher Musik anfangen soll. Die Texte beschäftigen sich mit Werken alter deutscher Dichter und Literaten wie Goethe, Heine, Hesse oder von Droste - Hülshoff und daher ist die Grenze zum typisch Gotisch - Pseudointellektuellen sehr, sehr schmal. Musikalisch wird eine "unkomplizierte" und darum sehr leicht zugängliche und zweckdienliche Mischung aus "Neue Deutsche Härte" - Riffs, stimmungsbezogenen (ok, meist molligen) und tanzbaren Synthies und tiefem Gesang (kein Gegrowle - stellenweise erinnert mich Numen von der Stimmlage her an Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER!) aufgefahren. Die Klasse solcher Bands wie den erwähnten SUBWAY TO SALLY, WEISSGLUT oder auf der anderen Seite LACRIMOSA erreichen LEICHENWETTER leider nicht, da das musikalische Konstrukt dafür echt zu simpel ist und textlich zwar schön symbolisiert und poetisch aufgetragen, des Öfteren aber auch tierisch ins Klo gegriffen wird. Beste Beispiele hierfür sind die Songs "Die Schlesischen Weiber" ("Deutschland, wir weben Dein Leichentuch, wir weben hinein den dreifachen Fluch" - Gruselig!) und "Weltende" ("Es geht ein Weinen in der Welt, als ob der liebe Gott gestorben wär" - Weia!), die aber auch die absoluten Tiefpunkte der Scheibe markieren. Der Rest bewegt sich auf durchschnittlichem und teilweise sogar gutem Niveau, was Stücke wie "Verführer" und "Szenen Der Menschheit" beweisen. Sieht man mal von den teils wirklich gewöhnungsbedürftigen und dick aufgetragenen Texten ab, kann "Letzte Worte" schon eine angenehm düstere Stimmung erzeugen und wächst nach ein paar Durchläufen zu einer für die angepeilte Zielgruppe durchaus hörenswerten Scheibe. Als Bonustracks sind drei Remixe angehängt, von denen "Verführer" und der Opener "Nur Dich" in ihren normalen Fassungen viel besser sind als in den Elektroversionen. Lediglich "Jenseits Von Eden" ist sowohl textlich, als auch musikalisch zum Kacken gehen. Sicher kein Album für jedermann, aber Dark Wave, - EBM, - und natürlich Gothic - Fans dürfen hier ohne Bedenken mal ein Ohr riskieren.

Letzte Worte


Cover - Letzte Worte Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 60:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Character

()

DARK TRANQUILLITY - ein Aushängeschild in Sachen Melodic Death Metal - melden sich kraftvoll zurück. Wer die Entwicklung der schwedischen Formation verfolgt hat, der weiß, dass sich auf den letzten Alben einiges verändert hat. Am Anfang wurde noch ziemlich gnadenlos drauf losgeböllert (z.b. "The Gallery") - zwar schon sehr melodisch angehaucht, aber dennoch recht kompromisslos. Später folgte mit "Projector" ein relativ "ruhiges" Album, bei dem sogar cleane Gesangslinien von Mikael Stanne hervortraten. Mit "Haven" kamen dann wahre "Hits" - eingängige Songs fast schon zum Mitsingen, wenngleich auch ohne die cleanen Vocals. "Damage Done" entwickelte diesen Stil weiter und gelang dabei zu älter Härte zurück. Die Songs wurden immer ausgereifter und wenn wir nun zurückblicken, sind "Haven" und "Damage Done" zwei wahre Meilensteine in Sachen Melodic Death.

Das neue Werk "Character" ist einmal mehr KEIN Stillstand. Schon die ersten beiden Songs "The New Build" und "Through Smudged Lenses" lassen alte Stärken von "The Gallery" aufleben. Donnernde Riffgewitter und ein Herr Stanne der grunzt wie blöd. Gleichzeitig tauchen auch die uns so ans Herz gewachsen atmosphärischen Keyboardpassagen auf, die zusammen mit clean gespielten Gitarrensolos für einen hohen Wiedererkennungswert sorgen.
"The Endless Feed" beginnt ruhig und Mikael´s Grunz Vocals zeigen hier ihre große Vielfalt und Abwechslung. Der Refrain geht sofort ins Ohr und hätte ebenso auf "Damage Done" vertreten sein können". Den oben angesprochen Hit gibt’s mit "Lost To Apathy" ( kennen wir ja bereits von der EP): Klavierklänge geleiten durch die Atmosphäre aus Melodien, Aggressivität, Rhythmus und Tempowechsel. Ähnlich abwechslungsreich geht es dann "One Thought" oder "Senses Tied" weiter. Es ist immer wieder erstaunlich wie es DARK TRANQUILLITY schaffen ihre Songs so aufeinander abgestimmt klingen zu lassen. Auf Anhieb fällt mir keine andere Band ein, die in ihrer Musik völlig unterschiedliche Songstrukturen so gekonnt miteinander verschmelzen lässt. "My Negation" beendet das Album melancholisch und düster. Ruhig klingen die Gitarren und das Piano aus und verabschieden sich stilvoll von den Hörern. "Character" ist ein DT würdiges Album und wird zu alle dem mit jedem Durchlauf besser. Denn auch nach dem zehnten Mal entdeckt man Feinheiten, an denen man zukünftig weitere Alben der Göteborger messen wird.

Character


Cover - Character Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Harnessing Ruin

()

IMMOLATION gelten im Death Metal-Underground als echte Perle, der bisher die verdiente Anerkennung der "breiten” Masse verwehrt geblieben ist. Mir gefallen so ziemlich alle Scheiben der Amis, obwohl alle den gleichen Nachteil haben: durchgehend hohes Niveau weisen sie nicht auf, da sich auf jeder mindestens zwei Füller befinden. Das unterscheidet IMMOLATION von wirklichen Klassikern wie MONSTROSITY oder MORBID ANGEL. Die haben mindestens ein echtes Killer-Album in der Hinterhand mit durchgehend hohem Niveau. IMMOLATION eben nicht. Leider setzt sich diese Schwäche auch bei "Harnessing Ruin" fort. Mit dem Opener "Swarm Of Terror" legen die Jungs um Drum-Gott Alex Hernandez (mal ehrlich, einer der unterbewertesten Drummer des Death Metal) furios los und haben einen echten Killer-Song geschrieben, bei dem jeder Fan komplexer Ami-Prügelei sabbernd vor der Anlage sitzen wird. Endlich stimmt auch mal die Produktion (war auf "Unholy Cult" ja auch schon so) und Sänger Ross growlt wie ein junger Gott. Bei "Son Of Iniquity" verlässt er auch mal die ausgelatschten Growl-Pfade und weiß mit Gänsehaut-Stimme zu überzeugen. Leider ist der Song an sich eher langweilig und einer der berüchtigten IMMOLATION-Füller. Das geht beim Titeltrack los und zieht sich bis besagtem Song. Irgendwie wirken diese drei Songs ("Dead To Me" ist da noch zwischen) einfallslos und haben die lahmen Riffs abbekommen, die die Mucke nur so vor sich hin plätschern lassen. Danach geht es wieder gekonnt weiter und "Crown The Liar" ist wieder richtig cool. IMMOLATION können es und haben ihren ganz eigenen Sound, vor allem bei den Riffs blitzt ihr Klasse auf, so schleppend kann kaum jemand Death Metal zocken, aber Songs schreiben gelingt ihnen nicht immer. So krankt auch der aktuelle Longplayer an einigen langweiligen Songs und IMMOLATION werden noch länger im Untergrund verharren. Schade eigentlich.

Harnessing Ruin


Cover - Harnessing Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Enemy Of God

()

Was braucht ein guter KREATOR Song? Kreischende Gitarren, verrückt polterndes Schlagzeug und einen keifenden Mille.
Ehrlich gesagt hätte ich nicht geglaubt, dass Metal-Marktforschung so einfach ist. KREATOR sind mit den frischen Ideen im Hinterkopf auf ihre Konzerte gezogen und haben eine nach der anderen ausprobiert. Und nur die besten behalten. Trotzdem führt das dazu, dass "Enemy Of God" im ersten Hördurchgang fast zu plump eingängig wirkt. Jedes Riff ist vorhersehbar zum Mitbangen, jeden Refrain kann man nach dem ersten Hören mitsingen - die Platte ist nagelneu und kommt einem wie eine alte Bekannte vor. Wie gesagt, beim ersten Hören. Beim zweiten Hördurchgang hält sie dem aber weiterhin stand: Die Gitarren sind kniffelig und detailverliebt, tolle Soli heben sich aus den Riffs heraus, streben zum Himmel und gleiten mit ihren Melodien in die Songs zurück - und trotzdem thrasht es düster weiter. Als Gast-Gitarrist schaltet sich Michael Amott für ein Solo in "Murder Fantasies" ein (neben dem Titelsong mein Favorit) und spielt auch nicht wesentlich spektakulärer als Mille und Sami. Stimmung und Texte sind wesentlich negativer als auf "Violent Revolution" - Menschen mit zynischem Humor können die Platte auch als Soundtrack zu den Nachrichten auf CNN laufen lassen und würden keinen großen Unterschied zwischen Text, Ton und Bildern finden. Gleichzeitig ist "Enemy Of God" dazu geeignet, auf einer Metal-Party groß abzufeiern. Ein lang erwartetes Meisterstück, das hält, was es verspricht.

Enemy Of God


Cover - Enemy Of God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Blind Camera

()

Die Zeiten in denen Meilensteine des Gothic Rocks geschrieben wurden, sind vorbei. Das weiß sicherlich auch ZERAPHINE Fronter Sven Friedrich und er hat es selber miterlebt. ZERAPHINE steht für bewährte Qualität im nunmehr dritten Anlauf und Änderungen des Konzepts lassen sich nur im Detail studieren. Prägnant im Mittelpunkt steht einmal mehr Friedrichs sonor tiefer Gesang, dieses Mal mit gemischt deutschen sowie englischen Texten. Die Melodien gehen einmal mehr sofort ins Ohr, überfordern den Hörer zu keiner Zeit. Überraschend ist aber auf "Blind Camera" dann doch etwas: Einige deutlich flottere Songs, allen voran der coole Opener "I Never Want To Be Like You". Ansonsten ist das Prinzip von ZERAPHINE schnell durchschaut, die Songs ähnlich aufgebaut. Substantiell ist mir die Musik zu seicht, verbraucht und das Konzept nach drei Alben zu abgenutzt. Der stets melancholische Sound hat Anno 2005 zwar bisweilen eine Portion HIM abbekommen und dieses leichte Rockkalkül steht ZERAPHINE durchaus gut. Der Schritt in diese Richtung ist kein gewagter und über die Länge eines Albums muss man die Band schon lieben. Denn wenn ZERAPHINE es nicht schaffen ihre sicherlich gekonnt umgesetzten aber einseitig präsentierten großen Gefühle an den Hörer zu bringen bleibt nicht mehr viel. Dass mit Friedrich ein grandioser Sänger am Mikrofon steht bezweifelt hier wohl keiner, dass die Produktion perfektionistisch detailliert klingt, ihr aber manchmal etwas die Power fehlt, ebenso wenig. Und somit kann auch ein qualitativ definitiv hochwertiges Album in der Wahrnehmung untergehen wenn sie es nicht schaffen den Hörer emotional zu packen. Das Album erscheint auch als limited Edition mit einer Bonus DVD.

Blind Camera


Cover - Blind Camera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 47:3 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Best Of

()

Ein dunkle, verrauchte Bar in den frühen Morgenstunden. An den Tischen und der Bar sitzen vereinzelt Menschen, die an ihrem Cognac nippen und eine Zigarette nach der anderen rauchen. Und auf der Bühne steht eine Band in alten Anzügen und liefert den Soundtrack für die verlorenen Herzen, spendet melancholisch und sehnsuchtsvoll Trost in dieser einsamen, dunklen Nacht. So in etwa muss man sich die Atmosphäre von Martin Deans CD "The Best Of" vorstellen. "Space Age Gospel" nennt der Meister selbst seine Musik, die sich als eine äußerst entspannte Mischung aus Chanson, warmen Jazz-Sounds, minimalen Funk-Grooves, ein bisschen Pop und Rock und jeder Menge Soul erweist. Hinzu kommen dezente elektronische Sounds und Beats, jedoch ohne zu sehr im Vordergrund zu stehen, so dass die Songs gleichzeitig modern und altmodisch klingen. Martin Deans Stimme ist dabei irritierend charismatisch, tief und weich, selten etwas knurrend, irgendwo zwischen Elvis und Nick Cave. Gut die Hälfte der Stücke bewegt sich in ruhigeren Tempi, einige davon - wie das wunderbar schnulzige "Me Gusta" - bewusst ins Kitschige tendierend. Der Rest ist schneller und groovender, wie z. B. das trocken-funkige "Rock ´n Roll", das leicht clubbige "Invite" oder der poppig-leichte Ohrwurm "Just A Little Bit Of Love". Diese CD ist perfekt geeignet zum sehr spät und sehr alleine Hören, das Whiskeyglas in der einen, die Zigarette in der anderen Hand, um sich dann in selbstmitleidige Melancholie fallen zu lassen. Schon jetzt eine meiner Lieblings-CDs dieses Jahres.

The Best Of


Cover - The Best Of Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 50:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

War Party

()

Die Musik war noch nie ein zwingendes Argument für GWAR. Seit unzähligen Jahren haben die regierungsfeindlichen Enfants Terribles der amerikanischen Szene eher durch die Menge an verspritztem Kunstblut gepunktet als auch nur mit einem richtig guten Song. Es ist doch etwas die Ironie des Schicksals dass "War Party", das erste Album nach dem Weggang von Metalblade, das erste Album ist, bei dem die Bekloppten zeigen, dass sie etwas mehr können als nur die Gitarren richtig herum halten. Weniger vom zahnlosen Hardcore und Punkbrei der letzten zwanzig Jahre, der zwar mit der entsprechenden Bühnenshow definitiv unterhaltsam war, auf CD konserviert aber mehr als nur schlechten Geschmack attestierte. GWAR versuchen sich bei "War Party" vermehrt an Midtempo Thrash Metal. Und auch wenn sie es hierbei weder richtig krachen lassen noch technisch einen Blumentopf gewinnen, ist dieses Album das erste, dass nicht ausschließlich dadurch auffällt musikalisch möglichst schlecht zu sein. Um zu zeigen, dass GWAR ein primär optisches Vergnügen sind, gibt es ein - wie sollte es anders sein - zwar miserabel klingendes aber derbe blutiges Video auf der CD. "War Party" ist für alle nicht-GWAR-Hörer absolut kein Höhepunkt, dafür sind die Songs durchweg zu durchschnittlich. Sie fallen einzig im Kontext ihrer Geschichte auf. Und ob dieses bisschen reicht um "War Party" freiwillig zu hören? GWAR muss man sehen, daran ändert keine CD dieser Welt etwas.

War Party


Cover - War Party Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Conquistador

()

Olympos Mons - der höchste Berg des Planeten Mars sowie der größte Vulkan unseres Universums. Ein ziemlich gewagter Name also für eine neue Melodic Power Metal Combo aus dem schönen Finnland.
Tatsache ist, das die Band um Sänger Ian E. Highill eher nach einer italienischen Combo klingt, obgleich man nach mehreren Durchläufen eigene Strukturen erkennen kann. Schön klingen zum Teil die doch recht harten Gitarrenriffs, die sich mit typischen "Schunkel Metal Refrains" die Klinke in die Hand geben. Diese gehen schon nach wenigen Sekunden ins Ohr (z.B. "Lady In White", "Black" oder der Opener "Seven Seas"). Symphonische Anleihen sind hier und da auch vertreten, besonders jedoch beim abwechslungsreichen 11 Minuten Epos "Conquistador". Dieser wirkt zu einem großen Teil nicht wie eine Happy Happy Metal Song Nummer sondern verbirgt wirkliche Liebe zum Detail und geht ganz leicht in Richtung Prog.
Zur Stimme von Ian Highhill braucht man nichts sagen - er passt zur Musik und unterscheidet sich nicht viel zu Kollegen renommierter Bands. Klar im Vordergrund steht auch Vili Ollila am Tastenboard ohne den die Songs wohl auch eher leer klingen würden.
Weg vom schnellen Power Metal Song geht die Midtempo Nummer "The Last Light Of The Moon" die mich allerdings durch ihre doch recht einfach Struktur nicht überzeugen kann. Ein Ohr riskieren dürfen hier alle Fans von Stratovarius, Dionysus und wie sie alle heissen - ohne Bedenken.

Conquistador


Cover - Conquistador Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:10 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD