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Picture

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Nachdem mit weiteren Veröffentlichungen des bisherigen Prog-Flagschiffes Transatlantic (nach dem Ausstieg von Neal Morse) nicht mehr so schnell zu rechnen sein dürfte, hat sich InsideOut Chef Thomas Waber die Mühe gemacht eine andere sogenannte Prog-Supergroup ins Leben zu Rufen. KINO nennt sich das Projekt und "Picture" das mehr als gelungene Debüt. Das Quartett besteht aus Keyboarder John Beck (It Bites, John Wetton, Alan Parson), ex-Porcupine Tree Drummer Chris Maitland, Sänger/Gitarrist John Mitchell (Arena, The Urban) sowie ex-Transatlantic und Marillion Bassist Pete Trewavas. Vergleiche mit Transatlantic verbieten sich gleichwohl, da KINO ein ganzes Stück eingängiger zu Werke gehen. Ihre Wurzeln liegen hörbar in der Rockmusik der späten Siebziger und der Achtziger, ausufernde Frickelparts wurden konsequent dem songdienlichen Konzept des Albums untergeordnet. Großartiges Herzstück des Gourmethappens ist gleich der 9-minütige Opener "Losers Day Parade" - eine außerordentliche Progrock-Achterbahnfahrt. Über harte, fast metallische Rockriffs, faszinierenden Orgelparts, ruhige melodiöse Momente, harmonischem Gesang und dezent eingesetzten weiblichen Vocals bis hin zu Anleihen bei ELO und Beatles stimmt hier einfach alles. Derart können auch die neun weiteren Songs auf "Picture" überzeugen und setzen sich verdammt schnell in den Gehörgängen fest. KINO haben den Spagat geschafft musikalisch Anspruchsvolles derart gelungen zu arrangieren, das hier nicht nur instrumentale Prog-Fetischisten den Hut ziehen, sondern auch Otto-Normalhörer Zugang finden sollte. Neben Versatzstücke ihrer Herkunftsband verschmelzen KINO auf "Picture" auch noch Sounds und Einflüsse von King Crimson und Yes über Peter Gabriel bis hin zu Asia (nur um mal einige Bekannte zu nennen welche mir bei meiner Reise mit dem Album begegnet sind). Das balladeske "Letting Go" trägt John Becks Handschrift und weis durch wundervolle Keys und einem eindruckvollem Gesang zu gefallen. Zusammen mit dem nachfolgendem Ohrwurm "Telling Me To Tell You" (Marillion meets Police) sind KINO hier zwei absolut radiotaugliche Songs gelungen. Ausfälle gibt unter den ganzen Hochkarätern nicht, als da zum Beispiel wären: "Perfect Tense" (ein weiterer Marillion-mäßiger Ohrwurm mit Pop-Appeal und Lyrics zum genauer hinhören), das relaxte daherkommende 7-minütige "Holding On" (nun doch ein wenig Transatlantic und Yes) und dass das Album abschließende, von Piano getragene, kurze lyrische Titelstück "Picture". Das Jahr 2005 fängt für Genrefreunde schon mal mit ganz großem KINO an. Da gibt es nur eins - sofort das Ticket für die erste Vorstellung lösen und auf ein Sequel hoffen.

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Cover - Picture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:57 ()
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Dead Black Sun

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Eigentlich hatte ich eher an Skandinavier gedacht, bei dem Band-Namen. HOMICIDE HAGRIDDEN sind aber Stielferos aus dem sonnigen Süden und die Italiener haben sich dem Altschulen-Thrash verschrieben. Nicht selten, nein eher oft, erinnern die Europäer an die gute alte sonnige kalifornische Schule, vor allem an Slayer. Allerdings gehen HOMICIDE HAGRIDDEN dabei fast immer im gebremsten Schaum vor, das heißt sie versuchen sich eher in stampfigen Gefilden, scheuen sich zumeist vor höheren Geschwindigkeiten, sind dabei aber nicht selten sehr groovig. Die Stimme erinnert schon bisweilen an Herrn Araya - falls noch irgendwer Phil Rind kennt, stelle man sich die beiden Frontsäue geklont vor. Rind und Araya geben also quasi einen Massimo - (der wiederum im stimmlichen Charakter ruhig ein wenig mehr Abstand zu den neuen Metalcore-Gleichgesichtern üben könnte). Ein weiterer Unterschied zu den unsympathischen Genialen aus L.A.: Der Bass kommt wesentlich fetter rüber und hat oftmals eher den Status eines gleichberechtigten Instrument als den des Taktgebers. Insgesamt fehlt den Italienern die letzte Würze, die echte Eigenständigkeit - und zudem ein wirklich fetter Sound. Dabei beweisen die Herren mit einem viel deathigeren Song wie "The Await", dass sie auch ganz anders können und grooven sich in eine Art Obscene-Nirvana oder rotzen und rollen geradezu bei "Scream". Schlecht ist das Album auf gar keinen Fall - wer gerne und viel und nicht nur zu den ganz Großen thrasht, dem wird’s sogar richtig gut gefallen.

Dead Black Sun


Cover - Dead Black Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:33 ()
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Hands Down

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Mighty Music haben nicht nur heftigen Metal im Programm, das Unter-Label Drug(s) hat sich auf Mucke spezialisiert, die nicht zum restlichen Programm der Dänen paßt. MEVADIO sind für die Politik ein gutes Beispiel: irgendwo in der Schnittmenge von Metal und Rock gefangen, würden sie zu INIQUITY, SLUDGE und den anderen MM-Bands nun gar nicht passen. Dabei machen es mir die Dänen, die natürlich im Antfarm aufgenommen haben, ziemlich schwer, ihre Mucke zum mehr als nur Nebenbeihören zu nutzen. Die Songs bieten eine Mischung aus MACHINE HEAD, FILTER und ein wenig PANTERA, aber so recht wollen sie einfach nicht zünden. Das hat man alles schon gehört und vor allem fehlen richtige echte Hits. "Hands Down" rauscht vorbei und man kann sich an keinen einzigen Song erinnern. MEVADIO machen ihre Sache dabei nicht schlecht und Sänger hat ne richtige angenehme Rockstimme. Der Bass wummert ordentlich (die Produktion von tue Madsen ist natürlich wieder erste Sahne), ein paar nette Solis kommen vom Gitarristen, aber alles hilft nichts im Angesichts der Eintönigkeit des Materials. Nein, stimmt nicht. Eintönigkeit ist das falsche Wort, denn MEVADIO geben sich alle Mühe, ihr Material abwechslungsreich zu gestalten. Aber die Eingängigkeit fehlt und das entpuppt sich als das große Manko von "Hands Down".

Hands Down


Cover - Hands Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:21 ()
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Manche bluten ewig

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Wenn es irgendwie möglich ist, legt diese CD von DIE! mit geschlossenen Augen in das Abspielgerät. Denn dann hört ihr vielleicht eine gelungene Mischung aus Rammstein, Megaherz und HIM - wobei zu bemerken bleibt, dass alle drei (und ich meine ALLE drei) Bands durchaus ihre Vorzüge haben. Und gemischt taugen sie allemal zu Hintergrundmusik beim geselligen Beisammensein, nerven in ihrer musikalisch einfachen Begrifflichkeit kein Stück und animieren zeitweise sogar zum rhythmischen Mitmachen. DIE! haben sicherlich keine schlechte Platte gemacht, vielleicht ist sie für ihre textliche Ambitioniertheit (die Bergisch-Gladbacher orientieren sich an Wolfgang Hohlbein, Bram Stoker und Brian Lumley) ein wenig zu platt - oder einfach zu gezielt gemischt. Schaut ihr aber vor dem Einlegen dieses Datenträgers auf die Promo-Bildchen, dann wird es mit einem halbwegs objektiven Bewertungsversuch noch schwerer als sowieso schon. Da stehen die vier Herrschaften in langen Ledermänteln auf einem Friedhof, gucken starr in eine Richtung und sehen aus Clint Ostholz ohne Pferd und Zigarrillo, nur dicker. Eigentlich egal, aber dennoch rocken die Fotos Null. Das Gesamtfazit bleibt zwiespältig wie die ganze Scheibe. Musikalische Kompetenz steht nuttiger Kopierei und merkwürdigem Outfit gegenüber. Nette Songs mit einigermaßen Wumms und guten reinlaufenden Gesangslinien wechseln ab mit langweiligen Kopien der Referenz-Bands, NDH-Hymnen gibt’s genauso wie echt misslungene deutsche Rock-Songs mit daneben liegenden Vocals. NDH-Fans sollten dennoch ihre Freude haben (Oder eben beim Saufen hören, wenn’s mit Rammstein und Co. nicht mehr geht).

Manche bluten ewig


Cover - Manche bluten ewig Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:40 ()
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Prisonworld

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LYRIEL kommen aus Gummersbach und haben weniger mit Metal als mit Mittelalter am Hut - Folk Rock passt vielleicht ganz gut. Die 13 Songs der seit 2003 musizierenden Spiel-Leute verbreiten ganz und gar kein bombastisches Benelux-Gehabe, richten sich in Sachen Atmosphäre eher nach Bands wie Saltato Mortis mit Frauengesang - wobei Jessica Thierjungs Stimme nie, wirklich nie nur annähernd so penetriert wie die Organe Ihrer Kolleginnen aus Norwegen oder Holland. Ein Songs wie "There’s A Rainbow in The Rain" ("Sha-la-la-lala-la-la") nervt aber dennoch ein Stück weit aufgrund der stumpfen Eindringlichkeit des Refrains - trotz aller Klasse in der Stimme… Egal, letztlich erinnern LYRIEL an Blind Guardian ohne Metal, mischen Rock, Folk- und Klassik-Elemente, ohne zu einer allzu poppigen Varianten zu mutieren, sind lange nicht so klassik-lastig wie Blackmore’s Night, verzichten aber dennoch nicht auf Violine, Cello und Piano. Für "echte" Metaller dürfte diese Album allenfalls eine Zumutung darstellen. Wer zwischenzeitlich aber auch gerne mal folkiger horcht, wer es ein wenig melancholisch und schmalzig mag, wem Blind Guardians Intros und Akustik-Stücke und Elben (ein Song ist in Elben-Sprache verfasst) gefallen, der wird von LYRIEL nicht enttäuscht.

Prisonworld


Cover - Prisonworld Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 46:17 ()
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Protect The Innocent

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Der gemeine Popsong ist ein selteres Tier, als man gemeinhin erwartet: Es muss undendlich schwer sein, einen wirklich eingängigen, trällerkompatiblen Song zu schreiben - selbst BJÖRK schreibt bis heute am perfekten Popsong. Und ist noch nicht da. Nah dran sind MOTHERS LITTLE HELPERS mit "Strange Medicin". Die ganze Zeit überlege ich schon, woher ich den Song kenne - wahrscheinlich daher, dass MOTHERS LITTLE HELPERS an entscheidender Stelle doch ein bißchen Radiopromotion genossen haben. Trotzdem haben sie sich für die Verpackung ihrer ersten richtigen CD richtig in Unkosten geschmissen - 12 EUR sind für diesen Tonträger ordentlich Masse fürs Geld. Die Platte ist vielseitig, aber nichts stört davon, MOTHERS LITTLE HELPERS kommen immer auf eine loungige Basis zurück, die man eben gut im Hintergrund hören kann - wenn der flockige Discofox-Beat beim eben schon erwähnten "Strange Medicine" einem nicht im Sessel in die Beine fährt. Desweiteren auf "Protect The Innocent": Ausflüge mit dem Moog Synthesizer ("Driving"), eine freigelassene Wah-Wah-Gitarre und Anklänge bei SELIG und KUNG-FU ("Take A Seat"), Trip-Hop-Passagen ("Phoenix"), orientalisches Stromrock-Gewaber ("Rip It Out") und die Stimme von Bob, die er zumindest ab und zu bei INXS´ Michael Hutchence zu klauen versucht hat.

Protect The Innocent


Cover - Protect The Innocent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:46 ()
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Truth Wins Out

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Das zweite Album von DESERT + FORTUNE wurde bereits im Herbst 2004 veröffentlicht - warum "Truth Wins Out” erst jetzt bei uns aufschlug bleibt daher ein Rätsel. DESERT + FORTUNE bewegen sich musikalisch auf dem Fundament des Dark Wave der Achtziger mit einer Portion Gothic Rock der Neunziger. In Sinn kommen mir da Bands wie Fields Of The Nephilim, natürlich die Sisters Of Mercy bis hin zu den alten Cult. Der Albumtitel "Truth Wins Out" (ein Bibelzitat, was soviel heißt wie "am Ende setzt sich die Wahrheit durch") bezieht sich dabei auf ein Zitat eines unserer TV-Lieblinge, US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld (genannt im Zusammenhang mit den Massenvernichtungswaffen des Irak). Verarbeitet wird dies in einer Soundcollage ("Interlude") mit Originaleinspielungen von weiteren Zitaten bekannter Politiker der Bush-Administration als Einführung zum Song "Welcome To The War". Das Album "Truth Wins Out" selbst wird eröffnet mit einer gelungenen Coverversion des Richard Strange Songs "Damaskus" und dem ganz starken "Black Market" (tanzbare Dark-Hymne für die Clubs der Republik). Bei beiden kommt vor allem auch die gute, recht Dark Wave typische Stimme von Sänger Diva gut zur Geltung. Das von Gitarren getragenen, eingängige "Zombiefied" ist genauso ein Anspieltipps wie der düstere, balladeske "Lovesong" und "Promised Land" (im Original von Skeletal Family). Das alte Zeiten von Cure heraufbeschwörende "Desperation" macht auch echt Spaß, derweil das nachfolgende, wahrlich Achtziger-lastige "Kiss Me", als Single ausgewählt, gegenüber "Black Nation" aber klar den kürzeren zieht. Leider können nicht alle Songs dieses Niveau halten - zwischendurch wird es schon einmal ein wenig zu gleichförmig - da helfen auch die eine oder anderen Samples oder außergewöhnlichen Arrangements nicht. Ob man die zu der eher spärlichen Instrumentalisierung passende zurückgefahrene Produktion mag ist Ansichtssache - ich finde das passt hier recht gut - ohne es Retro nennen zu wollen. Denn Bands die ihre Songs mit Keys zukleistern gibt es zur genüge - DESERT + FORTUNE gehören da glücklicherweise nicht dazu, sie bringen ihren Dark Gothic Rock in klassischer Rockbesetzung mit nur dezent eingesprengten elektronischen Spielereien unters Volk. Allerdings hätten es ruhig ein paar Songs mehr des radiotauglichen Kalibers "Black Nation” oder der anderen bereits genannten Tracks sein dürfen.Trotzdem - "Truth Wins Out” - was angenehmes für ruhige Stunden.

Truth Wins Out


Cover - Truth Wins Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:23 ()
Label:
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Love Fading Innocence

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Das selbstproduzierte Demo "Sacrifice" war Anno 2002 noch ein richtiger Aufhorcher und verschaffte den italienischen Goth-Rockern MY SIXTH SHADOW sogar Airplay bei VIVA und Konsorten. Das erste Album "10 Steps 2 Your Heart" stand dem qualitativ nicht nach (bildete das Demo doch die Grundlage) litt aber unter einer schwachbrüstigen Produktion und ließ das fortkommen der Band doch stagnieren. So scheinen MY SIXTH SHADOW mit ihrem zweiten regulären Longplayer auf Nummer sicher gehen zu wollen. Zielgruppengerecht hat man Songs, Sound und Produktion auf HIM, The Rasmus, Poisonblack, The 69 Eyes & Co. getrimmt - was wohl nicht zuletzt an der Zusammenarbeit mit Mika Jussila und den Finnvox Studios lag. Der Opener "Useless" und "So Far" hätte genauso auch auf eines der Alben von Mr. Valo gepasst. Auf "Love Fading Innocence” wird also melodischer Gothic Rock geboten, gut arrangiert, immer eingängig, tanzbar und recht schnell im Ohr - als New Wave Of Gothic Rock benennen die Sechs Jungs vom Stiefel ihre 13 Songs. Dabei unterscheiden sich MY SIXTH SHADOW nicht besonders von oben genannten Acts - Ausnahme dürften die zum Teil fast weiblich klingenden Vocals von Sänger Dave sein. Die allerdings dürfte nicht auf Anhieb jedermanns Sache sein - gewinnt aber mit der Zeit. "Love Fading Innocence” ist ein Tick rockender als das Vorgängeralbum, will meinen - treibende Gitarreriffs bilden zusammen mit den Keys das Fundament für die zuckersüße Melodien - wie zum Beispiel beim besten Track des Albums, dem abwechslungsreichen "Broken Mirror". Eine melancholische Grundstimmung ist durchweg vorhanden, düster wird es allerdings nie. So sind es vor allem die eher getragenen ruhigeren Songs wie das fast kitschige, tränenschwangere "Shadows In My Love", die gelungenen Ballade "Complete" und das epische, mit dezenten weiblichen Vocals angereicherte "Shades Of Grey" welche zu gefallen wissen. Die Bewertung der abschließenden Coverversion von U2’s "With Or Without You" überlasse ich lieber jeden selbst. Ist doch Bono’s Original nun mal eine der Gänsehautnummer überhaupt, da kann man eigentlich nur verlieren. So ist "Love Fading Innocence" ein wenig zu glatt und zu HIM-lastig geworden, eine all zu große Eigenständigkeit ist kaum auszumachen - wen das aber nicht stört der sollte MY SIXTH SHADOW ruhig mal antesten.

Love Fading Innocence


Cover - Love Fading Innocence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 58:10 ()
Label:
Vertrieb:
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Winterlong

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Schwedens Gitarrenhexer Thorbjorn Englund hatte sich schon für sein letztes Output mit Mikael Holm einen echten Ausnahmeshouter ans Mikro geholt und sein Line-Up so zielsicher verstärkt. Diese beiden sind es auch die WINTERLONG in erster Linie hörenswert machen. Mikael Holm bringt dabei mit seiner emotionalen Stimme die epischen Parts wieder einmal ebenso gelungen rüber wie ruppigere Textstellen - und das alles in angenehmer mittlerer Tonlage. Das Gitarrist Englund neben Stratovarius vor allem sein Vorbild im heimischen Gitarrengott Yngwie J. Malmsteen sieht ist bei den allgegenwärtigen aber nicht ausufernden Soli mehr als zu erahnen. Dabei ist Album Nummer drei einen Tick härter und aggressiver ausgefallen als die Vorgänger - bleibt aber konsequent melodisch. Der Opener "The Priest" steht dabei für ganze Album - gut gemachter, melodischer Power Metal - allerdings nichts spektakuläres. Herausragen tun dabei der melodischer double-bass Nackenbrecher "Ten Digits Of The Future", das abwechslungsreiche "Ragnarök" und das eingängige "Each Day We Die". "Oblivion" das hörbar in Nightwish-Gewässern wildert hört sich recht kalkuliert an - zählt aber nicht nur wegen den zum Teil weiblichen Vocals zu den Highlights. Ob diese Scheibe WINTERLONG allerdings den erhofften Durchbruch bringt wage ich zu bezweifeln - war "Valley Of The Lost" ein klasse Debüt und "The Second Coming" ein würdiger Nachfolger, so stimmt zwar auf "Winterlong" das handwerkliche Können aller Beteiligten, das Album ist solide und macht schon Spaß - leider fehlt nur desöfteren der letzte Kick der was reißt. Nichts desto trotz könnte sich für Fans neo-klassischer Metallklänge das reinhören lohnen.

Winterlong


Cover - Winterlong Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:22 ()
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Hate.Malice.Revenge

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ALL SHALL PERISH sind diejenigen, die sich am weitesten am Rand zum Tal des Todes auf dem teils schmalen Grad zwischen Metalcore und lupenreinem Death Metal bewegen - ALL OUT WAR lassen grüßen und sind hier sicher ein paar Meter vor gegangen, jetzt kommen ALL SHALL PERISH hinterher. Und behalten vom Hardcore tatsächlich nur noch Attitüde und Geschwindigkeit. So gurgelt Craig Betit in den besten Minuten wie Chris Barnes vielleicht unverraucht klingen könnte und ist im nächsten Song dann ein Verschnitt aus Johan Lindstrand von THE CROWN mit der Leistung von Meister Tägtgren bei der zweiten BLOODBATH. Das hört sich Schwedisch an? Knulla pa! Natürlich, aber fast noch fetter als die Riffwände sind die Anleihen von Drummer Matt Kuykendall bei MORBID ANGELS Pete Sandoval. Uptempo und Raserei also vorherrschend, die Rübe kann man sich hierzu zack-zack abmontieren lassen, und im Pitt dürfte so einiges gehen. Trotzdem lassen die Jungspunde aus Oakland in Kalifornien den Groove nicht außer acht - die Lehre aus besten Death Metal-Alben der letzten fünf Jahre haben sie offentlichtlich gelernt.

Hate.Malice.Revenge


Cover - Hate.Malice.Revenge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:11 ()
Label:
Vertrieb:

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