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Pictures Of Death

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Ein Demo in nur dreizehn Stunden aufzunehmen zeugt von einer vernünftigen Arbeitshaltung, Faulheit kann man SHADOW CUT also nicht vorwerfen. Auch ihr Debüt-Album "Pictures Of Death" wurde in gerade mal sechs Tagen eingenordet, unter den wachsamen Blicken von Trollhorn. Wie viel Zeit die Finnen für ihr Songwriting veranschlagen, weiß ich nur leider nicht, aber so viel wird es (in diesem Falle muss da noch ein leider stehen) nicht sein. Beim ersten Durchlauf weiß die Mischung aus Black und Death noch zu gefallen, aber mit jedem Mal macht sich stärker gepflegte Langeweile breit. SHADOW CUT können mit wuchtigen, treibenden Songs Marke "Throatcuts Nine" vernünftig punkten und vor allem mit dem räudigen Gesang Mr. Omnios überzeugen (der mich an alte SACRAMENTUM erinnert). Nur leider schleichen sich bei den neun Songs zu oft Längen ein und man hat das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Das ist ein ziemliches Manko und der größte Kritikpunkt an einer soliden Platte. Die Songs selbst sind schön aggressiv, wuchtig und wissen durch intelligentes Schnell/Langsam-Spiel Spannung aufzubauen. Nur, sie gleichen sich einfach zu sehr und lassen SHADOW CUT zu einer durchschnittlichen Death/Black-Band werden.

Pictures Of Death


Cover - Pictures Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:10 ()
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Move Or To Be Moved

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Mit MILES ABOVE habe wir mal wieder eine kanadische Band am Start wobei ihr aktuelles Werk "Move Or Be Moved" bereits der Nachfolger eines angeblich recht erfolgreichen Debüts von 2003 ("Further") ist. Als "Modern Rock" sollen uns hierbei die 13 Titel zwar verkauft werden aber von dieser Firmierung ist die Band soweit weg wie die letzten 20 Alben der Flippers, denn dieses Quartett frönt schlicht und eindeutig dem guten alten klassischen (80er Jahre) Hardrock, wobei sie dies gar nicht mal so schlecht machen. Vor allem der Sound ist dann tatsächlich etwas "modern" geworden will sagen der Mann an den Reglern kann wirklich was (Corey MacFadyen/BRIGHTON ROCK). Er hat den Jungs jenseits der sonst bei vielen so ähnlichen Weichspülformaten üblichen laschen Produktion, durchaus genügend Pepp und Drive verschafft. MILES ABOVE bewegen sich ansonsten auf relativ ausgetrampelten Pfaden von Bands wie HONEYMOON SUIT, GIANT oder auch vor allem BON JOVI, was aber alleine schon darin begründet ist, daß der gute Sänger Tim Hicks (Voc./Keys) stellenweise recht stark an das Organ von Mister John Bon Jovi erinnert. Egal man muß den Jungs zunächstmal zugestehen, dass es in diesem Genre sehr schwer ist, wirklich etwas bahnbrechend neues zu kreieren und so klingt leider vieles wie schon tausend mal (besser) gehört. Absolut positiv zu werten hingegen ist der Versuch neben überflüssigen Standart Nummern wie "Little Miss Innocent" oder "Gimme Nothin’" etwas originelleres zu fabrizieren. Bei dem percussionlastigen "Faraway" gerät dieser Ansatz noch ganz gut aber die etwas transeelige Schlussnummer "God Help us" mit viel Streichern, militärische Schlagzeugvibes sowie kitschigen Dudelsäcken ist allerdings gründlich in die Hose gegangen, der Song wirkt einfach zu konstruiert. Der mit relativ großen Abstand beste Song auf "Move Or Be Moved" ist eindeutig "Close My Eyes" - eine geil gemachte Nummer mit klasse Hookline.

Fazit: Eine nette Band, nettes Album, ein paar coole Gitarrensolos sowie eine gute Produktion aber dies allein reicht halt nicht aus, da die überall omnipräsenten Vorbilder stellenweise allenfalls erreicht aber keinesfalls übertroffen werden - da bleibt man doch lieber beim Original.

Move Or To Be Moved


Cover - Move Or To Be Moved Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:12 ()
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Repent Or Seal Your Fate

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Und noch ein Kapitel der Reihe "Thrash Metal made in Germany". Die seit 2000 existenten Hannoveraner Knüppelbrüder (und - Schwestern, denn mit Susanne Swillus ist eine Gitarristin am Start) liefern mit "Repent Or Seal Your Fate" ein beachtenswertes Debüt ab. Dabei fällt es schwer, die Band in eine der genreinternen Schubladen zu stecken; die Musik klingt zwar, besonders aufgrund der klaren, schnellen Gitarren, auf der einen Seite ähnlich wie die von Schmier und Co., doch das Songwriting allgemein erinnert auch an die leider verblichenen DEPRESSIVE AGE. Aber Schubladen interessieren keine Sau, wenn die Qualität stimmt. Zwar gibt man sich bei den Songs kurz und knackig, aber über die gesamte Spielzeit hinweg wirkt die Platte etwas eintönig. Die Mischung aus Stakkato - Parts und melodischen Einschüben, abwechselnd in Mid, - und Uptempo, stimmt zwar ohne Frage, aber die Songs, es gibt 14 davon, klingen zu gleichförmig und zum größten Teil leicht wirr, als ob die Band versucht hätte, möglichst viele Ideen in einem Song unterzubringen. Dieses Problem rettet auch der abwechselungsreiche Gesang (mal clean, mal verzerrt, aber auch Growlen, Schreien und ab und an feminin) nicht über die volle Spielzeit. Meiner Meinung nach muss die Band noch lernen, ihre Ideen besser zu filtern und zu sortieren. Dass ohne Zweifel starkes Potential in der Kapelle steckt, beweist sie mit dem hervorragenden Stück "The Hunt", einer Granate mit hymnischem Ohrwurmrefrain. Und dass man in Hannover auch Humor hat, zeigt das coole, witzige "Lebende Organverpflanzung" (inklusive Operngesang, Volksmusikmelodien und "Imperial March" - Zitat!) , "Monty Python" lassen grüßen. Wahrlich keine schlechte Platte und gut produziert dazu, aber meiner Meinung nach etwas überfrachtet.

Die CD ist auch im Digipak erhältlich, dem außerdem noch eine DVD mit ca. einer Stunde Bonusmaterial (u.A. aus Wacken) beiliegt. Für Interessierte bestimmt keine schlechte Sache!

Repent Or Seal Your Fate


Cover - Repent Or Seal Your Fate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:10 ()
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Der Ort

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Der Name ist hier definitiv nicht Programm. In herkömmlicher Schriftart ist der Klabautermann ein guter Schiffsgeist, ein unsichtbarer Kobold, der Kapitäne vor Gefahren warnt. Das Einzige, was scheinbar in dieser Definition für die Band aus Meckenheim bei Bonn zutrifft, ist das Adjektiv "gut". KLABAUTAMANN machen progressiven Black Metal, Black Metal, wie er in Deutschland und in der ganzen Welt höchstselten anzutreffen ist. Nocte Obducta sind ähnlich originell und doch ganz anders, Negura Bunget fallen mir als Vergleich ein, in Sachen Niveau und Variantenreichtum. Ein guter Rat vorweg: Dieses Album eignet sich nicht zum Nebenbei hören - also nix da mit viel Saufen und stumpf Rocken. Hinsetzen, in Ruhe genießen und ihr werdet "Der Ort" lieben. Die Jungs nutzen Black-Metal-typische Merkmale (rasende Drums, flirrende Gitarren; fieses Keifen, englisch und deutsch) ebenso wie viele akustische Instrumente (Piano, Gitarre) und schrecken "sogar" vor Frauengesang ("October") nicht zurück. Viele interessante und passende Tempowechsel prägen die Musik auf der zweiten echten Scheibe KLABAUTAMANNs, die CD nimmt den Rezipienten mit auf eine Reise von Gut nach Böse, vom akustischen Eiland bis hin zu Emperor - vom Himmel in die Hölle. Das Duo (das übrigens einen Schlagzeuger sucht) schert sich einen Dreck um Genre-Grenzen und schafft dabei eine wirklich interessante Scheibe. Der KLABAUTAMANN guckt über den Tellerrand - und das passt dann irgendwie doch irgendwie zur oben zitierten Definition des unsichtbaren Kobolds.

Der Ort


Cover - Der Ort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:29 ()
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Luciferi Excelsi /Aahas Split

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LUCIFERI EXCELSI sind in Österreich keine ganz Unbekannten mehr, das Projekt AAHAS wird von erstgenannten unterstützt. Was lag da näher, als eine Split zu veröffentlichen. Je drei Stücke mit insgesamt 42 Minuten Spielzeit sind da recht ordentlich, der Sound ist bei den auf mehr Erfahrung zurückblickenden Ösis deutlich besser. Und auch das Soundmaterial weiß eher zu überzeugen. Die LE-Jungs nutzen recht typische Trademarks vom Kreischgesang (mit deutschen Texten) über surrende Gitarren (Spötter sagen da gerne Rasierer-Sound), flottem Drumming und abwechslungsreichen Passagen. Die Melange (bestimmt toll bei Österreichern) schmeckt annehmbar, zumal die Band ein Händchen für eingängige Melodien hat. Okay, manches klingt noch etwas unreif, die Texte wirken manchmal ein wenig platt. Auch, wenn die Band noch weit von den Genrechefs der Republik wie Sanguis entfernt ist, so handelt es sich hier um eine akzeptable Underground-Veröffentlichung. Ganz so dolle sind die jüngeren AAHAS verständlicherweise noch nicht. Nicht nur der Sound klingt wesentlich primitiver, auch die Songs an sich wirken viel eindimensionaler. Die Jungs barbaren sich bei dünnem Klang durch die Berglandschaft, dass unsere Truelies jubilieren, Sound-Ästheten sich aber mit Grausen abwenden wollen. Oftmals "überraschende" (negativ formuliert: "hanebüchene") Tempowechsel prägen die Songs, wobei vor allem Schlagzeug und Rest-Kapelle gelegentlich in gehörige Abstimmungsschwierigkeiten geraten. Insgesamt sorgt AAHAS durch das zeitweise verschleppte Tempo nicht für die gewünscht lebensfeindliche, sondern einfach für schlechte Stimmung. Wie gesagt: BM-Echtheitsfetischisten werden zufrieden sein, alle anderen werden noch viel Platz nach oben hören. Aufgrund der coolen Aufmachung und des guten Preises sind derartige Veröffentlichungen dennoch durchaus unterstützenswert. Kontakt: http://www.blackempire-records.net/

Luciferi Excelsi /Aahas Split


Cover - Luciferi Excelsi /Aahas Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 42:21 ()
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Last Days Of Utopia

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Doch, die neue CD von DOMAIN "Last Days Of Utopia" ist schon eine ganze Ecke anders geraten als die bisherigen vier Alben seit der erfolgreichen Reunion in 2001. Die stetige (Weiteren) Entwicklung immer mehr weg vom doch etwas biederen Hardrock hin zu eher härteren Sounds sprich melodischen Metals mit komplex-epischen Songstrukturen konnte man ja schon bis zum gelungenen Vorgänger "The Sixth Dimension" sehr gut nachvollziehen. Das aktuelle Werk bewegt sich jetzt aber noch eine ganze Ecke stärker in die symphonisch-epische Richtung (u.a. gibt´s ein richtiges Orchester zu hören!) und es sind sogar einige progressive Elemente auf diesem ersten Konzeptalbum in der langen Karriere von DOMAIN enthalten. Besonders beeindruckend für mich sind diese spitzenmäßigen Chorarrangements, die mich gleich mehrfach äußerst positiv an AYREON bzw. STAR ONE Scheiben erinnern. Die Doppelbelastung von Sänger Carsten "Lizard" Schulz (steht ja gleichzeitig auch noch bei EVIDENCE ONE in Lohn & Brot) scheint sich eher förderlich auszuwirken, neben einer klasse Gesangsleistung hat er sich so ganz nebenbei auch die umfangreiche Heldenstory, der sich auf der Suche nach einer neuen Existenz auf eine ganze Menge Abenteuer einlassen muß, sehr ideenreich ausgedacht. Der Labelwechsel sowie der personelle Wechsel am Bass, hier ist jetzt ex-CASANOVA/DEMON DRIVE Tieftöner Jochen Mayer mit an Bord, scheinen sich darüber hinaus ebenfalls sehr befruchtend ausgewirkt zu haben. Mastermind sowie Ausnahmegitarrist Axel "Ironfinger" Ritt liefert hier jedenfalls mit seinen absolut stimmigen Kompositionen verpackt in einer sehr hochwertigen Produktion mit viel mitreißenden Songs, die gleichzeitig vor packenden Melodien nur so strotzen und trotzdem noch genügend Härte aufweisen, sein bisheriges Meisterwerk ab. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Fans auf diese sicherlich etwas schwieriger zu konsumierende Musik als man es bisher von Domain gewöhnt war. Aber die etwas verschachtelteren manchmal sogar leicht progmäßigen vertrackten Arrangements bieten dafür auch nach mehreren Durchläufen noch neue lohnenswerte Details auch oder gerade für anspruchsvollere Zuhörer. Fans von bombastisch angehauchten Rockopern mit viel orchestralem Flair ohne zu starke Keyboardbetonung und trotzdem noch betont heavy eingespielten Gitarren müssen hier einfach zuschlagen. DOMAIN haben sich unter Beibehaltung der bisherigen Bandtrademarks mutig auf neues Terrain gewagt und dabei absolut dazu gewonnen. Meinen Respekt "Last Days Of Utopia" ist zweifellos ein Meilenstein in der hoffentlich noch etwas länger währenden Karriere der Band. Leider stand mir nur die einfach Promo CD zur Verfügung aber das Album wird außerdem noch als limitierte Doppel-CD-Version erscheinen auf der neben drei Remixen auch noch ein Remake "Caught In The Flame", ein Bonussong "Head Above The Water", ein Videoclip und diverse Multimediaspielereien enthalten sein werden.

Last Days Of Utopia


Cover - Last Days Of Utopia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:2 ()
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Thoughts

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Irgendwie ist es ganz schön mutig, eine recht altes Demo ein wenig aufzumotzen, mit einem Instrumental zu versehen und es 2004 als Scheibe label-technisch zu veröffentlichen. Nun gut, geschichtstechnisch bewegen sich die Wiener auch in der Vergangenheit des Black- und Death-Metals, was ja auch eine gute Eigenschaft sein kann. Sie bewegen sich im Dunstkreis des schwedischen (recht melodischen, aber nicht schmalzigen) Death Metals und unterziehen das Ganze einer Verjüngungskur mittels symphonischer Black-Metal-Klänge ohne Keyboards. Der (sowohl deutsche als auch englische) Gesang wechselt zwischen Grunzen und Keifen, nicht neu, aber bewährt. Die Songs sind zwar lang, aber nicht weilig - bleiben aber auch nicht wirklich hängen. Dazu gibt es noch nett-gelungene akustische Gitarrenparts. Der Sound ist okay, könnte aber vor allem in Sachen Schlagzeug etwas runder sein. Was lernt Metaller daraus? Da lassen At The Gates grüßen, oder frühe Amorphis. Der Gesang erinnert beinahe automatisch auch an Eisregen, ist aber lange nicht so pathetisch. Letztlich sind die Songs streckenweise genauso eingängig wie manchmal viel zu unvorhersehbar. Manches klingt richtig professionell, manches zu sehr nach Proberaum. Fazit? Für ein Demo zu gut, für eine Vertragsveröffentlichung vielleicht zu beliebig? Empfehlung: Lasst dieses Wissen außen vor und riskiert selbst ein, zwei Ohren.

Thoughts


Cover - Thoughts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 48:22 ()
Label:
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Nostrae Mortis Signaculum

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Heute schon bei einer Hinrichtung gewesen? Schön ´ne Hexe gehängt oder so? Oder mal an Selbstmord gedacht? Wenn nicht, dann schließt die Augen, legt "Nostrae Mortis Signaculum" ein und freut euch des Todes. Was die Hamburger Doom-Deather hier vorlegen, das bewegt sich auf dem mortalen Niveau von Göttern wie Morning Beloveth. OPHIS vermischen das Beste aus den 80ern, 90ern und die Hits von heute: Ganz alte Tiamat lassen genauso grüßen wie die kongenialen My Dying Bride und sogar aus deathigeren Bereichen der Marke Asphyx gesellen sich Einflüsse dazu. Die Jungs sind zu ganz großen Teilen verdammt langsaaaaam, quälen mit ihrer Geschwindigkeit geradezu - und besorgen Doom-Deathern wonnevolle Hörerlebnisse. Das Soundgewand kleidet die zu Tode frustierte Musik in einer morbides Gewand, riecht nach Underground, klopft aber ans Portal zur Professionalität. Und gelegentlich, ganz gelegentlich, für Sekunden, trümmern die Nordlichter mit schier brachialer Gewalt und mit unglaublichem Tempo durch die Täler des Todes, dass es einem noch "angst und bangerer" wird. Dazu gibt’s grunzig-frustrierten Gesang eines scheinbar desillusionierten Menschens wie "You never see, what I’m seeing" - vielleicht ist es sogar besser so. Wer weiß, sonst gastiert der Hörer vielleicht als Opfer auf seiner eigenen Hinrichtung - oder richtet sich kurzerhand selbst und eine Schlange namens OPHIS ist Schuld. Morbide, krank - gut.

Preis: 5 Euro (+ Porto und Verpackung unter: rain-of-ashes@gmx.de oder bei
http://www.cxxtbxxcher-records.de (da gibt’s auch noch anderes lohnenswertes Zeug).

Nostrae Mortis Signaculum


Cover - Nostrae Mortis Signaculum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 24:51 ()
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A Perfect Way To Say Goodbye

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HAND TO HAND sind beileibe keine weitere Metalcore-Band aus dem Lifeforce-Stall, sondern bereichern das Label auf ihre ganz eigene Weise. So langsam nimmt die Welle an Metalcore-Bands bedrohliche Ausmaße an und droht den Konsumenten mit einem klassischen Overkill an durchschnittlichen Alben anzuöden. Da ist es sinnig, sich als Label auf Bands wie HAND TO HAND zu konzentrieren, die Metal, Emo und Rock ganz eigen mischen. Schon beim Opener "Preamble" präsentieren die Jungs aus Florida (hätten sie da nicht auf den Death Metal-Trip kommen können?) ihr ganzes Spektrum: dies reicht von aggressiven Parts, in denen Sänger Robert ordentlich röhrt, zu zuckersüßen melodischen Abschnitten, die von cleanem Gesang garniert werden. Ein wenig lahm im Tempo, gibt es den Mitsing-kompatiblen Chorus und fertig sind HAND TO HAND. Das Tempo wird schon beim nächsten Song merklich angezogen und da erinnern mich die Jungs an ATREUY, auch wenn diese ein wenig heftiger zu Werke gehen. HAND TO HAND zollen ihren Tribut an klassischen Metal mit jeder Menge Melodien in der Gitarrenarbeit, während im Gesang der Screamo par excellence ebenso zu seinem Recht wie der cleane Herzschmerzler kommt. Man merkt, dass HAND TO HAND eine Menge Arbeit in diese Platte gesteckt haben, da sitzt einfach jeder Breakdown, jeder Aggro-Part, jeder Chorus. Und genau deswegen werden sie beim Emo-Lager ordentlich punkten können, ganz sicher nicht unverdient. Mir fehlt manchmal ein wenig das Geballer, das würde hier nur absolut nicht passen. HAND TO HAND sind eine Band für die Emo-Ecke und nicht für Leute wie mich, die bei den Stichworten "Florida" und "Metal" an MORBID ANGEL denken. Coole Scheibe, die HAND TO HAND als bemerkenswert vielseitig zeigt. Kein Grund "Goodbye" zu sagen, "Hallo" wäre viel angebrachter.

A Perfect Way To Say Goodbye


Cover - A Perfect Way To Say Goodbye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:10 ()
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More Than Meets The Eye (Re-Release)

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InsideOut ziehen ihre Re-Release Politik konsequent durch und veröffentlichen mit dem 1992 erschienen JADIS-Debüt "More Than Meets The Eye" eine weitere, mittlerweile vergriffene Scheibe neu - remastert, remixt und plus Bonus CD - und nebenbei wohl das Glanzstück in der Diskografie der Band und ein Highlight des Neo-Prog. JADIS formten sich bereits Ende der Achtziger - kamen aber erst mit dem Debüt knapp fünf Jahre später so recht in die Gänge. Trotz hochwertiger Kost stehen Mastermind Gary Chandler, seines Zeichens Gitarrist und Sänger der Band und seine Kollegen meist im Schatten der großen Brüder Marillion und IQ. Wobei sich die Geschichte von IQ und JADIS faktisch kaum trennen lässt, standen doch bei "More Than Meets The Eye" neben Schlagzeuger Stephen Christey mit Bassist John Jowitt und Keyboarder Martin Orford zwei IQ-ler in den Reihen der Band. Ihre Herkunft können JADIS kaum leugnen - allerdings zeigen ihre Songs von Beginn an schon eine etwas größere Nähe zu melodischen Rock. Charakteristisch auch das filigrane und gefühlvolle Gitarrenspiel in den hochmelodiösen Soli welches sich hervorragend mit den symphonischen Keyboards ergänzt und Chandlers ansprechend warmer Gesang. Vor allem der dynamische Opener "Sleepwalk”, das atmosphärische, mit Flötenspiel angereicherte "Wonderful World" und das Glanzstück des Albums "The Beginning And The End" zeigen auf, dass JADIS für ausgefeilte und eingängige Arrangements stehen. Neben einem 16-seitigen Booklet mit neuen Liner Notes von Band Chef Gary Chandler wird das Ganze durch eine Bonus CD mit 13 bisher meist auf CD nicht zugänglichen Stücken aufgewertet (Spielzeit 48:18). Im einzelnen sind dies acht Demo-Aufnahmen aus dem Jahre 1987 und 1989, produziert von Marillion’s Steve Rothery (u.a. das Demo zu "G.13" - erschienen damals nur auf limitierten Vinyl), zwei weitere Songs aus einer Session an der University Of Surrey (einschließlich einer frühen Version von "This Hanging Face") - allesamt für Demos erstaunlich gut produziert, sowie die Rohversion von "The Beginning And The End" (eingerahmt durch zwei kurze instrumentale Parts "Baboon Enquiries"). Sicher eine mehr als lohnende Anschaffung für alle Marillion und IQ Freaks, welche das formidable JADIS-Debüt noch nicht ihr eigen nennen.

More Than Meets The Eye (Re-Release)


Cover - More Than Meets The Eye (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:23 ()
Label:
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