Belgien, kleines Land mit sehr aktiver Szene. Neben den Godfathers Of Grind, AGATHOCLES, tummeln sich unglaublich viele Bands in unserem Nachbarland. Mit www.deathmetal.be haben sie eine aktive Plattform, die vom Zusammenhalt der belgischen Szene zeugt. Die Macher der Seite haben vor ein paar Jahren den Sampler "Face Your Underground" veröffentlicht, auf dem sich 20 einheimische Bands vorstellten. Innerhalb von nur sechs Wochen waren alle 2000 Kopien verkauft. Diese Erfolgsgeschichte soll mit der zweiten Ausgabe des Samplers widerholt werden. Diesmal stellen sich 16 Bands dem interessierten Hörer vor, von denen ungefähr die Hälfte mit unveröffentlichtem Material daherkommt. Einige Bands wie SUHRIM oder INSANITY REIGNS SUPREME könnten dem ein oder anderen geläufig sein, der Großteil der Combos ist aber tiefster Underground. Auf jede einzelne einzugehen würde den Rahmen dieses Reviews sprengen, für mehr Informationen zu den einzelnen Bands sollte man www.deathmetal.be checken. Die CD ist ihr Geld locker wert, wird sie doch für schlappe 5€ vertickt, was angesichts der Klasse der dargebotenen Songs mehr als fair ist. Vor allem ORB OF TORTURE und GRINNING GHOUL haben mir richtig gut gefallen, der Rest der Combos weiß ebenfalls zu überzeugen. "Face Your Underground 2" bietet die Chance, erstklassige Death Metal-Bands kennenzulernen und das für eine Schachtel Kippen. Wer da nicht zuschlägt, hat es nicht anders verdient, als dass ihm so manche großartige Combo durch die Lappen geht.
Yeah, John Garcia ist zurück! Ex-Kollege Homme ist mit den QOTSA in hoch-kommerzielle Sphären vorgedrungen, während die Stimme von KYUSS mit UNIDA nie so recht ausm Quark kam. Da traf es sich gut, dass er vor ein paar Jahren Dandy Brown traf, der gerade dabei war, eine neue Band aus der Taufe zu heben. HERMANO schickten sich ein paar Monate Tapes hin und her und "Only A Suggestion" wurde eingespielt. Danach gab es ein paar kurze Touren, die den Namen der Band bekannt machten. Nach zwei Jahren gibt es nun den Nachfolger "Dare I Say", der mit erdigem Stonerrock voll überzeugen kann und natürlich durch John Garcias Stimme sofort an KYUSS erinnert. Doch nicht nur gesanglich haben HERMANO die Wüste in sich, auch der Rest der Bande kann fette Rockriffs und jede Menge Groove versprühen, aber auch mal die bluesige Keule rausholen. Songs wie das nach vorne abgehende "Cowboys Suck" sind fette Rocker, die jedem Fan schwerer Rockbands die Tränen in die Augen treiben werden. Vor Freude, natürlich, wer dachte denn hier was anderes, hm? "Brother Bjork" (wer kann das wohl sein hehe) und "On The Desert" sind auch textlich Hommagen an alte Bekannte. HERMANO versprüchen den Geist des Wüstenrocks und sind für mich KYUSS wahre Erben! Feeeeettttt!
Zunächstmal klar, das Cover ist von den DIRE STRAITS geklaut aber Gitarrenfettischisten mit Schwerpunkt auf geradlinige Licks & Riffing aufgepaßt: Diese CD bietet ausreichend Futter für alle Liebhaber instrumenteller Mucke und solcher genialer Saitenhexer wie JASON BECKER, ULI JOHN ROTH oder auch JOE SATRIANI. Lion Music haben jetzt das 2000er Debüt eines hoffnungsvollen niederländischen (aber in Südafrika geborenen) Gitarristen Namens ANAND (hat übrigends irgendwas mit Tantra zu tun!) Mahangoe wiederveröffentlicht. Die Scheibe nennt sich "A Man’s Mind" ist wirklich mal zur Abwechslung keine egozentrische Soloshow wie zuletzt bei so vielen anderen Kollegen festellbar. Meister Anand legt nämlich sehr viel Wert auf schöne, packende Melodien schräge Töne oder gar nichtssagendes Gedudel gehen ihm dabei völlig ab. Das alles verpackt er dann noch in ein sattes Soundpaket mit solider Produktion - fertig ist eine realtiv leicht aber trotzdem hörenswertes zu konsumierendes Instrumentalalbum. Dieser Mann hat es wirklich drauf und bewegt sich wie selbstverständlich egal ob mal schnell oder wieder langsam, akzentuiert oder heavy durch alle möglichen Stilfacetten des Rocks bzw. Metals. Die Keyboards werden dabei songdienlich im Hintergrund gehalten, die Drums haben ordentlich Punch und die natürlich zahlreich vorhandene Solos wirken frisch und unverbraucht. Von verkrampften Egotripps so gut wie keine Spur, einzig ein Track "Get In" fällt dabei etwas negativ aus dem Rahmen. Besonder klasse geworden ist dafür aber das mitreißende "Midnight Chaser". Ansonsten überzeugt mich das musikalische Gesamtkonzept absolut, die Musik wird absolut proffesionell rübergebracht. Stellenweise begibt sich der gute ANAND sogar etwas in leicht progmetallische Gefilde und auch hier gibt er eine überzeugende Figur ab. Für die Technikerfraktion könnten die Songs auf "A Man’s Mind" eventuell etwas zu profan ausgefallen sein, aber damit kann ich gut leben, allen Fans von "singenden" Gitarren, knackigen Riffs mit viel fließenden Harmonien dürfte diese Scheibe jedenfalls einiges zu bieten haben. Der Re-Release wurde außerdem noch mit zwei zusätzlichen Bonustracks aufgewertet.
Ein Demo in nur dreizehn Stunden aufzunehmen zeugt von einer vernünftigen Arbeitshaltung, Faulheit kann man SHADOW CUT also nicht vorwerfen. Auch ihr Debüt-Album "Pictures Of Death" wurde in gerade mal sechs Tagen eingenordet, unter den wachsamen Blicken von Trollhorn. Wie viel Zeit die Finnen für ihr Songwriting veranschlagen, weiß ich nur leider nicht, aber so viel wird es (in diesem Falle muss da noch ein leider stehen) nicht sein. Beim ersten Durchlauf weiß die Mischung aus Black und Death noch zu gefallen, aber mit jedem Mal macht sich stärker gepflegte Langeweile breit. SHADOW CUT können mit wuchtigen, treibenden Songs Marke "Throatcuts Nine" vernünftig punkten und vor allem mit dem räudigen Gesang Mr. Omnios überzeugen (der mich an alte SACRAMENTUM erinnert). Nur leider schleichen sich bei den neun Songs zu oft Längen ein und man hat das Gefühl, alles schon mal gehört zu haben. Das ist ein ziemliches Manko und der größte Kritikpunkt an einer soliden Platte. Die Songs selbst sind schön aggressiv, wuchtig und wissen durch intelligentes Schnell/Langsam-Spiel Spannung aufzubauen. Nur, sie gleichen sich einfach zu sehr und lassen SHADOW CUT zu einer durchschnittlichen Death/Black-Band werden.
Mit MILES ABOVE habe wir mal wieder eine kanadische Band am Start wobei ihr aktuelles Werk "Move Or Be Moved" bereits der Nachfolger eines angeblich recht erfolgreichen Debüts von 2003 ("Further") ist. Als "Modern Rock" sollen uns hierbei die 13 Titel zwar verkauft werden aber von dieser Firmierung ist die Band soweit weg wie die letzten 20 Alben der Flippers, denn dieses Quartett frönt schlicht und eindeutig dem guten alten klassischen (80er Jahre) Hardrock, wobei sie dies gar nicht mal so schlecht machen. Vor allem der Sound ist dann tatsächlich etwas "modern" geworden will sagen der Mann an den Reglern kann wirklich was (Corey MacFadyen/BRIGHTON ROCK). Er hat den Jungs jenseits der sonst bei vielen so ähnlichen Weichspülformaten üblichen laschen Produktion, durchaus genügend Pepp und Drive verschafft. MILES ABOVE bewegen sich ansonsten auf relativ ausgetrampelten Pfaden von Bands wie HONEYMOON SUIT, GIANT oder auch vor allem BON JOVI, was aber alleine schon darin begründet ist, daß der gute Sänger Tim Hicks (Voc./Keys) stellenweise recht stark an das Organ von Mister John Bon Jovi erinnert. Egal man muß den Jungs zunächstmal zugestehen, dass es in diesem Genre sehr schwer ist, wirklich etwas bahnbrechend neues zu kreieren und so klingt leider vieles wie schon tausend mal (besser) gehört. Absolut positiv zu werten hingegen ist der Versuch neben überflüssigen Standart Nummern wie "Little Miss Innocent" oder "Gimme Nothin’" etwas originelleres zu fabrizieren. Bei dem percussionlastigen "Faraway" gerät dieser Ansatz noch ganz gut aber die etwas transeelige Schlussnummer "God Help us" mit viel Streichern, militärische Schlagzeugvibes sowie kitschigen Dudelsäcken ist allerdings gründlich in die Hose gegangen, der Song wirkt einfach zu konstruiert. Der mit relativ großen Abstand beste Song auf "Move Or Be Moved" ist eindeutig "Close My Eyes" - eine geil gemachte Nummer mit klasse Hookline.
Fazit: Eine nette Band, nettes Album, ein paar coole Gitarrensolos sowie eine gute Produktion aber dies allein reicht halt nicht aus, da die überall omnipräsenten Vorbilder stellenweise allenfalls erreicht aber keinesfalls übertroffen werden - da bleibt man doch lieber beim Original.
Und noch ein Kapitel der Reihe "Thrash Metal made in Germany". Die seit 2000 existenten Hannoveraner Knüppelbrüder (und - Schwestern, denn mit Susanne Swillus ist eine Gitarristin am Start) liefern mit "Repent Or Seal Your Fate" ein beachtenswertes Debüt ab. Dabei fällt es schwer, die Band in eine der genreinternen Schubladen zu stecken; die Musik klingt zwar, besonders aufgrund der klaren, schnellen Gitarren, auf der einen Seite ähnlich wie die von Schmier und Co., doch das Songwriting allgemein erinnert auch an die leider verblichenen DEPRESSIVE AGE. Aber Schubladen interessieren keine Sau, wenn die Qualität stimmt. Zwar gibt man sich bei den Songs kurz und knackig, aber über die gesamte Spielzeit hinweg wirkt die Platte etwas eintönig. Die Mischung aus Stakkato - Parts und melodischen Einschüben, abwechselnd in Mid, - und Uptempo, stimmt zwar ohne Frage, aber die Songs, es gibt 14 davon, klingen zu gleichförmig und zum größten Teil leicht wirr, als ob die Band versucht hätte, möglichst viele Ideen in einem Song unterzubringen. Dieses Problem rettet auch der abwechselungsreiche Gesang (mal clean, mal verzerrt, aber auch Growlen, Schreien und ab und an feminin) nicht über die volle Spielzeit. Meiner Meinung nach muss die Band noch lernen, ihre Ideen besser zu filtern und zu sortieren. Dass ohne Zweifel starkes Potential in der Kapelle steckt, beweist sie mit dem hervorragenden Stück "The Hunt", einer Granate mit hymnischem Ohrwurmrefrain. Und dass man in Hannover auch Humor hat, zeigt das coole, witzige "Lebende Organverpflanzung" (inklusive Operngesang, Volksmusikmelodien und "Imperial March" - Zitat!) , "Monty Python" lassen grüßen. Wahrlich keine schlechte Platte und gut produziert dazu, aber meiner Meinung nach etwas überfrachtet.
Die CD ist auch im Digipak erhältlich, dem außerdem noch eine DVD mit ca. einer Stunde Bonusmaterial (u.A. aus Wacken) beiliegt. Für Interessierte bestimmt keine schlechte Sache!
Der Name ist hier definitiv nicht Programm. In herkömmlicher Schriftart ist der Klabautermann ein guter Schiffsgeist, ein unsichtbarer Kobold, der Kapitäne vor Gefahren warnt. Das Einzige, was scheinbar in dieser Definition für die Band aus Meckenheim bei Bonn zutrifft, ist das Adjektiv "gut". KLABAUTAMANN machen progressiven Black Metal, Black Metal, wie er in Deutschland und in der ganzen Welt höchstselten anzutreffen ist. Nocte Obducta sind ähnlich originell und doch ganz anders, Negura Bunget fallen mir als Vergleich ein, in Sachen Niveau und Variantenreichtum. Ein guter Rat vorweg: Dieses Album eignet sich nicht zum Nebenbei hören - also nix da mit viel Saufen und stumpf Rocken. Hinsetzen, in Ruhe genießen und ihr werdet "Der Ort" lieben. Die Jungs nutzen Black-Metal-typische Merkmale (rasende Drums, flirrende Gitarren; fieses Keifen, englisch und deutsch) ebenso wie viele akustische Instrumente (Piano, Gitarre) und schrecken "sogar" vor Frauengesang ("October") nicht zurück. Viele interessante und passende Tempowechsel prägen die Musik auf der zweiten echten Scheibe KLABAUTAMANNs, die CD nimmt den Rezipienten mit auf eine Reise von Gut nach Böse, vom akustischen Eiland bis hin zu Emperor - vom Himmel in die Hölle. Das Duo (das übrigens einen Schlagzeuger sucht) schert sich einen Dreck um Genre-Grenzen und schafft dabei eine wirklich interessante Scheibe. Der KLABAUTAMANN guckt über den Tellerrand - und das passt dann irgendwie doch irgendwie zur oben zitierten Definition des unsichtbaren Kobolds.
LUCIFERI EXCELSI sind in Österreich keine ganz Unbekannten mehr, das Projekt AAHAS wird von erstgenannten unterstützt. Was lag da näher, als eine Split zu veröffentlichen. Je drei Stücke mit insgesamt 42 Minuten Spielzeit sind da recht ordentlich, der Sound ist bei den auf mehr Erfahrung zurückblickenden Ösis deutlich besser. Und auch das Soundmaterial weiß eher zu überzeugen. Die LE-Jungs nutzen recht typische Trademarks vom Kreischgesang (mit deutschen Texten) über surrende Gitarren (Spötter sagen da gerne Rasierer-Sound), flottem Drumming und abwechslungsreichen Passagen. Die Melange (bestimmt toll bei Österreichern) schmeckt annehmbar, zumal die Band ein Händchen für eingängige Melodien hat. Okay, manches klingt noch etwas unreif, die Texte wirken manchmal ein wenig platt. Auch, wenn die Band noch weit von den Genrechefs der Republik wie Sanguis entfernt ist, so handelt es sich hier um eine akzeptable Underground-Veröffentlichung. Ganz so dolle sind die jüngeren AAHAS verständlicherweise noch nicht. Nicht nur der Sound klingt wesentlich primitiver, auch die Songs an sich wirken viel eindimensionaler. Die Jungs barbaren sich bei dünnem Klang durch die Berglandschaft, dass unsere Truelies jubilieren, Sound-Ästheten sich aber mit Grausen abwenden wollen. Oftmals "überraschende" (negativ formuliert: "hanebüchene") Tempowechsel prägen die Songs, wobei vor allem Schlagzeug und Rest-Kapelle gelegentlich in gehörige Abstimmungsschwierigkeiten geraten. Insgesamt sorgt AAHAS durch das zeitweise verschleppte Tempo nicht für die gewünscht lebensfeindliche, sondern einfach für schlechte Stimmung. Wie gesagt: BM-Echtheitsfetischisten werden zufrieden sein, alle anderen werden noch viel Platz nach oben hören. Aufgrund der coolen Aufmachung und des guten Preises sind derartige Veröffentlichungen dennoch durchaus unterstützenswert. Kontakt: http://www.blackempire-records.net/
Doch, die neue CD von DOMAIN "Last Days Of Utopia" ist schon eine ganze Ecke anders geraten als die bisherigen vier Alben seit der erfolgreichen Reunion in 2001. Die stetige (Weiteren) Entwicklung immer mehr weg vom doch etwas biederen Hardrock hin zu eher härteren Sounds sprich melodischen Metals mit komplex-epischen Songstrukturen konnte man ja schon bis zum gelungenen Vorgänger "The Sixth Dimension" sehr gut nachvollziehen. Das aktuelle Werk bewegt sich jetzt aber noch eine ganze Ecke stärker in die symphonisch-epische Richtung (u.a. gibt´s ein richtiges Orchester zu hören!) und es sind sogar einige progressive Elemente auf diesem ersten Konzeptalbum in der langen Karriere von DOMAIN enthalten. Besonders beeindruckend für mich sind diese spitzenmäßigen Chorarrangements, die mich gleich mehrfach äußerst positiv an AYREON bzw. STAR ONE Scheiben erinnern. Die Doppelbelastung von Sänger Carsten "Lizard" Schulz (steht ja gleichzeitig auch noch bei EVIDENCE ONE in Lohn & Brot) scheint sich eher förderlich auszuwirken, neben einer klasse Gesangsleistung hat er sich so ganz nebenbei auch die umfangreiche Heldenstory, der sich auf der Suche nach einer neuen Existenz auf eine ganze Menge Abenteuer einlassen muß, sehr ideenreich ausgedacht. Der Labelwechsel sowie der personelle Wechsel am Bass, hier ist jetzt ex-CASANOVA/DEMON DRIVE Tieftöner Jochen Mayer mit an Bord, scheinen sich darüber hinaus ebenfalls sehr befruchtend ausgewirkt zu haben. Mastermind sowie Ausnahmegitarrist Axel "Ironfinger" Ritt liefert hier jedenfalls mit seinen absolut stimmigen Kompositionen verpackt in einer sehr hochwertigen Produktion mit viel mitreißenden Songs, die gleichzeitig vor packenden Melodien nur so strotzen und trotzdem noch genügend Härte aufweisen, sein bisheriges Meisterwerk ab. Ich bin gespannt auf die Reaktionen der Fans auf diese sicherlich etwas schwieriger zu konsumierende Musik als man es bisher von Domain gewöhnt war. Aber die etwas verschachtelteren manchmal sogar leicht progmäßigen vertrackten Arrangements bieten dafür auch nach mehreren Durchläufen noch neue lohnenswerte Details auch oder gerade für anspruchsvollere Zuhörer. Fans von bombastisch angehauchten Rockopern mit viel orchestralem Flair ohne zu starke Keyboardbetonung und trotzdem noch betont heavy eingespielten Gitarren müssen hier einfach zuschlagen. DOMAIN haben sich unter Beibehaltung der bisherigen Bandtrademarks mutig auf neues Terrain gewagt und dabei absolut dazu gewonnen. Meinen Respekt "Last Days Of Utopia" ist zweifellos ein Meilenstein in der hoffentlich noch etwas länger währenden Karriere der Band. Leider stand mir nur die einfach Promo CD zur Verfügung aber das Album wird außerdem noch als limitierte Doppel-CD-Version erscheinen auf der neben drei Remixen auch noch ein Remake "Caught In The Flame", ein Bonussong "Head Above The Water", ein Videoclip und diverse Multimediaspielereien enthalten sein werden.
Irgendwie ist es ganz schön mutig, eine recht altes Demo ein wenig aufzumotzen, mit einem Instrumental zu versehen und es 2004 als Scheibe label-technisch zu veröffentlichen. Nun gut, geschichtstechnisch bewegen sich die Wiener auch in der Vergangenheit des Black- und Death-Metals, was ja auch eine gute Eigenschaft sein kann. Sie bewegen sich im Dunstkreis des schwedischen (recht melodischen, aber nicht schmalzigen) Death Metals und unterziehen das Ganze einer Verjüngungskur mittels symphonischer Black-Metal-Klänge ohne Keyboards. Der (sowohl deutsche als auch englische) Gesang wechselt zwischen Grunzen und Keifen, nicht neu, aber bewährt. Die Songs sind zwar lang, aber nicht weilig - bleiben aber auch nicht wirklich hängen. Dazu gibt es noch nett-gelungene akustische Gitarrenparts. Der Sound ist okay, könnte aber vor allem in Sachen Schlagzeug etwas runder sein. Was lernt Metaller daraus? Da lassen At The Gates grüßen, oder frühe Amorphis. Der Gesang erinnert beinahe automatisch auch an Eisregen, ist aber lange nicht so pathetisch. Letztlich sind die Songs streckenweise genauso eingängig wie manchmal viel zu unvorhersehbar. Manches klingt richtig professionell, manches zu sehr nach Proberaum. Fazit? Für ein Demo zu gut, für eine Vertragsveröffentlichung vielleicht zu beliebig? Empfehlung: Lasst dieses Wissen außen vor und riskiert selbst ein, zwei Ohren.