Ich glaube fast, Joe Lynn Turner heißt nur deswegen Turner, weil er bei zig Hardrock - Acts rumturnt… RAINBOW, DEEP PURPLE, BRAZEN ABBOT… hinzu kommen diverse Solo - Feldzüge. Dabei kann man jedoch sicher sein, stets solide bis sehr gute Qualität vorgesetzt zu bekommen, wie auch im Fall von "The Usual Suspects". Das Album kann keine Bäume ausreißen, überzeugt aber von vorne bis hinten mit knackiger, auf erfreuliche Weise unspektakulärer Hausmannskost. Zur namhaften Crew, die Herr Turner um sich versammelt hat, gehören unter Anderem Al Pitrelli (MEGADETH, SAVATAGE,…) und Karl Cochran (Ace Frehley) an den Gitarren, John O’ Reilly an den Drums und Paul Morris (beide RAINBOW) an den Keyboards, die er sich mit Andy Burton teilt. Wie dieser Haufen klingt, brauche ich wohl niemandem mehr zu beschreiben. Hardrock in seiner reinsten Form! Leider hauen die Songs nicht immer aus den Latschen und klingen teilweise arg banal, wie etwa die plätschernde Ballade "Live And Love Again", das bluesige "Really Loved" oder die Durchschnittsnummer "Ball And Chain". Überhaupt fällt auf, dass den erfahrenen Herren nach der Hälfte des Albums etwas die Puste ausgeht, wobei jedoch das abschließende "Unfinished Business", besonders beim Gesang, noch einmal gut in die Vollen geht. Weitere Anspieltipps sind der flockige Opener "Power Of Love", das schnelle "Jack Knife" (der härteste Song des Albums), das sehr atmosphärische "Rest Of My Life" oder der fette, hymnische Rocker "Into The Fire". Insgesamt ist "The Usual Suspects" ein Album, bei dem Hardrocker der ganz alten Schule sicher nichts falsch machen, das aber auch nicht unbedingt in jede Sammlung gehört.
Dass Finnen spinnen, weiß die Metal-Gemeinde schon länger, die Jungs von BARATHRUM scheinen aber am allermeisten einen an der Marmel zu haben. Nicht nur, dass ihre Auftritte sich live nur ganz am Rande von dem eines Flitzers im Fußballstadion unterscheiden. Nein, die Plattenfirma weiß derzeit auch nicht so richtig, ob die Jungens noch im Land der tausend Seen wohnen oder schon ausgewandert sind. Letztlich kann Spinefarm das auch gleich sein, denn die Band löst sich nach eigener Angabe mit diesem Album, dem achten, auf. Ein riesengroßes Loch wird die Kapelle wohl eher nicht hinterlassen. Die Suomis vermengen in ihrer gerade noch in die Black-Metal-Lade passende Mucke Einflüsse aus eben Black Metal mit denen der ersten und zweiten deutschen Thrash-Welle und britisch-angehauchtem aus der Venom-Schule. Heraus kommt eine durchaus launige Rettro-Scheibe mit wohl recht lustigen textlichen Ideen - allein Songtitel wie "Crucifix Masturbation" oder "Angelraper" zeugen von gesundem Krankheitsbild im Kopf der spinnerten Skandinavier (wo übrigens der inzwischen verstorbene Finntroller Somnium auch mal spielte). BARATHRUM sind nicht neu, sie sind erst recht nicht innovativ, aber irgendwie hat ihr basslastiges Gekloppe ein gerüttelt Maß an Charme. Nicht wirklich böse, eher amüsant. Erinnert an die gute, alte Zeit, als Rippchen noch auf Zeche ging und in Schränke pisste. Nur, dass BARATHRUM immer noch so richtig einen an der Waffel zu haben scheinen. Anspieltipps zur amtlichen Bierbüchsen-Sause: "G.I.D." und "Mother Of Christ".
Schaf im Wolfspelz oder Wolf im Schafspelz? Die Band DOGS ON LEAD kann den Rock hart und zart - dieses Demo fängt vielversprechend mit dem Bluesrocker "R.I.P. Off" an, in meinen Ohren der beste Song des Albums. Eine Spur zackiger geht "Encounter" los - aber die Melodielinien verraten schon die Richtung, in die die musikalische Reise von nun an geht: Seichter Melodic-Rock, dessen Höhepunkt mit dem Mauerfall ungefähr zusammengekracht ist. Besagtes "Encounter" lässt sich noch gut aushalten und hat ein paar gute Einfälle, unerwarteter Wechsel von Strophe zu Refrain und zur Bridge - okay. Für Leute, die auf eher langsamen Melodic stehen, geht die Durch-und-duch-Ballade "Take Hold Of The Flame" auch in Ordnung. Aber zu "A Day In Arabia" ist es einfach viel zu spät im (Fest-/Mannschafts-/Beduinen-)Zelt/dem Proberaum/der Bar (nichtzutreffendes streichen). Zu spät für einen Stehwalzer. Zu spät zum Knutschen. Zu spät für Politik und zu pathetisch für ´ne Träne. Bei diesem ausgegnatschten Kaugummi geht verloren, dass Sänger Thorsten eine überragende Stimme hat und die Band aus dem Anfang von "Jump Into Hot Water" noch was machen kann. Nächstes Mal ohne Valium und Veuve Cliquot...
Als mir diese Eigenproduktion der deutschen Power Metal - Hoffnung MINDGUARD ins Haus flatterte, war ich verdammt angenehm überrascht von der edlen Aufmachung des neuen, "Out Of The Dark" (hat zum Glück nix mit Falco zu tun…) betitelten Albums der Band. Eigenproduktion? Kann nicht sein! Schmuckes Cleartray, Hochglanz - Booklet und ein äußerst gelungenes Cover - Artwork gehören hier quasi zur Serienausstattung. Kurz und gut: eine Band mit Label im Rücken hätte die Verpackung nicht besser hinbekommen. Aber was natürlich am Meisten interessiert, ist der musikalische Inhalt und die Frage, ob das Quintett dem optischen Eindruck auch akustisch gerecht werden kann. Und das scheint hier selbstverständlich! Nach einem atmosphärischen Intro startet der hervorragende Titelsong durch, der sich vertrackt aufbaut um dann einen hymnischen Hammerrefrain aufzufahren, den man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Klasse! Progressiver und anspruchsvoller, US - geprägter Power Metal, der zwar recht trocken, aber absolut professionell und kraftvoll produziert wurde. Alle Bandmitglieder liefern einen tadellosen Job ab und wirken zu 100% aufeinander eingespielt. Darüber hinaus ist Stefan Ferrara einer der fähigsten Nachwuchs - Shouter, die der nationale Underground zu bieten hat. Weiter geht’s mit "Edge Of Eternity", das zwischen balladesken und stampfenden Parts schwankt und ebenso einen geilen Ohrwurmrefrain auffährt. "Never" kommt zähflüssig daher und gehört eher zu den schwerer verdaulichen Stücken des Albums. Die Bandhymne "Mindguard" tönt eingängiger und geht als epischer, mit obligatorischem Premiumrefrain ausgestatteter Banger durch. "Again" weiß mit Galoppel - Rhythmen zu begeistern, bevor das geniale "Remember" mit tollen Breaks und (was sonst?!) Killerrefrain für mich den absoluten Höhepunkt des Albums markiert. Mit "Blinded" folgt noch ein epischer Prog - Banger und mit "Destiny" eine balladeske und vertrackte Nummer, die das Album erstklassig und würdig beschließt. Ich gebe zu, dass das gesamte Werk drei, vier Durchläufe benötigt um zu zünden, dann aber süchtig macht und jedem Fan hochwertiger Progressive Epic Power Metal - Mucke bedenkenlos ans Herz gelegt werden kann! Für 10 Euro (Inklusive Porto und Verpackung) kann man diesen Hammer über die Homepage der Band ordern. Fans von Bands wie WARLORD, HEIR APPARENT, JAG PANZER, TITAN FORCE oder älteren QUEENSRYCHE werden hier sicher nicht enttäuscht werden und dürfen sich über eine der professionellsten und besten Eigenproduktionen der letzten Jahre freuen. Super!!!
Bisher sind mir die V8 WANKERS durch die Lappen gegangen; nur beim Metal Bash 2004 kam ich mal mit der Truppe in Berührung. Was ich damals hörte, gefiel mir ganz gut und auch die neue Scheibe "The Demon Tweak" gefällt mir wohl. Selbst wenn ich niemals nie vorher die WANKERS gehört hätte, wäre nach dem Schriftzug (der ein wenig an Matchbox erinnert) und dem Coverfoto klar gewesen, dass hier nur erdiger Rock rauskommen kann. In it for the tattoos hehe. Beim Opener "Bad Ass Boys" werden spontan Erinnerungen an NASHVILLE PUSSY wach, ohne dass die WANKERS deren Genialität erreichen. Oder eine zwei Meter große Bassistin aufweisen können. Die nächsten Songs werden besser und besser, gerade die psychedelischen Gitarrenriffs gefallen mir mit jedem Hören mehr ("Prolehead") und Sänger Lutz Vegas kann mit seiner kratzigen Röhre punkten. Ne Mischung aus ROSE TATTOO und NASHVILLE PUSSY, besser kann man es nicht beschreiben. Man stelle sich einfach die perfekte Stimme für eine dreckige, punkige Rockband vor, zu einem arschtätowierten Typen gehörend und bekommt die ungefähre Idee, wie Lutz klingt. Seine Sidekicks geben sich alle Mühe ebenso zu glänzen und geben "The Demon Tweak" einen hohen Arschtritt-Faktor, die Platte rockt von Anfang bis Ende und hat jede Menge eingängige Parts, die man auf einer Party mit Rockern super mitgröhlen kann. Einige Songs, wie der Opener oder "San Francisco", sind dafür etwas zu lahm und zahm, sind aber Einzelfälle. Die meisten Songs rocken wie Hölle und bei 13 an der Zahl sind zwei, drei schwache Stücke im grünen Bereich. Insgesamt eine solide Platte, die Rotzrock-Freunden das Schielen nach Schweden austreibt. Wenigstens für kurze Zeit, irgendwann werden sich DRAIN ja wieder zusammenfinden… Bis dahin ist "The Demon Tweak" eine gute Überbrückung - und live sind die V8 WANKERS noch um einiges cooler.
Eine Band die sich NEMO nennt, das könnte sofort falsche Assoziationen wecken, doch keine Angst hier ist nicht der x’ste NIGHTWISH oder WITHIN TEMPTATION Kloon unterwegs sondern eine hoffnungsvolle französische Progband, die mit "Prélude à La Ruine" ein äußerst gelungenes Stück Musik abgeliefert hat. Zugegeben an die etwas ungewöhnliche Sprache muß man sich erstmal gewöhnen, den Französisch gehörte bisher eher nicht gerade zu den gängigen Prog-Rock Klängen. Aber was da Benoît Gaignon (Bass), Guillaume Fontaine (Keys, Vocals), Jean Baptiste Itier (Drums) & Jean Pierre Louveton (Guitars) so von sich geben ist eine gelungene Melange aus traditionellem (Hard) Rock Prog der 70er (ohne auch nur im Ansatz altbacken zu klingen) mit leichten Neoproganleihen und stellenweise richtig betont heavy ausgerichteten Progressive Rock/Metal. Hier kommen nur als ein keines Beispiel sowohl fette & düstere Riffs als auch analog klingende Keyboards gleichermaßen zum Einsatz. Die Solos sind virtuos ohne aufgesetzt zu wirken, eine nicht übertriebene Rhythmusvielfalt und die Musik selber strahlen trotz mancher Retrodejavus eine gewisse Modernität aus, wobei allerdings ein paar mal weniger auf die etwas übertrieben piepsig-spacigen Keyboards zu setzen, auch nicht geschadet hätte. Die Franzosen können aber einfühlsam und so gibt es viele gelungene ruhigere, atmosphärisch sehr differenzierte Momente, da schimmert manchmal auch gekonnt ein Hauch von Chanson in dem ein oder anderen Song mit durch. Die Musik ist ansonsten sehr gut homogen abgestimmt, die Arrangements sind ideenreich und der Spannungsbogen steigt während der CD nach hinten stetig an. Es gibt auch noch genügend Ecken & Kanten mit einem abwechslungsreichen, warmen Soundgerüst ohne das zu viele Breaks oder ebenfalls vorkommende aber meist nur angedeutete Frickelanflüge das Zuhören unnötig erschweren. "Prélude à La Ruine" ist ein Konzeptalbum, dass sich inhaltlich um die beginnende moderne Industrialisierung Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts beschäftigt. Die Melodien sind zwar eindeutig im Vordergrund zu sehen, trotzdem verstehen es NEMO instrumentale Freiräume mit originellen symphonisch betonten Solos zu verfeinern, die manchmal sogar recht jazzig anmuten aber das hat alles Hand und fuß und langweilt so keine Sekunde lang. Alles in allem kann man dem Quartett hier ein sauber produziertes und recht abwechselungsreiches Album bescheinigen, besonders positiv ist hier außerdem der betont eigenständige Charakter der Musik herauszuheben, in der letzten Zeit habe ich sowas selten gehört. Daher dürften NEMO mit ihren ungewöhnlichen Klangbildern auf "Prélude à La Ruine" für etwas aufgeschlossenere Progfans sicherlich einige Höranreize bieten und an die Sprache gewöhnt man sich mit der Zeit dann auch noch.
Die aus dem schwedischen Kaff Katrineholm stammenden DIAMOND DOGS gibt es schon eine ganze Weile. Anfang der 90er gegründet, kommt jetzt mit "Black River Road" bereits die elfte CD in die Läden. Und dafür konnte man einiges an prominenten Gastmusikern gewinnen, so hatten hier u. a. Nicke Andersson von den HELLACOPTERS und Mattias Bärjed von THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES ihre Finger mit im Spiel, und Randy Bachmann von BACHMAN TURNER OVERDRIVE und GUESS WHO hat an einem Song mitgeschrieben. Alleine schon durch diese Namen dürfte die Marschrichtung klar sein: Hier geht es um nichts anderes als Rock ´n Roll der alten Schule. Im Falle der DIAMOND DOGS klingt dieser stark boogie- und leicht glam-lastig, im Hintergrund klimpern Bar-Piano oder Orgel und einige Stücke sind mit Bläsersätzen unterlegt. Ein Song wie "Hand On Heart" bringt dann noch eine ordentliche Portion Soul mit ins Spiel, und mit "Rush For Comfort" erklingt eine bluesige Western-Ballade. Insgesamt ist das alles nichts Aufregendes, aber hier gibt es gute, straighte, handgemachte und angenehm altmodische Rockmusik zu hören, die großen Spaß macht und nach Sommer und amerikanischen Kabrios klingt.
Käpt’n Kirk und sein Doom - Orchester haben wieder zugeschlagen! Und wer die (leider zu oft wechselnde) langsame, aber qualitativ konstante Truppe kennt, der weiß, was er von ihr erwarten darf. Es ist depressiv, traurig und düster… und dabei schweinisch heavy. Jeder Anflug von Heiterkeit wird mit gnadenlosen, schleppenden Riffsalven niedergemäht. BLACK SABBATH? Na immer doch! Die Wurzeln verleugnen wollen wir ja schließlich nicht. "A new dawn gives me all I need!" brüllt Mr. Windstein im Opener "New Dawn" und die erwähnte Dämmerung setzt beim Doomer schon nach wenigen Sekunden ein. Dämmerung von Weltschmerz, fies rockend in Szene gesetzt, wie stets gewohnt. Zwischen die tollen "Slave No More" und "Coming Down" hat sich mit "Angels Wings" ein nicht weniger gelungener, schnellerer Song gesetzt, der neben dem Doom noch die Hardcore - Vibes der Band erkennen lässt, die ihr auch die Stilbezeichnung "Doomcore" einbrachten. Das atmosphärische "Fall Back To Zero", "Underworld", das fast schon hymnische "Dead Man", "Holding Something", das aggressive, stellenweise etwas an TYPE O NEGATIVE erinnernde "Moon", das abermals recht fixe "The Violent Reaction" und das abschließende, akustisch - psychedelische "Life’s Blood" (klasse!) sind vertonte Seelenqual und in ihrem Genre kaum zu toppen. Der einzige Kritikpunkt meinerseits richtet sich gegen die über die gesamte Spielzeit doch etwas mangelnde Abwechselung, da die Riffgeschosse, in Kombination mit Kirks monotonen Vocals, unabhängig von ihrer Geschwindigkeit, recht gleichförmig tönen. Aber dieses Manko, wenn man es als Manko sehen will, herrscht auf allen Platten der Krähenfüße vor. Es ist der typische Sound der Band, den man als Fan hören möchte und der deswegen nicht zwingend störend wirken muss. Hoffen wir, dass Kirk mit BEE GEES - Sprössling Steve Gibb, Tommy Buckley und Pat Bruders ein nunmehr konstantes Line - Up gefunden hat. Das Album wurde trotzdem, aufgrund Zeitmangels der regulären Mitglieder, von Rex Brown (PANTERA, DOWN), Craig Nunenmacher (BLACK LABEL SOCIETY) und Warren Riker (DOWN) eingespielt, die aber auf "Lifesblood For The Downtrodden" nur eine Gastrolle übernahmen. Unterm Strich ist das Werk ein fieser Brocken der Marke CROWBAR, der im Doom und allen verwandten Genres erneut ein Ausrufezeichen setzt und das "Lebensblut" in Wallung bringt. Weiter so!
Die Bostoner DROPKICK MURPHYS sind mit ihrer Mischung aus Streetpunk und Irish Folk längst eine Institution. Nach der ersten Singles Collection aus dem Jahr 2000 erscheint jetzt der zweite Teil mit Material aus den Jahren 1998 bis 2004. Der Titel ist aber eigentlich nicht ganz passend, vielmehr verrät der Untertitel, worum es hier wirklich geht, nämlich um "B-Sides, Covers, Comps & Other Crap", sprich: Songs, die es nicht auf die Alben geschafft haben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf reinem Punkrock, die typischen Dudelsäcke und andere irische Tröten bekommt man kaum zu hören. So richtig schlecht ist das alles nicht, der absolute Bringer aber auch nicht. Stücke wie "On The Attack" und "Soundtrack To A Killing Spree" gehen extrem gut ab, Covers wie "Rock ´n Roll" oder "It´s A Long Way To The Top" fallen aber weder besonders originell aus, noch muss man sie unbedingt haben. Hinzu kommt noch, dass die Soundqualität der Stücke stark variiert. Interessant ist die Scheibe daher nur für Fans, die der Vollständigkeit halber wirklich alles besitzen wollen, was ihre Helden aufgenommen haben. Einsteigern sei dagegen das großartige Live-Album "Live On St. Patrick´s Day" empfohlen, das randvoll ist mit den wirklichen Hits und die Atmosphäre eines DROPKICK MURHPYS-Konzert perfekt rüberbringt.
DOG FASHION DISCO - das Quintett aus Washington D.C. hat mit ihrer innovativen Mischung unterschiedlichster Stile von Nu-Metal, Thrash, Metalcore bis Punk und progressiven Rocktönen mit Siebziger Flair, einschließlich einem Einschlag Jazz und Kirmessound (die Keyboards erinnern mich zum Teil doch tatsächlich an den guten alten Zirkus) bereits für gehörig Furore gesorgt. Dementsprechend fanden ihre ersten beiden Scheiben "Anarchists Of Good Taste" (2001) und "Committed To A Bright Future" (2003) bei Presse und Fans gehörig Anklang - an dem Underdogdasein hat dies aber kaum was geändert. Das neue Album "The City Is Alive Tonight" kommt als Livescheibe mit 16 Titeln daher, welche nicht nur das Können von DOG FASHION DISCO zeigt, sondern die Band als echten Livehammer präsentiert. Die ausgezeichnete Qualität des Mitschnittes lässt vor allem auch Todd Smiths variablen Gesang verdammt gut zur Geltung kommen. Aufgenommen in einem Club in Baltimore kommen abwechslungsreiche Tracks wie "Raptist Eyes", "Love Song For A Witch" (geiles Keyboard) und "Vertigo Motel” (samt Saxophon) als starke Liveteile daher. Man höre sich auch nur mal an welchen Song die Jungs zum Ende von "Pink Riots" gekonnt verwursteln (Van Halens "Panama") und die DOG FASHION DISCO-Version von Nirvanas "Breed" (samt kultiger Ansage). Wer sich’s immer noch nicht vorstellen kann - eine explosive, melodisch harte Melange von System Of A Down, Korn, Tool und Faith No More über Zappa und mit Radiohead-Einflüssen - besser? Definitiv nichts für "Normalos" - den DOG FASHION DISCO haben nun mal ihre ganz eigene Soundsphäre erschaffen, zu der nicht jeder Zugang finden wird. Fans außergewöhnlicher Klänge hören sich das mal am Besten an - und lassen es auf sich wirken. Als Bonus gibt es dann noch eine DVD "DFD Day - Spend A Day in The Life Of Dog Fashion Disco", mit 95 Minuten Spielzeit (andere Setlist als die CD, Soundcheck, Blick Backstage und einiges an Statements von Bandmitglieder und Fans). Dazu noch ein paar Trailers und "Deleted Scenes" - an der Ausstattung und Aufmachung gibt es also auch nichts zu meckern.