Review:

A Severity Divine

()

Klebriger, klumpiger Melo-Death klingt euch zu verweichlicht? Die amerikanischen Kollegen sind euch viel zu technisch, spielen Bombe, haben aber einfach kein Herz? Ich weiß nicht, was der freundliche Apotheker empfiehlt. METAL INSIDE rät zu EMBEDDED. Vier Langhaardackel und ein kleener Glatzkopp aus Osnabrück trümmern knappe 40 Minuten auf den Lauschern der Rezipienten herum, dass dem Old-School-Death-Metaller Tränen in die Augen schießen. Geradezu rüpelhaft heizen die Jungs mit einem Riesensound durch ihre neun Titel, es gibt einfach keinen Ausfall, nur kleine Verschnaufpausen (wie beim Titelstück, das allerdings nach zwei Minuten und 40 Sekunden Spielzeit mit einer enormen Power zurückkommt). Wer Dismember vergöttert, der wird EMBEDDED lieben. Das Schöne: EMBEDDED werden nie langweilig, sie lassen nie nach, sie sind einfach Death METAAAAL. Wem dieses ganze "Frickel-frei" von den Ägypotlogen oder Hate Eternal zuviel ist, wer sich nach den guten alten schwedischen Zeiten sehnt, der ist bei den Osnasen total richtig. Und als kleinen Service gibt’s auf "A Severity Divine" auch noch "Sehen statt (nur) Hören". Von der Vorgängerscheibe "Banished From The Light" gibt’s ein professionelles Video zu "Stench Of Burning Flesh" - ähnlich ansprechend gestaltet übrigens wie das Booklet. So schön kann der Tod sein… Erhältlich unter für 12 Euro (Incl P.&V.) band@embedded666.de oder bei www.revengeproductions.com .

A Severity Divine


Cover - A Severity Divine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Sem Al Diavol Va Porti Al Mal

()

Black Metal in der gemischten Tradition von Bathory und norwegischem Underground servieren uns die 1997 gegründeten Polen mit dem lateinischen Namen. Katholische Wikinger sozusagen…. Das Tempo der Songs ist fast durchgängig niedrig, abgesehen von zeitlich begrenzten Krachballer-Bummsparts. Hauptsächlich aber gibt das Tempo den Songs einen fast doomigen Anstrich. Ob Doom oder Viking oder weiß ich wie: Hauptsache, eine Band besitzt Wiedererkennungscharakter und ein paar nette Ideen. Die Osteuropäer verschaffen sich tatsächlich auch eine eigene Note. Zum einen machen sie das durch teilweise polnische (und übrigens immer diabolischen) Texte, zum anderen bauen sie, fast ein wenig unscheinbar, auch folkloristische Elemente in die Songs ein. Das Info nennt das "slawische Einflüsse". Was immer das heißen mag - zu hören sind Trommeln, Geigen oder ähnliche Instrumente und so weiter), die der Musik eine wirklich eigene Note geben. Ärgerlich: Der letzte Song "Vexilla Regis Prodeunt Inderni" ist eigentlich 12:29 Minuten lang, besteht aber zu drei Vierteln aus einem schrillen Piepton und gleich so eher einem Hidden-Track. Supi Idee, ganz toll. Abgesehen davon aber keine schlechte Scheibe für Leute, die oben angesprochene Bands und Stilrichtungen mögen.

Sem Al Diavol Va Porti Al Mal


Cover - Sem Al Diavol Va Porti Al Mal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 53:46 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Heart & Anger

()

Normalerweise bekomme ich Dünnpfiff, Migräne und Pickel, wenn ich "symphonischen" Power Metal aus Italien höre und bin sicher, dass es nicht wenigen anderen Leuten ähnlich geht! Erfreulich ist es dann, wenn man eine CD genau dieses Genres in den Händen hält, gegen die Schweißbildung ankämpft und dann sehr positiv überrascht wird. SECRET SPHERE kommen aus Italien, spielen symphonischen Power / Speed Metal und machen dieses verdammt gut! Zwar hat die Band mit Antonio Agate einen Tastenmann in ihren Reihen, aber die Jungs wissen, wie sie Bombast geschickt und nicht bis zum Erbrechen nervig einsetzen. Sogar ein komplettes Orchester hat man "Heart & Anger" spendiert, das die Stücke tatsächlich aufwertet und dass Achim Köhler zu den Producern gehört, die ein solches Inferno entsprechend fett zurechtrücken können, dürfte sich allgemein herumgesprochen haben. Mit zwei weiblichen Gastsängern ausgestattet, wagt sich der Fünfer sogar an gotisch angehauchte Kompositionen ("I Won’t Say A Word" - top! und "You Still Remain"), deren "finnischer" Einschlag der Band genauso gut zu Gesicht steht wie hochklassige Dampf - Hymnen der Marke "Where The Sea Ends", "Loud & Raw" oder das geile "Leonardo Da Vinci". SECRET SPHERE begehen nicht den Fehler, den Bombast vor das Metallische zu stellen und lassen kernige Riffs genauso gut von der Leine wie die orchestrale Breitwand. Wer symphonischen Power Metal mit typisch hohen Vocals (Ramon steht ohne Frage in der typischen "Kiske - Tradition", singt aber kraftvoll und nicht mit der Kneifzange) generell ablehnt, wird auch hier sicher nicht glücklich werden, aber wer nur durch die 37895. miese italienische Keyboardquälercombo vergrault wurde, könnte hier zu seinem Glauben zurückfinden. Ein echtes Hörvergnügen und eine der besten "Symphonic Power Metal from Italy" - Platten der letzten Jahre und daher auch der "Tipp"!

Heart & Anger


Cover - Heart & Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 67:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Funeral Album

()

SENTENCED lösen sich auf! Für immer? Laut Aussagen der Band ja, aber man soll ja niemals "nie" sagen, soweit meine Meinung. Jedenfalls tragen sie die Band mit Würde zu Grabe und kredenzen ihren langjährigen Fans noch ein Album, das zwar stilistisch die "neueren" SENTENCED zeigt, jedoch kleinere Retrospektiven in längst vergangene Zeiten bereithält. Was die Finnen in den etwa 15 Jahren ihrer respektablen Karriere geleistet haben, muss ich wohl niemandem ernsthaft mehr erklären. Das Einzige, das ich nie verstanden habe, ist die Tatsache, dass die Band im Laufe der letzten Jahre immer mehr ihrem Abziehbild HIM nachgeeifert hat, sowohl auf Platte, als auch auf der Bühne. In wie weit das beabsichtigt war, sollte man die Band ohne großes Trara mit ins Grab nehmen lassen, denn das Lebenswerk von Ville Laihiala, Sami Lopakka und Co. sagt selbst genug aus um derartige Spekulationen, spätestens zum Begräbnis der Band, hinten runter fallen zu lassen. Es nützt einfach niemandem mehr. Am Meinungsbild zum neuen Album muss ich auch nicht groß feilen, da sich "The Funeral Album" nach der Veröffentlichung (und wohl auch schon vorher…) wie ein Flächenbrand ausbreiten und jeder sein eigenes Urteil fällen wird. Meine bescheidene Meinung ist: SENTENCED haben hier ein weiteres, sehr gutes und fett rockendes Album abgeliefert, das locker mit den letzten Veröffentlichungen "Frozen" (1998), "Crimson" (2000) und "The Cold White Light" (2002) mithalten kann, aber nicht ganz an die beiden Superwerke "Down" (1996) und vor Allem "Amok" (1995) heranreicht. Die Mischung ist wie immer sehr ausgewogen, denn harte, eingängige Stücke und melancholische (Halb-) Balladen halten sich gekonnt die Waage. Mit "May Today Become The Day" und "Ever - Frost" beginnen die Jungs gewohnt speedig - eingängig und sehr gut, bevor mit "We Are But Falling Leaves" der erste ruhige Schwanengesang ertönt, der vom Piano - begleiteten "Her Last 5 Minutes" abgelöst wird. Mit dem einminütigen Instrumental "Where Waters Fall Frozen" gibt’s einen kleinen Ausflug in alte Death Metal - Tage, "Despair - Ridden Hearts" (geil und mit Mundharmonika - Intro!) und das geniale "Vengeance Is Mine" (mit Kinderchor am Ende) zeigen SENTENCED von ihrer allerbesten Seite und "A Long Road To Nowhere" kommt als knackig - kurzer Stampfer daher. "Consider Us Dead" tönt für SENTENCED - Verhältnisse recht unspektakulär, bevor "Lower The Flags" zwischen rockigen Parts und gemütlicher Lagerfeueratmosphäre hin, - und herpendelt. "Drain Me" ist gewohnt finnisch - hymnische Kost und zu guter Letzt leitet das akustische Intermezzo "Karu" den brillanten Düster - Stampfer "End Of The Road" ein, der noch einmal mit bombastischen Sounds und Kinderchor schmerzlich an eine Band mit Ausnahmestellung erinnert, die der Szene viel zu geben hatte. "The Funeral Album" enthält zwar nicht nur Volltreffer, trotzdem bleibt es auch für den kritischsten Betrachter ein Album ohne Ausfälle, das einen würdigen Schlussstrich zieht. Inwieweit es das bedeutendste Werk der Finnen überhaupt sei, wage ich nicht zu behaupten. Das ist Sache der Allgemeinheit, die SENTENCED über viele Jahre hinweg den Ruf einer wegweisenden und sehr beliebten Band einbrachte. Möget Ihr in Frieden ruhen!!!

The Funeral Album


Cover - The Funeral Album Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:55 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Into The Haze

()

Im Sommer 2003 entschlossen sich vier junge Herren aus Heidelberg und Albstadt, die Musikwelt mit ihrem Blues, - und Rock’n’Roll - versetzten Hardrock zu bereichern. Und das machen sie gar nicht so übel, obwohl "Into The Haze" nicht über die gesamte Spielzeit hinweg überzeugt. Unter die gute Stunde Material haben sich ein paar Längen geschlichen, die sich beim kompletten Durchhören der CD deutlich bemerkbar machen. Gleich bei den beiden Openern "Pearl River" und "Grande Rock" bemüht sich die Band hörbar, fett abzurocken, klingt dabei aber etwas müde und wenig mitreißend. Richtig gut wird das Quartett, wenn es sich um hymnenhafte Songs bemüht, wie etwa im tollen "Purple Jam", denn dann kommt auch die Stimme von Sänger Danijel besonders gut zur Geltung. Aber auch bei relaxten Groovern wie "Skysailor" und ruhigen, treibenden Stücken wie "Door Of Faith" kann die Band ohne Probleme auftrumpfen. Weitere Anspieltipps sind die coolen "Feel My Fuck" (toller Titel…) und "Damage Done" (ebenfalls gut gemachte Hymne), die zeigen, dass ohne Frage Potential in der Band steckt. Wer über ein paar schwächere Stücke hinwegsehen und sich mit dem trockenen, wenig spektakulären Hard Rock des Vierers anfreunden kann, wird mit "Into The Haze" vielleicht gut bedient werden. Freunde härterer Gangart sollten hier jedoch vorsichtig sein. Nett, aber leider nicht herausragend.

Into The Haze


Cover - Into The Haze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

No Piercing, No Tattoo

()

Die finnischen MOTÖRHEAD sind zurück! Und sie haben uns jede Menge Schwein mitgebracht, wogegen sie sämtliche Nasenringe und Rücken - Tittibilder bei den Tausend Seen gelassen haben. Nachdem man weder Albumtitel, noch Cover - Artwork sofort deuten kann, versuchen wir es mit der Mucke. Und die ist so saucool, dass die Koteletts aus der Pfanne hüpfen. PEER GÜNT bewegen sich irgendwo in der Schnittmenge aus MOTÖRHEAD und skandinavischem Rotzrock der Marke HELLACOPTERS, TURBONEGRO und Co. und klingen auch nach über 20 Jahren (davon die letzten zehn ohne Longplayer!) noch frischer als manche junge Ferkelband. Man hat bei diesem Album immer das Gefühl, dass lautes Rülpsen, Furzen und Popelwegschnipsen wieder stark in Mode sind und das gute Benehmen ruhig auf dem Dachboden (oder im Schweinestall) verschimmeln darf. Allerdings hätte ich mir eine noch größere Hitdichte gewünscht, denn nicht alle Songs knallen so genial aus den Boxen wie das Lemmy - Erbe "King Of The Hill", die mit Piano unterlegte Ballade "Alone In The Night I Whisper Your Name" oder das fetzig - schnelle "Wash Me In The Rain". Etwa die beiden Opening - Tracks "Comin’ Back To You" und "Backdoor Man" rocken ordentlich, wirken aber unspektakulär und sind nur echten Fans dieser Art von "Schweinerock" zu empfehlen. Nichtsdestotrotz haben PEER GÜNT hier eine sehr kurzweilige, partykompatible und satt abgehende Rotz’n’Roll - Platte abgeliefert, die sich ohne Probleme mit den letzten Werken von Lemmy und Komplizen messen kann. Am Ende bleibt nur die Frage, auf was die Jungs bloß mit dem Abschlusstitel "Wanna Shake Your Boomboom" anspielen wollen… saftige Schinken etwa???

No Piercing, No Tattoo


Cover - No Piercing, No Tattoo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Death Comes In 26 Carefully Selected Pieces

()

15 Jahre IMPALED NAZARENE sind ein Grund zu feiern, wer hätte schon gedacht, dass Mika so lange Mucke macht, ohne komplett verrückt zu werden? IMPALED NAZARENE haben sich im Dezember 2004 einen Club in Helsinki gesucht, dort eine Jubiläumsshow gespielt und das Ganze mitschneiden lassen. Herausgekommen ist ein Live-Album, das einen guten Überblick über das Schaffen der chaotischen Finnen und die Power ihrer Gigs (der meisten jedenfalls…) gut widergibt. Das Publikum ist oft zu hören, genauso Mikas Ansagen in fan-freundlichem Finnisch. Beim Sound wurde im Finnvox nochmal drübergebügelt, so dass "Death Comes In 26 Carefully Selected Pieces” ziemlich gut knallt, ohne seine Rohheit verloren zu haben. Alles in Allem eine der besseren Live-Platten, obwohl bei solchen Werken für treue Fans immer die Frage aufkommt, ob sich das lohnt, wenn man schon alle Scheiben der Band im Schrank hat. Für Leute, die in Sachen IMPALED NAZARENE noch unbeleckt sind, ist die Pladde auf jeden Fall eine guter Einstieg und eine feine Best-Of.


Die Tracklist:

Intro

The Horny And The Horned

Armageddon Death Squad

Goat Perversion

1999: Karmageddon Warriors

Motorpenis

Kohta Ei Naura Enää Jeesuskaan

The Endless War

Sadhu Satana

Ghettoblaster

Coraxo

Soul Rape

Sadistic 666/Under A Golden Shower

Zero Tolerance

The Maggot Crusher

Let´s Fucking Die

Tribulation Hell

We´re Satan´s Generation

Cogito Ergo Sum

Goat Seeds Of Doom

Condemned To Hell

Intro S.F.P.

Sadogoat

Vitutuksen Multihuipennus

The Lost Art Of Goat Sacrificing

Total War - Winter War

Death Comes In 26 Carefully Selected Pieces


Cover - Death Comes In 26 Carefully Selected Pieces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 26
Länge: 68:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shining Stardust

()

Japanische Musiker sind so eine Sache: haben englische Bandnamen, Songtitel und –texte, sprechen aber meist kein Wort englisch. Da ist es nur konsequent, wenn man den Übersetzer der Texte im Booklet verewigt, wie MYPROOF es getan haben. Dem Bandfoto nach zu urteilen ein Haufen Emocorler, aber weit gefehlt. Sehr netten melodischen Schwedentod gibt es auf "Shining Stardust" zu hören, der seine Wurzeln im alten Göteborg-Sound ("Jester Race"-Album) hat und - natürlich - viele IRON MAIDEN-Riffs verbrät. Der Sänger klingt aggro wie Tompa in jungen Jahren, nur bei den cleanen Sachen ("Time Is Gone") wird es sehr finster, das sollte er lieber lassen. Oder üben. Die Songs haben eine große Kante Melodie, wie bei Melo-Death halt üblich, und sind allesamt genauso flott wie variabel. Insgesamt eine gute Portion melodischer Schwedentod, der nicht sonderlich innovativ ist, aber dafür gut gemacht und ehrlich daherkommt. So wird "Shining Stardust" eine gute Platte und MYPROOF die erste mir bekannte Melodic Death-Band Japans, der hoffentlich auch in Europa die verdiente Aufmerksamkeit gezollt wird.

Shining Stardust


Cover - Shining Stardust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 28:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Soothing Torture

()

Ich werde das Gefühl nicht los, dass im Zuge des Metalcore - Booms allerorten Bands auftauchen, die gerne ihr Stück vom großen Kuchen abhätten. INSENSE kommen aus Norwegen und zimmern ihre Metalcore / Groove Metal - Mischung imposant, aber irgendwie austauschbar herunter. Ich habe den Eindruck, als wüssten die Herren nicht genau, was sie wollen. Einerseits bemüht man sich, möglichst "kompromisslos" zu klingen, andererseits tauchen allerorts die grausigen, nervigen Gitarrenfiepereien auf, die gerne an FEAR FACTORY oder MACHINE HEAD erinnern, nur, dass diese Bands sie geschickter einsetzen. Gleichzeitig versuchen INSENSE, Melodie einzubringen, was sich vor Allem in diversen clean gesungenen Passagen ausdrückt, die sich in das Hardcore - Gebrüll von Tommy Hjelm gemischt haben. Laut Info soll der umtriebige Sänger schon allerlei preisträchtige Bands (JR EWING, AMULET und BLACK DEBBATH) produziert haben, die aber sicher nicht jedem ein Begriff sein dürften. Manchmal schafft es die Band durchaus, ihr stilistisches Wirrwarr in coole Stücke umzusetzen, wie "I, Deviant" oder der Titelsong zeigen. "Soothing Torture" ist gewiss keine schlechte Platte, aber durch die offensichtlich künstliche Anbiederung an den "Markt" entsteht ein eher zwiespältiger Eindruck. Für Metalcore’ler und riffbegeisterte Maschinenköpfe dennoch ein Anchecktipp.

Soothing Torture


Cover - Soothing Torture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Lady Macbeth

()

Wie schon in ihrem letzten Interview mit Metal Inside angekündigt, hat sich LANA LANE auf ihrem neues Studiowerk thematisch an die bekannte Tragödie (Lady) Macbeth von William Shakespeare angelehnt. Es handelt sich hierbei (beinahe selbstverständlich) im weitesten Sinne um ein Konzeptalbum kommt aber ohne jegliche Übergänge aus, jeder Track kann auch für sich alleine bestehen. Auf die zuletzt schon ziemliche üble Standardmarotte bei solchen Geschichten Heerscharen von Gastsängern oder sonstige Musikanten einzusetzen, hat man hier Gott sei Dank verzichtet.

Lana Lane erzählt hier mit ihren tiefgründigen Lyrics ihre ganz eigene Geschichte, diesmal aus der weiblichen Perspektive, so dass man Lady Macbeth ohne Übertreibung als eine Art feministische Neuinterpretation bezeichnen könnte. Stilistisch sowie soundmäßig ist die Scheibe in etwa ganz grob irgendwo zwischen "Secrets Of Astrology" (2000) und "Project Shangri-La" (2003) anzusiedeln, wobei frühere etwaige leichte Metaleinflüsse sowie auch die bisher so dominierenden Symphonischen bzw. immer mal wieder eingestreute Progelemente insgesamt doch merklich zurückgenommen wurden. Vielleicht lag es gerade daran, daß einem das Hineinhören in das Album nicht ganz so leicht fiel wie etwa bei früheren Alben. Nach ein paar Durchläufen war dieses "Problem" dann eigentlich kein Thema mehr. Mit ihrer sage und schreibe nun schon 20'ten Veröffentlichung seit ihrem Debüt 1995 und nur kurz nach der letzten gelungenen DVD/Doppel CD "Return To Japan" Release bewegt sich Lana diesmal doch deutlich stärker in Richtung opulenter Hardrock.

Ob man diese CD daher als das Kariere Highlight von Lana Lane bezeichnen kann, wie in so manchen Kritiken zu lesen, ist für mich noch nicht so eindeutig raus, die Fangmeinungen in dieser Frage werden wohl eher gespalten ausfallen. Wer ohnehin mehr auf die etwas verträumt-melancholisch sowie symphonischen Sachen gestanden hat, wird hier nicht so ganz fündig. Den "reinen" Hardrockfans sollten aber die diesmal relativ schnörkellos und sehr eingängigen Songs von Lana jetzt endlich mal ein intensives Reinhören wert sein.

Aus meiner Sicht ist "Lady Macbeth" keine überragendes aber durchaus eine solide Sache geworden, das mehroktavige Wahnsinnsorgan der "Queen Of Symphonic Rock" steht dabei natürlich außerhalb jeglicher Kritik. Sie schmettert und singt sich durch die schnelleren Rocknummern wie der klasse Epic Stampfer "The Dream that Never Ends" oder die typisch ausdrucksstarken Balladen z.B. das gefühlvolle "The Vison", dass es eine wahre Freude ist. Einzig diese wunderbar magischen Momente sind im Gegensatz zu früheren Alben vielleicht etwas rarer gesät. Weiterhin positiv überraschend ist dann die wirklich sehr starke Dominanz der Gitarrenfraktion. Mit Peer Verschurren, Neil Citron, Mark McCrite sind auch gleich drei versierte Saitenhexer mit dabei und die dürfen sich nach Herzenslust mal so richtig austoben. Die Jungs machen daher ihrem Namen wirklich aller größte Ehre, es gibt virtuose Gitarrenbreitseiten und energiegeladene Duelle an jeder Ecke, spitzenmäßige Solos geben so manchen vermeintlich etwas biederen Songs noch das gewisse Etwas u.a. wird das eher schlichte "Our Time Now" mit einem weltklasse PINK FLOYD-artigen Solo gelungen veredelt.

Natürlich wurde die CD wieder von Ehemann Erik Norlander produziert und auch das Einspielen der Keyboards lies er sich nicht nehmen, wenn auch für seine Verhältnisse recht wenig seiner tempogeladenen Tasteneskapaden zu hören sind. Neben den Stammbandmitglieder Ernst Van Ee (Drums), Don Schiff (Stick) sind noch Bassist Kristoffer Gildenlöw (Bruder von Daniel L./PAIN OF SALVATION) sowie Kelly Keeling (Backing Voc.) mit dabei. Lana Lane geht auf Lady Macbeth insgesamt für sie eher untypisch, relativ geradlinig zu Werke und setzt auf einen aber trotzdem stimmigen Mix dynamisch straighten Rocks in Verbindung mit 70er Jahre geprägten Epic Songs. Dies macht die CD nicht weniger hörenswert als die Vorgänger, nur halt eben anders. Weitere Anspieltipps sind das wuchtige "Summon The Devil", der Doublebass Kracher "Keeper Of The Flame und das leicht folkig mit klasse Pianobegleitung vorgetragene "Dunsinane Walls", das dann abschließend doch wieder an "alte" Zeiten erinnert.

Lady Macbeth


Cover - Lady Macbeth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 54:16 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD