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Filtered Process

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Hach, es gibt auch wirklich gute Seiten daran, dass der New Metal Boom vorbei ist. Zum Beispiel, dass die Genregrenze aufgeweicht ist, sich niemand mehr noch-so-verrückt maskieren muss und den Slap-Bass nur genauso nachspielen muss wie KORNs Fieldy, um drin zu sein und einen Plattenvertrag zu bekommen. Stattdessen bleibt nur noch die Qualität über und läßt sich entdecken. Nachteil natürlich: selbst Bands mit außergewöhnlichem Songwriting haben momentan keinen Plattenvertrag. Wie zum Beispiel TWO DOLLAR HAIRCUT, und dann noch aus Deutschland, irgendwo zwischen Niederrhein und Kölle. Das mit dem Plattenvertrag sollte in ihrem Fall eine läßliche, kleine temporäre Sache sein. Denn obwohl sie sich viel lieber selbst mit KORN vergleichen, stapfen sie fast unbeirrbar auf den genialischen Spuren der DEFTONES - ohne so verkopft und nach innen gewandt zu sein, ohne auch nur eine Spur nach Selbstmitleid zu triefen wie der frühe Chino Moreno. Stattdessen: Breite Gitarrenwände mit interessanten Blieps und Blörps - die "2$HC" dankenswerter Weise songdienlich sparsam einsetzen. Cooles Emocore-Geshoute, allein an den "harmonischen" Chören könnte man noch arbeiten. Einschmeichelnde Hookline in "No Mistakes". Interessantes Demo mit Ecken und Kanten - diese Band bitte im Auge behalten!

Filtered Process


Cover - Filtered Process Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 20:58 ()
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Die dudessche Klangschreibung

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Mit dem, was ich auf "Die dudessche Klangschreibung" zu hören bekam, hatte ich echt nicht gerechnet. Bei einem so quasi-witzigen Bandnamen und Aufmachung des Demos hatte ich stumpfen Death Metal erwartet, der durch Schenkelklopfer-Humor von seiner Banalität und Mittelmäßigkeit ablenken will. MOM´S FAVOURITE DUDES haben derlei Brachialhumor gar nicht nötig, entpuppen sie sich doch als endgeile Metalcore-Combo, die im Fahrwasser von ATREYU schippert. Sowohl beim Gesang als auch bei den Melodielastigen Songs selbst kommt man um Vergleiche mit den US-Senkrechtstartern nicht umhin, selbst wenn MOM´S FAVOURITE DUDES unter den drei Songs des Demos keinen Hit haben. Dafür zeigt scih die Truppe technisch versiert und in der Lage, durchaus mitreißende Metalcore-Songs zu schreiben, die dazu noch fett produziert sind. wie bei guten Demos üblich, ist der Spass hier schnell zu Ende und man bleibt mit dem Verlangen nach einem kompletten Album zurück. Auch wenn man um den lustigen Humor der Band wohl nicht drumrumkommen wird…

Die dudessche Klangschreibung


Cover - Die dudessche Klangschreibung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 9:31 ()
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A New Dawn For The Dead

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GOREROTTED werden anscheinend erwachsen oder wie ist das Cover von "A New Dawn For The Dead" zu verstehen? Die Zeiten von blutigen Comics sind anscheinend vorbei, dafür ist jetzt auf dem Backcover eine nette junge Dame zu sehen, was für meinen Geschmack eine Verbesserung darstellt hehe. Vor einiger Zeit ging Mr. Fluffy, einer der beiden Sänger, sein Job wurde vom Basser übernommen. Ich war skeptisch, ob der einzige Schotte im Londoner Quintett die Lücke würde füllen können, aber er hat mich überzeugt. Ganz im Gegensatz zum verbliebenen etatmäßigen Sänger Mr. Gore. Der ist auf "A New Dawn For The Dead" erschreckend einfallslos und variiert seine Stimme fast gar nicht. Er verfügt zwar über eine gute Growlstimme, aber mehr Abwechslung wäre schon wünschenswert gewesen. Das ist meiner Meinung nach der einzige Schwachpunkt einer ansonsten guten Death Metal-Platte, die allerdings einige Durchläufe braucht, bis sie zündet. Was sich bei "Mutilated In Minutes" sofort erschloss, braucht auf dem mittlerweile dritten Album von GOREROTTED länger, dafür sind die Songs aber komplexer. Ob das positiv ist, sei jedem selbst zum Urteil überlassen, für meinen Geschmack haben GOREROTTED hiermit den richtigen Weg eingeschlagen. "Adding Insult" zum Beispiel hat einen ähnlichen Groove wie alte Klassiker der Band und ähnlich fesselnde Riffs, die sich aber gut verstecken und vom Hörer entdeckt werden wollen. Wer das einmal auf sich genommen hat, wird mit Songs belohnt, die er so schnell nicht wieder los wird. Leider haben sich zum Ende hin zwei Lückenfüller eingeschlichen, was bei neun Songs insgesamt eine zu hohe Quote ist und GOREROTTED den Tip kostet. Die anderen sieben Songs sind da deutlich besser und zeigen die Briten gereifter und mit Evolution, ohne sich dabei zu weit von ihren Wurzeln zu entfernen. Das nächste Mal nur bitte mit besserem Gesang.

A New Dawn For The Dead


Cover - A New Dawn For The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 33:53 ()
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Future World

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Der zusammengewürfelte Haufen ausgezeichneter Musiker namens ARTENSION kann mittlerweile auf bereits 7 Alben verweisen - nicht wenige davon von einem erstaunlich hohem musikalischem Standard. Diese Form erreicht das nach dreijähriger Pause erschienen neue Werk "Future World" nicht mal annähernd. ATENSION wiederholen ihren neoklassischen Progressiven Powermetal der Vorgängerscheiben recht uninspiriert - und klingen dabei leider zu oft nach einer x-ten Malmsteen-Kopie. Das Gitarrist und Bandleader Vitalij Kuprij zu den echt Guten seines Faches gehört steht außer Zweifel, und ist auch auf "Future World" deutlich zu vernehmen - aber die zum Teil aneinandergereihten spielerischen Highlights lassen Atmosphäre vermissen. Dazu noch ein John West der stimmlich nicht immer ganz auf der Höhe zu sein scheint und ein Powerdrummer Mike Terrana der gegenüber den Ausbrüchen bei Rage hier Zurückhaltung übt. Neben den gelungenen, leicht epischen achtminütigen Titeltrack "Future World" gibt es kaum eine Passage welche sich im Ohr festsetzt. Sorry - ARTENSION haben wir schon besser gehört, trotz alles Können der beteiligten Musiker.

Future World


Cover - Future World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:54 ()
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Drama Of The Ages

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Nach ihrem 2001er Zweitling "Theater Of War” schienen die hoffnungsvollen US Metal - Newcomer in der Versenkung verschwunden zu sein, aber nun meldet sich der Fünfer aus Ohio mehr als eindrucksvoll zurück! Gary Holtzman, auf dem überragenden 2000er Debüt noch als Gitarrist in Lohn und Brot, kehrte als Drummer zur Band zurück und ersetzt nun Billy Queen, wogegen Jon Noble jetzt neben John Berry die zweite Sechssaitige bedient. Die prägnanteste Änderung dürfte aber am Mikro stattgefunden haben, denn Chaz Bond ersetzt den sehr fähigen Frontmann David Taylor. Dort lag meine persönlich größte Befürchtung, denn der alte Sänger besaß das Magische, das den Träumern das gewisse Etwas verlieh, das sie endgültig zu einer der besten Nachwuchsbands der letzten Jahre machte. Aber gleich der galaktische Opener und Titelsong bläst sämtliche Zweifel von Dannen: JACOBS DREAM klingen 2005 genauso genial wie auf ihren ersten beiden Werken! Der Gesamtsound ist noch epischer geworden, erinnert nicht selten an das QUEENSRYCHE - Debüt "The Warning" und wartet mit erstklassigem Gesang auf, der die (leider etwas kraftlos produzierten) Gitarren Gänsehaut erzeugend begleitet. Chaz Bond ist wirklich die beste Wahl, die die Band treffen konnte; er klingt anders als sein Vorgänger, passt aber brillant zum (im wahrsten Sinne des Wortes) theatralischen Breitwandsound der Truppe. Das alles wäre aber wertlos ohne gute Stücke und dass JACOBS DREAM erstklassige Kompositionen aus dem Hut zaubern können, sollte kein Geheimnis mehr sein. Eine Tränen treibende Jahrhundertballade der Marke "Sarah Williams" gibt es auf "Drama Of The Ages" zwar nicht zu beweinen, dafür hat man mit "Keeper Of The Crown", "Spinning Leaf", "Stand Or Fall", "Drowning Man" oder den überragenden "Deceiver Of The Nations" (göttlich!) und "At The Gates" abermals geniale, ergreifende und dramatische Stücke am Start, die im Bereich des epischen US Metal zum Besten zählen, das in diesem Genre seit langer Zeit erschienen ist. "Drama Of The Ages" ist ein echtes Hammeralbum mit unzähligen Highlights und ohne Ausfälle geworden! Jetzt heißt es nur noch hoffen, dass sich die Band für ihr nächstes Werk nicht wieder vier Jahre Zeit lässt… super!!!

Drama Of The Ages


Cover - Drama Of The Ages Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:57 ()
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Altiplanos

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Mitunter erhält man als Rezensent wahrlich schweren Stoff - der französische Filigrangitarrist PIERRE BENSUSAN liefert mit seiner zehnten Veröffentlichung solch schwer zu vermittelnder Kost ab. 14 Kompositionen zum tief in sich reinhören - allesamt im Spannungsfeld zwischen akustischer, zum teil keltisch angehauchter Folkmusik und jazzigen Anleihen liegend, mit stark geprägtem französisch-orientalischem Touch versehen und einfach zeitlos. Der von Könnern wie Steve Lukather und Steve Vai hochgeschätzte, in Algerien geborene Franzose hat neben den vor allem rein akustisch mittels Konzertgitarre eingespielten Stücken noch zwei mit französischen Lyrics versehene Tracks und einige mit Flöte, Klavier, Bass und Percussions angereicherte Songs zu präsentieren. Alles sehr französisch, sehr sehr melancholisch und eigentlich auch nur für Liebhaber akustischer Gitarrenklänge mit genügend Zeit und Muße sowie Sachverstand für spielerisches und kompositorisches Können geeignet - wie gesagt, schwerer Stoff.

Altiplanos


Cover - Altiplanos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:58 ()
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Long Lost Pride

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Einigen Fans von kraftvollem Euro - Power Metal der Marke STRATOVARIUS oder ANGRA sollten IMAGINERY bereits ein Begriff sein, veröffentlichte die in Griechenland geborene Band bereits 2001 ein Album mit dem Titel "Oceans Divine". Mit "Long Lost Pride" steht nun der Nachfolger an, der Freunde der oben genannten Bands garantiert ansprechen dürfte. Hier gibt es kraftvollen, melodischen und teilweise bombastischen Power Metal der europäischen Schule mit kernigen Riffs, guten, nicht zu sehr ausufernden Keyboards und prägnanten Refrains. Der musikalische Stoff ist natürlich nicht die Originalitätsoffensive, weiß aber mit gutem Songwriting und solider Produktion zu gefallen. Das alles ist nichts völlig Überragendes, aber "Long Lost Pride" macht durchweg Spaß und ist schlichtweg ein gutes Album geworden. Fast jeder der Songs kann locker als Anspieltipp herhalten, auch wenn mir persönlich die Hymne "The Nightmare Of Kain" und das vertrackte, sehr coole "Roughly Scratched But Alive" am Besten gefallen; ein gelungener Mittelteil. Aber auch der Goodtime - Rocker "The Sign Of Today", das leicht an LED ZEPPELIN’s "Kashmir" erinnernde, atmosphärische "When All Is Gone" oder der eingängige Opener "Hypnotized" sind als Höhepunkte zu nennen. Lediglich auf der zweiten Hälfte der Scheibe befinden sich ein paar nicht ganz so prägnante Stücke, wie etwa das von Gastgitarrero Gus G. unterstützte "Blind Eyes". Neben dem umtriebigen Saitenhexer sind übrigens noch Marcel Coenen und Michael Harris auf "Long Lost Pride" zu hören. Für die angesprochene Zielgruppe auf jeden Fall ein netter Geheimtipp!

Long Lost Pride


Cover - Long Lost Pride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:53 ()
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A Cruel World

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Selten habe ich in der letzten Zeit eine so extrem variierende Platte, sowohl was Musik, Stil und Stimmungen betrifft, gehört wie die aktuelle CD "A Cruel World" von Bloodsimple. Die amerikanische Formation wurde als direkte Nachfolgeband der so manchem sicher noch gut bekannten VISION OF DISORDER aus der Taufe gehoben und dieses Quartet bietet dass, was man Neuheavymetaldeutsch wohl sicher Metalcore nennt. Insbesondere die ersten vier Songs hämmern einem derart massiv aus den Boxen entgegen, dass man zunächst von der Wucht sowie der urwürzigen Kraft dieser Musik beinahe regelrecht umgerissen wird. Sofort kommen Assoziationen zu MACHINE HEAD, "melodischeren" SLIPKNOT und sicher auch AUDIOSLAVE auf aber dann gibt es neben der "dunklen Seite" doch dieses andere Gesicht von BLOODSIMPLE. Hier kommt dann tatsächlich wunderbarer, glasklarer Gesang mit etwas heftigeren Thrash, Nu Metal bzw. Modern Alternative Spitzen zum Tragen. Doch zunächst darf sich Sänger/Shouter Tim Williams sämtliche angestauten Aggressionen (und davon muß es eine Menge gegeben haben) aus den Gedärmen brüllen, so dass man etwas später eigentlich garnicht glauben könnte, was man nur ein paar Minuten später von der gleichen Stimme zu hören bekommen sollte. Die Jungs legen wirklich ein richtiges fettes Gitarrenbrett vor, der Sound kommt unheimlich dicht und volumig daher, an Dynamik fehlt es ebenfalls nicht. Der sehr aggressive und relativ kompromisslose Stil der ersten vier Songs entwickelt sich dann in eine eher etwas gemächlichere Midtempo Richtung, der Gesang wechselt zwischen heftigem Gebrülle und klaren Vocals ab und gegen später erklingen dann sogar relativ freizügig die halbakustischen Gitarren. Bei dem wunderbar melancholischen "The Leaving Song" oder auch dem epischen Schlußtrack "Plunder" wird dann sogar komplett auf cleanen Gesang gesetzt. Das wird so manchen echten Hardliner auf "A Cruel World" wahrscheinlich etwas stören aber für mich sind die New Yorker mit ihrer insgesamt doch betont melodischen Ausrichtung sowie den tollen emotionsgeladenen Songtiefen und diesem nicht nur typischen nur brachial gehaltenen Songwriting eine lohnenswerte Alternative. Ohne gleich wieder zu kommerziell oder gar mainstreamig zu stellen BLOODSIMPLE vielleicht eine Art Bindeglied zwischen eingängigem Nu Metal und brachialerem Metalcore dar. Neben dem gelungenen Banger "What If I Lost It" ist vor allem noch dass spitzenmäßige und sehr cool daherkommende "Flatlined" zu erwähnen. Neben ein absolut gelungen Coverartwork gibt es als Hidden Track ganz zum Schluß noch ein witziges Telefonat zu hören. Schön dass es noch positive Überraschungen gibt - BLOODSIMPLE gehören eindeutig dazu und sind es Wert mit "A Cruel World" eine Chance von Euch zu bekommen.

A Cruel World


Cover - A Cruel World Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 44:45 ()
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Red On Chrome

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Dank eines Lizenzdeals mit Willowtip Records ist das CROWPATH-Album "Red On Chrome" jetzt via Earache überall erhältlich. Die Schweden sitzen derweil schon wieder im Studio, um den Nachfolger einzuspielen. Allen Namensähnlichkeiten mit CROWBAR zum Trotz setzen CROWPATH auf fieses technisches Gefrickel und vermeiden irgendwelche Doom-Passagen konsequent. Technisch superfit und ziemlich anspruchsvoll ballern sich CROWPATH durch ihre Scheibe, ohne dabei sowas wie einen roten Faden zu haben. Das Problem an "Red On Chrome" ist das Gleiche, dass auch HATE ETERNAL in meinen Ohren haben. Man hört die Scheibe, ist beeindruckt vom Können der Mucker, aber nach ein paar Minuten geht einem das immer gleich klingende Gefrickelt derbe auf die Nerven. CROWPATH können was, keine Frage, und haben mit CEPHALIC CARNAGE einen passenden Tourpartner gefunden. Aber für Normalos ist das keine Mucke. Von Musikern für Musiker und damit für die breite Masse langweilig.

Red On Chrome


Cover - Red On Chrome Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 30:2 ()
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Big Bang Theory

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Und schon wieder (nach zuletzt RUSH, TOTO oder AEROSMITH) bringt eine ehemals große Band ein reines Coveralbum auf den Markt. Bei den Classic Rockern von STYX schimpft sich diese Geschichte etwas leicht reißerisch "Big Bang Theory" aber das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen.

Wem der Bandname sträflicherweise nicht allzu viel sagen sollte hier kurz zur Erinnerung: Styx hatten ihre besten Zeiten seit ihrer Gründung 1972 so etwa ab Mitte der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre als man gleich Reihenweise große Charthits wie z.B. "Boat On The River", "Too Much Time On My Hands" oder Mr. Roboto" hatte und Millionen von Alben verkaufte. Nach einer längeren Pause hatte man sich 1999 wieder neu formiert, das letzte offizielle Werk "Cyclorama" liegt gerade mal zwei Jahre zurück und jetzt kommt der große "Big Bang". Die Jungs hatten anscheinend keine große Lust eine weitere AOR-Scheibe abzuliefern (böswillige Kritiker werden jetzt sagen, denen ist nichts besseres mehr eingefallen) - sei's drum, jedenfalls stellen uns STYX hier ihr natürlich ganz persönliches Rock'n'Roll Songbook vor. Die 14 größtenteils recht gelungenen Tracks aus den 60er bzw. 70er Jahren weisen eine betonte Bluesschlagseite auf, was der CD aber keinerlei Abbruch tut - im Gegenteil. Sämtliche Bands waren auf irgendeine Weise Vorbilder für STYX und das sehr positive an dieser Compilation, im Gegensatz zu vielen anderen - es wurden, bis auf zwei Ausnahmen, nicht schon tausendmal gehörte Klassiker ausgesucht, sondern es sind auch einige relativ unbekannte Tracks dabei.

An den Songs selbst wurde jetzt zwar nicht soviel verändert aber allein die Neueinspielung so manches arg verstaubten Originals und der spitzenmäßige Gesang, machen dieses Album zu einer lohnenswerten Sache. Tommy Shaw (u.a. ex-DAMNED YANKEES) sowie James Young als die beiden einzigen Urmitglieder und die restlichen Musiker bestechen durch hervorragende Harmoniegesänge sowie eine überzeugende musikalische Performance. Als Opener wurde passender Weise das BEATLES-Cover "I Am The Walrus" gewählt, dass bereits 2003 aufgenommen, quasi als Initialzündung für dieses Album diente. Ansonsten sind als gelungene Neuinterpretationen "It Don’t Make Sense (Willi DIXON) sowie HUMBLE PIES "I Don't Need No Doctor" besonders zu erwähnen. Außerdem haben es STYX tatsächlich geschafft solch relativ ausgelatschte Nummern wie "Summer In The City" (LOVIN’ SPOONFUL) oder "Locomotive Breath" (JETHRO TULL) trotzdem noch mal hörenswert zu gestalten. Ein weiterer Höhepunkt ist ebenfalls die Edelschnulze "A Salty Dog" von PROCOL HARUM geworden, der Song lebt geradezu wieder auf. Ob man JIMMY HENDRIX mit seiner "Manic Depression" unbedingt gebraucht hätte, na ja. Auch einen eigenen Klassiker "Blue Collar Man" wurde zum Abschluß nochmals aktualisiert eingespielt, kommt zwar etwas gewöhnungsbedürftig daher ist aber trotzdem nicht schlecht, wenn auch nicht besser geworden.

Insgesamt dürfte "Big Bang Theory" daher nicht nur für Nostalgiker sowie Classic Rockfans interessant sein sondern vielleicht auch den ein oder anderen jüngeren Rockhörer ansprechen und so auf die Originalbands neugierig machen. Wir sind gespannt welche Tracks die Jungs auf der kommenden Tour (mit KANSAS als Vorband!) präsentieren werden.



Tracklist:

1. I Am The Walrus - The Beatles

2. I Can See For Miles - The Who

3. Can´t Find My Way Home - Blind Faith

4. It Don´t Make Sense (You Can*t Make Peace) - Willie Dixon

5. I Don't Need No Doctor - Humble Pie

6. One Way Out - Allman Brothers

7. A Salty Dog - Procul Harum

8. Summer In The City - Lovin´ Spoonful

9. Manic Depression - Jimi Hendrix

10. Talkin´ About The Good Times - The Pretty Things

11. Locomotive Breath -Jethro Tull

12. Find The Cost Of Freedom - Crosby Stills Nash & Young

13. Wishing Well - Free

14. Blue Collar Man @ 2120



Big Bang Theory


Cover - Big Bang Theory Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:3 ()
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