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Undoing Ruin

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DARKEST HOUR haben mit "Hidden Hands Of A Sadist Nation" unbestreitbar einen Klassiker des Metalcore abgeliefert und sich danach durch ausgiebige Touren einen Ruf als arschgeile Live-Band erspielt, die man ob ihrer Ungezwungenheit und Natürlichkeit einfach lieben muss. Das macht die Arbeit am Nachfolge-Album natürlich nicht leichter, aber DARKEST HOUR wären nicht DARKEST HOUR, wenn sie davon hätten beeindrucken lassen. "Undoing Ruin" setzt auf die typischen Trademarks der Amis und kombiniert wütend-melodische Gitarren mit einem perfekten Gesang und einem konstant hohen Aggressionlevel. Besonders schön deutlich wird das beim prophetisch betitelten "This Will Outlive Us", für mich einer der besten Metalcore-Songs überhaupt! DARKEST HOUR haben gleichzeitig aber auch die Gefahr der Sackgasse erkannt und sich auf "Undoing Ruin" neuen Ideen geöffnet, so gibt es viele ruhige Passagen ("Ethos") und cleanen Gesang, was beim Vorgänger nicht so der Fall war. Mit Songs wie "Low" oder "These Fevered Times" zeigen DARKEST HOUR der Konkurrenz aber sprichwörtlich, was eine Harke ist und unterstreichen ihre Position als eine der Top-Bands des Genres. "Undoing Ruin" ist anders als erwartet - und besser als erwartet. DARKEST HOUR zeigen sich offen für neue Ideen und haben den Mut, ausgelatschte Pfade zu verlassen, ohne zu sehr vom Weg abzukommen. Ein Kunstück, das nur wenigen Bands gelingt. Allein dafür sollte den Jungs Respekt gebühren, wenn man dann noch die hervorragenden Songs hört, wird man auch dieses Album lieben! Grandios!

Undoing Ruin


Cover - Undoing Ruin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:48 ()
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Blood Run

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UNSANE, die New Yorker Noise-Veteranen, haben sich viel Zeit gelassen, um den Nachfolger ihres "Occupational Hazard"-Albums einzuspielen. Ende 2003 gab’s die quasi-Best-Of "Lambhouse", die aber mitnichten als Abschiedsgeschenk der Band zu sehen ist. Im Gegenteil, fast scheint es, als hätten die alten Herren noch mal Bock bekommen, ein neues Album zu machen - und so klingt "Blood Run" wie in den guten alten Tagen und bietet Noise at its best. Kompromisslos ziehen UNSANE ihren Stiefel durch und ergehen sich in überwiegend schweren, zerstörerischen Songs, bei denen die Gitarre gequält wird und der Bass unglaublich fett und effektiv wummert. Aggression verbreiten UNSANE nicht durch schnödes Geballer, bei allen Songs hat man eher das Gefühl, einem kurz vor dem Ausbruch stehenden Vulkan vor sich zu haben. UNSANE haben sich in den letzten Jahren nicht in den Kopf gesetzt, eingängig zu werden oder gar (Gott bewahre!) Hits zu schreiben, sondern weiterhin ehrlichen, kompromisslosen Noiserock für eine kleine, treue Fanschar zu machen. Und die wird mit "Blood Run" für das lange Warten angemessen entschädigt.

Blood Run


Cover - Blood Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:47 ()
Label:
Vertrieb:
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Liberator

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"StraightShitDoomyHeavyRock"! Aua! Ich find´s immer völlig genial, wenn Bands oder Label versuchen, die Musik möglichst lebensnah zu beschreiben und dabei jede noch so abstruse Schublade öffnen. Andererseits kann man damit auch oft kurz und knackig umschreiben, was in etwa aufgetischt wird, wie im Falle von DUST & BONES. Das fünfköpfige Geschwader aus Deutschland steht ganz in der Tradition rotzrockiger Bands wie MOTÖRHEAD oder PEER GÜNT, geht allerdings etwas härter und punkiger vor, was ihm mehr Aggression und Ernsthaftigkeit verleiht. Die Band scheut sich auch nicht, langsame, fies - schleppende Parts einzubauen, die sogar schon in Doomcore - Regionen der Marke TOTENMOND vordringen. Je langsamer DUST & BONES werden, desto deutlicher scheint durch, dass Bassist Roberto einst Mitglied der schwäbischen Hassbolzen war. Der ganz sicher ungewollte Effekt ist dabei allerdings, dass sich die Jungs damit zwischen alle Stühle setzen. Traditionellen (Rotz -) Rock´n´Rollern wird "Liberator" vermutlich trotz der weitgehend normalen, kräftig - verrauchten Vocals von Sänger Jens zu heftig und finster sein, den Freunden der gemeineren Gangart könnte die Musik hingegen zu "gewöhnlich" und "rockig" ausfallen. Wem solche Einstufungen aber völlig Banane sind und wer sich nur gerne an fetten Riffs, kombiniert mit sehr gelungenem Asi - Feeling, ergötzt, der sollte sich Stücke wie "D.O.Y.K.", "Breathing Fire", "Better Things Made In Hell" oder "Shitliquor" einverleiben und mit der Formation aus Backnang (liegt bei Stuttgart…) einen wirklich interessanten, überdurchschnittlich guten Newcomer entdecken, der zweifelsohne seine Daseinsberechtigung hat. Cool!

Liberator


Cover - Liberator Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:2 ()
Label:
Vertrieb:
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Re-covers

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YAT-KHA samt Mastermind Albert Kuvezin kommen aus Süd-Sibirien, genauer gesagt aus Tuwa - das begründet einiges von Ihrem Tun. Denn die Herrschaften leben damit soweit wie niemand anderes auf der Welt entfernt vom Meer. Mitten in der zentralasiatischen und russischen Republik an der Grenze zur Mongolei werden deswegen von den Einwohnern für westeuropäische Menschen ungewöhnliche Bräuche gepflegt. Dazu zählt unter anderem der Kehlkopfgesang - dunkler Singsang, der ein wenig heiser klingt und an ein Misch-Masch aus Alphorn und Didgeridoo erinnert. Dazu gesellen sich akustische Zupfinstrumente, Mundorgeln und allerlei folkloristische Trommeln - nicht gerade "Metal Inside" möchte man meinen. Und das zurecht. Die Relevanz für das Erscheinen der Kapelle sind die enthaltenen und gecoverten Songs, denn die CD besteht ausschließlich aus Klassikern, die von YAT-KHA in ihre ganz eigene Welt projiziert werden. Und das riecht dann nach Steppe und Gebirge, nach Lagerfeuer und Reitausflug, zwischen Touristen-Trip und Cowboy-Idylle. Abgefahren und durchaus interessant - wenn man sich für fremdartige Sounds erwärmen kann. Motto: "Musik verbindet die Völker". Interessant: Im Booklet kommentiert der Chef die Bdeutung der einzelnen Songs für sich und die Welt…. Ein Anspieltip: "Orgasmatron" von Motörhead. Zum Abschluss noch die enthaltenen Songs:

1. When The Levee Breaks (Led Zeppelin)



2. Man Machine (Kraftwerk)



3. Ramblin’ Man (Hank Williams)



4. In-A-Gadda-Da-Vida (Iron Butterfly)



5. Love Will Tear Us Apart (Joy Division)



6. Her Eyes Are A Blue Million Miles (Captain Beefheart)



7. A Song About A Giraffe (Vladimir Vysotskiy)



8. Orgasmatron (Motorhead)



9. WillYou Go, Lassie, Go? ( Mc Peake Family )



10. Toccata (Paul Mauriat)



11. Black Magic Woman (Carlos Santana version)



12. Exodus (Bob Marley)



13. Play With Fire (Rolling Stones)




14. The Song of Mergen (Alexei Tchyrgal-ool)

Re-covers


Cover - Re-covers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 50:47 ()
Label:
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I, Monarch

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Also: HATE ETERNAL gehören zu den härtesten US-Death-Machern, zu den technisch versiertesten ehedem. Auch die dritte Scheibe der Amis erfüllt höchste Qualitätsansprüche: Bunker-zerstörendes Drumming und fette Bass-Läufe, runde Gitarrenarbeit inklusive abgedrehter Soli und fieses Growling - alles bei dickem Sound. Die Rutan-Bande arbeitet also auf hohem Niveau und mit vollem Einsatz und dennoch fehlt hier was. Etwas, das dem amerikanischen Death Metal heutzutage immer mehr abgeht: Richtige Feeling, Herz - das, was aus herausragenden Zutaten auch tolle Songs macht, das, was dafür sorgt, dass eine CD eben nicht wie ein ICE in Höchstgeschwindigkeit nicht direkt an dir vorbei fährt. Extrem-Deather mit amerikanischer Vorliebe werden dennoch begeistert sein, distanziertere Sympathisanten dieser Schiene besorgen sich vielleicht lieber Misery Index. Denn die rasen mit ihrem Zug direkt in des Hörers Hirn UND Magengrube.

I, Monarch


Cover - I, Monarch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:32 ()
Label:
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The Toxic Way Of Life

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by Gast (nicht überprüft)
AGAMENDON haben mal Göteborg in Castrop- Rauxel eingebürgert, denn AGAMENDON haben sich dem traditionellen Göteborger Melodic Death Metal verschrieben.
Mit ihrem Debüt waren sie in den "Sounds Of Steel"- Studios und haben sich dort einen soliden Sound verpassen lassen. Mit diesem prasseln einem Songs der Marke alte IN FLAMES und AMON AMARTH entgegen. Positiv dabei auch die oft verwandten akustischen Passagen wie sie z.B. auf "Toxic Zombie" zu finden sind, gerade dort klingt Sänger Dugi auch wie ein denkbar unschwedischer Chris Barnes. Schade nur, dass das gute Stück mit einem Fade-out enden muss. Desweiteren finden sich böse Riffs und ein variabler Gesang bis hin zu gutturalem Sprechgesang("Outbreak"), auch wenn beim Gesang etwas zu viel experimentiert wird, da wäre weniger mehr. Vor allem die blackmetallischen Anleihen, wie sie auch bei "Outbreak" vorkommen, sind ausbaufähig. Weiterhin wünscht man sich mehr solcher Soli wie bei "Anger" oder "Revenke" statt des eher schrägen auf "Selected Dead".
Amüsantes Highlight ist die auf dem Album versteckte Death- Humppa Attacke. Insgesamt also ein vielseitiges Output an Göteborger Melodic Death Metal, dass bei öfterem Hören auch in´s Ohr geht und auf mehr hoffen lässt.Inklusive gibt es bei diesem Output auch ein ansprechendes Cover und Booklet in typischer Death Metal Ästhetik. Für Genrefans empfehlenswert, weniger Eingefleischte sollten eher auf das nächste Output warten.

The Toxic Way Of Life


Cover - The Toxic Way Of Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 27:25 ()
Label:
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Freak Show

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Schaut man sich das bisherige Schaffen dieser norwegischen Alternative - Rocker flüchtig an, wirkt die Band fast wie ein gezüchteter Chartstürmer. Die ersten Erfolge in den USA, deren Hitparaden ja bekanntermaßen seit Jahren von jeglichem Geschmack befreit sind, stellten sich bei HANGFACE schon 2001 auf einer Promo - Tour ein, woraufhin sich Producer Eddie Kramer (Hendrix, KISS, BEATLES, LED ZEPPELIN,…) der Band annahm und deren Debüt "Freak Show" aus dem Vollen goss. Musikalisch bewegt sich das Quintett ganz stilsicher irgendwo grob zwischen alten PEARL JAM (zu brillanten "Ten" - Zeiten), CREED und Schrammel - Gitarren - Sound mit viel "Teen Spirit". Ein Narr, wer bei dieser Mixtur nichts Böses denkt! Aber die Kehrseite der Medaille ist, dass die Nordlichter echtes Gefühl für authentische Vibes und sehr gute Songs an den Tag legen, auch wenn der angepriesene Produzent den Drum - Sound wie eine "Bonduelle" - Dose ausgeknobelt hat. Ich gebe zu, dass "Freak Show" keine Scheibe ist, die man sofort gut findet, denn es braucht ein paar Durchläufe mehr, bis man erkennt, dass hier ein echt starker Newcomer am Werk ist. Fast alle Songs besitzen Radio - Kompatibilität und durchaus kommerzielles Hitpotential, weil zumeist sehr relaxt und ohne große Aufregung und Brachialität vorgegangen wird; cool und langsam - riffig groovend, dabei immer unterlegt von Björnar Flaas rauchiger Stimme (die nicht selten an Eddie Vedder erinnert…). Gegen Ende des Albums haben sich ein paar Längen eingeschlichen und etwas mehr Abwechselung täte den Buben auch ganz gut, aber nichtsdestotrotz sollte man als Fan oben genannter Alternative - Größen Stücke wie den Titelsong, "Wait", "Ultimate Man" (erinnert mich an einen alten Pop - Song), das STONE TEMPLE PILOTS - Cover "Down" oder das sehr geile, atmosphärische "Northern Lights" auf jeden Fall gehört haben! HANGFACE haben ohne Frage das Zeug dazu, richtig groß zu werden und liefern mit "Freak Show" ein beachtliches Debüt ab, das zwar noch Luft nach oben lässt, aber trotzdem sehr hörenswert ausgefallen ist!

Freak Show


Cover - Freak Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:12 ()
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Tides

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Dass aus Italien auch patente Gothic - Bands kommen können, zeigen die 2000 von den zwei Schwestern Francesca und Federica Badalini gegründeten SOUL TAKERS. Wer allerdings glaubt, dass sich beide Damen nun im vokalen Overkill gegenseitig mit Elfengesang und Sirenengeheul übertrumpfen, liegt völlig falsch, denn für den Gesang hat man mit Dino Brentali einen nicht untalentierten Herren am Start, der sehr klar und hell, teils sogar recht hoch agiert. Für feminine Vokalakrobatik greift die Band sogar auf eine Gastsängerin zurück (Ilaria "Banshee" Taroni, die unter Anderem im Titelsong zu hören ist), deren Parts allerdings auch kein Schmieröl erfordern; von dieser Seite zeigen sich SOUL TAKERS für gotische Verhältnisse äußerst zurückhaltend, trotzdem ist "Tides" eher für die "Rotwein - Fraktion" geeignet. Heftigen, straighten Metal gibt es bis auf wenige Ausnahmen kaum zu hören, obwohl die Truppe durchweg traditionell zur Sache geht (auf Elektronik wird komplett verzichtet); zur erweiternden Unterstützung stehen lediglich Piano und Violine, plus einem Gastcello (Laura Stella), parat, die sich allesamt sehr angenehm in den Bandsound integrieren. Kleine Abstriche gibt es jedoch beim Songwriting zu machen, da alle Stücke zwar als gutklassig durchgehen, echte Ohrwurmqualitäten aber vermissen lassen und zumeist unbeeindruckend vorbeiziehen. Schuld daran gebe ich auch der sehr dumpfen, drucklosen Produktion, die längst nicht den für diese Musik nötigen Bombast offenbart und nur sehr trocken herüberkommt. Trotzdem sollten sich Gothics nicht zieren, "Tides" anzuchecken, denn der Titelsong, "Bitter And Unsaid", "The Fakest Jest" oder die relativ harten und schnellen "Desert Dust", "Sacrifice" und "My Infinite" zeigen, dass SOUL TAKERS ein paar sehr gute Ansätze haben, die hoffentlich auf dem nächsten Album, inklusive einer transparenteren Produktion und etwas prägnanteren Kompositionen, besser zum Tragen kommen werden. Nicht schlecht, aber noch steigerungsfähig.

Sehr gelungen ist hingegen das Bonus - Video des Titelsongs, das als Multimedia - Sektion auf der CD zu finden ist!

Tides


Cover - Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:59 ()
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Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher

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NOCTE OBDUCTA sind so was wie die Schöngeister im Black Metal: Sie sorgen mit aufwendig inszenierten Epen für geheimnisvolle Stimmung - so wie mit "Und Pan spielt die Flöte (Desihras Tagebuch - Kapitel II)". Knapp 16 Minuten lang geht es hier um Melancholie und um Schönheit, um Hass und Liebe. Der Song tänzelt manchmal sehr eng an der Grenze zum Gothic, schafft es aber jederzeit, nicht im albernen Schmalz der düsteren Rotwein-Szene zu vergammeln. Außerdem vermischt die Band verschiendeste Tempobereiche und sorgt dafür, dass die Zielgruppe bei jedem Hören etwas Neues entdeckt. Und zudem beweist die deutsche Ausnahme-Band mit "Es fließt Blut", dass sie auch noch doller knüppeln kann. NOCTE OBDUCTA setzt zwar das Keyboard ein, verzichtet aber auf alle Peinlichkeit, was auch für Texte zutrifft und das ist bei der Wahl des deutschen Zungenschlags bekanntermaßen besonders schwierig. Die Mainzer beweisen mit diesem Album nicht nur ihr großes Spektrum, sondern untermauern ihren künstlerischen Anspruch. NOCTE OBDUCTA lässt sich immer noch in die Kategorie Black Metal einordnen - aber Fetischisten werden hier zu wenig "true evil grimness" finden. Wem Melancholie allerdings reicht, um glücklich zu sein, der wird begeistert sein - und trotz allen Anspruchs handelt es sich bei "Nektar II" nicht um vergeistigte Musik für Mucker-Polizei oder Literatur-Studenten. Die Scheibe ist schön wie hässlich, ermutigend wie desillusionierend. Vor allem aber eins: Richtig gut.

Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher


Cover - Nektar - Teil 2: Seen, Flüsse, Tagebücher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 53:17 ()
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Tried & Failed

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EVEREVE haben eine kontinuierliche Entwicklung hinter sich - von den eher metallischen Gothic-Klängen Ende der Neunziger zunehmend hin zu jenen elektronischen Gefilden welche auch die beiden letzten Alben der Band ("E-Mania", ".enetics") prägte. Mit dem neuen Album "Tried & Failed" verbinden sie jetzt beide Facetten ihres bisherigen Werkes auf fast schon symphonische Weise und äußerst gekonnt - harte Gitarrenriffs gehen mit wehmütigen Keyboard und Pianoklänge eine gewollte Symbiose ein, dezente Samples und der orchestrale Background gehören wie selbstverständlich dazu. In den eingängigen Kompositionen des sechsten Longplayers kommt nahezu immer jene schwermütige Grundstimmung zu tragen, welche die tiefgehenden Lyrics über den "bittersüßen Beigeschmack des Scheiterns" und den unerreichbaren Drang des Menschen nach Erfüllung transportiert. Trotzdem ziehen einen die Songs nicht nach unten, denn aus der Zerstörung wächst bei EVERVE Neues, aus der Niedergeschlagenheit erwächst jene Melancholie welche "Tried & Failed" so atmosphärisch angenehm und hörenswert macht. Trotzdem gehen die meisten Tracks rhythmisch nach vorne und bieten dadurch tanzbares für die schwarze Clubszene. Zum Reinhören empfehlen wir einfach mal das hart rockende Titelstück "Tried & Failed", den potentiellen Clubhit "Pine Oil Heaven" und das melodische Epos "Forsaken" - die anderen Tracks halten ebenfalls mühelos dieses Niveau. Die fette Produktion, ein gut gemachter Screensaver und eine gelungene Aufmachung tun dann ein übriges. Für Fans dürfte "Tried & Failed" unwidersprochen das Highlight in der EVEREVE Diskographie darstellen - für Neueinsteiger könnte es das richtige Werk sein um sich mit den beiden Gesichtern der Band vertraut zum machen. "Tried & Failed" bietet nun mal eine gelungene Mischung aus melancholisch rockender Härte und düsteren Electro Goth-Tönen. EVEREVE haben sich hier mehr als gelungen inszeniert.

Tried & Failed


Cover - Tried & Failed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:41 ()
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