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Reason

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SHAAMAN sind seit einigen Jahren die neue Heimat des ehemaligen ANGRA - Fronters André Matos und haben sich mit ihrem 2002er Erstling "Ritual" bereits ein Standbein geschaffen. Nun folgt mit "Reason" der zweite Streich, der die Band endgültig in der Szene etablieren sollte. Die zehn Kompositionen auf "Reason" gewinnen garantiert keinen Originalitätspreis, überzeugen aber durchweg mit ausgereiftem Songwriting, einer gelungenen Mischung aus Power und Melodie und einem Sänger, die nicht die Kneifzange auspackt, sondern sich sehr gut in die Musik einfügt. Unspektakulärer, professioneller, moderner und dabei sehr straighter, eingängiger Metal, den traditionelle Power Metaller ohne Bedenken abgreifen können. Leider haben sich "nur" gute, aber keine wirklich herausragenden Stücke auf das Album geschlichen, wobei man aber feststellt, dass alle Songs als Anspieltipps herhalten können, denn gelungen sind sie durchweg ohne Ausnahme. Seien es Midtempo - lastige Stampfer wie der Opener "Turn Away", "Scarred Forever" oder "Iron Soul" oder (halb -) balladeske Stücke wie der Titelsong, "Innocence" oder das abschließende, sehr gelungene "Born To Be". Mit "More" hat sich noch eine Coverversion der SISTERS OF MERCY auf das Album gemogelt, die aber sehr gut gemacht ist und hervorragend zum Stil des Quartetts passt. Wer authentische, unkitschige und teilweise bombastische Bands der Marke ANGEL DUST, CIRCLE II CIRCLE oder BRAINSTORM liebt, sollte SHAAMAN auf jeden Fall einmal ausprobieren. Enttäuscht werden sollte hier niemand!

Reason


Cover - Reason Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:20 ()
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Enigmatic : Calling

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PAGAN’S MIND ernteten Anno 2002 mit ihrem Zweitwerk "Celestial Entrance" allenthalben Beifall - und können nach drei Jahren Sendepause die damaligen Lobeshymnen mit der Veröffentlichung von "Enigmatic : Calling” recht problemlos bestätigen. Auf "Enigmatic : Calling” bietet das norwegische Quintett über 65 Minuten wiederum progressivem Power Metal der sich irgendwo zwischen Dream Theater, Symphony X, Queensryche oder Kamelot einnordet. Melodische Arrangements und eingängige Refrains stehen im Vordergrund der nicht zu komplex geratenen Kompositionen und sorgen bei solidem Gesang und gekonnter Instrumentalisierung über harte, fette Riffs bis atmosphärische Keyboards für angenehme Stunden - denn mehr als einen Durchlauf zum entdecken aller Feinheiten darf man sich schon gönnen. Dabei ist es vor allem der abwechslungsreiche, leicht epische Opener "The Celestine Prophecy", "Entrance To Infinity" (Queensryche lässt grüßen), das mit sphärischen Passagen und hervorragender Gitarrenarbeit versehene "Taken" sowie der abschließende kraftvolle Hammer "New World Order" die zu gefallen wissen und welche die Konzeptstory über die Entstehung der Menschheit als Resultat genetischer Experimente fremder Intelligenzen einrahmen (wobei alle genannten Songs sich deutlich über der 7 Minuten-Marke bewegen). So ist "Enigmatic : Calling” ein weiterer Beleg für die Qualität und das Potential welche PAGAN’S MIND auszeichnet - sollte man als Fan anspruchsvoller Powermucke, durchsetzt vont ruhigen Momenten und mit einem Tick Prog versehen, schon mal antesten.

Enigmatic : Calling


Cover - Enigmatic : Calling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:41 ()
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Open Fire - Live (Re-Release)

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Dave Meniketti steht hinter Y & T und die Band steht für amerikanischen Hard Rock der Extraklasse - und der Achtziger. Diese Live-Scheibe (aufgenommen in London, San Francisco und Los Angeles) stammt ursprünglich von 1985, kommt natürlich einer Best-Of-Sammlung gleich und enthält mittendrin einen (schwächeren) Studio-Song ("Summertime Girls"). Alles wie auf Vinyl. Genau wie die Tatsache, dass sich mit "Rescue Me" und "I Believe In You" zwei der schönsten (Semi)-Balladen ever eingeschlichen haben und mit "Go For The Throat" und Open Fire" zwei Hammerhits vertreten sind. Dass der Sinn dieser CD-Veranstaltung dennoch anzuzweifeln ist, liegt an der Tatsache, dass das rührige Majestic-Rock-Label keine Boni in Form von Songs, Linernotes oder sonstwas anbietet. Das ist schade, Y & T aber ist und bleibt eine der wichtigsten und besten Hard-Rock-Formationen einer vergangenen Zeit. Schön, euch mal wieder gehört zu haben…

Open Fire - Live (Re-Release)


Cover - Open Fire - Live (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:24 ()
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Discomfort

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Wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt irgendwo ein schlimmer Liedchen her. Alter - zwölf Songs hämmern djr die Osteuropäer umme Ohren, ins Gemächt aufs Dach. Die Polen zwischen Nasum und Cephalic Carnage, zwischen Stumpf- und Math-Grind. Selten groovt’s, immer lärmt’s, mal kontrolliert, mal chaotisch. Und immer mit einem gewissen Niveau. Fieses Riffing und unterirdisches Gegurgel, krachendes Drumming und fiese Breaks - hier gibt es tatsächlich experimentelleren Grind mit Hang zur Abwechslung. Die sogar soweit geht, dass sich zwischen phasenweise unterträgliche Schmerzphasen, melodische Reha-Einheiten mischen. Doch als man denkt, man hat es überlebt, da schlägt der Pole fiese zurück. Song 13 heißt "Fala" iund ist im "The SEED Remix" vorhanden. Mehr als zehn Minuten verspricht das Display - in Wirklichkeit gibt es knapp zehn Minuten Stille, bevor soundtechnisch übelst gestörtes Geballer dem Hörer den Garaus macht. Lust auf wirklich fiesem Kram? Hier, los - hört ANTIGAMA. Schlimmer geht immer. Und wer dann immer noch nicht genug hat, für den gibt’s noch ein nettes Video mit dem Titel "flies". Insektenfreunde an die Front.

Discomfort


Cover - Discomfort Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13 plus Video
Länge: 30:19 ()
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Riding With The Reaper

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Mit ihrer ersten vollwertigen CD überraschen die Skandinavier um Ex-Maze-Of-Tormentler Pete Flesh doch einigermaßen. Denn sowohl der Name der Band, des Albums als auch die musikalische Ausrichtung lässt kaum hohe Erwartungen aufkommen. Zur Musik: Auf der Basis räudigen und fast altbackenen Thrash verwursten die von Tommy Tägtgren produzierten Schweden Einflüsse von Maiden (Gitarrenarbeit auf Sinners Congregation), Black Sabbath, Motörhead bis hin zum Stoner Rock. Das hört sich alles nicht besonders spektakulär an, ist dafür aber sicherlich für jede schmutzige Party mit Dosenbier und Steh-Pissen geeignet. Die Band bezeichnet ihre Musik als "Thrashing Heavy Metal" - und damit hat sie zweifelsohne Recht. Wer auf Metal-Stuff aus den Achtzigern steht, wer zitierte Bands, die NWOBHM und die Bay Area mag. Der suche die alte Kutte raus und klaue sich die neue DECEIVER. Oder er schaut vielleicht korrekterweise bei Twilight, dem deutschen Vertrieb des eisernen Labels vorbei. In diesem Sinne: Reite mit dem Schnitter…

Riding With The Reaper


Cover - Riding With The Reaper Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:53 ()
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This Never Happened

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Nana, so schlimm ist die Scheibe auch nicht, dass man sich wünschen würde, sie wäre nie passiert. ALL ELSE FAILED wirken auf den ersten Blick wie eine weitere gewöhnliche Metalcoreband aus Amiland, die mit dem Mix durch Alan Douches (SHADOWS FALL, CONVERGE…) prollen können. Der Beginn klingt dann auch üblich-gewöhnlich und bietet mittlerweile gewohnten Standard. Einzig die Schlagzeugarbeit von DILLINGER ESCAPE PLAN-Drummer Chris hebt die vier Songs aus der Masse raus, reicht aber auch nicht aus, um den langsamen Metalcore im Ohr zu behalten. Dann kommt mit "Waterlogged" der Bruch des Albums: eine ruhige Ballade, die fast so zerbrechlich und weinerlich wie RADIOHEAD klingt. Sehr überraschend und eine gute Wahl, um die zweite Hälfte des Albums einzuleiten, denn dort tummeln sich viele Songs, die die Grenze zwischen Metalcore und Emogeweine überschreiten und fröhlich beides mixen. Ok, fröhlich nicht, fröhliche Menschen können ja keinen Emo machen. Egal in welchem Geisteszustand ALL ELSE FAILED auch sein mögen, die Songs der zweiten Hälfte sind deutlich besser als die ersten, weil abwechslungsreicher und nicht mehr berechnend klingen. Zwar sind ALL ELSE FAILED noch ein Stück von wirklicher Eigenständigkeit entfernt, aber "This Never Happened" zeigt das Potential der Jungs. Sollten sie sich bei der nächsten Scheibe auf ihre Stärken konzentrieren und das quasi-harte über Bord werfen, könnte sie eine große Emo-Nummer werden.

This Never Happened


Cover - This Never Happened Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 46:11 ()
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Intensiv

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Dass deutsch gesungener Rock nicht automatisch Deutschrock sein muss, beweisen die Österreicher KAPAUN mit ihrem Debütalbum "Intensiv". Ihr melodischer, angepunkter Rock erinnert stellenweise ein bisschen an die HOSEN und ein bisschen mehr an die ÄRZTE, was wohl auch daran liegt, dass die Stimme von Sänger Georg der von Bela nicht unähnlich ist, fällt insgesamt aber dreckiger, rauer und ungeschliffener aus als die Musik der eben genannten. Die Texte bewegen sich zwischen Alltagsphilosophie und reinem Blödsinn und gehen alles in allem völlig in Ordnung. Etwas zu albern wird´s bei "Arnie" - ein wenig origineller Quatschtext über Arnold Schwarzenegger - und etwas zu naiv und pathetisch beim Anti-Kriegssong "Terror": "Es ist die Hoffnung, die Liebe und die Hilfe, die uns stärken weiter zu leben. Es ist die Hoffnung, die Liebe und die Taten, die uns helfen, das alles zu vergessen." Aber OK - die Intention ist natürlich nicht verkehrt, und über die holprige Grammatik decken wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens. Unverzeihlich kitschig dagegen die Ballade "Feuerwerk": "Feuerwerk in meinem Herz. Feuerwerk für meine Seele. Du bist der Regenbogen nach heftigen Wolken. Jetzt und für immer in meinen Armen." Ähem... Aber nicht, dass hier ein falsches Bild entsteht: Die drei Jungs können vorzüglich rocken, wie sie z. B. mit dem treibenden Opener zeigen, mit dem rock ´n rolligen "Billardkugel" oder auch dem fett rockenden Titeltrack. Dazu überzeugen sie musikalisch und lassen den Hörer den Spaß spüren, den sie beim Spielen hatten. Und oben drauf gibt´s noch eine ganze Handvoll Ohrwurmmelodien. Das ist doch schon mal mehr, als die meisten anderen derzeitigen Veröffentlichungen zu bieten haben...

Intensiv


Cover - Intensiv Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:56 ()
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Mezmerize

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Nach dem Lückenfüller "Steal This Album" war das Warten auf das neue Album SYSTEM OF A DOWN eine Zerreißprobe für den geneigten Fan. Fast vier Jahre nach dem wegweisenden und auch erfolgsebnenden Album "Toxicity" und der Ankündigung das kommende Album als zweiteiliges Werk zu konzipieren, legten die Jungs um Malakian und Tankian die eigene Messlatte hoch. Sehr hoch. Eine Höhe, die von "Mesmerize" dennoch scheinbar ohne große Mühen genommen wird. Angesichts der Tatsache, dass nach Aussage der Band die Zweiteiligkeit aus der Not geboren wurde, schlicht zu viele gute Songs geschrieben zu haben, ein frecher Schlag ins Gesicht aller Bands, die schon Mühe haben einen einzigen hochwertigen Track zu produzieren. "Mezmerize" vereint auf konstant hohem Niveau Tracks die sowohl an die großartigen Parts von "Toxicity" anknüpfen als auch eine unglaubliche Weiterentwicklung zeigen. Auf "Mezmerize" etwas zu Lasten der offensichtlichen Härte haben die Jungs ihre unglaublich bissigen Texte behalten und mehrfach mit zuckersüßen Melodien versehen, die komplett konträr zum textlichen Inhalt klingen. Mit Grinsen und Kalkül wurde wohl der "typischste" SYSTEM OF A DOWN Song des Album - "B.Y.O.B."- ausgekoppelt. Bekanntes mischt sich mit Hyperkreativem, der übermütig wütenden Textzeile"Blast Off - It´s Partytime" folgt ein ruhelos holpernder Beat, bei dem insbesondere Drummer Dolmayan eine Sicherheit bei gleichzeitiger Finesse zeigt, die ihresgleichen sucht. Ein Chorus den spätestens beim zweiten Mal Hören jeder mitsingen kann zeichnet das auch rhythmisch sehr klare "Revenga" aus, dessen fette Gitarren diesen Song zum Partyknaller machen müssten. Aus dem Schmunzeln wird ein Lachen als der Text von "Cigaro" das Gehirn erreicht - auch musikalisch ein Genuss, wenn die fast an QUEENsche Harmonien erinnernden Gitarren in einer herrlichen Bridge zu klingen beginnen. SYSTEM OF A DOWN entziehen sich trotz bisweilen fast anbiedernd süßen Melodien und Eingängigkeit("Radio/Video" hat dann sogar eine Polka im Gepäck) dem Gefühl leicht greifbar zu sein. Etwas schwächelnd und weniger fesselnd ist der Monstertitel "This Cocaine Makes Me Feel Like I´m On This Song”, das lediglich umso mehr die Ohren für das großartige "Violent Pornography” sensibilisiert, das vom Songwriting her wohl als zweite Maxi konzipiert ist. Sozusagen "for the ladies" ist das schmachtende "Question!" dessen Mischung aus akustischen Gitarren und Claps Zerbrechlichkeit suggeriert, die im Chorus einem hymnenhaften Charakter weichen muss die in gradliniger Härte endet - sicherlich eine der Visitenkarten des Albums. Den härtesten Brocken haben sich die Amerikaner für den Schluss aufgehoben: Nicht musikalisch sondern stilistisch. "Old School Hollywood" schockt und überrascht mit entfremdeten Vocals und spielt mit Popelementen, zieht locker eine coole Gitarre aus dem Ärmel und lässt sogar Raum zum Hüpfen. Dem verwirrenden Song kann nur eine Ballade folgen um den Kopf das Gehörte verarbeiten zu lassen. Das wissen selbstverständlich auch SYSTEM OF A DOWN und geben mit "Lost In Hollywood", dem zweiten dieser Stadt gewidmeten Track, einen fulminanten Abschluss mit tollem Gesang, bei dem die Vielseitigkeit der beiden Vokalisten voll zu Tragen kommt. Was SYSTEM OF A DOWN mit diesem Album geschafft haben ist nichts anderes als das großartige "Toxicity" eben nicht neu zu erfinden sondern "Mezmerize" als etwas anderes und doch keinesfalls qualitativ schlechteres darzustellen. "Mesmerize" wirkte auf mich eingängiger und gleichzeitig deutlich gewitzter, die Vocals werden noch besser eingesetzt, das technische Können aller Beteiligten lässt zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen, die Produktion aus dem Hause Rick Rubin reiht sich perfekt ein. Sollte der zweite Teil "Hypnotize" dieses Niveau halten gibt es in einem Jahr nur ein Album, das "Mezmerize" eventuell das Wasser reichen kann, dessen bin ich mir sicher.

Mezmerize


Cover - Mezmerize Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: -:- ()
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Lipservice

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Sie haben es also doch getan - entgegen der angeblich nur von wenigen (Fans) geäußerten Kritik auf die letzten immer seichter und zu kantenlosen Hausfrauenrock mutierten Alben, haben sich die Schweizer Hardrocker von GOTTHARD dies doch etwas stärker zu Herzen genommen und endlich wieder eine komplett überzeugende CD hingelegt. Es ist mir dabei ehrlich gesagt ziemlich egal, ob diese "Neuausrichtung" am etwas härteren Nuclear Blast Label lag oder ob die Jungs, wie sie es gerne selbst darstellen möchten, einfach nur wieder Bock gehabt haben, mal wieder richtig los zu rocken. "Lipservice" (der Titel ist zwar eher na ja) ist schlicht und einfach ein gut bis sehr gutes Melodic Hardrockalbum geworden. Wie schon auf der letzten ganz ordentlichen Scheibe "Human Zoo", nach dem absoluten Tiefpunkt "Homerun" zuvor, mehrfach aber nur angedeutet wurde, geht es jetzt wieder volle Pulle mit viel mehr Schmackes und einer ordentlichen Portion Rock’n’Roll zu. Die neuen Songs gehen eindeutig wieder mehr auf die Ausrichtung der ersten drei hervorragenden Platten von Gotthard und sind wir mal ehrlich, dafür wurde es auch langsam Zeit. Fette Gitarrenriffs in Serie, ein Dampfhammerschlagzeug, eine wie immer fantastische Rockröhre von Steve Lee, packende Hooks und ein energetisches Songwriting (wieder ohne Produzent & Entdecker Chris von Rohr) beweisen, daß dieses Quintett auch selbst gute Musik schreiben kann. Nachdem Gitarrist Mandy Meyer mittlerweile zu KROKUS abwanderte, wurde in Freddy Scherer (ex-CHINA) ein mehr als gleichwertiger Ersatz gefunden. Insgesamt 14 Tracks mit knapp 53 Minuten Laufzeit bietet Lipservice, davon sind zwar wieder 4 Balladen enthalten, die aber weniger kitschig oder schwülstig als in früheren Jahren ausfallen, außerdem wurden sie besser verteilt, so daß der betont rockige Charakter der Scheibe erhalten bleibt. Mit "Everything I Want" und seinen üppigen Chören fühlt man sich an seelige DEF LEPPARD oder BRYAN ADAMS Bestzeiten erinnert, als diese noch nicht solche abgehalftertes Material wie zuletzt abgeliefert haben. Auch "Nothing Left At All" ist eine mächtige Powerballade geworden. Bereits der klasse schnelle Opener "All We Are" (nein kein DORO Cover) zeigt wohin die Reise auf dem achten Album der Eidgenossen hier geht - treibende Songs die sofort ins Ohr gehen und ohne diesen oft zu glatten AOR Appeal der Vorgänger Werke. Überzeugende Melodic-Stampfer wie "Dream On" oder die Hymne "I Wonder" sind genauso klasse gemacht wie die erste Single "Lift ‚U’ Up" mit einem eher ungewöhnlichen Drumsound. Ein weiterer Höhepunkt für mich ganz klar das mitreisende "Anytime Anywhere", ja wenn BON JOVI heute noch solche Songs schreiben könnten. Gotthard haben mit "Lipservice" wieder ganz klar auf den alten Kurs zurückgefunden und ein solides Rockalbum abgeliefert - so kann es bitteschön zukünftig auch weitergehen. Damit hat man sich derzeit (wenn auch nur ganz knapp) wieder vor der erstklassigen Konkurrenz aus dem eigenen Land SHAKRA eingeordnet.

Lipservice


Cover - Lipservice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 53:5 ()
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Tales From Sadness

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Regenzeit am Bodom-See! Eine echt gute Band, fetter Sound, schöne Songs. Und man könnte seinen Popöchen drauf wetten, dass RAINTIME aus Skandinavien kommen. Das wäre aber glatt daneben gegangen, denn die Band kommt aus Italien, lediglich das Management ist in Dänemark beheimatet. Dennoch: RAINTIME klingen wie Children Of Bodom und genau hier liegt auch die Krux. Zwar gehen die Itaker nicht ganz so weit in die death-metallische Richtung wie COB, sondern halten sich weiter in Richtung Power Metal, aber von Zeit zu Zeit überschneiden sich die Musikanten beider Bands schon, Drumming und Keyboard schreiten diesbezüglich vorneweg. Und dennoch: Wer der von einem mir sehr verehrten Kollegen "Nintendo-Metal" getauften Musikrichtung einiges abgewinnen kann - oder zumindest nicht genervt ist - der sollte hier Öhrchen riskieren. Denn ehrlich gesagt: Die Schlüsselbretter passen hier und kleistern nicht. Und das ist ja meist das größte Problem. Und - dat hat man ja auch nicht sooo oft: Der italienische Sänger kann was, vor allem singen. Also: Hier ist tatsächliche Power drin, nicht die rohe Kraft des echten Death Metal, aber immerhin. Fazit: Die Regenzeit ist nicht besonders originell, tut aber manchmal gut.

Tales From Sadness


Cover - Tales From Sadness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:53 ()
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