Der Name von Musiker und Scheibe lassen Schlimmes ahnen. Danke. Bestätigt. Kollege Frank P. hat sich’s alleine gemacht: Gesang, Saiteninstrumente und Drum-Computer. Deutsche Texte und flotte Metal-Rhythmen altbackener Couleur gibt’s zu hören - in höchst minderer Qualität - die Bezeichnung "Onkelz in flott" wäre eine Beleidigung für die Frankfurter selbst ganz am Anfang… Der Gesang verdient diesen Namen ganz und gar nicht, weil der Exil-Hannoveraner nicht singen kann. Heiserer Sprechgesang passt wohl besser. Gitarrre spielen kann der Mann mit dem künstlerisch klingenden Namen, interessante Songs schreiben eher nicht. Das hier ist schlimm, ganz schlimm. Kontakte sucht euch selber raus, dafür will ich keine Verantwortung übernehmen. Und dann möchte ich zu gern wissen, was das UAM/Rockwerk Records-Label aus Lüneburg wohl ist. Dort ist die CD nämlich erschienen. Menschen mit Ohren können da nicht in der "AOR-Abteilung" sitzen …
Aus den ewigen Weiten Finnlands beehrt uns eine weitere, vermutlich reichlich trinkfeste Formation. Dabei verschreiben sich TERÄSBETONI weder den typischen "Rasierklingensounds", noch epischem Vikingerliedgut (zumindest nur sehr wenig), sondern wildern eher in MANOWAR´schen Gefilden. Beginnt der Opener "Teräsbetoni" noch mit deutlicher MOONSORROW - Schlagseite, so geht es mit dem anschließenden "Älä Kerro Meille" schon mit reichlich "Kings Of Metal" - gesättigter Luft in den Saugrohren weiter um beim Titelsong ganz frech die Melodie von Ozzy´s "Perry Mason" zu klauen. Echte Innovation sucht man besser woanders, aber mit "Taivas Lyö Tulta" haben die vier jungen Musiker schon einen kommerziellen Megahit gelandet und das Album stand in der Heimat zuletzt kurz vor der Goldmedaille. Respektable Leistung, aber ich frage mich ernsthaft, was TERÄSBETONI qualitativ oder sonstwie von anderen Bands desselben Genres abheben soll. Zwar macht "Metallitotuus" über die gesamte Spielzeit hinweg durchaus Spaß und mit etwa "Silmä Silmästä" oder "Voittamaton" (sehr cool!) sind einige sehr hörenswerte Kompositionen vertreten, die von Anssi Kippo (CHILDREN OF BODOM, SENTENCED,…) kraftvoll in Szene gesetzt wurden, aber ehrlich gesagt, wird mir hier echt zuviel abgeschielt und dafür zu unspektakulär umgesetzt. Bei einer Ballade wie "Metallisydän" muss ich jedenfalls ständig an "Herz Aus Stahl" oder das umstrittene "Nessun Dorma" denken, auch, wenn Bassist und Sänger Jarkko Ahola eine wirklich gute Stimme hat und ansprechend singen kann. Wer eine finnische Version von MANOWAR mit ein paar wenigen landestypischen Melodien sucht, wird von dem Album sicher nicht enttäuscht werden. Aber hier wäre trotz des nicht üblen Ergebnisses noch Einiges mehr drin gewesen. This is Finnish, not the end!
THROWDOWN haben vor den Aufnahmen zur neuen Platte nicht nur ausgiebig getourt und zwei neue Leute an Bord geholt, sondern auch verdammt viel PANTERA gehört (und bestimmt einen Schrein für Dimebag Darrel im Tourbus). Anders kann ich mir die Dampfwalze names "Vendetta" nicht erklären. Nur noch selten kommen die HC-Wurzeln der Jungs aus Orange County (da wo THE OFFSPRING zuhause sind) durch ("Vendetta"), dafür haben THROWDOWN sich viel weiter in die Metal-Ecke gewagt. Songs wie das treibende "Burn" oder das fast schon klischeehafte "Give My Life" drängen Vergleiche mit den verblichenen Texanern oder auch MACHINE HEAD einfach auf. THROWDOWN pfeifen ziemlich auf technische Finessen und setzen konsequent auf eine Mid Tempo-Abrissbirne, die den Hörer stumpf umhaut. Produzent Zeuss (dem u.a. auch HATEBREED und SHADOWS FALL zu schätzen wissen) hat "Vendetta" einen unglaublich erdig-brachialen Sound zurechtgezimmert, dank dem die Scheibe ein Durchschlagskraft hat, die ihresgleichen sucht. Jetzt läft man immer Gefahr, bei so einer Scheibe in Langeweile zu verfallen, aber THROWDOWN schaffen es immer wieder, diese Klippe zu umschiffen - sei es durch kleine Soli, schleppende Parts oder auch mal flottes Geballer, wobei solche Abschnitte aber nie dominieren, sondern immer nur auf die sich am Horizont zusammenbrauende nächste Dampfwalze einstimmen. Und die wird kommen. "Vendetta" ist die Scheibe, die MACHINE HEAD nach der "Burn My Eyes" hätten machen sollen und die PANTERA nicht besser hinbekommen hätten. Heftig, dreckig und metallisch, so soll das sein!
Auf die Rückkehr der Tochter des fliegenden Holländers ZED YAGO haben die Fans lange warten müssen - und so waren die Erwartungen für das Comeback-Werk der deutschen Band schon recht hoch geschraubt. Zumindest bei jenen, welche die Band noch kennen. ZED YAGO veröffentlichten Ende der Achtziger Jahre mit "From Over Yonder" und "Pilgrimage" zwei auch international überaus erfolgreiche Alben - bevor es nach steilen Aufstieg ebenso schnell zu Streitigkeiten, Trennungen und zum finalen Aus kam. Mit "The Invisible Guide” versuchen die Mannen um Gitarrist Jimmy Durand und Drummer Bubi "The Schmied” mit neuer Sängerin an Bord (Yvonne Durand) eine Rückkehr zu alten Zeiten. Fazit: teilweise gelungen. Trotz starker Songs wie dem auch als Video enthaltene Mitgröl-Stampfer "To The Top Of The Mountain", "Sir Francis" (das Beste Epos des Albums) und dem abwechslungsreichen "Custer" gelingt es ZED YAGO nicht überall die Spannung zu halten. Außerdem ist Yvonne nicht ganz Jutta - aber auch an Fr. Weinhold wären die Jahre wohl nicht spurlos vorbei gegangen, so dass dieser Vergleich recht unfair sei dürfte. Yvonne Durand machte ihr Sache recht ordentlich, singt kraftvoll und vermeidet auch jeglichen Ansatz des zur Zeit so modernen opernhaften, ein etwas atmosphärischer Einsatz der Vocals würde aber hin und wieder schon gut tun. Bei der hymnische Ballade "Seven Seas" lassen ZED YAGO dann aber ihre alten Zeiten echt gekonnt durchschimmern. Abzüge gibt es allerdings für ein nicht unbedingt gelungenes Cover und die eine oder andere kompositorische Schwäche - das hatten ZED YAGO schon mal besser. Ein Album an dem Fans der Band gefallen finden werden - ob es für ZED YAGO in der Unmenge der qualitativ hochwertigen Veröffentlichungen zu mehr reicht muss sich wohl erst noch zeigen.
Die fünf finnischen Jungs von MACHINE MEN sagen von sich selbst sie sind vor allem von Bands wie Iron Maiden, Ozzy Osbourne and Queensryche beeinflusst. Schon nach den ersten Tönen des treibenden Openers "Falling" (auch Album-Single, bereits in die finnischen Charts eingestiegen) ist klar - hier hat sich jemand vorgenommen seinen Vorbildern von Maiden die Schau zu stehlen. Dabei wuchern MACHINE MEN auf "Elegies" vor allem mit der Stimme von Sänger Antony, welcher jederzeit locker als Bruce Dickinson Ersatz bei Maiden anheuern könnte (wenn dies mal wieder nötig wäre). Das die Instrumentalseite der Band (ohne Keyboard) dem genauso wenig nachsteht wie die Qualität der Kompositionen spricht für die Zukunftsfähigkeit der Quintetts. Die zehn Songs, einschließlich des (was auch sonst) Bruce Dickinson-Covers "Freak" präsentieren zeitlosen, melodischen Metal mit traditionellen, aus den Achtzigern ins heute transferierte Trademarks und lassen einen Maiden-Fan feuchte Augen bekommen. Anspieltipp: an sich alles! Neben den flotten Starter "Falling" haben es mir (rein subjektiv) vor allem die epischen Tracks "Apathy" und "October" angetan. Dazu kommt noch eine verdammt gute Produktion - der von Nino Laurenne (Thunderstone) verantwortete Sound des Albums macht das Hörvergnügen perfekt. Und das MACHINE MEN das was sie auf CD versprechen auch Live halten können - einschließlich Sänger Antony - davon konnte ich mich kürzlich auf dem Earthshaker Fest selbst überzeugen. Die eisernen Jungfrauen und deren Klons dürfen sich ruhig schon mal warm anziehen. Nur weiter so - "Elegies" wird der Band Tore öffnen und MACHINE MEN hoffentlich eine zahlreiche Fan- und Käuferschar bescheren. Und mit was? Absolut mit Recht.
Ich finde es ganz und gar nicht übel, dass die Italiener sich auch mal in anderen Bereichen probieren als nur im… äh… "melodiösen Power Metal". Aber genug der Unkerei! ASHENT gehören zu den besten Underdogs, die ich seit Langem gehört habe, denn die seit 2001 existente Band veröffentlicht mit ihrem Viertracker ein tolles Progressive Power Metal - Feuerwerk, das Freunden von Bands wie SIEGES EVEN, ANACRUSIS, WATCHTOWER oder auch FORCES@WORK (sehr guter Vergleich) ausnahmslos gefallen sollte. Dabei verliert sich das Sextett zum Glück nur sehr selten in hoffnungslosen Frickelorgien und weiß seine Fähigkeiten in mitreißende, eingängige Songs voller Details und packender Refrains (besonders beim genialen "Fallen Angel") zu verwandeln. Aber auch der Opener "Eden", "Anaemic Ardency" und "Awakened´s Transitions" überzeugen voll und ganz und sind frei von herausgreifbaren Höhepunkten, da sich hier alles auf einem sehr hohen Level bewegt. Dazu haben ASHENT mit Max Zhena einen starken Shouter in ihren Reihen, der mitnichten eunuchisch hoch singt, sondern in mittleren Tonlagen sehr kraftvoll zu Werke geht und die tollen Gitarrenduelle der Herren Onofrio und Thomas hervorragend ergänzt. Falls ein Longplayer auf diesem Niveau folgen sollte, dann steht uns demnächst sicher ein progressiver Volltreffer ins Haus. Ein erstklassiges Demo!
Nach seiner Gründung 2002 hat sich dieses italienische Sextett im letzten Jahr daran gemacht, seine erste Promo - CD fertig zu stellen, die ihrem Arbeitstitel zum Glück nicht gerecht wird. "Versagt" haben die Buben nicht, sondern einen interessanten Viertracker an den Start gebracht, dessen Stücke hörenswerten, melodischen Heavy Rock auffahren, der mit allerlei technischen Feinheiten bedacht wurde. Vor ausschweifenden Soli drückt man sich ebenso wenig wie vor langen, avantgardistischen Parts, die fast schon (70´s -) Artrock - Niveau erreichen. Selbst fette, tiefe Chöre gibt es beim Herzstück der Scheibe, dem gut neunminütigen "Crimson Night", zu bestaunen und einige (vermutlich unfreiwillige) epische, progressive Ausflüge in die Landschaft des US Metal, Marke WARLORD, baut die Band außerdem geschickt ein. Man mag denken, dass diese Mischung (die außerdem noch ein paar Klassik - Zitate im Song "Turkish" beinhaltet) viel zu wirr und unausgegoren klingt, aber Gianluca Di Marino, dessen gemäßigte Stimme sehr gut mit den Instrumenten harmoniert, und seine Mannen ziehen sich beachtlich aus der Affäre. Alle vier Songs wissen zu überzeugen, lediglich die dünne Produktion wird dem anspruchsvollen Sound nicht ganz gerecht, aber es handelt sich schließlich um ein Demo. Wer sich eine Mixtur der oben genannten Stile vorstellen kann, viele Details zu schätzen weiß und sich nicht unbedingt schnell flutschende Ohrwürmer erhofft, ist hier sicher nicht schlecht beraten. Ein interessanter Einstand!
Was soll man über eine Band schreiben, die seit Beginn ihrer Karriere berechtigterweise mit Lobeshymnen überschüttet wurde?! Nachdem das 2003er Meisterwerk "Enemies Of Reality" aufgrund seines schwachen Sounds kritisiert wurde (was mittlerweile behoben wurde - es gibt seit ein paar Monaten einen überarbeiteten Remix) und die von NEVERMORE inspirierten COMMUNIC vor etwa einem halben Jahr ein Wahnsinnsdebüt ablieferten, dachten vielleicht einige Anhänger der Seattler, dass die Band ihren Zenit als Genre - Vorreiter nach gut zehn Jahren überschritten habe. Und dann das! Legt man "This Godless Endeavor" bereits mit dem Wissen in den Player, es handele sich um ein wie üblich bombiges Album von Warrel Dane und Co., wird man selbst dann noch umgehauen! Das von Andy Sneap überragend produzierte und von Hugh Syme (RUSH, MEGADETH) mit einem schweinegeilen Artwork versehene Hammerteil setzt noch einmal ein Krönchen auf den mehr als starken Backkatalog der Band. NEVERMORE haben es tatsächlich geschafft, (bei Bedarf) noch einmal an Härte und Melodie zuzulegen und liefern hier das vermutlich stärkste Album ihrer Karriere ab, das es sogar ohne Probleme mit dem "Vorzeigewerk" "Into The Mirror Black" aufnehmen kann! Das stilistische Spektrum reicht von der bekannten Progressive / Power Metal - Mischung über hoch emotionale (PSYCHOTIC WALTZ grüßen aus den ewigen Jagdgründen) Parts, Death Metal - Anleihen bis hin zu akustischen Ausbrüchen, die allesamt perfekt ineinander übergehen. Die Gitarrenbreitwand von Jeff Loomis und Neuzugang Steve Smyth (ex - TESTAMENT, DRAGONLORD) lässt selbst Jon Schaffer’s Ballerorgien im Rückspiegel verhungern und Warrel Dane erweist sich, nach seinem Abschwören vom flüssigen Stoff, als abermals poetischer, philosophischer, kritischer, zynischer und hochintelligenter Texter, der selbst vor einem Neil Peart nicht mehr zurückschrecken muss und dazu noch göttlicher singt als bisher. Es wäre eine Unverschämtheit, aus dieser knappen Stunde überirdischer Musik noch einzelne Songs als Höhepunkte herauszugreifen, denn egal, was man anspielt, der Gänsehautdampfhammer schlägt mit breitem Grinsen zu. Der Refrain des Openers "Born" erzeugt wahrscheinlich nicht nur bei mir eine enge Hose, die eingängigen Stampfer "Final Product" und "My Acid Words" setzen den eingängig - anspruchsvollen Kurs fort, bevor "Bittersweet Feast" und der göttliche "The Learning" - Nachfolger "Sentient 6" (alleine die Textzeile "My children, you are my army" rührt fast zu Tränen) etwas vertrackter daherkommen, obwohl auch hier alles nachvollziehbar bleibt… Songwriting auf allerhöchstem Niveau. "Medicated Nation" ist ein rhythmisch geschickter Banger, das kurze, akustische Intermezzo "The Holocaust Of Thought" leitet das etwas an "The Heart Collector" erinnernde "Sell My Heart For Stones" ein; "The Pslam Of Lydia" pendelt zwischen Doublebase - Geholze und melodischen Parts hin und her und das Finale, bestehend aus den komplexen Hämmern "A Future Uncertain" (wie geil ist dieses Ende?!) und dem Titelsong (neun Minuten von Allem, was NEVERMORE groß macht - besser geht’s nicht mehr!), gibt einem endgültig den Rest. Bevor ich jetzt noch länger in Lobpreisungsorgien verfalle, schließe ich mit der Behauptung, dass man diese Art von Musik nicht mehr besser machen kann. Wie sollen denn die Jungs diesen Oberknaller bitte noch einmal übertreffen?! Zum Weinen schön! Danke, NEVERMORE, danke!!!!!
Hinter den WILD KINGS verbergen sich Mitglieder der HELLACOPTERS, TURPENTINES und SATOR, also alles gestandene Rocker. Ich weiß nicht, warum sich die Jungs zusammengetan haben, aber ich denke mal, dass ist ein typische Schnapsidee im positiven Sinne gewesen. Zwei Songs haben sich die WILD KINGS vorgenommen und auf die 7” gepressst. Einmal "Down At Wild Kingdom", eine Eigenkompostion, die im 44Traxx eingespielt wurde und nach typischen schwedischem Rotzrock Marke HELLACOPTERS und neue BACKYARD BABIES klingt. Groovt wie Sau, geht sofort ins Blut und einfach ein typischer Rocksong ist, wie ihn die "großen" Schwedenbands aus der Ecke nicht besser hinbekommen könnten. Vor allem der richtig gute Gesang gibt dem Song das gewissen Etwas; das ist eine Rock’n’Roll-Stimme, wie sie im Buche steht. Auf der B-Seite gibt es eine live aufgenommene Version von "Career Of Evil" der seligen BLUE ÖYSTER CULT, die dem rotzigen Sound der Schweden angepasst wurde, ohne dabei ihren Charme zu verlieren. Bei diesem song ist Odd von den ROBOTS am Gesang dabei, klingt aber genauo erdig-rockig wie sein Counterpart der A-Seite. "Career Of Evil" rockt schon im Original ganz ordentlich, aber runtergerotzt von einem Haufen Schweden ist der Song ein echter Kracher, der das Publikum bei der Show bestimmt zu jeder Menge Action animiert hat. Bleibt nach dem Genuss der EP zu hoffen, dass "Down At The Wild Kingdom" kein Einzelfall bleibt und sich der Haufen bald wieder zu einer Session im Studio trifft.
Keine Ahnung, wo Henning Pauly seine ganzen Ideen hernimmt; fest steht nur, dass der studierte Musiker nicht nur auf dem Papier die komplexesten Notenfolgen festhalten, - sondern sie auch für jedermann brillant nachvollziehbar machen kann, vorausgesetzt, man steht nicht ausschließlich auf usbekischen Grindcore oder dreiakkordiges Easy Listening. Nach dem letztjährigen, saugenialen "Chain.exe" - Werk beschert uns der seit längerer Zeit in den USA lebende Hirschhausener nun seinen neuesten Streich, das zweite FRAMESHIFT - Album, für das er erneut (das erste Album wurde von James LaBrie veredelt) einen prominenten Gastsänger gewinnen konnte. Die gesamten Leadvocals des durchweg erstklassigen Stoffes werden von Sebastian Bach veredelt, der hier seine Broadway - Erfahrungen ausgezeichnet umsetzen kann. Der Mann pendelt mühelos zwischen hardrockigem Shouting und balladesker Zerbrechlichkeit und erweist sich als echter Glückgriff, wenn es darum geht, den äußerst vielfältigen, anspruchsvollen, emotionalen und dennoch nicht unnötig komplizierten Stücken ihren Stempel aufzudrücken. Und diese sind durchweg gelungen, egal, ob man den eingängigen Opener "Human Grain" (mit, zugegeben, etwas störenden Sound - Samples, aber tollem Refrain), das hymnische "Just One More", das mit fetten Chören ausgestattete "Miseducation", das geile, balladeske "I Killed You", die Groover "This Is Gonna Hurt" und "Push The Button", die Piano - Ballade "In An Empty Room", den vertrackten Artrocker "Outcast", das orchestrale und sehr bombastische "Blade" (Hammer!), die beiden überragenden Megahymnen "How Long Can I Resist" und "When I Look Into My Eyes" oder das abschließende, ruhige "What Kind Of Animal" nimmt, man bekommt immer den musikalischen Overkill! Allein Henning Pauly spielt neun Instrumente und zusätzlich greift der Mastermind auf "seine" komplette Armada an stimmlichen Erstligisten zurück, die auch schon "Chain.exe" endgültig zum Meisterwerk gemacht haben: Michael Sadler, Matt Cash oder Jody Ashworth sind nur ein paar Namen, die unter Anderem in den Chören und Backgrounds zu hören sind. Textlich ist das Konzept, das sich ganz grob um Isaac Asimov und dessen These "Violence is the last refuge of the uncompetent" dreht, ähnlich hochwertig wie die Musik ausgefallen, denn der rote Faden "Gewalt" zieht sich geschickt durch alle Songs und wird im toll gestalteten Booklet näher erläutert. "An Absence Of Empathy" ist ein weiterer Oberhammer aus der "Pauly - Schmiede" und dürfte aufgrund seines großen Abwechselungsreichtums und der selten arg progressive Formen annehmenden Kompositionen auch normal gearteten Hardrockern (nicht nur den SKID ROW - Fans) gefallen. Selbst "Neurocker" dürfen hier aufgrund der modern gehaltenen, fetten Riffs einmal reinhören und Proggies können sich das auch optisch sehr ansprechend aufgemachte Album sowieso blind ins Regal stellen. Ein in allen Bereichen brillantes und mitreißendes Scheibchen, das in seinem Genre ohne Frage zu den Highlights des Jahres zählen wird. Einfach klasse!!!