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Escape

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Seit 1996 wüten diese Holländer schon in der Melodic Rock - Szene herum, aber so richtig viel hat man von TERRA NOVA noch nicht gehört. Hört man sich "Escape" dann einmal in Ruhe an, könnte man schnell zu dem Schluss kommen, dass dieser Umstand direkt mit der Musik zu tun hat. Dann sonderlich toll ist das Album nicht geworden, weil hier viel zu viel Schmalz und schlichtweg Durchschnittsware erzeugt wird. Wie holländische Tomaten: viel Wasser, aber wenig dran. Das geht mit dem Opener "Long Live Rock´n´Roll" (leider nix RAINBOW, nicht mal ansatzweise…) los, dessen Refrain mit seiner heulenden Frauenstimme absolut grausig tönt. Das nachfolgende, sehr melodische "Rock Bottom" klingt da schon besser und kraftvoller, aber weniger pompöser Keyboardeinsatz wäre definitiv mehr gewesen. Bei "Hold The Line" und besonders "Heaven Knows" muss ich einen Eimer unter die Anlage stellen, damit meine Bude nicht volläuft; beim Titelsong wirkt der zweistimmige Gesang nervig und unpassend und auch hier ist man vor dem Tastenmann nicht sicher. So geht es bis zum Ende des Albums weiter und eine echte Perle vermag sich mir auch nach mehreren Durchläufen nicht zu offenbaren. Weitere Stücke wie "You Are The One" (Hilfe!), "Lonely Is The Night", "Part Of The Game" oder das ruhige "Yesterday" ändern leider nichts am sehr durchwachsenen Gesamteindruck. Lediglich die beiden "War On War" und das an Bryan Adams erinnernde "Back In The Eighties" stechen positiv heraus, sind aber mitnichten herausragende Songs, sondern nur ein kleines Licht am Ende des Tunnels. Nee, Leute, ich habe keine Ahnung, wer sich solch ein bescheidenes, vor 30 Jahren Rockkitsch nur so triefendes Werk ins Regal stellen muss. Da gibt es wahrlich bessere Alternativen!

Escape


Cover - Escape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:50 ()
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Widerhall

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Hier handelt es sich nicht um die norwegischen STILLHET, sondern um das norddeutsche Projekt des Ex-Cities-Of-Sleep-Sängers Skriker - der sich hier K. Zwiespalt nennt. In genau solchem befindet sicher Hörer unter Umständen bei den ersten Klängen, die da widerhallen. Die tiefen Gitarren rocken, obendrauf kommen zuckersüß-poppige Melodien, klarer und deutscher Sprechgesang - was soll das sein? Aber mit der Zeit entwickelt sich das Album. Die (deutsch- und englisch-sprachigen Vocals bringen nicht selten absolute Verzweiflung rüber, die Musik, irgendwo zwischen dunklem Rock, nettem Pop, groovigem Metal und traurigem Gothic lässt beinahe jeden Song auf seine Art großen Charme entwickeln. Stilistisch erinnert das Ganze entfernt an ganz frühe Tiamat in angesoftet ("Know Where To Hide") oder an eine traurige Variante von The Vision Bleak. Hier klingt kein Titel wie der andere und doch passt irgendwie alles ins weit geschnürte STILLHET-Korsett. Der traurige Trip stoppt manchmal an kleinen, hakeligen Übergangen, der Sound könnte ein wenig mehr Fett vertragen und beim Song "No Waves" kommt der H.I.M.ige Schmalzfaktor ein wenig zu übertrieben daher. Letztlich passt aber auch dieser "Ausrutscher" ins Konzept: Alles was erlaubt und gewollt ist, das verarbeitet Kollege Zwiespalt. Und gerade das verschafft diesem Album Zuneigung. Und so ganz nebenbei hat das rührige Label NKS den ersten 300 Exemplaren ein amtliches Outfit (DVD-Box, handnumeriert, dickes Booklet auf edlem Papier) verpasst. Mehr Informationen: www.neoklassick.de

Widerhall


Cover - Widerhall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:15 ()
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This Elegy, His Autopsy

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Vor einem halben Jahr erst kam "Breaking The Fourth Wall” (wieder) auf den Markt und schon legen BEECHER mit "This Elegy, His Autopsy” nach. Wer sie auf Tour mit DARKEST HOUR sehen konnte, ist schon in den Genuss einiger neuer Songs gekommen und wird nach Hören der kompletten Scheibe zum gleichen Ergebnis kommen: da hat sich ncht viel geändert, BEECHER zocken unverändert frickeligen Hardcore. Mal wieder mit CONVERGE-Ikone Kurt Ballou produziert (was schon die Richtung klar machen sollte, in die BEECHER gehen), ist "This Elegy, His Autopsy" erneut eine Mischung aus technischem extremen Metal, modernem Hardcore und etwas Punk. Das ist zeitweise chaotisch, sogar anstrenged, und im nächsten Moment ohne Gnade rockend. Mein einziges Problem mit der Scheibe ist das Fehlen eines konsequent rockenden Songs, aber dafür sind BEECHER einfach nicht geschaffen. Hardcore aus der Ecke muss anstrengend sein - und geht live erstaunlich gut ab. Für Fans von CONVERGE und Konsorten ein Muss, genauso wie für aufgeschlossene ATHEIST-Fans.

This Elegy, His Autopsy


Cover - This Elegy, His Autopsy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:12 ()
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River City Revival (Re-Release)

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Nachdem Relapse letztes Jahr das Debüt von ALABAMA THUNDERPUSSY, das damals auf Man’s Ruin rauskam, wiederveröffentlicht haben, ist jetzt "River City Revival" dran, das Zweitwerk der Amis. Natürlich mit ordentlich aufpoliertem Sound und drei Bonustracks, wie sich das für ein feines Re-Release gehört. Im Gegensatz zu aktuelleren Scheiben haben die Jungs Ende der 90er noch echten Stoner Rock gespielt, der roh und erdig aus den Boxen kam, wobei die Neuauflage soundtechnich fast schon zu glatt klingt. Eine charismatische Rockstimme, schwere Riffs und ein warmer Sound machen "River City Revival" unwiderstehlich, auch wenn ALABAMA THUNDERPUSSY an die Könige des Genres nicht herangekommen sind, dazu fehlt bei vielen Songs das Hitpotential, das bei Platten wie "Blues For The Red Sun" einfach durchgehend da war. Das soll nicht heißen, dass die Scheibe mies ist - "River City Revival" rockt anstandig und transportiert authentisch eine Mischung aus staubigem Wüstenrock und dreckigem Südstaatenrock. Die Scheibe macht Spass, ist aber kein Klassiker. Kann ja auch nicht jede Scheibe sein. Wer auf die alten Wüstenhelden steht oder auf neue Vertreter des Genres wie SPIRITUAL BEGGARS, kann hier bedenkenlos zugreifen.

River City Revival (Re-Release)


Cover - River City Revival (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:2 ()
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Black Anthem

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GEMINI FIVE gehören also auch zu den Bands, die sich nach nur einem Album ("Babylon Rockets") "weiterentwickelt" haben. Wer die Schweden durch ihr Debüt lieb gewonnen hat, wird beim Konsum von "Black Anthem" dreimal schlucken müssen. Rock´n´rollig klingt die Band immer noch, und an Rotzigkeit hat sie auch nicht verloren, aber nun hat sich ein latenter Düster - Einschlag breit gemacht und die Songs treiben eher melancholisch dahin, als dass sie den Popo zum wackeln bringen. Skandinavischer Rotz´n´Roll trifft auf Rotwein - Gothic Rock - Vibes der Marke THE 69 EYES oder SISTERS OF MERCY. Zwar klingt "Black Anthem" immer noch nach Ersterem und "Heulsounds" sucht man glücklicherweise vergebens, aber eingefleischte Fans werden vermutlich ein großes Problem mit dieser Umstellung haben. Wem das jedoch mit Schmackes am Allerwertesten vorbeigeht, wird sich über ein paar sehr gelungene Stücke freuen, die mitnichten sofort, aber bei mehrmaligem Hören zünden, wie etwa "When The Body Speaks", "Bring On The Monkey", der geile Titelsong oder das sehr ruhige, akustische "Silent Night". Die Band hat einen mutigen Schritt gewagt, der sicher nicht für jeden Fan nachvollziehbar und akzeptabel sein wird, aber objektiv betrachtet, haben die Nordmänner ein wirklich gelungenes Album an den Start gebracht. Gewöhnungsbedürftig, aber gut!

Black Anthem


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:33 ()
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Angelwhore

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Mit ihrem 2002er Meisterwerk "Divine Blasphemies" schuf diese deutsche Kultband eine der besten heimischen Knüppelscheiben des neuen Jahrtausends, was ihr nicht nur größten Respekt seitens der Fans, sondern nicht zuletzt auch einen Deal mit Metal Blade einbrachte. Aber davon ab, fühlen sich Sataniac, Infernal, Odin und Tormentor nach wie vor dem Underground zugehörig und diese Heißblütigkeit hört man auch dem neuen Streich "Angelwhore" zu jeder Sekunde an. Nicht einen Millimeter ist man vom eingeschlagenen Kurs abgewichen und hat es geschafft, dem brillanten Vorgänger einen mehr als ebenbürtigen Nachfolger zur Seite zu stellen. Stilistisch gibt es das gewohnte Brett aus Death, - Thrash, - und traditionellem Metal und diese Mixtur macht einfach süchtig. Sataniac ist auf seinem Gebiet einer der besten Frontmänner der Nation und was die Saitenfraktion leistet, geht weit über primitives Riffgeschrubbe hinaus. Da werden auch mal Black Metal - Zitate eingebaut oder Maiden - typische Harmonien dahergezaubert; alles eingebettet in brettharten, rifforientierten Metal, der von Tormentors Powerdrums vehement nach vorne gepeitscht wird. Das Tempo variiert größtenteils von stampfendem Midtempo bis hin zu Blastspeed und ist den Songs wie ein "Armani" - Anzug (oder eine durchgeschwitzte Kutte) angepasst. Die Mischung geht auf und wer sich Stücke wie den überragenden Opener "The Blessed Pestilence" (achtet mal auf das Break nach drei Minuten - Hammer!), das Massaker "Ghouls To Strike" oder das treibende "Havoc" anhört, wird von dem Inferno schlichtweg umgeblasen! Mit einem Album wie "Angelwhore" in der Hinterhand können DESASTER nicht nur an Größen wie DESTRUCTION und KREATOR kratzen, sondern ihnen im innerdeutschen Vergleich echt Angst machen! Eine Mörderscheibe!!!

Angelwhore


Cover - Angelwhore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:12 ()
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In Tormentata Quiete

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Cradle-Metal vom Stiefel: Eine fiese Krächz-Kreisch-Stimme steht im Vordergrund, von Zeit zu Zeit liebevoll umgarnt von Weiber Zunge. Allerdings ist der flotte Achter aus Italien weniger bombastisch als das große Vorbild um den kleinen Frontmann, selbst wenn der im Info angepriesene Neofolk eher nicht zum Tragen kommt. Aber kleine akustische Einspieler sorgen für Entlastung von Ohr und Hirn, denn das Geschrei des italienischen DaniplusSahne geht einem mitunter doch ein wenig ans Nervengeflecht. Andersherum transportiert der Kollege seine ganze Wut recht glaubwürdig nach draußen und die ganze Band verkommt keinesfalls zum Kopisten der englischen Referenz. Der düster depressive wie kalt aggressive Gothic-Metal hat auf jeden Fall mehr Eier als das symphonische-kommerzielle Gedudel heutiger COFs und Co. wirkt auch dank vieler Tempowechsel eigenständig. Auf jeden Fall sollte alle die, die sich über Keyboards und Frauengesang nicht ärgern, man hinhören. Könnte ein kleiner, aber feiner Underground-Tip für Cradle- und Dimmu-Jünger werden.

In Tormentata Quiete


Cover - In Tormentata Quiete Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:52 ()
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The Dark Saga Of The Nibelungs

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Es ist mir persönlich egal, ob CORPSEPAIN an den Nibelungen-Festspielen in ihrer Wormser Heimat teilgenommen haben oder nicht. Freut mich für die Band. Aber nicht nur die Zuschauer, wenn man mal das vorliegende Produkt als Maßstab nimmt. Nach dem Intro - ein unter schweren Atemzügen verlesener Nibelungen-Text ("Das Nibelungen-Lied")– beginnt plumper Metal im marschierenden Midtempo, lang und weilig. Die Jungens orientieren sich sicherlich an Größen wie In Extremo oder bekannten Deutsch-Metall-Bands, hier rollt das "R", da riffen stumpf die Gitarren. Hier ein wenig Folk-Mittelalter-Elemente, da ein bisschen Pagan. Alles wie gewollt und nicht wirklich gekonnt. Es gibt deutschen Gesang - und englischen (was beim Titel "Siegfried" besonders bitter kommt, da sie den Refrain auf englisch singen und das "r" ausgerechnet hier englisch aussprechen - grausam - dafür ist das englische "th" zumeist nicht vorhanden…). Neben höchst langweiliger Mucke und peinlichem Gesang gibt es auch noch zwei Instrumentals - die sind zum Teil akustisch und dann auch nicht ganz so schlimm. Tut mir leid, auch, wenn sich Christian und Markus viel Mühe gemacht haben. Sorry, aber mir gefällt’s null, rien, zero, gar nicht. Oder, um im Sprachgebraucht zu bleiben: "Oh, Odin sie waren dir immer treu . nimm CORPSEPAIN zu dir" - aber schnell."

The Dark Saga Of The Nibelungs


Cover - The Dark Saga Of The Nibelungs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 28:2 ()
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Gospels For The Sick

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Norwegisch-amerikanische Freundschaft gibt es also nicht nur in der NATO. Vier Nordländer Samoth (Zyklon, Emperor), Faust (Emperor und andere), Happy Tom (Turbonegro) und Cosmocrator (Mindgrinder) sowie Ami Casey Chaos (Amen) haben sich zum SCUM zusammengetan - und ließen sich auch noch von Euroboy (Turbonegro), Mortiis (Langnase) und Nocturno Culto (Darkthrone) helfen. Und SCUM ist Punk, rotz-rockig und minimalistisch. Aber immer wieder gesellen sich logischerweise auch (Black)-Metal-Elemente dazu, es gibt thrashige Einflüsse, gar Grind. Was sich anhört wie ein wild zusammengewürfeltes Sammelbecken willkürlicher Einflüsse, das wird mit der Zeit zu einem vielschichtigen Album, das seine ganze Wirkung erst bei genauem Hinhören entfacht. Was also anfangs wirkt wie ein stumpfes Punk-Album zum Biersaufen, entwickelt sich dann zum anspruchsvollen Extrem-Werk. Allerdings ist ein gewisses Punk-Verständnis - schon allein wegen des räudigen Sounds und der Stimme absolut vonnöten, sonst kracht SCUM, diese All-Star-Band, nicht ins Herz des Hörers. Dennoch: Es gibt erfreulichere Ergebnisse der amerikanisch-norwegischen Partnerschaft als NATO-Kriegsschiffe in den Häfen Stavangers und Bergens.

Gospels For The Sick


Cover - Gospels For The Sick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:41 ()
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The Voyager Through The Void

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Aus dem sonnigen Spanien kommen diese Melodic Metaller und tischen uns mit "The Voyager Through The Void” ein wirklich gelungenes Album auf. Dabei kommen die Songs kraftvoll und bombastisch aus den Boxen, ohne sich in unnötigen Pomp, - und Kitschorgien zu verlieren. Zudem hat die Truppe mit Rafael Morata einen sehr fähigen, nicht mit der Kneifzange arbeitenden Sänger und mit Tony Baena einen der, wie im Info steht, angesehensten Gitarristen Spaniens in ihren Reihen, den ich aber bisher nicht kannte und der zudem noch die geschickt untermalenden Keyboards bedient. Auch die Songs selbst wissen zu gefallen, aber leider ist nicht jede Komposition ein Hammer geworden. Als sehr hörenswert kristallisieren sich der druckvolle Opener "Sudden Recall", das treibende "Pushed By The Waves", das schleppende und mit schön sägenden Gitarren versehene "Underground" oder das schnelle "Words And Stone" heraus, während etwa das leicht nervige "Like A Tumbleweed" oder "Disbelief (Set Me Free)" diesen Standard nicht ganz halten. Trotzdem überwiegen auf "The Voyager Through The Void" die positiven Momente und so kann man das Album besonders Leuten empfehlen, die zum Beispiel auf MASTERPLAN oder ANGEL DUST nach der Reunion abfahren. Melodischer, weitgehend bombastischer, kraftvoller Metal, der, von ein paar Schönheitsfehlern abgesehen, zu überzeugen weiß und das Gehör der Zielgruppe ohne Frage verdient!

The Voyager Through The Void


Cover - The Voyager Through The Void Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 64:15 ()
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