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Cult Of The New Beat

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Bergen in Norwegen ist ja eher bekannt für seinen großen Panda-Zoo, aber ab und an entscheidet sich auch mal ein musikalisches Kollektiv, den vom Zwiegehörnten vorgezeichneten Weg zu verlassen und die Welt der klanglichen Moderne zu betreten. So geschehen mit dem Trio BLOOD COMMAND, das uns eine kernige Mischung aus krachendem Rock´n´Roll und einem Schuss Alternative beschert. Am Ehesten erinnert mich diese EP (übrigens neben einem bisher einzigen Album schon die vierte der Truppe) an die ersten beiden, sehr guten Werke von BILLY TALENT oder auch GUANO APES, wobei das Blutkommando gegenüber beiden noch eine Spur räudiger und rabiater zu Werke geht. Und erst der Gesang von Frontdame Silje Tombre: das Mädel kreischt, brüllt und quiekt sich durch die ersten beiden Stücke „Agenda Suicide“ und den Titelsong, dass man es direkt mit der Angst zu tun bekommt… irgendwo in der gemeinsamen Schnittmenge aus Tobsuchtsanfall und multiplem Orgasmus – der Hammer. Auch das sehr eingängige, krawallige Songwriting überzeugt auf dieser leider viel zu kurzen Hörprobe, denn alle drei Nummern, auch das relaxte, von Madame noch relativ „normal“ gesungene „On And On Chameleon“, entpuppen sich spätestens nach dem dritten Durchlauf als potentielle Clubfeger. Diese Band muss man im Auge, beziehungsweise Ohr behalten!

Cult Of The New Beat


Cover - Cult Of The New Beat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:31 ()
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Save The Nation

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In etwas über einer halben Stunde ist es vorbei – „Save The Nation“ - das neue Album der schwedischen Fun-Rocker von ROYAL REPUBLIC. Und das entpuppt sich als würdiger Nachfolger des Überraschungserfolges „We Are The Royal“. Der in reichlich Livepräsenz erarbeitete Sound des Quartetts – rotziger und druckvoller Rock’n’Roll mit gehöriger Radiotauglichkeit und Drive für die Beine – und die wieder durchaus selbstironischen Texte dürften der mittlerweile doch recht großen Fanschar gut reinlaufen. Auch, dass man bei den schnell auf den Punkt kommenden Stücken meist aufs Gas drückt. Mit dem Opener „Save The Nation“ läßt man es erdig laut angehen, mit „You Ain’t Nobody (Til Somebody Hates You)“ bleibt man gekonnt scharfzüngig, „Be My Baby“kommt locker aus der Hüfte gegrooved, der Ohrwurm „Addictive” darf mit seinem Retro-Rock-Charme die Single spielen. Rock’n’Roll, Pop, Punk, Funk, ...... ROYAL REPUBLIC lassen sich schwer festlegen – außer das man sicherlich auf Erfolg gebucht ist. Das mag die Freunde der reinen Lehre wenig erfreuen; wer die Jungs aber live gesehen hat, dürfte eine Ahnung davon haben, dass da was mit Potential auf der Bühne steht. Den Überraschungserfolg des Debüts mit Hits wie „Full Steam Spacemachine“, „Tommy-Gun“ und „Underwear“ wird das zweite Album aber trotzdem nicht in Gänze wiederholen können, dazu war das damals neue Package zu stark - aber ROYAL REPUBLIC haben sich mit „Save The Nation“ recht weit oben eingependelt. Und es macht immer noch mächtig Spaß.

Save The Nation


Cover - Save The Nation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 32:12 ()
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Hardcore Rock 'n Roll

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Die Ruhrpottler PSYCHOLOVE geben auf „Hardcore Rock 'n Roll“ so richtig Vollgas. Ihr punkiger Mix aus MOTÖRHEAD und ROSE TATTOO klingt nach Schweiß, Bier und Motorenöl. Da Ex-SODOM Klampfer Andy Brings hier seine Finger im Spiel hatte, sind auch Parallelen zu seinen TRACEELORDS auszumachen. Es wird schön schnörkellos nach vorne losgerockt und Verschnaufpausen gibt es nur wohl dosiert, es regiert hauptsächlich das Brett. Songs wie „A Prayer For Charlie“, „H-Bomb Boogie“ und „Fuck Me, I'm Famous“ sollten jeden Club und jede Party in Schwung bringen. Mit „Candlelight“ und „Deathrow Inn“ gibt es dann tatsächlich auch zwei ruhigere Stücke zu vernehmen, welche aber glücklicherweise recht kitschbefreit daherkommen. PSYCHOLOVE bedienen zwar sämtliche Rock 'n Roll-Klischees, bieten selbige aber mit einer gehörigen Portion Selbstironie dar. „Hardcore Rock 'n Roll“ hält im Endeffekt genau das, was der Titel verspricht. Rock on!!!

Hardcore Rock 'n Roll


Cover - Hardcore Rock 'n Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:31 ()
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Deadkill

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DEADKILL aus Seattle ist der neue Spielplatz mehrerer (ehemaliger) Mitglieder von HIMSA, THE DAVES, MEICES, WHISKEY TANGO und ABSOLUTE MONARCHS, die hier schmutzigen, harten, punkigen Rock´n´Roll im ungefähren Stil von GLUECIFER, BACKYARD BABIES oder HELLACOPTERS spielen. Diese selbst betitelte 7“-EP fährt vier Songs in etwas über neun Minuten auf und ist alles andere als progressiv ausgefallen; der flotte Midtempo-Opener „Oh God Help You“, das treibende „5150“, der fast schon MOTÖRHEAD-kompatible Banger „Outta My Head“ sowie der ähnlich geartete Rauswerfer „Rip Off“ sind zwar beileibe keine Genre-Meisterwerke, gehen aber für eine derartige Debüt-Angelegenheit in Ordnung. Stellenweise hat man das Gefühl, dass die Band noch nicht so recht weiß, wie sie ihre zweifellos vorhandene Energie in entsprechend mitreißendem Songwriting kanalisieren soll. Und der raue Schrei-Gesang von Bryan Krieger kommt auch noch reichlich banal und wenig charismatisch daher. Hörenswert, aber noch stark ausbaufähig.

Deadkill


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 9:14 ()
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It's A Blues Thing

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Auf den Gitarristen und Sänger Fabian Anderhub bin ich aufgrund seines Namens aufmerksam geworden. Ein kanadischer Musiker mit einem typischen Schweizer Namen? Tatsächlich ist er in jungen Jahren zusammen mit seiner Familie aus der Schweiz nach Kanada ausgewandert und entdeckte dort zuerst die Liebe zum Jazz und später zum Blues. Mittlerweile befindet sich sein Lebensmittelpunkt wieder in der Schweiz, den Blues hat er aber immer noch, und mit dem programmatischen „It’s A Blues Thing“ hat er sein zweites Album veröffentlicht. Mit Blues habe ich mich schon lange nicht mehr beschäftigt, aber Anderhubs Sound kann man nur als mitreißen beschreiben. Er spielt – das liegt natürlich nahe – nicht die schwarze Variante eines John Lee Hooker oder B. B. King, sondern steht näher bei den weißen Vertretern dieses Stils wie Stevie Ray Vaughan, Jeff Healey oder auch Gary Moore. Musikalisch befindet sich das auf hohem Niveau, die Band groovt durchgehend, spielt stellenweise sogar funky, und der Sound ist warm und immer wieder auch geprägt durch Hammond-Orgel, Bar-Piano oder dreckige Harp. Von endlosem Solo-Gedudel bleibt man verschont, die Songs sind kurz und gehen fast durchwegs nach vorne, und auch Anderhub selbst setzt seinen wunderbaren Telecaster-Sound sparsam und wohldosiert ein. Überhaupt steht weniger das Blues-typische Leiden im Vordergrund als der Spaß an der Musik. Das zeugt alles von viel Stil. Anderhubs Stimme weist dabei zwar keine besondere Charakteristik auf, aber singen kann er, und wichtiger ist hier sowieso der Gesamtsound. Ein tolles Album, das trotz dieser altmodischen Art von Musik überhaupt nicht altbacken oder angestaubt wirkt, sondern erstaunlich frisch klingt und durch die Bank Spaß macht. Schönes Ding!

It's A Blues Thing


Cover - It's A Blues Thing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:40 ()
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Till The Wheels Fall Off

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Bob Wayne legt nach. Nachdem der selbst ernannte Country-Outlaw Anfang letzten Jahres sein erstes offizielles Album veröffentlicht hat, ist soeben sein zweites erschienen. Musikalisch hat sich hier nichts verändert. Auch auf „Till The Wheels Fall Off“ wird gefiedelt, gezupft und gepluckert, was das Zeug hält. Die Texte sind ebenfalls wieder voll von ironischer Trucker-Romantik, Geschichten über Drogen, Frauen und Konflikten mit dem Gesetz und lassen einen immer wieder breit grinsen. „Ain’t no Diesel Trucks in Heaven, boys/They’ve all drove to Hell“ heißt es da z. B., und später dann „Spread my Ashes on the Highway“. In „All My Friends” berichtet Wayne über seine Erfahrungen mit Kokain, Heroin und LSD, in „Lost Vegas” geht es um Spielen, Alkohol und Huren und in „Wives Of Three“ stellt er seiner Mutter seine drei Ehefrauen vor. „I got Evil in my Blood” gesteht er in “Devil’s Son”, und ein Titel wie „Fuck The Law” spricht sowieso für sich selbst. Ja ja, das ist wirklich ein großer Spaß, Herrn Wayne zuzuhören. Wie gesagt, wesentlich anderes als auf „Outlaw Carnie“ wird hier nicht geboten, sondern einfach mehr vom bereits Bekannten, und wer mit Country gar nichts anfangen kann, wird auch mit „Till The Wheels Fall Off“ nicht warm werden. Ich aber sage: Wenn Country, dann so, wie ihn Bob Wayne spielt und singt, dreckig, böse und unangepasst. Auf „All My Friends“ singt übrigens Hank Williams III – der Enkel von Hank Williams – mit, was ja schon fast einem Adelstitel gleichkommt.

Till The Wheels Fall Off


Cover - Till The Wheels Fall Off Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:50 ()
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Welcome Back To Insanity Hall

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Seit gut 30 Jahren im Geschäft, muss die Psychobilly-Legende DEMENTED ARE GO niemandem mehr etwas beweisen. Und so kann man sich auch mal ganze sieben Jahre für ein Album Zeit lassen. Grund dafür sind allerdings nicht nur die erneuten Line-Up-Wechsel um Bandkopf und Sänger Sparky (Gründungsmitglied Ant Thomas ist an die Drums zurückgekehrt und der PITMEN- und HEARTBREAK ENGINES-Bassist Grischa hat den Tieftöner übernommen), sondern auch der plötzliche Tod des Produzenten Tim Buktu, von dem sich die Band erst einmal erholen musste. Nun ist jetzt aber doch noch alles fertig geworden, und das Ergebnis kann sich hören lassen. Enttäuschte „Hellbilly Storm“ von 2005 auf so ziemlich ganzer Linie, scheint auf „Welcome Back To Insanity Hall“ ein frischer Wind zu wehen. Die Songs grooven dreckig, der Sound ist vorzüglich, und Sparky röhrt wie eh und je mit seiner immer wieder an Lemmy erinnernden Stimme böse ins Mikro. Dabei fühlt sich der Vierer in allen Tempi wohl, sei es im schnellen Opener und Titelsong, im stampfenden Mid-Tempo von „The Life I Live“ oder im lässig groovenden „Falling Up“. Auch stilistisch geht es auf der Scheibe vielseitig zu, so atmet „Retard Whore“ dunklen Blues, kommt „Lucky Charme“ straight rockend daher und wurde in „Gone“ eine ordentliche Portion Country gepackt. Mit „Welcome Back To Insanity Hall“ legen DEMENTED ARE GO auf ihre alten Tage noch einmal ein tolles Album vor, das von vorne bis hinten Spaß macht und das ich ihnen nach dem lahmen „Hellbilly Storm“ schon fast nicht mehr zugetraut hätte.

Welcome Back To Insanity Hall


Cover - Welcome Back To Insanity Hall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 40:21 ()
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Brace For Impact

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Mit dem Titel ihres fünften Studioalbums „Dirty Metal Rock’n’Roll” sagen GUN BARREL eigentlich schon alles was man über das neueste Output der Kölner Rocker wissen muss. Sleaze, Glam, Blues, Rock’n’Roll und Hard Rock der dreckigen Art trifft auf die Essenzien des Heavy Metal. GUN BARREL gehen vier Jahre nach dem guten „Outlaw Invasion” den damals eingeschlagenen Weg zu etwas mehr Melodie Konsequent weiter, Dazu satter Sound, treibende Rhythmusfraktion und fette Riffs und Solis von Cheffe Rolf Tanzius – passt. Der neue Fronter Patrick Sühl macht mit seiner räudig kräftigen Stimme auch einen guten Eindruck; allerdings durchaus einen Tick wenig Dirty als die Vorgänger. Wer mit Recken wie MOTÖRHEAD, AC/DC, SINNER, SAXON & Co. was anfangen kann, liegt hier nicht falsch. Die Highlights versammeln sich dann vor allem im ersten Teil des Albums – „Brace For Impact“, „Dancing On Torpedoes“, „Books Of Live“ – machen allesamt Spaß, gehen in die Beine, in den Nacken und ins Ohr und drücken ordentlich. Nach hinten raus wird es etwas dünner, allerdings ohne Ausfälle. Das abschließende „Big Taboo“ (wäre eine gute Single fürs Airplay) mit seiner Sleaze-Note und viel Groove lädt dann zum drücken der Repeat-Taste. „Dirty Metal Rock’n’Roll” ist ein Album für die gute Laune; wer einen rockenden Soundtrack für den Frühling sucht darf hier gerne mal reinschnuppern; für die Fans von GUN BARREL gilt aber auf jeden Fall „Brace For Impact“!

Brace For Impact


Cover - Brace For Impact Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 53:36 ()
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From Hell To Texas - Live And Loud In Europe (Re-Release)

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Statt eines neuen Albums veröffentlichen NASHVILLE PUSSY einfach ihr letztes noch einmal. Muss das sein? Okay, immerhin wurden die Songs neu abgemischt, was allerdings kaum zu hören ist. Außerdem wurde die Songreihenfolge leicht geändert – warum auch immer. Um dann doch noch einen echten Mehrwert zu bieten, ist als Bonus eine Live-CD enthalten. Diese jedoch wurde auf der Tour zum ursprünglichen „From Hell To Texas“ mitgeschnitten, so dass man hier die Hälfte des Albums noch einmal zu hören bekommt. Die Musik selbst geht jedenfalls in Ordnung. Mit ihrer gewohnten Mischung aus Hard Rock, Southern Rock und Punk rocken und rollen sich die zwei Damen und zwei Herren durch die 12 Songs, wobei das Spektrum vom schnellen, punkigen Opener und Titeltrack über das sleazige, durch Danko Jones unterstützte „I’m So High“ bis zum bluesig groovenden „Lazy Jesus“ reicht. Die jeweiligen Live-Versionen auf der Bonus-CD besitzen dabei allerdings noch etwas mehr Dreck. Überhaupt macht besonders die zweite CD Spaß und überzeugt durch ihre authentische Konzertatmosphäre. Wer das Album noch nicht besitzt, wird sich über das zusätzliche Live-Material freuen, ansonsten werden es wohl nur diejenigen Fans kaufen, die wirklich alles von ihrer Lieblingsband im Schrank stehen haben müssen.

From Hell To Texas - Live And Loud In Europe (Re-Release)


Cover - From Hell To Texas - Live And Loud In Europe (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 28
Länge: 89:30 ()
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Royal Flush On The Titanic

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Im Frühjahr 2009 erschien das erfolgreiche Debüt der BULLETMONKS, jetzt wird mit „Royal Flush On The Titanic“ nachgelegt, bevor die Herren im Februar mit D-A-D auf Tour gehen. Dem Konzept aus rauem, energiegeladenem Rock ´n´Roll mit Heavy-Attitüde ist man dabei treu geblieben (hat sich ja schließlich auch bewährt), der Gesamtsound klingt, als hätte man MOTÖRHEAD mit diversen anderen Genregrößen in einen Topf geworfen und ein paar Mal herzhaft umgerührt. Der Titeltrack groovt, „Every Thought About Life“ kommt zur Abwechslung mal ruhiger daher, ähnliches gilt für die erste Hälfte des etwas exzentrischen „Don´t Mess With The Barkeeper“, bei dem später dann aber noch ordentlich aufs Gaspedal getreten wird. Das fette „Legendary“ und „You Want Me To Hang“ kommen überdurchschnittlich eingängig daher. Viel mehr braucht man da eigentlich nicht zu sagen: wer den Vorgänger mochte, wird auch „Royal Flush On The Titanic“ mögen.

Royal Flush On The Titanic


Cover - Royal Flush On The Titanic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:52 ()
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