Review:

Brought Back To Life

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Der Titel des Albums könnte irreführend sein: "Brought Back To Life" ist kein neues Lebenszeichen des Kopenhagener Psychobilly-Trios um den genial-durchgeknallten Kim Nekroman, der sich seine sargförmigen Kontrabässe selbst baut. Vielmehr handelt es sich um ein Re-Release des dritten Albums von 1992, das remastered wurde und jetzt mit neuem Cover und zwei zusätzlichen Tracks auf den Markt kommt. Wer die NEKROMANTIX kennt, weiß, was ihn hier erwartet: Dreckiger, Rock ´n Roll-lastiger Psychobilly, meistens treibend und schnell, oft aber auch swingend groovig, wie in "Dial 666" oder "Monster Movie Fan", und manchmal auch düster-schnulzig, wie in "Nekrofelia". Dabei kann man deutlich hören, dass die Dänen schon vor 13 Jahren spieltechnisch allererste Sahne waren, auch wenn beim Gesang mal der ein oder andere Ton leicht daneben liegt und die Gitarre nicht immer 100% gestimmt zu sein scheint. Aber grade das verleiht der Musik sogar noch einen ganz besonderen Charme und unterstützt vorzüglich die Horror-Trash-Stimmung, die die NEKROMANTIX damals noch sehr viel stärker umgab als heute. Auch der Sound ist mehr als gelungen, da er drückender und gleichzeitig transparenter als der des ursprünglichen Albums ist, dessen Rauheit aber trotzdem nicht verloren hat. Als besonderes Schmankerl enthält die CD auch noch einen Video-Clip eines genialen "Born To Be Alive"-Covers. Hier kann jeder Psychobilly-Fan und muss jeder NEKROMANTIX-Fan - sofern er das Album nicht eh schon besitzt - bedenkenlos zugreifen.

Brought Back To Life


Cover - Brought Back To Life Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 45:57 ()
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Doomfoxx

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Wohin der Hase bei den Australiern DOOMFOXX läuft, könnt Ihr im Review der Vorab - Single "My Beautiful Friends" nachlesen, nur soviel: die Jungs sind eine der coolsten Antworten auf ROSE TATTOO und (frühe) AC/DC seit Langem und machen Fans dieser Richtung ganz sicher viel Freude! Das komplette Album wartet mit noch ein paar mehr Höhepunkten auf, seien es der geile Uptempo - Opener "Pure Platinum", das ebenso sehr fixe "Look Ma No Hands", der fette Groover "Boyfriend", der Stampfer "Sweetheart Of The Troops", das etwas an "Let There Be Rock" erinnernde "Abandon All Hope" oder das schweinecoole "Girls Like You". Die ganz große Hitdichte ihrer Vorbilder erreichen DOOMFOXX zwar noch nicht ganz, aber ich glaube, dass sich die Jungs sehr schnell in die Herzen der Anhänger des Blues - gefärbten Rock´n´Roll spielen werden. Das limitierte Digipak erscheint darüber hinaus mit ein paar Live - Bonustracks und dass die Aussies on stage gut das Haus rocken, haben sie ja schon in Wacken bewiesen. Mehr davon!

Doomfoxx


Cover - Doomfoxx Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:58 ()
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Tight Pants

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Irgendwie scheinen die Hosen noch nicht zu passen: Eine blutjunge Kapelle aus dem provinziellen Bramsche macht hier auf altgedienten Road-Rocker mit Benzin und Rock’n’Roll im Blut. Aber siehe da: Es funktioniert. Zwar erinnert die neue Scheibe immer gern an die Vorlagen wie Gluecifer, Hellacopters oder auch DAD, AC/DC und Rose Tatoo - doch den jungen Niedersachsen gelingt es irgendwie, die Einflüsse aus Rock (und Roll, Southern; Punk, Glam und von mir aus auch Metal) zu einer spaßigen Mischung zu verarbeiten. Gegenüber dem Vergänger "Seizin’ The Day" macht die Scheibe einen wesentlich ausgereifteren Eindruck, was wohl auch aum ausgiebigem Touring mit zum Beispiel den Hellacopters liegen könnte oder am fleißigen Split-Produzieren, zuletzt mit Psychopunch. BOOZED haben vielleicht noch nicht die Coolnees der V8Wankers, cruisen aber dennoch schon beachtlich locker durch die Prärie. Zudem macht die gesamte Scheibe einen überaus professionellen Eindruck. Das fängt bei der Produktion - schöne dicke Hose - an und hört beim Layout im schönen Digi-Pack im Jeans-Outfit auf. Es passt also eigentlich alles - für die Zielgruppe sind die "Tight Pants" auf keinen Fall zu weit, und anprobieren können auch "nicht-ausschließlich-Jeans-Träger" das Teil.

Tight Pants


Cover - Tight Pants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 36:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

My Beautiful Friends

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DOOMFOXX sind die neue, amtliche Formation um den ehemaligen ROSE TATTOO - Gitarristen Mick Cocks und dürften einigen Wacken - Besuchern 2005 bereits bekannt sein, überraschten die Australier mit herrlich altbackenem Rock´n´Roll, wie ihn AC/DC und - logisch - ROSE TATTOO spielen. DOOMFOXX haben diesen Stil überhaupt nicht verändert, und ließe man einen Unwissenden erraten, welche Truppe da gerade zugange ist, würde er sicher auf Angry Anderson, Pete Wells und Co. tippen. Die Band aber als pures Plagiat abzutun, täte ihr allerdings bitter Unrecht, denn DOOMFOXX überraschen mit frischen, in die Beine gehenden Songs, von denen sich zwölf auf ihrem gleichnamigen Debüt befinden und wovon zwei Stücke für diese Maxi ausgekoppelt wurden. "My Beautiful Friends" ist eine bluesige, verrauchte und eingängige Ballade und "Piece Of Me" (das auch schon vorher als Single veröffentlicht wurde - keine Ahnung, warum!) ein hymnischer Stampfer in bester Tradition der "Vorbilder". Beide Songs wissen zu gefallen und werden die angepeilte Zielgruppe ohne Frage überzeugen können. Ob man diese Maxi allerdings als Fan haben muss, steht auf einem anderen Blatt, denn man findet beide Stücke auch auf dem kompletten Longplayer, der noch viel mehr Highlights bietet und den ich daher eher empfehle. Zum Antesten vielleicht ok, aber insgesamt ist diese Maxi durchaus verzichtbar.

My Beautiful Friends


Cover - My Beautiful Friends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 8:36 ()
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Bombard Your Soul

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Obwohl die beiden Vorgängeralben, "Power - Drive" und "Battle - Tested", durchweg gute bis sehr gute Resonanzen hervorgerufen haben, sind die Kölner Jungs bisher eher ein Geheimtipp geblieben. Zugegeben: originell und zeitgemäß klingen GUN BARREL zu keiner Sekunde, sondern sie gehören zu den Kapellen, die herrlich altbackene Sounds mit viel Energie, Dynamik und Power zelebrieren. Gerne werden Bands wie AC/DC, MOTÖRHEAD, ROSE TATTOO oder THUNDERHEAD als stilistischer Vergleich aufgeführt, was auch sehr gut passt, nur besitzt die Truppe neben dem Hang zum Rock´n´Roll auch starke Ambitionen in Richtung "deutschen" Power Metals der Marke SINNER oder PRIMAL FEAR. Und genau diese knackige Mischung macht Stücke wie den geilen Opener "Dear Mr. Devil", "Down & Dirty", den Hammer "The Fallen One", die Megahymne "Bloody Pretender", den Titelsong oder den coolen Nackenbrecher "I´m Alive" aus. Jeder Song hat Hitpotential, lässt sich auch unter Standgas noch fehlerfrei mitgrölen und besitzt schlicht und einfach fußballgroße Eier! Riffattacke meets Slidegitarre, stampfendes Midtempo und saufetter Groove geben sich die Hand und über Allem thront die bluesig - kraftvolle Powerröhre von Xaver Drexler. "Bombard Your Soul" ist eine Scheibe für im positiven Sinn ewiggestrige Metalheads, überzeugt (auch von der amtlichen Produktion her) von Anfang bis Ende und gehört für mich zu den stärksten Traditionsalben des Jahres. So und nicht anders muss kerniger Retro - Sound klingen! Ende!

Bombard Your Soul


Cover - Bombard Your Soul Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:8 ()
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Bring It On!

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In der Welt des Rock ´n Roll werden Märchen noch wahr. Und das kann auch in Deutschland geschehen - sogar in Köln. Da trafen sich nämlich 1996 auf der Popkomm ein Däne und eine Dänin, und zwar NEKROMANTIX-Bassist/Sänger Kim Nekroman, der mit eben diesen dort aufspielte, und Patricia Day, die mit ihrer damaligen Band PEANUT PUMP GUN ebenfalls auf dem Programm stand. Angeblich war es Liebe auf den ersten Blick, die beiden wurden ein Paar, heirateten irgendwann, brachten sich gegenseitig ihre Instrumente bei und gründeten eine gemeinsame Band, die HORRORPOPS, bei der Kim die Gitarre und Patricia Gesang und Kontrabass übernahm, und die 1999 ihre erste Single veröffentlichte. 2004 stand dann mit "Hell, Yeah!" endlich das erste Album in den Läden, und das brachte mit seiner Mischung aus Rock ´n Roll, Rockabilly, Punkrock und ein bisschen Pop trotz gelegentlicher Längen ordentlich frischen Wind in die Rock ´n Roll-Szene. Danach folgten ausgiebige Touren, u. a. als Support von Lars Frederiksen und THE OFFSPRING, aber auch als Headliner. Man durfte also gespannt sein, was dem Vierer um das Rock ´n Roll-Traumpaar noch so einfallen würde, und dass das jede Menge ist, zeigt das neue Album "Bring It On!". Außer den bereits erwähnten musikalischen Ingredienzen wurden noch mehr Stile integriert als auf dem Vorgänger, angefangen beim rotzigen, Psychobilly-lastigen Opener, über das poppige "Hit ´n´ Run", das Ska-lastige "It´s Been So Long", das rockige "You Vs. Me" und das swingige "Trapped", bis hin zum 50s beeinflussten "Walk Like A Zombie" und dem Country-Song "S.O.B.". Trotzdem wirkt alles noch stärker wie aus einem Guss und sind die Stücke insgesamt runder als auf "Hell, Yeah!", was wohl auch daran liegen mag, dass sie nicht nur von Kim und Patricia geschrieben wurden, sondern dieses Mal die gesamte Band daran beteiligt war. Produziert hat interessanterweise BAD RELIGION-Gitarrist und Epitaph-Eigentümer Brett Gurewitz, und der dreckige, raue, authentische Rock ´n Roll-Sound, den er der Musik verpasst hat, zeugt von seiner Vielseitigkeit. Was auch auffällt: Patricia hat sich gesanglich eindeutig verbessert. Eine coole, sexy Stimme hatte sie ja eh schon, aber auf "Hell, Yeah!" klang einiges doch noch etwas gequetscht, gequäkt und manchmal auch leicht daneben. Wobei das besonders live kaum ins Gewicht fiel, denn die Frau selbst ist schon Porno pur - die Traumfrau jedes Rock ´n Rollers schlechthin. Von wegen verflixtes zweites Album: Auf "Bring It On" präsentieren sich die HORRORPOPS in Höchstform und verbinden geniales Songwriting mit einem Höchstmaß an Energie und Spielfreude. Bislang eines der besten Alben dieses Jahres!

Bring It On!


Cover - Bring It On! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:35 ()
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Review:

Behind Enemy Lines

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Tätowierungen und Tücher, Cowboyhut und Coolness - das macht die schwedischen Feinde rein äußerlich aus. Musikalisch passen folgende Vokabeln: Rock, Roll, Rotz, Punk, Poser, Party, Power. Mich erinnern die Skandinavier dabei eher an eine dreckige Variante der Nachbarn von "Disneyland After Dark" als an Rotzlöffel wie Gluecifer. Das meint, dass die im Oktober 2001 gegründete Band zwar ordentlich rumpowert, andererseits aber auch ganz nette Melodien transportiert. Meist geht’s recht flott zur Sache, die Jungs aus Skövde haben aber auch den Mut zur (gelungenen) Halbballade ("Nasty Idols") Dazu gesellen sich immer wieder Stadion-taugliche Gitarren-Soli, die der Welt Luft-Gitarristen zum Posen animieren. Insgesamt alles andere als neu, alles andere als originell - aber immerhin scheinen die Jungs hinter den feindlich Linien ordentlich Pfeffer und Spaß inne Backen. Beim Biker-Treff, zum Jacky-Cola oder bei der Jagd nach den verlorenen Chicks kommt diese Scheibe sicherlich recht. Ob die fünf Schweden mit dieser Pladde ihre Halbwertzeit hinter den gegnerischen Stellungen wirklich optimieren, das bleibt mal dahingestellt. Und bei Disney ist es eh toller. Aber: ein bisschen Spaß aber kann sein.

Behind Enemy Lines


Cover - Behind Enemy Lines Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:52 ()
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Interview:

Gemini Five

Band anzeigen
InterviewWarum ist denn Euer Stil seit Eurem letzten Album "Babylon Rockets" zunehmend moderner, düsterer und experimenteller geworden?



Ich denke nicht, dass wir unseren Stil wirklich verändert haben. Auf dem letzten Album standen Songs wie "Myself Esteem" oder "Hardcore", die auch auf das neue Album gepasst hätten. Wir wollten aber auch kein zweites "Babylon Rockets" aufnehmen, mit den gleichen Songs und dem gleichen Sound. Auf "Black Anthem" verarbeiten wir ein paar Einflüsse aus dem Gothic - Bereich, wollen aber außerdem moderner klingen, mit einem Fuß in den 80er Jahren. Als Vorbild dient uns hier etwa MÖTLEY CRÜE. Aber mit dem anderen Fuß wollen wir in der Gegenwart stehen, mit Vorbildern wie MARYLIN MANSON oder KORN. Wir sind aber keine Retro - Band, die versucht, die 80er wieder herbeiholen zu wollen, also Glam oder Sleaze… uns geht es mehr um die Einstellung und die Coolness und dazu wollen wir etwas Eigenes addieren. Der neue Song "Second II None" hätte auch auf "Babylon Rockets" gepasst. Es soll eine gute Kombination aus Allem sein. Wir waren auch mit der Produktion des letzten Albums nicht ganz zufrieden und wollten diese Fehler mit der aktuellen Scheibe nicht noch einmal machen. Aber im Ganzen ist es zwischen den beiden Alben kein wahnsinnig großer Schritt. Ich bin auch für das neue Cover - Artwork zuständig und wir wollten weg von der Manga - Idee. Überhaupt bin ich für das ganze Design verantwortlich, auch für die T - Shirts, die Webpage und alles andere.



Wo kommen denn Eure Gothic - Einflüsse genau her?



Ich liebe Bands wie SISTERS OF MERCY oder unsere guten Freunde von THE 69 EYES. Wir haben vor ein paar Monaten in Helsinki für sie eröffnet. Es ist sehr coole Musik, die unter Anderem auf THE CULT zurückgeht, eben Rock´n´Roll in einem düsteren Gewand. Ähnlich ist es mit MARYLIN MANSON. Man könnte auch Billy Idol nennen… von diesen genannten Bands haben wir uns in Bezug auf Gothic inspirieren lassen.



Der Titelsong des neuen Albums (ein echter Hit! - Anm. d. Verf.) könnte stilistisch auch ganz locker von HIM stammen.



Na ja, nicht ganz, aber Du hast in so fern Recht, als dass unser Gitarrist Tin Star von HIM und ihrem "Love Metal" - Ding beeinflusst wurde. Der Text des Songs ist so etwas wie eine Huldigung der alten Gothic - Bands; es gibt dort Zitate von Bands wie DEPECHE MODE, KILLING JOKE und anderen Vertretern der britischen Goth Rock - Szene. Das Stück "Automaticool" vom ersten Album ist wiederum eine Hommage an Bands wie SKID ROW. Alle Zeilen davon stammen von coolen Rock - Bands. Und "Black Anthem" ist eine Hymne auf sehr dunkle Gothic - Musik. Im Booklet des Albums sind auch sehr düstere Bilder von Atombomben und Menschen, die sich Spritzen setzen, abgebildet. Das letzte Bild zeigt einen Sonnenuntergang, der symbolisiert, dass es immer Hoffnung gibt. Wie düster auch alles im Leben erscheinen mag, es gibt doch auch immer Positives. Das Leben ist positiv! Das Album auch, obwohl es "Black Anthem" heißt. Darum haben wir uns auch von dem alten Cover - Artwork, das am Ende doch "Sex, Drugs and Rock´n´Roll" darstellt, wegbewegt, weil wir etwas Neues erschaffen wollten.



Als Euer erstes Album erschien, wurdet Ihr immer wieder mit den skandinavischen "Ass Rock" - Bands wie HELLACOPTERS, TURBONEGRO oder GLUECIFER vergleichen. Habt Ihr Euch jemals mit dieser Musik oder diesen Bands verwandt gefühlt?



Nein, nein, nein! Keiner von uns! Keiner von uns mochte jemals eine dieser Bands wirklich! Ok, wir mögen sie schon, aber wir sind keine Fans ihrer Musik. Wir kennen auch keine der Musiker und uns haben immer schon Bands wie MÖTLEY CRÜE fasziniert. Unser Tin ist auch ein sehr talentierter Songwriter und soweit ich weiß, ist er absolut nicht von diesen Bands, die Du genannt hast, beeinflusst und hört auch deren Musik nicht.



Ihr wurdet aber mit diesen Bands in einen Topf geworfen und genau deren Fans kritisieren nun an "Black Anthem" Euren Wandel zu düsteren, Gothic - beeinflussten Sounds. Damit haben viele Leute Probleme.



Ja, das wissen wir schon, aber wir haben lieber eine Million Fans von unserem neuen Album als 500 Fans von unserem alten. Wir wollten einfach größer, lauter, fieser und besser sein! Nur Rock´n´Roll zu spielen wurde langweilig für uns. Und die Bands, die Du genannt hast, bedeuten mir wirklich einen Scheiß. TURBONEGRO finde ich cool, weil sie echt Spaß machen, aber die anderen geben mir überhaupt nichts. Wir denken ähnlich wie KISS, damit meine ich die riesige Bühnenshow mit Blitz und Donner und dort möchten wir gerne hinkommen. Wir müssen ja zuerst einmal mit uns selbst als Musiker zufrieden sein und das tun, was wir wollen. Es gibt für uns keinen Grund, noch ein "Babylon Rockets" zu veröffentlichen. Wir sind sehr glücklich mit unserem neuen Album und ich habe bisher auch kaum Kritik gehört. Wenn Du es nicht magst, dann hör es Dir doch noch einmal an…



Nein, nein, ich mag es doch! Ich hatte am Anfang ein paar Probleme mit dem Sound, aber spätestens mit dem dritten Durchlauf hat sich mir das Album erschlossen und es ist wirklich gut.



Ich meinte Dich jetzt auch gar nicht direkt, sondern allgemein die Leute, die nicht mögen, dass wir ein wenig düsterer geworden sind. Es kommt aber auch oft vor, dass ein Album, das man sofort super findet, nach einer Woche zu langweilen beginnt. Unser neues Werk wächst und irgendwann wird man davon aufgesogen. Es gibt dort viel zu entdecken, auch bei den Texten, dem Booklet und dem Artwork. Wir haben da schon ein echt großes Werk geschaffen und wir wollen einfach keine weitere skandinavische Rock - Band sein.



Jedenfalls war Eure erste Single damals, die Coverversion von "You Spin Me Round (Like A Records)", zumindest in Schweden ein echter Knaller. Ich bin nicht sicher, wie es hier in Deutschland lief, aber wie erfolgreich war denn für Euch das ganze erste Album?



Das weiß ich gar nicht so genau, aber nur die Single war in den Charts, auf Platz 19, für zwei Wochen. Das Album "Babylon Records" kam etwa sechs Monate später heraus und ich denke nicht, dass es die Charts, also die "Top 20", überhaupt erreicht hat. In Schweden, in Japan und in Italien lief das Album aber sehr gut! In Japan lieben sie uns, auch in Süd Amerika. In Schweden richten sie ihr Augenmerk jetzt auf das zweite Album und wir haben eine ganze Menge Presse, also viele Interviews, gute Reviews und die Leute kommen zahlreich zu den Shows. Bands wie die HELLACOPTERS oder HARDCORE SUPERSTAR sind hier seit Jahren unterwegs und die Fans sind vielleicht ein wenig gelangweilt und suchen nach etwas Frischem. Sie wollen ein paar neue Bands, ein paar neue Idole.



Hier in Deutschland findet man so gut wie überhaupt keine härteren Rockbands mehr in den Charts. Dafür aber Hip Hop und so Dancefloor - Kram.



Ja, ich weiß! Aber wo Du gerade etwas von Dance - Bands sagst… kennst Du BROOKLYN BOUNCE?



Ja, aber nur vom Namen her.



Die sind in Deutschland riesig und kommen aus Hamburg. Meine allererste Freundin, die ich hatte, eine Schwedin, ist nach Hamburg gezogen und wurde dort mit dieser Band ein riesiges Pop - Idol! Das war meine erste Liebe, ihr Name ist Ulrica Bohn.



Ich habe gehört, dass Du eine ganze Zeit in Hollywood verbracht hast. Was hast Du denn dort gemacht?



Ich verkaufte all mein Hab und Gut, meine Möbel, etc., ging nach Hollywood und hielt nach Bands Ausschau. Ich fand auch ein paar Jungs, Johnny Jetson und Stevie Deluxe, die eine Band namens SPACE AGE PLAYBOYS hatten. Einmal eröffneten wir für eine Band namens BEAUTIFUL CREATURES, die mich sehr mochten und mich fragten, ob ich mich ihnen als Rhythmusgitarrist anschließen wolle. Ich stimmte zu und spielte dann dort ein paar Monate lang. Ich musste dann aber wieder zurück nach Schweden, weil ich in den USA keine Arbeitserlaubnis mehr hatte, bzw. meine Erlaubnis abgelaufen war. Ich bin nie wieder dorthin zurückgekehrt, weil man mich nicht mehr ins Land gelassen hat. Sie hatten mich ausgewiesen und nicht mehr hineingelassen. In Schweden hörte ich dann, dass Tin Star und Slim Pete auf der Suche nach einer neuen Band waren. Ich kannte die beiden schon ein paar Jahre lang und sie nahmen mich auf. Ich bin dann nach Stockholm gefahren, wo noch Snoopy zu uns stieß, den Tin und Slim aus einem lokalen Rockclub kannten. Als wir vier dann komplett waren, begannen wir, Songs zu schreiben und Demos aufzunehmen. Nur ein Jahr danach bekamen wir den Deal mit Wild Kingdom und nahmen "Babylon Rockets" auf. Es folgten drei Touren durch Europa und auch drei Videos. Es lief für uns bisher wirklich gut und jetzt ist "Black Anthem" draußen.



Wird es mit "Black Anthem" auch eine Tour geben?



Es gibt bislang Pläne für ein "Package" mit zwei anderen schwedischen Bands. Ich kann Dir aber noch keine Namen sagen, da noch nichts in trockenen Tüchern ist. Es sind drei verschiedene Labels und drei Booking - Agenturen, darum müssen wir warten, bis alles geklärt ist. Wir hoffen aber, noch vor Weihnachten nach Deutschland zu kommen und im Januar oder Februar ist Finnland an der Reihe. Es soll aber eine komplette Europatour werden, als Co - Headliner!



Was denkst Du, in welche Richtung sich GEMINI FIVE entwickeln werden? Habt Ihr schon konkrete Zukunftspläne?



Im Moment noch nicht. Wir hatten vor etwa einem Jahr begonnen, "Black Anthem" aufzunehmen und es war im März fertig. Wir schreiben bisher nur an ein paar Songs, die sehr nach Hardrock klingen, denn wir verändern uns mit jedem Album ein kleines Bisschen. Obwohl wir versuchen, stets frischer zu klingen, werden wir immer GEMINI FIVE bleiben. Wir verhalten uns da ähnlich wie MÖTLEY CRÜE, denn sie haben sich auch von Album zu Album verändert, sind aber immer MÖTLEY CRÜE geblieben. Ich weiß selbst noch nicht, was ich von unserem nächsten Album erwarten soll.




Review:

s/t

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Die Hamburger HELLDRIVER haben sich herrlich altmodischer Musik verschrieben: So gibt es auf ihrem selbstbetitelten Debüt jede Menge good old dirty Rock ´n Roll zu hören, versetzt mit einer Prise Rock und Punkrock und abgerundet durch gelegentliche Country-Anleihen und Surf-Gitarren-Parts. Ungewöhnlich wird diese feine Mischung jedoch durch die Texte. Die sind nämlich auf deutsch gesungen, was vielleicht schwer vorzustellen ist, aber bestens gelingt. Das liegt zum einen sicherlich an der äußerst coolen Stimme von Sänger, Gitarrist und Hauptsongschreiber Swingo, die sich irgendwo zwischen Elvis und Bela B. bewegt, zum anderen aber wohl auch an den Texten selbst, die von Straßen-Poesie bis zu pseudo-philosophischem Schwachsinn reichen, z. B. wenn darüber sinniert wird, ob Sharon Stones blonde Haare echt sind oder Lisa Marie Presley gefragt wird: "Wie konntest du mit Michael Jackson geh´n?" Das alles macht Spaß, gute Laune und rockt dazu noch vorzüglich. Songs wie die eben genannten - schlicht "Lisa Marie" und "Sharon Stone" genannt - , das an die ÄRZTE erinnernde "Gestern/heute" oder das schnulzige Instrumental "Gummitiger" entwickeln sich außerdem zu echten Ohrwürmern, und die raue, aber warme Produktion trägt ihr Übriges dazu bei, dass man die CD immer wieder von vorne hören will. Ein tolles Album, das große Lust darauf macht, HELLDRIVER live zu sehen - was hoffentlich sehr bald möglich sein wird...

s/t


Cover - s/t Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 49:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fatlip Showbox

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Kaum zu glauben, dass das Trio SHARK SOUP aus Erlangen stammt. Ihre treibende, dreckige Mischung aus Old School- und Neo-Rockabilly, Punkrock und Rock klingt so gar nicht nach einer deutschen Band, sondern vielmehr, als würden die STRAY CATS mit Danko Jones jammen. Wer sich das nicht vorstellen kann, denke nur an die leicht durchgeknallten REVEREND HORTON HEAT oder die frühen LIVING END und kombiniere sie mit einem rockigeren, teils sogar etwas metallischen, und dominanteren Gitarrensound. Die 14 Songs des - nach einem Minialbum aus dem Jahr 2003 - zweiten Release gehen direkt ins Ohr und in die Beine und schaffen mühelos den Spagat vom STRAY CATS-artigen Opener, über das schwer swingend-groovende "The Making Money" und das schnelle Höllen-Instrumental "Roadkill Reaction Revolution", bis hin zum schweinerockigen "The Soup Is Hot" und dem grade gerockten "Burn The Lights Out", das stellenweise gar nach Billy Idol klingt. Die musikalischen Fähigkeiten der drei Musiker stehen den bereits genannten Bands dabei in (fast) nichts nach: Die Drums kicken, der Kontrabass klackert, die Gitarre rockt und rollt dreckig und Sänger/Gitarrist Chrissie Jany gelingt es mit seiner kraftvollen, aber obercoolen Stimme, zwischen klassischem Rockabilly-Gesang à la Brian Setzer und Glen Danziger Düsternis hin und her zu modulieren. Dazu brilliert er noch mit diversen Soli, von denen zumindest das von "The Making Money" bewusst an den Stil von Rockabilly-Gitarren-Gott Brian Setzer angelehnt zu sein scheint - warum sonst sollte er direkt davor "Go cat go!" grölen...? Dass SHARK SOUP aber auch mit jeder Menge Humor zu Werke gehen, zeigen einige Old School-Metalriffs, die immer mal wieder kurz eingebaut werden, und wer genau hinhört, wird in "One Eyed Kat" sogar ein SLAYER-Zitat erkennen. "Fatlip Showbox" bordet nahezu über vor Energie, Dreck und Groove. Ein Hammer-Album, das auch Rockern und Metallern als Alternative zu gewohnten musikalischen Vorlieben wärmstens empfohlen sei.

Fatlip Showbox


Cover - Fatlip Showbox Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 39:56 ()
Label:
Vertrieb:

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