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Dig That Crazy Christmas

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Leider ist die neue CD des BRIAN SETZER ORCHESTRA ein wenig zu spät bei mir angekommen. Für "Dig That Crazy Christmas" hat der STRAY CATS-Frontmann nämlich - der Titel legt es nahe - sowohl Weihnachtslieder verswingt als auch alte Swing-Klassiker mit weihnachtlichen Texten versehen. Das ist zwar nichts Neues, denn bereits 2002 erschien mit "Boogie Woogie Christmas" das erste Weihnachtsalbum der 17-köpfigen Swing-/Rockabilly-Bigband, das Klassiker wie "Jingle Bells" oder "Winter Wonderland" enthält, macht aber natürlich erneut großen Spaß und gute Laune, vor allem auch, weil hier wieder ein ganzer Haufen begnadeter Musiker am Werke ist und die Arrangements wie gewohnt erste Sahne sind. Verglichen mit anderen Veröffentlichungen des BSO geht es auf "Dig That Crazy Christmas" zwar etwas ruhiger zu, aber es wird nach wie vor nach vorne geswingt und gerock ´n rollt, was das Zeug hält. Denkt man sich die Texte weg, kann man sich daher fast sämtliche Songs zu jeder Jahreszeit anhören. Ein wenig besinnlich wird es lediglich beim wunderschön atmosphärischen Instrumental "My Favourite Things", bei der Bar-Jazz-Ballade "What Are You Doing New Year´s Eve" und bei den Bläser-Chor-artigen Zwischenteilen von "Angels We Have Heard On High", bei denen das Thema von "Gloria In Excelsis Deo" aufgegriffen wird - letzteres liegt dann allerdings doch ziemlich nah an der Schmerzgrenze. Insgesamt kommen leider der Rockabilly-Anteil und Setzers geniales Gitarrenspiel etwas zu kurz, aber wunderbare Passagen, wie der Anfang des Solos zu "´Zat You Santa Claus", wo er das Solo des STRAY CATS-Überhits "Stray Cat Strut" anspielt, entschädigen vollkommen. Wer das BRIAN SETZER ORCHESTRA noch nicht kennt, sollte allerdings erst einmal zu einer anderen Veröffentlichung greifen, wie "The Dirty Boogie" oder dem hammermäßigen Doppel-Live-Album "The Ultimate Collection". Am besten trägt man sich aber gleichzeitig beide BSO-Weihnachstalben für Anfang Dezember in den Outlook-Kalender ein, denn eine bessere Alternative zum üblichen, Brechreiz erregenden Weihnachts-Gedudel à la "Jingle Bells", "Last Christmas" und "Ihr Kinderlein kommet" gibt es definitiv nicht.

Dig That Crazy Christmas


Cover - Dig That Crazy Christmas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:31 ()
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Tear ´Em Down

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Der Fünfer aus Kröpelin an der Ostsee hat sich ganz dem Power - geladenen Rock´n´Roll verschrieben und bereits eine Scheibe namens "Ride For Rock´n´Roll" veröffentlicht, auf der unter Anderem drei Coverversionen von AC/DC zu finden sind. Man muss also kein Genie sein um zu erkennen, welcher Mucke sich diese Band verschreiben hat. "Tear ´Em Down" atmet Old School von vorne bis hinten, rockt und rollt hörbar gut und dürfte Freunden von Bands wie besagten AC/DC, ROSE TATTOO oder DOOMFOXX ´runterlaufen wie Synthetiköl, wobei IRON HORSES teilweise noch einen Zacken härter und schneller zur Sache gehen als die Vorbilder! Auch die Produktion ist für ein Demo sehr kräftig und voluminös ausgefallen; lediglich ein wenig mehr Einprägsamkeit und Ohrwurmkompatibilität bei den Stücken hätte ich mir gewünscht. Trotzdem machen die drei schön rotzig eingespielten Songs "Burning Babe", "Desperados" und der Titeltrack durchweg Spaß, und mir fällt kein Grund ein, diese Scheibe der angepeilten Zielgruppe nicht zu empfehlen!

Tear ´Em Down


Cover - Tear ´Em Down Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 10:52 ()
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Molasses Disaster

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Diese Band aus Chicago konzentriert sich vornehmlich auf Blues - orientierten Rock (´n´Roll), der auch Country und diverse andere "schwarze" Einflüsse verarbeitet. Auch südstaatliche Klänge sind dem Quartett nicht fremd, wobei auf "Molasses Disaster" insgesamt acht Musiker zu hören sind. Die vier Gäste steuern wahlweise Hintergrundgesänge, Mundharmonika, Piano, Percussion oder Orgelklänge bei und dadurch entsteht tatsächlich der Eindruck eines kleinen "Blues Rock - Orchesters". Sonderlich spektakulär ist das Album nicht, aber die Stücke sind allesamt sehr dynamisch und rockig ausgefallen und man kann sich "Molasses Disaster" ohne Probleme am Stück anhören. Als Anspieltipps empfehle ich die coolen Rock´n´Roller "It´s Allright" und "Irresponsibility", sowie den Ohrwurm "I´m Tore Down", die zwar nicht gerade für die Härtesten unter den Harten bestimmt sind, aber Classic Rockern sicher zusagen dürften. Ein nettes Werk!

Molasses Disaster


Cover - Molasses Disaster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:17 ()
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Old Time Revival

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"Rotz ’n’ Street Rock" aus Seattle bescheren uns sechs Herren, die seit 2002 mehr oder weniger gemeinsam musizieren. Dabei klingen sie nach allem Möglichen: Einerseits nach echten Rotzrock der Marke Gluecifer und Co, andererseits nach gutem, alten 80er(oderso)-Punk wie UK Subs oder so… Dann riecht’s freilich auch ein wenig Hardcore, ein bisserl selbstverständlich nach Motörhead und (NWOBH-)Metal. So beginnt der Titelsong original gerifft wie ein Megadeth-Klassiker. Die wilde Mischung klappt trotz klischeehafter Texte (die sich aber auf englisch immer noch geschmeidiger anhören als ihre germanischen Pendants) und trotz keineswegs voll drückenden Sounds. Aber irgendwie wirken die Amis frisch, haben Drive und den Mut, viele Retro-Elemente aus vielerlei Genres zu verquicken. Okay, das ist jetzt nicht wirklich mutig, macht aber jede Menge Spaß. Und darum geht es bei dieser Art von Musik sicherlich. Die Scheibe enthält übrigens nur drei niegel-nagel-neue Stücke, der Rest sind Songs und Remixe vom Erstling "Pound For Pound" und von einer weiteren Promo-CD. Alles in allem eine nette Scheibe zum Autofahren, Buddeln köpfen, losrocken oder eben rotzen. Also dann: Wasser marsch, Rock’n’Roll-Kinder, holt euren "Two Ton Hammer" aus der Hose!

Old Time Revival


Cover - Old Time Revival Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:13 ()
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Rock'n Roll Sexgott

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Die Drei nennen sich Hamburger Jungs, kommen vom Kiez und direkt zur Sache. "Ich bin ein Rock'n Roll Sexgott und ich bin cooler als cool", singt Chris Laut. Und dann brüsten sich die Herrschaften mit der Beteiligung am Harley-Sampler. Und genau da scheint ein klitzekleines Problem zu liegen. Denn Harley-Fahrer sind - gemessen am eigenen Durchschnitt - ungefähr so heiß wie der Stuhl eines Sachbearbeiters beim Arbeitsamt. Und auch der AC/DC-geprägt deutsche Rock OHRENDFEINDTs ist so spannend wie der Strip in einer Prellbar auf dem Kiez. Ein pumpender Bass wird ohne Ideen nicht heftiger, ein dumpfer Chorus durch gebetsmühlenartige Wiederholung nicht weniger nervig, stumpfe deutsche Texte bekommen durch häufige Verwendung von Vokabeln wie Rock oder Roll nicht mehr Whiskey- und Drecks-Flair. Es hört sich irgendwie leicht an, was AC/DC machen, aber um es ähnlich kicken zu lassen, braucht es mehr als OHRENFEINDT hier leisten. Nicht, dass die Jungs scheiße spielen oder Sound kacke klingt - aber das Gesamtprodukt schwimmt in einer ekligen Suppe aus Jack-Daniels-Klischee und Harley-Putzmittel. Das Wortspiel mit dem Band-Namen taugt ebenso wenig wie diese Scheibe. Außer eben vielleicht auf dem Harley-Treffen für annähernd hunderttausend whiskey-betäubten Schnauzbartträgern, um auch mal ein Klischee zu bemühen. Ich finde die Scheibe alles andere als toll - aber ich fahr ja auch kein amerikanisches Moped. Oder, um es mit einer Antwort auf eine Zeile aus dem dritten Song zu sagen: "Bist Du glücklich (achtunddrölfzig Mal)? Nein!"

Rock'n Roll Sexgott


Cover - Rock'n Roll Sexgott Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 58:55 ()
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Hellbilly Storm

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Über DEMENTED ARE GO sollte man nicht viele Worte verlieren müssen. Wer mit dem Namen dennoch nichts anfangen kann, dem sei gesagt, dass es sich bei den Engländern um eine der dienstältesten Psychobilly-Formationen überhaupt und - neben den METEORS und MAD SIN - um eine der drei ganz großen Bands dieses Genres handelt. Nach zehn Studio- und sechs Live-Alben herrschte die letzten fünf Jahre bis auf gelegentliche, kleine Touren Funkstille, aber jetzt meldet sich der Fünfer mit einem neuen Album mit dem programmatischen Titel "Hellbilly Storm" zurück und will es wieder richtig krachen lassen. Das ist an sich eine gute Idee, aber ob das mit diesem Album gelingt, ist fraglich, denn wirklich krachen tut darauf gar nichts - und von einem Sturm kann hier schon mal gar keine Rede sein. Irgendwie klingt alles äußerst antiquiert und hat man alles schon mal gehört, allerdings besser gespielt, denn auf "Hellbilly Storm" gehen DEMENTED ARE GO einfach nur lahm und uninspiriert zu Werke. Nur selten geht die Musik richtig nach vorne, größtenteils schleppt sie sich eher dahin. Um dem ewig gleichen Sound zu entgehen, versucht man sich mit "Someone´s Out To Get Me" sogar an einem Country-Song, der eigentlich ganz nett sein könnte, aber Sparks Brüll-Vocals sind für diese Art von Musik gänzlich ungeeignet. Wirklich gut gefällt mir eigentlich nur das Rhythm ´n Blues-beeinflusste "Doin´ Me In", das durch eine dreckige Harp unterstützt wird und böse und fett vor sich hin groovt. Insgesamt scheint die Luft bei der Band aber ziemlich raus und das Feuer erloschen zu sein... Offenbar hat DEMENTED ARE GO das gleiche Schicksal ereilt wie die METEORS, die zwar wenigstens auf Platte noch gut sind, live aber auch nur noch ziemlich einschläfernd wirken. Wer wirklich guten Psychobilly einer großen Band hören möchte, sollte da lieber zur neuen MAD SIN greifen, denn die Jungs haben´s wirklich immer noch drauf.

Hellbilly Storm


Cover - Hellbilly Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:17 ()
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Motörfreakout

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Finnlands BAD MACHINE dürfte einigen Lesern schon bekannt sein, u.a. wegen ihrer Split mit V8 WANKERS. Drei Jahre nach ihrem ersten Longplayer (und eben diversen Splits) ist jetzt ihr zweites Album "Motörfreakout" erschienen, dass elfmal die volle Rock’n’Roll-Dröhnung bietet. Beim Opener kann man eigentlich nur an Lemmy denken (also nicht beim Sex hören!), so sehr klingen die Finnen nach ol’ Warzengesicht. Hoffnungen auf ein verkapptes Tribute-Album werden aber schon beim zweiten Song "Deathrace" zunichte gemacht, denn der ist purer Rock’n’Roll und klingt deutlich eigenständiger. Scheinbar ist der Opener nur als Experiment oder Verbeugung vor einem der Granden des Rock gedacht gewesen, denn ab Song zwei ist alles anders. Straight brettern die Finnen los und haben einen Groove, der in die Beine geht und einen verdammt coolen Gesang, den nicht nur Sänger Ana alleine meistern muss, sondern von seinen drei Kumpanen tatkräftig unterstützt wird. So macht die ganze Platte Laune und wirkt durch die erdige Produktion authentisch genug, um im Rock-Lager bestehen zu können. Sehr coole Scheibe, die unter Rockern viele Freunde finden wird.

Motörfreakout


Cover - Motörfreakout Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 30:2 ()
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Punk Rock Rhythm & Blues

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Wie cool, dass die neue KINGS OF NUTHIN´ bei den Dortmundern vom People Like You-Label erscheint! So kommen wir Deutsche nämlich schon in den Genuss der Scheibe, während die Amis noch bis März nächsten Jahres warten müssen... Die acht volltätowierten Anzugträger aus Boston treiben zwar schon seit 1999 unter ihrem jetzigen Namen ihr Unwesen, haben es seitdem aber erst auf ein komplettes Album gebracht, was wohl nur auf übermäßiges Touren und damit verbundenen Alkoholkonsum zurückgeführt werden kann. Jetzt wird endlich mit "Punk Rock Rhythm & Blues" nachgelegt, und der Titel ist Programm, denn hier wird klassischer Rock ´n Roll und Rhythm & Blues mit Punkrock vermischt, dass nur so die Fetzen fliegen. Ein ewig slappender Kontrabass trifft auf Bar-Piano, 50s-Gitarren, rotzige Bläsersätze und dreckigen Gesang, und alles zusammen treibt und groovt ohne Ende und durchgehend nach vorne. Das geht ins Ohr und ins Tanzbein und klingt als hätten die DROPKICK MURPHYS, die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES und MAD SIN nach einem Saufgelage zusammen eine Platte aufgenommen. Das hat Stil und macht ganz einfach gute Laune!

Punk Rock Rhythm & Blues


Cover - Punk Rock Rhythm & Blues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 30:0 ()
Label:
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Punk’n’Roll A Licious Vol. 2

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Lutz Vegas, seines Zeichens Sänger der V8 Wankers, hat für Punk’n Drunk Records den zweiten Teil des "Punk’n’Roll A Licious"-Samplers zusammengestellt und bewiesen, dass er sich zum einen in der Welt des Punkrocks auskennt und zum anderen ein Händchen für gute Songs hat. Denn was er auf den Silberling gebracht hat, sind fast ausnahmslos erstklassige Rocksongs, sei es von bekannten Bands wie ADAM WEST, MAD SIN, ELECTRIC EEL SHOCk oder (noch) Geheimtips wie BAD MACHINE. Dazu hat der gute Lutz zu jeder Band einen Eintrag in das 16-seitige Booklet geschrieben, die auf symphatische Weise alles Wissenswerte zu jeder Band rüberbringen. Beim Kauf ds Samplers bekommt man eine Menge Punkrock fürs Geld und einen guten Überblick über die momentane Szene, damit ist der Silberling ideal für Einsteiger in die Welt schneller Autos, lauter Gitarren und schöner Frauen.

Punk’n’Roll A Licious Vol. 2


Cover - Punk’n’Roll A Licious Vol. 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 74:0 ()
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Dead Moon´s Calling

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Nachdem die Berliner Psychobilly-Urgesteine im Frühjahr diesen Jahres mit "Young, Dumb & Snotty" bereits eine grandiose Best Of-Compilation ihrer ersten vier Alben veröffentlicht haben, steht jetzt mit "Dead Moon´s Calling" endlich die langerwartete neue Scheibe in den Läden. Und ich muss gestehen - als Anhänger der Frühzeit der Band hatte ich so einen Hammer nicht erwartet! MAD SIND klingen so frisch wie nie zuvor, und mit unendlich viel Spielfreude wird mit Krachern wie "Point Of No Return" oder "Fuel For Brain" direkt in Höchstgeschwindigkeit drauflos gebrettert. Aber dabei bleibt es nicht: In "To Walk The Night" wird geswingt, im Partysong "Not Invited" gerockt und gerollt und das atmosphärisch düstere "Houdinis Pool" erinnert an Filmmusik aus einem alten Schwarz-Weiß-Horror-B-Movie. Überhaupt ist das komplette Album von herrlicher Gruselatmosphäre durchzogen, und dazu gibt es ohne Ende Ohrwurm-/Mitgröl-Refrains. Auf "Dead Moon´s Rising" gelingt es MAD SIN scheinbar spielend, das Beste von THE CLASH, den MISFITS und Johnny Cash zu vereinen und einem mit gnadenloser Energie dreckig in die Gehörgänge zu prügeln. Mit diesem Album zeigen die Berliner endlich wieder, dass sie nicht nur die deutsche Psychobilly-Band schlechthin sind, sondern verweisen auch die vermeintlich ganz Großen wie DEMENTD ARE GO und die METEORS in ihre Schranken. Höllisch genial!

Dead Moon´s Calling


Cover - Dead Moon´s Calling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 43:47 ()
Label:
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