Interview:

Angel City Outcasts

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Interview Euer neues Album "Deadrose Junction" ist nur ein Jahr nach "Let It Ride" veröffentlicht worden. Habt ihr die neuen Songs so schnell geschrieben oder finden sich auf der Scheibe auch ein paar ältere Sachen?


Nun, "Let It Ride" haben wir vor zwei Jahren schon selbst veröffentlicht, hier in den Staaten, von daher liegt zwischen beiden Scheiben mehr als ein Jahr, jedenfalls für uns. Allerdings haben einen Großteil der neuen Songs tatsächlich in einer Zeit von einem Jahr geschrieben, eine Handvoll war aber auch schon vorher fertig.


Fällt es euch generell leicht, neue Songs zu schreiben? Wie geht bei das Arbeiten an Songs vonstatten?


Tak und Alex B sind die Hauptsongschreiber, die meistens mit einem Text und einer groben Melodie ankommen, auf de war dann jammen, mit Akustikgitarren, und von da aus weiter arbeiten.


Beschreibe doch bitte mal "Deadrose Junction".


Es ist die professionellste Sache, die wir bisher gemacht und ich denke, dass jeder von uns zufriedener mit der Scheibe ist, als es bei den alten Sachen jemals war.


Wo habt ihr das Album aufgenommen? Wie ist die Studiozeit für dich gewesen?


Wir haben im "Stall #2" in Redondo Beach, Kalifornien, aufgenommen. Darian Rundall war der Produzent und hat gute Arbeit geleistet. Wir waren drei oder vier Wochen dort und haben unser Budget um 2000$ überzogen.
Studioarbeit finde ich immer sehr erschöpfend, aber am Ende ist sie das wert.


Für euren Song "Popeye In Afghanistan" seit ihr sehr kritisiert worden - kannst du das nachvollziehen? Was denkst du über den Song und seinen Text heute? Würdest du ihn erneut schreiben?


Ich denke, wir alle können das verstehen, da die meisten Leute einfach nicht unter die Oberfläche schauen wollen. Der Song ist sehr politisch und hat die Regierung sehr kritisiert. Es war als moralische Unterstützung für unsere Truppen gedacht - man muss einfach bedenken, dass wir eine Freiwilligenarmee haben, die hautsächlich aus 18-22 Jahren alten Kids besteht. In diesem Alter von zu Hause weg zu sein ist schon scheiße, aber unter den Umständen, unter denen dienen, ist es noch viel schlimmer.

Außerdem dreht sich der Song nicht um den Irak, sondern um den Einsatz in Afghanistan, für den wir damals von der ganzen Welt Unterstützung erfahren haben. Erst der Mist im Irak hat die öffentliche Meinung dramatisch verändert, aus gutem Grund.
Wir sind immer noch sehr stolz auf den Song und er ist bei unseren Shows sehr populär. Würden wir ihn wieder schreben? Innerhalb eines Herzschlages.


Gibt es auf "Deadrose Junction" einen ähnlich kontroversen Song?


Nein, definitiv nicht. Es gibts nicht Vergleichabres auf dem Album, die Umstände waren aber auch komplett anders, unter denen die Alben entstanden. Es ist daher unwahrscheinlich, dass wir einen ähnlichen Song noch einmal schreiben, nur um etwas zu sagen


Bist du denn mit der Entscheidung zum Irak-Krieg einverstanden?


Wir versuchen normalerweise, von solchen Fragen wegzubleiben, da wir fünf Personen mit fünf unterschiedlichen Meinungen sind, aber die meisten werden mir zustimmen, dass die Situation dort nicht sehr gut ist.


Wie sehr interessierst du dich denn für Politik? Muss eine Band eine politische Meinung vertreten?


Wir verfolgen Politik mehr oder weniger aufmerksam, eine mehr, andere weniger.

Wir fühlen, dass Bands normalerweise ihre politischen Überzeugungen für sichh behalten sollten, denn wenn man eine Meinung vertritt, bekommt man schnell die "heiliger als du"-Einstellung. Wer sind wir, den Leuten zu sagen, was sie denken sollen, womit sie ihre Zeit verbringen sollen? Eine Band ist ein Entertainer und solange man nicht Mitglied einer Band ist, deren einziger Beweggrund Politik ist, sollte man nie vergessen, dass seine Fans aus allen möglichen Lebensstilen kommen.


Wie schaut es bei euch mit eurem Governeur Arnold Schwarzenegger aus? Hat seine Politik starken Einfluss auf das tägliche Leben?


Die letzten Umfragen zeigten, dass die Zustimmung zu seiner Politik wieder steigt. Ich denke nicht, dass er viel geändert hat, die meisten Leute haben im täglichen Leben nichts von ihm bemerkt, außer vielleicht einigen Schülern und Studenten.


Zurück zur Musik: gibt es in LA viele Bands, die einen ähnlichen Stil wie ihr spielen?


Zur Zeit nicht zu viele. LA ist überflutet von Emo-Bands, was sich hoffentllich bald ändern wird, aber es gibt auch einige junge Bands, die den Rock am Leben halten.


Einige letzte Worte?


Thanks for the interview and support, any bit we get we really
appreciate. And thanks to all our European fans, you guys are awesome,
hopefully we will see you all soon!


Review:

Deadrose Junction

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Entweder lief Kollege Otto vor einem Jahr eine schwere Laus über die Leber, als er den Vorgänger zu "Deadrose Junction” besprach, oder ANGEL CITY OUTCASTS haben sich massiv gesteigert. "Deadrose Junction" hat mit einer schlechten, langweiligen Rock’n’Roll-Platte nicht mehr gemein als ein Manta mit einem 68er Dodge. Die vierzehn Tracks sind eingängige Punksongs, die zwar recht simple geschrieben sind, was aber bei solcher Musik nicht anders zu erwarten ist. Oder will hier jemand 20minütige ausufernde Punksongs? Eben. Schnelle Nummern wie "Cutthroat" oder das an frühe HELLACOPTERS erinnernde "Down Spiral" machen einfach Laune und sind der perfekte Sountrack für eine Party. Gekonnt werden MOTÖRHEAD, AC/DC und Glamrock Marke GUNS’N ROSES genommen, mit etwas Streetpunk und Hardcore vermischt und fertig sind ANGEL CITY OUTCASTS. Hart genug für echte Punker, rebellisch genug für Unterstufen-Kids und melodisch genug für eine Rock’n’Roll-Party. Was will man in diesem Fall mehr?

Deadrose Junction


Cover - Deadrose Junction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 56:14 ()
Label:
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Review:

Nicotine Queen

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Eine Band, die als Einflüsse AC/DC, GUNS´N´ROSES oder Jimi Hendrix angibt und Songtitel wie "Rose Tattoo" im Gepäck hat, muss man nicht mehr einkategorisieren. Die multinationalen Rock´n´Roller (die Mitglieder stammen aus Deutschland, Schweden und Norwegen) gehen bei ihrer Arbeit sehr traditionell vor und scheinen Referenzwerke wie "Assault & Battery", "Let There Be Rock" oder meinetwegen auch "New American Shame" in - und auswendig zu kennen. Immerhin konnte man bereits diverse Independent - Filme mit seinen Songs unterlegen und sogar für Größen wie Pat Benatar und NASHVILLE PUSSY die Shows eröffnen. DEAD END JANE klingen also eher "konservativ" und haben mit dem moderneren "Ass Rock", der von Bands wie den HELLACOPTERS oder den BACKYARD BABIES gespielt wird, nicht viel am Hut. Für traditionelle Rock´n´Roller ist "Nicotine Queen" (kultiger Titel!) demnach ein echter Anspieltipp, wobei die Jungs etwa mit der coolen Groovemaschine "Rodeo", erwähntem "Rose Tattoo" oder dem fetzigen "The Reptile" ein paar weit überdurchschnittliche Hits im Gepäck haben, die sicher nicht nur live für schweißtreibende Konzerte sorgen. Ein sehr gelungener Einstand!

Nicotine Queen


Cover - Nicotine Queen Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:6 ()
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Review:

Pain In The Right Place

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Hardcore Psychobilly, siebziger Punk oder schräger Garagenrock - THE SKREPPERS zimmern sich aus allem ihren Sound für Album Nummer vier "Pain In The Right Place" zusammen und lassen es auf unbedarfte Musikhörer los. Dabei sollte man für diese Art von Rock’n’Roll schon die nötige Portion Coolness und Outfit samt Haartolle mitbringen. Bandchef, Sänger und Gitarrist Special K. alias Hiili Hiilesma produziert ansonsten Bands wie HIM, Moonspell, Amorphis - mit seiner eigenen Combo ist dies nun so gar nicht zu vergleichen. Da wird mal kräftig aufs Gas gedrückt und einfach drauf losgeschrammelt, wie bei "200 Years Of Teenage Anarchy", dem punkigen Opener "Psychoschitzo" und dem flotten Titeltrack "Pain In The Right Place", und bei allem eine Orgel wie frisch aus den 60ern importiert dazu. Die grade genannte Orgel steht dann bei ruhigeren Songs wie dem Schmachtfetzen "I’ll Be Someone Else Tonight" und der Rausschmeißer-Ballade "Don’t Feed The Evil" schon fast The Doors-mäßig im Mittelpunkt. Mit "Gang Bang Shang-A-Lang" und "She’s My Sister" gibt es dann von THE SKREPPERS noch die auf Livewirkung zugeschnittenen Pogo-Mitgehnummern. Was bei diesen Songtiteln nicht verwundert - auch die Texte sollte man nur mit einem Augenzwinkern zu sich nehmen - und das nicht nur bei solch kurzen und gar nicht schmerzfreien Nummern wie "El Bimbo ist ein Mann". Für die einschlägige Zielgruppe sollten die abgedrehten Finnen mit ihrem 8mm schwarz-weiß Filmflair eine gute Wahl sein.

Pain In The Right Place


Cover - Pain In The Right Place Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 36:49 ()
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Vertrieb:
Review:

Take Your Medicine

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Auch das dritte Album des Kanadiers Big John Bates bietet die gewohnte Mischung aus Rockabilly, Psychobilly, Rock ´n Roll und Surf-Gitarren, die irgendwo zwischen den CRAMPS, den STRAY CATS, den METEORS und Dick Dale zu verorten ist und sich dort in guter Gesellschaft mit REVEREND HORTON HEAT befindet. "Take Your Medicine" geht aber noch eine ganze Ecke besser ab als der Vorgänger "Mystik". Das liegt zum einen am Sound, der mit mehr Dreck und Wumms, aber auch mit mehr Transparenz daherkommt. Zum anderen sind die Songs vielfältiger geworden und man ist immer wieder überrascht, was Big John zusammen mit seine beiden Mitstreitern da grade wieder aus dem Ärmel zieht. Egal ob die drei dreckig swingen wie in "Sunset Strip", böse rocken wie in "44 Love Bites" oder in "Train Wreck" ruhigere, aber dafür umso düstere Töne anschlagen - diese Scheibe rockt und rollt durchgehend und ultracool vor sich hin und selbst beim Anhören im heimischen Wohnzimmer wollen die diversen Gliedmaßen einfach nicht stillhalten, sondern zappeln ständig im Takt mit. Außerdem gibt es mit "Alison Hell" ein kurzes, aber wirklich originelles ANNIHILATOR-Cover zu hören, das eine Anspielung auf die musikalische Vergangenheit von Big John Bates darstellt: Dieser ist nämlich nicht nur ein alter Kumpel von ANNIHILATOR-Kopf Jeff Waters, sondern hat auch an drei Alben seiner Landsmänner mitgeschrieben. Auf der anstehenden Tour werden alleine schon die sexy VOODOO DOLLZ für heiße Stimmung sorgen. Und mit diesem Album im Gepäck ist eine schweißtreibende Rock ´n Roll-Show garantiert.

Take Your Medicine


Cover - Take Your Medicine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 38:11 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Motorjesus

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InterviewHi! Wie geht´s Euch denn im Moment?



Hallo und danke erstmal für das Interview mit Euch. Uns geht’s recht gut, ist gerade alles ziemlich aufregend, da wir so nach und nach die Reviews zur neuen Platte bekommen und wir einiges planen für dieses Jahr, und wir hoffen, dass alle unsere neue Platte mögen… also aufgeregt aber super!



Zuerst einmal fällt Eure Namensänderung ins Auge! Was waren die genauen Gründe dafür, dass aus THE SHITHEADZ jetzt MOTORJESUS wurden? War der Bandname denn wirklich so schlimm, dass man ihn zensieren musste?



Also der Namenswechsel kam zustande, weil wir seitdem wir unsere erste Platte "Dirty Pounding Gasoline" bei Locomotive veröffentlichten, immer wieder mit unserem Bandnamen angeeckt sind, sei es, dass Leute uns in eine falsche Schublade ordneten und dachten, wir machen Punk, oder wir Zensurprobleme in den USA bekamen. Der Name SHITHEADZ führte leider immer wieder dazu, dass man uns Steine in den weg legte, oder wir selbst auch merkten, dass man immer etwas gemischt auf den Namen reagierte. Als wir dann noch erneut Probleme mit Zensur bekamen, da wir auf einigen Samplern nicht teilnehmen konnten, weil deren Urheber Angst hatten, Probleme mit einer Band namens SHITHEADZ zu bekommen, mussten wir und unsere Plattenfirma uns wohl eingestehen, dass wir uns unter dem Namen sehr viel verbauen. Also überlegten wir recht lange herum wegen neuem Namen und entschieden uns dann für MOTORJESUS, da dies ein Song des ersten Albums ist und somit ein bisschen eine Brücke dahin schlagen soll, dass wir immer noch die gleiche Band sind, uns eben nur umbenannt haben. Somit ist "Deathrider" auch definitiv unser 2. Album und kein Neustart!



Ist der Name MOTORJESUS so gesehen nicht auch gefährlich, gerade im Hinblick auf die "christlichen" USA?



Klar, wir machen uns um so religiöse Fanatiker schon unsere Gedanken, und viele Bands sind wegen Benutzung christlicher Symbolik oder Provokation schon angefeindet worden, aber erstens denke ich, dass wir ja mit dem Wort "Jesus" im Bandnamen nichts als positiv oder negativ bewerten, sondern ihn einfach in dem Zusammenhang als Metapher für das Predigen benutzen… Rock´n´Roll predigen sozusagen. Und das kann doch nicht verboten sein. Zweitens gibt’s so viele Bands, die da viel provokativer zu werke gehen, und drittens denk ich schon, dass der neue Name auch eher die Musik widerspiegelt, die wir machen. Im Großen und Ganzen haben wir schon ab und zu so Momente, wo man mal drüber nachdenkt, dass man evtl. religiöse Gefühle verletzen könnte, aber im Grossen und Ganzen…. Ach, scheiß drauf!



Seht Ihr in der Namensänderung eventuell das Problem, dass sie Eurer bisherigen Bekanntheit schaden könnte? Immerhin weiß nicht jeder auf Anhieb, dass es sich um dieselbe Band handelt und die SHITHEADZ nach wie vor existieren.



Also, wir sind schon sehr bemüht darum, dass jeder mitbekommt, dass wir vorher THE SHITHEADZ hießen, und ich denke, die Leute, die uns vorher schon kannten, haben das recht schnell kapiert, und die meisten konnten auch die Gründe für den Namenswechsel verstehen. Wir schreiben immer und überall "ex - The Shitheadz" oder "ehemals The Shitheadz" hin, egal, ob in ´ner Mail, auf Postern oder sonstwie. Ich denke, früher oder später werden das schon alle mitbekommen, ich mache mir da keine Sorgen.



Seid Ihr denn mit Eurem aktuellen Werk "Deathrider" soweit zufrieden? Wo seht Ihr Unterschiede zum Vorgänger "Dirty Pounding Gasoline"?



Doch, wir sind alle ziemlich mit dem Ergebnis der Platte zufrieden, vor allem der Sound ist echt ´ne Verbesserung zu "Dirty Pounding Gasoline", und wir sind alle, glaube ich, wieder ein bisschen besser geworden musikalisch. Im direkten Vergleich zum Vorgänger ist die neue Scheibe definitiv mehr Metal, ´ne Ecke düsterer und härter, ansonsten sind wir uns treu geblieben. Es war wieder eine neue Erfahrung, diese Platte aufzunehmen, und Arbeitsweisen, die wir hatten, mussten wir überdenken und teils anders angehen. Das ist immer sehr lehrreich. Das ist halt so, dass man für die erste Platte einfach viel von seinen Demos nimmt und die Songs teils schon Jahre draufhaben. Aber dann mit einem zweiten Album muss man innerhalb von wenigen Monaten am besten ein gleich gutes oder besseres Ergebnis erzielen. Das ist nicht so leicht und erfordert eben einiges Umdenken. Ich bin froh, dass wir den Schritt scheinbar gut hinbekommen haben, deshalb ist "Deathrider", genau wie das Debüt, was Besonderes, in ´ner anderen Art und Weise.



Auf Eurer Homepage steht, dass Ihr in Euren früheren Tagen "Hardcore Metal" gespielt habt. Wie würdet Ihr Euren Stil heute bezeichnen?



Früher haben die Jungs ja auch noch in ´ner anderen Besetzung gespielt, waren recht jung und haben einfach das gemacht, was herauskam. Das klang für mich immer wie "PRO - PAIN auf Death Metal", war aber nicht so richtig Hardcore, aber ich persönlich fand die immer nett live zu sehen. Bevor ich damals selbst bei ihnen eingestiegen bin, war alles viel brachialer… Wir kannten uns schon von einigen gemeinsamen Konzerten mit meiner alten Band DIVINE ZERO, die aber mehr so Death Metal waren, und man hatte sich ziemlich gut angefreundet.
Aber schon als ich einstieg, waren THE SHITHEADZ kurz vorher in eine viel straightere, Rock - orientierte Richtung aufgebrochen, die Arrangements viel flüssiger und weniger komplizierte Riffs. Durch das rockigere Singen kamen wir dann schnell zu der neuen Richtung, und als der Andreas einstieg, der ja sehr von 70´s Rock und 80´s Metal beeinflusst ist, ging das ganze schnell in ne Richtung aus Rock´n´Roll, Metal und Stoner Rock. Inzwischen gehen wir hier und da wieder etwas härter zur Sache, und das Stoner Rock - Element ist ein bisschen zurückgetreten… das ist das, was jetzt dabei rauskommt… Irgendwas zwischen Heavy Metal, Rock´n´Roll und Klassischem Hard Rock.



Zwischen 1992 und 2001 habt Ihr (laut Eurer Discography) mit "0.45 Cal" nur ein einziges Demo mit vier Songs veröffentlicht. Warum gab es nicht mehr Veröffentlichungen in all den Jahren?



Es gab zwischen ´92 und ´01 eigentlich so zweieinhalb Demos in der alten Besetzung. Viele Leute wundern sich ja drüber, dass es die Band so lange gibt und wir erst 2004 ein erstes Album veröffentlicht haben, aber dazu muss man sagen, dass es nach der Gründung ´92 erstmal bestimmt noch drei Jahre dauerte, bis die Band erstmal ihre Instrumente soweit beherrschte und erste ernst zu nehmende Songs in einem Stil entstanden. Die Jungs hatten sprichwörtlich ihre Instrumente unterm Christbaum liegen, und das ganze war die ersten Jahre mehr ´ne Spaß - Sache von 13 - jährigen Jungs. Dann wurde erstmal ´n bisschen METALLICA und GUNS´N´ ROSES gecovert. Dann, als Olli als Drummer hinzukam und Thomas als erster ernsthafter Sänger, wurde das ganze zu so ´ner Art Metalcore, und dann nahm man ein erstes Demotape mit sechs Songs auf, das irgendwas mit "Outer Space Hardcore Attack" hieß oder so ähnlich. Das war so die Zeit, wo auch die ersten richtigen Auftritte mit Viersener und Gladbacher Bands waren, und SHITHEADZ waren viel mit Bands wie DRIFT, COPYKILL oder ANGRY CLOWNS unterwegs, wo jetzt Leute bei DEADSOLI oder sogar CALIBAN zocken. Allerdings schrieb man sich zwar Hardcore auf die Fahne, aber die Jungs waren keine Hardcore - Leute. Ja, und ´97 irgendwann folgte dann das zweite Demo "0.45 Cal", das sogar richtig gepresst wurde. Danach hat man noch mal in einem Studio ein paar Stücke eingeholzt, die aber nie als Demo veröffentlicht wurden. Und 99/00 ca. fand dann der Sängerwechsel und auch der Stilwechsel statt, und wir selbst reden eigentlich ab da erst von der Band im jetzigen Sinne und der jetzigen Besetzung… den Rest kennt man ja. Also ganz unaktiv waren die Jungs nicht… war eben schon ´ne andere Band irgendwie….



Wie kam Euer Deal mit Locomotive so schnell zustande? Nach Veröffentlichung des Demos "Demonride" ging ja alles recht fix?!



Es ging nicht ganz so schnell. 2001 hatten wir mit "Demonride" ja recht gute Resonanzen mit einem Beitrag auf dem "Rock Hard Unerhört" - Sampler, wo Bands ohne Deal präsentiert werden, und da hatten wir zuerst Kontakt zu ´nem relativ bekannten Typen, der uns damals wohl cool fand und uns produzieren wollte. "Produzieren" hieß für ihn wohl soviel wie uns vorzuschreiben, was wir mit unseren Songs zu machen haben, also er wollte auch Einfluss aufs Songwriting nehmen. Da der Typ der Sänger einer sehr bekannten deutschen Mittelalter Rock Combo war/ist, dachten wir ja zunächst: "Ok hör´n wir uns mal an, was der Mann zu sagen hat, vielleicht hat er ja gute Ideen!". Aber er wollte aus uns irgendwie ´ne kommerzielle Punk - Band formen oder was weiß ich, so dass wir den Kerl schnell in die Wüste geschickt haben. Wer lässt sich schon gern was zu seiner Musik erzählen?! Dazu gehörte damals noch eine Management /Booking - Agentur, die uns wiederum 2002 den Slot bei MOTÖRHEAD besorgte. Und da sich das alles zerschlug, nachdem wir dem Typ die Zusammenarbeit kündigten, standen wir erstmal wieder ohne irgendwas da. Bei der MOTÖRHEAD - Show haben uns dann Leute von Locomotive gesehen, die sich dann kurz danach meldeten. Aber erst als wir das Vier - Song - Demo von "Dirty Pounding Gasoline" 2003 rausbrachten, meldeten sie sich noch mal um uns den Deal anzubieten.



Ihr genießt einen Ruf als sehr gute Live - Band. Was war denn Euer bisheriges Highlight in Sachen Konzerterfahrungen?



Coole Open Airs generell, Festivals wie das "Holzstock" oder das "RAR Festival", und natürlich bleibt die Show mit MOTÖRHEAD und ANTHRAX unvergessen; wir hoffen ja, dass uns das vielleicht irgendwann noch mal passiert…… das wäre das Coolste, weil es einfach so super gepasst hat, und MOTÖRHEAD und ANTHRAX wahnsinnig nette Bands sind, die sich nach dem Gig teilweise sogar Shirts von uns gekauft haben - der John Bush zumindest…. Ach ja, und unsere erste Tour 2004 mit den Chaoten von AOK war ein sehr prägendes Erlebnis… die Jungs sind so beknackt, aber super! Jeden Abend deren "Nackedei Baguette am Hintern reiben - Show", das prägt fürs Leben!!!



Was werden wir in der nächsten Zukunft von MOTORJESUS erwarten können?



Wir hoffen, dieses Jahr noch auf Tour zu kommen, und wir werden einige kleinere Sommerfestivals spielen, wie z.B. das "Dong Open Air" oder das "Rage Against Racism". Ansonsten arbeiten wir schon fleißig am "Deathrider" - Nachfolger, der hoffentlich nächstes Jahr erscheint. Und wir hoffen, dass alle die, die das Lesen, mal auf einem unserer Gigs vorbeischauen und mit uns einen heben!!! Und hört mal in "Deathrider" rein unter www.motorjesus.com oder www.myspace.com/motorjesus.




Review:

Roots Rock Rebel

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Am 22.12.2002 verstarb mit Joe Strummer (THE CLASH) eine der wenigen wirklichen Persönlichkeiten, die der Rock’n’Roll hervorgebracht hat. Zu seinen Ehren und als musikalischer Abschiedsgruß fanden sich knapp zwei Monate später, am 20.02.2003, ein Haufen wilder schwedischer Punkrocker in dem kleinen Debaser Club in Stockholm ein und coverten ihnen wichtige THE CLASH-Songs, um sich auf diee Weise bei Joe Strummer zu bedanken und den Hut vor ihm zu ziehen. Das audio-visuelle Dokument dieses Abends gibt es jetzt als DVD, passabel aufgenommen und mit einem guten Sound ausgestattet. Die Kamera ist immer nahe an den Musikern und nach ein paar Songs meint man, den Schweiß und das Bier des gut gefüllten Clubs im heimischen Wohnzimmer riechen zu können. Neben Leuten von BACKYARD BABIES, THE HIVES oder THE INTERNATIONAL NOISE CONSPIRACY hat sich auch Mick Jones die Gitarre umgeschnallt und einige Songs begleitet. Für beinharte Schweden-Punkrock-Fans wichtig ist auch die einmalige Reunion von EBBA GRÖN, die sich nach 20 Jahren mal wieder auf die Bühne gestellt haben und deutlich routinierter als die meisten Jungspunde drei Songs zockten. MONEYBROTHER zum Beispiel hatten echt Schiß und spielten sich recht nervös durch "Tommy Gun". Die DVD ist eine feine Sache für THE CLASH-Fans, die auf andere Art Abschied nehmen wollen und für Schweden-Fans natürlich eine kleine Perle. Warum es aber drei Jahre gebraucht hat, bis der Silberling im Player landen kann, ist mir ein Rätsel. Egal, Spaß macht "Roots Rock Rebel" allemal.



Burning Lights - Magnus Carlson (Weeping Willows)

Safe European Home - Kent Norberg (Sator)

Spanish Bombs - Marit Bergman & Maria Andersson (Sahara Hotnights)

I Fought The Law - Nicke Borg & Dregen (Backyard Babies)

Broadway - Kajsa Grytt

Tommy Gun - Moneybrother

English Civil War - Per Persson

Rudie Can’t Fail - Macke (Republicans, ex Turpentines), Nicke Andersson (The Hellacopters)

Clampdown - Idde Schultz, Joppe Pihlgren

Cheat - Johan Johansson

London Calling - Anders "Brodde” Brodin

Straight To Hell - Balsam

White Riot - Sigge Hill

Bankrobber - Dennis Lyxzèn (International Noise Conspiracy), Martin Sköld (Kent)

48 Hours - The Nomads

Hateful - Eggstone

Radio Clash - Infinite Mass

Rock The Casbah - Howlin Pelle (Hives) & Randy

White Man In Hammersmith Palais - Weeping Willows & Mick Jones

What´s My Name - Ebba Grön & Mick Jones

Career Opportunities - Ebba Grön & Mick Jones

White Riot - Ebba Grön & Mick Jones

Roots Rock Rebel


Cover - Roots Rock Rebel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 0:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Impressions Of A Mind´s Eye

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Nachdem LEECH, eine süddeutsche Nachwuchscombo aus Freiburg, bereits mit der letzten Drei-Track CD durchaus zu überzeugen wußte, legen die Jungs jetzt mit "Impressions Of A Mind´s Eye" ihr erstes Full-Length Album auf dem eigenen Label Mad Noise Music vor. Und wie eigentlich nicht anderst zu erwarten war, tauchen LEECH dabei mit ihrer Musik auf gut 60 Minuten gaanz tief in die 70er Jahre hinein, hier werden für alle Retrofans Tür & Tor weit geöffnet.

Der Sound ist zwar stellenweise etwas (zu) dumpf abgemischt aber insgesamt nicht zu muffig, oftmals betont baßlastig, dass Schlagzeug könnte mitunter etwas dynamischer nach vorne gestellt sein (etwas weniger Beckengescherre wäre auch besser gewesen) aber außer diesen nur wenig den Hörgenuß schmälernden Kleinigkeiten paßt es bei dieser natürlich oldschoolmäßigen Eigenproduktion der Rest schon recht gut.

Die junge Band ist stilistisch ganz klar in der langen Tradition von solchen Riffaltmeistern wie BLACK SABBATH oder mit leichten Abstrichen auch HAWKIND zu sehen, es gibt hier zentnerweise Solos in den teils überlangen Tracks, den instrumentellen Freiraum nützt man mit viel abwechslungsreichen betont improvisiert klingenden Parts. Neben Rock’n’Roll, Blues sowie leichten Funkeinflüssen mischen LEECH auch noch diverse psychedelische Klangmuster in ihren Sound, was zusammen mit den stellenweise leicht versifften Vocals einfach gut zusammenpasst. Heutzutage nennt man diesen Stil wohl eher Stonerrock, ist aber auch nicht ganz so passend denn zu knochentrocken wie z.B. KYUSS & Co, geht es hier beileibe nicht zu. Vielmehr sind hier durchaus "moderne" Reminiszenzen an frühe THE CULT oder auch DANZIG (hauptsächlich des Gesangs wegen) herauszuhören. Aber dieser Vierer zeiht durchaus seinen eigenen Stiefel ohne Kompromisse aber mit viel Groove sowie Abwechslung durch, so dass verschiedenste Klangmuster aufeinander treffen wie u.a. leicht doomige "The Drugs That Rule My Head", das treibende "Perky Tits" (klingt wie STEPPENWOLF ohne Hammonds!) und dann kommt ein Riffwand mit dem über siebenminütigen "Dreams". Aber auch für einen simplen aber einfach coolen Rock’n’Roll mit klasse Mundharmonika und diesem etwas gezogenen Zwischenteil (gute Idee) sind die Jungs immer zu haben und "Just A Rock´n´Roll Song" unterstreicht die Maxime dieser formation sehr passend. Später gibt’s sogar noch einen in bester STONES Manier vorgetragenen Boogie "Come and See Me Play" - so muß dass einfach klingen. Man wünscht sich in die nächste verrauchte Kneipe oder Irish Pub und möchte LEECH einfach mal live erleben. Einen speedigen Hidden Track gibt’s dann am Ende dieser Zeitreise ebenfalls noch und wer jetzt Lust bekommen haben sollte auf 100% handgemachte Stromgitarren, viel Schweiß aber nicht auch ohne deutliche Querverweise an heutige Bands, der sollte sich umgehend auf die HP begeben und die CD per Direktbestellung für 10€ erwerben. "Impression Of A Mind’s Eye" ist herrlich unverkrampft und macht Spaß zuzuhören.

Impressions Of A Mind´s Eye


Cover - Impressions Of A Mind´s Eye Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:8 ()
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Review:

Their Rock Is Not Our Rock

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James A. Rota, seines Zeichens Großmeister (Gitarrist und Sänger) der "First Church Of Rock’n’Roll" und seine Kapelle FIREBALL MINISTRY legen mit "Their Rock Is Not Our Rock” bereits Album Nummer fünf vor. Und noch immer konzentriert sich das Quartett aus Los Angeles auf unverwüstlichen, ehrlichen und erdigen Rock’n’Roll im Stile der Siebziger - Doom meets Stoner, um beim beliebten Schubladendenken zu bleiben. Allerdings wurde im Vergleich zum Vorgängeralbum doch einiges an temporeichem und dreckigem Rock’n’Roll einer gewissen Black Sabbath-lastigkeit geopfert. Kommt der stampfende Opener "It Flies Again" und vor allem das nachfolgende, fetzige "Sundown" noch sehr eingängig daher, so wird es nach hinten heraus doch teilweise schwerer. Wobei hier "Hellspeak" und "Under The Thunder" mit ihren drückenden Gitarren und dem wummernden Bass durchaus als Anspieltipp dienen. Ein paar weniger gelungene, nach Schema F klingenden Kompositionen haben sich aber auch eingeschlichen. "Their Rock Is Not Our Rock” hat Qualitäten und man muss dem Album wohl auch ein wenig Zeit zugestehen - die Erwartungen, welche man in FIREBALL MINISTRY nach dem fetzigen "The Second Great Awakening" stecken konnte werden aber nicht gänzlich erfüllt. FIREBALL MINISTRY haben sich erst mal seitwärts bewegt. Trotzdem, gute Retro-Scheibe - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Their Rock Is Not Our Rock


Cover - Their Rock Is Not Our Rock Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kamikaze Love Reducer

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Im Hause PSYCHOPUNCH gibt es auch Anno 2006 nichts Neues. Die schwedischen Rocker strotzen weiterhin vor Selbstbewusstsein und trotzen der Welle des glattgebügelten, chartorientierten Rock’n’Rolls. Sänger und Gitarrist JM klingt noch immer nach Whiskey und Zigaretten und der Rest des Quartetts (Gitarrist Joey, Basser Mumbles und Drummer Peppe) hält weiterhin das Tempo angenehm hoch. Das sich die gute alte, schon immer latent vorhandene melodische Punkschlagseite auf "Kamikaze Love Reducer" ein wenig mehr in der Vordergrund geschoben hat tut PSYCHOPUNCH darüber hinaus hörbar gut. Am dreckigen Grundfeeling, den melodischen Soli und den oft schnell ins Ohr gehenden Melodien der Kompositionen hält die Band in bewährter Manier fest. Dementsprechend eröffnen PSYCHOPUNCH mit einem furiosen dreier Album Nummer 6 gewohnt druckvoll. Das räudige "Poison Alley Groove", "Overrated" und das hitverdächtig eingängige "Everlasting" sind Fun pur. Mit der hymnischen Halbballade "When This World Is Dying" und dem rockendem Highlight "Comin’ Right Through" wird es nach hinten raus auch nicht schwächer. Das abschließende, irisch anmutenden Saufliedchen "The Black River Song" zeigt dann JM & Co. in Folklaune. Nach dem Ableben Gluecifer’s, den eher gezügelten letzten Alben der Backyard Babies und der Hellacopters dürften PSYCHOPUNCH wohl zusammen mit Turbonegro um die Krone des harten Rock’n’Roll kämpfen. So rotzig kann’s 2006 ruhig weitergehen.

Kamikaze Love Reducer


Cover - Kamikaze Love Reducer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:48 ()
Label:
Vertrieb:

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