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At The Gates Of Loneliness

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Mit “At The Gates Of Loneliness” und dem gleichnamigen als Single ausgekoppelten Titeltrack gelang CARMEN GRAY im heimischen Finnland der Durchbruch, der ihnen nun auch die Veröffentlichung bei uns beschert. Der Titelsong dient denn auch als Albumauftakt, wenngleich die Midtempo-Halbballade an dieser Stelle ein wenig nach Start mit angezogener Handbremse wirkt, denn eigentlich klingen die Jungs besser, wenn sie etwas mehr Gas geben dürfen. Mit dem nachfolgenden „Roses“ nimmt das Quintett um Sänger Nicklas Nyman dann aber deutlich mehr Fahrt auf und zeigt, dass es ein Händchen für melodisch-rockige Kost hat, die deutlich weniger zum Melancholischen tendiert, als die vieler ihrer Landsmänner. „Love Story Town“ schmeichelt sich mit seiner hocheingängigen Melodie sofort ins Ohr und erinnert im Refrain ein wenig an das in dieser Hinsicht hochgradig gelungene „At The End Of The Rainbow“ vom Vorgängeralbum. Das hübsche „Real Punks (Plastic Smiles)“ ist mit weiblichem Backgroundgesang garniert, das im Midtempo angesiedelte „Heroes And Losers“ setzt sich ebenfalls schnell im Gehörgang fest und hat schon im finnischen Radio abgeräumt. Überhaupt ist der Pop- und Radio-Appeal auf dem gesamten Album sehr hoch, noch ansprechender würde das Ganze aber, wenn es noch ein klein wenig härter daher käme, da viele der Songs das Potential haben, deutlich mehr zu rocken, wenn man sie bloß ließe. Aber vielleicht klappt das ja dann beim nächsten Album.

At The Gates Of Loneliness


Cover - At The Gates Of Loneliness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:1 ()
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Rust

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Eine Punk-Band aus UK? Klingt erst mal gut. Schon bei den ersten Tönen des Albums wird allerdings klar: Es handelt sich bei RUN FROM ROBOTS um eine dieser Bands, die amerikanischen Pop-Punk bis zur Selbstaufgabe nachahmen. Schade, denn spielen tun die Jungs einwandfrei und lassen erahnen, dass sie noch mehr auf dem Kasten hätten. Diese Sonnenschein-Songs in Dur hat man aber schon viel zu oft gehört, als dass sie einen noch groß aufregen oder sonst irgendwie beschäftigen könnten. RUN FROM ROBOTS scheinen also keine schlechte Band per se zu sein, sondern einfach eine, die noch nicht verstanden hat, dass eine persönliche Note wichtiger ist als ein gefälliger Sound. Vielleicht merken sie das ja noch irgendwann.

Rust


Cover - Rust Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 29:56 ()
Label:
Vertrieb:
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The General Strike

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Halten wir mal fest: es ist für eine Punkrockband schwer, sich immer treu zu bleiben, gerade wenn Big Money ruft. Denken wir nur mal an die zahnlos gewordenen RISE AGAINST. ANTI-FLAG waren mit ihren letzten beiden Alben kurz davor, einen ähnlichen Weg zu gehen und zu einer Karikatur ihrer selbst zu werden. So viel Wut, wie sich im Opener „The Neoliberal Anthem“ findet, war den seit zwei Dekaden aktiven Amis kaum noch zuzutrauen, ebenso wenig die knackige Mitsinghymne „Broken Bones“, in der ANTI-FLAG ganz wie in alten Tagen klingen. “Bullshit Opportunities” erinnert dann dermaßen an alte GOOD CLEAN FUN, das es seine Freude ist. Es wird deutlich, dass bei ANTI-FLAG der alte Spirit wieder da ist (ein Schelm, wer das in Verbindung mit ihrem Weggang von einem Major bringt) und die Herren mehr Bock auf kleine, ehrliche Shows als auf Mehrzweckhallen haben. Das ist in einer Zeit, in der immer weniger Bands sich treu bleiben, eine verdammt schöne Sache. „The General Strike“ ist das musikalische Ausrufezeichen, mit dem sich ANTI-FLAG zurück in die Herzen ihrer alten Fans bringen werden. Willkommen zurück und auf die nächsten 20 Jahre ehrlichen Punkrock!

The General Strike


Cover - The General Strike Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 27:42 ()
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Insecurity Notoriety (Re-Release)

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Phil Anselmo (PANTERA, DOWN, SUPERJOINT RITUAL) hat via Hammerheart ein Label für den Re-Release seines ARSON ANTHEM-Projekts gefunden. Um den Europäern die Scheibe schmackhaft zu machen, gibt es noch ein paar alte Songs dazu, so dass „Insecurity Notoriety“ auf gute 40 Minuten kommt. Dass Mr. Anselmo musikalisch keine Scheuklappen hat, ist ja schon lange bekannt; so verwundert dann der an alten HC-Kapellen der frühen 80er angelegte Sound von ARSON ANTHEM nicht. Schön auf die Fresse, irgendwo bei POISON IDEA, NEGATIVE APPROACH und DISCHARGE. Entsprechend räudig die Produktion, entsprechend räudig der Gesang von Mike Williams (EYEHATEGOD). Das macht Laune und ist kurzweilig, sofern ein Faible für die Musik da ist. Die Routine der Beteiligten ist beim Songwriting anzumerken, wenn die Nummern zügig auf den Punkt kommen und trotz aller Genre-bedingten Limitierung abwechslungsreich ausgefallen sind. Schöne Verneigung vor den eigenen Helden, Mr. Anselmo.

Insecurity Notoriety (Re-Release)


Cover - Insecurity Notoriety (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 42:4 ()
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Slow Down For Nothing

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Nach zwei Alben von 2008 und 2011 legen TEMPLETON PEK aus Birmingham jetzt erst einmal eine neue EP vor, um die Wartezeit bis zum nächsten Longplayer zu verkürzen. Dass das Trio RISE AGAINST auf deren letztjähriger Europa-Tournee supportet hat, scheint nur allzu folgerichtig, wenn man sich die fünf Songs angehört hat, denn die Musik klingt verdammt ähnlich. Sprich: Hier gibt es melodischen, aber schnellen und hoch energetischen Punkrock zu hören, der so eingängig wie dreckig daherkommt. Auch werden des Öfteren die altbekannten Tempowechsel zu Half- bzw. Double-Time angewendet. An die Klasse von RISE AGAINST reichen TEMPLETON PEK dann aber doch nicht heran. Die Melodien besitzen weniger Ohrwurmqualität, der Gesamtsound ist etwas cleaner und Sänger/Bassist Neal Mitchell hat eine weniger charakteristische Stimme als Tim McIlrath. Schlecht ist das hier alles nicht und vor allem auch gut gemacht und mit viel Energie eingespielt. Letzten Endes klingen TEMPLETON PEK aber wie eine RISE AGAINST-Kopie, die nicht ganz an das Original herankommt. Aber gut, RISE AGAINST-Fans, denen die Zeit bis zum nächsten Album zu lang wird, können sie mit „Slow Down For Nothing“ vielleicht etwas überbrücken.

Slow Down For Nothing


Cover - Slow Down For Nothing Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 18:32 ()
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Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading

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Nicht ganz neu, aber immer noch die einzige CD – und vor allem so vehement, dass diese Scheibe unbedingt reviewt werden muss. VLADIMIR HARKONNEN (oder kurz: „Die Vladis“) sind keine Russen, keine Finnen, keine Zaren, keine Skispringer: Nein, sie sind ebenfalls nicht der böse Baron aus Dune, auch wenn die Kapelle sich nach letzterem benannt hat. Die Vladis sind der Zusammenschluss der Bands Bonehouse und 2d Engine – und sie kommen aus dem in letzter Zeit sportlich so erfolgreichen Kiel. Und was noch? Super! Der Erstling gibt eine Mischung aus Hardcore, Punk und Metal (Reihenfolge ohne Wertung!). Die Schleswig-Holsteiner sind total riffgeile Typen mit einem charismatischen Grunz-Brüller und sau-coolen Chören: Die perfekte Mischung aus Bad Religion, Entombed und Discharge, also der Mix aus seligem Mitsingen, exzessivem Rübe-Schütteln und totaler Ausrastorgie. Dabei agieren die Jungs angenehm klischeefrei, nahbar und sympathisch. Irgendwas zu meckern? Nö, außer vielleicht, dass der Titel „Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading“ zu lang ist. Fakt ist und bleibt aber: Die Jungs haben mächtig Dampf in der Hose – vom Schlagzeuger Eric bis hin zu Philipp in der Front, Mann, geht das nach vorn, Mann ist das ist ne geile Band...

Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading


Cover - Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 41:13 ()
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Du wirst uns siegen seh'n

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ABSCHLACH! sind so was wie die Stars der HSV-Fans, die Musik, abseits des Mainstreams hören. Frei nach dem Motto „Keep politics out of football“ geben sich die Bramfelder recht britisch, da dürfen Schlägermütze, kariertes Innenfutter und Ska/Reggae-Einflüsse nicht fehlen. An sich handelt es sich beim vierten Album der Hamburger JungS um deutschen Rock-Pop-Punk, der schon mal am Rande der Peinlichkeit wandelt, im Großen und Ganzen aber eine gehörige Steigerung zu einigen Songs der Vorgängeralben darstellt. Fein: Irgendwie hat der Hörer stets das Gefühl, dass sich die Rautenträger trotz vieler verarbeiteter Klischees selber gerne mal hops nehmen („Viele tun uns hassen“) und alles nicht ganz so ernst zu nehmen scheinen, wie es das Klientel wohl gerne hätte. Dass sie aber die Raute voll und ganz im Herzen haben, beweist ein Song wie „Nur der HSV“, der mit Geschäfts-Fans abgerechnet. Oder „Prostitution“, der das braun-weiße Marketingunternehme aus einem zentralen Stadtteil – ähem - ankackt. Tradition(sverein)ell haben sich ABSCHLACH! auch dieses Mal wieder befreundete Gäste ins Studio geholt: Olly (Hamburger Jungz), Dennis (Sturch), der Hamburger TV-Koch Steffen Henssler und Fans sind zu hören. Neben dem von Arn Schlürmann und Olman Viper produzierten CD-Album gibt es eine streng limitierte Fan-Box, in der zusätzlich zum Album noch eine Abschlach!-Wintermütze sowie ein Abschlach!-Pin erhältlich ist, das Ganze in einer Box-Verpackung fürs Regal. Metaller können das Album allerdings nur hören, wenn sie ebenfalls den echten Salmi in sich tragen. Daran ändert sich wohl auch nix, dass ABSCHLACH! Mit Lemmy auf dem Klo koksen (würden) und sie „Before The Dawn“ hör(t)en. Also zumindest, wenn man den Texten Glauben schenkt…

Du wirst uns siegen seh'n


Cover - Du wirst uns siegen seh'n Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 56:19 ()
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Fuck The Consent

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Die Nürnberger REJECTED YOUTH haben es offenbar nicht eilig. 1998 gegründet, bringen sie es gerade mal auf drei Longplayer, und auch für den vierten und neuesten mit dem kämpferischen Titel „Fuck The Consent“ haben sie sich vier Jahre Zeit gelassen. Das musikalische Rezept ist schnell erklärt: Hier gibt es melodischen Streetpunk zu hören, mit einem Schuss 77er Punkrock sowie gelegentlichen kurzen Ska- oder auch Funk-Ausflügen, die an die späten CLASH erinnern (die in „For Fuck's Sake“ auch prompt zitiert werden). Die Songs rocken auch alle ganz gut vor sich hin, und diverse Parts bieten sich zum Mitgrölen an, so richtig zünden tut das alles aber nicht. Das liegt zum einen an dem etwas kraftlos und merkwürdig indirekten Gitarrensound, zum anderen aber auch daran, dass man das alles schon mal irgendwo von irgendwem gehört hat. Auch wenn die Jungs ein Händchen für gute Melodien haben – wirklich hängen bleibt am Ende dann doch fast nichts.

Fuck The Consent


Cover - Fuck The Consent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 34:33 ()
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The Original Sin

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REPUGNANT, DISMEMBER, GENERAL SURGERY, INSISION - bei IRON LAMB finden sich gestandene Musiker wieder, die sich für eine schöne Rotzrockscheibe zusammengefunden haben. „The Original Sin“ ist das Ergebnis, eine wunderbar ehrliche Scheibe, die den Geist von MOTÖRHEAD, TURBONEGRO und der ganzen schwedischen Rotzrockchose atmet und amtlich Arsch tritt. Eine gute halbe Stunde lang jagt eine gut geschriebene Rotzrocknummer die nächste, bei denen die Singalongs sitzen, der Gesang im positiven Sinne röhrt und die Gitarren jeder Band Tribut zollen, die mit eingängigen Riffs und Soli groß geworden ist. Dazu kommt ein wenig Crust-Einschlag, dank dem „The Original Sin“ nicht zu glatt poliert klingt, stattdessen einen rauen Charme hat. Die Musiker hatten bei den Aufnahmen hörbar Spaß, was sich schnell auf den Hörer übrträgt. Wer ein Faible für ehrliche, handgemachte Musik hat, wird mit dem neuesten Schwedenexport in Form von IRON LAMB glücklich werden. Rock on!

The Original Sin


Cover - The Original Sin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:44 ()
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Detour(s)

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P.O.BOX nennt sich diese sechsköpfige Ska-Punk-Band aus dem französischen Nancy. 2001 erschien ihr erstes Demo (das den großartigen Titel „Fartcore“ trägt), seitdem veröffentlichen sie alle ein, zwei Jahre neues Material, worunter sich auch zwei Longplayer befinden. Mit „Detour(s)“ ist soeben rechtzeitig zum 10-jährigen Jubiläum eine neue EP erschienen. Die sechs enthaltenen Songs sind musikalisch zweigeteilt: Die ersten drei Stücke bieten straighten, melodische Punkrock, bei dem die Bläser nur eine untergeordnete Rolle spielen, wohingegen es die Jungs auf den Tracks 4 bis 6 mit hohen Ska- bzw. Reggae-Anteilen eher gemütlich angehen lassen. Sowohl das Abgehen wie auch den zurückgelehnten Off-Beat hat die Band bestens drauf, dazu sind auch die Songs gut gemacht und sorgen durchwegs für gute Laune. Besonders live dürfte diese Mischung zünden wie sonst was. Allerdings ist der Gesamtsound ziemlich clean geraten, etwas mehr Dreck hätte vor allem den Gitarren gut getan. Dafür sind die Bläser sympatischerweise stellenweise auch mal leicht daneben, was dann wieder für etwas Charme sorgt. Schöner – weil exotischer – würde ich es noch finden, wenn sie ihre Texte auf Französisch singen würden. Ähnliche Bands wie die italienischen BANDA BASSOTTI, die spanischen SKA-P oder die mexikanischen PANTEÓN ROCOCÓ singen ja auch in ihrer jeweiligen Landessprache, was ihnen eine besondere Note verleiht. P.O.BOX dagegen machen ziemlich einen auf Amerikanisch. Wer auf Ska-Punk steht, sollte sich diese Band aber trotzdem mal anhören, denn das, was sie machen, machen sie wirklich gut.

Quasi als Bonus gibt es zur EP noch eine DVD mit einer gut zweistündigen (!) Tour-Dokumentation dazu. Die ist für Nicht-Hardcore-Fans allerdings etwas langatmig geraten. Den Jungs beim Autofahren, Zähneputzen oder After-Show-Besäufnis zuzuschauen ist eher uninteressant, und die Musik kommt dafür zu kurz. Von einigen Konzertausschnitten mit ein paar atmosphärischen Tourleben-Schnipseln drumherum hätte man mehr gehabt.

Detour(s)


Cover - Detour(s) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 17:17 ()
Label:
Vertrieb:

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