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Alle Unsere Schalke Lieder

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Hui, das ist jetzt ´ne harte Nummer: Die LOKALMATADORE haben es sich als neuesten Streich nicht nehmen lassen, alle ihre „Schalke-Lieder“ auf einem Album zu vereinen. Enthalten sind alle Songs der Mülheimer zum Thema Schalke oder Fußball allgemein, wie sie z. B. auf dem Mini-Album „Dat Is Schalke 04“ oder auf dem „Wir Sind Schalker“-Album zu finden sind, die beide vergriffen sind. Das alte Material wurde neu gemastert sowie durch drei neue Songs ergänzt. Schön und gut, aber wer soll dieses Album kaufen? Wirklich darüber freuen wird sich wohl nur die Schnittmenge aus LOKALMATADORE- und Schalke-Fans. Ob es davon viele gibt, kann ich nur schwer abschätzen. Eine weitere Zielgruppe sind sicher auch die Hardcore-Fans aus beiden Lagern, die wirklich alles von ihrer Band bzw. ihrem Verein haben müssen. Für alle anderen ist die Scheibe auf Dauer vermutlich schwer zu ertragen. Wenn „Wir Sind Schalker“ zur Melodie von „I Am Sailing“ oder „Gott erschuf den S04“ zur Melodie von „God Gave Rock ´n´ Roll To Me“ zum Besten gegeben wird, mag man anfangs noch schmunzeln, aber irgendwann wird es einfach zu viel der Fußball-Fan-Gesänge. Wie gesagt – ´ne echt harte Nummer.

Alle Unsere Schalke Lieder


Cover - Alle Unsere Schalke Lieder Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 41:9 ()
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Trips

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SAMIAM haben ein auf und ab in ihrer Bandgeschichte erlebt, inklusive verpasstem Durchbruch trotz Major-Deal Mitte der 90er. Umso schöner, dass die fünf Kalifornier trotzdem weiterhin Musik machen und dann noch ein so positives Album wie „Trips“ hinbekommen. Es kommt zwar ein paar Tage zu spät, aber der 13-Tracker ist das perfekte Sommeralbum, voller gutgelaunter Songs, hohem Mitsingfaktor und knackigen Riffs. Das funktioniert bei „80 West“ oder dem vor Energie nur so strotzenden „September Holiday“ bestens, jedem Hörer wird hier sofort ein Grinsen ins Gesicht gebrannt werden. Für etwas Überraschung sorgen das FOO FIGHTERS-lastige „Free Times“ und die AGAINST ME!-Hommage „Clean Up The Mess“ (mit dem besten Refrain des Albums), durch die „Trips“ vielschichtiger wird, ohne dass SAMIAM die unterschwellige Punkrock-Attitüde aufgeben. „Trips“ macht in jedem Song, in jeder Sekunde Spaß, so banal das klingt. Die Band liefert ein starkes Album ab, mit dem sie zeigt, dass sie auch nach so vielen Jahren noch Bock auf gute, ehrliche Punkrock-Songs hat und in der Lage ist, die auch zu schreiben. Schönes Ding.

Trips


Cover - Trips Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 40:0 ()
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Antirockstars

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Die letzte BETONTOD-Veröffentlichung, „GlaubeLiebeHoffnung“, hat mich nicht wirklich vom Hocker gehauen. Das neue und fünfte Album nennt sich „Antirockstars“ und geht schon direkt von Anfang an deutlich besser los. Auf ein – zwar eher unmotiviertes – Klassik-Intro folgt mit „Gloria“ direkt der erste Ohrwurm, der dreckige Gitarren und den typischen rauen Gesang mit eingängigen Melodien verbindet. Das folgende „Gasolin“ setzt sogar noch einen drauf und will gar nicht mehr aus dem Gehörgang verschwinden. Und so geht es weiter, eine Hymne jagt die nächste. Teilweise befindet man sich nah am Pathos, aber aufgrund des dreckigen Sounds und der rauen Vocals kriegt die Band doch immer wieder die Kurve. Metal-Einflüsse verpassen dem Deutsch-Punk eine zusätzliche Kante, so wird auch vor zweistimmigen Gitarrenläufen à la MAIDEN nicht halt gemacht, die sich gut in die Musik einfügen. Ein bisschen überproduziert ist das Ganz schon, aber insgesamt gibt es am fetten Sound kaum etwas auszusetzen. Auf Dauer wird es allerdings doch etwas viel der Hymnenhaftigkeit. BETONTOD haben hier offenbar versucht, wirklich aus jedem Chorus einen Mitgröl-Ohrwurm zu basteln, und das wird dann irgendwann etwas eintönig. Auch die Texte sind stellenweise etwas sehr oberflächlich geraten. Trotzdem: Mit „Antirockstars“ legen die Westfalen ein energiegeladenes Album vor, das mit seiner Mischung aus rotzigem Punkrock und eingängigen Melodien überzeugt.

Antirockstars


Cover - Antirockstars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:45 ()
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Menticide

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Seit 2005 sind die Hessen THE SUICIDE KINGS am Start. „Menticide“ nennt sich ihr drittes Album, und auf diesem hauen sie dem Hörer eine knappe halbe Stunde dreckigen Streepunk mit Metal-Einschlag um die Ohren. Filigran ist nicht, sondern die Jungs gehen durchgehend ohne Umschweife direkt in die Vollen. Der Sound hat ordentlich Wumms und kommt schön rau rüber, wobei mir persönlich die Drums zu clean klingen, was sich besonders im etwas penetranten Bass-Drum-Geklacker manifestiert. Der rau gebrüllte Gesang ist auf Dauer allerdings etwas gleichförmig, und am englischen „th“ muss Sänger Rüdiger auch noch üben. Außerdem mangelt es auch an Songs, an denen man wirklich hängen bleibt. Trotzdem: Die Energie der Jungs stimmt, und ihre rotzige Attitüde macht Spaß.

Menticide


Cover - Menticide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 29:42 ()
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Fight Together For…

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Kennt noch jemand die EMILS? Genau, die, von denen man immer mal wieder gehört hat, sie seien die Nachfolgeband einer gewissen Deutschpunk-Legende, weil sie ja wie SLIME rückwärts gelesen heißen. Tatsächlich ist der Bandname auch so entstanden, aber eher durch Zufall, und mehr haben die beiden Bands auch nicht miteinander zu tun, außer, dass sie beide aus Hamburg kommen, Punkrock spielen und deutsche Texte haben. Die EMILS traten aber erst Ende der 80er auf den Plan, als die erste Punkwelle schon wieder abgeflaut war und hoben sich von anderen deutschen Punk-Bands dadurch ab, dass auch Elemente aus amerikanischem Hardcore und Metal in die Musik einflossen. Die Band existierte bis 1998 und veröffentlichte mit Alben wie „Fight Together For…“, „Es Geht Uns Gut“ oder „Wer Frisst Wen“ einige Scheiben, die in der Punk-Szene mächtig Staub aufwirbelten. Teenage Rebel hat jetzt das seit Jahren vergriffene Debütalbum „Fight Together For…“ neu aufgelegt. Der rotzige Hochgeschwindigkeits-Punk ist auch heute noch gut zu hören, und auch die kämpferischen Texte haben weder ihre Wirkung noch ihre Relevanz verloren. Die Songs wurden geremastered, wodurch der Sound heutigen Hörgewohnheiten entspricht, ohne dass er jedoch seine Ecken und Kanten, seinen Dreck und seine rohe Energie verloren hätte. Als Bonus gibt es noch die fünf Tracks des ersten Demos (damals noch auf Kassette erschienen!) dazu. Abgerundet wird das Paket durch ein 28-seitiges Booklet mit Songtexten, Band-History, Fotos und anderem Material. Alte Fans, die das Teil noch nicht ihr Eigen nennt, sollten hier unbedingt zugreifen, aber gerade auch jüngere Punkrock-Anhänger sollten sich diesen Genre-Klassiker mal zu Gemüte führen.

Fight Together For…


Cover - Fight Together For… Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 59:10 ()
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Live In Kreuzberg

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JINGO DE LUNCH vermischten schon Punkrock, Hardcore und Metal, als es die Bezeichnung „Crossover“ für einen Musikstil noch gar nicht ab. 1987 in Berlin gegründet, veröffentlichte die Band um Frontfrau Yvonne Ducksworth bis 1994 fünf Alben, löste sich 1997 auf und vereinte sich 2006 wieder, ging auf Tour und veröffentliche 2007 eine Compilation alter Songs. 2010 erschien mit „Land Of The Free-ks“ dann auch wieder neues Material, das stilistisch an den altbekannten Sound anknüpft. „Live In Kreuzberg“ ist das erste Live-Album der Band und verbindet sieben Songs des letzten Studioalbums mit diversen alten Hits. Von den Alben „Underdog“ und „B.Y.E“ ist zwar kein Song enthalten, aber ansonsten hat man hier eine gelungene Mischung aus alt und neu, die bestens aufgeht. Der Sound ist roh und ungeschönt, und die Live-Energie der Band wird perfekt ins heimische Wohnzimmer transportiert. Das macht großen Spaß und beweist, dass der Sound von JINGO DE LUNCH keinesfalls den End-80ern und Früh-90ern verhaftet ist, sondern absolut zeitlos geblieben ist und immer noch bestens funktioniert.


Tracklist:

1. Land Of The Doom

2. Land Of The Free-Ks

3. Cursed Earth

4. Jingo

5. Lies

6. Spineless In Gaza

7. Mass/Acre

8. Dogs Day

9. The Job

10. Miss Demeanor

11. Did You Ever

12. Peace Of Mind

13. Street Cred Heart

14. Metherfor

15. Trouble

16. Jinxed

Live In Kreuzberg


Cover - Live In Kreuzberg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 55:38 ()
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Clash Battle Guilt Pride

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POLAR BEAR CLUB haben sich für ihren „Chasing Hamburg”-Nachfolger mit Brian McTerman (SET YOUR GOALS, THRICE, FROM AUTUMN TO ASHES) einen neuen Produzenten gesucht, der „Clash Battle Guilt Pride“ einen zu den nachdenklicher gewordenen Songs perfekt passt. Insbesondere Sänger Jimmy kommt dabei besonders gut zur Geltung, was den Fokus schnell auf seine Weiterentwicklung legt: seine Stimme ist kräftiger geworden und wird nicht mehr in klare und raue Nuancen unterteilt, sondern behält durchweg eine Stimmlage, die beides vereint. Das funktioniert schon beim endtraurigen Opener „Pawner“ sehr gut, findet aber erst bei „My Best Days“ seinen Höhepunkt. Vielleicht auch, weil der Song einer der persönlichsten der Platte zu sein scheint und Jimmy extrem viel Gefühl in die Stimme legt. POLAR BEAR CLUB wirken nicht nur bei dem Song und dem Opener nachdenklicher und leicht melancholisch, nein die gesamte Platte strahlt das aus. Es scheint, als hätte der Erfolg von „Chasing Hamburg“ und das konsequente Touren seine Spuren hinterlassen, die nicht nur positiv waren. „Clash Battle Guilt Pride“ ist dabei weder aggressiv noch weinerlich, das wäre wiederum unpassend. Nein, es ist so ehrlich wie der Vorgänger, nur eben mit anderen Untertönen. Die Platte hat Tiefgang und hält die Balance zwischen erdigem Punkrock und Pop, wenn auch der Pop-Anteil etwas abgenommen hat. „Clash Battle Guilt Pride“ ist eine saugute POLAR BEAR CLUB-Scheibe geworden, das macht jeder Durchlauf deutlicher. Die Amis haben ihre Erfahrungen zu einer emotionalen, schönen Punkrockplatte verarbeitet, die ihren Fans gefallen wird.

Clash Battle Guilt Pride


Cover - Clash Battle Guilt Pride Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:11 ()
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Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll

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„Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll“ nennt sich die neueste Compilation aus dem Hause People Like You. Das Dortmunder Label hat sich schon längst als feste Institution in Sachen Punkrock, Psychobilly, Ska und Artverwandtem etabliert, und sich diesen Albumtitel auf die Fahne zu schreiben, ist mehr als gerechtfertigt. Wer die letzten Veröffentlichungen des Labels verfolgt hat, wird einen Teil der Songs schon kennen, und auch sonst sind hier wieder einige große Namen vertreten, wie zum Beispiel die California-Punks FACE TO FACE, die (selbsternannten) Psychobilly-Könige THE METEORS, die derzeit steil abgehenden BROILERS, die Kick-Ass-Rock ´n´ Roller PETER PAN SPEEDROCK oder die Berliner Psychobilly-Urgesteine MAD SIN, die hier mit dem ungewohnt ruhigen, aber wunderbaren Country-Song „Nine Lives“ vertreten sind. Daneben gibt es aber auch Bands wie die DROPKICK-MURPHYS-Klone FLATFOOT 56 zu hören, BUSTER SHUFFLE mit Roots-Ska und die KINGS OF NUTHIN' mit ihrem rauen Rhythm ´n´ Blues-Punk. Sowohl für Vielfalt als auch für Qualität ist also gesorgt, und hier gibt es wirklich keinen Durchhänger oder Ausrutscher. Die Tracklist ist dabei so aufgebaut, dass der Bogen von Punk und Ska hin zu Country und Psychobilly geschlagen wird. Für PLU-Einsteiger wird hier ein toller Überblick über das vielseitige Schaffen des Labels geboten. Aber auch wer einige der Bands schon kennt, wird mit Sicherheit noch auf die eine oder andere Entdeckung stoßen und wird sich außerdem über einige bislang unveröffentlichte und rare Songs freuen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Scheibe zu einem Preis von unter 10 Euro verkauft wird und man angesichts der 21 Tracks nur von einem wirklich fairen Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen kann.

Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll


Cover - Dirty Home Of Riot Rock ´n´ Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 60:36 ()
Label:
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Vora City

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Mit ihrem vierten Album gehen 5BUGS ganz die DIY-Schiene und veröffentlichen es auf ihrem eigenen Label. Dafür allein gebührt ihnen Respekt. Den verdienen sie sich aber auch mit den Songs von „Vora City“, denn was 5BUGS hier an eingängigem, gut gelaunten Punkrock aufgenommen haben, macht schlicht Spaß. Klar ist die Chose mehr als nur dezent poppig, aber da es niemals anbiedernd oder zahnlos wird, was 5BUGS hier vom Stapel lassen, ist das verschmerzbar. Songs wie das direkt auf den Punkt kommende „Welcome To Vora City“ oder das punkige „Masqueraded Sympathy“ gehen gut ins Ohr und sind dabei schön knackig-punkig. Stadionrock können die Herren auch, was „Men Of Misery“ beweist. Kombiniert mit den guten, ernsthaften Texten ergeben sich so sehr interessante, intensive Songs, die ein großes Hitpotential haben und „Vora City“ zu einer lohnenden Platte für eine breite Fanschar machen. Vom Punkrocker bis zum Indie-Popper kann sich hier jeder angesprochen fühlen, der mit ehrlicher, manchmal nachdenklicher Stromgitarrenmusik was anfangen kann.

Vora City


Cover - Vora City Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:57 ()
Label:
Vertrieb:
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Dirty Work

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ALL TIME LOW aus Baltimore/USA, die es schon seit 2003 gibt, legen mit ihrem vierten Longplayer "Dirty Work" den Soundtrack des Sommers für extrem gut gelaunte Teenager vor. Musikalisch stellt sich dies als ein fröhlich, unbeschwertes und lockeres Gitarren-Pop-Punk-Album dar, dass einen an Bands wie SUM41, WEEZER oder auch mal an eine der vielen Britpop-Bands erinnert. Viele Melodien und sehr harmonischer, stets im Vordergrund stehender Gesang sind hierzu die geeignete Mischung. Das Bandcover und das Booklet erinnern mit ihren Bildern demzufolge auch an einen Abschlussball, bei dem eine Meute Halbstarker, auf einen Beischlaf hoffende Schulabgänger, mal richtig krachen lassen wollen. Musikalisch lassen die vier Jungs nichts anbrennen: Die Scheibe ist sauber produziert, die Songs sind eingängig und versprühen das Feeling, was die Band schon durch die Bilder assoziiert. Es geht um Party, Mädels und Abfeiern. Hervorheben muss man den für die Musik typische und aalglatte Gesang des 23jährigen Sängers Alex Gaskarth. Herausgreifen will ich den Track "Under A Paper Moon", der einen gelungen Songaufbau hat und mächtig Gas gibt. Ein echtes Highlight auf dem Album, das ich noch öfter hören werde. Vorwerfen kann man der Combo, dass die Songs alle etwas eingäng sind und man sich doch beim zehnten oder elften Track fragt, ob da noch was Neues kommt. Vielleicht wäre es besser gewesen, statt der 54minütigen Scheibe sich nur auf die besten zehn Songs zu beschränken und eine kleinere Auswahl zu präsentieren. Es verbleibt trotzdem ein sehr gelungenes lockeres Album, das Fans der Musikrichtung auf jeden Fall einmal anchecken sollten.

Dirty Work


Cover - Dirty Work Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 54:48 ()
Label:
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