Review:

Got The Noise

()

Nichts grundsätzlich neues gibt von der DONOTS Front zu vermelden, denn nach der für meinen Geschmack doch höchsten relativ durchschnittlichen ersten Single "We Got The Noise" kommt nun das (fast) gleichnamige Album hinterher, wobei auch hier auf altbewährte Soundstrickmuster gesetzt wird. Apropos .. leider lag mir für dieses Review, wohl aus "Kopierschutzgründen" nur eine altehrwürdige Musikkassette mit 10 ungemasterten (!) Songs (auf der CD werden sogar 13 Titel drauf sein) vor, weshalb ich über die klanglichen Qualitäten absolut nichts sagen kann. Wie gehabt auch auf Album Nummero vier bietet der Fünfer sein schon gewohnte chartskompatible Rockkost mit diesem typische relativ glatt polierten Partypunk in poplastiger Ausprägung, große Variationen sind eher minimal. Der große Hammersong ist, wie auch schon auf dem Vorgängeralbum, leider wieder nicht enthalten, obwohl das schmissige "It’s Over" oder "Jerk Parade" gar nicht soo schlecht ausgefallen sind und allemal besser daherkommen als die erste Single. Nach der zurecht sehr erfolgreichen Cover EP "We’re Not Gonna Take It" (kommt übrigends im Liveprogramm immer spitzenmäßig rüber!) treten die DONOTS kompositorisch schon ein wenig auf der Stelle und haben es (noch) nicht geschafft das Debütalbum zu toppen und einen Song mit den Qualitäten von "What Ever Happened to The 80’s" sucht man auch diesmal vergeblich. Klar, die knappen drei Minuten Tracks sind mit den vielen Aahs und Ohhs sowie dem obligatorischen Mitgrölcharakter nie wirklich schlecht geraten aber insgesamt nur Durchschnitt und halt irgendwie nicht so prickelnd. Eine gewisse Gleichförmigkeit, was die Machart betrifft ist daher als klarer Kritikpunkt für "Got The Noise" festzuhalten, die Ausnahme bildet vielleicht das etwas melancholische "Simple". Bei dem schnellen "Knowledge" gibt’s dann sogar mal ein richtig geiles Gitarrensolo zu hören, was ja ansonsten eher nicht so häufig bei den Münsteranern zu finden ist. Zukünftig sollten die DONOTS vielleicht doch etwas stärker u.a. auch solche Stilmittel einsetzen, dann kommt man auch wieder etwas weg vom negativen "Kinderpunk" Image und könnte sich punktueller in die erwachsenere "Rotzrock" Richtung weiterentwickeln?! Die Scheibe dürfte, wer hätte es geahnt, am besten natürlich bei einer rasanten Autofahrt bei offenen Faltdach zünden. Für die mittlwerweile recht zahlreiche Fangemeinde dürften meine Einwände auch sowieso eher unerheblich sein, da der Spaßfaktor insgesamt doch paßt und die Jungs zugegebener Maßen (bisher) immer noch eine bessere Liveband sind, als der Output auf ihren regulären (letzten) Alben.

Got The Noise


Cover - Got The Noise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Worst Enemy

()

GO BETTY GO sind die etwas andere Girl-Group: Die vier jungen - und nebenbei gesagt verdammt süßen - Mädels aus L.A. spielen nämlich lupenreinen Punkrock. So gehört auf der vorliegenden Debüt-EP "Worst Enemy", die soeben erschienen ist, nachdem die Band 3 Jahre lang die Bühnen kalifornischer Clubs unsicher gemacht hat und u. a. im letzten Jahr auch auf dem kalifornischen Teil der Vans Warped Tour gespielt hat. Die fünf Tracks der EP sind allesamt großartig. Dass ein Teil der Band südamerikanischer Abstammung ist, hört man der Musik bis auf einen Text in Spanisch nicht an (zum Glück!), stattdessen gibt es einfach gehaltenen, eben klassischen und straighten Punkrock mit Pop-Anteilen, die sich vor allem in den melodiösen, hymnenartigen Refrains zeigen. Sängerin Nicolette hat auch wirklich eine tolle Stimme, die einerseits sehr klar ist, aber gleichzeitig schön punkig-trotzig-rotzig rüberkommt. Die Produktion von Joe Sib (u. a. Manager der MIGHTY MIGHTY BOSSTONES) tut ihr übriges, um den Hörgenuss zu maximieren. Besonders der dreckige Gitarrensound macht die Platte unwiderstehlich. Das erste Album von GO BETTY GO soll Ende diesen Jahres erscheinen - und schon jetzt kann ich´s kaum noch erwarten. Mehr davon!

Worst Enemy


Cover - Worst Enemy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 16:54 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Psychopunch

Band anzeigen
InterviewIn einigen Tagen wird euer neues Album "Smashed On Arrival” veröffentlicht. Wie steht’s bei euch? Habt ihr schon ein paar Reaktionen auf das Album?


JM: Yeah, das Gefühl ist großartig. Wir können es kaum erwarten bis das neue Album raus ist! Wir haben ein paar wirklich gute Kritiken für "Smashed On Arrival” bekommen. Nr.6 im Rock Hards Soundcheck; Nr.3 im Metal Hearts Soundcheck. Und auch sehr gute Reviews im Visions, Heavy oder was, Stalker und so weiter …. Wir haben auch ein Video für "Nothing Ever Dies” aufgenommen. Yeah, alles ist großartig im Moment!


Hattet ihr Probleme beim Schreiben, Aufnehmen oder der Songauswahl für "Smashed On Arrival"?


JM: Na ja, die Hauptprobleme hatten wir beim Abmischen der Scheibe. Es brauchte vier verschiedene "Mixes" bevor jeder mit dem Sound zufrieden war. Die Auswahl der Songs für das Album war echt hart. Wir hatten so viele Songs zur Auswahl, aber am Ende sind wir überzeugt, dass die Songs welche wir aufgenommen haben die Besten für das Album sind. Wir haben das Album in gerade sieben Tagen aufgenommen, aber wir arbeiteten dann wieder Tag und Nacht um das beste Album zu machen.


Was sind eure Erwartungen bezüglich "Smashed On Arrival"?


JM/Joey: Wir stecken sehr viel Hoffnung in "Smashed On Arrival", weil wir denken es ist das beste Album welches wir bisher aufgenommen haben und die Reaktion überwältigen uns geradezu. Und wir sind auch sehr guter Hoffnung, dass die Fans das Album lieben werden - beide - alte und neue Fans. Auch sind wir guter Dinge mit unserem Label Silverdust; die Zusammenarbeit ist da verdammt gut.


Habt ihr irgendwelche Favoriten auf dem neuen Album?


JM: Nein! Wir fühlen, dass das Album voll ist von großartigen Songs und so wechselt es von Tag zu Tag was wir als den besten Song empfinden.


Wie würdet ihr die Songs von "Smashed On Arrival" im Vergleich zu den bisherigen Veröffentlichungen von PSYCHOPUNCH einordnen?


Joey: Fuck me,but I don´t know! Ich denke wir sind zu nah an den Songs dran. Wir überlassen es den anderen sich ihre eigene Meinung darüber zu bilden. Alles was wir sagen können ist, dass es die besten Songs sind, welche wir bisher geschrieben haben.


Ihr habt das Label gewechselt, von White Jazz Records zu Silverdust. Hattet ihr bestimmte Gründe für diese Entscheidung?


JM/Joey: Na ja, wir fühlten das es Zeit war weiterzuziehen, irgendetwas zu tun. Sozusagen einen neuen Weg finden. Was wir meinen ist: wir veröffentlichten vier Alben auf White Jazz Records und alle Leute welche wir dort kannten haben das Label mittlerweile verlassen, so war es halt Zeit zu gehen. Wir hatten Angebote von drei verschiedenen Labels, aber wir entschieden recht schnell zu Silverdust Records zu gehen. Es war nicht so schwer das so zu entscheiden seit wir viel mit Achim (Silverdust) gesprochen haben und es ergab sich recht schnell das wie feststellten, das wir gleicher Meinung waren wie die Dinge zu laufen haben. Soweit ist alles verdammt gut gelaufen und wir haben keinen Zweifel das es so weitergehen wird - das sieht nach einer guten Zusammenarbeit aus. Wir haben das Gefühl mit Silverdust beim richtige Label unterschrieben zu haben.


Aber eine konstante gibt es. Ihr habt wieder mit Tomas Skogsberg gearbeitet. Ist das der beste Produzent für Psychopunch?


JM/Joey: Ich weis nicht wirklich, ob es der Beste für uns ist, aber wir arbeiten gut zusammen. Es ist wirklich einfach, da er unsere Musik mag und wir mögen was er tut. So arbeiten wir verdammt gut zusammen und das Resultat ist absolut super. Man kann sagen das wir wirklich gute Freunde sind und als Einheit arbeiten.


Meiner Meinung nach schielen Bands wie die Hellacopters oder die Backyard Babies nach den Charts und glätteten ihren Sound in der Vergangenheit ein wenig. Ist das auch eine Option für Psychopunch?


JM: Das ist schwer zu sagen weil wir versuchen den besten Sound für die Songs welche wir schreiben zu kreieren, wir versuchen den richtigen Sound zu treffen um es so klingen zu lassen wie wir es möchten. Wenn es also "Radiofreundlich" klingt, na ja, schätze das sollen andere entscheiden. Aber wir tun so was nicht mit Absicht.


Eure Art von Musik ist zur Zeit recht beliebt. Denkt ihr, dass ist nur ein Trend oder gibt es ein Chance diese Musikrichtung in den Charts zu etablieren?


JM/Joey: Wir denken nicht, dass es eine Trend ist. Diese Art von Musik gibt es schon seit Jahren und sie wird es weiter geben. Vielleicht liegt es daran, dass mehr Leute herausgefunden haben, dass diese Art von Musik wirklich gut ist und dann ist es völlig normal das die Verkaufzahlen steigen und man sich in den Charts wiederfindet. Und außerdem ist es uns egal. Man hört es einfach öfters.


Das Bandlogo und besonders das Artwork ist ja ein Markenzeichen von Psychopunch. Habt ihr da eine Kooperation mit einem Künstler?


Joey: Das Bandlogo wurde von Jocke Örndalen entworfen und enthält auch ein paar Ideen von uns. Das Coverartwork der ersten vier Alben wurde von Henrik Walse gemacht, der hat auch manches für die Hellacopters gemacht. Wir haben wirklich gut mit Henrik zusammengearbeitet und wir gaben ihm einige Ideen in welche Richtung wir das Cover wollten und er setzte das echt großartig um. Für "Smashed On Arrival” arbeiteten wir mit Timo Würz zusammen und wir sind mit dem Cover wirklich zufrieden. Es ist ein bisschen von dem "old style" welchen wir hatten, aber es wurde ein wenig aufgefrischt. Wir denken es ist echt wichtig ein passendes Cover für das Album zu haben. Das ist der Grund warum wir immer hart arbeiten um ein wirklich cooles Cover zu bekommen. Wir haben ja auch schon immer ein gutes, passendes Logo gehabt.


Ihr werdet einige Festivals diesen Sommer spielen, richtig? Welche Festival spielt ihr in Deutschland


JM: Letzten Sommer spielten wir in Wacken und auf dem Summer Breeze. Diesen Sommer haben wir die Betätigung für das Summer Breeze und das Earthshaker Festival in Deutschland und Badia Rocks Festival in Italien. Hoffentlich werden in den nächsten paar Wochen noch 2-3 Festivals mehr bestätigt.


Habt ihr Pläne für eine richtige Tour oder etwas zusammen mit einer anderen Band?


JM: Wir planen im herbst zu touren, wann genau ist aber noch nicht entschieden. Aber wir hoffen wir wissen in ein paar Wochen mehr. Ob wir eine Headlinertour spielen oder zusammen mit einer anderen Band, nun wer weis! Lass uns sehen was passiert wenn wir mit den Planungen für die Tour beginnen.


OK, ein paar Fragen über Psychopunch selbst. Kannst du mal einen kurzen Abriss über die Bandhistorie geben?


JM: Als Band begannen wir 1998 und die Bandmitglieder haben in verschiedenen Punk, "Dirty Rock’n’Roll" und Death Metal Bands gespielt. Wir haben vier Alben für White Jazz Records veröffentlicht, split 7”,7” und split 10” sowie Compilations für verschiedene Labels und jetzt ist es die Zeit wo unser erstes Album "Smashed On Arrival” für Silverdust Records veröffentlicht wird. Wir haben ein paar Europatourneen gespielt und spielten mit Bands wie The Nomads, The Hives, Gluecifer, Puffball, Peepshows und so weiter.


Welche anderen Bands oder CDs hört ihr im Moment? Mehr aktuelles Zeugs oder eher Bands aus den 90er, 80er und 70er Jahre?


Psychopunch: Im Moment sind es die Supersuckers, Wildhearts, Clutch, Hawkwind, Dimmu Borgir etc. etc. Halt eine Mischung aus alten und neuem Stoff.


Welche Bands hatten denn den größten Einfluss auf Psychopunch und die Bandmitglieder?


JM/Joey: Naja, schätze das ist schwer zu beantworten. Aber einige der Bands dürften wohl die Ramones, Motörhead, Social Distortion, Iggy and the Stooges sein. Zu viele um alle zu nennen.


Metal Inside ist eine Internetseite. Euer Internetauftritt ist wirklich sehr gut gemacht - habt ihr da selbst was dran gemacht?


JM: Danke mal! Wir haben einen Webmaster welcher sich um unsere Seite kümmert, aber wir waren am Layout beteiligt und wir gaben ihm einige Ideen wie unsere Seite aussehen sollte. Wir versuchen das jeweilige Layout an das aktuelle Album anzupassen. Denke es ist echt cool wenn die Website in den Farben des Albums-Artworks gestaltet wird.


OK, zum Schluss ein paar Worte an die Fans in Deutschland.


JM/Joey: Thanks for supporting us and we hope to see you all the next time we come to Germany!

Interview:

U.S. Roughnecks

Band anzeigen
InterviewIm April habt Ihr die Punks Vs Psychos-Tour mit TIGER ARMY und einigen anderen Bands begonnen. Wie war´s bis jetzt?


Mikey: Es war eine neue Erfahrung für uns, da wir nie wirklich draußen waren und normalerweise nur lokale Shows spielen. Die anderen Bands wie THE DISASTERS und THE BUSINESS waren verdammt gut drauf.


Mike G.: Es hat tierisch Spaß gemacht, jede Nacht mit den DISASTERS und THE BUSINESS abzuhängen.


Eure Platte "Twenty Bucks And Two Black Eyes" klingt sehr direkt und rau und als ob sie in sehr kurzer Zeit aufgenommen worden wäre. War das so oder hat es im Gegenteil sehr lange gedauert, diesen dreckigen Street-Sound hinzubekommen?


Mike G.: Wir haben das in ein paar Tagen hier in der Stadt durchgezogen. Wir sind da einfach reingegangen und haben das auf unsere Art gemacht - niemand anders war da. Ich denke, so ist das einfach ehrlicher. Einfach direkt auf den Punkt. Kein Schnickschnack.


Eure Platte ist bei Tim Armstrongs Label Hellcat erschienen. Man konnte lesen, dass Ihr ihm einfach Euer Demo geschickt habt, um ihn zu fragen, welches Label zu Euch passen würde und er direkt entschied, eine Platte von Euch auf seinem Label herauszubringen. War das wirklich so einfach?


Mikey: Naja, das ist eine ziemlich verrückte Geschichte, denn eigentlich zielten wir mit einer Wasserpistole auf ihn, die mit Barbecue-Soße gefüllt war, und zwangen ihn, sich unseren Kram anzuhören, bis er sagte: "This shit is real cool and shit!". Dann machten wir alle zusammen ein Barbecue, was damit endete, dass wir ihm seinen Kopf rasierten. Hahaha!


Mike G.: Nein, im Ernst, Tim ist cool. Er war einer der wenigen Motherfucker, die genug an uns glaubten, um uns rauszubringen.


Welche Bands haben Euch hauptsächlich beeinflusst?


Mikey: Unsere Einflüsse erstrecken sich über ein weites Spektrum an Bands, auch wenn man sie bei uns nicht unbedingt heraushört. Ich habe viele Songs gehört, die mich später inspiriert haben, über bestimmte Themen zu schreiben, wie die alten Stücke von LAST RESORT, SHEER TERROR, KRAUT und THIN LIZZY, um nur ein paar zu nennen.


Man hört bei Eurer Musik auch einen deutlichen Rock ´n Roll-Einschlag heraus...


Mike G.: Rock ´n Roll ist unser Leben, zusammen Musik machen, Spaß haben. Wir sind eine Rock ´n Roll-Band.


Mikey: Rock ´n Roll ist alles, was zählt.


Seht Ihr Euch denn mehr als eine Punkrock- oder eine Hardcore-Band?


Mike G.: Punkrock, Hardcore, das ist alles dasselbe für uns. Wir nennen unsere Musik gerne "short haired rock ´n roll". Das kannst Du nehmen, wie Du willst.


Zur Zeit sind verschiedene Arten von Hardcore wie Metal- und Emocore ziemlich "in". Was denkt Ihr über die Entwicklungen im mordernen Hardcore?


Mikey: Zur Zeit gibt es alle möglichen verschiedenen Arten von Hardcore. Auf dieses Emo-Crossover gebe ich einen Scheiß. Ich habe Homies, die mehr Metal-style Shit haben, wie PUNISHMENT FROM PHILLY oder die SACTO HOODS. MANOWAR kills.


Mike G.: Emo habe ich noch nie gemocht. Diesen Metal Crossover gibt es ja schon seit den frühen 80ern. Ich erinnere mich, dass ich diesen Scheiß als Kid gehört habe. Dorthin, wo ich aufgewachsen bin (San Antonio), kamen in den späten 80ern und frühen 90ern nur Metal-Bands, um Konzerte zu spielen. Ich habe Metal immer gemocht. MANOWAR is too much metal for one hand.


Besonders viele Kids scheinen diese neuen Stilrichtungen zu mögen. Ist es heutzutage schwieriger für eine authentische Hardcore-Band, akzeptiert zu werden?


Mikey: Die Leute hören sich ganz einfach das an, was sie wollen. Es kommt immer darauf an, was man in diesem Augenblick gerade fühlt. Wenn jemand unsere Musik nicht akzeptiert, ist das sein Pech.


Viele Eurer Texte handeln von Straßenkämpfen, Ärger mit der Polizei usw. Aber Ihr habt z. T. auch sehr optimistische Texte. Seht Ihr die Zukunft eher negativ oder positiv?


Mikey: Die Zukunft ist ungewiss und das Ende ist immer nah. Aber die Zukunft ist auch so hell, dass Kemal (der zweite Gitarrist - jan) eine Sonnenbrille tragen muss!


Auf dem Cover des Kanada-Imports von "Twenty Bucks And Two Black Eyes" heißt Ihr nur ROUGHNECKS und nicht U.S. ROUGHNECKS. Was hat das für einen Grund?


Mikey: Der Name ROUGHNECKS wurde in letzter Minute aus rechtlichen Gründen geändert. Also haben sie in Kanada die Original-Platten. Cool für sie!


Euer Bassist Big Jay Bastard hat auch noch eine andere Band: LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS. Gibt es da keine zeitlichen Probleme?


Mike G.: Meistens nicht. Wenn er mit er anderen Band unterwegs ist, spielt Kevin Wickersham von ORIGINAL SWINGIN UTTERS als Ersatz bei uns.




Mikey: Das sind die besten Erfahrungen. Besonders, wenn Du zerrissen wirst. Haha... Das ist alles, was zählt.


Wird man Euch auch in Deutschland live sehen können?


Mike G.: Wir versuchen zur Zeit, das irgendwie an den Start zu bekommen. Wir wollen wirklich unbedingt in Europa touren! Hoffentlich bald - und viel.


Mikey: Sobald wir kommen können. Seid bereit für den ROUGHNECK-Tornado, der für einen Gig in Eure Nähe kommt. Oi!

Review:

6 Years, 6 Feet Under The Influence

()

Der zungenbrecherische Bandname erklärt sich folgendermaßen: Sänger Wednesday 13 hat eine komplett neue Band zur Seite stehen, wobei die alten Mitglieder der FRANKENSTEIN DRAG QUEENS jetzt unter dem Namen GRAVEYARD BOULEVARD rocken. Ein weiterer Grund dafür, das WEDNESDAY 13´s vor die FRANKENSTEIN DRAG QUEENS zu packen, war sicherlich auch, dass Wednesday 13 zusammen mit SLIPKNOT-Drummer Joey Jordison bei den MURDERDOLLS tätig ist (die - um das Verwirrspiel komplett zu machen - wiederum alte DRAG QUEEN-Songs spielen) und sein Name sehr wahrscheinlich mehr Leuten ein Begriff ist, als der Name seiner alten Band. Das geht aber vor allem deswegen in Ordnung, weil Wednesday 13 sowieso schon immer alle Stücke alleine geschrieben hat. "6 Years, 6 Feet Under The Influence" ist allerdings kein wirklich neues Album, sondern eher eine Best-Of-Platte, da es Neuaufnahmen alter DRAG QUEENS-Songs sowie einige bislang unveröffentlichte Stücke enthält. Ansonsten gibt´s hier aber nichts zu meckern - die Platte rockt von Anfang bis Ende. Die Songs sind vielseitig und reichen von schnellen Punkrock-Nummern, über schleppende, leicht Metal-beeinflusste Stücke bis hin zu fast schon klassischem Rock ´n Roll. Pate standen hier wohl sowohl die RAMONES und die MISFITS als auch Alice Cooper. Die Texte sind fast komplett im typischen Comic/B-Movie-Horror-Stil gehalten und zeugen von einer gehörigen Portion schwarzen Humors. Großartig z. B. der Titel "Your Mother Sucks Cocks In Hell", mit dem Wednesday 13 dem Film "The Exorcist" huldigt. Die Produktion ist ebenfalls sehr gelungen, da der Sound gleichermaßen klar wie dreckig rüberkommt. Insgesamt macht das Album ganz einfach großen Spaß und ist ein absolutes Muss für Horror-Punkrock-Fans und DRAG QUEENS-Einsteiger.

6 Years, 6 Feet Under The Influence


Cover - 6 Years, 6 Feet Under The Influence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 46:1 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hi-Balls Are Rolling!

()

Beim Dortmunder Label People Like You liegt man eigentlich nie wirklich verkehrt: Genau wie bei Hellcat oder Epitaph erscheinen hier fast ausschließlich Platten, auf deren Qualität man sich verlassen kann. So auch bei der Compilation "Hi-Balls Are Rolling!" von ADAM WEST. Die aus Washington D.C. stammende Band (benannt nach dem Schauspieler Adam West, der in den 60ern den Batman in der gleichnamigen Serie spielte) ist gewissermaßen ein Phänomen, denn sie spielt einen Stil, den man sonst eher von skandinavischen Rockbands wie GLUECIFER und den HELLACOPTERS kennt: eine Mischung aus 60s und 70s Garagen-Punk und klassischem Rock, beeinflusst von Bands wie AD/CD, BLACK SABBATH, MOTÖRHEAD oder den MISFITS. Dass nach fünf Studio-Alben eine Compilation erscheint, obwohl es bereits vor zwei Jahren eine gab, macht im Falle ADAM WEST durchaus Sinn. Seit 1993 hat die Band nämlich an die 25 Singles, eine EP und über 20 Sampler-Beiträge veröffentlicht, die nicht auf den regulären Alben zu finden und dazu noch bei verschiedenen Labels erschienen sind, so dass den Fans hier jede Menge Raritäten geboten werden, u. a. auch Cover-Versionen wie AC/DS´s "Sin City" und "Psychotherapy" von den RAMONES. Die Platte ist dann auch wirklich die volle Breitseite: Energiegeladener Punk ´n Roll mit durchgetretenem Gaspedal. Schnörkellos und gradlinig und rocken die Jungs dermaßen dreckig ab, dass man einfach nicht ruhig sitzenbleiben kann. Ihren nordeuropäischen Kollegen stehen ADAM WEST dabei in keiner Weise nach...

Hi-Balls Are Rolling!


Cover - Hi-Balls Are Rolling! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 56:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tooth For Tooth

()

DRITTE WAHL sind in meinem Plattenregal schon lange die erste oder zweite Wahl (DIE ÄRZTE klammern wir hier mal aus, die spielen in einer andere Liga), wenn es um Deutschpunk geht. Zumindest die End-Neunziger-Alben "Strahlen" und "Nimm 3" sind unübertroffen, was direkte, politische und vor allem unpeinliche deutsche Songs angeht. Text und Message schienen den Rostockern in der Vergangenheit immer sehr wichtig zu sein - und so überraschen Gunnar, Krel und Busch´n zu ihrem verspäteten 15. Jubiläum mit dem englischen Album "Tooth For Tooth". Die Songs auf diesem Album werden jedem DRITTE WAHL-Fan seltsam bekannt vorkommen... Richtig, DRITTE WAHL legen ihre alten Gassenhauer der Muttersprache des Punk in den Mund. Das wirkt angenehm räudig und bringt diese kurzweilige Musikrichtung zurück zu ihren Wurzeln, streckenweise hört sich der Krempel tatsächlich an wie London Camden Mitte der Siebziger. Hätte ja auch schiefgehen können, es gibt genug Beispiele, wo das Experiment ziemlich verkrampft als "Deutschpunk auf Englisch" wirkt. Mit "Greif ein", "Militär", "Hash", "Auge um Auge" und dem unvermeidlichen "So wie ihr seid" sind fünf Songs dabei, die ursprünglich auf der "Nimm 3" vertreten waren, von "Halt mich fest" wurden der Titelsong, "Brot und Spiele" und "Dummheit kann man nicht verbieten" übersetzt, Strahlen steuert "Irgendwann" bei und von der uralten "Auge um Auge" gibt´s "Mach die Augen auf".
Mit "Progress" wurde der erste neue Song seit langem gleich in Englisch geschrieben. Eine schöne Cover-Version (auf deutsch!) der VIBRATORS macht die Scheibe rund. DRITTE WAHL veröffentlichen dieses Album wieder selbst und sparen dabei weder Kosten noch Mühen - die CD erscheint als Digipack und wird auf Midpreis an den Handel weitergegeben, das Vinyl gibt es als Album.

Tooth For Tooth


Cover - Tooth For Tooth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Boxer

()

Nach diversen Demos und einer EP erscheint jetzt mit "Boxer" das Debüt der Schleswiger THE ED RANDOM BAND. Zu hören gibt es eine Mischung aus Streetpunk und klassischem 77er Punkrock, z. T. mit einigen Schweden-Punkrock- und Psychobilly-Anleihen. Letztere könnten theoretisch gesehen dadurch unterstützt werden, dass die Band einen Kontrabassisten mit an Bord hat, das Problem ist aber, dass man ihn leider so gut wie gar nie hört. Lediglich bei der Rockabilly-lastigen Nummer "The Steps Of Descent" kommt er wirklich zur Geltung. Der Gesamt-Sound geht auf jeden Fall OK: Dreckige Gitarren treffen auf rotzig-rauen Gesang und die üblichen Gröl-Refrains. Die Songs selbst sind allerdings nicht wirklich originell, da sich hauptsächlich an den großen Vorbildern aus dem jeweiligen Stil orientiert wird, so dass man passagenweise RANCID, SOCIAL DISTORTION, GLUECIFER oder die BONES heraushören kann. Ein paar Stücke sind auch ganz einfach langweilig und gehen irgendwie gar nicht nach vorne. Der Rest ist aber auch nicht wirklich schlecht, da die Jungs an sich ordentlich rocken können - zu hören z. B. bei "The Guy Who´s Known As Ed". Die Platte muss man wohl nicht haben, macht aber durchaus Spaß.

Boxer


Cover - Boxer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 40:5 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Empire Strikes First

()

Mit "The Process of Belief" von 2002 knüpften BAD RELIGION nach einer Tiefphase wieder an die Qualitäten vergangener Tage an, was wohl auch an der Rückkehr von Gitarrist Brett Gurewitz gelegen hat, der bis 1994 zusammen mit Sänger Greg Graffin hauptverantwortlich für das Songwriting war. Und das neue Album setzt noch einen drauf! Natürlich haben sich die Kalifornier musikalisch nicht sonderlich verändert - das erwartet und will vermutlich auch niemand von ihnen - aber trotzdem ist "The Empire Strikes First" die wohl vielseitigste Platte der Band. Nach dem Intro geht es mit "Sinister Rouge" direkt tierisch ab, und der größte Teil der Songs sind dann auch die typischen melodischen Highspeed-Punkrock-Nummern mit mehrstimmigen Background-Vocals. Zwischendurch wird aber immer mal wieder das Tempo rausgenommen, wie z. B. bei dem Titeltrack oder dem wunderschönen "To Another Abyss". An einigen Stellen kann man sogar Einflüsse von klassischen 77er Punkrock-Bands wie THE CLASH oder RANCID heraushören, wie in "Los Angeles Is Burning" oder "Let Them Eat War". Die Produktion ist 1a, die Gitarren rocken fett wie nie zuvor - was natürlich bei mittlerweile drei Gitarristen auch so sein sollte. Textlich geht es wie immer gegen alles und jeden: die Regierung, die Mächtigen, die Kirchen etc. Lästerer reden gerne davon, dass BAD RELIGION eigentlich nur ein Stück geschrieben hätten, und sie werden wohl auch durch "The Empire Strikes First" nicht verstummen. Aber die Platte geht einfach höllisch nach vorne und enthält Ohrwurm-Hymnen ohne Ende. So viel Energie hat man bei BAD RELIGION seit der ´90er "Against The Grain" nicht mehr gehört!

The Empire Strikes First


Cover - The Empire Strikes First Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 39:47 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Rantanplan

Band anzeigen
InterviewIhr habt ja jetzt schon ein paar Konzert gespielt, nämlich in Köln, Münster und Berlin. Wie wars´s bisher?


Torben: Die Stimmung war super! Hätten natürlich mehr Leute sein können, das ist ja meistens so... War auch sehr kurzfristig geplant, aber von der Stimmung her war´s super, sowohl im Publikum als auch in der Band.


Ihr habt ja auch schon Stücke von der neuen Platte "Junger Mann Zum Mitreisen Gesucht" gespielt, die zum Zeitpunkt der Konzerte noch gar nicht erschienen war. Wie sind die angekommen?


Torben: So was wie den Opener der neuen Scheibe haben wir nicht gespielt, denn der ist richtig hart, und wenn man den nicht kennt, ist das besonders live schwierig. Wir haben fünf, sechs, sieben neue Stücke gespielt, und die kamen alle sehr gut an. Ist ja auch recht tanzbares Material dabei.


Peso: Ist auch immer spannend, dann zum ersten Mal die Stücke zu spielen und zu sehen, wie die Leute reagieren. Schockt natürlich zu sehen, wie das neue Material ankommt.


Seit Eurem letzten regulären Album sind ja jetzt immerhin drei Jahre vergangen. Was sind die Gründe dafür?


Peso: Das ist schone ne relativ lange Zeit. Man muss aber dazu sagen, dass wir in der Zwischenzeit auch veröffentlicht haben. Ohne Label und auf eigene Kappe haben wir im letzten Jahr die "Tresenthesen"-EP rausgebracht, und für eine EP ist das eine ziemlich große Produktion geworden. Wir sind also nicht untätig gewesen. Dazu kamen dann noch das ein oder andere Hindernis.


Torben: Wir hätten sie schon gerne letzten Sommer draußen gesehen, aber wir haben halt auch lange ein Label gesucht, was wir nicht gefunden haben, und mussten das dann alles selbst aus dem Boden stampfen. Und das hat natürlich so seine Verzögerung mit sich gebracht.


Seid Ihr glücklich mit dem eigenen Label? Immerhin könnt Ihr jetzt machen, was Ihr wollt...


Torben: Das war überhaupt nicht unser Wunsch. Natürlich können wir machen, was wir wollen, wir wollten aber ein Label finden, bei dem wir auch machen können, was wir wollen, das uns aber die Aufnahmekosten bezahlt. Das hat leider nicht ganz hingehauen. Der Markt ist ja zur Zeit komisch im Wandel, was Platten und CDs angeht. Junge Leute gehen lieber auf MP3s über - das ist ne schwierige Zeit. Wir sind alle berufstätig oder studieren oder so was und haben genug zu tun. Wir wollen eigentlich nur Musik machen, und nicht auch noch das Business drumherum. Es hat sich jetzt ergeben, dass wir uns damit beschäftigen müssen, das ist jetzt halt so, das war aber nicht die angedachte Wunschvorstellung.


Auf der neuen Platte sind neben einigen typischen RANTANPLAN-Songs auch Stücke zu hören, die eher in die Richtung Singer/Songwriter oder sogar Hamburger Schule/SPORTFREUNDE STILLER gehen. Wolltet Ihr Euch bewusst verändern?


Torben: Wir wollten nicht die gleiche Scheibe zwei Mal hintereinander aufnehmen. Man ist in seinem Leben immer wieder anderen Einflüssen ausgesetzt, und das spiegelt sich in der Musik wider. Und wir versuchen schon ewig, uns offen zu halten, immer neue Aspekte reinzubringen. Auf der "Tresenthesen"-EP haben wir den Spagat bis hin zu einer Disco- und einer Country-Nummer geschafft. So was fehlt auf dem neuen Album, aber wir behalten uns immer vor, solche Joker ausspielen zu dürfen, um stilistisch eine ganz große Bandbreite zu bedienen. Manchmal hat man die Idee, einen Metal-Song zu machen und manchmal hat man die Idee, eine Pop-Schnulze zu machen, und wir versuchen, alles unter einen Hut zu bringen. Deswegen bewundere ich die ÄRZTE, die diesen musikalischen Spagat absolut ausleben dürfen, und das behalten wir uns auch vor.


Ihr habt Euch ja auch insgesamt über die Jahre etwas verändert. Zuerst wart Ihr eindeutig Punkrock-lastig, dann kam immer mehr Ska dazu und auf SAMBA sind sogar zwei Reggae-Songs...


Torben: Also ich finde, dass wir auf unserem neuen Album - Peso ist da auch ein bißchen schuld dran - die härtesten Nummern drauf haben: "Fieber" und "Susi´s Mutti". So harte Stücke haben wir eigentlich noch nie gemacht. Ich finde, das ist irgendwie schon Skate-Core. Und ich finde auch so Sachen wie "120" extrem punkrockig. Aber natürlich sind wir auf einigen Stücken auch noch ruhiger geworden. Auf diesem Album ist das Softeste und das Härteste vereint.


Peso: Man kann eigentlich nicht sagen, dass es mit dem Album eine neue Stoßrichtung gibt, da ist nichts abgeklärt worden und so was haben wir auch nicht vorgehabt. Sondern die gesamte Bandbreite ist einfach größer geworden.


Eure Texte sind sehr anspruchsvoll und z. T. auch sehr poetisch. Wollt Ihr Euch damit bewusst von anderen Ska-Punk-Bands absetzen, deren Texte oft sehr oberflächlich sind?


Torben: Musik mit oberflächlichen Texten höre ich mir eigentlich gar nicht an. Meistens sind Texte ja englischsprachig, und wenn man das übersetzt, stehen einem oft die Haare zu Berge. Ich verstehe da oft ganz andere Sachen und bin dann enttäuscht, wenn ich die Texte im Booklet nachlese. Wir haben auf jeden Fall den Anspruch, Texte zu schreiben, die etwas transportieren, eine Message oder unsere Art von Humor und unsere Art von Traurigkeit, das steckt da alles drin. Unsere Texte sind sehr persönlich bis sehr politisch behaftet. Und mein Anspruch an mich ist auch, Texte zu schreiben, mit denen sich die Leute beschäftigen können. Dieses "Hallo, guten Tach und Tschüss - fertig, aus die Maus" ist nicht mein Stil.


Steht bei Euch also die Message im Vordergrund oder seht Ihr Euch auch als Party-Band?


Torben: Party-Band ist ein ganz haariger Begriff! Ich sehe uns natürlich als Party-Band, denn wir machen ja auch Party - beim Spielen, nach dem Spielen, vor dem Spielen... Das ist unsere ursprüngliche Motivation gewesen: Wir lagen damals am Strand und wollten unsere eigene Strand-Musik machen, für diese Parties, die wir lieben und so oft machen, wie es irgendwie geht. Und insofern sind wir eine Party-Band. Aber in der Musikszene ist Party-Band ja eigentlich ein Schimpfwort. Es gibt gute Party-Bands, die auch Anspruch transportieren, aber es gibt auch Hunderttausende von schrotten Sauf-Punk-Scheiß-Bands - damit wollen wir gar nichts zu tun haben. Aber Spaß ist das erste Motiv des Ganzen. Und unseren Zorn darüber, wie dieser Stern geartet ist, auszudrücken. Aber wir feiern trotzdem, auch wenn wir wissen, dieser Planet stirbt irgendwann, weil er die Krankheit Mensch hat. Wir sind nicht die eitrigsten Pickel auf diesem Planeten, sondern wir leben bewusst in unserer Umwelt und mit unserer Umwelt. Wir sind sicher auf eine gewisse Art und Weise alternative Menschen, jeder für sich, jeder auch anders für sich. Aber Spaß muss sein!


Was für Leute waren auf Euren letzten Konzerten?


Torben: Das war super gemischt. Viele junge Leute, aber auch einige Old-School-Typen. Da sind auch immer ein paar Metal-Heads. Und ganz oft ist das auch so, dass da Rude Boys und Punkrocker Arm in Arm zusammen abfeiern, und das ist eben ziemlich geil. Vor zehn Jahren hat jeder von "unity" gesprochen, die nie da war. Und dann war sie auf einmal bei uns in der ersten Reihe immer da. Das fand ich schon ziemlich klasse. Wir haben ein breit gefächertes Klientel, und das ist sehr gut so.


Eure Besetzung ist ja ziemlich geschrumpft: Im Augenblick seid Ihr nur noch zu dritt und spielt live mit einigen Gastmusikern. Ist trotzdem noch der alte Bandgeist da?


Torben: Ja, schon. Wir nehmen ja keinen dazu, den wir absolut nicht ausstehen können. Wir sind sowieso schon seit Jahren so geartet, dass wir zu dritt geprobt haben und insofern hat das dem Bandgeist nichts genommen. Wir sind damals von sechs auf fünf, dann von fünf auf vier und jetzt von vier auf drei geschrumpft, aber gestartet sind wir auch zu dritt. Und insofern ist das jetzt gar nicht anders. Es ist sogar einfacher geworden, denn natürlich bekommst Du drei Hüte besser auf die Haken als fünf oder sechs Hüte.


Welche Bands würdet Ihr als Eure hauptsächlichen Einflüsse bezeichnen?


Torben: Ausgelöst hat mein Faible für Ska-Punk, für diese Kombination aus Off-Beat und harten Gitarren, auf jeden Fall einerseits NOFX, andererseits auch OPERATION IVY. Die BOSSTONES waren auch immer schon eine große Band. Davor kamen noch die CRO-MAGS, D.R.I. und so was, und noch davor kam dann so was wie METALLICA und MOTÖRHEAD. Angefixt haben mich letztendlich die SCORPIONS und AC/DC - das war die erste verzerrte Gitarre, die ich geliebt habe. Auch TWISTED SISTER und all so´n Zeug...


Und welche Band beeinflussen Euch heute?


Torben: Ich höre von der Bandbreite her einfach viel mehr. Ich mag mittlerweile sogar bestimmte Jazz-Sachen, was ich früher nie gedacht hätte.


Peso: Und neulich kamst Du sogar mit Van Morrison an, und da habe ich mich sehr gewundert. Torben? Van Morrison? Aber der ist z. B. echt ein Super-Typ, der sehr gute Lieder schreibt.


Torben: Auch Johnny Cash ist wieder auferstanden vor zwei, drei Jahren. Da ist Peso auch ein bißchen schuld dran, der hat ne Mörder-Cash-Sammlung. Überhaupt hat er Country wie Hank Williams usw. in die Band getragen. Für mich als Vier-, Fünfjährigen war Johnny Cash: "Das muss ich hören!". Da hing ich dann Mama am Rockzipfel: "Da, das musst Du auflegen!" Und das fand ich riesig. Dann war´s fünfzehn, sechzehn Jahre weg - und dann kam´s wieder. Es ist auch so, dass ich jetzt die ganzen alten Metal-Scheiben wieder höre. Ich habe mir grade wieder die "Kill ´Em All" von METALLICA auf CD geholt. Davon covern wir auch demnächst eine Nummer. IRON MAIDEN spielen wir auch immer wieder gerne im Proberaum. Und da entdeckt man jetzt wieder das alte Plattenregal, was inzwischen schon total eingestaubt ist. Ich leg auch wieder die "Flag Of Hate" von KREATOR zu Hause auf, das geht jetzt alles irgendwie wieder. SLAYER sind auch wieder ganz groß. Das war jahrelang weg.


Wie sieht das Programm für heute Abend aus? Wird der Schwerpunkt auf den neuen Stücken liegen?


Peso: Wir haben die Setlist noch gar nicht geschrieben...


Torben: Aus dem Bauch heraus würde ich jetzt sagen: Zwei Drittel alt, ein Drittel neu. Vielleicht wird es sogar halb-halb. Man kennt ja auch das alte Spiel: Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Wenn wir nur neue Songs spielen, ist nicht die Stimmung da. Es kommt auch drauf, an wer da gleich kommt und so, dann schreiben wir die Setlist dementsprechend.


Also wird es auch einige Klassiker der ersten Stunde geben...


Torben: Unbedingt! Was möchtest Du denn hören?


"Hamburg, 8 Grad, Regen"!


Torben: Der wird auf jeden fall dabei sein...

Seiten

Subscribe to RSS - Punk