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Tale Of Mass Deception (EP)

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Die Bostoner STREET DOGS sind nicht irgendwer. Bandleader Mike McColgan sang einst bei den DROPKICK MURPHYS, verließ diese aber 1998, um all seine Energie in seinen Traumjob stecken zu können: Feuerwehrmann beim Boston Fire Department. Ohne Musik ging´s dann aber doch nicht, und so gründete er 2002 u. a. zusammen mit MIGHTY MIGHTY BOSSTONES-Drummer Joe Sirois die besagte vierköpfige Formation. Zwischen dem Debüt "Savin Hill" und dem Folge-Album "Back To The World", das Ende Januar erscheinen soll, erscheint jetzt die EP "Tale Of Mass Deception" mit zwei alten und zwei neuen Songs, die Lust auf das neue Album machen soll - und das tut sie! Zu hören ist melodischer, rauer Punkrock, mit hymnenartigen Refrains und perfekt zum Mitgrölen geeignet. Mit dem Titeltrack gibt es dann auch eine schöne Reminiszenz an Mikes ursprüngliche Band: wunderbarer Irisch Folk-Punkrock mit Akkordeon - wenn schon schunkeln, dann dazu. Auf der EP sind vier großartige Songs vereint, die unglaublich viel Spaß machen, viel zu schnell vorbei sind und heiß auf das neue Album machen. Mehr davon!

Tale Of Mass Deception (EP)


Cover - Tale Of Mass Deception (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 9:57 ()
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Feels Good To Be Sad

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0EIGH15TEENS kommen aus Münster, spielen die Art Punkrock die der Name verspricht und haben sich im jugendlichem Leichtsinn schon mal zu VIVA verirrt. Allerdings gewannen sie dort die "Battle of the Bands", haben den japanischen Markt bereits angewärmt und konnten im Vorprogramm der H-Blockx für Fun vor der Bühne sorgen. Die fünf Jungs selbst wollen bei der Musik einfach nur Spaß haben - und das kommt auf "Feels Good To Be Sad" ganz ordentlich rüber. Ihr Songs orientieren sich am Sound kalifornischer Bands wie The Offspring, Good Charlotte, Blink 122, Sum 41 oder den deutschen Donots. Harte einfache Gitarren, mehrstimmiger Gesang und reichlich vokale Chöre, das Ganze in bekannter laut/leise - schnell/langsam Dynamik. Das Aggropotential geht gegen Null - Punkrock der heiteren Sorte halt. Die starken Momente kommen gleich zum Start: die Single "This Summer" und das darauf folgende melodische, etwas heftigere und recht abwechslungsreiche "Make My Day". Dazu kommt mit "Broken Hearted?!" ein eingängiger Alternativtrack der besseren Art und mit "Gonnabe” und "Push And Pull" noch zwei gelungene Kracher. Die anderen Tracks ziehen nicht ganz so, dabei wurde den Jungs noch von Dr. Ring-Ding ("The Way It Is") und Dog Eat Dog ("Up All The Way") unter die Arme gegriffen. Die Sache mit dem Hidden-Track ist auch nicht ganz neu ("Crash", ein Primitives-Cover) –gut umgesetzt und mit weibliche Vocals (Anja Krabbe). Ob man das Dido-Cover "White Flag" nun lustig oder traurig findet ist reine Geschmackssache. Mir hat es der Originalsong mit Dido’s einzigartiger Stimme ja angetan (höchstwahrscheinlich plädieren die Redaktionskollegen jetzt auf Unzurechnungsfähigkeit oder zu hohem Alter), muss aber eingestehen das die Münsteraner das Teil mit Bravour umgetütet haben. Easy Listening, ohne Anspruch - und noch bleibt nicht alles im Ohr hängen. Aber das kann ja noch werden. Freunde sollte die "Sommer, Sonne, Skates und Party"-Mucke von 0EIGH15TEENS finden.

Feels Good To Be Sad


Cover - Feels Good To Be Sad Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:50 ()
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The Rude Boy Returns

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Als ehemaliger Leadsänger der legendären SPECIALS war der in Jamaika geborene Neville Staples maßgeblich am Ska-Revival Ende der 70er beteiligt. Seit seinem Ausstieg aus der Band im Jahr 1981 gründete er diverse Bands und Projekte und ist seit 1998 mit seiner eigenen Band auf der ganzen Welt unterwegs. Jetzt hat er eine neue CD aufgenommen und präsentiert damit seine Mischung aus altem und modernem Ska. Besonders letztere Variante klingt aber ziemlich seltsam, da hier äußerst einfallslos mit Elementen aus derzeit angesagten Dancefloor-Beats und z. T. auch mit Pop- und Rock-Einflüssen gearbeitet wird. Das ist teils einfach nur langweilig, teils aber auch unerträglich, z. B. im Falle von "Pick It Up" und dem "Pressure"-Dance-Mix, die durch ihren Billig-Techno Beat und den Plastik-Bass stark an Dr. Alban erinnern. Fast genauso fehlplatziert wirkt "Nachna", das mit seinem Dancehall-Beat und den indischen Samples wie eine billige Mischung aus Sean Paul, SEEED und Panjabi MC klingt. Auch das Donovan-Cover "Yellow Star" hätte man sich schenken können. Hier versucht wird sich an einer Art Rock-Ska versucht, die allerdings völlig saft- und kraftlos und darüber hinaus ziemlich peinlich daherkommt. Aber zum Glück hat Neville Staple seine Wurzeln nicht völlig vergessen und so bekommt man auch noch einiges an wunderbar altmodischer Musik zu hören, nämlich Reggae ("Do Nothing" - mit Mick Jones von THE CLASH an der Gitarre!), 2-Tone ("Pressure") und Roots-Ska ("Since You´ve Been Gone"). Trotz dieses also etwas zwiespältigen Vergnügens hat die CD noch etwas Lohnenswertes zu bieten - und zwar eine Bonus-DVD. Neben Interviews sind hier Ausschnitte eines Konzerts enthalten, das 2003 in London aufgenommen wurde, und das hat es in sich. Neville Staple dürfte inzwischen nicht mehr der Jüngste sein und sieht auch schon etwas fertig aus, hat sich ansonsten aber gut gehalten und geht mit unglaublicher Energie und mit viel Dreck in der Stimme zu Werke. Hier ist kein Schmuse-Ska angesagt, sondern wilder, rauer 2-Tone. Da macht es auch nichts, wenn beim zweistimmigen Gesang mal ein Ton daneben geht. Die Songauswahl ist ebenfalls mehr als gelungen, u. a. gibt es diverse Klassiker aus der SPECIALS-Zeit zu hören wie auch das Bob Marley-Cover "Simmer Down". Als Special Guests sind noch dazu Chas Smash von MADNESS und Rankin´ Roger von THE BEAT dabei. Schade - und im Grunde völlig sinnlos - ist nur, dass das Konzert immer wieder von Interviewausschnitten unterbrochen wird (und am schlimmsten: auch von einem gealterten und grauenvoll auf einer Gitarre rumklampfenden Donovan). Schöner wäre es gewesen, wenn es an einem Stück durchgehen würde, denn so wird man immer wieder aus dem Konzert-Feeling gerissen, wenn man sich grade eingegroovt hat, was das Vergnügen dann doch wieder erheblich beeinträchtigt...

The Rude Boy Returns


Cover - The Rude Boy Returns Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 64:24 ()
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Punk Chartbusters Vol. 5

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Nach dreieinhalb Jahren kommt jetzt der nächste Teil der Punk Chartbusters-Reihe in die Läden, laut Presseinfo der wohl bekannteste Punk-Coverversionen-Sampler Deutschlands. Leider ist der Sampler aber auch ziemlich überflüssig. Zu Zeiten des "Mrs. Robinson"-Covers von den LEMONHEADS war es ja noch witzig, Popsongs zu verpunken, aber diese Idee ist doch wohl inzwischen mehr als ausgelutscht. Außerdem: Will man an musikalische Verbrechen wie "La Isla Bonita", "Mambo No. 5", "Ohne Dich", "You´re My Heart You´re My Soul", "Waterloo" oder gar "Der Letzte Stern" von OVERGROUND wirklich erinnert werden? Noch dazu, wenn es sich um ideenlos runtergeschrammelte Versionen von größtenteils unbekannten Bands wie BITUME, KAPITULATION B.O.N.N., THE PEERS, ALIEN 101 oder BARMBEKER URKNALL handelt... Die REVOLVERS bringen es sogar fertig, "Last Christmas" noch schlimmer klingen zu lassen, als es eh schon ist (Das ist gar nicht möglich? Und ob! Die REVOLVERS beweisen es...). Aber seien wir gerecht: Es finden sich auch einige gelungene Covers auf der Compilation, die sich oft schon durch eine gut ausgewählte Vorlage auszeichnen. Die HOSEN z. B. rotzen wunderbar mit "Babylon´s Burning" von den RUTS, SNUFF prügeln sich mit viel Spaß durch "A Lovers Concerto" von den TOYS, "Ghostbusters" von den BOOTY BUSTERS groovt mit oberfetten Drums und CHARGER verpassen dem King mit ihrer genialen "Rubberneckin´"-Version eine ordentlich Portion dreckigen Punkrock. Schön ist auch das IDEAL-Cover "Hundsgemein", dessen sich die TERRORGRUPPE angenommen hat, indem sie den Titel musikalisch umsetzen und den Song wirklich gemein spielen, mit trashigem Schrebbelsound und fiesem, angezerrten Gesang. Auch THE SPOOK gelingt es, "Hey Little Girl" von ICEHOUSE eine ganz eigene - nämlich für sie typisch düstere - Stimmung zu verpassen. Und NOFX haben sich mit ihrer "Champs Elysee"-Version (auf französisch gesungen!) zumindest Originalitätspunkte verdient. Den Song kann ich mir besonders live gut vorstellen, denn er ist wie geschaffen zum volltrunkenen Mitgrölen. Trotzdem kann man sich die komplette Doppel-CD einfach nicht am Stück anhören, dazu ist zwischen den guten Songs einfach viel zu viel Müll. Ein Cover auf einem Album oder auch als B-Seite kommt ja oft ganz gut, aber ein ganzes Doppelalbum davon ist mehr als sinnlos. Da die Doppel-CD zum Preis von einer verkauft wird, könnte man sich die Anschaffung natürlich durchaus durch den Kopf gehen lassen, um sich dann aus den guten Tracks eine eigene Compilation zusammenzubrennen...

Punk Chartbusters Vol. 5


Cover - Punk Chartbusters Vol. 5 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 51
Länge: 154:42 ()
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Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid!

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"Postcards From Hell" ist das Debüt-Album des Fünfers aus San Francisco, das in den USA bereits im Jahr 2000 auf dem Indie Label Coldfront Records erschien und jetzt People Like You sei Dank auch hier zu haben ist. AMERICAN HEARTBREAK spielen melodischen, hymnenartigen Pop-Punk mit 70er Glamrock-Einschlag und erweisen sich dabei durchaus als stadiontauglich. Leider gehen sie dabei aber ziemlich drucklos zur Sache, so dass die Stücke oft nach hinten los gehen. Ein Schwachpunkt ist auch der Gesang: Die Stimme von Lance Boone kann man eh schon nicht als besonders markant bezeichnen, aber dazu ist sie auch noch recht dünn und er klingt passagenweise recht angestrengt. Und intonationsmäßig geht´s auch ein paar Mal etwas daneben... Die Songs selbst gehen leicht ins Ohr - genauso schnell aber auch wieder raus, ohne dass etwas hängenbleibt. Überhaupt klingt alles ziemlich gleich, man hat schnell das Gefühl, genau diese Harmoniefolge schon ein paar Mal gehört zu haben, und das Tempo variiert so gut wie gar nicht - die Jungs haben sich komplett dem Mid-Tempo verschrieben. Wenn man aber die Hälfte der CD geschafft hat, kommt man dann doch endlich in den Genuss von drei echten Krachern: "Seven Time Lose", "Not Alright" und "A.M." sind im krassen Gegensatz zum Rest der Scheibe echte Punkrock-Kracher, fast genauso melodisch wie die anderen Stücke, aber schnell und mit Druck gespielt. Warum machen die nicht nur so was? Sie können es doch! Und das macht doch viel mehr Spaß...
Als Limited Edition gibt es dann noch zusätzlich eine komplette weitere CD, die zum einen die "You Will Not Be Getting Paid" von 2003 und zum anderen die erste EP "What You Deserve" enthält, die 2003 noch einmal komplett neu abgemischt wurde. "You Will Not Be Getting Paid" beginnt mit fünf Live-Tracks, deren Soundqualität allerdings so miserabel ist, dass man nicht viel von ihnen hat. Die Songs selbst fallen alle in den oben beschriebenen Mid-Tempo-Bereich, haben selbst also auch nichts wirklich Hörenswertes zu bieten. Dann folgen noch fünf Akustik-Tracks - und mit denen wird es dann richtig finster... Ich hatte ja gehofft, die unsägliche Unplugged-Gitarren-Geklimper-Zeit wäre endgültig vorbei, aber an AMERICAN HEARTBREAK ist das scheinbar vorüber gegangen. Diese fünf Stück sind so unglaublich langweilig und belanglos, dass sie nicht einmal dazu geeignet sind, eine Frau rumzukriegen, weil sie vorher eingeschlafen sein dürfte. Der Remix der "What You Deserve"-EP ist auch nicht wirklich gelungen, da der Sound irgendwie seltsam dumpf klingt. Die Jungs hätten die Stücke lieber noch mal komplett neu einspielen sollen, anstatt zu versuchen, durch Knöpfchendrehen etwas mehr Wumms rauszuholen. An guten Songs ist hier auch nicht viel zu holen, lediglich der letzte - "Nobody Likes Me", zu hören auch schon auf dem zweiten "Where The Bad Boys Rock"-Sampler - überzeugt, da er gut nach vorne geht und einen echten Ohrwurm-Refrain besitzt.
Wer eh schon Fan der Band ist, sollte sich die Limited Edition holen, weil man hier viel Material geboten bekommt. Ansonsten tun AMERICAN HEARTBREAK sicherlich nicht weh, wenn sie dezent im Hintergrund laufen. Zum Abrocken sind sie aber - mit Ausnahme der oben erwähnten Stücke - absolut ungeeignet.

Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid!


Cover - Postcards From Hell / You Will Not Be Getting Paid! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15+16
Länge: 5352:1942 ()
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Future Classics

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"Future Classics" ist das dritte Album des 1996 ursprünglich als Trio gegründeten Fünfers THE WONDERFOOLS aus Norwegen. Und direkt mit dem Opener "Secrets And Lies" wird klar, worum es hier geht: melodischer Punkrock, vermischt mit Rock ´n Roll und 70er Garagen-Rock, alles ohne unnötige Schnörkel, grade und eingängig. Die meisten Stücke rocken schnell und straight nach vorne, und Songs wie "Hungry Eyes" und "The Machine" setzen sich direkt im Gehörgang fest. Sound, Songs und Gesang - also so ziemlich alles - erinnern dabei extrem an die HELLACOPTERS, was ja aber eigentlich nicht wirklich tragisch ist, da die ja hervorragende Musik machen. Nur auf irgendetwas Eigenständiges oder Originelles wartet man hier vergeblich und man hat ständig das Gefühl, das alles schon mal irgendwo gehört zu haben (vermutlich auf einer HELLACOPTERS-Platte...). Trotzdem - die WONDERFOOLS machen einfach unglaublich Spaß und gute Laune, und "Future Classics" ist ein tolles Rock-Album, randvoll mit guten Songs, Energie und Spielfreude, das man nach dem ersten Durchgang direkt noch mal von vorne hören will.

Future Classics


Cover - Future Classics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 34:59 ()
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Zurück Zum Glück

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Die HOSEN sind mittlerweile im 22 Jahr ihres Bestehens angelangt und gehören daher auch schon (fast) zu den Punkopas in der Szene. Von schnöden Äußerlichkeiten oder Konventionen haben sich die Düsseldorfer ja noch nie besonders beeindrucken lassen und dies hört man auch wieder deutlich auf der neuen CD. Ist natürlich ne ganze Menge passiert über die man reichlich Texte schreiben könnte und Campino ist ja zwischendurch ja auch noch Vater geworden. Dock keine Angst Songs über schlaflose Nächte bzw. Windelwechseln braucht ihr hier nicht zu fürchten, es geht auf "Zurück Zum Glück" wie immer eigentlich um das tatsächliche Leben und die gewohnt plakativen aber ehrlichen Texte. Nachdem sich die HOSEN schon Anno 1988 "Auf Dem Kreuzzug Ins Glück" befanden führt der aktuell ähnlich lautende Titel zu den HOSEN im Jahr 2004. Die Jungs bieten natürlich nachwievor ihren typisch wiederzukennenden Stil aber wie schon auf den letzten beiden Werken geschehen, hat man sich doch bei einigen Nummern auf deutlich metallastigeres Riffing eingelassen und dies tut dem Sound und der Frische mehr als nur gut. Wie hieß es neulich in einer großen Tageszeitung, die Hosen würden weiter ihren "Stiefel" herunterspielen ohne jeglichen Innovationen - nun typischer Fall von nicht richtig hingehört oder keine (große) Ahnung, denn so (relativ) abwechslungsreich oder soundtechnisch frisch kamen die HOSEN zuletzt nur selten daher. Sicher auch auf "Zurück Ins Glück" gibt es wieder die gewohnten Mitgrölstandards wie "Wunder" oder Titeltrack und natürlich darf auch die obligatorische drei Minuten "Ramones-Gedächtnisnummer" in Englisch "How do you feel" nicht fehlen. Aber es gibt neben der tollen ersten Single-Hymne "Ich bin die Sehnsucht in dir" auch einige etwas anders geartete Sachen wie der klasse Opener im gelungenen Alternative/New Metalkleid "Kopf oder Zahl" oder das fett rockende "Beten". Allerdings bei dem mit Streichern versehenen "Die Behauptung" geht alles Bemühen doch etwas in die "Hose", denn hier fehlt mir einfach der zündende Refrain, hätte man viel besser machen können. Mit dem Song "Alles wird vorüber gehen" ist ebenfalls wieder eine gelungene etwas melancholische Nummer im Programm. Außerdem noch erwähnenswert ist der Schlagzeugsound, der gegenüber älteren CD’s deutlich variabler und abwechslungsreicher daherkommt. Als nächste Single wird der Spaßtrack "Walkampf" (eine Art Nachfolgesong zu "10 Kleine Jägermeister") ausgekoppelt, könnte ein Hit werden bei der kommenden Tour wird dies ganz bestimmt der absolute Liveknaller.

Fazit: Die HOSEN bleiben damit nicht nur in Düsseldorf die Nummer 1 unter Deutschlands Punkbands - mit ihren schmissigen Punkhymnen und Singalongs dürften auch alle Fans wieder zufriedengestellt sein - ein solides Album, wenn auch (momentan) insgesamt einen Tick schwächer als der Vorgänger "Auswärtsspiel".

Zurück Zum Glück


Cover - Zurück Zum Glück Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 54:12 ()
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Rumble In Brixton

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Was kann schöner sein, als Brian Setzer Gitarre spielen zu hören? Richtig: Ihn dabei auch noch zu sehen! Deshalb kommt jetzt eine STRAY CATS-Live-DVD auf den Markt, aufgenommen im Rahmen der diesjährigen Europa-Tournee. Und zwar in der Londoner Brixton-Academy - also dort, wo alles begann, denn bevor das Trio in den USA zu Ruhm gelangte, wurden die ersten Erfolge in England gefeiert. Alle, die eins der fantastischen Konzerte der STRAY CATS gesehen haben, brauchen jetzt gar nicht weiterzulesen, sondern sollten auf der Stelle dafür sorgen, dass sie diese DVD möglichst schnell in die Finger bekommen. Allen anderen soll gesagt sein, dass dringend Nachholbedarf besteht, was die folgenden Zeilen veranschaulichen mögen.

Alleine schon der Beginn der Show ist purer Rock ´n Roll: Minimale Bühnendekoration, wenig, dafür wunderschönes, altmodisches Equipment, und dann kommen die drei einfach auf die Bühne und Brian Setzer ruft ins Mikro: "Hello London! Got one question: You´re ready to rock?" Und los geht´s mit "Rumble in Brighton". Was folgt, ist die genialste Rockabilly-Show auf Erden. Ihr Alter - immerhin feiern die STRAY CATS dieses Jahr ihr 25jähriges Bestehen - merkt man ihnen wirklich nicht an. Durchgehend bewegen sie sich auf der Bühne, mal wild abrockend, mal "katzenhaft" geschmeidig, aber immer leidenschaftlich und mit schier unendlicher Energie und Spielfreude. Slim Jim Phantom swingt hinter seinen Drums, Lee Rocker bearbeitet seinen Kontrabass und Brian Setzer singt und spielt wie immer gottgleich: Gefühlvoll beim Instrumental "Sleepwalk" - komplett in blaues Licht getaucht - dann wieder dreckig nach vorne, wie bei den beiden sensationellen Soli von "Rock This Town". Die Songauswahl dürfte das Herz eines jeden STRAY CATS-Fans höher schlagen lassen: Außer den bereits genannten Stücken gibt es u. a. "Stray Cat Strut", "Runaway Boys", "Sexy & 17", "Fishnet Stockings", "Double Talkin´ Baby" etc. Auch die Soundqualität ist exzellent: Alles ist sehr klar zu hören, der Bass wummert und klappert, die Drums treiben und Brian Setzers Gitarre rockt dreckig. Es gibt relativ lange Schnitte und ruhige Kamerafahrten - im Mittelpunkt des Geschehens stehen immer die Musiker. Ab und zu kann man auch das Publikum sehen, wie es tanzt und johlt und seine Helden feiert.

Auch das Bonus-Material ist lohnenswert. Zum einen gibt es zu "Stray Cat Strut" Bilder von den ersten Live- und Fernsehauftritten der Band, die wirklich witzig sind, weil die Musiker damals noch richtig jung waren und vor allem ein unmögliches Outfit besaßen. Anfang 80er-Rockabillies eben... Dann gibt es noch einen Blick hinter die Kulissen der Tour mit vielen O-Tönen und auch einigen schönen Szenen aus Berlin und Hamburg, und Lee Rocker gibt einen Schnellkurs im Slappen. Schließlich gibt es noch Bilder von den Aufnahmen zu einem neuen Song zu sehen - der ersten Studioaufnahme seit 1992 (!). Und "Mystery Train Kept A Rollin´" kann sich auch durchaus hören lassen: Ein Country-lastiger, swingender Ohrwurm, bei dem es den STRAY CATS gelingt, zugleich traditioneller und moderner als je zuvor zu klingen, und in dem sie ihren Idolen huldigen, u. a. Carl Perkins, Johnny Cash und natürlich Elvis. Das macht Lust auf ein neues Studioalbum...

Für alle STRAY CATS-Fans ist diese DVD ein absolutes Muss - für alle, die sie auf der Tour verpasst haben, sowieso, aber auch für alle, die nicht genug von dieser Band bekommen können und diese fantastische Band immer wieder erleben wollen.


Passend dazu kommt auch eine Live-CD mit denselben Songs heraus. Da es bereits zu jedem Konzert eine separate CD zu kaufen gibt, scheint die zunächst relativ überflüssig zu sein. Aber da es sich um eine Doppel-CD handelt, enthält sie mehr Songs und so findet man hier vielleicht diejenigen, die einem auf der CD vom "eigenen" Konzert fehlen. Der Sound ist leicht bearbeitet worden, alles hat etwas mehr Bässe und das Publikum ist lauter zu hören. Aber obwohl man hier nicht den ungeschliffenen, rauen Bühnensound hat - wie auf den anderen Live-CDs - klingt immer noch alles sehr authentisch, so dass die wahre Live-Atmosphäre erhalten bleibt. Außerdem ist als letzter Track auch das neu eingespielte Stück enthalten. Wer sich noch keinen der Konzertmitschnitte geholt hat, sollte hier ebenfalls zugreifen.

Rumble In Brixton


Cover - Rumble In Brixton Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 86:13 ()
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A Brand New Cause To Fuel The Fire

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Dass die Engländer TRIBUTE TO NOTHING trotz ihrer bereits 13jährigen Bandvergangenheit hierzulande nahezu unbekannt sind, dürfte daran liegen, dass erst ihr fünftes Album "Act Without Words" im Jahr 2003 in Deutschland richtig vertrieben und promotet wurde. Nach einer Split-CD mit THREE MINUTE POETRY von Ende 2003 wird jetzt eine DVD nachgeschoben, die einen kompletten Live-Gig sowie 5 Videoclips enthält. Die Musik von TTN ist eine Art ungeschliffener und roher Emopunk und klingt ein bisschen wie eine Mischung aus FUGAZI und HOT WATER MUSIC - besonders an letztere erinnert auch der raue Gesang - ist dabei aber noch eine ganze Ecke noisiger und dissonanter und dadurch auch schwerer zugänglich. Hat man sich aber erst einmal in den Sound reingehört, erweist sich diese Mischung als äußerst faszinierend und druckvoll. Das in Wuppertal aufgenommene Konzert zeigt sehr eindrücklich die schier unermessliche Energie der Musiker: Der Schweiß fließt in Strömen, die Gitarren wirbeln durch die Luft und der Sänger wälzt sich immer wieder am Boden. Musikalisch begeistert vor allem der Drummer, der tight nach vorne treibt, in den ruhigen Passagen aber auch feinste Nuancen setzt. Das Publikum sieht man leider kaum, was aber insofern gerechtfertigt scheint, als dort offensichtlich nicht viel passiert. Das erklärt sich aber wiederum dadurch, dass der Sound von TTN wirklich ungewohnt und zunächst auch etwas verstörend wirken mag, also eher zum Zusehen bzw. –hören und Staunen einlädt als zum unvermittelten Abgehen. Der Sound der DVD ist sehr klar und fast schon zu brillant und könnte noch ein Portion mehr Dreck vertragen. Die Schnitte sind meist schnell, z. T. geradezu hektisch, aber immer passend zur Musik. Auch wenn das Stageacting teilweise etwas übertrieben wirkt und sich der Verdacht aufdrängt, dass die Band hier speziell für die Aufnahmen noch mal ordentlich zugelegt hat, dürfte schon die Hälfte davon für ein äußerst intensives Konzerterlebnis ausreichen. Zum Reinhören seien "Quicksand Mindset" und "Cover Story" empfohlen, die wohl noch am ehesten als einigermaßen eingängig zu bezeichnen sind. Als Bonus gibt es dann noch fünf Videoclips, die zwischen 1995 und 2004 entstanden sind und daher sehr anschaulich den musikalischen Werdegang der Band zeigen, von den Grunge-Anfängen, über Crossover, bis hin zum heutigen Sound. Besonders witzig ist dabei das älteste Video, "Think You Should", bei dem die Band noch richtig jung ist - der Gitarrist sieht nicht älter aus als 12 - und das entsprechend trashig produziert ist. Bei einem lobenswert niedrigen Ladenpreis von um die 12 Euro bietet diese DVD eine gute Gelegenheit, diese Ausnahmeband kennenzulernen.

A Brand New Cause To Fuel The Fire


Cover - A Brand New Cause To Fuel The Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 70:0 ()
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Take It Back, Take It On, Take It Over

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7 SECONDS - das stand in den frühen Achtzigern auf jeder coolen Schultasche. War nämlich cooler Punk. Oder Hardcore. Oder eine Mischung aus beiden. Umso überraschender kommen die Herrschaften jetzt mit einer niegel-nagel-neuen Scheibe auf den früher ach-so-verpönten Markt. Kein wirklicher Longplayer, weil es die 7 Songs nicht mal auf eine halbe Stunde bringen. Aber auch egal, denn die vermeintlich alten Knacker haben noch gehörig Dampf unterm Furzkissen, zeigen eher glatt-gebügelten Jungs von heute, wie man’s auch machen kann. Und selbst Bad Religion verblassen mit ihren doch recht glatt gebügelten Produktionen hinter dieser pfiiffigen Pladde. Pfiffig weil: Schnell, mit vielen schönen Melodien und dennoch rotzig, hart und trotzdem mit schönen Mitsing-Parts versehen, rüpelig im Sound und dennoch nicht dünn. Dabei schimmern bisweilen Black Flag und andere alte Heroen durch, macht aber nix, im Gegenteil. Nette Scheibe, die man auch ohne Rucksack oder Marken-Schlüsselband tragen kann. Letztlich nennt sich heutzutage vieles Hardcore oder Punk, wer aber auf jeden Fall den Namen zu recht besetzt, das sind 7 SECONDS.

Take It Back, Take It On, Take It Over


Cover - Take It Back, Take It On, Take It Over Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 28:22 ()
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