Interview:

Dropkick Murphys

Band anzeigen
InterviewAuf Eurem neuen Album "The Warrior´s Code" gibt es einige Songs, die verstorbenen Menschen gewidmet sind. Ist es ein Konzeptalbum?


Nein, eigentlich ist das so gekommen, weil wir einen guten Freund verloren haben, der bei einem Motorradunfall gestorben ist, und außerdem einen großen Fan, der im Irak-Krieg gefallen ist. Es war aber nie beabsichtigt, ein Konzeptalbum aufzunehmen - obwohl ich glaube, dass es tatsächlich etwas davon hat.


Seid Ihr über die Jahre ernsthafter geworden?


Naaah, wir hängen nur ab und machen unser Ding wie immer. Wir machen nur Beobachtungen und schreiben darüber.


Seid Ihr vielleicht auch durch die derzeitige politische Situation in den USA beeinflusst worden, besonders durch den Irak-Krieg?


Nur bei einem Song ("Last Letter Home"), der dieses Thema auf ernsthafte Weise behandelt, und einem weiteren "Cititzen CIA", der SEHR scherzhaft ist.


Würdet Ihr sagen, dass Ihr keine reine Party-Band mehr seid, sondern auch eine echte Message rüberbringen wollt?


Nein, wir sind definitiv eine Party-Band. Es gibt immer auch ernste Situationen, die auf Parties diskutiert werden, auf einer Party geschehen oder die Planung einer Party beeinflussen. Wir sind wie eine Party mit Themen oder so was.


Mit "I´m Shipping Up To Boston" habt Ihr ein Gedicht des legendären Lyrikers Woody Guthrie vertont. Wie seid Ihr darauf gekommen?


Seine Tochter, Norah Guthrie, deren Sohn Fan von uns ist, ist auf uns zugekommen. Obwohl die Texte sehr kurz waren, dachten wir uns, dass es cool wäre, einige von Woody´s Texten zu verwenden, auch wenn sie nur entfernt Sinn machen. Hahaha!


Wie waren die Aufnahmen für das Album? Habt Ihr irgendetwas anders gemacht als bei den anderen Alben oder über die Jahre etwas dazu gelernt?


Wir haben dieses Mal in einem anderen Studio aufgenommen, Q Division, in der Nähe von Boston. Gemischt haben wir dann wie immer im Outpost, auf der anderen Seite von Boston. Die einzige Sache, die wir dieses Mal anders gemacht haben, war, dass jeder einzelne Song fertig und alle Ideen umgesetzt waren, bevor wir einen Fuß ins Studio gesetzt haben. Bei den letzten Alben haben wir viele Songs erst im Studio fertig geschrieben... Ich weiß nicht, ob wir über die Jahre viel gelernt haben - wir machen einfach nur, was wir immer getan haben: Ein paar Akkorde schrammeln und ein paar Songs singen.


Eure Musik ist zwar sehr speziell, aber Euer Stil hat sich kaum verändert. Habt Ihr keine Angst, Euch zu wiederholen?


Nein. Wir schreiben einfach nur das, von dem wir wissen, wie man es schreibt. Unser Stil ist nicht einfach ein bestimmter Sound, sondern besteht aus vielen; also gibt es viele Wege, uns als Band innerhalb desselben Stils zu erweitern, ohne zu stagnieren oder uns zu wiederholen.


Was glaubst Du ist der Grund für Euren Erfolg, speziell in Bezug auf die Kids, da Ihr ja eigentlich eher altmodische Musik spielt?


Keine Ahnung. Vielleicht, weil Punk grade populär ist und wir eine irgendwie einzigartige Vermischung dieses Sounds haben. Vielleicht sind wir einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Vielleicht sehen die Menschen die Aufrichtigkeit in dem, was wir tun und wissen das zu würdigen. Ich habe keine Ahnung, Mann!


Wie hat alles angefangen? Wie kamt Ihr auf die Idee, Punkrock mit Irish Folk zu kombinieren?


Es hat als Spaß angefangen, indem wir Songs von den STIFF LITTLE FINGERS, THE CLASH, den RAMONES, den SWINGIN´ UTTERS und andere Covers gespielt haben. Unser Freund Bill Close (von THE FREEZE) hörte unseren ersten selbst geschriebene Song, "Barroom Hero", und beschrieb ihn als "RAMONES meet THE POGUES", oder etwas in dieser Art... Der Folk-Sound oder -Einfluss war immer Teil unseres Sounds; die Art, wie der Gesang fließt, der erzählende Charakter der Texte und die Akkord-Struktur besaßen immer diesen Einfluss. Vielleicht kommt das daher, dass wir als Kinder irische Musik gehört haben und sie sich von selbst in uns verwurzelt hat???


Wie waren Eure ersten Konzerte? Für das Publikum muss es seltsam gewesen sein, eine Punkrock-Band mit Dudelsäcken auf der Bühne zu sehen. Wie waren die Reaktionen?


Die ersten Konzerte bestanden daraus, dasselbe 5-Song-Set zwei Mal hintereinander zu spielen!!! Bis 1999, also bis drei Jahre nach unserer Gründung, hatten wir keine Dudelsäcke auf der Bühne. Zuerst hat uns nur ein Freund im Studio unterstützt - und dann hatten wir schließlich einen Live-Dudelsack-Spieler. Die Reaktionen der Menge waren absolut ENORM. Sie liebten es...


Was denkst Du über die Entwicklung von Punkrock und Rock ´n Roll? Es gibt ja immer mehr junge Bands, die Mainstream-Musik, wie Emo und Poppunk spielen...


Bleccchhhh!!!!! Mir scheint es, als ob die coolen Kids in der Schule Bands gründen und den Sound von Punkrock nehmen und mit diesem Männliches-Model-Look mischen, wobei sie etwas kreieren, das sehr un-punk ist, und sehr pro Konformität, pro Frauenfeindlichkeit, pro Gesellschaft, und bemächtigten sich des Wortes "Punk", wobei sie es komplett unbrauchbar für wirkliche Outcasts und Loser machen (die Leute, für die Punk vor allem sein sollte!).


Wie denkst Du über die Mainstream-Musik-Presse, die Bands wie die STROKES, die VINES oder die HIVES als Retter des Rock ´n Roll feiert? Fühlt Ihr Euch von ihr akzeptiert?


Ich würde wirklich nicht mal einen Scheiß darauf geben, was die Mainstream-Musik-Presse denkt. Der Tag, an dem sie uns akzeptieren, ist der Tag, an dem wir etwas falsch machen. Ich habe eine 7"-Single von den STROKES, die ziemlich cool ist. Alle drei Bands sind Mainstream-Versionen davon, was Underground-Bands schon seit 30 Jahren machen. Diese Bands sind einfach nur besser an ein breites Publikum zu vermarkten und sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Retter des Rock ´n Roll? Das glaube ich nicht. Wenn sie jedoch die Türen dafür öffnen, dass Rock ´n Roll wieder im Radio gespielt wird und sich diesem ganzen Fake-Rap und R&B-Müll entgegenstellt, dann lass sie doch Erfolg haben.


Da Ihr irische Wurzeln habt, kennt Ihr ja sicher auch Europa recht gut. Gibt es Unterschiede zwischen der europäischen und der amerikanischen Punkrock-Szene?


Auf jeden Fall. In Europa sind Punk/Skinhead/Hardcore, oder welche Subkulturen auch immer, mehr im Leben verwurzelt. In den USA sind die Leute in diesen Szenen, bis sie 21 oder vielleicht 30 Jahre alt sind. Für die Kids hier in den USA scheint das eine Phase in ihrem Leben zu sein (mit einigen KOMPLETTEN Ausnahmen). In Europa ist das eine Lebensart.


Sicher kennst Du das letzte Album der STREET DOGS, die Band eures ehemaligen Sängers Mike McColgan. Gefällt es Dir?


Es ist ein Album. Ich mag ihr erstes Album, auf dem Rob Guidotti spielte, der Typ, der die Band gegründet hat, und der jetzt der Lead-Gitarrist bei FAR FROM FINISHED ist, die bei GMM Records sind.


Wann werdet Ihr wieder in Deutschland auf Tour sein?


Auf jeden Fall innerhalb der nächsten sechs Monate...

Review:

Punx Unite - Leaders Of Today

()

Charged Records ist das Label von CASUALTIES-Gitarrist Jake, und es wurde mit dem Zweck gegründet, den "wahren" Punk-Bands eine Plattform zu geben, denen mit "echter" Straßen-Attitüde, die nichts als "puren" Punk spielen und leben und mit dem typischen kalifornischen Sonnenschein-Punkrock nicht das geringste zu tun haben. Wie wahr, echt und pur der Punk auf dieser CD ist, sei dahingestellt, aber eines wird schnell deutlich: Sämtliche Bands sind dreckig, hart und laut und heben sich tatsächlich äußerst wohltuend vom derzeit leider weit verbreiteten Kommerz-Poppunk ab. Trotzdem ist die Bandbreite relativ groß und reicht mit Bands wie THE FORGOTTEN, RAID oder den BRIGGS von ´77er Punkrock bis zu hardcorelastigem Streetpunk, hier vertreten durch Bands wie die CASUALTIES, THE VIRUS oder MONSTER SQUAD und wird dazu noch durch Bands mit leichtem Rock ´n Roll-Einschlag wie CRANKED UP oder THE UNSEEN abgerundet. Bei 32 Tracks sind Durchhänger natürlich kaum zu vermeiden, und so überzeugen nicht alle Stücke, und zudem wird das teils doch recht heftige Geballer über die gesamte CD-Länge stellenweise etwas eintönig. Trotzdem sollte jeder, der auf die härtere Punk-Schiene steht, hier mal reinhören, denn es gibt genügend Tracks, mit denen er seine helle Freude haben wird.

Punx Unite - Leaders Of Today


Cover - Punx Unite - Leaders Of Today Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 73:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Warrior´s Code

()

Was für Erwartungen kann man schon an ein neues DROPKICK MURPHYS-Album haben? Ihren Stil werden sie wohl nicht großartig verändert haben und in etwa das gleiche wie immer machen. Tun sie auch - und das ist verdammt gut so! Und sie tun es noch dazu besser als je zuvor: Ihr Irish Folk-Punkrock klingt immer noch extrem unverbraucht, und mit viel Energie wird abgerockt, gedudelsackt, gefidelt und gegrölt was das Zeug hält. Von Ermüdungserscheinungen also keine Spur. Dazu ist "The Warrior´s Code" auch noch unverschämt gut produziert, und erstmals gelingt es den Bostonern dadurch, die Intensität ihrer Live-Shows auf einer Platte einzufangen. Und doch spürt man kleine, aber feine Veränderungen, die sich vor allem in der Themenwahl der Songtexte zeigen. In diversen Stücken wird verstorbenen Menschen Tribut gezollt, wie z. B. in "Your Spirit´s Alive", das einem langjährigen Freund der Band gewidmet ist, oder auch in "Last Letter Home", das für einen Sergeant geschrieben wurde, der im Irak-Krieg an seinem Geburtstag starb und der sich kurz vor seinem Tod in einem Brief gewünscht hatte, dass, sollte er umkommen, die DROPKICK MURPHYS auf seiner Beerdigung ihre Version von "Fields Of Athenry" spielen. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass die Jungs tatsächlich mit ihren Dudelsäcken anrückten und ihrem Fan die letzte Ehre erwiesen. Außerdem wagten sich die sieben Musiker sogar in literarische Gefilde und vertonten mit "I´m Shipping Up To Boston" ein Gedicht des Lyrikers Woody Guthrie. Aber auch musikalisch wird gelegentlich nicht mehr nur die Holzhammer-Methode aufgefahren, was u. a. die wunderschöne, traurige und gefühlvolle Ballade "The Green Fields Of France" oder das melodische "The Burden" zeigen. Auch der Unterbelichtetste dürfte also endlich merken, dass diese Band weitaus mehr im Kopf hat als Parties, Alkohol und Krawall, sondern im Stande ist, auch ernste Töne anzuschlagen. Aber keine Bange, auch das Feiern haben die Jungs nicht verlernt, was sie mit Songs wie dem Gute-Laune-Ohrwurm "Sunshine Highway", dem Highspeed-Punkkracher "Citizen C.I.A." oder ihrer Bearbeitung des Traditionals "Captain Kelly´s Kitchen" nachdrücklich unter Beweis stellen. "The Warrior´s Code" ist wohl das vielfältigste und reifste Album der DROPKICK MURPHYS und klingt trotzdem so unbeschwert und kraftvoll wie ein Debüt. Eine der besten Veröffentlichungen dieses Jahres überhaupt.

The Warrior´s Code


Cover - The Warrior´s Code Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

s/t

()

In ihrer Heimatstadt, dem im mittleren Westen der USA gelegenen, konservativen Cincinnatti, dürften es die MESSENGERS nicht leicht haben. Alleine schon kämpferische Textzeilen wie "Fight the rich, free the poor", "Used to be afraid of the government / now I´m just afraid of ignorance" oder "We won´t be bound by your policy / It´s not war that makes us free / I call it murder not authority", die die derzeitige US-amerikanische Politik aufs schärfste kritisieren, werden bei der breiten Masse wohl nicht grade mit Wohlwollen aufgenommen werden. Dazu passend ist die Musik des Quartetts um Sängerin Shannon: Auf ihrem selbstbetitelten Debüt gibt es exakt 33 Minuten lang dreckigen, melodischen Punkrock der alten Schule mit Rock ´n Roll-Einschlag zu hören. Getragen wird das ganze von Shannons herrlich trotzig-rotziger Stimme, die äußerst wandelbar alles zwischen Coolness und Ausrasten abdeckt. Einige Songs könnten etwas mehr Druck vertragen, so gehen z. B. "Lost Cause" und "No Never" eher nach hinten los, dafür entschädigen aber Rocker wie "Murder", "I´m Not Lost" oder "Blame", die vorzüglich kicken. Insgesamt ein solides Debüt einer Band, die sicherlich noch ausbaufähig ist, aber auch jetzt schon einige Kracher in petto hat.

s/t


Cover - s/t Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

State Of Discontent

()

Mit THE UNSEEN ist Tim Armstrongs Hellcat-Label mal wieder ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Die Bostoner sind beileibe keine Unbekannten mehr, haben bereits vier Alben und diverse EPs und Splits hinter sich und eröffneten alleine im Jahr 2004 für so namhafte Bands wie SICK OF IT ALL, AGNOSTIC FRONT und HATEBREED. Produziert hat ihr fünftes Werk kein Geringerer als Ken Casey von den DROPKICK MURPHYS, gemischt hat Brett Gurewitz und Tim Armstrongs Band-Kollege Lars Frederiksen steuerte zu einem Track Vocals sowie diverse Backing Vocals bei. Bei so viel Namedropping drängt sich die Vermutung auf, dass die Band selbst nicht viel zu bieten hat. Aber weit gefehlt - "State Of Discontent" ist ein Street Punk-Kracher, der sich gewaschen hat. Mit ungebremster Energie wird sich durch die 14 Tracks geprügelt und gerockt, einfach, direkt, schnökellos, rotzig, rau und dreckig. Die schnellen Songs, wie beispielsweise der Opener "On The Other Side" oder "The End Is Near" gehen grade auch wegen des aggressiven, keifigen Schreigesangs von Shouter Mark als lupenreiner Hardcore durch, Stücke wie "Scream Out", "Social Damage" oder der melodische und für UNSEEN-Verhältnisse fast schon pop-punkige Ohrwurm - und nebenbei mein Favorit - "You Can Never Go Home" dürften aber auch Fans von ´77er Punkrock vollauf glücklich machen. Grade wegen dieser Vielfalt wird die Scheibe an keiner Scheibe langweilig und ein Sich-Satt-Hören scheint Jahre entfernt. Einzig das wenig originelle "Paint It Black"-Cover hätte man sich lieber für die nächste Tour aufsparen sollen. Da wir schon dabei sind: Wann zur Hölle stehen die Jungs wieder auf Deutschlands Bühnen? Wenn man das Album hört, kann man es kaum noch erwarten...

State Of Discontent


Cover - State Of Discontent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 32:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Young, Dumb & Snotty

()

Großartig: Ein neues Album von MAD SIN! Doch nein - es kommt noch viel besser, denn "Young, Dumb & Snotty" ist in gewisser Weise ein altes Album, da es eine Art Best Of-Scheibe von Stücken aus der Frühphase der Berliner darstellt. Besser ist das, weil die letzten Releases nicht wirklich zünden wollten und man mit der vorliegenden Compilation deutlich vor Augen bzw. Ohren gehalten bekommt, warum der hart erarbeitete Ruf als deutsche Psychobilly-Götter durchaus gerechtfertigt ist. Der Sound ist natürlich durchgehend etwas dünner als der der neueren Aufnahmen, aber das macht überhaupt nichts, denn MAD SIN rocken sich mit so viel Energie, Dreck und Spielfreude durch die 24 Tracks, dass man nicht still sitzen bleiben kann. Alte Perlen wie "Sick World", "Walltown", "Day Of The Merge Souls" oder "Meattrain At Midnight" vom großartigen "Ticket Into The Underworld"-Album haben über die Jahre nichts von ihrer Intensität verloren, und Stücke wie "Deep Black Zone" oder das MOTÖRHEADige "Overpower" sollten sogar den ein oder anderen Metaller zum Moshen bringen. "Young, Dumb & Snotty" ist ein absolutes Muss für alle MAD SIN- bzw. Psychobilly-Einsteiger, aber auch für all diejenigen, die das alte Material noch nicht oder wenig kennen. Schade nur, dass die ganz große Zeit von MAD SIN mittlerweile vorbei zu sein scheint...

Young, Dumb & Snotty


Cover - Young, Dumb & Snotty Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 65:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Planet Orange

()

Sommer, Sonne, Ska. Gut, vielleicht ist das mit Sommer und Sonne in weiten Teilen Deutschlands momentan purer Euphemismus - aber THE CLERKS lassen mit groovigem Ska aus jeder Pore eures Lautsprechers die dicke, sonnige Lebensfreude quellen. Die Elf (9 Mann plus zwahlreiche Auswechselspieler und -spielerinnen) aus Köln geht mit einer Geschmeidigkeit ans Werk, die vielen anderen Ska-Kapellen aus Deutschland abgeht. Teils powert das Schlagzeug das instrumentelle Intro bis zum Powerpop, "Straight To Your Soul" swingt so geschmeidig wie eine Mischung aus den seligen Fifties in den USA und den Goldenen Zwanzigern in Berlin. Oh, Pianist Florens Neuheuser hat Humor in den Fingern! Zur weiteren Hebung der Laune tragen die Texte bei, denn die sind ganz augenzwinkernd und treffend - egal ob sich das Thema mit Gesellschaftskritik oder Zweisamkeit beschäftigt. Auf den "Planet Orange" könnt ihr euch jederzeit beamen - tolle Konsens-Musik, mit der ihr unter Umständen sogar eine sportliche Oma an ihre Jugend erinnern könnt, auf linksradikalen Sponti-Parties punkten, deftig abtanzen oder einfach nur grell-orange gute Laune tanken.

Planet Orange


Cover - Planet Orange Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:41 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kisses And Lies

()

Dreckiger Old School Punkrock muss nicht immer aus Amiland kommen, sondern mitunter können auch Bands aus heimischen Gefilden auf diesem Sektor einiges reißen. Wer´s nicht glaubt, höre sich das Debüt-Album "Kisses And Lies" der fünf Bayern von CASHLESS an, das vielen amerikanischen Produktionen in nichts nachsteht. Nach einer Single und einer EP durfte sich die Band endlich in voller Länge austoben, und das Ergebnis dürfte jeden Freund von einfachem, straightem ´77er Punkrock zufrieden stellen. Der Geist von Bands wie THE CLASH und vor allem SOCIAL DISTORTION ist allgegenwärtig, ohne jedoch vollends die Oberhand zu gewinnen, so dass man durchaus einen eigenen Stil heraushören kann. Durchgehend wird dreckig, mit viel Energie und Spielfreude nach vorne gerockt, was das Zeug hält, am laufenden Band gibt es hymnische Refrains und Oh-oh-oh-Backings zu hören und da auch immer wieder viel Melodie eingesetzt wird, sind diverse Ohrwürmer garantiert. Besonders Uptempo-Stücke wie "Together We´re Screaming" oder "Bullet Proof" drücken ohne Ende; dass die Jungs aber noch mehr drauf haben, zeigt ein Song wie das countrylastige "Don´t Look Back", bei dem lediglich etwas stört, dass Sänger Michael Wimmer zu sehr versucht, wie Mike Ness zu klingen, was aufgrund der nicht vorhandenen Ähnlichkeit der Stimmen recht unpassend klingt. Etwas aus dem Rahmen fällt die pop-rockige und leicht kitschige Halb-Ballade "Missing You". Aber es sei der Band verziehen - man braucht ja auch mal was fürs Herz. Die Akustik-Version selbigen Stücks am Ende der CD hätte nun aber wirklich nicht sein müssen. Ach ja: CASHLESS durften bereits mit Bands wie VOICE OF A GENERATION, GLUECIFER und LARS FREDERIKSEN AND THE BASTARDS auf einer Bühne spielen. Wer sich ihre CD anhört, wird feststellen, dass ihnen diese Ehre durchaus zu Recht zuteil wurde.

Kisses And Lies


Cover - Kisses And Lies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Play If You Can´t Say It

()

Zwischen ihr Debüt "Waiting For Something" und das für Ende 2005 geplante Folgealbum haben VANILLA SKY die vorliegende EP geschoben, wohl um die Wartezeit zu verkürzen, sicherlich aber auch, um die derzeit laufende Tour zu supporten. Zu hören gibt es Material aus der Anfangszeit der Band, u. a. bisher unveröffentlichte Demo-Songs, wie "Wastin´ All My Time" (das erste VANILLA SKY-Stück überhaupt), oder auch das Vanessa Carlton-Cover "A Thousand Miles". Für Fans der Band ist diese CD eine schöne Sache, wer aber nicht auf glattpolierten Emo-Poppunk steht, wird auf mit dem Frühwerk der Italiener nicht viel anfangen können. VANILLA SKY klingen eben genau wie alle anderen tausend überflüssigen Emo-Bands: Nichts ist auch nur ansatzweise dreckig, hart, böse oder bleibt sonstwie im Ohr hängen. Stattdessen gibt es schöne, flache Popsongs im Gitarrengewand. Das zu unterbieten gelingt ihnen nur noch mit der seichten und tödlich langweiligen Ballade "Have You Ever Seen The Rain". Der akustische Schluss-Track ist eine echte Wohltat dagegen. Wer allerdings den Fehler begeht, die CD danach weiterlaufen zu lassen, wird böse von einem Hidden Track überrascht - einem komplett ironiefreien und offensichtlich ernst gemeinten Billig-Trance-Stück (!). Wenn Ihr auf echten Rock ´n Roll steht, lasst also lieber die Finger von diesem Machwerk.

Play If You Can´t Say It


Cover - Play If You Can´t Say It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Cashed Out On Culture

()

Ihr sitzt gern im Irish Pub und trinkt lecker bitteres Bier, euch nervt die traditionelle Musik von der Insel aber nach einiger Zeit? Dann klauft euch diese CD und nehmt sie mit zum nächsten Guiness-Suff. Denn die Irish-Punks von BLOOD OR WHISKEY bewegen sich von der ganz traditionellen Schiene der grünen Insel weg und mischen Irish Folk mit dem Spirit von der irischen Nachbarinsel. 80er-Brit-Punk meets also Irish Folk, und das scheint nur auf den ersten Blick nicht stimmig. Ob sie wirklich so eine Stimmung herzaubern wie die Dropkick Murphys sei mal dahingestellt - wer "DM" mag, der wird aber auch an "BOW" Gefallen finden. Und mehr als die Pogues "rocken" sie allemal - auch, wenn der Sound recht dünn daher kommt. Aber und? letztlich: Nach drei Pints of Guiness isses auch irgendwie egal, Hauptsache es macht Bock. Und das trifft hier hundertprozentig zu. Fand auch Ex-Pogue Cait O´Riordan, der als Gaststänger einige Vocals beisteuerte. Na dann mal: Cheers to everyone!

Cashed Out On Culture


Cover - Cashed Out On Culture Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:27 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Punk