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The Dear Moss Murders

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Schwedens Westküste ist Heimat von THE CHANGE, die auf „The Dear Murders“ zwischem skandinavischem Rotzrock und amerikanisch-coolem Punkrock pendeln, ohne sich zu sehr zu einem Lager zu bekennen. Zu viel Härte muss der geneigte Punkrocker dabei nicht befürchten, THE CHANGE bleiben bei aller Rotzigkeit recht zahm und setzen auf ohrschmeichelnde Melodien und eingängige Refrains. Da mag etwas Kalkül mitschwingen, genau wie beim Gesang, der weder zu hart noch zu poppig ist, aber THE CHANGE muss zugute gehalten werden, dass sie einige gute Songs auf dem Silberling gepackt haben ("First Lights"). Songs, auf die sich so ziemlich alle einigen können, die mit Gitarrenmusik was anfangen können und gemeinsam bei einer Party abhängen. Und das ist doch die Hauptsache bei einer solchen Platte, oder? Also alles gut im Dear Moss-Land in Westschweden. Und dem Rest der Welt.

The Dear Moss Murders


Cover - The Dear Moss Murders Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 31:12 ()
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The Cheapest Pick

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Recklinghausen bürgt schonmal für Street Creditbility, die rauhen Strassen des Potts sind die Heimat von GUITARSHOP ASSHOLE, die mit „The Cheapest Pick“ ihr Labeldebüt veröffentlichen. Und das Ganze sicher stilecht mit einer Pilsette in der Hand feiern, denn darum geht es in den Texten der Scheibe: Sex, Drugs, Rock’n’Roll. Schwedisch-rotzrockig wird das feilgeboten, da sind Vergleiche mit alten HELLACOPTERS natürlich nicht von der Hand zu weisen. Dezente Verweise auf Metal der alten Schule und schrammeligen Garage-Sound runden das Bild ab und geben der Band eine eigene Note. Technisch sind die Kerle sehr fit und auch beim Songschreiben haben sie einiges auf der Pfanne, was sich in durchgehend gelungenen Songs zeigt, die zum Abspacken und Cool-Mitwippen animieren. Live macht die Chose sicher richtig Laune, da kommen gleich Bilder von cool posenden Musikern, dicken Koteletten, Sonnenbrillen und viel guter Laune auf, sehr schön. Zwei Coversongs („Territorial Pissings“ von NIRVANA und „Guitar Shop Asshole“ von OBLIVIANS) runden eine gelunge Rotzrock-Platte ab, mit der GUITARSHOP ASSHOLE eine erste Duftmarke setzen.

The Cheapest Pick


Cover - The Cheapest Pick Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 39:41 ()
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The Very Best Of Billy Idol - Idolize Yourself

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"Mensch, schon wieder ne "Best Of" von Vital BILLY IDOL" (die gefühlte 25te) wird so mancher ohne genaueres Hinsehen denken, wenn man sich nur den Titel „The Very Best Of Billy Idol - Idolize Yourself" ansieht. Aber diese Album bietet dann doch etwas mehr als nur den müden Aufguss der alten aber immer noch klasse anzuhörenden Schoten. Denn auf der zweiten CD wurden sämtliche Videoclips des platinblonden Poppunkers mit der dicken Lippe versammelt, und deren hoher Unterhaltungswert macht alleine schon die Anschaffung sehr lohnenswert.

Auf der Audioversion wird eine gelungene Retrospektive geboten, die natürlich mit den großen Hits aus den 80ern beginnt, da müssen Kracher wie „Rebell Yell“, „Flesh For Fantasy“ oder auch „White Wedding“ dabei sein und das etwas countrymäßige „Sweet Sixteen“ oder der Partykracher „Mony, Mony“ (leider nicht die viel bessere Liveversion) dürfen nicht fehlen. Weiter geht es dann mit den 90ern, die zwar kommerziell nicht mehr ganz so erfolgreich waren, aber coole Songs konnte er immer noch machen - dies zeigen Sachen wie „Cradle of Love“, die Filmmusik zu „Speed“, „Shock To The System“ (aus „Cyberpunk 1993) bis hin zum sehr gelungenen Comebackwerk „Devil's Playground“ (2005). Hieraus wurde zwar das etwas untypische, sehr urwürzig-punkige „World Comin Down“ ausgewählt, denn der Rest ist doch viel mehr Rock, aber egal. Die Mischung passt - und dann sind sogar noch zwei komplett neue Tracks enthalten. Als Musiker ist dafür auch Gott sei Dank wieder sein alter Weggefährte und kongenialer Partner STEVE STEVENS mit dabei gewesen, so dass bei „New Future Weapon“ und „John Wayne“ eigentlich nichts schief gehen konnte. Die Tracks passen musikalisch bestens zum letzten Werk und zeigen Billy in absoluter Höchstform, wobei der ehemalige Hochglanz-Rebell (so ein richtiger Punker in Punkto Lebenseinstellung war ja eh nie wirklich) über das singt wo er sich am besten auskennt: Alkohol, Geld, Frauen, Drogen - das volle Programm eines (ehemaligen) Stars eben. Mittlerweile soll er ja einigermaßen trocken sowie drogenfrei sein – rein äußerlich ist diese auslebende Zeit nicht spurlos an ihm vorüber gegangen, macht aber nix, er trägt es mit Fassung. Stimmlich ist er jedenfalls noch voll auf der Höhe: "John Wayne" ist ein typischer Idol Midtempo-Song mit wummerndem Bass, so eine Art „Eyes Without A Face 2008" und das schnelle „New Future Weapon" ist sogar recht riffig ausgefallen mit packendem Refrain und geht echt gut ab. Produziert wurden die neuen Songs von Josh Abraham (u.a. VELVET REVOLVER). Wie schon gesagt, Stevens ist dabei außerdem noch Drumer Brian Tichy und Keyboarder Derek Sherinian. Diese beiden starken Songs lassen auf ein kommendes gutes Album hoffen. Dann freuen wir uns wieder auf sein Raspeltimbre, das spöttische Grinsen, den typisch britischen Humor und die Tatsache, dass er trotz aller wohl überstandener Exzesse für neue musikalische „Schandtaten“ inklusive Hitpotential bestens gerüstet zu sein scheint.

Und so bilden die 18 Tracks und insbesondere die 13 Video-Clips auf „The Very Best Of Billy Idol - Idolize Yourself“ (die DVD gibt es in einer Limited Edition mit schönem Digipack) ein rundum gelungenes Package. Macht echt Spaß!



Tracklist CD:

01. Dancing With Myself (Generation X)

02. Hot In The City

03. White Wedding - Part 1

04. Rebel Yell

05. Eyes Without A Face

06. Flesh For Fantasy

07. Catch My Fall

08. To Be Lover

09. Don't Need A Gun

10. Sweet Sixteen

11. Mony Mony

12. Cradle Of Love

13. L.A. Woman

14. Shock To The System

15. Speed

16. World Coming Down

17. John Wayne

18. New Future Weapon



Tracklist DVD:

01. Dancing With Myself

02. Hot In The City

03. White Wedding Part 1

04. Rebel Yell

05. Eyes Without A Face

06. Flesh For Fantasy

07. Catch My Fall

08. To Be A Lover

09. Don't Need A Gun

10. Sweet Sixteen

11. Mony Mony

12. Cradle Of Love

13. L.A. Woman


The Very Best Of Billy Idol - Idolize Yourself


Cover - The Very Best Of Billy Idol - Idolize Yourself Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 67:45 ()
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Waves Of Human Suffering

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BENÜMB-Kopf Pete hat sich wohl noch nicht in Stimmung für eine weitere Scheibe konzentrierten Lärms gebracht und füllt seine freie Zeit mit AGENDA OF SWINE, zusammen mit ein paar Leuten von VULGAR PIGEON. „Waves Of Human Suffering“ geht dabei in die old schoolige Punk/HC-Ecke, mit leichtem Grindcore-Einschlag, und ist deutlich nachvollziehbarer als die Hauptband des Herren am Mikro. Der hat das, was sich wohl „charakteristische Stimme“ nennt, mit der auch bei AGENDA OF SWINE Akzente setzt („Persecution, Ascension, Leave Nothing Standing“). Außer ihm kann die Gitarrenarbeit überzeugen, die einige knackige Riffs beisteuert und die Songs generell sehr druckvoll nach vorne bringt. Unter die dreizehn Songs haben sich zwar einige laue Nummer geschlichen, die aber durch die restlichen Nummern aufgefangen werden – „Waves Of Human Suffering“ ist zwar keine Bombe, aber eine solide Platte, die für Old Schooler eine Überlegung wert sein sollte.

Waves Of Human Suffering


Cover - Waves Of Human Suffering Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 34:26 ()
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Move on

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Bayern und Blasmusik – das passt ja. Aber damit kein Missverständnis aufkommt: Die achtköpfige Band aus dem niederbayerischen Abensberg verfügt mit Trompete, Posaune und Saxophon zwar über eine fette Bläsersektion, hat mit Humptata aber nicht viel am Hut. Ihre Debüt-EP lässt vielmehr an die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES denken, versetzt mit diversen Hochgeschwindigkeits-Passagen. Skacore nennen die Jungs das, und das trifft es auch sehr gut. Dreckig und mit viel Energie gehen die Songs nach vorne, in die aber auch immer wieder entspannte Off-Beat-Passagen eingebaut werden. Der Sound der in Eigenregie produzierten Scheibe ist dazu noch schön rau und direkt geraten und besitzt gleichzeitig auch noch ordentlich Wumms. Spielerisch passt ebenfalls alles, und besonders Sänger/Gitarrist Simon Bernhardt prägt den Gesamtsound durch seine rauen, druckvollen Vocals. THE PROSECUTION haben hier ein vielfältiges und mit Spielfreude aufgeladenes Debüt hingelegt, das von Anfang bis zum viel zu frühen Ende durchgehend Spaß macht. Ich hoffe doch sehr, dass das erste Album nicht lange auf sich warten lässt.

Move on


Cover - Move on Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 25:45 ()
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Small Feces Vols. 1+2

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Via Bitzcore gab es die „Small Feces“-Doppelpackung von TURBONEGRO-Raritären und B-Seiten bereits vor einigen Jahren, aber da das Teil mittlerweile ausverkauft ist, wird es aufpoliert nochmal auf den Markt gebracht. Zwei Stunden lang gibt es die volle Dröhnung richtig alter Nummern (der jüngste Track ist von 1997), Liveversionen von „Prince Of The Rodeo“, die kultige St. Pauli-Version von „I Got Erection“, Coversongs von Sachen wie "War On The Terraces" (COCKNEY REJECTS) und Überbleibsel von Studiosessions. Alles neu gemastert und trotzdem noch roh und ziemlich ungeschliffen im Vergleich zu den späteren Alben der Norweger. Einige Perlen haben sich in den 42 Songs versteckt, um die Jeansjünger nicht rumkommen, so sie nicht die Originale bereits besitzen. Späteinsteiger in den TURBONEGRO-Sound wird sicher die Pre-Helvete-Ära interessieren, genau wie die Coversongs von ROLLING STONES, BLACK FLAG oder POISON IDEA, um einen Eindruck vom Background der Band zu bekommen. Wie auch immer, eine lohnenswerte Sache!

Small Feces Vols. 1+2


Cover - Small Feces Vols. 1+2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 42
Länge: 120:5 ()
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State Of Grace

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Man durfte gespannt sein, was die Bostoner nach ihrem Hammer-Album „Fading American Dream“ von 2007 bieten würden. Der neue Streich namens „State Of Grace“ überrascht zunächst durch einen etwas anderen Stil, an den man sich teilweise erst gewöhnen muss. Tempo und Dreck wurden etwas rausgenommen, und anstatt reinem Streetpunk gibt es auch viele Einflüsse von Bands aus den Punkrock-Anfangstagen zu hören, wie z. B. THE CLASH oder SHAM 69. Wenn man sich daran gewöhnt hat, stellt man aber fest, dass weder der Druck noch das tolle Songwriting der Jungs verloren gegangen sind, und immer wieder bleibt man an Passagen hängen, die einen kicken wie sonstwas. Mit Songs wie „Two Angry Kids“ oder „Elizabeth“ gibt es natürlich auch wieder die üblichen Irish-Folk-Schunkler zu hören. Produzent Ted Hutt, der auch schon beim Vorgängeralbum hinter den Reglern saß, hat es dazu fertiggebracht, den Gesamtsound transparenter klingen zu lassen, ihm gleichzeitig aber noch mehr Energie zu verleihen. Und auch textlich hat sich einiges verändert. So hat sich Bandkopf Mike McColgan dieses mal weniger politischen Themen gewidmet, offenbar weil dies angesichts des nahen Endes der Bush-Ära nicht mehr nötig ist, sondern erzählt vielmehr Geschichten aus dem Alltag und seinem Leben. So geht es z. B. in „Kevin J. O’Tool“ um einen verstorbenen Onkel und in „Elizabeth“ um seine Großmutter. Aber nicht nur Familienangehörige finden Erwähnung, sondern auch musikalische Helden: „The Generals’s Boombox“ ist eine Hommage an den großen Joe Strummer. „State Of Grace“ ist vielleicht nicht das beste Album der STREET DOGS, denn einige Songs sind doch eher als solide zu bezeichnen. Unterm Strich haben sie aber trotzdem wieder einmal ein hervorragendes Punkrock-Album abgeliefert, das aus der Masse an Veröffentlichungen immer noch weit herausragt.

State Of Grace


Cover - State Of Grace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:20 ()
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Whore Of Babylon, Beast Of Rome (EP)

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Als Vinyl schon länger erhältlich, gibt es das Debüt der Belgier JERUSALEM THE BLACK nun auch als Silberscheibe, die um zwei Songs erweitert wurde. Genet Records, alles klar, Hardcore. Nicht ganz. MISFITS, THE MUSHROOM RIVER BAND, RAMONES und ein bißchen LIFE OF AGONY’sche Melancholie sind Fixpunkte im System der Band und werden gekonnt zu Songs verbaut, die mit düsterem Charme und fetten Hooklines beim Hörer bleibenden Eindruck hinterlässt. Dazu werden sie mit flottem Tempo gespielt und laden zum gepflegten Tanzbeinschwingen ein, wenn nicht gerade die eingängigen Texte mitgesungen werden, die schon beim ersten Durchlauf auf die Zunge springen und sich im Ohr festsetzen – genauso, wie es bei einer guten Punkrockplatte sein muss. Wobei Punkrock nur soweit zutreffend ist, wie es bei der Mischung Punkrock sein kann. JERUSALEM THE BLACK sind eher im DANZIG/ MISTFITS/ BLACK SABBATH-Lager, halt angereichert mit einigen anderen Einflüssen. Im Grunde aber auch egal, solange die Scheibe so sehr Spaß macht wie diese EP. In den Player damit und losrocken - egal ob Punk, HC-Kid oder Psychobilly!

Whore Of Babylon, Beast Of Rome (EP)


Cover - Whore Of Babylon, Beast Of Rome (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 18:59 ()
Label:
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Interview:

Street Dogs

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InterviewMit eurem neuen Album „State Of Grace“ seid ihr zu Hellcat gewechselt. Wie kam es dazu?


Schon seit die Band gegründet wurde, gab es Verbindungen zwischen Mike (McColgan, Sänger und Bandkopf der STREET DOGS – Anm. d. Red.) und Hellcat, und so kannten wir die Leute, die dort arbeiten, schon eine Weile, und auch die Jungs von RANCID. Es bestand also schon eine Freundschaft, und uns schien es jetzt einfach der richtige Zeitpunkt, dort zu unterschreiben.


Verglichen mit euren vorigen Alben, habt ihr euch dieses Mal offenbar stark von klassischem Rock beeinflussen lassen. Siehst du das genauso?


Also für mich ist da immer noch jede Menge Punkrock drauf. Wir hören natürlich sehr viel verschiedene Musik, die uns auch beeinflusst, THE CLASH, THE NEW YORK DOLLS und all so was. Wir klingen jetzt vielleicht nur etwas mehr nach dem ursprünglichen Punkrock. Wir haben eigentlich nicht so viel anders gemacht als auf den beiden Alben davor, und wir haben auch wieder Folk-Musik einfließen lassen. Hast du das Album schon gehört?


Ja, und ich finde, es ist klingt weniger nach Punkrock als die Alben davor.


Findest du wirklich? Haha... Ich weiß nicht, für mich ist es einfach mehr die Art Punkrock, mit der ich aufgewachsen bin, Punkrock mit einer anderen Einstellung. Wir sind einfach näher an die Wurzeln gegangen, aber die Musik hat immer noch dieselbe Energie.


Was auch auffällt, ist die hervorragende Produktion. Der Sound ist transparenter als bei euren vorherigen Releases, besitzt gleichzeitig aber auch mehr Energie. Die Zusammenarbeit mit Ted Hutt, der ja auch schon „Fading American Dream“ produziert hat, scheint also weiterhin sehr gut zu laufen...


Ted ist inoffiziell das fünfte Bandmitglied. Das großartige an Ted ist, dass er so viel Leidenschaft für alles, was er tut, aufbringt. Er hat den gesamten Prozess des Entstehens des Albums begleitet. Er war auch dabei, als wir die Songs für das Album geschrieben haben und kam zu Proben und Konzerten von uns. Und er hat die Fähigkeit, dir deine Augen zu öffnen, für Dinge, die du selbst gar nicht mehr wahrnimmst, zum Beispiel wenn es darum geht, einen Gitarrenpart nicht mehr die ganze Zeit durchzuspielen, sondern ihn zu variieren.


Die Songtexte auf eurem neuen Album sind weit weniger politisch als auf den Vorgängern, sondern persönlicher und behandeln oft auch Alltags-Geschichten. Wie kommt das?


Da Mike bei uns die Texte schreibt, kann ich eigentlich gar nicht darauf antworten. Aber ich glaube, es kommt daher, dass wir einfach acht Jahre unter Bush hinter uns haben, es jetzt aber einen Wechsel geben wird. Jeder möchte jetzt nach vorne schauen und freut sich schon auf das Ende der Bush-Regierung. Zum ersten Mal hat Mike also Geschichten erzählt. Er musste keine politischen Themen mehr aufgreifen, sondern konnte seine Freiräume als Songwriter auskosten. Und es gibt so viele Geschichten zu erzählen.


Die STREET DOGS hatten ursprünglich nur einen Gitarristen. Warum wurde überhaupt ein zweiter hinzugenommen?


Kennst du die BONES?


Die schwedische Band? Klar!


Sie sind der Grund! Haha... Die STREET DOGS sind mal mit den BONES getourt, und die haben ja zwei Gitarristen. Und jeden Abend sah sich Mike die Show an und dachte sich: Wow, das will ich auch! Und ich war gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort... Hey BONES, vielen Dank! Ihr habt mir einen Job verschafft!


Fast überall, wo über die STREET DOGS geschrieben wird, wird erwähnt, dass Mike mal bei den DROPKICK MURPHYS gesungen hat. Geht euch das nicht langsam auf die Nerven?


Nein, das passiert halt. Es ist immer eine große Sache, wenn ein bedeutender Sänger ausgetauscht wird. Nur wenige Bands schaffen es, darüber hinweg zu kommen. Viele versuchen es, und viele scheitern daran. AC/DC zum Beispiel haben es geschafft, und die DROPKICK MURPHYS haben es geschafft. Was Mike wirklich aufregt, ist, wenn jemand daherkommt und sagt: Mike war viel besser! Das ist echt irritierend. Es sind zwei verschiedene Sänger, die zwei verschiedene Stile haben. Und es nervt wirklich, wenn Leute einen Konkurrenzkampf beschwören wollen, der gar keiner ist, zumal die DROPKICKS ja riesigen Erfolg haben. Mike ist auch immer noch sehr eng mit den Jungs befreundet. Ich habe mit dieser Verbindung kein Problem. Ich spiele mit Mike in einer Band, und vorher war er halt mal bei den DROPKICKS, also was soll’s.


Man stellt sich die Bostoner Musik-Szene wie eine große Gemeinschaft vor. Ist das auch so?


Also ich komme ja eigentlich aus Texas, und ebenso Marcus, unserer anderer Gitarrist. Aber ich bin natürlich oft in Boston, und es gibt dort wirklich eine große Gemeinschaft von Musikern. Wenn ich da bin, finde ich das immer sehr erfrischend, denn an vielen anderen Orten in den USA versucht man eher, sich gegenseitig fertig zu machen anstatt einander zu unterstützen. In Boston spielt man Shows zusammen, man hilft sich mit dem Equipment aus, man leiht sich Proberäume. Das würde dir anderswo nicht passieren. Es erinnert mich daran, was Punkrock eigentlich mal war. Ich wünschte, man könnte das über die ganze USA verbreiten.


Ihr spielt ja auch auf der diesjährigen Vans Warped-Tour, was natürlich großartig für euch ist. Aber ist das nicht auch harte Arbeit, zwei Monate lang jeden Abend vor so viel Publikum zu spielen?


Klar, das ist auch harte Arbeit, aber das ist ein Job, von dem man nie müde wird. Wir haben wirklich Glück, dass wir diese Tour spielen können, denn so können wir unsere Fanbase erweitern. Wir haben keine Angst vor harter Arbeit. Für uns ist das eine großartige Gelegenheit, jeden Tag vor so viel Leuten spielen zu können.


Wann werdet Ihr in Europa auf Tour sein?


Wir werden im November und Dezember kommen. Ich glaube, es ist noch nicht spruchreif, aber das ist bis jetzt der Plan. Ich liebe es, in Europa zu touren! Da toure ich wirklich am allerliebsten.


Ist das denn so anders, als in den USA zu touren?


Ja, das ist extrem anders. Das Publikum in Europa schätzt einen viel mehr, und die Leute sind viel dankbarer. Besonders mag ich Holland und Belgien.


Warum gerade diese beiden Länder?


Ich mag die Leute da besonders! Und speziell in Amsterdam zu spielen, ist immer wieder großartig.


Auf dem letzten Album hattet ihr einen Song, der „Tobe’s got a drinking problem“ heißt. Ist der über dich?


Ja, irgendwie schon. Es geht um eine wahre Geschichte. Ich habe jetzt noch die Gitarre, die in dem Song vorkommt. Nachdem ich sie völlig besoffen zerschmettert hatte, musste ich sie zusammenflicken, um die Tour weiterspielen zu können. An dem Tag, nachdem das passiert ist, habe ich aufgehört zu trinken. Ich hörte für zwei Jahre komplett auf, das war kalter Entzug. Das war echt schwierig, denn einige Kids haben den Song gehört und haben mir bei den Shows harten Alkohol und Shots gebracht, aber ich musste sie enttäuschen. Und ich hasse es, Kids zu enttäuschen. Aber ich musste ihnen sagen: Hey, ich trinke nicht mehr! Inzwischen trinke ich zwar wieder, aber ich habe es unter Kontrolle, und es ist weit von dem entfernt, wie es mal war. Ja, ich hatte ein Alkoholproblem, und ich war fast an dem Punkt, an dem ich einen Entzug hätte machen müssen. Aber ich habe es selbst geschafft, mit der Unterstützung meiner Freunde. And well… I’m still here!

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The Travelling Vampire Show

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CALABRESE bestehen aus drei Brüdern, die gemeinsam Musik machen. Sagt ihre Bio. Und der Promozettel. Glauben wir es einfach mal. Das Trio hat sich punkigem, düsterem Rock verschrieben, irgendwo im DANZIG/ MISFITS/ 69 EYES-Dreieck. Flott und mit überraschend positivem Vibe rauschen die Songs aus den Boxen, wobei nach einigen Minuten das Schema F im Songaufbau deutlich wird. Ändert aber nix daran, dass die Songs weiterhin direkt in die Beine gehen. Das Hirn weiß, dass „The Travelling Vampire Show“ nicht herausragend ist, aber den Beinen ist das egal, die setzen sich diesmal gegen die graue Masse im Kopf durch. Sei ihnen der Sieg gegönnt. CALABRESE können sich mit der Scheibe nicht gegen die Vorbilder durchsetzen und liefern eine im Grunde für (das selbstgewählte) Genre Horrorpunk zu poppige und zu softe Nummer ab, bringen aber die Beine in Bewegung. Ist doch auch was.

The Travelling Vampire Show


Cover - The Travelling Vampire Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:27 ()
Label:
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