Der Blockflöten-Virtuose Volker Kuinke präsentiert sein drittes Album und wird mit seinem Bandprojekt eventuell nicht den gestanden Metal-Fan ansprechen, obwohl manche Kuttenträger ja stolz einen Patch von JETHRO TULL auf ihrer Kutte tragen. Und für genau diese sollte SYRINX CALL eine Offenbarung sein. Volker Kuinke nutzt sein Instrument nicht als dominante Waffe wie sein Kollege von JETHRO TULL, sondern ist eher für die beiläufigen und harmonischen Töne zuständig. Dies harmoniert perfekt mit dem Sound des Projekts, welches eine gesunde Mischung aus alten GENESIS, JETHRO TULL und MIKE OLDFIELD darstellt. Tja, und dann kommt noch eine ganz gesunde Prise der Altmeister ELOY hinzu. Kein Wunder, Volker Kuinke war an verschiedenen Alben von ELOY beteiligt und konnte gleich drei Mitglieder der Allstars für sein Konzeptalbum gewinnen.
Auf „Mirrorneuron“ begegnen wir der künstlichen Intelligenz „Kai“, welche den Auftrag hat, in der Arktis nach Öl zu bohren. Seine Programmierung wird durch Widersprüche von Praxis und theoretischen Berechnungen durcheinandergeworfen. Kompliziert wird die Story durch „Mara“, welche eine Art Psychotherapeutin für humanoide Roboter darstellt, und in die sich „Kai“ durch seine Spiegelneuronen hineinversetzen und somit Gefühle spiegeln kann. Weiter möchte ich in die Storyline nicht vordringen, da meine Neuronen sich weigern, die ganze Geschichte zu kapieren.
Musikalisch können SYRINX CALL absolut überzeugen. „Mirrorneuron“ ist ein melancholisches Album geworden, welches zwar männliche und weibliche Vocals bietet, die aber durch die grandiose instrumentale Umsetzung in den Hintergrund rücken. Zu präsent sind die schmeichelnden Blockflöten, die teilweise von opulenten PINK FLOYD-Parts untermalt werden. Man darf auf „Mirrorneuron“ keine abgefahrenen oder schrägen Töne erwarten. Nein, die Musik ist perfekt arrangiert, hochmelodisch gestaltet, und so mancher Folk-Part belebt das progressive Treiben zusätzlich. Wer also Töne à la KING CRIMSON erwartet, die teilweise entarten, der wird enttäuscht sein. Der Anspruch von Volker Kuinke bewegt sich in eine ganz anderen Richtung und ist leichter verdaulich und hörbar.
Grundsätzlich ist „Mirrorneuron“ ein wirklich gutes Album geworden, welches aber seine Zeit zum Reifen braucht. Am Besten konsumiert man die Texte und die Musik gleichzeitig und lässt daraus ein großes Ganzes entstehen. Musik für Genießer und Denker.
Das Geister-Experiment geht in die zweite Runde. Das Konzeptalbum bedient sich lose der Story eines in den 70er Jahren durchgeführten, paranormalen Experiments, welches von VANDEN PLAS als Aufhänger für ihre eigene Geistergeschichte dient. Protagonist Gideon Grace begibt sich auf eine Reise, die von Liebe, Selbsterkenntnis und teuflischen Dämonen handelt. Dieser Trip führt die Hauptperson bis an den Rand zur Hölle, was natürlich nach einer epischen und monumentalen Umsetzung nur so schreit. Zur weiteren Recherche empfehle ich das Studieren des Philipp Experiments, welches tatsächlich interessante Fakten liefert. Was es nicht alles (nicht) gibt…
VANDEN PLAS schöpfen aus den Vollen und servieren uns progressiven Metal, der einfach in der Königsklasse einzuordnen ist. Gleich beim Opener „When The World Is Falling Down“ setzen Band und die Gastmusiker Oliver Hartmann (AVANTASIA) und Herbie Langhals (AVANTASIA, FIREWIND) eine exzellente Duftmarke. Technische und melodische Parts gehen Hand in Hand und schaffen einen beeindruckenden Einstieg in die Geisterwelt. Vergleiche zu DREAM THEATER und FATES WARNING dürfen gerne gezogen werden und zeigen auf, dass VANDEN PLAS endgültig in der Oberklasse anzutreffen sind und sich hier vor niemanden verstecken müssen. „Under The Horizon“ beginnt einfühlsam und verträumt, aber dann entwickelt sich der Songs zu einem treibenden, metallischen Monster, welches perfekt von den gelungenen Keyboards abgerundet wird. „Black Waltz Death“ nimmt ein wenig das Tempo aus der Scheibe und beansprucht jede Menge Platz in den Gehörgängen. Der Ohrwurm der Platte, der zum ersten Nachdenken einlädt und das bisher Gehörte verarbeiten lässt. Hier wurde der Gang zum richtigen Zeitpunkt zurückgenommen. „The Lonely Psychogon“ nimmt uns auf einen wilden, progressiven Trip mit, der auch den Einsatz von Hammond-Orgeln nicht scheut. Kein echter Earcatcher, aber besonders auf technischer Seite ein absoluter Hinhörer. Treibende Gitarren und stampfende Drums eröffnen „Fatal Arcadia“, welches sich zu einer echten Hymne mausert und bei jedem Durchlauf neue Eindrücke und Nuancen entdecken lässt. Immer wieder wird geschickt das Tempo gedrosselt um dann umso intensiver zurückzukehren. Eine wirklich eindrucksvolle, kompositorische Meisterleistung, die den Hörer durch die Gedankenwelt von Gideon Grace führt. Mit über 13 Minuten wird bei „The Oroboros“ fast der musikalische Bogen überspannt. Wie sollen diese musikalischen Fassetten alle erfasst werden? Hier muss man wirklich hellwach bleiben um nicht den roten Faden zu verlieren. Definitiv keine Musik, die man nebenher konsumieren sollte, da hier wirkliches Zuhören gefordert wird. Es wird dem Hörer sehr viel gegeben, aber gleichzeitig auch die Aufmerksamkeit gefordert, dem musikalischen Treiben eine Chance zu geben. Tut man dies, wird man von „The Oroboros“ reichlich belohnt; mehr Abwechslung in einem Song geht nicht. „Ghost Engineers“ beendet die Reise des Protagonisten und leitet den Abschluss der Geisterreise ein. Schwermütig nimmt man Abschied und blickt auf das Gehörte zurück. Ein würdiges Ende einer grandiosen Odyssee, welches einen nachdenklich zurücklässt.
Der Bonustrack „Krieg Kennt keine Sieger“, der mit Alea von SALTATIO MORTIS umgesetzt wurde, klingt hier fast ein wenig unpassend, da mit „Ghost Engineers“ eigentlich alles gesagt worden ist. Natürlich ein ordentlicher Song, aber im Gesamtkontext nicht nötig, und die deutschsprachigen Parts passen einfach nicht zu dem internationalen Standard von VANDEN PLAS. Schwamm drüber.
Das Gesamtbewertung ist natürlich ein durchweg positive. Ein tolles und anspruchsvolles Machwerk, welches die Messlatte sehr hoch ansetzt und mühelos überspringt. Das Gesamtkonzept wird textlich und musikalisch perfekt umgesetzt und fordert den Hörer zu jeder Sekunde. Natürlich ist dies keine Musik, welche man als Hintergrundmusik laufen lassen sollte, aber mit den Kopfhörern auf den Ohren und einem Glas Rotwein in der Hand kann man doch auch viel besser in die Geisterwelt vordringen. Ganz feine Sache!
Die fünf Mann starke Band AWAKEN kommt aus New York und legt mit dem Doppelalbum "Out Of The Shadows" ihr drittes Werk vor (erstmalig bei Pure Steel). Und richtig, wie der Titel verheißt, sollte, nein, müsste damit der Sprung raus aus dem Schattendasein gelingen. Feiner, druckvoller, geschmeidiger, niemals fordernder, progressiv geprägter Metal der oberen Güteklasse wird geboten. Einziges kleines Manko ist Sänger Glenn DaGrossa, der zwar variabel und gekonnt seine Stimmbänder einsetzt, aber leider von seiner stimmlichen Elastizität, leicht fehlenden Eleganz und auch von seiner Charakteristik her nicht ganz mit einem Ray Adler, Geoff Tate oder James LaBrie mithalten kann. Dieser Vergleich zeigt aber, wo ich ansetze, nämlich ganz oben, bei den Genre-Führern - und das vollkommen zu recht.
Songwriting, Gitarre, Keybord, das Zusammenspiel, die Arrangements - all das offenbart höchste Kunstfertigkeit und trifft das Hörerherz wie der Hammer den Amboss. Der Opener "Black From Blue" eröffnet erst düster, im Songkern zeigt er sich dann hymnisch, mit fesselndem Refrain und leichter symphonischer Präsenz. Auf Sendeplatz drei kredenzt uns das Quintett die Cover-Version "Ride Like The Wind", die viele schon von SAXON kennen und lieben. Doch diese Version schlägt die der Briten um Längen: athletischer, mitreißender und opulenter instrumentalisiert, habe ich diesen Song nie vernommen. Und AWAKEN halten die Qualität auf den gesamten 90 Minuten. Auch der zweite Silberling punktet mit starken und zwingenden Momenten. Der Oberhammer kommt am Ende mit "Nine Circles" (Part 1-3). Hier werden knapp 20 Minuten quasi alle Register gezogen, von eindringlicher Keybord-Melodie über kräftigen Groove, packende Atmosphäre bis hin zu tollen Gitarrensoli - einfach nur großartig!
Ich kann dem Label Pure Steel zu dieser Band und der Veröffentlichung nur gratulieren. Frei nach Denis Scheck: "Vertraut mir, ich weiß, was ich tue!". AWAKENs "Out Of The Shadows" ist für anspruchsvolle Metal-Fans ein "must-have" und verdient somit eine absolute Kaufempfehlung
Da sitze ich nun also vor meinem ersten Review und weiß noch nicht so ganz, was ich da überhaupt mache. Zumal die Vorraussetzungen durchaus besser sein könnten, da sich meine Beschäftigung mit dem Solowerk des ehemaligen MARILLION-Sangesgottes bislang eher in Grenzen gehalten hat. Zu sehr verbinde ich diese unverwechselbare Stimme mit seinem damaligen Schaffen, und auch seine ehemaligen Kollegen erleiden dieses Schicksal, von mir nun mal an diesen vier herausragenden Alben gemessen zu werden. Wer hier MARILLION-Fan Service erwartet, den muss ich hier demnach auch enttäuschen. FISH, der live gerne auch den charismatischen wie sympatischen Geschichten-Onkel mimt, geht unbeirrt seinen eigenen Weg, und meist erinnert nur sein wunderbares Organ an damals, welches er seitdem um ein paar Facetten erweitert hat. Gesprochene Passagen, als auch eine ungewohnte Lässigkeit, paaren sich mit der weiterhin bestehenden Emotionalität, wie man sie von ihm kennt. Das Songmaterial ist abwechslungsreich, hinterlässt aber meist einen verträumten Eindruck, wobei, wie bereits angedeutet, MARILLION nur noch äußerst selten ganz leicht durchschimmern. Wer grundsätzlich etwas für progressive Musik sowie FISHs Stimme übrig hat, macht hier nix falsch.
Anspieltipps: "Man With A Stick", "Walking On Eggshells" und "Weltschmerz".
Ein Live-Auftritt von YES ist in der Tat immer ein ganz besonderes Ereignis. Die Urväter des Prog-Rock definieren sich per se über ihre Live-Performance, denn nur dort entfalten sich die symphonische Kraft der Songs und die Virtuosität der einzelnen Musiker vollends.
2019 waren sie im Rahmen der “Royal Affair Tour“ in Amerika unterwegs. Hierzu haben sie sich auch noch ein paar illustere Gäste geladen. So gaben sich ferner ASIA (mit dem YES-Keyboarder Geoff Downes, YES-Bassisten Billy Sherwood und einem speziellen Auftritt vom YES-Gitarristen Steve Howe), John Lodge von MOODY BLUES und CARL PALMER'S ELP LEGACY feat. Arthur Brown die Ehre, für Liebhaber progressiver Rockmusik also ein echter Leckerbissen.
Da es seit 1979 unzählige Personalwechsel gab, möchte ich kurz auf die aktuelle Bestzung eingehen. Lediglich der Bass wurde bisher auf jedem Werk von Chris Squier gespielt, der leider 2015 an Leukämie verstarb.
Neben den bereits oben erwähnten Protagonisten, teilen sich also Alan White und Jay Schellen die Parts am Schlagzeug, und den Gesang übernahm bereits 2012 Jon Davison.
Die Show startet mit einer Cover-Version von Richie Havens “No Opportunity Necessary, No Experience Needed“, eine eher selten gespielte Nummer, die aber wegen ihrer blusigen Attitüde als Einstieg gut funktioniert. Im Laufe das Abends werden im Übrigen noch zwei Cover-Versionen zum Besten gegeben, von denen mir “America“ von Paul Simon besonders gut gefällt. Wunderbar, wie sich Steve Howe und Billy Sherwood ständig die Bälle zuspielen, und Jon Davison trägt dazu die Melodie mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Als Kirsche setzt Steve ein herrliches Solo im Country-Stil, wie ich es nicht erwartet hätte, oben drauf.
Zum Lennon-Jahr (wäre 80 Jahre geworden und wurde vor 40 Jahren erschossen) passt natürlich “Imagine“, das im Duett von John Lodge mit Jon Davison großartig vorgetragen wird.
Der Rest des Albums besteht aus Songs, die in der Hochphase der Band, den 70ern, entstanden...... mit einer Ausnahme: “Tempus Fugit“ wurde 1980 aufgenommen, dem Einstieg von Geoff Downes ins YES-Universum.
Mein persönliches Highlight ist jedoch “Onward“ vom Tomato-Album. Es ist zweifellos das ruhigste Stück des Sets und zudem das kürzeste, aber wie diese musikalischen Genies hier zu einer Einheit verschmelzen, ist ganz und gar umwerfend. An dieser Stelle wird mir klar, dass mit Jon Davison endlich ein würdiger Nachfolger für Jon Anderson am Start ist, der jede Note spielend trifft.
Den krönenden Abschluss einer wahrlich phänomenalen Darbietung bilden, wenig überraschend, “Roundabout“ und “Starship Trooper“, zwei Klassiker, die natürlich nicht fehlen dürfen, bei dem die britische Kult-Truppe in über 20 Minuten alles raus haut, was sie drauf hat.
Wenn es an dieser Aufzeichnung überhaupt irgendwas zu bemängeln gibt, dann vielleicht, dass es schön gewesen wäre, den ein oder anderen neueren Titel aus der jüngeren Vergangenheit mit einzuflechten. Was uns diese Ausnahmemusiker, und da schließe ich ohne Einschränkung die “Neuen“ mit ein, allerdings hier auftischen, ist beeindruckend, mitreißend, ikonisch, episch oder einfach nur magisch. Die Aufnahme glänzt zudem mit einem glasklaren, dynamischen und dennoch organischen Sound, der jeden der beteiligten Künstler in rechte Licht rückt. Lediglich der Live-Atmosphäre hätte man etwas mehr Geltung verschaffen können.
Die typische Cover-Gestaltung wurde selbstverständlich wieder von Roger Dean, der das YES-Logo und die meisten Alben der Band entworfen hat, übernommen.
Mit „Third Stage: Live In London“ meldet sich eine der aktuellen Prog-Supergroups zurück – traditionell erscheint nämlich einige Monate nach einem Studioalbum der dazugehörige Live-Mitschnitt des Quintetts. Die Rede ist von den FLYING COLORS, dem zu einer Band gewandelten Projekt von Gitarrist Steve Morse (DEEP PURPLE, DIXIE DREGS, ex-KANSAS), Schlagzeuger Mike Portnoy (WINERY DOGS, ex-DREAM THEATER, TRANSATLANTIC), Keyboarder und Sänger Neal Morse (TRANSATLANTIC, ex-SPOCK´S BEARD), Bassist Dave LaRue (DIXIE DREGS, ex-JOE SATRIANI) und Sänger und Songwriter Casey McPherson (ALPHA REV, THE SEA WITHIN).
Das am 14. Dezember letzten Jahres in der altehrwürdigen Halle des 1903 erbauten Shepherd´s Bush Empire in London aufgezeichnete Konzert bietet dann vor dieser Kulisse eine gelungene Mischung aus Songs aller drei FLYING COLORS-Alben – wie gewohnt (und das vor Allem im ersten Teil des Konzertes) des Öfteren mit einem gewissen Pop-Appeal versehen. Der zweite Teil des Abends kommt dann progressiver daher, lässt Raum für Improvisationen und zeigt instrumentales Können der Oberklasse. Aber mir fehlt etwas zur vollen Glückseligkeit: gesanglich/stimmlich wünschte ich mir etwas mehr Volumen. So würden zum Beispiel der Mitsingpart in „Infinite Fire“ oder der Start der Übernummer „Mask Machine“ mit mehr Power in der Stimme (und im Chor) deutlich aufgewertet und für mehr Furore sorgen. Anyway – das Konzert ist in Bild und Ton ein musikalisches Erlebnis für Freunde des eingängigen, anspruchsvollen Rock. Die uns vorliegende DVD ist hervorragend aufgenommen, und es ist eine Freude, die instrumentalen Protagonisten zu beobachten, wie sie ihr Können präsentieren und sich als Band trotzdem im songdienlichen Konzept gegenseitig die „Bälle“ zuspielen.
Vielen von uns geht der Verlust der Live-Events gehörig auf den Keks - „Third Stage: Live In London“ zeigt recht deutlich warum – und was fehlt. Ich sage mal danke für das toille Feeling „at home“, das diese Scheibe vermittelt. Aber ich trage die Hoffnung in mir, dass wir alle bald wieder echte Livemusik erleben dürfen. Die FLYING COLORS wären da so ein Tipp dafür.
CD 1:
1. Blue Ocean
2. A Place In Your World
3. The Loss Inside
4. More
5. Kayla
6. Geronimo
7. You Are Not Alone
8. Forever In A Daze
9. Love Letter
CD 2:
1. Peaceful Harbor
2. Crawl
3. Infinite Fire
4. Cosmic Symphony
5. The Storm
6. Mask Machine
P.S.: Das Album erscheint in verschiedenen Formaten, darunter ein 5 Discs Earbook inklusive einem 40-seitigen Booklet, als 3er LP im orangen transparenten Vinyl sowie als Blu-ray, 2CD plus DVD und digital. Die Blu-Rays beinhalten zusätzliches Bonusmaterial mit Musikvideos und Konzertaufnahmen vom Morsefest 2019 aus Tennessee (Disc Nr. 5 im Earbook kommt mit dem gleichen Inhalt auf DVD).
Da ist aber Einiges an mir vorbeigeschossen. Mit „Reflections“ veröffentlichen die Gütersloher ASSIGNMENT ihr bereits fünftes Studioalbum, und ich habe die Band bisher gar nicht wahrgenommen. Schande über mich! Das soll sich jetzt aber schnell ändern, da ASSIGNMENT es definitiv verdient haben, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Das Label Massacre verkauft die Band unter dem Siegel des Progressive Metals, was ich schon unterschreiben würde, aber sie agiert irgendwie anders als eine typische Prog-Band. Der Kopf wurde zwar beim Komponieren erfolgreich benutzt, aber die Musik ist immer songdienlich geschrieben worden und nicht fokussiert auf Effekthascherei an den einzelnen Instrumenten. Technisch voll auf der Höhe, aber immer den Song als Zielsetzung sehen, so sieht erfolgreiches Musizieren mit einem gewissen Anspruch aus, und dies haben ASSIGNMENT auf „Reflections“ perfektioniert.
Die Platte beginnt mit dem Instrumental „Triologia Balcanica“, welches eine Einheit mit dem folgenden Song „Mercyful Angel“ bildet. Textlich geht es um den Balkankrieg und die Bombardierung von NATO-Truppen gegen serbische Stellungen. Diese Operation wurde damals Merciful Angel genannt. In Anlehnung an MERCYFUL FATE wurde daraus dann aber „Mercyful“. Der Song ist sehr aggressiv gehalten und kommt teilweise einer Mischung aus NEVERMORE, ANGEL DUST und alten BLIND GUARDIAN sehr nahe. Wirklich gut, wie Sänger Diego Valdez seine Stimme immer zielgenau einsetzt. Diego hat wirklich alle wichtigen Stilmittel auf dem Kasten – von dominant-rau bis hauchzart. Diese Vielseitigkeit zieht sich durch die ganze Scheibe, und somit ist man bei den Vocals nie vor einer Überraschung gefeit. Wirklich ein Sänger, der in der Oberklasse einen würdigen Platz einnimmt. Ab der Hälfte der Scheibe wird der Gesang durch zwei Gastsängerinnen verstärkt, wobei man besonders die gesangliche Leistung bei „Endlessly“ nicht genug wertschätzen kann. Auch textlich ein sehr anspruchsvoller Song, der nachdenklich stimmt und musikalisch eher ruhige Klänge anschlägt. Natürlich lässt sich Diego nicht ganz die Butter vom Brot nehmen, aber die gesangliche Abwechslung tut der Scheibe durchaus gut und ist nicht aufdringlich.
Trotz diverser Keyboard-Einsätze wirkt das Album nie überladen und somit angenehm bombastisch. Auch hier wurde wieder songdienlich komponiert und arrangiert. So stelle ich mir eine Band vor, die gemeinsam ein großes Ziel verfolgt, und bei der nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht. Auch die diversen Gitarrensoli driften nicht in Alleingänge ab, sondern dienen immer dem Song, obwohl auf ein sehr hohes technisches Level geachtet worden ist.
Ich kann die Scheibe nur jedem ans Herz legen, der gerne anspruchsvolle, aber immer nachvollziehbare Klänge im Prog-Bereich schätzt und auch einem gewissen Härtegrad nicht ganz abgeneigt ist. Meiner Meinung nach sind ASSIGNMENT eine ganz starke Band im deutschsprachigen Raum, die mit „Reflections“ auch keine internationalen Vergleiche scheuen muss. Ich bin positiv überrascht und hoffe, dass ASSIGNMENT mit diesem Werk einen Teil des Prog-Metal-Kuchens abbekommt. Zu wünschen wäre es der Band und somit eine ganz klare Empfehlung von mir.
Alternative Progressive Rock nennen die Iserlohner Musiker ihre Interpretation von sechs durchaus gefälligen Songs. Ich würde das Unwort Alternative aber ersatzlos streichen und mich intern auf professionellen Prog Metal einigen. Seit dem Jahr 2013 hat sich die Band als Ziel gesetzt, einen eigenständigen und melodiösen Musikstil zu kreieren, dem ein breitgefächerter Einfluss von Stilrichtungen und Sound zugrunde liegt. Erste Laufübungen wurden mit der 2014 erschienenen EP „Empty Inside“ erfolgreich absolviert und mit „Secret Lines“ soll in 2020 der Langstreckenlauf beginnen.
Um es vorweg zu nehmen, mit „Secret Lines“ ist AENEMICA ein wirklich gutes Album gelungen. Sänger Daniel Stendera führt uns sicher durch die verschiedenen Tracks und macht einen sauberen Job. Manchmal ein wenig zu sauber, wie ich finde. Nur selten findet man die ganz großen Gefühlsausbrüche, und manchmal fehlt ein wenig das Aggressionslevel, aber das ist Meckern auf sehr hohem Niveau, da die Gesangsleitung definitiv sehr stimmig ist und die Interpretationen der Songs gesanglich schon wirklich klasse gelöst worden sind.
Dieser guten Leistung möchte der Rest der Band sich natürlich anschließen, und dies gelingt mit Bravour. Es wird auf einem hohen technischen Level gespielt, und man kann bemerken, dass jedes Bandmitglied sich seine Sporen durch harte Arbeit bereits verdient hat. Bei manchen Prog-Bands spielen die Musiker ja gerne ihr eigenes Süppchen und versuchen das eigene Instrument aus der Masse hervorzutun. Dies ist bei AENEMICA nicht der Fall. Songs wie „Just A Few Lines“ oder „Back To Life“ wirken wie aus einem Guss, und besonders bei letzterem Song kommen wirklich alle Instrumente fantastisch zusammen. Eine tolle Melodieführung, ein starker Gesang und einige härtere Passagen formen ein klasse Lied und somit meinen ganz klaren Favoriten auf „Secret Lines“. Toller Song!
Wie bei „Back To Life“ lebt jeder Track auf dem Album von einem gewissen Bombastfaktor, der durch geschickt eingesetzte Keyboards eindrucksvoll verstärkt wird. Schaut man sich das aktuelle Line-Up an, kommt man ins Grübeln. Kein Keyboarder in der Besetzung? Kann eigentlich nicht funktionieren. Ich hoffe, dass AENEMICA hier einen Plan B haben, da ohne die Keyboarduntermalung die Songs schon einen ganz anderen Charakter bekommen würden, und eine Live-Umsetzung definitiv leiden würde. Egal, auf dem Album sind jedenfalls die Keyboards vorhanden und sind ein wichtiger Bestandteil des Bandsounds, der definitiv zur Band gehört.
Ich kann vor der Band nur meinen Hut ziehen. Mir hat „Secret Lines“ sehr viel Spaß gemacht, und jeder Progressive-Fan sollte mindestens ein Ohr riskieren. Leider ist die Laufzeit der Platte mit 33 Minuten etwas mau geraten. Hier hätte man noch einen weiteren Song riskieren können. Trotzdem freue ich mich schon jetzt auf das nächste Album der Jungs und beobachte gerne den weiteren musikalischen Werdegang der Band.
FACTORY OF ART wurden 1990 gegründet, d.h. kurz nach der Maueröffnung. Wolltet Ihr damals die Chance des "Winds of Change" nutzen, oder wäre die Gründung auch zustandegekommen, wenn die Mauer nicht gefallen wäre?
Fast alle Musiker von FACTORY OF ART haben auch zu DDR-Zeiten schon Musik gemacht, hauptsächlich in diversen Coverbands. Auch ein gemeinsames Projekt war damals bereits angedacht. Die Wende und der Fall der Mauer hatten sicherlich auf den Werdegang Factory’s Einfluß, nicht aber auf die Gründung an sich. Die Band wäre zweifellos auch so entstanden, nur in anderer Form und mit anderen Perspektiven.
Sicherlich haben sich die Maueröffnung und die ganzen Eindrücke auch in den Texten Eurer Songs wiedergefunden oder?
Eigentlich nicht. Da FACTORY OF ART als instrumentale Art-Rock-Band startete, schloß sich das eh von selbst aus. Als dann später ein Sänger hinzukam, war das Thema nicht mehr aktuell. Die Arbeit mit Texten war für uns damals etwas gänzlich neues, denn zum ersten mal kamen Gedanken an Inhalte auf, die man vermitteln konnte, ohne dabei an die Staatsmacht und deren Zensor denken zu müssen. Aus den Erfahrungen der neuen Zeit heraus ergab es sich schließlich, daß unsere Texte zunehmend gesellschaftskritische Aspekte beinhalteten, was auch heute noch so ist.
Ihr habt, wie ich Eurer Bio entnehmen konnte, schon eine ganze Menge Line-Up-Wechsel hinter Euch. Von der Urbesetzung sind nur noch Heiko Flechsig (Guitar) und Ronald Losch (Bass) übrig. Was glaubt Ihr, hat Euch dabei geholfen, die Schuhe nach diversen Unstimmigkeiten in der Band, die u.a. auch den Ausstieg einiger Musiker und des Managers mit sich brachten, nicht an den Nagel zu hängen?
Die Band selbst stand niemals zur Debatte. Nach jedem Line-Up-Wechsel blieben immer die Musiker übrig, die an FACTORY OF ART glaubten und deren Lebensinhalt die Gruppe darstellte. Die jetzige Constellation ist ein Geschenk des Himmels, denn wir ziehen alle an demselben Strang, die Chemie stimmt, wie man so schön sagt.
Habt Ihr inzwischen auch wieder einen neuen Manager?
Um Gottes Willen, nein! Wir haben unsere Erfahrungen machen müssen und die sagen uns: "Macht es selbst, denn die einzigen auf der Welt, deren Interesse ausschließlich auf das Wohlergehen der Band gerichtet ist, seid ihr."
Eure beiden Alben "Grasp!!!" und "Point Of No Return" wurden bei den Label AFM Records veröffentlicht. Wieso seid ihr inzwischen nicht mehr bei AFM?
Nach dem Release von "Point Of No Return" (übrigens kein Album, sondern eine Art Vorab-Maxi zum letztendlich nicht mehr erschienenen zweiten Longplayer) und den folgenden Querelen, war die Band, die einen Vertrag mit AFM hatte, nicht mehr existent. Wir mußten wieder bei Null anfangen und die Gruppe neu aufbauen. Somit hatte sich auch der Deal erledigt, denn drei Vertragspartner waren ausgeschieden.
Ihr habt schon zusammen mit Bands wie GRAVE DIGGER, ICED EARTH, CREMATORY, NEVERMORE usw. gespielt. Wie war das damals für Euch, und wie seid Ihr überhaupt dazu gekommen?
Es waren alles schöne Erfahrungen bis auf ein paar wenige Ausnahmen. Uns hat es immer wieder Spaß gemacht, die Bühne mit bekannten Bands zu teilen, die uns meistens auch sehr gut behandelten. Leider sind heutzutage solche Support-Geschichten nur ungleich schwieriger (und vor allem teurer) zu bekommen.
Eure aktuelle Promo-Demo-CD ( oder wie auch immer?!) "Story Of Pain" ist eine Art Vorgeschmack auf ein bald folgende Konzept-Album. Erzähl mal was genaueres zu der CD. Von was handelt das Ganze? Wer schreibt und komponiert die Songs? Wie wird die CD heißen? Wann wird sie ca. veröffentlicht usw.?
Das Konzept-Album, das sich gerade in der Mache befindet, wird voraussichtlich "The Tempter" heißen und eine frei erfundene Thriller-Story beinhalten, die sich mit dem Mißbrauch physischer und religiöser Macht beschäftigt und sich gut auf reale Gegebenheiten projizieren läßt. Wann sie veröffentlicht wird, hängt vor allem davon ab, ob und wann wir fähige und willige Partner dafür finden. Die Songs entstehen in der Gemeinschaft. Einer bringt die Idee, Songfragmente oder ein ganzes Stück an und die Gruppe diskutiert und bearbeitet es dann. So kann jeder seine Ideen beisteuern und am Ende dieses Prozesses steht ein neuer FACTORY OF ART-Song.
Habt Ihr inzwischen wieder ein neues Label gefunden, bzw. steht Ihr momentan mit einem in Verhandlung?
Es gibt diverse Anfragen, aber noch nichts Konkretes. Wir arbeiten dran.
Wie würdet Ihr selber Euren Musikstil bezeichnen?
Heavy Metal (ohne Swords, Dragons und Frittengabel) mit progressiven Einflüssen, aber offen nach allen Richtungen, sofern es zu FACTORY OF ART paßt. Lass‘ es uns einfach als FACTORY OF ART-Rock bezeichnen.
Was war bisher Euer größter bzw. erfolgreichster Gig, bzw. was war der größte Flop?
Erfolg ist Definitionssache. Ein ausverkaufter 100-Leute-Club, wo das Publikum auf uns abfährt, ist erfolgreicher als eine ausverkaufte 1000er Halle, wo sich nichts bewegt. Der zahlenmäßig größte Gig fand im Berliner Sportforum vor 4500 Leuten statt, wo verschiedene Ost-Bands für den Erhalt des Senders DT 64 (heute MDR Sputnik, via Satellit auch im Westen zu empfangen) auftraten. Der zweitgrößte war ein Konzert mit BLIND GUARDIAN in Hessen vor 1200 Fans. Der absolute Flop war ein Gig im Vorprogramm von METAL CHURCH, der leider gecancelt wurde, da der örtliche Elektriker unsere vorgesehene Spielzeit damit verbrachte, die Stromzufuhr zur PA sicherzustellen. So mußten wir unser bereits aufgebautes Equipment wieder einpacken.
Habt Ihr schon neue bestätigte Tourdaten? Wenn ja, wann, wo, mit wem?
Wir spielen am 05/05 in Bochum/Zeche, am 06/05 in Würzburg/Rockpalast und am 07/05 in Ludwigsburg/Rockfabrik im Vorprogramm von DESTRUCTION und RAISE HELL. Diese Mini-Tour haben wir den Lesern des Rock Hard zu verdanken, die uns bei der "Unerhört! 2000"-Aktion auf den ersten Platz wählten. Außerdem gibt es FACTORY OF ART live am 17/06 in Nordhausen/open air mit KNORKATOR, am 15/07 in Erfurt/Engelsburg alleine, am 29/07 in Oranienbaum/open air mit einem größeren deutschen Act und am 19/08 in Waffenbrunn/MOSH Club Kolmberg mit TANKARD zu sehen.
Welche Bands bzw. Musikstile haben Euch musikalisch beeinflußt?
Da gibt es naturgemäß bei sechs Leuten eine ganze Menge. Jeder hat so seine Faves, die kann man nicht alle aufzählen. DREAM THEATER und QUEENSRYCHE mögen wir aber alle ganz gerne. Prinzipiell beeinflußt dich jedoch eigentlich alles, was du hörst, auf welche Weise auch immer. Da kannst du gar nichts gegen machen.
Mit welcher Band würdet Ihr gerne mal zusammen touren?
Hier gilt das gleiche: Jeder mit seinen Faves, also etwa IRON MAIDEN, QUEENSRYCHE, DREAM THEATER, AC/DC, BLACK SABBATH, METALLICA und, und, und. Prinzipiell eigentlich mit jeder größeren Band, wo’s hinpaßt.
Wie habt Ihr eigentlich damals, noch vor der Grenzöffnung, die musikalische Entwicklung, die ganzen Bands usw. mitbekommen? Damals ist man doch noch verdammt schwer an diverse Tonträger usw. gekommen, und wenn man dann doch diese Musik gehört hat, ist man doch gleich abgestempelt worden.
Das ist ein Klischee. Es war überhaupt nicht schwer, an diverse Tonträger zu kommen, nur verdammt teuer. Zum Teil kursierten Importe schon in der DDR, bevor sie in der damaligen BRD veröffentlicht wurden. Wer sich die überzogenen Preise (bis 500 Mark, was bei vielen ein Monatslohn war) nicht leisten konnte oder wollte, der zog sich die Sachen von einem Kumpel auf Tape und reichte sie seinerseits auch wieder weiter. Zudem gab es im DDR-Radio viel Airplay für Heavy Metal (u.a. die Kultsendung "Tendenz hard bis heavy" auf DT 64 zur besten Sendezeit), so daß man eigentlich immer auf dem laufenden war. Problematisch war eher, vernünftiges Equipment zu bekommen.
Was haltet Ihr generell vom Internet?
Ein Medium mit Zukunft, das immer wichtiger wird, aber auch merkwürdige Blüten treibt. Gerade im Musikbereich wird, auf die Dauer gesehen, bald keiner mehr ohne auskommen. Kommunikation innerhalb von Sekunden rund um die Welt – und das preiswert! Allerdings spielen wir nach wie vor lieber in einem gut gefüllten Club als im Internet.
Ein paar abschliessende Worte an unsere Leserschaft.
Eins vorweg: heuer hat sich das nach einem US-Bundesstaat benannte Septett einen gehörigen Schluck mehr aus der Progressiv-Pulle genommen. Verspielter, fordernder und komplexer präsentieren sich KANSAS auf "The Absence Of Presence", dem zweiten Studioalbum seit ihrer Wiedergeburt (2014) und Bandumbesetzung. Die charakteristische Geige war selten präsenter, und das Songwriting zeigt sich um einiges kühner als auf dem wunderbaren Vorgänger ("The Prelude Implicit") und Einstand von Neusänger Ronnie Platt, der im übrigen auch hier einen hervorragenden Job macht und sich so zur festen Größe der Besetzung mausert.
Der Titelsong eröffnet feierlich und melodieseelig, wandelt sich aber im weiteren Verlauf zusehends in eine progressiv um sich beißende Rocknummer, um gegen Ende wieder zum erhabenen Anfangsthema zurückzukehren. Was für ein beeindruckender Beginn. "The Absence Of Presence" bietet 9 rockig-progressive, wechselvolle Nummern, auf denen die zumeist stattlichen Melodien gleich einer leuchtend roten Kirsche auf der Torte thronen und die doch nichts mit klebrigem Zuckerwerk gemein haben. Das sind keine Songs fürs Classic Rock Radio oder zum nebenbei konsumieren, sondern kleine Epen, die sich der Hörer mehr oder weniger erschließen muss. Bei Nummern wie dem dynamischen, eher kompakten Instrumental "Propulsion 1" oder dem weichen, getragenen "Memories Down The Line" gelingt dies leicht, bei dem vertrackten und melodisch aufgeblasenen "Circus Of Illusion" eher schwer.
2020 gehen die US-Amerikaner noch einen konsequenteren und weiteren Schritt zurück zu ihren Anfängen, zu ihren progressiven Wurzeln. Das 16. Studioalbum zeigt klar gezeichnet KANSAS' ureigenes Profil und das, was die Band so unverkennbar macht, ohne Zugeständnisse an den Zeitgeist und ohne auffallend kommerzielles Kalkül. Hut ab!