Review:

Empire

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Wie gesagt: Wie oft welche Labels diese Scheibe bereits veröffentlicht haben – wer kann es verlässlich zählen? Jetzt sind jedenfalls Capitol/UMe dran und "re-releasen" das platinisierte QUEENSRŸCHE-Album "Empire". Wie auch der Vorgänger "Operation: Mindcrime" kommt das Konzeptalbum – natürlich – in mehreren Formaten. Zusätzlich zur Originalversion, die als 180-Gramm-Doppel-LP remastered erscheint, wird es in erweiterter 2-CD-Version (die dieser „Rezi“ zugrunde liegt und neben den originalen Songs weitere neun Bonustracks wie B-Seiten, Edits und Live-Versionen unter dem Namen "Concealed Empire" zusammenfasst) und in einem Multi-Disc-CD+DVD-Boxsets erhältlich sein. Klar, "Empire" kommt ein wenig "softer" als "Operation: Mindcrime" daher, ist deswegen aber keineswegs schwächer. Oder will ernsthaft jemand am Mega-Hit "Best I Can", dem genialen Titelstück oder an einer der besten Balladen der Welt, "Silent Lucidity", herumkritteln?. Neu gemastert in den Abbey Road Studios, vereint die Deluxe-Version dieses Albums alle verfügbaren Aufnahmen in 10''x10''-Boxen, die auch DVDs mit begleitenden Promovideos und Live-Auftritten der Alben enthalten. Das Live-Audiomaterial stammt von der Building-Empires-Tour-Revue, unter anderem aus dem Londoner Hammersmith Odeon. Auch über diese Veröffentlichung noch Worte zu verlieren, hieße die Pommesgabel zum Hellfest zu tragen. Es ist - erneut - wirklich unglaublich, wie frisch und knackig die mehr als 30 Jahre alten Songs klingen… Umso trauriger macht es, was aus der Band mit dem Heavy-Metal-Umlaut heute geworden ist. Keine Ahnung, wer die xte-Version braucht – aber beide Scheiben zu hören, macht heute, genau wie Ende der 80er/Anfang der 90er viehische Freude. 30 Millionen Tonträger sollen QUEENSRŸCHE verkauft haben, die Neuflagen von zwei der besten Metal-Alben aller Zeiten sollten noch ein paar tausend Einheiten oben draufpacken. Das "Jet City Woman" wird sich bestimmt freuen. 

 

Empire


Cover - Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 110:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Operation: Mindcrime

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Keine Ahnung, wie oft welche Labels auch immer diese Scheibe bereits veröffentlicht haben. Jetzt sind Capitol/UMe dran und "re-releasen" das wegweisende QUEENSRŸCHE-Album "Operation: Mindcrime". Wie auch der Nachfolger "Empire", kommt das Konzeptalbum – natürlich – in mehreren Formaten. Zusätzlich zur Originalversion, die als 180-Gramm-Doppel-LP remastered erscheint, wird es in erweiterter 2-CD-Version (die dieser „Rezi“ zugrunde liegt) und in einem Multi-Disc-CD+DVD-Boxset erhältlich sein. Von "I Remember Now" über "The Needle Lies" bis hin zu "Eyes Of A Stranger" enthält das Original keinen Schwachpunkt. Das ist keine neue Erkenntnis, aber kann auch nicht oft genug gesagt werden. Alles Hammer – und jetzt: Neu gemastert in den Abbey Road Studios, vereint die Deluxe-Version dieses Albums alle verfügbaren Aufnahmen in 10''x10''-Boxen, die auch DVDs mit begleitenden Promovideos und Live-Auftritten der Alben enthalten. Das Live-Audiomaterial stammt von der "Building Empires Tour"-Revue. Die 2-CD-Version enthält die 15 Songs des Original-Outputs und das Album komplett live gespielt 1990 im Londoner Hammersmith Odeon. Über diese Veröffentlichung noch Worte zu verlieren, hieße die Pommesgabel nach Wacken zu tragen. Denn das dritte Studioalbum "Operation: Mindcrime" ist so gut, dass es fast weh tut. Das Konzept, die Songs, der Sound – alles geil. Es ist wirklich unglaublich, wie frisch und knackig die mehr als 30 Jahre alten Songs… umso trauriger macht es, was aus der Band mit dem Heavy Metal-Umlaut heute geworden ist. Keine Ahnung, wer die xte-Version braucht – aber diese beiden Scheiben zu hören, macht heute genau wie Ende der 80er/Anfang der 90er unglaubliche Freude. 30 Millionen Tonträger sollen QUEENSRŸCHE verkauft haben, zwei der besten Metal-Alben aller Zeiten werden noch ein paar tausend Einheiten dazu kommen lassen. "Suite Sister Mary" würde sich bestimmt freuen.

 

Operation: Mindcrime


Cover - Operation: Mindcrime Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30
Länge: 140:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

3: Unplugged

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DARWIN sind bisher mit zwei wirklich gutklassigen Alben aufgefallen und haben den progressiven Rock positiv bereichert. Mit dem dritten Output „DarWin 3 – Unplugged“ kommt die Band aber nicht so recht aus dem Quark. Zwar ist die Besetzung extrem hochkarätig ausgefallen – Simon Phillips (TOTO, THE WHO), Matt Bissonette (ELTON JOHN, DAVID LEE ROTH) und Projektleiter DarWin sprechen hier eine deutliche Sprache, aber leider kränkelt „Unplugged“ an seiner ursprünglichen Intention. Fünf Instrumentals, zwei Unplugged-Versionen und ein Acapella, die zum großen Teil vom Erstling stammen, verbreiten eher gepflegte Langeweile und bieten leider kein überzeugendes, leises Prog-Werk. Zwar wurden einzelne Songs mit dem „Chamber Orchestra Of London“ und dem „Reykjavik Quartett“ eingespielt, aber diese orchestralen Parts wollen auch nie so wirklich zünden. Es fehlen die wirklich harten Riffs und die beißenden Schlagzeug-Parts, die bei den Vorgängeralben durchaus überzeugen konnten. In diesen Versionen verkommen Songs wie „Escape The Maze“ oder „Last Chance“ zu seichter Hintergrundmusik, die man zwar wahrnimmt, aber nach ein paar Sekunden wieder vergessen hat. Natürlich klingt alles höchst professionell, aber die Musik berührt einfach nicht und könnte eher bei einem Restaurantbesuch als Hintergrundmusik verwendet werden. Ich glaube nicht, dass dies die Absicht der Vollblutmusiker gewesen ist, aber wir reden hier von Fakten. Ich bin einfach mal frech und unterstelle, dass man mit „Unplugged“ nur ein wenig die Corona-Phase überbrücken wollte und sich nicht wirklich um diesen Output gekümmert hat. Keine Frage, man kann die Scheibe hören, aber es gibt so viele ambitionierte und gute Prog-Bands, und ich wüsste keinen Grund, warum man auch nur einen Euro in dieses lieblose Produkt verschwenden sollte. Hier sollte man besser auf die nächste reguläre Scheibe warten.

 

3: Unplugged


Cover - 3: Unplugged Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:37 ()
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Tokyo Jukebox 3

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Der Name MARTY FRIEDMAN sollte eigentlich jedem Metal-Fan ein Begriff sein. In den frühen 80ern legte er zuerst mit DEUCE und HAWAII die Grundsteine einer beispiellosen Karriere, die ihn über CACOPHONY schließlich zu MEGADETH und Weltruhm führen sollte. Aber der Ruhm interessierte MARTY immer nur am Rande. Er war auf der Suche nach künstlerischer Herausforderung, und es dürstete ihm nach dem Erfahren neuer Grenzen und der Sprengung derselben. Im Rahmen dieser Suche begann er, sich auf stilistisch sehr unterschiedlichen Soloalben auszuleben. Nach seinem Engagement bei Dave Mustaine zog es MARTY nach Japan, und dort fand er privat und künstlerisch Erfüllung. Mittlerweile ist der fließend japanisch sprechende Gitarrenzauberer aus der japanischen Kulturlandschaft nicht mehr wegzudenken. Neben Land und Leuten verliebte sich MARTY auch in die spezielle, Genre-Grenzen ignorierende Art und Weise, wie in Japan Populär-Musik zelebriert wird. Vor fast zehn Jahren veröffentlichte er deshalb die Alben „Tokyo Jukebox 1 und 2“, mit dem Ziel, die einzigartigen Melodien auch in westliche Ohren zu bringen. Dazu nahm er sich diverse J-Pop-Stücke zur Brust, zerlegte sie, setzte sie neu zusammen und überzog sie mit seiner persönlichen Note. Dies hatte zu Folge, dass tanzbare Beats gleichberechtigt neben zuckersüßen Melodien und brachialen Riffs standen. Immer verziert von seiner virtuosen Lead-Arbeit.

Nun ist es an der Zeit, diesem Konzept ein neues Kapitel hinzuzufügen. Vorhang auf für „Tokyo Jukebox 3“: Auch auf dem neuen Album mäandert FRIEDMAN von süßlichen Leads zu derbem Riffing und zurück. Es ist poppig, ohne Pop zu sein. Obwohl FRIEDMAN viel von seiner Umgebung aufsaugt und in sein Spiel integriert, ist er zu jeder Sekunde klar identifizierbar als der Gitarrist, der in den 80ern „Dragon’s Kiss“ aufnahm. Der Klang seines Spiels und immer wieder auftauchende spezielle Tonfolgen sind prägnanter als so manche Singstimme. Apropos Singstimme: Es gibt auch mal wieder einen Song mit Gesang. Dieser hört auf den Namen „The Perfect World“ und ist eine abwechslungsreiche und sehr moderne Hard Rock-Nummer, zu der die Stimme von Alfakyun perfekt passt. Für eine japanische Pop-Sängerin verfügt Alfakyun über ein bemerkenswert gutes Englisch. Der Rest der Stücke ist instrumental und lässt in ruhigen Momenten auch mal Erinnerungen an das 92er „Scenes“-Album aufkommen. Ein Großteil der Platte geht jedoch gut nach vorne, und neben technischer Fuddelei vermag FRIEDMAN mit seiner Gitarre auch zu „singen“ und Geschichten so zu erzählen, dass man eine menschliche Stimme nicht vermisst.

„Tokyo Jukebox 3“ ist ein weiteres Werk eines absoluten Ausnahmekünstlers, der sich sämtlichen Konventionen entzieht, und auf dem es viel zu entdecken gibt, wenn man sich denn darauf einlassen kann.

 

Tokyo Jukebox 3


Cover - Tokyo Jukebox 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Percipio Ergo Sum

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Solche Alben machen mir persönlich immer wieder viel Freude. Multi-Instrumentalist Jens Lueck, der auch für Bands und Projekte wie SYRINX CALL, RAINBOW SERPENT, ISGAARD, etc. tätig ist, lebt sein Faible für große Melodien und eine PINK FLOYD-artige Atmosphäre aus. Auch auf dem zweiten Album „Percipio Ergo Sum“ wird die beeindruckende musikalische Seite mit einem interessanten Textkonzept verfeinert. Im Groben geht es um ein Mädchen, welches in einer virenverseuchten Welt lebt (kennen wir ja leider …) und als Versuchskaninchen herhalten muss. Sie lebt nach dem Motto des Albumtitels „Percipio Ergo Sum“, welches übersetzt so viel wie „Ich nehme wahr, also bin ich“ bedeutet. Dies nur kurz zur Storyline, welche hier nicht in Gänze widergegeben werden soll. Das Studieren der ganzen Geschichte bietet sich beim gleichzeitigen Hören an, da Text und Musik eine Symbiose eingehen.

Musikalisch befindet man sich eindeutig in PINK FLOYD-Gefilden, aber man vernimmt eine Vielzahl von progressiven Einflüssen, die teilweise an RUSH oder ältere GENESIS erinnern. Hier und da erinnert mich die Melodieführung auch an Glanztaten von MARILLION. SINGLE CELLED ORGANISM finden die perfekte Mischung aus rockigen Songs und verträumten Sound-Skulpturen, die den musikalischen Anspruch von Jens Lueck optimal aufzeigen. Mal klingt die Scheibe nahezu episch und bombastisch, um im anderen Moment leise und nachdenklich zu wirken. Auch eine Sängerin, die passend zu Story eingesetzt wird, darf nicht fehlen und veredelt Songs wie „I´m Not Human“ oder „Humbel“ mit einer feinfühligen und überzeugenden Stimme. Hier passen einfach jede Melodie und jeder musikalische Ansatz zueinander. Das unterscheidet Komponisten und erstklassige Komponisten voneinander, und Jens Lueck gehört eindeutig zu der zweiten Gattung.

Wie man bemerken kann, gehe ich komplett in der musikalischen Welt von SINGLE CELLED ORGANISM auf. Man muss sich für dieses Machwerk Zeit nehmen, aber tut man dies, wird man von grandiosen Prog Rock-Weisen belohnt, die man so schnell nicht vergessen wird. Dieses Meisterwerk des Art Prog Rocks wird hoffentlich die Reichweite bekommen, die es verdient hat. Bestimmt kein Album, bei dem man gedankenlos feiern kann, aber eine Scheibe, welche ruhige Momente zu etwas ganz Besonderem werden lässt. Fazit: Einfach toll!

 

Percipio Ergo Sum


Cover - Percipio Ergo Sum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 61:53 ()
Label:
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A Slow Ride Towards Death

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Die schwedische Band ASTRAKHAN vertont zerbrochene Träume in abwechslungsreichen Progressive Rock-Klängen. Ihre Musik hat etwas Opulentes, ein bisschen wie OPETH - nur moderner.

Es ist der vierte Output der Stockholmer, und zuletzt veröffentlichten sie ihre Umsetzung des Musicals "Jesus Christ Superstar". 2013 debütierten sie mit "Retrospective", 2016 folgte "Adrenaline Kiss". Für die Aufnahmen von "A Slow Ride Towards Death" saß Johan Hallgren von PAIN OF SALVATION an der Gitarre.

ASTRAKHANs langsame Fahrt in Richtung Tod startet mit "Lonesome Cry"; ein toller Opener: düster, ruhelos und dramatisch. In "Take Me With You" geht es abwechslungsreich und progressiv zugange, und ASTRAKHAN zeichnen eine cinematische Klanglandschaft. "Youtopia" ist melancholisch, verzweifelt und bombastisch. In "Never Let You Go" wird ordentlicher 70er-Jahre-Rock mit vielen Tempowechseln zelebriert, und bei "What You Resist Will Remain" denke ich nicht das erste Mal auf der Scheibe an QUEEN: verführerische Basslinien, Chöre und Orgelsounds. Der coole Sound und die eingängige Melodie von "Until It Ends" wecken bei mir angenehme Assoziationen zu AUDIOSLAVE. "Control" ist wesentlich schneller, und das Lied wird einem mit einer Portion Wut vor den Latz geknallt. Rausschmeißer ist die neunminütige Komposition "M.E 2020", ein sich entwickelnder Song mit progressiver Schwere.

Hervorzuheben ist insbesondere Alexander Lyckes ausdrucksstarker Gesang, seine Stimme unterstreicht den düsteren Stil der Platte. "A Slow Ride Towards Death" ist in Teilen entspannt und langsam, bietet aber ebenso Orgel-dominierte Rocksongs in höherem Tempo. Der Sound gibt einen gewissen 70er-Jahre-Vibe, ohne dabei retro zu werden. Das Album wurde von Marcus Jidell produziert und gemischt und von CJ Grimmark gemastert. Ein bisschen LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und QUEEN, etwas MUSE, BARONESS und FATES WARNING und deutliche Komponenten von AVATARIUM, OPETH und PAIN OF SALVATION: Wer da hellhörig wird, der sollte dringend mal reinhören!

 

A Slow Ride Towards Death


Cover - A Slow Ride Towards Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 45:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Fortitude

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GOJIRA sind vermutlich Frankreichs heißester Metal-Export und inzwischen über die Grenzen als großer Act angesehen. Umso mehr erwarteten Fans und Community den neuen Streich "Fortitude". GOJIRA stehen oder standen für extremen Metal, der sich seine Freiheiten nimmt und der Band um die Duplantier-Brüder die eigene Nische sicherte. Und die wuchs und wuchs und wuchs. "Schuld" daran waren auch eindrucksvolle Live-Gigs, unvergessen ist hier sicherlich die unglaublich mächtige Show auf dem Dynamo Open Air in Eindhoven 2017. Und all die Scheiben davor: "Terra Incognita" (2001), "The Link" und das dazu gehörige Live-Album, "From Mars To Sirius", "The Way Of All Flesh", "L' Enfant Sauvage" zauberten einzigartige Magie herbei. Dann kommt es, wie es so oft kommt: Zunehmender Zuspruch von Rock-Im-Park-Gängern, eine Split mit den unsäglichen KVELERTAK und schließlich "Magma", allerorten gefeiert, nicht der Anfang vom Ende, aber das "Schwarze Album" GOJIRAs. Der Durchbruch! Der sich mit "Fortitude" sicher fortsetzt. Denn natürlich ist auch dieses Werk ein tolles, anspruchsvolles – inklusive wundervoller Atmosphäre, Super-Sound und toller Technik. Viel Kopf steckt drin und genauso viel Herz. Leider schlägt das nicht mehr im Takt des Metals, aber hat es das jemals? Der Opener "Born For One Thing" bummert vielleicht noch, aber schon das als Hit-Single aufgeplusterte "Amazonia" klingt wie eine anspruchstool´sche SEPULTURA-Reminiszenz mit Mundorgel – total groovy zwar, aber auch zahnlos. "Another World" kommt mit jammerndem Chorus und wenig Tempo zu mainstreamig daher, punktet aber mit schön-monotonem Groove, vielen typischen Gitarren-Trademarks und der charismatisch-heiseren Stimme, schade um den großartigen Anfang. "Hold On" nervt schon fast mit dem fast poppigen Beginn. "New Found" will dann härter wirken, kommt indes ein wenig abgegriffen rüber, abgelöst vom instrumentalen Titelstück. Daraufhin folgt mit "The Chant" ein zuckersüßer Blueser mit Hippie-Chören. Die "Sphinx" hat dann keine schöne Nase und passt noch am besten auf eine der alten Scheiben – so richtig fett wäre es, wenn die Chöre bzw. der Chorus nicht wieder so "häääähäääähääää" klängen. Dann "Into The Storm": zackig und rasant mit messerscharfen Riffs zu Beginn, aber letztlich auch zu smart. "The Trails" gleicht einem Dope-Schleicher mit ein bisschen Prog. Und "Grind" ballert los, hält das Aggro-Level am längsten hoch, versandet dann aber auch in Atmo und Sphäre zur allerdings wunderschönen Semi-Ballade. Das klingt jetzt negativer als es muss. Aber die persönliche Enttäuschung ist groß, denn GOJIRA waren mal so viel großartiger und haben dies einer verkopften Variante des PINK-FLOYD-Metals geopfert. Es ist ein bisschen wie mit den Grünen: Sie sind mit sehr guten Absichten gestartet – und finden sich dann doch im ollen Mainstream wieder. Obwohl sie so viel mehr erreichen könnten. Gut, das sind GOJIRA auf "Fortitude" aber immer noch – besser als viele andere, aber nicht gut genug für ihre Fähigkeiten.

 

Fortitude


Cover - Fortitude Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

A Secret To Hide

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Dieses Mal dauerte es nur fünf Jahre, bis POVERTY'S NO CRIME ein neues Album präsentieren. Immerhin lagen zwischen dem letzten Longplayer "Spiral Of Fore" (2016) und "Save My Soul" (2007) neun Jahre. Somit kommen die Niedersachsen fast zügig mit neuem Stoff um die Progrock-Ecke - pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum. Vielleicht war das der Tempomacher für "A Secret To Hide". Aber nach Schnellschuss oder gar Hektik hört sich das überwiegend zu Hause und somit ohne Studiokosten zusammengetüfftelte Album nicht an. Ganz im Gegenteil, jeder Musiker hatte so mehr Zeit und Muse, sich seinem Part und seiner Idee zu widmen, und das bereicherte und stimulierte den Kreativprozess.

Das Werk startet melodiös ("Supernatural"), gewohnt komplex und eher rockig als metallisch, wobei hier die Balance ausgewogen ist. Den Nordlichtern gelingt es spielerisch, von rockigen Episoden weichzeichnerisch in metallische Gefielde zu schippern und ebenso zurück, ohne harte Kanten oder einen ruppigen Verlauf ("Flesh And Bone"). Im Hintergrund softet mal eine gefällige Keyboard-Melodie ab, ehe diese von Gitarrenwänden partiell überdeckt wird. Das ist zu den packenden und dennoch vielschichtigen Melodien spannend und unterhaltsam. Volker Walsemanns feinsinniger, dezenter und gefühlvoller Gesang führt dazu farbgebend durchs Programm und mausert sich im weiteren Verlauf zu einer der Kostbarkeiten von "A Secret To Hide". 
 
POVERTY'S NO CRIME überzeugen auf Album Nummer acht nahezu in allen Belangen. Das Songwriting ist gestenreich und punktet mit Liebe zum Erzählen. Großartiges Album!
 
 

A Secret To Hide


Cover - A Secret To Hide Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 58:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Escape Of The Phoenix

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Der Abschluss der Albumtrilogie wurde vor zwei Jahren mit dem gefeierten Album „The Atlantic“ begangen und von der Presse und von den Fans mehr als wohlwollend aufgenommen. Mit „Escape Of The Phoenix“ gehen EVERGREY diesen Weg unbeirrt weiter und erweitern ihren Melodic Prog Metal nur um wenige spielerische Nuancen. Die harten Parts sind noch härter ausgefallen und die melodischen Parts noch melodischer. Quasi hat man intern die eigenen Trademarks einfach aufgewertet und den sicheren Weg gewählt.

EVERGREY werden oft mit DREAM THEATER verglichen, wobei ich diesen Vergleich nicht ganz verstehen kann. EVERGREY präsentieren sich eindeutig düsterer, melancholischer und nicht ganz so technisch wie die Band um James LaBrie, der im Song „The Beholder“ auch gleich Gastvocals beisteuern durfte. Leider kommt in diesem Song nicht die gewünschte Atmosphäre auf, da LaBries Vocals irgendwie nicht so recht zum düsteren Midtempo-Prog der Schweden passen wollen.

Insgesamt wissen die 11 Songs aber zu überzeugen, wobei natürlich die geschickt eingesetzten Keyboards eine gewisse Magie entwickeln. Besonders bei zügigen Nummern wie „A Dandelion Cipher“ oder „Leaden Saint“ sind die elektronischen Klänge ein Garant für beeindruckende Stimmungen und Gefühle. Die zwei Halbballaden „You From You“  und „Stories“ können absolut überzeugen, aber es fehlt irgendwie trotzdem immer der letzte entscheidende Kick – die Kirsche auf der Torte. Dies zieht sich eigentlich durch alle Songs. Ideen sind vorhanden, große Refrains werden zelebriert, und technisch ist alles zurückhaltend und songdienlich, aber es fehlt in allen Songs der entscheidende Baustein, der „Escape Of The Phoenix“ zu etwas Besonderem machen würde. Mir ist das alles zu austauschbar und zu berechnend. Mir fehlt hier ganz einfach die Spontanität, einfach mal etwas zu wagen. Wir haben es hier beileibe nicht mit einem schlechten Album zu tun, aber irgendwie sind die Schweden in einer Sackgasse gelandet. Schade, aber hier kann ich nur ein schwaches „gut“ vergeben, und diese Bewertung kann für diese Band eigentlich nur eine Ohrfeige sein.

 

Escape Of The Phoenix


Cover - Escape Of The Phoenix Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 69:54 ()
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Symmetry

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SAGA eröffneten 2017 ihre eigenen Shows mit einem rein akustischen Set. Das war die Inspiration dazu, auch einmal ein komplett akustisches Album zu veröffentlichen. Heuer erscheint mit "Symmetry" der Longplayer dieser Idee. Darauf enthalten sind 12 SAGA-Songs, neu arrangiert und mit klassischen Instrumenten wie Cello, Fiedel und Klarinette neu interpretiert. Alles in einem eher intimen (SAGA-Band + vier weitere Gastmusiker) und somit ohne Orchester-Bombast gezimmerten Rahmen.

In dieser milden und stromlosen Instrumentalisierung klingt Michael Sadlers Gesang entspannt und variabel wie selten zuvor. Folkige und frühe JETHRO TULL oder souliger, zuweilen jazziger STING kommen mir hin und wieder als Vergleiche in den Sinn. Wobei SAGA doch überraschend konsequent und stringent den Weg der Reduzierung und Hinwendung zu klassischen und folkig anmutenden Arrangements gehen. Die Songs bleiben anspruchsvoll und strahlen trotz ihrer verspielten Leichtigkeit einen gewissen Improvisations-Charakter aus.

"Symmetry" wird getragen von der spürbaren Spielfreude der Band. Es ist ein interessantes und beschwingtes Werk, das auf seine ganz eigene Art Vitalität ausstrahlt. Allerdings ist zu beachten, die kanadische Band ist hier nur auf den zweiten Blick erkennbar, und mit Rock hat das Album nichts gemein.

 

Symmetry


Cover - Symmetry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:33 ()
Label:
Vertrieb:

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