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Casting The Stones

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Ich geb’s zu! Nach den ersten zwei, drei Durchläufen habe ich mich mit "Casting The Stones" äußerst schwer getan. Zu uneingängig, gewöhnungsbedürftig und vertrackt ist das neue Material, als dass es sich sofort im Ohr festsetzt. Aber seien wir ehrlich: hätten JAG PANZER mit aller Macht versucht, an ihre letzten beiden, alles überragenden Scheiben "Thane To The Throne" und "Mechanical Warfare" anzuknüpfen, wäre der Schuss garantiert nach hinten losgegangen. Besser als auf diesen beiden Werken kann man modernen, epischen, anspruchsvollen, sprich: g.ö.t.t.l.i.c.h.e.n. Power Metal nicht darbieten, Ausrufezeichen! Alles andere als ein Kurswechsel hätte eine Selbstkopie zur Folge gehabt, die zwar einfacher zu verdauen gewesen wäre, aber auch Stillstand bedeutet hätte. Ob den Fans der Band (zu denen ich mich ganz vorne weg auch zähle - kaum eine Combo hat mich so sehr beeindruckt wie diese Jungs) die neue Ausrichtung gefällt, sei offen. Fest steht jedoch, dass man "Casting The Stones" außer der oft fehlenden Eingängigkeit und der im Vergleich zu den letzten Werken etwas dumpferen und kraftloseren Produktion nichts vorwerfen kann, denn die bandüblichen Vorzüge kommen wie gewohnt, wenn auch anders verpackt, daher. Ob das Album ein Experiment oder der Beginn einer Metamorphose der Band zum Progressive - Act ist, kann hier nicht geklärt werden. Wem das oben Genannte aber alles wurstpiepe ist, kommt nicht darum zu erkennen, dass sich nach einem Album wie diesem 99 % aller Genrevertreter nicht nur die Finger, sondern auch alles Andere ablecken würden. Von dem Gitarrenduo Briody / Broderick und besonders von Harry Conklins obergeilem Megagesang getragene Gänsehaut - Hymnen wie der spannungsgeladene Opener "Feast Or Famine", die vertrackten "Vigilant", "Starlight’s Fury" und "The Hearkening" oder der theatralische Abschluss "Precipice" benötigen etwas Geduld, belohnen dann aber mit herausragenden Melodien und ausufernden Arrangements und fügen sich neben den eingängigeren Songs perfekt ein. Mit "Cold" hat man einen kurzen Rocker eingeschoben, der das Niveau der restlichen Tracks nicht ganz hält und auch nicht recht ins Gesamtbild passen will. Die bei JAG PANZER allgegenwärtige Samenstaubeseitigungsanlage kommt ganz dick in Form der eingängigen, schlicht grandiosen Übersongs "The Mission (1943)", "Achilles" (totaler Hammer!), "Tempest", "Legion Immortal" und "Battered And Bruised", die alles bereithalten, was der Fünfer aus Colorado seit "Ample Destruction" zu bieten hat. Darüber hinaus fahren ALLE Songs nicht nur die gewohnt bombastischen Chöre auf, sondern auch viele orchestrale Einschübe, die ebenso schon lange zum guten Ton gehören. Ach ja, als "Bonbon" hat es sich "Chain Of Command" - Sänger Bob Parduba nicht nehmen lassen, zu den Songs "The Mission (1943)" und "Starlight’s Fury" Background - Vocals beizusteuern, was dem Werk noch einen allerletzten Kick beschert. "Casting The Stones" ist das insgesamt bisher progressivste Werk von JAG PANZER und wird von den Fans gewiss nicht kritikfrei aufgenommen werden, aber feststeht, dass es keine andere Band des Genres gibt, die gleichermaßen so anspruchsvoll, emotional und mitreißend verzaubern kann. Brillant!

Casting The Stones


Cover - Casting The Stones Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:15 ()
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What Should Not Be

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Tatsächlich haben SEVENTH ONE bereits vor zwei Jahren mit "Sacrifice" ein ganz beachtliches Debüt hingelegt. Auf der jetzt vorliegenden neuen CD "What Should Not Be" gelingt es den Schweden erneut eine reifen Leistung abzuliefern, vor allem in produktionstechnischer Hinsicht. Mit einem überaus satten Sound braucht man sich vor der internationalen Konkurrenz keinesfalls zu verstecken. Die Jungs stehen stilistisch für melodischen Power Metal der besseren Sorte, ob man sich mit solch gestanden Acts wie NEVERMORE, VICIOUS ROMORS oder BRAINSTORM bereits auf eine Stufe stellen kann, lass ich mal dahingestellt aber mit ihren energiegeladenen sowie wuchtigen Riffs agiert man dankenswerter Weise jenseits der einfaltslosen Heerscharen von (vornehmlich italienischen) "Kinderliedtralalamucken"- Bands. Eine großen Anteil am insgesamt positiven Gesamteindruck trägt hierzu Sänger Rino Fredh bei, der 2004 von der Norwegischen Presse zum "Norwegischen Meister des Heavy Metals" gewählt wurde. Mit seinem angenehm absolut "nichteunuchischen" sowie kraftvollem Organ rettet er bei den, zugegeben wenigen etwas zu belangloseren Parts, z.B. bei "Where Infinity Ends" über aufkommende Längen hinweg. Die Scheibe wurde in den Hamburger Tornado-Studio unter der Leitung von METALLIUM-Bassisten und Produzent Lars Ratz produziert, er besorgte dem schwedischen Quintett eine stets druckvolle und dennoch glasklare Produktion. Besonders die gelungene Gitarrenarbeit setzt hier die weiteren Ausrufezeichen. SEVENTH ONE wollten sich nicht darauf beschränken, ihre Idole aus den 80ern zu kopieren, sondern den klassischen Metal Sound auf eine neue, zeitgemäße Stufe zu heben - die ist mit leichten Abstrichen auch gelungen. Die etwas kehligen Backing Vocals erinnern des öfteren an BLIND GUARDIAN ("Mercenaries Call") ohne aber deren etwas differenziertere Songstrukturen zu erreichen. Die Band deckt innerhalb der neun Songs ein breites Spektrum von der Ballade über knackige Mid-Tempo-Rocker bis hin zu reinen Metalsongs routiniert ab. Von schnellen Doublebass-Krachern wie "Eyes Of The Nation" und dem speedigen "Ancient Oath", das stampfende Riffmonster "How Many Years" bis hin zu den etwas epischeren Songs wie "Awaken Visions" bzw. "Shattered Glass" ist alles dabei. Die Erstauflage erscheint in einem schicken Digipack, das Artwork ist ebenfalls als außergewöhnlich gut geworden. Nicht nur deshalb kann man "What Should Not Be" insgesamt als eine recht solide Angelegenheit für alle Metalfans bezeichnen.

What Should Not Be


Cover - What Should Not Be Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:3 ()
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Angels Wear Black

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Nach diversen Problemen (mehrere Labelinsolvenzen und Line-Up-Wechsel) haben die süddeutschen Metaller BLACK ABYSS nun endlich ein anständiges Label im Rücken und eine neue Scheibe "Angels Wear Black" am Start. Dabei versuchen sie sich an einer Symbiose aus traditionellem deutschen Powermetal und der amerikanischen Spielart harten Stoffes - allesamt im Soundgewand der Achtziger verhaftet. BLACK ABYSS wechseln von an Iced Earth erinnerte Tracks hin zu Passagen welche Helloween und Maiden durchschimmern lassen - um mal ein paar Referenzen zu nennen. Zu deren kompositorischen Klasse ist es allerdings noch ein Stück, obwohl man beim hymnischen Nackenbrecher "Unholy" und dem schnellen, melodischen "Dark Legacy" das Potential der Band erkennen kann. Vor allem gesanglich haben BLACK ABYSS mit dem düster-rauen Gesang von Oliver Hornung ein heißes Eisen am Start, das mancher anderer Combo abgeht. Musikalisch dominiert double-basslastiger Powermetal mit harten Riffs und treffsicheren Soli der beiden Gitarristen (ohne einschmeichelnde Keys). Am abschließenden fast achtminütigen Titelsong "When Angels Wear Black" werden sich die Geister wohl scheiden. Manchen wird das Teil einfach zu belanglos auf "eingängigem Hit mit bekannten Zutaten" gemacht sein. Ich persönlich finde den Rausschmeißer durchaus gelungen - der epische Track macht einfach Spaß und sollte Live ein Hammer sein. Ach ja, der Sound der Scheibe ist meines Erachtens leider ein Tick zu dumpf ausgefallen - das sollte beim nächsten Mal besser gehen. Ansonsten eine gute Scheibe, in welche Fans powervoller Metalklänge ruhig mal reinschnuppern können.

Angels Wear Black


Cover - Angels Wear Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:17 ()
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Barely Human

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Seit ihrem 1988er Debüt "Kill To Survive" krebst diese Bostoner Power Metal - Combo durch den Underground, ohne jemals zur Spitze aufgeschlossen zu haben. Als großen Einfluss gibt man jedoch die Bay Area Thrash - Größen an, die bei MELIAH RAGE immer wieder durchscheinen, allen voran natürlich METALLICA. Mit "Barely Human" schickt man nun seinen fünften Longplayer auf die Bahn, dem netterweise das vorherige Werk "Unfinished Business" als zweite CD beiliegt. Eigentlich stammt dieses Werk aus dem Jahre 2002 schon von 1992, wurde damals jedoch nicht offiziell veröffentlicht. Heute kann man damit aber noch ganz gut "Namedropping" betreiben, denn die Drums von "Unfinished Business" wurden von Sully Erna, dem heutigen GODSMACK - Drummer, eingespielt. Musikalisch geht das Werk in Ordnung, ist deutlich thrashiger ausgefallen als "Barely Human" und ist als Bonus eine essentielle Sache, der man noch ein Interview mit Gitarrist Tony Nichols angehängt hat. Besser produziert und mit den einprägsameren Songs ausgestattet ist aber das neue Album, das mit "Hate Machine" hart, melodisch und hymnisch durchstartet. Mit "Invincible" folgt dann eine speedige Thrash - Keule, bevor sich mit dem Titelsong und dem geilen "Ungodly" zwei etwas schleppendere Nummern anschließen, wovon letztere locker als Power - (Halb -) Ballade durchgeht, die wie eine muntere Mischung aus PANTERA’s "Cemetary Gates" und METALLICA - Werk der Marke "The Unforgiven" klingt. Klasse! "Wrong Place Right Time" rockt noch einmal gut drauf los, während die zweite Hälfte der Platte gegenüber der ersten merklich abfällt. Das zerfahrene Instrumental "Rigid", das durchschnittliche "Bloodbath", das psychedelisch - langatmige "Hell Song" und das banale "Motor Psycho" sind zwar alles gutklassige Songs, man merkt aber, dass hier noch Einiges gegangen wäre. So bleibt "Barely Human" ein gutes, engagiertes Comeback - Album, das aber nicht über die volle Spielzeit den kreativen Rahmen der Musiker ausschöpft. Hörenswert, aber nicht überragend.

Barely Human


Cover - Barely Human Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9 + 9
Länge: 44:25412 ()
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11 Dreams

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Man nehme leicht psychedelischen Power Metal der Marke NEVERMORE, füge etwas FEAR FACTORY und neuere PARADISE LOST (ab "One Second") hinzu und garniere alles mit einer gehörigen Portion Schwedentod, wie ihn IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY (speziell in Sachen Vocals) spielen. Das ganze könnte entsprechend wüst, unausgegoren und konstruiert klingen, aber wie durch ein Wunder schaffen es MERCENARY, daraus einen tödlichen, geilen Cocktail zu mixen, der sofort hängen bleibt. Nun, wer an Wunder glaubt, soll das bitte tun, aber bei den Herren hier würde ich einfach alles auf Können zurückführen, da das gesamte Album wie aus einem Guss klingt und schlichtweg vom ersten bis zum letzten Ton tierischen Spaß bereitet. "11 Dreams" pendelt zwischen brachialen Parts und verträumten Passagen hin und her, wobei Dynamik großgeschrieben wird; sogar balladeske Piano - Parts lassen sich ausmachen ("Times Without Changes"). Hört Euch einfach Songs wie den heftigen Opener "World Hate Center", die bombastischen, überlangen (keine Seltenheit auf der Scheibe) "Supremacy v2.0" und "Loneliness" oder das hymnische "Sharpen The Edge" (super!) an und kippt begeistert aus den Latschen. Dazu kommt, dass die Dänen mit dem Titelsong (der totale Hammer !!!) und dem megaeingängigen Superhit "Music Non Stop" (erinnert etwas an PARADISE LOST’s "Say Just Words") zwei der genialsten Songs des Jahres im Gepäck haben, die man einfach auf sich wirken lassen muss. Ich hab’s getan und bin zu der Überzeugung gekommen, dass man modern ausgerichteten Metal stilistisch nicht packender gestalten kann. Dazu gesellt sich im Falle MERCENARY noch das ungeheure Songwriting - Talent und fertig ist ein Album, das man wahrlich nicht alle Tage zu hören bekommt. Prog meets Power, Atmosphäre meets Brechstange! Eine Platte, die man ausnahmsweise mal allen Zielgruppen (Ok, reine Old Schooler ausgenommen…) empfehlen kann und die wahnsinnige Lust auf mehr bereitet. Zugreifen!

11 Dreams


Cover - 11 Dreams Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 61:51 ()
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Year Of The Witch

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SEVEN WITCHES sind mit Sicherheit eine jene Bands welche regelmäßig hochwertiges produzieren und in den einschlägigen Medien entsprechend abgefeiert werden; aber trotzdem eher ein Dasein im Randbereich des Metalbusiness fristen. "Year Of The Witch", der Nachfolger des hochgelobten 2003er-Werkes "Passage To The Other Side" wird wahrscheinlich hier auch nichts entscheidendes verändern. Die Mannen um Ex-Savatage Gitarrist Jack Frost verbreiten auf Album Nummer fünf eine etwas düsterere Atmosphäre als auf den vorangegangen Scheiben, geben sich detailverliebter und warten mit mehreren Tracks auf, welche über ein Konzept verbunden sind. Nicht dabei ist diesmal Bassist Joey Vera (Armored Saint, Anthrax, Fates Warning, Engine) welcher zur Zeit mit Anthrax unterwegs ist. Allerdings scheint sich Mr. Vera nicht ganz verabschiedet zu haben - denn immerhin war er noch am Songwriting für fast der Hälfte der Tracks beteiligt. Für ihn ist Dennis Hayes (Winters Bane) nun auch im Studio dabei - hatte er doch bisher schon als Tourbasser ausgeholfen. Beim kraftvoll schnellen, fast hymnenhaften Opener "Metal Asylum" (typisch SEVEN WITCHES kick-ass) und beim ebenfalls powernden Titeltrack "Year Of The Witch" kommt besonders wieder die ausgezeichnete Stimme von Sänger James Rivera (Helstar, Destiny’s End) zur Geltung. James Rivera erinnert gesanglich zum Teil wieder mal an die besten Zeiten eines gewissen R. Halford und ist bei SEVEN WITCHES nicht mehr wegzudenken - selbst einen etwas schwächeren Track wie "Fires Below" wird durch ihn hörenswert. Das melodische "Cries Of The Living" (geile Gitarrenarbeit, eingängiger Refrain) und das vom früheren Megadeath Basser Dave Ellefson stammende "If You Were God” fallen gegenüber dem starken Startduo aber ein wenig ab. Die Ballade "Can’t Find My Way" ist mir für meinen Teil einen Tick zu vordergründig geraten. Highlight des Albums dürfte zweifelsohne das 17-minütige, in acht Akte gegliederte Epos "Jacob" sein. "Jacob" besteht eigentlich aus vier Songs sowie einigen instrumentalen bzw. gesprochenen Zwischenparts und erschließt sich erst in seiner Gesamtheit - abwechslungsreich und mit einem leicht progressivem Touch. Besonders das (leider recht kurze) melancholische "Circles" hat es mir angetan. Allerdings kann "Year Of The Witch" mit dem Vorgänger "Passage To The Other Side" nicht ganz mithalten (welcher auch nicht leicht zu toppen ist). Nichts desto trotz haben SEVEN WITCHES ein qualitativ hochwertiges Album abgeliefert das immer noch vor einem Großteil der Konkurrenz liegt und schön fett produziert ist. Für Freunde melodischen Power Metals sollte das gelungene Mini-Epos "Jacob" alleine schon reichen hier mal reinzuhören. Apropos: Näheres zu der Band und dem drum herum gibt es auf der echt gut gestalteten Homepage.

Year Of The Witch


Cover - Year Of The Witch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 41:59 ()
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Unveiling The Grotesque

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Mit "Unveiling The Grotesque” bringen RA’S DAWN nach dem Demo "Solar Force" ihre zweite Scheibe in Umlauf. Kollege Maio war damals von "Solar Force" mehr als nur angetan - und nach intensivem Hören von "Unveiling The Grotesque" kann ich dem damals geäußerten nur zustimmen und (wieder mal) kopfschüttelnd fragen: entweder beherbergen die einschlägigen Labels doch mehr Gehörlose als weithin vermutet oder RA’S DAWN wollen einfach nicht (was ich wiederum nicht ernsthaft glauben kann) - an der Qualität, musikalisch wie auch seitens der Kompositionen kann es ganz sicher nicht liegen. Ähnlich wie bei "Solar Force" haben RA’S DAWN bei den sieben Tracks keinerlei Aussetzer dabei, gehen allerdings ein ganzes Stück tougher und kompromissloser zu Werke - will meinen die Koblenzer Combo entwickelt sich in Richtung druckvollem Powermetalls und lassen nur noch dezent progressive Einflüsse zu. Demzufolge hält sich auch der Keyboardeinsatz wohltuend im Hintergrund und setzt vor allem gezielt Akzente, der Gesang ist ebenfalls härter, rauer ausgefallen und passt zu der auf "Unveiling The Grotesque" gewählten Richtung ausgezeichnet. Um RA’S DAWN Anno 2004 einzuordnen mal ein Vergleich: der Sound wird gekennzeichnet von hartem Riffing à la Iced Earth (auch der Gesang tendiert in diese Richtung), Strukturen härterer Dream Theater Tracks und einem allgegenwärtigem Iron Maiden Einfluss - allesamt nicht zu verachtende Referenzen welche von RA’S DAWN gekonnt in ihrem Sound umgesetzt wurden. Thematisch gibt diesmal nicht Ägypten sondern Edgar Allen Poe die Richtung vor - der starke, recht schnelle Opener "Terrified", das atmosphärische "The Masque Of The Red Death" und "The Fall Of The House Of Usher" bilden diese Trilogie. Dazwischen gibt es mit "Follow Me" ein Song der mal Tempo rausnimmt und mit "All That’s Left (Is Pain)" mein persönlicher Favorit - klasse Gesang, gekonnte Breaks und solide Heaviness. Nicht sofort zugänglich aber gerade deswegen ein Kleinod. Das Highlight des Albums ist zweifelsohne das zehnminütige "The Fall Of The House Of Usher" (musikalische Aufarbeitung des gleichnamigen Stückes von Edgar Allen Poe). Was RA’S DAWN hier vom Stapel lassen vereint einen ganzen Mikrokosmos gut gemachten Metalsounds. Ein genialer balladesker Anfang geht in einem eindrucksvollen Power Metal Song über, der selbst Iced Earth gut zu Gesicht stehen würde. Dabei wechseln RA’S DAWN bewusst mehrmals zwischen Powerparts und ruhigen, fast melancholischen Verschnaufpausen hin und her und können so die Spannung über die ganze Spielzeit problemlos halten. Das nachfolgende, ebenfalls überlange "Speak To The Dead" kommt richtig fett aus den Boxen und ist ein headbangender Hammer vor dem Herrn mit starkem Thrash-Einschlag - macht Laune. Abgeschlossen wird die Scheibe mit dem Instrumentaltrack "Passage To The Moon" welcher ähnlich wie "All That’s Left (Is Pain)" eher ein wenig komplexer Komponiert ist genaueres Hinhören verdient. Interessenten finden das gut aufgemachte und produzierte Teil auf der aufgeführten RA’S DAWN-Homepage für freundliche 7,- Euro (für 12,- Euro Gesamtpreis gibt es noch das Debüt "Solar Force" dazu) - lohnt sich.

Unveiling The Grotesque


Cover - Unveiling The Grotesque Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 41:27 ()
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Interview:

Meliah Rage

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InterviewHi MELIAH RAGE! Wie geht’s Euch?



Exzellent!!!



MELIAH RAGE existieren nun schon knapp 20 Jahre. Welche Erfahrungen habt Ihr in dieser langen Zeit machen können? Was waren denn die beste und die schlechteste Entscheidung Eurer Karriere, bzw. was würdet Ihr besser machen, falls Ihr die Karriere von MELIAH RAGE neu starten könntet?



Na ja, 20 Jahre sind es noch nicht ganz, sondern erst 16 (darum meinte ich auch "knapp" - Anm. d. Verf.), obwohl auch das wie eine sehr lange Zeit erscheint. Ich denke, wir haben über diese lange Zeit eine ganze Menge gelernt, aber es gibt eine Sache, die mir immer noch im Kopf herumspukt: wir haben nie genug getourt. Wenn wir auf die Studioaufnahmen zurückschauen, denke ich, dass wir mit dem Gesamtergebnis zufrieden sind; aber im Zuge der ersten zwei Platten haben wir uns zu sehr auf die faule Haut gelegt und nicht genug getourt.



Hat es in Eurem Leben jemals eine Zeit gegeben, in der Ihr ernsthaft dachtet, dass der Metal tot sei? Wie seht Ihr denn die internationale Metal - Szene heutzutage?



Es kommt darauf an, was Du als Metal bezeichnest. Ich weiß, dass traditioneller Metal in den 90ern von Grunge, Rap Metal, etc. zurückgedrängt und aus den Radios verbannt wurde, aber diese Musik hat immer ihre Anhänger gehabt. Ich habe natürlich mitbekommen, dass Old School Metal wieder im Kommen ist, aber ich bin davon nicht mehr so fasziniert. Wir schreiben einfach, was wir mögen und wie wir fühlen - und das ist es! Die Leute mögen das und das macht die ganze Sache gleich viel besser.



Seid Ihr denn am Ende mit dem neuen Album "Barely Human" zufrieden? Welche Erwartungen habt ihr in Bezug auf die Scheibe?



Es ist schwer, irgendwelche Erwartungen zu haben, weil wir in den letzten acht Jahren kein neues Album hatten, aber wenn wir genügend auf Tour gehen, werden die Leute vielleicht erkennen, dass das Album echt gut ist und gegen viele "große Jungs" anstinken kann. Die Zeit wird es zeigen!



In meinen Ohren vereinigt der fantastische Song "Ungodly" etliche Einflüsse von METALLICA über PARADISE LOST bis hin zu PANTERA’s Song "Cemetary Gates", was den Übergang von den heftigeren zu den ruhigeren Parts betrifft. Kannst Du das in irgendeiner Form bestätigen?



Ich vermute… der Song gehört zu den Dingen, die für eine Weile in meinem Heimstudio herumlagen, so dass wir noch etwas daran herumgefeilt haben. Ich kann nur noch mal sagen, dass wir einfach schreiben, was wir mögen und fühlen und wenn es dabei ähnlich klingt wie einige große Bands, dann sei es so!



Wann habt Ihr Euch dazu entschlossen, das 1992er Demo "Unfinished Business" als Bonus - CD "Barely Human" beizulegen?




Es war eine Last Minute - Entscheidung des Labels… ich vermute, es ist im Moment trendy, einem Release eine Bonus - Disk beizufügen, aber ich bin von diesem Bonus nicht gerade hingerissen. "Unfinished Business" ist nur ein Haufen von Demo - Tapes aus den frühen 90ern und das Interview darauf habe ich einfach sturzbesoffen geführt!



In Eurer Biographie steht, Du seiest ein großer Fan von METALLICA. Wie siehst Du sie denn heute? Glaubst Du immer noch, dass sie den Heavy Metal und seine Szene repräsentieren?



Nun, ich glaube kaum, dass es überhaupt irgendjemanden in der Metal - Welt gibt, der kein Fan ihrer Sachen aus den 80ern ist. Sie sind immer noch das Vorbild für die Sachen aus den 90ern und "St. Anger" ist laut und noisy. Manche lieben es, manche hassen es. Ich liebe es!!! Wenn es um die Frage geht, ob sie den Metal repräsentieren, denke ich, sie repräsentieren METALLICA!!!



Habt Ihr schon ein paar Festivals oder eine Tour geplant, etwa für 2005? Freut Ihr Euch denn schon darauf, "Barely Human" live on stage zu präsentieren?



JA!!!!!!!!!! Wie ich schon erwähnt habe, sind wir in der Vergangenheit nie genug auf Tour gewesen, so dass wir uns dazu entschlossen haben, im Mai, Juni, Juli und August 2005 überall zu touren… Europa, Kanada, Japan, in den Vereinigten Staaten und so weiter. Wir haben auch ein Video für "Barely Human" gedreht und werden vielleicht noch ein zweites machen um das Album zu promoten.



Wie könnte denn die Zukunft von MELIAH RAGE aussehen? Was werden Eure nächsten Projekte nach dem neuen Album sein?



Wir arbeiten gerade an einem Album für 2005 und werden dann eben vier Monate lang durchtouren!!! Eine Live - DVD könnte dem nächsten Album als Bonus beiliegen, worüber ich sehr glücklich sein würde. Haltet die Augen offen!




Review:

Tales Beyond Oblivion

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"Tales Beyond Oblivion" ist bereits der vierte Release aus dem griechischen Hause EVERDOME und wartet mit einem gehörigen Mix aus epischem Power - und Speed Metal auf, der zusätzlich mit leichten Black Metal - Anleihen angereichert wird. Letztere äußern sich nicht durch monotone Krach - Orgien oder Kotz - Gesang, sondern durch sehr schnelle (Blast Speed) Parts, denen man gut und gerne ein norwegisches Zuhause zuteilen kann, auch wenn dieser Eindruck eher subjektiv ist. Der Gesang von Nicos Michas erinnert wiederum an "rauere" Epic Metal - Shouter wie J .D. Kimball (R.I.P.) und kommt völlig ohne hohe Passagen daher. Rein stilistisch ist das Werk eine echt gelungene Sache, da die Band nicht nur die oben erwähnten Stile anschneidet, sondern zudem auch noch, wie beim Intro "Oblivion" zu hören, bombastisch agieren kann. Leider fehlt es "Tales Beyond Oblivion" etwas an wirklich herausragenden Songs, die sich längerfristig festbeißen. Der Sound und die Produktion gehen hier absolut in Ordnung; die Doppeläxte von Antreas Sotiropoulos und Kostas Pourgiazis kommen gut zur Geltung, lediglich die etwas klinischen Drums und das etwas monotone Klangbild trüben den Gesamteindruck. Mit ein paar Abstrichen, vor Allem beim Songwriting, ist das Album eine gute Angelegenheit geworden, der man ohne die paar Schönheitsfehler sicher den "Tipp" hätte verpassen können.

Tales Beyond Oblivion


Cover - Tales Beyond Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 53:14 ()
Label:
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Review:

Madness To Our Method

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Das schöne Irland ist auf der metallischen Landkarte bisher nicht stark vertreten. Nun schickt sich eine noch kaum bekannte Power Metal - Band namens SCAVENGER an, dem zumindest ein wenig Abhilfe zu schaffen. Los geht’s mit dem siebenminütigen "On The Outside", das dreist, aber cool mit SAVATAGE’s "Power Of The Night" - Riff durchstartet. "Storm Warning" geht als gute, groovige und rotzige Hymne durch, "Ethereal Journey" kommt als Halbballade daher, während "Prisoner Of Time" erneut gut durch die Botanik rockt. Mit "Unstoppable Motion" hat sich ein kurzes, psychedelisches Instrumental eingeschlichen und "Daydream In Dystopia" markiert den schleppenden, doomigen Abschluss einer guten Platte, die erfreulich authentisch, aber von den Kompositionen her ein wenig unausgereift klingt. Die sehr erdige und rohe Produktion ("Demo - Qualität" trifft es ganz gut…) kommt zumindest Sänger Peter Dunne zugute, der einen rotzigen, fast schon punkigen Gesangsstil preisgibt, aber noch etwas monoton grölt. Die (alten!) SAVATAGE - Anleihen ziehen sich durch die gesamte Platte und sollten Power Metal - Freaks alter Schule durchaus gefallen. Ungeklärt bleibt für mich am Ende nur, warum die sechs (teilweise überlangen) Songs, die auf dem Album vertreten sind, nur etwas über eine halbe Stunde füllen und man noch einen "Bonustrack" ans Ende gesetzt hat, um damit letztendlich auf gut 43 Minuten Spielzeit zu kommen. Ob das im Sinne des Erfinders ist…?

Madness To Our Method


Cover - Madness To Our Method Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 42:53 ()
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