Review:

First Cut

()

Das Quintett PYROLYSE stammt aus dem Raum Würzburg und liefert mit "First Cut" sein erstes Demo ab. Drei Songs umfasst die ansprechend aufgemachte Promo, die immerhin ein vierseitiges Booklet, Backcover und eine belabelte CD bietet. Die Stücke darauf wurden laut Band live eingespielt und an nur einem Tag aufgenommen. Und genau das hört man der Aufnahme auch an. Sie klingt roh, spontan und im positiven Sinne ungehobelt. Lediglich beim Sound müssen Abstriche gemacht werden, da alles sehr dumpf und die Drums blechern tönen, was aber insgesamt für ein Demo in Ordnung geht. Die vier Jungs und das eine Mädel - Katharina Rummel am Bass - spielen US - beeinflussten Power Metal, der von zwei Äxten (Terry Goder und Stefan Hubert) befeuert wird und auf Keyboard - Einsatz verzichtet. Cherry Kellermann macht am Mikro einen guten Job und erinnert entfernt an Größen wie John Bush oder Andy B. Franck, indem er kraftvoll (und teilweise rau) in mittleren Tonlagen agiert. Die Songs sind hymnisch und ansprechend, aber so richtig "klick" macht es in meinem Kopf nicht, weil irgendwie der letzte Schliff - sprich: Wiedererkennungswert - fehlt. Dabei kann ich nicht genau sagen, ob den größtenteils im flotteren Midtempo gehaltenen Stücken das letzte Quentchen Songwriting - Kunst oder nur der repräsentativ hochwertige Sound fehlt. Vermutlich sind PYROLYSE mit einem anständigen Budget zu viel mehr in der Lage, als sie hier zeigen können. Im Ganzen ist "First Cut" ein gutes Demo, das eine Band offenbart, von der wir hoffentlich noch Einiges hören werden. Zu bekommen ist die CD für fünf Euro über die Bandpage und dort finden sich auch kurze Höreindrücke im bekannten MP3 - Format.

First Cut


Cover - First Cut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 16:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dreams Under Ice

()

Dass die Paderborner Power Metaller ihren neuen Deal bei Underground Symphony Records nicht an der Losbude gezogen haben, ist mir bei ihrem sehr guten Auftritt beim "X - Mas Metal Meeting" in Göttingen absolut bewusst geworden. Und genau diesen Eindruck bestätigt auch ihr Debüt "Dreams Under Ice", das mit so viel Spielfreude eingezockt wurde, dass man es sich immer wieder geben kann, ohne Gähnanfälle zu bekommen. Natürlich erfinden TORIAN den Power Metal nicht neu und die Band scheint den gesamten MAIDEN - Backkatalog in, - und auswendig zu kennen. Sämtliche Soli und Harmonien lassen (im positiven Sinn!) die alten Jungfrauen durchscheinen, aber das ist absolut legitim, solange die Umsetzung stimmt. Auf Keyboards wird komplett verzichtet, was erkennen lässt, dass TORIAN nicht versuchen, auf den "True Metal Bombast - Zug" aufzuspringen. Bombast gibt es trotzdem noch genug, denn auf fette Chöre wird hin und wieder gerne zurückgegriffen, nachzuhören im coolen Opener "Torian" oder im sehr guten, überlangen "Souls Of Fire". Überhaupt wissen die Paderborner, die zudem mit Marc Hohlweck einen fähigen, kraftvollen Sänger in ihren Reihen haben, wie man gute Songs schreibt, wie außer diesen beiden Stücken noch das ebenfalls überlange "Leave This World Behind" und der beste Song des Albums, die geile Hymne "Mind The Danger", zeigen. Beim Rest des Materials befinden sich mit etwa "Into The Winter" oder "History Falls" weitere gute Stücke, die dieses Hitpotential allerdings nicht ganz offenbaren. Hätten die Jungs das gesamte Album auf dem Level der oben erstgenannten vier Songs gehalten, dann wäre hier ganz locker der "Tipp" drin gewesen. Kleine Abstriche gibt’s auch beim Sound zu machen, der irgendwie leicht "demolastig" tönt und wahrlich noch kein echtes Breitwandformat auffährt, worüber man allerdings hinwegsehen kann. Von diesen kleinen Schönheitsfehlern abgesehen, ist "Dreams Under Ice" ein echt gutes Album, das man True Metallern ohne Bedenken empfehlen kann.


Das Album wird in Deutschland von Hellion Records vertrieben und kann unter www.hellionrecords.de geordert werden. Auf der Bandpage befinden sich zudem Soundfiles zum Probehören!

Dreams Under Ice


Cover - Dreams Under Ice Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Forbidden Path

()

Die Bremer Jungs von ETERNAL REIGN hatten ja schon vor drei Jahren mit "Crimes Of Passion" ein absolutes Debütschmankerl im Melodic Metal abgeliefert und auch beim letztjährigen BUILDING A FORCE Festival konnten mich die Band mit einem Klasseauftritt von ihren überdurchschnittlichen Livequalitäten voll überzeugen. Da der Erstling, warum auch immer, leider etwas untergegangen ist, versucht man jetzt mit neuem Label und der zweiten Scheibe "Forbidden Path” im Rücken einen neuen Anlauf, um sich im hart umkämpften Metal Bereich einen adäquaten Platz zu sichern. Gleich vorweg, dies haben ETERNAL REIGN souverän geschafft, mehr noch Bands wie BRAINSTORM oder (die für meinen Geschmack etwas überbewerteten) SYMPHORCE müssen sich zukünftig warm anziehen. Trotz einigen stilistischen Kurskorrekturen, die Band klingt wesentlich aggressiver, rauer und kerniger ohne es jedoch an wohl klingenden sehr eingängigen Parts fehlen zu lassen. Trotz dieser Änderungen haben ER nicht völlig ihre Identität gewechselt. Außerdem positiv zu werten sind die vielen immer wieder mal eingestreuten epischen Songstrukturen sowie ein stets etwas unterschwelliger Progressive Touch zu werten - das hebt die Jungs schon etwas positiver von der übrigen Konkurrenz ab. Denn, guten Powermetal machen mittlerweile viele (deutsche) Kapellen aber ETERNAL REIGN haben durch diese stilistische Vielfalt kombiniert mit technischen Können sowie dem Gefühl für packende Arrangements ihren ganz eigenen Charakter noch weiter verfeinert. Kein Song wirkt hier gleich oder nach ähnlichen Strickmustern aufgebaut, die Melodien brauchen manchmal zwar etwas gehen dem Hörer aber schließlich ohne jegliche Kinderliedkeule prägend in die Gehörgänge. Es gibt ansonsten selbst für die kompromisslose Kopfkreisfraktion genügend Material und zwar dann. wenn sich das Grundtempo, meistens eher in mittleren Geschwindigkeiten angesiedelt, mit fulminanten Speedattacken immer mal wieder eingestreut deutlich erhöht. Der etwas härtere Ausrichtung von "Forbidden Path" ging etwas zu Lasten der Keyboards, die jetzt, im Gegensatz zum Debüt, etwas mehr im Hintergrund aber immer noch sehr gelungen, eingesetzt werden. Sänger Dirk Stühmer hat ebenfalls einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, denn sein Stimmvolumen scheint deutlich gewachsen zu sein, denn er kann so ohne Probleme gekonnt zwischen mehreren Oktaven hin und her springen. Egal ob betont melodisch singen oder aggressiveres Shouten, der Junge macht einfach einen klasse Job. Als besondere Anspieltipps auf "Forbidden Path" sind die klasse Hymne "Light The Light", das treibende "Edge Of The World" sowie das episch-balladeske "Les Reves En Plastique" zu nennen. Zum krönenden Abschluß einer starken CD mit super Artwork haben ETERNAL REIGN es tatsächlich geschafft BREAKER’s "Ten Seconds In" ohne Leichenfledderei mehr als nur gut zu covern. Wer also auf die soundliche Querverweise eines etwas amerikanisch geprägteren (Gitarren) Sounds mit formationen wie VICIOUS RUMORS etwa oder was die etwas verschachtelteren Parts betrifft ältere QUEENSRYCHE abfährt, muß hier unbedingt mal reinhören.

Forbidden Path


Cover - Forbidden Path Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Return In Bloodred

()

"Return In Bloodred" ist das Debüt der deutsch - rumänischen Formation POWERWOLF, die ursprünglich von Matthew und Charles Greywolf (wassn geiler Name…) gegründet wurde. Später stieß der rumänische Sänger Attila Dorn zur Band, der zumindest rein optisch wie eine leicht abgeänderte Fassung von King Diamond ausschaut. Stimmlich hat es der studierte Opernsänger aber richtig drauf! Hört man seine Ausbildung oftmals raus, klingt er stellenweise auch mal wie der alte Ozzy ("The Evil Made Me Do It") oder begeistert in bester Gruselhörspiel - Manier mit böser Sprechstimme. Musikalisch wird wenig spektakulärer Power Metal der traditionellen Schiene aufgefahren, der (leider nicht über das gesamte Album) in wirklich gelungen Songs gipfelt. Das Einstiegs - Triple "Mr. Sinister", "We Came To Take Your Souls" und "Kiss Of The Cobra King" ist echt klasse und zeigt das ohne Frage vorhandene Potential dieser (nicht nur gesanglich) fähigen Truppe. Grusel - Horror - Metal mit viel Spaß umgesetzt, so etwas bekommt man nicht alle Tage in die Anlage. Der Rest des Albums ist nur leider nicht ganz so stark wie der tolle Auftakt, aber mit "Black Mass Hysteria" oder "Lucifer In Starlight" befinden sich noch ein paar gelungene Stücke auf dem Werk. Mit noch besserem Songwriting über die gesamte Spielzeit hinweg hätten die Leistungswölfe hier ein echtes Ausrufezeichen setzen können, doch so reicht es immerhin für das Prädikat "hörenswert".

Return In Bloodred


Cover - Return In Bloodred Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:4 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pedal To The Metal

()

Die Band von Saitenhexer Chris Impellitteri gilt unter Fans des traditionellen Metals fast schon als Insider - Tipp. Große Wellen hat diese Formation in knapp 20 Jahren jedenfalls nicht geschlagen, dabei übertrifft deren Musik einen Großteil dessen, was heute unter dem Namen "Power Metal" in die Läden gestellt wird. Ähnlich verhält es sich mit dem neuesten Streich "Pedal To The Metal", der neben einem sehr ansehnlichen Cover - Artwork von Derek Riggs auch einen neuen Sangeskünstler vorstellt, der Goldkehlchen Graham Bonnet und den davor jahrelang zu hörenden Rob Rock ablöst. Zwar kann Curtis Skelton das überragende Niveau seiner beiden Vorgänger nicht ganz mitgehen, aber in Tränen muss deswegen niemand ausbrechen. Er beherrscht alle Facetten von rau - kraftvoll bis hoch shoutend mühelos und erinnert in seiner normalen Tonlage ein wenig an RIOT’s Mike DiMeo. Beim Songmaterial gibt man sich kurzweilig und stets auf den Punkt bedacht, auch wenn dabei nicht alle Songs aus den Latschen hauen. Mit dem klasse Opener "The Iceman Cometh" (super Refrain!), "The Kingdom Of Titus (Tribute)", "Dance With The Devil", den sehr schnellen "Crushing Daze" und "Judgement Day", dem melodischen "Destruction" oder der coolen Rapper (Eminem!) - Veräppelung "Punk" sind einige sehr gute Stücke an Bord, die mir allerdings stellenweise zu experimentell und gekünstelt produziert wurden (verzerrter Gesang, auf modern getrimmte Riffs oder auch das sehr gewöhnungsbedürftige "Hurricane" passen irgendwie nicht ins Bild). Richtig gelungen wird’s allerdings, wenn Mr. Impellitteri seine Soli auskramt und dem eigenwilligen Stil der Platte seinen ureigenen Stempel aufdrückt. "Pedal To The Metal" ist trotz der genannten Kritik ein sehr hörenswertes Kraftpaket geworden, das man aufgeschlossenen Fans durchaus empfehlen kann; lediglich etwas weniger Rumspielereien mit modernen Sounds und ein paar (mehr) echte Übernummern hätten dem Album gut getan.

Pedal To The Metal


Cover - Pedal To The Metal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:40 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Black Empire

()

Denner und Shermann haben ja bekanntlich bei Mercyful Fate mitgewerkelt, schmeißen jetzt mit Basser Hal Patino (genau wie Bjarne T. Holm kein Unbekannter, oder?) nach ihrem Debüt-Album und eine DVD ihre zweite CD auf den Markt. Der Opener "Black Empire" weist den Weg: Die Dänen erweisen dem geilen, alten US-Power-Metal ihre Reminiszenz, zitieren recht kräftig Vicious Rumors zu Digital-Dictator-Zeiten. Da machen sie mit ordentlichtem Druck, Neil Kernon hat an den Reglern ganz ordentliche Arbeit geleistet. Die Herrschaften gehen recht flott zu Werke, wenn sie Tempo rausnehmen verwenden die legendären MF-Twins auch ganz gern mal teutonischen Klingenstahl aus Solingen oder erinnern auch mal an Priest. Chick auch "Days Of Damien", ein halb-balladeskes, ergo ruhigeres Stück, das vor allem aufgrund der Stimme Martin Steenes (Ex-Ironfire) nicht zu knapp an bessere Queensryche-Stücke erinnert. Insgesamt liefern FORCE OF EVIL eine ordentlich Power-Metal-Scheibe ab - nicht mehr ganz so frisch und überraschend wie das Debüt, als schmackhaftes Kraftfutter für Metaller taugt das "Black Empire" aber allemal.

Black Empire


Cover - Black Empire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 59:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Out Of The Dark

()

Als mir diese Eigenproduktion der deutschen Power Metal - Hoffnung MINDGUARD ins Haus flatterte, war ich verdammt angenehm überrascht von der edlen Aufmachung des neuen, "Out Of The Dark" (hat zum Glück nix mit Falco zu tun…) betitelten Albums der Band. Eigenproduktion? Kann nicht sein! Schmuckes Cleartray, Hochglanz - Booklet und ein äußerst gelungenes Cover - Artwork gehören hier quasi zur Serienausstattung. Kurz und gut: eine Band mit Label im Rücken hätte die Verpackung nicht besser hinbekommen. Aber was natürlich am Meisten interessiert, ist der musikalische Inhalt und die Frage, ob das Quintett dem optischen Eindruck auch akustisch gerecht werden kann. Und das scheint hier selbstverständlich! Nach einem atmosphärischen Intro startet der hervorragende Titelsong durch, der sich vertrackt aufbaut um dann einen hymnischen Hammerrefrain aufzufahren, den man nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Klasse! Progressiver und anspruchsvoller, US - geprägter Power Metal, der zwar recht trocken, aber absolut professionell und kraftvoll produziert wurde. Alle Bandmitglieder liefern einen tadellosen Job ab und wirken zu 100% aufeinander eingespielt. Darüber hinaus ist Stefan Ferrara einer der fähigsten Nachwuchs - Shouter, die der nationale Underground zu bieten hat. Weiter geht’s mit "Edge Of Eternity", das zwischen balladesken und stampfenden Parts schwankt und ebenso einen geilen Ohrwurmrefrain auffährt. "Never" kommt zähflüssig daher und gehört eher zu den schwerer verdaulichen Stücken des Albums. Die Bandhymne "Mindguard" tönt eingängiger und geht als epischer, mit obligatorischem Premiumrefrain ausgestatteter Banger durch. "Again" weiß mit Galoppel - Rhythmen zu begeistern, bevor das geniale "Remember" mit tollen Breaks und (was sonst?!) Killerrefrain für mich den absoluten Höhepunkt des Albums markiert. Mit "Blinded" folgt noch ein epischer Prog - Banger und mit "Destiny" eine balladeske und vertrackte Nummer, die das Album erstklassig und würdig beschließt. Ich gebe zu, dass das gesamte Werk drei, vier Durchläufe benötigt um zu zünden, dann aber süchtig macht und jedem Fan hochwertiger Progressive Epic Power Metal - Mucke bedenkenlos ans Herz gelegt werden kann! Für 10 Euro (Inklusive Porto und Verpackung) kann man diesen Hammer über die Homepage der Band ordern. Fans von Bands wie WARLORD, HEIR APPARENT, JAG PANZER, TITAN FORCE oder älteren QUEENSRYCHE werden hier sicher nicht enttäuscht werden und dürfen sich über eine der professionellsten und besten Eigenproduktionen der letzten Jahre freuen. Super!!!

Out Of The Dark


Cover - Out Of The Dark Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chapter V - Unbent, Unbowed, Unbroken

()

Eine der umstrittensten Bands der Szene meldet sich mit ihrem fünften Album zurück an der Front. Aber können die brillanten Schweden nach ihren letzten, sehr guten Werken nochmals einen draufsetzen? Leider nicht ganz. "Chapter V - Unbent, Unbowed, Unbroken" ist abermals ein herausragend produziertes Album geworden, dessen Sound über alle Zweifel erhaben ist und dessen donnernde Riffs kaum fetter tönen könnten. Auf diesem Sektor ist das Werk ein Volltreffer, wie man ihn besser nicht machen kann. Leider zeigen HAMMERFALL hier leichte Abnutzungserscheinungen in Sachen Songwriting, denn die "Hitdichte" auf "Chapter V" ist lange nicht so ausgeprägt wie noch auf "Crimson Thunder", "Renegade" (ich verstehe nicht, warum dieses Album so umstritten ist) oder gar dem überragenden Debüt "Glory To The Brave". Mir ist das neue Album eine Spur zu Midtempo - lastig ausgefallen und stellenweise erscheint mir die Band seltsam müde. Der Opener "Secrets" ist eine zwar nicht weltbewegende, aber recht originelle Goodtime - Hymne mit coolem Keyboard - Mittelteil, der sich die geile Mitgröl - Nummer und erste Single "Blood Bound" nahtlos anschließt. Ein gelungener Einstieg, wie man es erwaten durfte. Danach aber sackt die Platte etwas ab, denn mit dem leicht "I Want Out" - angereicherten "Fury Of The Wild" und dem Stampfer "Hammer Of Justice" folgen zwei nicht sonderlich herausragende Nummern, die nicht gerade vom Hocker reißen. "Never, Ever" ist die obligatorische Ballade, die zwar nett ist, aber an Vorgängern wie "I Believe", "Remeber Yesterday" oder "Always Will Be" nicht kratzen kann und deren Refrain reichlich banal tönt. Das anschließende, treibende "Born To Rule" ist zwar recht unoriginell umgesetzt, kann aber mit knackigem Riff und epischem Gesang punkten, zudem könnte das Stück mit seiner Mitsing - Kompatiblität live ein Abräumer werden. "The Templar Flame" erinnert stark an "At The End Of The Rainbow" vom "Legacy Of Kings" - Album, gehört zu den stärksten Songs des Albums und überzeugt, wie gewohnt, mit bandtypischem, mehrstimmigem, heroischem Refrain. Klasse! Das mittelalterlich - akustische Intermezzo "Imperial" ist zwar nicht Darth Vader gewidmet, aber eine nette Überleitung zum speedigen "Take The Black", einer schwieriger zugänglichen, recht untypischen Nummer, die aber alle Band - Trademarks gekonnt ausspielt, cool! Beim letzten Song "Knights Of The 21st Century" dürfte allen selbsternannten "True Black Metallern" die schwarz - weiße Schminke aus der Visage poltern, denn HAMMERFALL konnten niemand Geringeren als den Erfinder des Schwarzmetalls, Cronos von VENOM, für dieses Stück gewinnen. Mit über zwölf Minuten Spielzeit ist das Ding dann auch der längste Track der Bandgeschichte und gehört ohne Frage zu den Highlights der Platte - und der Band. Leicht zu verdauen ist der Song nicht und mit den ausladenden Breaks werden vielleicht einige Fans ihre Probleme haben; ich persönlich aber mag die Nummer sehr. Ein mutiger Schritt und ein Hinweis darauf, was noch alles in den kreativen Schweden stecken könnte. Insgesamt ist "Chapter V" ein wirklich gutes, ausgereiftes Album, aber es kommt nicht an seine Vorgänger heran. Besonders stört mich das Fehlen von echten Uptempo - Granaten, mit denen die Jungs ja einst berühmt geworden sind. Außerdem fehlt einigen Songs auf dem Album etwas die Puste, so dass es leider nicht ganz für einen "Tipp" reicht.

Chapter V - Unbent, Unbowed, Unbroken


Cover - Chapter V - Unbent, Unbowed, Unbroken Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:50 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Hammerfall

Band anzeigen
InterviewWie geht’s Euch denn so?



Joacim: Ganz gut, aber ich habe einen derben Schnupfen und meine Stimme funktioniert nicht. Ich versuche trotzdem durchzuhalten.



Beschreib doch bitte mal die Songs auf Eurem neuen Album "Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken". Was unterscheidet sie von denen Eures letzten Albums "Crimson Thunder"?



Nicht jeder Song ist anders, es gibt eine Menge Ähnlichkeiten. Ich meine, HAMMERFALL sind HAMMERFALL und daran gibt es keinen Zweifel. Alle Songs tragen die traditionellen, bandtypischen Merkmale. Es gibt jedoch ein paar neue Elemente, die wir den Stücken beigefügt haben. Wenn wir die Sache von hinten aufrollen, haben wir dort den Song "Knights Of The 21st Century", der zwölf Minuten lang ist. Noch nie vorher sind wir auch nur annähernd in den Bereich solcher Spielzeiten gekommen. Auch, dass wir Cronos von VENOM für den Song gewinnen konnten, der dort ein Duett mit mir singt, ist neu für uns und wir haben so etwas in der Vergangenheit noch nie gemacht. Bei "Secrets" fahren wir in der Mitte alles herunter und man hört nur das Keyboard spielen… auch diese Idee haben wir noch nie umgesetzt und es ist ein völlig neues Element. Auf "Fury Of The Wild" klinge ich aggressiver als jemals zuvor und auch die Art, mit der ich die hohen Vocals mit den krönenden Harmonien singe, verleiht dem Ganzen eine neue Note. Obwohl wir also ein paar neue Akzente setzen, sollten die Leute keine Angst haben, dass HAMMERFALL mit einem völlig neuen Stil ankommen. Wir haben einfach unsere Musik auf das nächst höhere Level gehoben und um ein paar Nuancen bereichert. Es ist und bleibt HAMMERFALL mit einen "heavieren" Touch und einigen neuen Elementen.



Als Ihr 1997 Euer Debüt "Glory To The Brave" aufgenommen habt, ward Ihr sehr stark auf traditionellen Speed Metal fixiert, aber im Laufe der Jahre seid Ihr mehr und mehr zu Midtempo - Songs übergegangen. Woher kommt diese Entwicklung?



Auch auf unserem Debüt finden sich Midtempo - Songs wie "Stonecold", das ist ein gutes Beispiel. Es ist ein natürlicher Prozess, denn wir setzen uns nicht hin und entscheiden, welche Art von Songs wir schreiben wollen. Auf unseren Alben "Renegade" und "Crimson Thunder" starten wir jeweils mit einem Midtempo - Track, aber das neue Werk beginnt mit einer schnellen Nummer. Wir beabsichtigen solche Dinge nicht und haben keine Art von "Masterplan" dafür. Es kommt auf ganz natürlichem Wege.



Du hast schon erwähnt, dass Ihr Cronos von VENOM für den Song "Knights Of The 21st Century" gewinnen konntet. Wie kam diese Idee auf, bzw. wie seid Ihr denn an ihn geraten?



Die Idee kam auf, als wir die Single "Bloodbound" aufgenommen haben. Es gibt in dem Stück eine Textzeile "Stand up und be counted" und Oscar meinte, es sei cool, wenn Cronos diese Zeile singen würde, weil er sie bei VENOM vor langer Zeit auch mal gesungen hat. Ich hatte dann die Idee, ihn für "Knights Of The 21st Century" zu gewinnen, weil ich ein Duett mit ihm in den langsamen Parts für eine coole Idee hielt. Außerdem dachte ich, man könne den Song damit quasi "würzen". Ich hatte nur ein wenig Angst, dass meine Stimme, verglichen mit seiner, wie die eines kleinen Kindes herüber kommen könnte. Am Ende stimmte aber der Kontrast und verlieh dem Stück einen eigenen Charakter. Es ist so etwas wie die Schlacht zwischen Gut und Böse und seine Stimme ist dabei die Stimme der Prophezeiung, die zu den Menschen spricht. Ihn zu gewinnen, war gar nicht so schwierig. Ich setzte mich mit ihm in Verbindung und er war von der Idee mit dem Duett sehr angetan, woraufhin ich ihm den Song zuschickte. Er hat dann seine Parts in England eingesungen und uns das Material zukommen lassen. Ich finde, es klingt brillant.



Ich habe mich auch gewundert, warum die Wahl gerade auf Cronos fiel. Schließlich seid Ihr in einer Position, in der Ihr fast jeden Sänger bekommen könntet, den Ihr haben wollt. Habt Ihr schon mal daran gedacht, auch andere Gastsänger für Eure Alben einzuladen?



Bis jetzt haben wir ja schon mit Udo Dirkschneider und Kai Hansen gearbeitet. Aber als uns die Journalisten im Studio besuchten und wir eröffneten, dass wir für das neue Album einen Gastsänger gewinnen konnten, dachte alle, es sei jemand, mit dem wir schon gearbeitet hatten. Dass wir dann Cronos präsentieren würden, hatten wohl die Wenigsten erwartet und es war das Letzte, womit sie gerechnet hatten. Wir haben jetzt den Erfinder des Black Metal auf einem HAMMERFALL - Album, der die Musik bereichert. Das wird mit Sicherheit viel Staub in der Black Metal - Szene aufwirbeln, könnte ich mir vorstellen.



Würdest Du denn abschließend zu dem Thema sagen, dass der Song mit seinen zwölf Minuten die ultimative HAMMERFALL - Hymne geworden ist?



Das würde ich nicht unbedingt sagen, denn ein Album ist so wichtig wie das andere und ich würde nicht vergleichen wollen. Ich liebe den Song, denn ist einer der besten, die wir jemals geschrieben haben. Die Herausforderung dabei ist, die Aufmerksamkeit des Hörers über die gesamte Spielzeit hinweg zu sichern. Ich habe schon zehn Minuten lange Stücke gehört, die sich wie eine Stunde lang hingezogen haben. Der Chorus ist erst nach etwa fünf Minuten zu hören und der gesamte Song kommt einem viel kürzer vor. Ich bin mit dem Endergebnis sehr zufrieden und würde schon sagen, dass es eines unserer besten Stücke überhaupt ist. Am Ende sollen es aber die Fans entscheiden, ob es die ultimative HAMMERFALL - Hymne geworden ist oder nicht.



Werdet Ihr den typischen Stil der Band mit noch mehr neuen Ideen bestücken? Ich denke nicht nur an Gastsänger, sondern auch an modernere Riffs, Death, - oder Thrash - Elemente oder Ähnliches.



Nein, keine modernen Riffs bei HAMMERFALL, haha!!! Soviel kann ich mit Gewissheit sagen. Wir werden unseren Stil beibehalten und nur die angesprochenen Nuancen dazufügen. Damit muss man aber sehr vorsichtig sein. Falls wir Death, - oder sogar Nu Metal - Kram einbauen würden, funktionierte das definitiv nicht.



Vor einiger Zeit wurdest Du von einem skandinavischen Black Metal - Fan mit einem Bierglas angegriffen. Habt Ihr denn darüber hinaus noch öfter derartige Probleme gehabt?



Gott sei Dank nicht! Das war zum Glück nur die Tat eines einzelnen Verrückten. Normale Leute tun sowas auch gar nicht. Wenn man etwas nicht mag, dann darf man das den Leuten natürlich sagen, aber das tut man ja dann in den seltensten Fällen und hakt die Sache ab. Es wird hoffentlich nie mehr Derartiges passieren. Es gab auch Stimmen aus der Black Metal - Szene, die diese Tat auf das Schärfste verurteilt haben, weil es eindeutig zu weit ging. Auch die Sache jetzt mit Dimebag Darrell in den USA… was zur Hölle geht da vor???



Es gibt, auch bei den Leuten, die ich persönlich kenne, zwei Arten von Metallern: die, die HAMMERFALL lieben und die, die Euch hassen. Als Ihr mit Eurem Debüt richtig durchgestartet seid, haben Euch die meisten geliebt, weil Ihr wieder "echten" Metal gespielt habt, der zu dieser Zeit nicht gerade ein Formhoch hatte. Aber heutzutage bezeichnen Euch viele Leute, auch von denen, die Euch damals bejubelt haben, als Poser. Denkst Du, das ist ein Resultat des Erfolges?



Als ich damals als Kind Yngwie Malmsteen für mich entdeckt hatte, war ich in meinem Freundeskreis der einzige, der ihn überhaupt kannte. Dann wurde er irgendwann berühmt und ich habe mich nach etwas Anderem umgesehen, weil nun jeder wusste, wer das war. Vielleicht dachten diese Leute, dass sie mit uns etwas Neues entdeckt hatten und sich darauf berufen konnten, weil uns bis dahin noch kaum jemand kannte. Dann sind wir in die Charts eingestiegen… vielleicht haben sie auch ein Problem damit, dass wir heute ein jüngeres Publikum haben. Viele unserer Fans sind neun, zehn, elf Jahre alt und damit beginnt für die Anderen dann der Ausverkauf, weil sie natürlich keine Musik hören dürfen, die von Kindern gemocht wird. Als ich elf Jahre alt war, habe ich für SAXON geschwärmt, die damals für ACCEPT eröffnet hatten. Das waren die Bands, die mich zum Heavy Metal gebracht haben. Aber wenn wir nicht die jüngeren Fans, die Kids, dafür begeistern können, wer soll denn dann bitte in 20 Jahren Heavy Metal spielen?! Ich sehe doch, was dort vorgeht und ich möchte nicht versuchen, die jungen Leute zu konvertieren, ich sage nur, dass sie etwa unserem neuen Album eine Chance geben sollen.



Bereitest Du denn schon Dein nächstes Solo - Album vor?



Nein, zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Ich habe gerade bei Noise/Sanctuary neu unterschrieben, weil sie ein zweites Album machen möchten. Aber im Moment habe ich absolut keine Zeit dazu, weil ich mein Augenmerk voll und ganz auf HAMMERFALL richte. In zwei Jahren kann man vielleicht darüber reden und ich habe schon ein paar gute Ideen dafür im Hinterkopf, aber es benötigt Zeit und Reife, bis es soweit ist.



Im Jahr 2002 hast Du zusammen mit William Tsamis und WARLORD eine einmalige Show in Wacken gespielt und kurz vorher war das Album "Rising Out Of The Ashes" erschienen. Hast Du denn zurzeit noch irgendetwas mit WARLORD im Sinn?



Nein, das war eine einmalige Sache, ein großer Traum, der für mich wahr wurde, weil ich mit einer der wichtigsten Bands in meinem Leben ein Album aufnehmen durfte. Die Scheibe kam nicht so heraus, wie ich es mir gewünscht hatte, weil die Produktion zu schwach war. Das war die eine Sache, aber schlimmer war es, dass das Label die Band nicht Respekt behandelte. Daraufhin hat Bill Tsamis alles hingeworfen und entschieden, nichts mehr mit der Band zu machen. Vielleicht war es auch besser so, denn ich habe WARLORD in den 80ern geliebt, aber wie viele Bands kommen heute mit einer Reunion inklusive neuer Platte an und spielen am Ende vor 50 Leuten?! Da ist es besser, das Andenken und den Kult WARLORD zu bewahren.



Einige Fans, darunter ich, dachten, durch die Involvierung von Oscar, der als Gastgitarrist bei dem Gig dazu stieß, und Dir, könne man der Band den nötigen Kick zum Überleben geben.



Ja, vielleicht, aber man benötigt auch eine Menge Unterstützung des Labels, das vor Allem an die Sache glaubt. Ich hatte auch keine Zeit, mich tief hineinzuhängen und Bill hat seinen Lehrstuhl als College - Professor oder was er ist. Er hat darüber hinaus auch noch seine Familie und er war zu lange aus dem Geschäft raus um sich neu zu orientieren. Songwriting, Studioaufenthalte oder Touren sind aus seinem täglichen Leben verschwunden und einfach zu weit weg.



Was sagst Du als alter ACCEPT - Fan denn zu der Reunion, die die Band diesen Sommer auf ein paar Festivals präsentiert?



Das ist wirklich, wirklich cool, dass sie wieder zusammen sind. Ich habe immer daran geglaubt, wenn ich ehrlich sein soll. Wir werden zusammen mit ihnen auf dem "Sweden Rock" - Festival spielen und ich hoffe, es wird noch mehr Festivals geben, auf denen wir sie supporten können.



Eine andere Sache dieser Tage ist das neue Album von JUDAS PRIEST. Glaubst Du als alter Traditions - Metaller denn, dass sie damit ein fantastisches Comeback hinlegen können?



Ja, ich hoffe es! Live bin ich mir nicht sicher, ob es funktioniert, aber lass uns lieber warten, bis das Album draußen ist, dann ist es einfacher zu beurteilen. Bezogen auf die letzten PRIEST - Alben ohne Rob Halford….. lass uns hoffen! Lass uns hoffen, dass er der richtige Mann ist, der die Band zum Leuchten bringt. Ich hoffe es wirklich…



(Jetzt ist Oscar Dronjak am Zug:) Ich habe gehört, dass Du in einer Coverband namens METAL MONARCHS spielst. Ist es eine echte Band mit Alben und Liveshows oder ist es mehr ein Fun - Projekt? Was spielt Ihr dort genau?



Oscar: Es ist ein Fun - Projekt; wir spielen ausschließlich live. Wir haben bisher etwa zehn Shows abgerissen und es ist für mich lediglich Spaß und auch Übung, wenn HAMMERFALL mal nicht aktiv sind. Ich spiele dort meine Lieblingssongs und das ist es auch schon.



Bist Du denn mit der Produktion des neuen HAMMERFALL - Albums zufrieden?



Ich bin sehr, sehr glücklich damit! Es ist meiner Meinung nach die bisher beste Produktion, die wir jemals hatten. Sie fängt HAMMERFALL im Studio auf perfekte Art und Weise ein.



Es gibt immer wieder einige gehässige Stimmen, die Dich aufgrund Deiner Kleidung bei Foto - Sessions kritisieren. Für ein bekanntes Magazin hast Du Dich einmal in einer Art Rüstung ablichten lassen, was Dir den spöttischen Namen "Dosen - Oscar" eingebracht hat. Bist Du darüber verärgert oder siehst Du es eher humorvoll?



Mich interessiert nicht, was die Leute denken und ich denke über so etwas nicht nach. Mich stört es auch nicht, wenn mir die Leute solche Spitznamen geben. Ich mag diese Klamotten und ich fühle mich darin wohl und das ist alles, was mich interessiert.



Hast Du auch mit den richtigen Anfeindungen, die Band betreffend, keine Probleme? Ich habe schon Joacim darauf angesprochen, denn diese Attacke damals ging eindeutig zu weit.



Ich weiß nicht im Einzelnen, was die Leute über HAMMERFALL denken, was das betrifft. Ich hoffe, die Leute können die Band für das, was sie tut, respektieren. Wir holen das Beste aus der Band heraus und sie ist unser Leben. Wenn sie es nicht mögen, dann sollen sie uns nicht mögen, aber sie sollten uns für unsere Träume wenigstens respektieren.



Was denkst Du denn, ist das Geheimnis des Erfolges von HAMERFALL?



Es gibt kein bestimmtes Rezept und niemand weiß, was passiert, das ist auch unmöglich. Ich denke, wir spielen einfach diese Musik, die wir im Herzen haben und die Leute spüren das. Auf der anderen Seite merken es die Leute auch, wenn man Musik macht, die nicht aus dem Herzen kommt, denn dann fehlt diese Energie. Man muss bei allem, was man macht, sei es Musik oder nicht, fühlen können, dass dort Herzblut dahinter steckt.



Als Ihr seinerzeit angefangen habt, ward Ihr die junge, aufstrebende Band, die der Szene neue Impulse verleihen konnte. Gibt es in Deinen Augen heute auch Bands, die zu Ähnlichem fähig sind?



Nicht auf die gleiche Weise wie wir damals, denn es gab 1997 kaum traditionellen Heavy Metal. Heute gibt es viele großartige Bands, die melodischen Metal in allen Variationen spielen und das mag ich sehr, das ist wirklich cool! Diese Musik ist heutzutage viel weiter verbreitet als noch vor sieben Jahren. Ich habe erst kürzlich eine CD einer brasilianischen Band namens HYBRIA oder so ähnlich gehört und sie hat mir sehr gut gefallen. Es war das beste Album, das ich von einer neuen Band seit langer, langer Zeit gehört habe.



Denkst Du denn auch über ein Soloalbum nach?



Nein, HAMMERFALL gibt mir genau den kreativen Kick, den ich brauche und ich möchte keine Zeit oder kreative Energie mit etwas Anderem als mit HAMMERFALL verschwenden. Die Band ist die einzig wichtige Sache in meinem Leben.



Das heißt, Soloalben sind für Dich eine Verschwendung von Zeit und Energie, wenn man es so herum dreht. Für viele ist es aber auch ein Ventil, einmal ihre eigenen Ideen umsetzen zu können.



Ja, für mich wäre es eine Verschwendung von Energie, aber nicht zwingend für jemand Anderen. Ich weiß nicht, wie die anderen Leute das sehen, aber ich mache soviel für HAMMERFALL, dass ich keinen Song für irgendeine andere Sache schreiben möchte. Schließlich könnte dieser Song auch auf einem HAMMERFALL - Album landen! Oder anders: wenn ich einen Song für mein Soloalbum schreiben würde, dann wäre es meine Lieblingsmusik. Und da meine Lieblingsmusik Heavy Metal ist, schreibe ich den Song für HAMMERFALL. Außerhalb der Band reichen mir die METAL MONARCHS und mehr benötige ich nicht. Für mich ist Heavy Metal die reinste aller Musikformen, weil sie die meiste Energie und das meiste Gefühl beim Spielen offenbart und ich würde niemals etwas anderes als diese Musik spielen. Heavy Metal ist nicht Death Metal, nicht Thrash Metal, nicht Black Metal und man sollte sich der Musik zuwenden, die man am Meisten liebt!




Review:

Winterlong

()

Schwedens Gitarrenhexer Thorbjorn Englund hatte sich schon für sein letztes Output mit Mikael Holm einen echten Ausnahmeshouter ans Mikro geholt und sein Line-Up so zielsicher verstärkt. Diese beiden sind es auch die WINTERLONG in erster Linie hörenswert machen. Mikael Holm bringt dabei mit seiner emotionalen Stimme die epischen Parts wieder einmal ebenso gelungen rüber wie ruppigere Textstellen - und das alles in angenehmer mittlerer Tonlage. Das Gitarrist Englund neben Stratovarius vor allem sein Vorbild im heimischen Gitarrengott Yngwie J. Malmsteen sieht ist bei den allgegenwärtigen aber nicht ausufernden Soli mehr als zu erahnen. Dabei ist Album Nummer drei einen Tick härter und aggressiver ausgefallen als die Vorgänger - bleibt aber konsequent melodisch. Der Opener "The Priest" steht dabei für ganze Album - gut gemachter, melodischer Power Metal - allerdings nichts spektakuläres. Herausragen tun dabei der melodischer double-bass Nackenbrecher "Ten Digits Of The Future", das abwechslungsreiche "Ragnarök" und das eingängige "Each Day We Die". "Oblivion" das hörbar in Nightwish-Gewässern wildert hört sich recht kalkuliert an - zählt aber nicht nur wegen den zum Teil weiblichen Vocals zu den Highlights. Ob diese Scheibe WINTERLONG allerdings den erhofften Durchbruch bringt wage ich zu bezweifeln - war "Valley Of The Lost" ein klasse Debüt und "The Second Coming" ein würdiger Nachfolger, so stimmt zwar auf "Winterlong" das handwerkliche Können aller Beteiligten, das Album ist solide und macht schon Spaß - leider fehlt nur desöfteren der letzte Kick der was reißt. Nichts desto trotz könnte sich für Fans neo-klassischer Metallklänge das reinhören lohnen.

Winterlong


Cover - Winterlong Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:22 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - Power Metal