Review:

Mythos

()

Juchuuu!!! Und noch ein Power Metal - Act aus Italien! Angstzustände, Herzrasen, cholerische Anfälle und Hämorrhoiden sind meist nur einige der Symptome, die sich beim Einlegen der CD einer neuen "Power Metal" - Band von der sonnigen Stiefelinsel einstellen. Aber zum Glück hält sich mein Krankheitsbild bei RAISING FEAR in Grenzen, denn das Quintett hebt sich positiv von seinen ausschüssigen Landsleuten ab. Kein Keyboard, kein Eunuchengejaule über Siegfried und Isolde (na gut, ein paar Klischees plus ein mehr als unterirdisches Cover sind ohne Zweifel vorhanden) und keine Produktion, die auf einen 20 Jahre alten Kassettenrekorder schließen lässt. Stattdessen krachen die neun Kompositionen plus einer Coverversion regelrecht aus den Boxen und begeistern den Fan ehrlichen Stahls mit sägenden Gitarren und kraftvollen, kratzenden Vocals (etwa in Boltendahl - Manier), die zeigen, dass noch nicht alle italienischen "Power Metaller" ihre Fortpflanzungsorgane an der Garderobe abgegeben haben. Der einzige echte Kritikpunkt richtet sich gegen das Songwriting, das noch ein wenig origineller und weniger von der Stange ausfallen könnte. Mit dem toll treibenden Opener "Thorr", dem mit coolen Chören versehenen "Fenrir", dem schleppenden "The Goddess" oder den fixen "Ocasta" und "Gilgamesh" (mein persönliches Highlight) sind ein paar hörenswerte und gut umgesetzte Stücke vorhanden, die verdeutlichen, dass ohne Zweifel Potential in der Band steckt. Da alle Kompositionen jedoch zwischen fünf und sieben Minuten lang sind, schleichen sich zu viele Längen ein und der Großteil des Materials beginnt durch das wenig abwechselungsreiche Songwriting schnell zu langweilen. Trotzdem ist "Mythos" zwar keine hervorragende, aber dennoch weit überdurchschnittliche Platte geworden, die zudem mit "Angel Witch" eine unfallfreie (wenn auch nicht mal ansatzweise am Original kratzende) Interpretation des 25 Jahre alten Klassikers der gleichnamigen Band enthält.

Mythos


Cover - Mythos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:36 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Forged By Fire

()

Griechenland ist amtierende Fußballeuropameister - eine Eintagsfliege? Durchaus wahrscheinlich. Griechenlands Gitarrengott Gus G. und seine Mitstreiter von FIREWIND dagegen setzen gradlinig ihre Erfolgsgeschichte fort und sind auf dem besten Wege eine feste Größe im Rockbiz, respektive im melodischen Power Metal zu werden. Nach dem mehr als beachtlichen Debüt "Between Heaven And Hell" in 2002 und dem ebenso gelungenen Nachfolger "Burning Earth" soll Album Nummer drei "Forged By Fire" für Furore sorgen. Mit neuen Label im Rücken, einem Gus G. der sich bei Dream Evil zurück gezogen hat um sich mehr auf FIREWIND konzentrieren zu können (was wohl auch für sein Engagement bei Mystic Prophecy und Nightrage gilt) und nicht zuletzt mit einem neuem Mann am Mikro. Der nennt sich Chity Sompala (ex-Avalon, Faro, Moonlight Agony) und klingt nicht nur bei der das Album abschließenden Ballade "Land Of Eternity" (welche ohne Probleme auf eine der herausragenden Scorpions-Scheiben Ende der Siebziger gepasst hätte) wie eine Mischung aus dem ex-Sänger Stephen Frederick und Klaus Meine. Nicht weniger stark, aber weit powervoller der Start des Albums mit dem exzellenten Dreierpack "Kill To Live" (druckvoll stampfendes Heavy Metal Kraftpaket), "Beware Of The Beast" (wäre mein Single-Favorit - gute Laune Power für die Tanzflächen der Republik) und der tatsächlichen Auskopplung, dem hymnischen Ohrwurm, an Dream Evil erinnerte "Tyranny" (das Video dazu ist auch auf der CD enthalten). Über allen Songs zelebriert Gus G. seine herausragende Gitarrenarbeit und schüttelt dabei leichthändig Riffs und Soli aus dem Ärmel das einem fast schwindlig wird - und dies ohne auch nur im Ansatz bemüht zu klingen. Darüber hinaus könnte man fast vergessen, das FIREWIND weder im Genre, noch im Vergleich zu ihrem letzten Album etwas Neues bieten - aber was da mit satter Lautstärke aus den Boxen dröhnt ist einfach zeitlos gut - und darüber hinaus auch noch schön fett produziert. Dazu holten sich die Jungs noch die Gitarristen James Murphy (Testament) für das temperamentvolle "The Forgotten Memory" und Marty Friedman (ex-Megadeath) für das Instrumentalstück "Feast Of The Savages". Ach ja, und kurz vor Schluss weis noch das auf Sabbath-lastigen Gitarrensound aufgebaute, behäbig epische "Perished In Flames" zu überzeugen. FIREWIND liefern mit "Forged By Fire" ein abwechslungsreiches Album ab, dass Liebhaber traditioneller Power Metal Klänge mit gehöriger Achtziger-Schlagseite auf jeden Fall abgreifen sollten.

Forged By Fire


Cover - Forged By Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:29 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Another Golden Rage

()

LANFEAR aus Süddeutschland beehren uns gleich zu Beginn des neuen Jahres mit ihrem vierten Album. "Another Golden Rage" der Titel wahrlich zutrifft auf nämlich elf packende Songs voller technischer Feinheiten und fesselnden Melodien. Schon auf dem Vorgänger "The Art Effect" waren die neuen Trademarks von LANFEAR zu erkennen und werden hier von Beginn an noch besser umgesetzt. Schon allein der schnelle Opener und gleichzeitig Titeltrack überzeugt durch die dominante klare und hohe Stimme von Tobias Althammer. Rythmuswechsel, fetzende und groovende Riffs, faszinierende und eingängige Gitarrensoli werden von Saitenhexer Ulle an den Tag gelegt und für noch viel mehr Abwechslung sorgen die keinesfalls nach Kindergarten klingenden Keyboards. Auch beim nächsten Song "The Unrestrained" kommen die leicht progressiven Einflüsse der Band hervor. Der anspruchsvolle Sound von LANFEAR dessen Wurzeln im Power Metal Bereich liegen und durch viel Liebe zum Detail nahezu perfekt klingt, geht mit jedem Durchlauf immer mehr auf den Hörer über, bis er irgendwann durch dessen Adern fließt. Beim krachenden "Shades Of Black" drückt uns Bassist Kai Schindelar stellenweise noch ordentlich seine fiese Grunzstimme rein - und glaubt mir, dass passt wie die Sau. Je öfter man die Songs auf sich wirken lässt, desto mehr avanciert "Another Golden Rage" zu einer hörbaren Droge: das abwechslungsreiche "In Silence", die einfühlsame modern klingende Ballade "Eternally" - bei dem sogar harmonisch ein Saxophon zum Einsatz kommt - oder der überdimensional Bombastepos "What…For" sind Verschreibungspflichtung und können bei Überdosierungen zu schweren Schäden ihrer Psyche führen - egal oder !?! Lasst Euch diesen musikalischen Leckerbissen nicht entgehen….

Another Golden Rage


Cover - Another Golden Rage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:24 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Hall Of Flames (The Best & The Rare)

()

Vor den Hessen von EDGUY muß man mittlerweile wirklich mit größtem Respekt den Hut ziehen - diese Formation hat sich in den letzten Jahren tatsächlich zu den führenden wenn nicht sogar zur besten Power Metal Band in Deutschland entwickelt. Spätestens seit dem überragenden letzten Werk "Hellfire Club" hat auch Mastermind Tobias Sammet seinen Ruf als hervorragender Songschreiber & Arrangeur, den er sich mit den beiden hervorragenden AVANTASIA Scheiben bereits erarbeitet hat, noch weiter gefestigt. Die hier vorliegende Best of Doppel CD "Hall Of Flame" war nach fünf Alben und dem Labelwechsel zwar irgendwie zwangsläufig fällig aber die luxuriöse Digibookausstattung sowie die üppige Songauswahl (21 Tracks über 115 Minuten Gesamtspielzeit!) könnte nicht nur für Fans sondern gerade für Neueinsteiger, die die ersten Alben bisher noch nicht so gut kannten, sehr interessant sein. Das in solchen Fällen übliche "Abzockerei Geschreihe" ist hier nämlich absolut unbegründet. Mit der Songauswahl haben es EDGUY jedenfalls wunderbar verstanden die Entwicklung von einer ganz zu Beginn mehr oder weniger guten HELLOWEEN Kopie hin zur stilistisch eigenständigen Band eindrucksvoll zu dokumentieren. Macht jedenfalls absolut Laune sich durch so mächtige Stampfer wie"Out of Control", episch-bombastische Hymnen wie das erstklassige "Theater Of Salvation", unkitschigen Balladen "Land Of The Miracle" sowie kraftvollen Hookmonstern "Tears Of A Mandrake" hindurchzuhören.

Auf CD Nummer eins befinden sich 13 EDGUY-Klassiker vom feinsten, sämtliche Tracks wurden von der Band im 24-Bit-Verfahren noch mal digital remastert. Die neuen Abmischungen sind absolut gelungen wobei insbesondere die noch kraftvoller wirkenden Vocals von Sammet (klingt stellenweise nach einer Mischung aus BRUCE DICKINSON und GEOFF TATE) den alten Songs einen viel besseren Klang verleihen. Der zweite Silberling enthält neben den zwei Videos "All The Clowns" & "The Headless Game" noch diverse teils wirklich rare, teils gänzlich unveröffentlichte Tracks wie u.a. "The Devil & The Savant", "For A Trace Of Life" oder das lustige "La Marche Des Gendarmes", einige Live-Mitschnitte "Avantasia", "Walk On Fighting" oder ""Wake Up The King". Wie gesagt, für die wahren "alles haben müssen" Fans wahrscheinlich nur teilweise eine Pflichtveranstaltung ansonsten dürften aber alle Neugierigen und Liebhaber von einfallsreichen sowie melodischen Heavy Metals bedenkenlos zuschlagen. Value for Money trifft bei "Hall Of Flames" jedenfalls uneingeschränkt zu.

Hall Of Flames (The Best & The Rare)


Cover - Hall Of Flames (The Best & The Rare) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 116:15 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Prayer

()

"Brasilien: da gibbet nur Nutten und Fußball!", ließ einst Jürgen von der Lippe verlauten und lag seinerzeit vermutlich nicht mal falsch. Brachten dann aber in den 80ern SEPULTURA das exotische Südamerika auf die metallische Landkarte, dauerte es auch nicht lange und weniger brutal geartete Band wie ANGRA zogen nach. Nun, METAL JAM als brutal zu bezeichnen, wäre nicht im Sinne der Sache, gehören die fünf Symphonic Power Metaller ganz klar in die Riege der oben genannten Nachzügler. Zum Glück jedoch verzichten METAL JAM auf große, stimmliche höher gelegte "Trallala - Orgien" und servieren uns ein an spätere ANGEL DUST - Alben (nach der 97er - Reunion) erinnerndes, keyboardunterlegtes Power - Brett. Nur leider schaffen es die Südamerikaner nicht, die enormen Songwritingqualitäten der Deutschen zu erreichen, denn zu oft verliert sich die Band in wenig eingängigen Frickelorgien. Hier wurde versucht, zu viele Ideen in ein Brikett zu pressen und keines der Stücke, abgesehen vom wirklich guten Titelsong, einer Mitsing - Goodtime - Hymne, bleibt auch nach mehrmaligem Durchlauf langfristig hängen. Richtig lustig ist das Intro "Illusions", für das man ohrenscheinlich einen Kinderchor auf Droge gewinnen konnte; äußerst kurios. Mit dem Opener "Dark Omen", dem abgedrehten Instrumental "Cancer Kills" oder dem überlangen Rausschmeißer "Regrets And Insanity" beweisen METAL JAM, dass sie durchaus in der Lage sind, vielschichtige Musik mit viel Power abzuliefern, aber um richtig gute Stücke präsentieren zu können, müssen sie einfach versuchen, ihre Ideen besser zu filtern. So bleibt eine durchschnittliche Platte, die man aber Power Metal - Fans mit leichtem Hang zu Frickelorgien ruhig mal zum Reinhören empfehlen darf. Nicht schlecht, aber in der Band könnte mehr stecken.

The Prayer


Cover - The Prayer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 56:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Plague-House Puppet Show

()

Vor gut einem Jahr legten TWILIGHTNING mit "Delirium Veil" ihren recht guten Erstling vor, der, nicht nur bedingt durch Producer Timo Tolkki, sehr stark im Fahrwasser von STRATOVARIUS fuhr. Zudem war das Songwriting über weite Strecken noch nicht so sehr ausgereift, so dass nur ein paar Songs an der ersten Liga schnuppern konnten. Dieses Manko haben die zwielichtigen Finnen mit ihrem Zweitwerk "Plague - House Puppet Show" hörbar in den Griff bekommen, denn das Album macht von vorne bis hinten Spaß, benötigt jedoch zwei, drei Durchläufe. Der "Strato - Faktor" ist ebenso merklich zurückgeschraubt worden, was der Band deutlich mehr Eigenständigkeit verleiht. Dem Spaß am Losrocken hat man hier absolute Priorität eingeräumt und unnötiger Bombast kommt erst gar nicht zum Zuge, was sich in oftmals coolen Gitarrenduellen und wenig Keyboard, - und Synthie - Einsatz äußert. Und wenn doch mal "georgelt" wird, dann immer songdienlich und unterstützend integriert. Gleich der Opener und Titelsong bügelt trotz seiner leichten Vertracktheit mit Ohrwurm, - und Mitgrölfaktor zehn durch die Bude und geht als superbe Hymne durch. Weitere Höhepunkte der durchgehend hochwertigen Platte sind das schnelle "Victim Of Deceit", das dynamische und grandiose "In The Pervor’s Frontier" (super! - besser können’s Tolkki und Co. auch nicht), der halbballadeske Stampfer "Diamonds Of Mankind" und der satt rockende Abschlusstrack "Lubricious Thoughts". Auch die restlichen Stücke halten dieses hohe Niveau ohne Probleme und sollten keinen Freund europäischer Power Metal - Klänge enttäuschen. Eine rundum gelungene Angelegenheit, bei der eigentlich alles stimmt: sehr gute Songs, fette Produktion, tolle Gitarrenarbeit der Herren Wallenius und Sartanen und erstklassiger Gesang von Heikki Pöyhia. TWILIGHTNING haben nach ihrem zwar guten, aber nicht herausragenden Debüt einen großen Schritt nach vorne gemacht und ein wirklich reifes Album abgeliefert. Setzen, Tipp!

Plague-House Puppet Show


Cover - Plague-House Puppet Show Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:59 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mark Of The Warrior

()

True Power Metal aus dem Schwedenländle… da fällt einem glatt der Hammer runter! Ok, genug gealbert… trotzdem muss man feststellen, dass die europäische Stahlvereinigung ihre Produktion von ehrlicher Handarbeit auf Fließbetrieb umgestellt hat und uns quasi wöchentlich mit neuen Erzeugnissen "beglückt", von denen leider die meisten die Qualitätskontrolle nicht ohne Hohn und Spott verlassen. Zu ausgelatscht sind die Pfade der Krieger, zu müde die Untergebenen. HATERUSH reihen sich nahtlos in die Riege der unzähligen Metal - Bands ein, die zwar nicht so grottenschlecht sind, dass sie überhaupt keiner braucht, aber auch nicht genug Potential mitbringen, sich positiv abzusetzen oder in die erste Liga vorzudringen. Dafür sind Stücke wie der schön mitgrölkompatible, schnelle Opener "Silver Bullet", das mit einem sehr mäßigen Refrain ausgestattete "Hold On", das etwas nervige "Guiding Star", das reichlich klischeehafte "Titans Will Fall" oder das grausige "I Will Survive" einfach nicht essentiell genug. Zudem hat die Band mit Stefan Embretsson einen Shouter in ihren Reihen, der sich nicht gerade durch vorhandenes Talent auszeichnet und öfter mal neben der Spur liegt. Immerhin haben die Jungs mit "Sea Of Love" und "Face The Evil" zwei Songs am Start, denen man durchaus das Prädikat "hörenswert" unterjubeln kann; der Rest hingegen bewegt sich durchgehend auf durchschnittlichem Niveau. Wie gesagt, nicht wirklich schlecht, aber ohne Gewissensbisse verzichtbar.

Mark Of The Warrior


Cover - Mark Of The Warrior Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 50:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Wasteland

()

Schon seit 1996 existent, kann man den TWILIGHT GUARDIANS nicht unbedingt vorwerfen, auf der noch immer anhaltenden Welle mäßiger STRATOVARIUS - Kopien mitzufahren. Trotz Allem schlägt die Band, ähnlich wie die Kollegen von THUNDERSTONE oder TWILIGHTNING, mächtig in die Strato - Kerbe, kann jedoch auch nicht ganz an den Originalen kratzen. Davon abgesehen, ist den Jungs mit "Wasteland" ein durchweg tolles Album gelungen, das zwar keine Überhits der Marke "Kiss Of Judas", "Anthem Of The World" oder "Infinity" bereithält, dafür aber einige hymnische kleine Perlen, die aus der aktuellen Veröffentlichungsflut sehr positiv herausragen. Mit dem Opener "Weak Generation", dem abwechselungsreichen "The Next Call", dem galoppierenden Stampfer "Search For Grace", dem melancholischen "Farher’s Cave" (erinnert ganz leicht an jüngere SENTENCED) oder dem komplexen "The Wraith" hat man gute bis sehr gute Songs am Start, bei denen mir aber der letzte Spritzer songwriterischer Brillanz fehlt. Den hingeben gibt es jedoch bei den beiden Highlights des Albums, der geilen Halbballade "King Of The Wasteland" (Quasi - Titelsong mit super Refrain!) und dem genial umgesetzten PRIEST - Oldie "Rocka Rolla", den ich besser finde als das Original (auch nicht so tierisch schwer…) und der am Ende noch in "The Hellion" mündet; eine coole und mutige Idee. Wer also auf die oben genannten Bands abfährt und bombastischen Metal "Made In Finnland" mit einer kleinen Portion Melancholie und dafür ohne Eunuchengesang (Vesa Virtanen bewegt sich in mittleren, rauen Tonlagen) befürwortet, kann seiner Sammlung mit "Wasteland" ein wirklich gutes Album hinzufügen, das es locker mit sämtlichen "Stratopien" aufnehmen kann, nur leider nicht ganz mit dem Original.

Wasteland


Cover - Wasteland Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:12 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Defying The Rules

()

Brasilien nennen HIBRIA ihr Heimatland und sind der lebende Beweis, dass Metalklischees rund um den Erdball am Leben erhalten werden. Ich mein’, der erste Track heißt "Steel Lords On Wheels", da muss man nicht mehr viel zu sagen, oder? Die Marschrichtung der nächsten Minuten ist also klar: klassischer Power Metal, der alles auffährt, was klassischer Power Metal eben auffahren muss. Donnernde Drums, die wenigstens mit ordentlich Double Base arbeiten, Soli-Duelle der Gitarren, die sich nebenbei noch typische Power Metal-Riffs um die Ohren hauen und ein Sänger, der wie Ripper Owens klingt. Also eigentlich nicht meine Mucke. Aber trotzdem hat mir "Defying The Rules" Spass gemacht, einfach weil man den Spass der Band merkt und sich bei diesen ganzen herrlich klischeehaften Titeln und Texten ein Grinsen nicht verkneifen kann. Und auch wenn HIBRIA nix Neues zu bieten haben, verfallen sie nie in Plattitüden, sondern mischen altbekannte Zutaten in einer Art und Weise, dass man nicht das große Gähnen bekommt (wie ich bei so vielen anderen Metalbands bekomme). "Defying The Rules" ist eine Scheibe, die von Fans für Fans gemacht wurde und dadurch besonders, anders und gut ist. Ganz ordentlich, auch wenn sich hier und da ein paar Längen einschleichen.

Defying The Rules


Cover - Defying The Rules Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:7 ()
Label:
Vertrieb:
Interview:

Eternal Flight

Band anzeigen
InterviewIhr habt jetzt ein neues Album mit dem Titel "Positive Rage" am Start. Seid Ihr denn zufrieden mit der Platte?



Ja, wir sind glücklich mit dem Album, weil wir meiner Meinung nach eine Platte mit einer großen Bandbreite an stilistischen Variationen aufgenommen haben. Man findet darauf melodischen Speed Metal, aber auch einige Midtempo - Songs mit progressiven Elementen, wie auch eine Ballade. Außerdem ist der Sound sehr gut, weil das Mastering im "New Sin Studio" in Italien durchgeführt wurde, wo auch schon LABYRINTH und DARK MOOR gearbeitet haben. Darum denke ich, dass wir mit dem Ergebnis zufrieden sein können.



Bereits Eure Demo - CD und nun Euer Album zeigen ein Zwitterwesen aus Mensch und Adler auf dem Frontcover. Wo stammt diese Idee her?



Es ist eine Mischung aus einem Phoenix und einem Menschen, genannt Morphoenix. Es gibt auch einen Song auf dem Album, der diesen Namen trägt. Das Wesen ist unser Bandmaskottchen und wir benutzen diesen Charakter in einigen Songs, wie "Prelude", "Back Into The Light" und "Morphoenix". Ich habe dieses Konzept von einem Superhelden erschaffen, das von jemandem handelt, der stirbt und sich bei seinem Tod in diese Kreatur verwandelt. Das Wesen kann zwischen Zeit und Raum reisen und Dinge zum Positiven wenden. In Zukunft wird es ein festes Konzept geben, also ein komplettes Album, das von unserem "Morphoenix" handeln wird. Auf dem ersten Album wollten wir diese Figur erst einmal vorstellen, aber auf dem zweiten und, wenn wir es soweit schaffen sollten, dritten Album werden wir das Konzept vertiefen.



Was ist denn Euer primärer Einfluss? Ich meine, welche Band kommt ETERNAL FLIGHT Deiner Meinung nach stilistisch vergleichsweise am Nächsten?



Oh, es ist schwierig, uns mit einer anderen Band zu vergleichen. Wir alle lieben eine bestimmte Band, aber ich würde sie nicht als primären Einfluss bezeichnen. Auf jeden Fall stehen wir allesamt auf die Alben "Images And Words" und "Awake" von DREAM THEATER, aber wir klingen nicht wie sie. Ich denke, wir spielen melodischen Power Metal mit ein paar progressiven Elementen, aber wir sehen uns nicht als Progressive Metal - Band im engen Sinn, wie DREAM THEATER oder FATES WARNING. Wir befinden uns irgendwo dazwischen, aber näher am Melodic Power Metal. Wir sind vielleicht aggressiver und so etwas wie eine "schnellere Version von QUEENSRYCHE in den 80ern", also nicht vergleichbar mit dem, was sie auf ihren letzten Alben gespielt haben. Aber davon abgesehen, werden wir noch einen sehr, sehr langen Weg gehen müssen, um das Ansehen dieser Bands überhaupt einmal erreichen zu können.



Versucht Ihr bewusst, mehr nach den 80ern zu klingen oder seht Ihr Euch eher im neuen Jahrtausend angesiedelt?



Wir mögen schon sehr viel von dem, was in den 80ern und den 90ern entstanden ist, aber gleichzeitig richten wir unsere Augen auch in Richtung Zukunft. Wir hören eine Menge Bands, die zurzeit aktuell sind, wie SOILWORK, DARK AGE, EVERGREY, THRESHOLD oder NEVERMORE und sind nicht nur von den 80ern beeinflusst. Wichtig ist auch, dass wir nicht versuchen, Bands aus der Vergangenheit oder der Gegenwart zu kopieren. Wenn wir sagen, dass wir von Bands wie SAVATAGE, QUEENSRYCHE oder alten IRON MAIDEN beeinflusst sind, dann ist das eher eine Frage der Einstellung oder der Ideale, Abwechselung in den Heavy Metal zu bringen. Unsere Musik soll zuerst einmal von Herzen kommen und wenn sie sich dabei wie aus den 80ern anhört, dann ist es ok und wenn sie wie Musik von heute kling, ist es auch in Ordnung. Aber zuerst soll die Musik aus unserem Inneren heraus entstehen und nicht auf den Markt bezogen. Vielleicht können wir den 80er - Fan zufrieden stellen und vielleicht den Fan der heutigen Musik, aber vor Allem wollen wir uns selbst zufrieden stellen. Und falls wir dabei gut genug sind, die Aufmerksamkeit der Metal - Fans zu erlangen, ist das großartig!



Wie werdet Ihr das neue Album denn promoten? Plant Ihr bereits eine Tour oder ein paar Festivals?



Wir haben schon vier Konzerte zum Album - Release in Frankreich gespielt, zusammen mit PARAGON aus Hamburg und planen noch mehr Konzerte in Frankreich für 2005. Unser Label Cruz Del Sur stammt aus Italien und arbeitet an paar Dates im Norden des Landes. Wir wohnen auch nahe der Schweiz und ich habe ein paar Verbindungen dorthin, außerdem hoffen wir, in Deutschland spielen zu können. Im Moment ist jedoch noch alles in der Planung, aber wir haben vor, unser Album auf diesem Wege zu promoten. Die Leute hier mochten unsere Bühnenperformance und wenn wir auch keine Tour absolvieren können, sondern nur hier und dort ein paar Gigs spielen, werden wir das definitiv tun. Das alles wird aber erst im nächsten Jahr etwas werden und darum beschränken wir uns zurzeit auf Interviews etc., um den Namen der Band bekannter zu machen. Wir hoffen, dass sich ein Promoter für uns interessiert und denke, dass wir live ganz gut Arsch treten können.



Falls Ihr Euch eine Band aussuchen könntet, die Ihr supportet, mit welcher bekannten Größe würdet Ihr denn gerne touren?



Haha, 2005 wäre die beste Band eindeutig JUDAS PRIEST! Die Band ist zurück mit Rob Halford, bringt ein neues Album heraus und davon abgesehen, dass ich diese Band liebe, kommen Massen von Leuten zu ihren Konzerten. Eine Tour mit ihnen wäre wirklich das großartigste! Aber auch andere legendäre Bands wie IRON MAIDEN wären in diesem Fall die beste Wahl.



Hast Du denn schon einen Gig von JUDAS PRIEST nach der Reunion mit Halford gesehen?



Das hätte ich sehr gerne, aber als sie im Sommer getourt sind, waren wir gerade mit dem Mix des Albums beschäftigt. Es gab auch ein Konzert in Frankreich, aber das wurde gecancelt. Ich wollte dort schon gerne hingehen und mir eine Pause während des Mixes gönnen, jedoch wurde der Gig dann leider abgesagt. Darum habe ich sie mir noch nicht anschauen können.



Wie schaut denn die Metal - Szene bei Euch in Frankreich im Moment generell aus? Es scheint ja dort immer so ruhig zu sein.



Was die Bands betrifft, kann man hier schon hohe Qualität in jeder metallischen Stilrichtung finden. Das Hauptproblem ist aber, dass wir hier, im Gegensatz zu Deutschland, nicht so viele Management - Companies haben und es nicht so viele Clubs zum Auftreten für sämtliche Arten von Bands gibt. Weiterhin sind hier nicht so viele Labels ansässig, die internationalen Vertrieb betreiben und das ist auch einer der Gründe dafür, warum wir uns für das italienische Label Cruz Del Sur entschieden haben, denn sie vertreiben international. Im melodischen Metal - Bereich gibt es hier schon einige großartige Bands aus den 80ern und der Gegenwart und es ist eine interessante Zeit für eine Band wie uns. Es ist schon besser geworden, aber was ich mir wünsche, ist eine bessere Organisation für die Bands. Die Fans hier unterstützen die französischen Bands stärker als in der Vergangenheit, aber professionellere Strukturen für Leute wie uns wären sehr hilfreich.



Wie "groß" seid Ihr denn in Frankreich schon? Vor wie vielen Leuten spielt Ihr denn etwa immer?



Vor ein paar Wochen haben wir vor 500 Leuten gespielt, aber es kommt immer auf das Konzert an. Zusammen mit PARAGON sind wir immer vor etwa 100 - 200 Leuten aufgetreten, aber zurzeit sind wir hier noch kein etablierter Act. Wir versuchen, an so vielen Orten wie möglich zu spielen, um unseren Namen bekannter zu machen. Es ist aber ein täglicher Kampf, weil es so viele Bands gibt und jeden Tag eine neue CD herauskommt. Ich denke, in Frankreich werden wir als große Hoffnung betrachtet, weil ich eine Menge Interviews mit Radiosendern, Magazinen und Fanzines gemacht habe. Die Reaktionen sind großartig und letzte Woche war ich auf einem Konzert, auf dem die Medien stark vertreten waren, denen unser neues Album sehr gut gefallen hat. In der Menge erkannten mich auch einige Metal - Fans und sagten mir, dass sie das Album klasse finden, aber es ist noch sehr viel Arbeit zu tun, die Band auf den ersten Rängen zu platzieren.



Arbeitet Ihr schon an neuen Songs für das nächste Album?



Wir arbeiten jetzt mehr am Touren, also daran, die Songs von "Positive Rage" auf der Bühne perfekt umsetzen zu können. Aber gleichzeitig arbeiten wir schon an einem neuen Song und ich persönlich habe separat noch an vier älteren Songs gefeilt, die wir in der nahen Zukunft arrangieren werden. Ich würde nicht sagen, dass wir im Moment schon hart am nächsten Album arbeiten, aber wir beginnen langsam damit.



Welche Musik und welche Alben hörst Du denn zurzeit selber?



Das neueste Album, das ich mir gekauft habe, ist "FWX" von FATES WARNING, im September war es die neue von THRESHOLD und aus der Band werden sich ein paar Leute die neue Live - CD/DVD von RAGE kaufen. Ich selber halte noch Ausschau nach "Tage Mahal" von Jon Oliva’s neuem Projekt PAIN, denn SAVATAGE sind ein absoluter Favorit von mir. Ah, hier habe ich noch (er durchsucht gerade sein CD - Regal… - Anm. d. Verf.) DISILLUSION, eine deutsche Band…..




Seiten

Subscribe to RSS - Power Metal