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Hell Destroyer

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Wenn der geneigte Leser ein Problem mit Klischees im Allgemeinen und True-Metal im Besonderen hat, und dann noch eine Aversion gegen Kopfstimmen pflegt, kann er sich das Weitere getrost sparen. Allen anderen sei an dieser Stelle kurz und bündig gesagt - das neue Werk der US-Power Metal Formation CAGE ist einfach nur Metal pur - echt true. Geiles Coverartwork, eine vertonte Story des alten Spiels zwischen gut und böse (zwischen dem "Christ Hammer" und dem "Metal Devil") und traditioneller US-Power Metal der besseren Sorte sollten "Hell Destroyer" zu einer Pflichtveranstaltung für Fans und Neueinsteiger in Sachen purem Power Metal machen. Dürfte bereits das letzte famose Werk der Amis vor vier Jahre ("Darker Than Black") bei der Metal Gemeinde noch gut in Erinnerung sein, so sollte CAGE jetzt langsam mal einer breitere Fanschar zur Seite stehen. Allein das Eröffnungsduo mit dem kreischenden, an Priest zu besten Zeiten erinnernden Titeltrack "Hell Destroyer" und dem mit einem geilen Refrain ausgestatten, stampfenden Ohrwurm "I’m The King" könnte in Dauerrotation laufen, käme da nicht noch im weiteren Verlauf mit dem hymnisch bedächtigen Mid-Tempotrack "Fall Of The Angels", der melodischen und schnellen Abrissbirne "Fire And Metal", dem epischen, mit Gitarrenläufen gesegneten "Beyond The Apocalypse" und dem treibend nach vorne peitschenden "Metal Devil" einiges an hochwertigen Metalhymnen nach. CAGE treten auf "Hell Destroyer" das Gaspedal konsequent durch. Und dann natürlich noch Sänger Sean Peck, welcher mit seiner hohen Kopfstimme einerseits, aber auch bei den tieferen Gesangsparts irgendwo zwischen dem Kreischen eines King Diamond (dem zu Ehren der gleichnamige Bonus Track gewidmet ist), Ripper Owens, Primal Fears Scheepers und dem was Halford früher war agiert. Und wie es zu einem Konzeptalbum gehört, gibt es unter den 21 Songs sieben Zwischenparts (meist gesprochen), was bei einer Gesamtspieldauer von über 78 Minuten aber nicht wehtut und die so für etwas Atmosphäre und Ruhe sorgen. Zwei kleine Wehrmutstropfen gibt es allerdings. Die Produktion hätte ruhig noch etwas mehr Power vertragen, schade; und der Mittelteil der Scheibe, mit einigen zu offensichtlichen Maiden, Iced Earth und Manowar Zitaten, kann dem saustarken Anfang und dem starken Schlussdrittel der Scheibe nicht ganz das Wasser reichen. Aber mir macht’s trotzdem unheimlich Spaß.

Hell Destroyer


Cover - Hell Destroyer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 78:33 ()
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Ghost Opera

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KAMELOT gelten als eine der beliebtesten und zugleich am höchsten gehandelten Vertreter des Metals mit Power und stark symphonischen Elementen. Vor 2 Jahren legten sie die Messlatte mit "The Black Halo" verdammt hoch - und probieren nun in 2007 erst gar nicht das Referenzwerk ihres bisherigen Schaffens kopierend zu toppen. Die beiden kongenialen Bandleader, Sänger Khan und Gitarrist Thomas Youngblood haben den 10 Songs (plus ein Violinenintro) auf dem neuen Album "Ghost Opera" im Unterschied zum Vorgänger nämlich mehr härte und eine schwermütige, fast schon dunkle Grundstimmung verpasst. Was aber weiterhin gilt - KAMELOT stehen für eine gekonnte Mixtur aus hypermelodischen Parts und balladesken Tönen im Verbund mit Double-Bass und progressiven Ansätzen, und natürlich Khans spannungsgeladenen Gesang. Die Songs sind diesmal allesamt kompakt gehalten, will meinen KAMELOT bewegen sich durchgehend um die 4 Minuten Marke. Der flotte Opener "Rule The World" kommt dementsprechend auch umgehend auf den Punkt. Der klassisch und orientalisch angehauchte Track überzeugt mit feinem Arrangement im Detail und im Verlauf mit stampfendem Rhythmus - klarer Anspieltipp. Wie auch der ähnlich gelagerte, noch temporeichere Titeltrack "Ghost Opera". Mit geisterhaft weiblichen Background-Vocals, hörbar symphonischen Parts und schönen Gitarrensolo entwickelt sich das Teil mit der Zeit zum Ohrwurm. Mit der Halbballade "Love You To Death", welche fast schon als romantisch-melodramatisches Duett angelegt ist, dem von sakralen Chorgesang eingeleiteten, sehr progressiv daherkommenden und mit einem klasse Refrain ausgestatten "Mourning Star" und dem schnellen "Silence Of The Darkness" (der Song samt Keyboardsolo hätte so auch auf dem Vorgänger Platz gefunden) nenne ich noch ein paar typische Appetizer auf einer Scheibe ohne Ausfälle (die hatten Kamelot sowieso schon seit Jahre nicht mehr). Und soundtechnische ist dank Sascha Paeth und Miro auch wieder alles auf gewohnt hohem Level angesiedelt. So ist "Ghost Opera" ein Album geworden, das so nicht gerade erwartet worden war, aber nun gar keinen Fan enttäuschen dürfte und KAMELOT seine Spitzenposition festigen lässt.

Ghost Opera


Cover - Ghost Opera Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:3 ()
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Dynamo Classic Concerts 1991

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Kinder, was waren das noch Zeiten: Lange Dauerwelle, enge Stretchhosen, weiße Turnschuhe, Muskel-Shirts…. Und vor allem: Das Dynamo-Festival stand (noch) in voller Blüte. Jetzt hat die schwedische Firma Escapi Music eine Weltidee: Sie sicherte sich die Rechte an Dynamo-Auftritten und startet mit METAL CHURCH von 1991. Keine Spirenzchen - nur der Live-Gig, ungeschminkt und nicht bearbeitet, Da singt Mike Howe schon mal gurkengleich ins falsche Ende des Mikros, trifft nicht jeden Ton und auch die Gitarristen greifen nicht immer ins Glück. Und? Das Line-Up seinerzeit lässt die derzeitige, keineswegs üble Besetzung zur Cover-Band werden, die Songs sind Gott, wenn man mal so sagen will - abgesehen davon, dass dieses Dokument die Premiere der Kirche auf DVD ist. Die Songs sind ausnahmslos Klassiker, natürlich fehlen auch Hits und die Qualität der Ton- und Bildaufnahme ist eben nicht auf modernstem Standard. Doppel-Und? Als METAL CHURCH das letzte, gleichnamige Stück parallel zum Feuerwerk spielen, ist Gänsehaut garantiert, zumindest wenn man damals dabei war. Diese DVD ist ein beinahe romantischer, zu Tränen rührender Zeitzeuge eine echt geilen Zeit - als Pfingsten ohne Dynamo noch war wie Tee ohne Beutel.


"Am Start waren seinerzeit”:


Beyond The Black

Human Factor

In Mourning

Fake Healer

Flee From Reality

In Harm's Way

Ton Of Bricks

Start The Fire

Final Word

Agent Green

Date With Poverty

Metal Church

Dynamo Classic Concerts 1991


Cover - Dynamo Classic Concerts 1991 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 68:0 ()
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Darkness And Light

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SCELERATA kommen aus Brasilien und haben sich einer progressiv angelehnten Spielart des Powermetal verschrieben, das Ganze mit gehörig Tempo versehen und durchaus starken Keyboardeinfluss. Da dann auch noch ein gewisser Edu Faluschi den Song "The Spell Of Time" veredelt, liegen vergleiche mit Angra recht nahe. Die lassen sich auch nicht ganz von der Hand weisen; aber SCELERATA fehlt dabei noch das Gespür für zwingende Kompositionen mit einem entsprechenden Widererkennungswert, wie Angra es auszeichnet. Nichts desto trotz sind auf dem Debüt "Darkness And Light" mit Songs wie bereits genannten "The Spell Of Time" (mit klasse Soli), dem hymnenhaften, 7-minütigen "Spirits Looking for …” (mit Ohrwurmrefrain) und dem abschließenden, abwechslungsreichen Epos "Adonai (Sacred Melodies)" einiges an Stoff vertreten, was Freunde von Stratovarius über Sonata Arctica bis Gamma Ray gefallen könnte. Und den einen oder anderen Einfall setzen die jungen Brasilianer auch um. So ist bei "Endless" gar mehrmals ein Akkordeon zu hören und beim ultraschnellen "Wings To Fly" kommt das Keyboard schon fast als Spinett rüber - nette Ideen. Auf instrumentaler Seite ist alles im grünen Bereiche, die Chöre und gedoppelten Refrains sind auch gelungen, nur die Gesangsleistung von Sänger Carl Casagrande ist leicht gewöhnungsbedürftig. Der Mann am Mikro erinnert etwas an Helloween zu Kiske-Zeiten - kommt auf Dauer aber etwas eintönig rüber. Da ist noch was zu tun. Ansonsten geht "Darkness And Light” als Debüt in Ordnung - und die fette Produktion knallt allemal.

Antesten kann man einige Songs auch auf angeführter Homepage antesten, wo mit "Eminence", "Etheral Places" und "Wings To Fly" drei Downloads zur Verfügung stehen.

Darkness And Light


Cover - Darkness And Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:28 ()
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Review:

As Our Army Grows

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Die Engländer INTENSE legen mit "As Our Army Grows" bereits ihr zweites Album vor, nachdem der Vorgänger "Second Sight" hierzulande kaum Beachtung fand. Auch ein paar Gigs in Deutschland, unter Anderem als Opener auf dem 2004er "Metal Bash", brachten der Band kaum Aufmerksamkeit. Mittlerweile konnte man aber einen verdienten Deal mit Napalm Records einfahren, so dass es jetzt an den Fans ist, dass "As Our Army Grows" nicht auf halber Strecke verhungert wie sein Vorgänger. Musikalisch rangiert das Quintett irgendwo zwischen ICED EARTH (zu Barlow-Zeiten), JAG PANZER, NEVERMORE, BRAINSTORM oder FORTE, spielt also kräftigen, mitunter progressiven und hymnischen Power Metal, der mit schwülstigen Bombastsounds und Tralala-Mitschunkelparts nicht das Geringste am Hut hat. Auch in Sachen Songwriting haben INTENSE dicke Hosen an präsentieren mit dem Opener "Anger Of The Ancients", dem vertrackten "Our Last Hope", der starken Halbballade "Insanity´s Call", dem Stampfer "Temptress", dem schleppenden "Strange New World" (zweiter Teil der Trilogie "Chronicles Of The Flesh") oder dem erstklassigen "You Die Today" einen Haufen sehr guter Songs, die kaum hinter den oben genannten Referenzen zurückstehen. Lediglich ein paar Stücke ("Mirror Shroud" oder "Trojan Transmission") kommen nicht ganz so treffsicher daher wie der Rest, und Sean Hetherington´s Gesang klingt zwar voluminös und kraftvoll, aber über manche Strecken auch ein wenig ausdruckslos. Das kostet "As Our Army Grows" zwar ganz knapp den "Tipp", sollte aber Fans dieser Richtung nicht davon abhalten, INTENSE eine faire Chance zu geben. Sie gehören definitiv zu den hörenswertesten Entdeckungen im Power Metal in den letzten paar Jahren!

As Our Army Grows


Cover - As Our Army Grows Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 57:5 ()
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Evolution 4.0

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TUNDERSTONE haben einschließlich ihrem 2002er Debüt drei hochwertige Alben abgeliefert und sich dabei deutlich vom Stratovarius-Sound weg zu einer Metal Band entwickelt, welche Power, Melodie und progressive Ansätze in ihren mittlerweile doch recht eigenständigen Kompositionen songdienlich vereint. Eine Mischung, mit der wohl auch unter anderen Masterplan-Fans etwas anzufangen wissen müssten (nur um mal der momentane Ausrichtung der Finnen zu verdeutlichen). "Evolution 4.0" nennt sich dann also das vierte Album der finnischen Metaller, und der Titel soll dabei wohl die Fortentwicklung des Quintetts verdeutlichen. Die erscheint aber eher marginal und fällt in erster Linie bei den etwas heftiger Tracks auf. Die Keyboards bleiben ansonsten meist dezent im Hintergrund und werden nur dann deutlich nach vorne gezogen, wenn man in den Songs mit Soundeffekten Akzente setzten will. Allerdings können nicht alle Kompositionen das halten, was Sänger Pasi Rantanen mit seiner klasse Gesangsleistung, unterstützt von einer fetten Produktion, verspricht. Tracks wie "Holding On My Pain" oder auch "Great Man Down" sind leider nur (eigentlich schon Massenkompatible) Durchschnittsware. Aber es gibt auch einiges recht starkes zu vermelden: das abwechslungsreiche, und sich spätesten beim zweiten Durchlauf im Ohr festkrallenden "Roots Of Anger", die Singleauskopplung "10.000 Ways" welche ebenso knallt wie das harte "Swirled" und die Powerballade "Down With Me" (das gegen Ende richtig heftig wird und mit schon Purple mäßigen Keyboards daherkommt) sind dabei die Highlights einer im Schnitt soliden Melodic Power Metal Scheibe der besseren Sorte. THUNDERSTONE bedienen mit "Evolution 4.0" ihr Fanschar bestens, überhaupt gar keine Frage. Aber auch wenn der Rundling zu den guten Veröffentlichungen des Genres gehört ist es eher zweifelhaft, ob das neue Album jene Fanschar wirklich stark vergrößert; dafür klingen ein paar der Songs doch etwas zu brav.

Da hilft dann auch der achtbare zweite Platz bei der diesjährigen Vorausscheidung zum Eurovision Songcontest in Finnland nichts - Nachfolger von Lordi wurde nämlich statt THUNDERSTONE eine "Finnland sucht den Superstar Sängerin".

Evolution 4.0


Cover - Evolution 4.0 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:45 ()
Label:
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Interview:

Wuthering Heights

Band anzeigen
InterviewIst Euer neues Album "The Shadow Cabinet" denn ein Konzeptwerk?



Bei uns ist hauptsächlich Erik Ravn für das Songwriting zuständig, und er schreibt auch die Texte. Darum basiert das gesamte Album auf seinen Träumen und Fantasien. Ich denke aber, es ist ein Konzeptalbum, ja. Es handelt davon, was Leute veranlasst, diverse Dinge zu tun; im Song "Beautifool" geht es zum Beispiel darum, wie weit man kommen kann, wenn man einfach nur gut aussieht. Das sind aber alles Erik´s Ideen, für ihn ist es gewiss ein Konzeptwerk, aber nicht unbedingt für mich. Ich persönlich sehe es so, dass mein Gesang nur ein weiteres Instrument ist, wenn Du verstehst, was ich meine. Ich sammele meine eigenen Eindrücke über jeden einzelnen Song, so dass er für mich etwas völlig anderes darstellen kann als für ihn. Ich kreiere meine eigenen Versionen der Songs, könnte man sagen.



Das heißt, er schreibt für Dich die Texte und die Gesangslinien, und Du bearbeitest sie dann auf Deine eigene Weise?!



WUTHERING HEIGHTS sind schon immer Erik´s Band gewesen, er hat sie ja schon in den frühen 90ern gegründet. Ich habe auch erst an zwei Alben mitgearbeitet. Es läuft immer so ab, dass er ein Demo in seinem eigenen Heimstudio aufnimmt und mir diese Aufnahmen dann zuschickt. Auf diesen Demo-Tapes singt er immer selbst, so dass es sich immer anders anhört als mein Gesang, haha! Ich muss dann immer sehr viel an den Aufnahmen arbeiten, weil er sehr hoch singt, wie Kai Hansen etwa. Du kannst Dir das also vorstellen! Es ist sehr aufwendig, meinen Stil dort hinein zu bringen, aber das ist eben mein Beitrag zu WUTHERING HEIGHTS, haha!



Bist Du eigentlich ausgebildeter Sänger?



Nein, ich singe aber schon, seit ich ein Kind bin und habe seit meinem 15. Lebensjahr in einer Menge Bands gesungen! Ich habe niemals Unterricht genommen, sondern mir das selbst angeeignet. Ich bin einfach nur Sänger. Manche Leute haben das einfach in sich, andere nicht, haha!



Aber Deine Stimme und die Art, wie Du singst, lassen echt darauf schließen, dass Du ein professioneller Sänger bist und diese Arbeitsweise erlernt hast.



Nö, ich hab mir das alles selbst beigebracht und keine Gesangsstunden oder Ähnliches genommen. Man kann es durch Unterricht auch nur bis zu einem gewissen Grad lernen, den Rest muss man einfach in sich tragen. Das ist wie mit Fußballern; der Ronaldo hat das auch drin, man kann einfach nicht lernen, so gut zu spielen wie er, das ist Veranlagung. Er ist eben ein geborener Fußballspieler, und ich bin ein geborener Sänger, aber natürlich trainiere ich auch hart. Ich habe schon in ca. 40-50 Bands gesungen! Die meisten davon sind aber Lokalbands, also hier in meiner Heimatstadt. Mein erstes Album war 2003 bei RICHARD ANDERSSON´S SPACE ODYSSEY. Davor war ich aber nur hier in meiner Heimatstadt in Schweden aktiv, jedoch manchmal in vier oder fünf Bands gleichzeitig. Darunter waren zum Beispiel eine DEEP PURPLE-Coverband, eine Progressive-Band namens LUNATIC PARADE und eine AOR-Band namens STAIRCASE. Ich habe schon alle Arten an Stilen gemacht, und das setze ich bei WUTHERING HEIGHTS um, indem ich viele Arten meines Gesanges zeige.



Du hast gerade SPACE ODYSSEY erwähnt. Warum bist Du denn dort nicht mehr dabei?



Ich hatte einfach keine Zeit. Richard Andersson versucht, von seiner Musik zu leben und muss daher zwei Alben pro Jahr veröffentlichen. Sein neues Album musste also fertig werden, aber ich war sehr in die Arbeit mit WUTHERING HEIGHTS eingebunden. Dann war ich auch noch mit ASTRAL DOORS auf Tour, als wir BLIND GUARDIAN supporteten, und außerdem habe ich mit LION´S SHARE gearbeitet, deren neues Album im April erschienen wird. Da war absolut keine Zeit mehr übrig für ein weiteres SPACE ODYSSEY-Album. Ich habe zurzeit auch nur diese drei Bands und musste sogar noch einige andere Angebote ablehnen, weil ich gut ausgelastet bin.



Aber es kann schon sein, dass Du auf einem von Richard´s nächsten Alben zu hören sein wirst?!



Ja, unmöglich ist das nicht. Ich mag ihn sehr, und wir arbeiten wirklich gut zusammen. Er ist ein super Typ und natürlich ein brillanter Musiker. Wir werden sehen, die Zukunft ist ungewiss, haha!



Kannst Du bei einer solchen Auslastung, wie Du sagst, schon von der Musik leben, oder gehst Du außerdem noch einem regulären Job nach?



Ja, ich arbeite als Musiktherapeut mit behinderten Menschen. Ich singe mit ihnen zusammen, und das ist sehr hilfreich, denn Musik ist am Ende die letzte Sache, die einem übrig bleibt. Als Metalsänger ist das echt ein erstklassiger Job, denn ich kann den ganzen Tag über singen! So bekomme ich selbst bei der Arbeit noch sehr viel Übung. Es ist aber kein Metal, sondern ich singe mit den Leuten schwedische Folk-Songs.



Der Sound von WUTHERING HEIGHTS erinnert mich sehr stark an die Musik von DIO. Würdest Du dem zustimmen, dass er der Haupteinflussgeber der Band ist? Besonders Deine Stimme und Dein Gesang lassen große Vergleiche mit ihm zu.



Dio ist einer der besten Sänger aller Zeiten! Ich mag zum Beispiel aber auch David Coverdale und solche Sachen. Aber ich denke nicht, dass die Musik so sehr von DIO beeinflusst ist. Es ist eher ein Mix aus vielen verschiedenen Stilen, ich kann das gar nicht genau beschreiben. Man muss es sich einfach anhören; es ist ein Mix aus Power Metal, Speed Metal, Folk Metal,... von allem etwas. Die Fans von DIO, Malmsteen oder HELLOWEEN werden WUTHERING HEIGHTS sicher lieben, weil die Musik so vielseitig ist. Ich mag sie sehr gerne, das ist sicher!



Ihr habt 2004 auf dem "ProgPower Festival" in Atlanta gespielt und diesen Gig für eine Bonus-DVD mitgeschnitten, die zusammen mit "The Shadow Cabinet" ausgeliefert wird, allerdings nur in den USA. Wieso kommen Eure europäischen Fans nicht ebenfalls in den Genuss dieser Aufzeichnung?



Oh ja, das ist eine gute Frage! Von Anfang an gab es die Idee, eine Live-DVD zusammen mit der amerikanischen Version zu verkaufen, aber es ist auch nur eine Live-CD, soweit ich weiß. Ich habe keine Ahnung, warum sie nicht auch der europäischen Version beiliegt. Aber wenn Du mich fragst, dann hätten wir diese Aufnahme auch niemals veröffentlicht, weil der Sound nicht so gut ist. Es ist eben nur ein Bonus.



Aber trotz mäßiger Soundqualität wäre sicher kein Fan der Welt verärgert, wenn er so etwas als Bonus dazu bekommt.



Ja, natürlich, und ich denke auch, dass es eine gute Idee wäre, die Aufnahme auch in Europa zu veröffentlichen. Die Amerikaner wollten einen Bonus haben, aber wir haben für Europa zumindest einen Bonustrack aufgenommen. Das Stück heißt "Midnight Song" und ist ein hervorragender Track, einer der besten des gesamten Albums! Die Europäer können aber immer noch die US-Version als Import erwerben, wenn sie sie gerne haben möchten.



Du hast den Bonustrack "Midnight Song" eben schon angesprochen. Er unterscheidet sich ein wenig vom Rest des Albums. Ist der Song bei den Writing-Sessions übrig geblieben, oder war er von Anfang an als Bonustrack gedacht?



Ich glaube, er war von Anfang an als Bonustrack gedacht, eben weil er so anders ist. Auf der anderen Seite ist es eine sehr schöne Ballade und könnte auch auf dem "offiziellen" Teil des Albums stehen. Auch meine Stimme klingt dort sehr gut, es ist ein wirklich schöner Song.



Ihr hattet in der Vergangenheit öfter Probleme mit Eurem Line-Up. Denkst Du, WUTHERING HEIGHTS sind heute eine konstante Band?



Ich hoffe es wirklich! Die Jungs in der Band sind jetzt seit ungefähr zwei Jahren zusammen. Wir kommen sehr gut miteinander aus und haben viel Spaß bei den Rehearsals, oder wenn wir Gigs spielen. Von mir aus kann es ruhig ein konstantes Line-Up bleiben, aber so etwas weiß man ja nie. Das einzige Problem ist, dass die eine Hälfte der Band schwedisch ist und die andere Hälfte dänisch, und dass wir alle sehr weit weg voneinander leben. Von der Mitte Schwedens bis nach Kopenhagen sind es etwa 1000 Kilometer. Das ist eine echte Herausforderung!



Wie schafft Ihr es dann, für Live-Gigs zu üben?



Beim letzten Gig, den wir hatten, bin ich nicht extra zum Rehearsing nach Kopenhagen geflogen. Das habe ich alles zu Hause erledigt, auch die Texte gelernt. Dann bin ich einfach auf die Bühne und habe losgelegt! Das ist echt nicht der beste Weg, so zu arbeiten, aber es funktioniert... manchmal, haha! Man muss sich zu Hause aber richtig dafür ins Zeug legen, damit es gut klappt. Man sollte schon gemeinsam in derselben Stadt leben, mit gemeinsamem Rehearsal-Room, etc., damit es gut hinhaut, aber so muss es eben auch gehen.



Ok, das funktioniert vielleicht mit dem Gesang, aber wie machen es die anderen Jungs mit ihren Instrumenten?



Die anderen Jungs in der Band treffen sich schon dafür. Als wir uns zum Beispiel für das "ProgPower Festival" in Atlanta vorbereiteten, trafen sich die Jungs an zwei Wochenenden um zu üben. Ich stieß dann am zweiten Wochenende dazu und probte nur zwei Tage, die anderen Jungs aber sicher fünf Tage. Das ist möglicherweise nicht genug, aber was will man machen?! The show must go on, haha!



Spielt Ihr denn im Zuge des neuen Albums auch mal ein paar Gigs in Deutschland? Ich denke, Ihr seid hier noch nicht so bekannt, weil Ihr noch nie oder zumindest nicht oft hier ward.



Ja, das stimmt, aber das ist eine schwierige Situation. Ich bin ja erst mit ASTRAL DOORS auf Tour gewesen, aber es wäre für mich auch sehr hart, zwei viel tourende Bands zu haben. Mit WUTHERING HEIGHTS kann ich vielleicht ein paar Festivals spielen, doch es wäre schwer, auch mit ihnen auf Tour zu gehen. Ich wäre dann das ganze Jahr unterwegs. Wir konzentrieren uns auf ein paar gute Festivals und versuchen, uns anders zu promoten. Aber das Beste ist wirklich, live zu spielen, das stimmt schon! Das ist wohl auch unser größtes Problem.



Habt Ihr denn schon ein paar Festivals bestätigt?



Ja, aber dazu kann ich noch nichts sagen, weil die Veranstalter selbst so etwas zuerst bekannt geben wollen. Meine Lippen sind versiegelt, haha!




Review:

Keeper Of The Seven Keys - The Legacy World Tour 2005/2006 - Live On Three Continents

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Der dritte Teil der "Keeper Of The Seven Keys"-Triologie spaltet ja bekanntermaßen die Fanschar der Kürbisköpfe - daran wird auch das dazugehörige Livealbum (gibt es als CD und DVD) nicht viel ändern. Obwohl auch die Kritiker zugeben werden müssen, dass die Songs von "The Legacy" Live durchaus funktionieren und sich gut ins Liveprogramm einfügen. Die euphorischen Reaktionen der HELLOWEEN Fans in Sao Paulo, Sofia und Tokyo (eine Auswahl aus den über 100 Konzerten in 40 Ländern) sprechen da auch für sich. Und wer eine Live-Perfomance mit einem 13-minütigen Song eröffnet (The King For A 1000 Years) muss auch entsprechendes Selbstbewusstsein verströmen - und das tun Deris, Weikath, Grosskopf, Gerstner und Löble in den 140 Live-Minuten zur Genüge. Im weiteren Verlauf gibt es dann eine gelungene Mischung aus alten Klassikern und neuen Tracks, also von "Helloween", "Future World" (und wenn Andy Deris da mal mit den Höhen kämpft - that´s live), "Keeper Of The Seven Keys", "The Tale That Wasn´t Right" (oh ja) und "I Want Out", über ein klasse "Power" bis zu "Mr. Torture" und "Mrs. God". Das alles als DVD 9 in PAL- beziehungsweise NTSC-Version und den Audioformaten Dolby Digital 2.0 und Dolby Digital 5.1. Ruhige Kameraführung (in 16:9) welche Details offenbart, dezent eingesetzte Effekte (wie geteilter Bildschirm, kurze Wechsel in schwarz/weiß, u.ä.) und ein ausgezeichneter Ton (Charlie Bauerfeind lässt grüßen) erhöhen das Seh- und Hörvergnügen noch zusätzlich. Dazu kann man noch bei einigen Titel zwischen den drei Aufzeichnungsorten hin- und herschalten - ganz cool das. Zusätzlich gibt es noch ein dreiviertelstündiges, recht witzige Roadmovie zur "The Legacy World Tour 2005/2006", einige Interviews mit den Musikern (ebenfalls fast 45 Minuten) und die beiden offiziellen Video-Clips zu "Mrs. God" und "Light The Universe". HELLOWEEN haben mit dieser Live-DVD ihren Fans (und jene die es noch werden wollen) ein mehr als ansprechendes Package geboten.



Die parallel erschienene Doppel-CD kommt dabei ohne die beiden ausführlichen Solos daher und wurde, bis auf die beiden Zugaben "Occasion Avenue" (10 fantastische Minuten aus Tokyo) und "Halloween" (fast 19 Minuten vom Masters of Rock Festival aus Tschechien) komplett vor über 6000 frenetischen Fans in Sao Paulo aufgezeichnet.



DVD1:

01 Intro

02 The King For A 1000 Years

03 Eagle Fly Free

04 Hell Was Made In Heaven

05 Keeper Of The Seven Keys

06 A Tale That Wasn´t Right

07 Drum Solo

08 Mr. Torture

09 If I Could Fly

10 Guitar Solo

11 Power

12 Future World

13 The Invisible Man

14 Mrs. God

15 I Want Out

16 Dr. Stein

17 Outro




DVD 2:

01 Occasion Avenue

02 Halloween

03 Roadmovie

04 Interviews

05 Mrs. God

06 Light The Universe


Keeper Of The Seven Keys - The Legacy World Tour 2005/2006 - Live On Three Continents


Cover - Keeper Of The Seven Keys - The Legacy World Tour 2005/2006 - Live On Three Continents Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 140:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Your Own Story

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CIRCLE OF SILENCE ist ein Name den man sich merken sollte. Die junge Heilbronner Truppe hat nämlich mit ihrem selbstproduziertem Debütalbum "Your Own Story" ein kleines Killeralbum am Start. Gleich nach einem bombastisch düsterem Intro folgt mit "Apocalypse" ein schneller gitarrensoliorientierter Song, der verdammt schwer in die Richtung CHILDREN OF BODOM geht. Gerade vom Gesang her sind hier einige Parallelen zu sehen, auch wenn Sänger Nick Keim nicht unbedingt diesen "Bösheits- und Aggressivitätsfaktor" erreicht wie genanntes Vorbild. An manchen Stellen ändert sich sein Organ und variert zwischen clean bis gröhl - irgendwo zwischen den Stimmen von UDO und GRAVE DIGGER. Die musikalische Bezeichnung für diese Art von Musik müsste irgendwie "Melodic Aggressive Power Death Metal" oder so ähnlich lauten. Die Songs wirken meistens sehr ausgereift und vor allem abwechslungsreich. Egal ob schnelle Nackenbrecher wie "Illusion And Reality" oder groovende Stampfer wie "Your Back To The Wall", hier ist alles dabei - immer kombiniert mit einem eingängigen Choros und gekonnten Leadguitar-Solo Einlagen. Mit "Down On Me" ist COS sogar ein kleiner Hit gelungen der nach zwei bis drei Durchläufen nicht mehr aus dem Ohr verschwindet.

Natürlich gibt´s hier und da noch Ecken und Kanten an denen die Band arbeiten muss, was allerdings absolut nachvollziehbar ist, wenn man bedenkt, dass die Band noch nicht mal ein Jahr zusammen spielt. Auch die Qualität dieses Silberlings ist für eine eigenproduzierte Langrille weit über dem Durchschnitt und verdient Anerkennung.
Interesse geweckt? Dann nix wie ab auf die Bandwebsite und das Teil für fünf Euro bestellen.

Your Own Story


Cover - Your Own Story Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:14 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Shadow Cabinet

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Ob RICHARD ANDERSSON´S SPACE ODYSSEY, ASTRAL DOORS oder eben WUTHERING HEIGHTS: wer einen Jahrhundertsänger wie Nils Patrik Johansson in seinen Reihen hat, kann eigentlich gar nicht mehr verlieren! Kaum ein anderer Stimmzauberer kann das Erbe eines Ronnie James Dio oder Tony Martin so gekonnt umsetzen. Wenn man ihm dann noch exzellente Hymnen wie auf "The Shadow Cabinet" zur Verfügung stellt, dann muss einfach Weltklasse dabei herauskommen - und nix Anderes haben WUTHERING HEIGHTS mit diesem Album abgeliefert. Wuchtiger, bombastischer, aber zu keiner Sekunde kitschiger Power Metal (jawoll, hier der Name noch Programm!) kracht aus den Boxen und donnert direkt ins Stammhirn vor. Zudem gehört Andreas Lindahl (ähnlich wie Kollege Richard Andersson - die beiden Bands ähneln sich auch dort) zu den Tastenvirtuosen, die die Stücke nicht mit schmalzigen Soundteppichen zukleistern, sondern ihr Instrument stets songdienlich einsetzen. Mit RHAPSODY und Co. haben WUTHERING HEIGHTS jedenfalls nicht das Geringste am Hut, soviel sei gesagt. Ansonsten legt einfach das Album in den Player und lasst Euch von ultrafett produzierten Hammersongs wie dem genialen Opener "Demon Desire", dem leicht vertrackten Stampfer "The Raven", der Speedgranate "Envy", dem Gänsehautbanger "Snow - Apathy Divine Part II" oder dem progressiven "Carpe Noctem - Seize The Night" ordentlich einheizen. Zudem enthält die europäische Version mit "Midnight Song" noch einen sehr melodischen, tollen Bonustrack, der "The Shadow Cabinet" noch weiter aufwertet und zum Pflichtkauf nicht nur für Fans von Dio, Malmsteen, Andersson und Co. macht. Besser geht´s in diesem Bereich kaum!

The Shadow Cabinet


Cover - The Shadow Cabinet Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:14 ()
Label:
Vertrieb:

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