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No Surrender

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KICKBACK hatten Anfang der 90er einige coole Scheiben veröffentlicht, aber aus irgendeinem Grund nie den großen Durchbruch geschafft, wie das für Pioniere oft das Schicksal ist. Dabei haben sie mit metallischem Hardcore und einem krassen Image das vorweggenommen, was zehn Jahre später der große Trend wurde und bis heute ist. Nach einigen Jahren Pause sind die Franzosen wieder da und machen schnell klar, dass sie sich nicht verändert haben. „I hate you, motherfucker” am Ende von „The Audience Is The Target” ist da exemplarisch: KICKBACK sind fies, böse und gemein und haben kein bisschen Aggressivität eingebüßt. „No Surrender“ ist ein Wubrocken, der alten INTEGRITY oder MODERN LIFE IS WAR nichts nachsteht und HATEBREED wie eine Bande Schuljungen aussehen lässt. Der heisere Gesang passt perfekt und lässt Texte raus, die tiefschwarz den Zustand der Gesellschaft aufzeigen. KICKBACK sind nichts für die Hardcore-Blumenkinder, das war schon immer so und bleibt auch mit „No Surrender“ so. Wer dagegen mit verstörenden Texten und metallisch angehauchten Songs was anfangen kann, ist hier genau richtig.

No Surrender


Cover - No Surrender Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:26 ()
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Vae Victis

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ENRAGED BY BEAUTY haben sich für ihr Debüt „Vae Victis“ mit Alexander Dietz eine bekannten Mann für das Mastering geleistet, der einen erwartet guten Job gemacht hat und den Elf-Tracker mächtig aus den Boxen kommen lässt. Davon profitiert ganz besonders der Drummer, dessen konstant erstklassige Leistung so ins rechte Licht gerückt wird. Die restlichen Musiker befinden sich handwerklich auf ähnlich hohem Niveau, da gibt es schon mal nichts auszusetzen. Allerdings lassen sie ihre Fähigkeiten in einem Genre freien Lauf, das mittlerweile völlig überlaufen ist, und schaffen es nicht, sich von der Konkurrenz abzusetzen, dafür bedienen sich ENRAGED BY BEAUTY zu ausgiebig an den Standardzutaten einer Metalcorescheibe. Immerhin haben sie einen starken Death Metal-Einschlag, der „Vae Victis“ einen brutalen Grundtenor gibt, aber nicht verhindern kann, dass sich im Laufe der elf Songs Ermüdung beim Hörer einschleicht. Zu oft verfallen ENRAGED BY BEAUTY in tausendmal gehörte Strickmuster („7 Years To Come“), zu selten wird davon einmal abgewichen. Für Genre-Freunde lohnt sich ein Probehören allemal, große Überraschungen sollten aber nicht erwartet werden.

Vae Victis


Cover - Vae Victis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:24 ()
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To Hell With Honesty!

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Der erste Eindruck des dritten DISTANCE IN EMBRACE-Albums „To Hell With Honesty!” ist kein besonders guter, dafür klingt der Metalcore der Mindener zu unspektakulär. Aber siehe da, mit jedem Durchlauf wächst die Platte und schafft es, sich vom Genre-Einheitsbrei abzusetzen. Es zwar wirklich nicht neu, was von der Band hier verwurstet wird, von Hardcore („The Devil And The Sea“) bis Metal („Far From Eye, Far From Heart“) ist alles dabei, wobei der immer wieder schwarzmetallische Gesang für eine eigene Note sorgt, so giftig ist kaum jemand von der Konkurrenz. Dagegen stinkt der klare Gesang ab und kann nur selten überzeugen, meistens ist er zu gefühllos und generisch ausgefallen. Das lässt sich vom Songaufbau und gerade der Gitarrenarbeit nicht sagen, da haben DISTANCE IN EMBRACE gute Arbeit gemacht, die Sechssaiter können’s melodiös wie heftig und tragen viel zur Atmosphäre der Platte bei. „To Hell With Honesty!” ist eine mächtig heftige Abrissbirne, die zwar nicht ganz an Landsleute Marke NEAERA rankommt, aber überzeugen kann und das Potential der Band zeig. Als Bonus gibt es noch eine DVD mit Videoclips, Tourvideo und Making Of, was das Package zu einer lohnenden Sache für Metalcorler macht.

To Hell With Honesty!


Cover - To Hell With Honesty! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:24 ()
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The Trial

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FAUST AGAIN sorgen im ersten Moment für Verwirrung, sind auf der CD doch nur sieben Songs angegeben, während der Player 13 anzeigt. Hu? Des Rätsels Lösung: zwischen den reguläre Nummern finden sich immer wieder Keyboard-Stücke, die allerdings sehr unpassend wirken und die FAUST AGAIN-Songs nicht verbinden. Merkwürdig. Die eigentlich interessanten Songs präsentieren FAUST AGAIN wie gehabt als moderne Metalcorecombo, die sich munter bei angesagten Bands bedient und sich einen modernen Sound gegeben hat. Im Vergleich zum letzten Werk ist das Songwriting aber weniger gelungen, die Songs ähneln sich zu sehr und können das hohe Niveau des Vorgängeralbums nicht halten. Zudem ist der Gesang immer noch so monoton wie gehabt und geht nach spätestens zehn Minuten mächtig auf die Nerven. Das ist also alles nix, mit „The Trial“ kommen FAUST AGAIN leider nicht aus dem Mittelmaß eines überlaufenen Genres heraus.

The Trial


Cover - The Trial Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:9 ()
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Meet Your Maker

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AS WE FIGHT mussten seit dem Release von „Midnight Tornado“ einen Wechsel am Mikro verzeichnen, wobei mit dem neuen Mann jemand gefunden wurde, der genauso klingt wie sein Vorgänger. Und sich beim AS WE FIGHT-Sängerdoppel sowieso die Frage stellen ließ, wofür da zwei Leute gebraucht werden, die beide so ähnlich klingen. Auf Platte gibt es jedenfalls kaum einen Unterschied zu bemerken. Beim Songwriting hatte der neue Mann entweder nichts zu melden oder war mit der bisherigen Ausrichtung zufrieden, „Meet Your Maker“ ist somit die logische Fortsetzung des Bandsounds – heftiger Metalcore, der sowohl bei den Landsleuten von HATESPHERE als auch bei HATBEREED zitiert und dick produziert aus den Boxen kracht. Dabei haben AS WE FIGHT sowohl Mid Tempo-Stampfer Marke „The Oncoming Chaos“ (das nebenbei der perfekte Rausschmeißer ist) als auch flottere Stücke wie „Joint The Killing Spree“ im Angebot und beweisen wieder einmal, dass ihnen beide Spielarten leicht von der Hand gehen. So vergeht die gute halbe Stunde ohne einmal Langeweile aufkommen zu lassen und macht klar, dass AS WE FIGHT ihren Sound gefunden und weiter verbessert haben. Wer mit Metalcore was anfangen kann ist hier genauso richtig wie der Death/ Thrash-Fan. Dicke Scheibe!

Meet Your Maker


Cover - Meet Your Maker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:11 ()
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Messiah

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SOULGATE’S DAWN standen immer im Schatten der erfolgreicheren deutschen Metalcorebands, allen voran HEAVEN SHALL BURN und MAROON, die ja beide auch aus der gleichen Ecke kommen. „Messiah“ ist der dritte Versuch der Jenaer, ins Licht zu treten und die Fans beider Bands zu überzeugen. Im Grunde machen SOULGATE’S DAWN dabei alles richtig: die Gitarren sind melodisch, der Gesang hat Eier, die Songs sind nicht nur brachial, sondern haben immer wieder gut eingebaute ruhige Momente und die Produktion passt perfekt. Auch das Songwriting stimmt, Nummern wie der Opener „Illuminate“ oder das schwere „One“ sind gelungene Metalcorenummern, mit denen SOULGATE’S DAWN zwar das Rad nicht neu erfinden, aber einen guten Job abliefern. Einziges Manko bleibt die Nähe zu HEAVEN SHALL BURN, die „Messiah“ stellenweise wie eine Coverversion der Kollegen klingen lässt – andererseits ist Eigenständigkeit anno 2009 wirklich schwierig zu erreichen, gerade im Bereich des Metalcore. So gesehen machen SOULGATE’S DAWN ihre Sache gut und ist „Messiah“ eine Scheibe, die sich Genrefans bedenkenlos zulegen können. Nur den hohen Anspruch, den der Titel nahe legt, erreicht die Scheibe nicht.

Messiah


Cover - Messiah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:32 ()
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Satan Told Me I'm Right

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Was Satan und diese Italiener (mit Nashville-Sandkörnern im Blut) miteinander zu tun haben? Keine Ahnung. Vielleicht, weil die Herrschaften mit ihrer kruden Misching aus allem und jedem nerven wie der Deibel den Engel auf der Wolke? Oder weil selbst der Deibel nicht Halt macht vor diesem Mix aus Southern-Country-Punk-Rock, Metalcore, Mathcore und reinem Rock? Das Problem dieser Scheibe hingegen ist weltlicher Natur – der Sänger nervt wie die Heerscharen der jungen Metalcore-Sänger mit eindimensionalem Gebölke – und da auch die sauberer gesungenen Dinge nicht für Harmonie in Ohr und Kopf des Hörers sorgt, sorgt der Gesang nun mal für ordentliche Abzüge in jeglicher Hinsicht. Wer darüber hinweghören kann, der bekommt vielleicht ein paar lässig-coole Grooves sowie mit Sicherheit guten Sound (von Steve Austin, TODAY IS THE DAY) und viele vertrackte Rhythmen für Kopfcorler. Die mögen sich an dieses Werk von der wissenschaftlichen Seite nähern und hören dann über solche Kleinigkeiten wie den Sänger hinweg und brauchen eigentlich keine Eingängigkeit oder so etwas in der Art. Und ich werde wieder dran erinnert, warum ich kein Forscher geworden bin. Was aber nun Satan wirklich zu diesem Album sagt?

Satan Told Me I'm Right


Cover - Satan Told Me I'm Right Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:2 ()
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White Purple Trash

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Aus dem Hause Rocking Ape Records kommt mir diese EP von NOISE OF MINORITY ins Haus geflattert. Oh ja und so richtig voll derbe wird da gleich drauf los gebrettert. Die Scheibe wurde sinnigerweise auf „White Purple Trash“ getauft und wäre ich bösartig, könnte man sagen der Name ist durchaus Programm was den Trash betrifft. Aber das Ganze als Müll zu bezeichnen wäre natürlich sehr ungerecht und nur die subjektive Sicht eines Kritikers der mit solcher Mucke eigentlich nicht viel anfangen kann. Sei’s drum ich probiere es trotzdem mal. Diese Jungs machen wohl so ne Art Death Metal Hardcore Thrash, wie auch immer es geht auf jeden Fall direkt brutal in die Fresse, was hier so abgeliefert wird.

Nur gut ein halbes Jahr nach dem NOISE OF MINORITY ihr Debütwerk „You Reap What We Sow“ herausbrachten,haben diese fünf jungen Herren schon wieder fünf neue Tracks am Start, wobei soundlich alles ziemlich roh gehalten klingt, beinahe schon demomäßig. Der „Gesang“ ist überhaupt nicht meins, das Brüllen und wenn auch mal vorkommenden Shouting geht ja gerade noch so aber dieses eklige (Schweine-)Gegrunze, sorry, das verhunzt mir den ganzen Song wie etwa bei „Bitter End“ wobei es hier ein sehr schöne klar gehaltenes Metalgitarensolo gibt. Auch hier setzt sich zuweilen etwas mehr der reine Metal gegen den Metalcore durch, wenn es auch manchmal (noch) etwas an Feeling für die sanften Töne fehlt.

Ansonsten ist diese süddeutsche Formation ziemlich auf Tempo bedacht, galoppierende Hassattacken aber auch immer mal wieder unterbrochen von schleppenden Riffs wie bei „Thearts Beating In My Chest“ und auch das hämmernde „Funerals Are No Places For Romance“ mit diesem etwas doomigen Schluss.

Am besten gefällt mir noch der epische Beginn bei „Always Us“, ein Song der hinten raus auch wieder etwas das Tempo rausnimmt, mit klarem Soloteil um dann wieder von diesen Hackbrettgrowls zerlegt zu werden Die Augsburger sind livetechnisch ziemlich viel unterwegs, man hat schon diverse kleinere Tourneen hinter sich gebracht. Bei den aktuellen Gigs hat man sogar die Möglichkeit sich hinterher kostenlos von Sänger Chris einen amtlichen Haarschnitt abzuholen, mein Gott wenn er so schneidet wie er „singt“ dann wird es eher ein brachialer Kahlschlag. Neben der etwas sparsamen sowie leicht breiigen Produktion hätte diese EP in Punkto Abwechslung und vor allem Songwriting schon etwas mehr Tiefe als auch Details vertragen, vieles hört sich dabei leider recht ähnlich an. Aber egal, live dürfte dies sicher ganz gut abgehen und für alle Freunde des gepflegten Pits genügend Böllerstoff liefern. Ach ja, bei den sehr persönlichen Texten hat man sich inhaltlich Mühe gegeben (wenn es auch gramatikalisch etwas dürftig zugeht) dies kann man bei Bedarf in dem schön aufgemachten Booklet alles genauer nachlesen. Verstehen kann man während dem für mich sehr anstrengenden Zuhören ja leider nix davon. Aber dies muss bei dieser Mucke wohl so sein.

White Purple Trash


Cover - White Purple Trash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:52 ()
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In Shoals

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„Transmetropolitan” war knapp eineinhalb Jahren ein ungezügelter komplexer Brocken, an dem sich viele Hörer verschluckt haben – aber WAR FROM A HARLOTS MOUTH haben seitdem dazugelernt und „In Shoals“ entsprechend verändert. Verstärkt wurden jazzige Zwischenspiele eingebaut („Justice From The Lips Of The Highest Bidder“), die willkommene Unterbrechungen des noch immer gnadenlos heftigen Grundsounds sind. WAR FROM A HARLOTS MOUTH sind zudem nicht mehr so wirr im Songaufbau, was sich in viel mehr nachvollziehbaren und manchmal sogar eingängigen Parts äußert, wodurch „In Shoals“ für den Hörer greifbarer wird. Hochkomplex ist die Mucke immer noch, nur haben die Herren begriffen, dass Komplexität gepaart mit Brutalität nicht alles ist, wenn es um das Schreiben einer Platte geht. Da geht sonst nur Musikern einer ab, während der hörer verwirrt und gestresst wird und die Platte in die Tonne kloppt. So gesehen haben WAR FROM A HARLOTS MOUTH hier alles richtig gemacht und sich in den entscheidenden Punkten verbessert, ohne ihre brutal-komplexe Grundausrichtung aufzugeben. Der neue Sänger Nico (ex-THE OCEAN) gibt zudem einen guten Einstand und passt perfekt zum Gesamtkonzept. Einzig die etwas dumpfe Produktion stört, da wäre mehr drin gewesen, von den Songs her ist „In Shoals“ eine deutliche Verbesserung zum Vorgänger und kann Mathcore-Fans und Beatdown-Kids gleichermaßen ans Herz gelegt werden.

In Shoals


Cover - In Shoals Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:41 ()
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The Order

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MAROON sind eine der Fixpunkte der Metalcore-Szene geworden, sowohl national wie auch international. Zugleich hat die Band mit jedem Album eine leichte Kurskorrektur an ihrem Sound vorgenommen, ohne ihre Trademarks zu verlieren. „Order“ ist der Beweis, dass MAROON reifer, ja erwachsener geworden sind – wo „The Cold Heart Of The Sun“ noch eingängig und Mitgröhlkompatibel war, ist die neue Scheibe dunkel, depressiv und komplex. Natürlich lässt sich Andres Geschrei sofort erkennen; natürlich sind die Gitarren voller Metal-Riffs (mit vielen Verbeugungen Richtung Göteborg) und natürlich ist das Grundgerüst noch immer im Hardcore. Aber die Metal-Einflüsse sind noch stärker geworden, während die Atmosphäre der neuen Songs dunkler und die Songs selbst emotionaler geworden sind. "A New Order" oder "Leave You Scared And Broken" als Beispiele für klassische MAROON-Nummern seien hier genannt, schafft die Band doch den Spagat ihre alten Erkennungsmerkmale zu behalten und gleichzeitig den Sound komplexer zu machen. MAROON gehen nicht auf Nummer sicher (immerhin hätten sie auch einfach „The Cold Heart Of The Sun Part 2“ einspielen können), was „Bleak“ beweit, wo die Nordhausener mit dem Gesang experimentieren, Keyboards einsetzen und generell schwermütig-dunkel klingen. Das das Album beendende „Schatten“ schlägt in die gleiche Kerbe, auch wenn hier der deutsche Gesang überraschen wird. Beide Songs zeigen am deutlichsten, dass sich die Band weiterentwickelt hat und mehr in ihnen steckt als viele auf dem ersten Blick vermuten. Und gleichzeitig werden die alten Fans mit gewohntem Stoff beglückt, der es in sich hat und viel komplexer ist, als beim ersten Durchlauf zu vermuten ist. Kurzum: MAROON haben eine starke Scheibe aufgenommen, die Vergangenheit und Zukunft gekonnt verbindet.

The Order


Cover - The Order Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:11 ()
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