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Tu Decides El Final

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ALERTA kommen aus dem spanischen Baskenland – und alles wirkt, als handele es sich hier um eine Punk- oder wenigstens Hardcore-Scheibe. Roter Stern auf dem Cover hin, brennende Weltkugel dort, tatsächlich ist „Tu Decides El Final“ eine echte Metalscheibe. Mit viel Hardcore-Einflüssen zwar, aber eben doch Metal. Früher war mehr Lametta, äh Core, sozusagen. Auf den vorherigen vier Alben jedenfalls. Politisch und kritisch sind ALERTA allerdings wie eh und je. Dafür klingen die Basken sehr modern und mischen Melodic Death und passende hymnische Refrains mit harten Stakkato-Riffs und natürlich auch massiven Breakdowns. Etwas überraschend klingt gerade im Hardcore-Zusammenhand der fast zu saubere, aber dennoch sehr druckvolle Sound. Für noch größere Verblüffung sorgt der abschließende Song „Ene Lagun Galduk“, das der (bekannte?) baskische Autor Iban Gorriti nicht nur geschrieben, sondern auch gesungen hat. Und der Titel klingt wie eine baskische Bad-Religion-Version und entspricht so mehr den Erwartungen an die Punk-Attitüde der Südwesteuropaäer. Insgesamt ist das Album ein abwechslungsreiches mit vielen Aha-Effekten geworden. Macht Spaß! Trotz der ernsten Hintergründe, die ALERTA anprangern.

 

 

Tu Decides El Final


Cover - Tu Decides El Final Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 29:2 ()
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The Russ Bergquist Project

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Russ Bergquist ist Bassist der Band TOUCH THE SUN aus Vancouver, hat aber eine ruhmreiche Vergangenheit in den Reihen von ANNIHILATOR, denen er von 1999 – 2003 und 2005 – 2007 angehörte. Offensichtlich hat der gut Russ aber über die Jahre ein paar kreative Momente gehabt, die er mit der aktuellen Combo nicht umsetzen konnte. Aus diesem Grund trommelte er sich ein paar gestandene Musiker zusammen. Die Gesangsparts sollte ausschließlich Mark Petris übernehmen, Ray Hartmann und Ryan Van Poederooyen sind fürs Schlagzeugspiel zuständig, Bass und Rhythmusgitarre übernahm er höchst persönlich. Neben zwei Keyboardern kamen 5 Gitarristen zum Einsatz, von denen der bekannteste wohl Jeff Loomis (Gründungsmitglied von NEVERMORE jetzt ARCH ENEMY) sein dürfte. Gemäß Booklet handelt es sich um eine Sammlung von Sessions aus den letzten Jahren und genau so hört es sich auch an.

Es ist jetzt nicht wirklich schlecht, wenn Musiker, die von ihrem Handwerk etwas verstehen, sich auf ne Kiste Bier im Proberaum treffen und ein wenig jammen. Aber muss man das dann gleich auf CD bannen? Von den teils grundverschiedenen Stücken bleibt auch leider, selbst nach mehreren Durchläufen, nicht viel hängen. Außer vielleicht “Shreddies“, das ist die Nummer mit Jeff und 3 weiteren Gitarristen. Hier wird gebattlet, was das Zeug hält. Gitarristen und die die es werden wollen schnalzen dabei vermutlich mit der Zunge.
Der Rest ist eben von allem etwas aber nichts überraschendes. Das Ding wirkt auf mich, wie ein Sampler mit Democharakter.

The Russ Bergquist Project


Cover - The Russ Bergquist Project Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:43 ()
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Vertrieb:
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Zentrum

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"Rote Augen, zielen, schielen, blaue Sonne, blauer Stern, toter Stern, tote Augen. ÜBERLEBEN!"! Dazu stumpfes Drumming, wütender Sprechgesang, monolithische Gitarren, massives Reproduzieren  – Nerv raubend, raffinierte Primitivität! "Zentrum", und schon der Opener "Rote Augen" geht den Weg noch konsequenter als der Vorgänger "Endstrand".  Und noch minimalistischer. Das sechste Album der deutschen Genre-Unabhängigen kann vielleicht als einziges die Lücke schließen, die die kongenialen TOTENMOND hinterlassen mit ihrem (vorläufigen?) Ende. Denn das Gefühl, das VALBORG verursachen, gleicht dem der antifaschistischen Satanisten aus Backnang – sie schüren die totale Begeisterung durch Weglassen und Wiederholen. Eintönig, massiv, extrem! "Alphakomet" beispielsweise ist krank angedoomt, aber VALBORG wildern ganzheitlich in sämtlichen Metal- und artverwandten Genres, immer wieder angetrieben vom oftmals militaristisch-monothematischem Schlagzeug. Das einmalig-stakkato-zentrierte "Anomalie", das groovige "Nahtod" oder das  schwer-schwarze "Ultragrab" – schon allein die Titel vermitteln das Gefühl, dass die verstörende Musik VALBORG und der irre (Sprech-) Gesang sich um ein Vielfaches potenzieren. Diese Bonner Musiker gehen direkt an die Seele (wenn sie an den Nerven des Hörers vorbeikommen) mit ihren tatsächlich einzigartigen Klängen. Und befinden sich damit im Zentrum irritierender Kunst ­– schwarz, hoffnungslos, unfein, gemein, ordinär, vulgär – und richtig geil. Fragt nicht. „Kein warum“! PS: "Zentrum" kommt als Digisleeve-CD und LP (schwarz und weiß-limitiert). Außerdem veröffentlichen Lupus Lounge/Prophecy Productions  die gesamte Album-Diskographie der Bonner bis "Romantik" als Digipak-CDs mit neuem Artworks in einem limitierten und nummerierten Box-Set namens "Urknall", inklusive früher Demos auf zwei zusätzlichen CDs und einem 64-Seiten-Booklet. Ein Geschenk der Götter – wie die Band im "Nonnenstern" bemerkt. Freilich in ganz anderem Zusammenhang.

Zentrum


Cover - Zentrum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 39:15 ()
Label:
Vertrieb:
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Blood Of Kvasir

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Irgendwie ändern sich Geschmäcker. Und was 1999 noch voll flashte (zum Beispiel eine Scheibe wie "Midnattens Widunder" von FINNTROLL) geht heute als okay durch. Und auf diese Wikinger-Schiene gibt es zudem jede Menge Entgleisungen. Geschmacklich zum einen und qualitativ zum anderen. Von einem derartigen Unfall sind die erst 2015 gestarteten Hamburger Trolle meilenweit entfernt. Bei ziemlich kräftigem Sound rubbelt der Sechser kräftig die Katz, wenngleich der Vergleich zu genannten Finnen ein wenig hinkt, weil sie etwas gemäßigter zur Sache gehen als selbige. Aber: Das gesangliche Grunzen passt, auch der eingestreute Klargesang ist ebenso wie die Chöre nicht windschief, die Harmonien stimmen, die Songs klingen nie belanglos. Vor allem: Nicht mal die Keyboards sorgen für klebrige Peinlichkeitsausfälle. Und für Abwechslung in allen Bereichen sorgen die germanischen Nordlichter ebenfalls. Auch vor Power-Metal-Ausflügen scheut sich die Band nicht und schafft mit "Face Up To Northern Light" einen kleinen Hit. Was insgesamt einen viel besseren Eindruck hinterlässt als anfänglich vermutet. Wohl auch deshalb gastierten die Mädels und Jungs auf den "Wacken Winter Nights". Und können dort bei MOONSORROW mal schauen, wie es noch besser ginge. Übrigens: Das Digi-Pack gibt‘s zu kaufen. Oder, wie die Band es selber formuliert: "Handverlesen und von uns verpackt gehen unsere Silberlinge nun auch auf Reisen und werden euch bis an eure Behausung geliefert. Hrrrmmuaaah! Auspacken, ab in den CD-Player damit und das Booklet bewundernd abgehen! Und damit wir es uns auch weiterhin leisten können Met zu trinken, Bühnen zu bereisen und neues Liedgut zu schmieden, gibt es die CD für 13 Euro plus Versandkosten (innerhalb Deutschlands ab 3 Euro)".

Blood Of Kvasir


Cover - Blood Of Kvasir Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:34 ()
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Instinct

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BLAZE OUT klingt irgendwie nach Power Metal. Die Band aus Barcelona aber kommt aus der Groove-Metal-Fraktion und hat sich seit Gründung 2009 (damals noch Bustin‘ Out) in Richtung Moderne verlagert. Zu den Einflüssen von Heavy- und Groove-Metal sowie gemäßigten Thrash-Truppen gesellen sich jetzt also auch modernere Metalcore-Anleihen, die aber nicht so sehr die Mehrheit übernehmen, dass es unangenehm wird. Und so liefern die Jungs echte „Hits“ wie „Attack on Titan“, gelungene ruhige, semiballadeske Spannungsmomente wie in „Dreadfall“ und ganz schicke Volldampf-Parts wie in „The Goliath’s Fall“, einem interessanten Rausschmeißer mit gelungenen Gitarren- und Melodieabschnitten. Es gibt immer wieder Jump-Aufforderungen, die aber nie so unangenehm aufdringlich wirken wie beim ungarischen Cavalera-Cover Ektomorf. Dazu gesellt sich ein angenehm fetter Sound, der aber nie steril klingt und ein Abwechslungs-Faktor (zum Beispiel und auch beim Gesang), der im Gegensatz zu anderen Kapellen eben nicht jeden wohlmeinenden Hörer überfordert oder gute Absichten in totale Nerverei wandelt. Und dabei lassen wirklich viele, gute alte Bekannte sehr wohlig grüßen. Wie Armored Saint, Metallica, Sepultura und Biohazard und ja, auch In Flames  – hach, schon schön, auch so in neumodischerem Gewande. Und es ist kein Power Metal! Und vor allem keine Kacke.

Instinct


Cover - Instinct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:59 ()
Label:
Vertrieb:
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Moonglow

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Das neue Album von AVANTASIA zeigt wenig überraschend alle Zutaten eines Chartbreakers mit Langzeitwirkung. Obwohl bei mir im ersten Durchlauf der Funken (noch) nicht so richtig überspringen wollte; das Album den gedanklichen Vergleich mit den beiden überragenden Vorgänger „The Mystery Of Time“ (2013) und „Ghostlights“ (2016) nicht stand hielt. Erst mal!

Aber dann, mit jedem weiteren Durchlauf offenbarte „Moonglow“ wie zwingend und abwechslungsreich hier zu Werke gegangen wurde – und wie opulent das Ganze ausgefallen ist. Nicht umsonst erklärte Bandleader Tobias Sammet das Album zu seinem bisher aufwändigsten. Und das AVANTASIA trotz hervorragender Verkaufszahlen und ausverkauften Tourneen es nicht nötig haben nach dem Mainstream und nach Spotify zu schielen, zeigt alleine schon das man als Opener mit „Ghost In The Moon“ eine fast 10-minütige Rockoper mit Piano und Chören im Stile MEAT LOAF’s gesetzt hat. Jetzt könnte man natürlich ewig über den Aufbau und die Inhalte der einzelnen Songs sowie deren Feinheiten und Arrangements referieren. Aber geschenkt! Denn hier weiß man was man kriegt - Tobi Sammet & Co. bietet hier ihre gewohnte Kost – aber von allem einfach doch noch mehr. Wer das bisher eh‘ nicht mochte, der wird auch über „Moonglow“ nicht zum Fan symphonischer Metal-Operas. Wer allerdings dem Ganzen schon immer was abgewinnen konnte, der darf sich auf reichlich Highlights freuen. Es seien nur mal die beiden von Geoff Tate eingesungenen Tracks „Invincible“ (melancholisch-dunkle Ballade) und dass an die AVANTASIA-Anfangstage erinnernde „Alchemy“ (fantastisch ins Ohr gehender Melodic Metal) genannt – welche einem wehmütig an die großen Zeiten von QUEENSRYCHE erinnern – wenn auch in verändertem musikalischen Kontext. Auch das hyper-eingängige „Lavender“ mit seinem mitreißendem Refrain – BOB CATLEY at its best – verlangt geradezu nach der Repeat-Taste.

Die gewohnt hochbesetzte Riege der Gäste setzt dabei auf die bereits bekannten Stimmen von Michael Kiske (HELLOWEEN), Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS), Eric Martin (MR. BIG), Jorn Lande sowie die bereits oben genannten Geoff Tate (QUEENSRYCHE) und Bob Catley (MAGNUM). Neu dabei sind Anno 2019 Hansi Kürsch (BLIND GUARDIAN – der hatte schon bei der epischen Single-Auskopplung „The Raven Child“ für überschwängliche Reaktionen gesorgt), Mille Petrozza (KREATOR) und Candice Night (BLACKMORE‘S NIGHT – die Gute veredelt den verspielt-popigen Titeltrack „Moonglow“). Wobei vor allem der Thrash-Part von Mille in „Book Of Shallows“ in seiner aggressiven „nach-vorne-Attitüde“ nach einem Live-Auftritt schreit. Ob das bisher härteste Stück in der AVANTASIA-Historie mit seiner Besetzung (auch Kürsch, Atkins, Lane und Sammet geben sich hier Ehre) es auf die Bühne schafft bleibt offen – der Spannungsbogen zwischen den Protagonisten und das Riffgewitter würde auf jeden Fall für reichlich headbangende Stimmung sorgen. Ach ja – der Abschluss macht mit dem von Eric Martin mit eingesungenen „Flashdance“-Cover „Maniac“ (Michael Sembello) eine eher ungewöhnliche Nummer die ich eher als eine Art Bonustrack sehe. Denn „Moonglow“ wirkt als ganzes Album über die ersten 10 Tracks hinweg ungemein homogen und ausgereift. Mehr braucht es an sich nicht. Hier im Nachgang zukünftig nochmal einen drauf zu setzten wird selbst Tobi schwerfallen. Aber da warten wir einfach mal ab. Für 2019 ist AVANTASIA auf jeden Fall ein Muss für die einschlägig Vorbestraften.

1. Ghost In The Moon 9:51

2. Book Of Shallows 5:00

3. Moonglow 3:56

4. The Raven Child 11:14

5. Starlight 3:38

6. Invincible 3:07

7. Alchemy 7:28

8. The Piper At The Gates Of Dawn 7:20

9. Lavender 4:30

10 .Requiem For A Dream 6:08

11. Maniac 4:31

Bonustrack

12. Heart

Moonglow


Cover - Moonglow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 66:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Slania (10 Years)

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2008 erschien „Slania“, mit dem ELUVEITIE sich schlagartig in den Pagan Folk Metal-Olymp katapultierten. Anlässlich des 10. Jubiläums des Meilensteins, auf dem sich auch der Bandklassiker schlechthin, „Inis Mona“ befindet, erscheint dieser nun als Re-Release „Slania (10 Years)“. Musikalisch präsentiert sich das Ganze unverändert brachial und mit der für ELUVEITIE charakteristischen Instrumentierung und der daraus resultierenden, ganz eigenen Atmosphäre.  Als schmückendes neues Beiwerk zum ursprünglichen Originalinhalt gibt es ein Interview mit Slania und fünf Demoversionen von auf dem Album befindlichen Songs, die deren Werdegang zeigen. Auch das Artwork wurde überarbeitet: auf dem Cover prangt dieselbe Slania, die schon das Original zierte, nun aber – genau wie das zugehörige Album – zehn Jahre älter. Fazit: Ob man „Slania (10 Years)“ nun wirklich dringend braucht, hängt natürlich von der eigenen Veranlagung ab: als Fan und Sammler wird man hier selbstverständlich zugreifen, für alle anderen hält sich der Mehrwert eher in Grenzen, sofern man die ursprüngliche Version (die im Übrigen ebenfalls noch erhältlich ist) bereits sein Eigen nennen kann. Wer aber bei entsprechender musikalischer Neigung das Werk noch nicht im Regal stehen hat, kann sich hier bedenkenlos einen Genre-Meilenstein sichern.

Slania (10 Years)


Cover - Slania (10 Years) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 75:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Kerker

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Bei KERKER handelt es sich um das Ein-Mann-Projekt von Danny Starke, der hier sowohl für Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang verantwortlich zeichnet, das Projekt jedoch gern als Band aufziehen möchte, inklusive Live-Auftritten. Stilistisch ist diese Vier-Song-EP aus heutiger Sicht recht gewagt, denn das Genre "Neue Deutsche Härte" ist mit "tot" noch sehr diplomatisch umschrieben. Aber vielleicht gerade deswegen klingt "Kerker" auf eine gewisse Weise schon wieder originell, wobei es sich hier lediglich um ein Demo handelt, dem man die Do-It-Yourself-Produktion zu jeder Sekunde anhört. Mit "Krank" oder dem groovigem "Herabsehen" zeigt der Protagonist, dass er durchaus in der Lage ist, knackige, eingängige Songs zu schreiben, die allerdings - und damit zum größten Kritikpunkt - definitiv einen ausdruckstärkeren Sänger verdienen. Falls aus KERKER in absehbarer Zeit doch eine komplette Band werden sollte, könnte dieses Problem schon bald und bei der nächsten Veröffentlichung behoben sein. Bis dahin sollten sich Fans von SCHWEISSER oder späteren OOMPH! diese EP ruhig mal zu Gemüte führen!

Kerker


Cover - Kerker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 12:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Live At Wacken 2017 - 28 Years Louder Than Hell

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Bereits zum wiederholten Male werden wir mit einem Rückblick auf das letztjährige Wacken Open Air beglückt, der als Appetitanreger für das aktuelle Jahr dienen soll. Rein objektiv gibt es einmal mehr wenig zu mäkeln: die zwei DVDs (von Blu-Rays ist zumindest mir nichts bekannt) kommen auf insgesamt 45 Clips unterschiedlicher Bands (einige wenige sind doppelt vertreten), über dreieinhalb Stunden Spielzeit und warten mit gestochen scharfen Kamerafahrten auf. Die beiden mitgelieferten CDs kommen spielzeitbedingt nur insgesamt auf 29 Stücke, die aber zu 100 Prozent kongruent mit den Stücken auf den DVDs sind. Da sich das ganze Package preislich irgendwo zwischen 20 und 25 Euro einpendeln wird, kann man zumindest nicht von der großen Fanabzocke sprechen, auch wenn die Songauswahl natürlich absolute Geschmacksache sein dürfte. Das eigentlich je nach Standpunkt Faszinierende oder Erschreckende an diesem Spektakel ist nach wie vor das Festival selber, etwa wenn bei HEAVEN SHALL BURN gefühlte zwei Millionen Menschen gefühlt drei Kilometer vor der Bühne einen Circlepit um den Soundturm veranstalten, selbst nicht gerade berühmte Weltstars wie JET JAGUAR, KRYPTOS oder INFERNUM im Zelt vor mehr Leuten spielen als vermutlich in Summe auf einer kompletten Deutschland-Tour, ACCEPT ein (immerhin scheinbar nicht playbackendes - da war doch mal was...) komplettes Orchester auffahren, das diese Band so dringend benötigt wie BLACK SABBATH einen Kinderchor, oder wenn man sich einfach nur fragt, was Flachzangen wie ASP, HÄMATOM oder die immer noch furchtbaren APOCALYPTICA auf einem "Metal"-Festival zu suchen haben und auch noch abgefeiert werden. Aber wer für dieses Erlebnis 220 Euro (!) zahlt, sich an Wikingerdorf, Boxwettkämpfen, Schlammcatchen, Topfhüpfen, Sackschlagen, Achterbahn und Riesenrad begeistern kann, wird all die oben genannten Kuriositäten nicht mehr als solche empfinden. Echten Wacken-Fanatikern wird "Live At Wacken 2017 - 28 Years Louder Than Hell" sicher die eine oder andere Nostalgieträne entlocken, der Rest der Metallerschaft kann aber wieder einmal nur den Kopf schütteln... und zwar in die andere Richtung!

Playlist:

DVD - Disc 1:
1. EUROPE - War Of Kings
2. EUROPE - Nothin' To Ya
3. UK SUBS - Disease
4. ACCEPT & ORCHESTRA - Breaker
5. NAPALM DEATH - How The Years Condemn
6. JET JAGUAR - Hunter
7. WITCHERY - Witchkrieg
8. E-AN-NA - Sârbă Ciobănească
9. INFERUM - Rotten King
10. NILE - In The Name Of Amun
11. KADAVAR - Doomsday Machine
12. EVIL SCARECROW - Space Dementia
13. CLAWFINGER - Recipe For Hate
14. SONATA ARCTICA - The Wolves Die Young 
15. THE AMITY AFFLICTION - The Weigh Down  
16. SALTATIO MORTIS - Wo Sind Die Clowns?
17. STEAK NUMBER EIGHT - Your Soul Deserves To Die Twice
18. PARADISE LOST - Embers Fire
19. PRONG - Divide and Conquer
20. APOCALYPTICA - Master of Puppets
21. APOCALYPTICA - Nothing Else Matters
22. SACRED REICH - Death Squad
23. CANDLEMASS – Dark Are the Veils of Death

DVD - Disc 2:
1. ASP - Ich Bin Ein Wahrer Satan
2. ASP - Ich Will Brennen
3. KRYPTOS - Full Throttle
4. TURBONEGRO - Hot For Nietzsche
5. MAX & IGOR CAVALERA - Ratamahatta 
6. MAX & IGOR CAVALERA - Roots Bloody Roots
7. RAGE - Spirits Of The Night
8. TANKARD - Rapid Fire (A Tyrant'S Elegy)
9. RUSSKAJA - Traktor
10. TWILIGHT FORCE -   Riders Of The Dawn
11. KÄRBHOLZ - Evolution Umsonst
12. HEAVEN SHALL BURN - Voice Of The Voiceless
13. HEAVEN SHALL BURN - Counterweight
14. HAMATOM - Wir Sind Gott
15.  HEADCAT - Born To Lose, Live To Win
16. ULI JON ROTH - In Trance
17. AVANTASIA - The Scarecrow
18. KREATOR - Satan Is Real
19. KREATOR - Violent Revolution
20. FIT FOR AN AUTOSPY - Black Mammoth
21. SUBWAY TO SALLY -  Sieben
22. WACKEN FAMILY CHOIR MIX - Heroes

CD 1:
1. EUROPE - War Of Kings
2. UK SUBS - Disease
3. ACCEPT & ORCHESTRA -  Breaker
4. NAPALM DEATH - How The Years Condemn
5. JET JAGUAR - Hunter
6. WITCHERY - Witchkrieg
7. NILE - In The Name Of Amun
8. KADAVAR - Doomsday Machine
9. SONATA ARCTICA - The Wolves Die Young 
10. SALTATIO MORTIS - Wo Sind Die Clowns?
11. STEAK NUMBER EIGHT - Your Soul Deserves To Die Twice
12. PARADISE LOST - Embers Fire
13. PRONG - Divide And Conquer
14. APOCALYPTICA - Nothing Else Matters
15. SACRED REICH - Death Squad
16. CANDLEMASS - Dark Are The Veils Of Death

CD 2:
1. ASP - Ich Bin Ein Wahrer Satan
2. TURBONEGRO - Hot For Nietzsche
3. MAX & IGGOR CAVALERA - Roots Bloody Roots
4. RAGE - Spirits Of The Night
5. Kärbholz  - Evolution Umsonst
6. HEAVEN SHALL BURN - Voice Of The Voiceless
7. HAMATOM - Wir Sind Gott
8. HEADCAT - Born To Lose, Live To Win
9. ULI JON ROTH - In Trance
10. AVANTASIA - The Scarecrow
11. KREATOR - Satan Is Real
12. SUBWAY TO SALLY - Sieben
13. THE WACKEN FAMILY CHOIR MIX - Heroes

Live At Wacken 2017 - 28 Years Louder Than Hell


Cover - Live At Wacken 2017 - 28 Years Louder Than Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 45
Länge: 216:39 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Decades

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Eigentlich braucht man zu „Decades“ gar nicht viel zu sagen: schließlich handelt es sich bei dem Werk um ein Best Of-Album – die Songs dürfen also bei der Mehrzahl der interessierten Hörer tendenziell als bekannt vorausgesetzt werden – und bei NIGHTWISH um eine der mit weitem Abstand bekanntesten Bands ihres Genres. Aber das wäre auch wieder schade, denn schließlich hat die Band ihren Platz im Symphonic Metal-Olymp mehr als zu Recht und sollte daher nicht mit einem Satz abgespeist werden. „Decades“ vereint sämtliche bisherigen Schaffensphasen der Finnen in einem Werk, was zugleich bedeutet, dass nun erstmals alle drei Sängerinnen der Band auf einem Silberling vereint sind: der Bogen reicht von den altgedienten Bandklassikern – einschließlich der „Nightwish“-Demo –  mit Tarja am Mikrofon, wie dem elegisch-melancholischen „Sleeping Sun“ oder „Nemo“, über Songs wie „Amaranth“, „I Want My Tears Back“ oder das grandios-epische „The Poet And The Pendulum“ (eigentlich ein komplettes Album für sich) mit Anette Olzon bis hin zu „Élan“ und „The Greatest Show On Earth“ vom bislang einzigen Studioalbum mit „Neuzugang“ Floor Jansen (inzwischen auch schon wieder mehrere Jahre dabei). Neu eingespielt wurde nichts, das Material wurde lediglich einer Remaster-Frischzellenkur unterzogen, um es auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die aus der Zusammenstellung resultierende Werkschau demonstriert eindrucksvoll, warum NIGHTWISH ihren jetzigen Status innehaben und den Weg, der sie dorthin führte. Wer also seine Sammlung komplettieren oder auch erst eine beginnen möchte, der ist mit „Decades“ bestens bedient – und wem das noch nicht reicht, dem seien die zugehörigen Tourdaten ans Herz gelegt.

Decades


Cover - Decades Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 141:41 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

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