Am 20. Juli 2017 nahm sich Chester Bennington das Leben.
Da gab es aber noch einen Punkt auf seiner Bucketlist, der bis dato offen blieb. Er plante nämlich eine große Reunion mit seiner ersten Band GREY DAZE.
Dieses Vorhaben wurde nun postum von den verbleibenden Bandmitgliedern Sean Dowdell (Schlagzeug), Mace Beyers (Bass) und Cristin Davis (Gitarre) – sowie seiner Witwe Talinda und seinen Eltern in die Tat umgesetzt. Das Album trägt den Titel “Amends“, was im übrigen soviel heißt wie “Wiedergutmachung“ und wird am Freitag erscheinen. Der Longplayer vereint ausgewählte Gesangsaufnahmen des Sängers von den zwei längst vergriffenen Alben "Wake me " und "...no sun today". Chesters Gesang wurde neu gemastert und alle Instrumente komplett neu eingespielt. Unterstützung bekam sie dabei von namhaften Kollegen aus der Szene, wie z.B. Brian „Head“ Welch und James „Munky“ Shaffer (KORN), Paige Hamilton (Helmet), Chris Traynor (Bush, Helmet, Orange 9mm), LP (Laura Pergolizzi), Jamie Bennington, Jasen Rauch (Breaking Benjamin), Marcos Curiel (P.O.D.) und Ryan Shuck (Orgy).
Herausgekommen ist dabei ein phantastisches Stück Musik, das die Einzigartigkeit dieses begnadeten Sängers deutlich unterstreicht. Wenn man den 11 Songs lauscht, die einerseits vor Kraft und Emotion nur so strotzen und andererseits wiederum Verletzlichkeit und Sinnlichkeit ausstrahlen, wird einem klar, wie wandlungsfähig Chester war und was alles in ihm schlummerte. Da sind diese ruhigen Phasen in denen er singt, wie ich es bis dato während seiner Zeit bei LINKIN PARK nicht wahrgenommen hatte um dann im nächsten Augenblick zu explodieren und alles raus zu schreien – in seiner so unnachahmlichen Art. Absolutes Highlight ist für mich “The Syndrome“, ein Lied, wie ein Kunstwerk.
Insgesamt erinnert der Sound natürlich ein wenig an LINKIN PARK, aber gemessen am letzten Werk (“One More Light“) dieser Supergroup, das so unsagbar belanglos war, spielt dieses Werk in einer Liga, die LP niemals mehr erreicht hätte.
“Amends“ zeigt nicht nur wie der Stern von Chester Bennigton aufging, sondern viele Momente in denen er ganz besonders hell strahlte.
Vier Jahre nach "The Duke" wird nun endlich am 19.06.2020, wenn auch mit einiger Verspätung, das neue, selbst betitelte LAMB OF GOD-Album erscheinen. Vom Stil her schwer einzuordnen, bewegt es sich irgendwo zwischen Metalcore und Death Metal.
Mit der Produktion setzt die Platte soundmäßig den Maßstab für ein ganzes Genre.
Da merkt man, dass sich wirklich Zeit genommen wurde um jedes noch so kleinste Detail zu perfektionieren.
An der Stimme von D. Randall Blythe werden sich wohl wieder die Geister scheiden. Ich finde es nach kurzer Zeit recht anstrengend, dem "Gesang" zuzuhören, besonders bei den hohen Screams.
Los geht es mit 'Memento Mori", wo es zunächst noch einfühlsam und sanft in der Art eines Intros beginnt. Nach 01:40 Minuten wird uns jedoch ein monströses "Wake up!" entgegen gebrüllt, und der restliche Verlauf des Liedes sprüht vor Wut und Aggressionen. Tiefe Growls dominieren den Gesang, unterlegt von uhrwerkgleichen Drums und schnellen Gitarren, mit steigender Intensität Richtung Ende des Songs. Dass die Platte zum jetzigen Zeitpunkt veröffentlicht wurde, ist gerade bezüglich der aktuellen Situation in den USA sicher kein Wunder, da LAMB OF GOD in ihren Texten politisch schon sehr deutlich gegen das aktuelle System Stellung beziehen.
"Checkmate" klingt wieder sehr wütend und protestietend, dabei aber leider nicht wirklich abwechslungsreich. Hörer, die ihren Schwerpunkt nicht auf die Lyrics legen, könnte das etwas enttäuschen.
Das ist bei "Gears" deutlich besser. Rhythmische Gitarren in der Strophe mit tighten Drums und endlich ein Refrain zum Headbangen, Hüpfen und Wiederkennen. Mein Lieblingssong auf der Scheibe.
Ich fühle mich bei "New Colossal Hate" an aktuelle Thrash-Scheiben a la WARBRINGER oder HAVOK erinnert. Das bringt tatsächlich etwas Abwechslung rein, da sich die Songs sonst schon alle ein wenig ähnlich angehört haben.
Als radio- oder konzertmäßig hervorstechenden Song, möchte ich die Zusammenarbeit mit TESTAMENTs Sänger Chuck Billy, "Routes", hervorheben. Ein wirklich sehr gelungenes Stück, quasi von Beidem das Beste.
In "Bloodshot Eyes" gibt es noch ein paar ungewöhnliche Klänge, die an ALICE IN CHAINS erinnern und sogar Passagen mit cleanen Vocals. Einer der stärkeren Tracks.
Fans werden mit der Platte sicherlich zufrieden sein, inhaltlich ist es auch wichtig, dass eine Band mit solcher Reichweite gerade in der aktuellen Lage in Amerika klar politisch Stellung nimmt.
Ob damit jedoch Massen an neuen Fans hinzukommen, wird sich zeigen.
Live habe ich die Band zuletzt auf der SLAYER-Abschiedstournee gesehen, von daher bin ich sehr gespannt, wie die Herren diese Platte in hoffentlich naher Zukunft auf der Bühne präsentieren werden.
Schon mal jemand was von PLEONEXIA gehört? Nicht? Gut, ich auch nicht. Aber umso größer ist die Überraschung nachdem man sich „Virtute E Canoscenza“ zu Gemüte geführt hat. Mit ihrem absolut eigenständigen Sound schaffen sich PLEONEXIA ihre eigene Nische, die manchmal so klingt als seien ANACRUSIS im Italo Power Metal der 90er aufgeschlagen. Harte Riffs, dominante Keys und der teils mit Effekten belegte Gesang von Michele Da Pila schaffen eine ganz eigene Atmosphäre. So gesehen erinnert man schon an die im Info zitierten ADRAMELCH, DARK QUARTERER oder DEATH SS. Denn auch diese Band klangen zu jedem Zeitpunkt ihres Schaffens nur nach sich selbst. PLEONEXIAs Kompositionen eint eine mythische Grundstimmung und die niemals platten, aber dennoch eingängigen Melodien. Manchmal schimmert auch der Wahnsinn eines Danny Elfman durch. Selbst Fanfaren Keys (die ich eh liebe) -wie in „Selfish Gene“- klingen bei den Jungs auch objektiv geil. Und eine abgedrehte Uptempo Nummer wie „Time To Fight“ ist schon ein richtiger Kauzhit.
So viel zum Thema im Heavy Metal klingt alles nur noch gleich: PLEONEXIA sind der lebende Gegenbeweis.
Hinter VERITATES verbergen sich der Gitarrist Tom Winter (Songwriter) und der Sänger Andreas Lipinski (Texte), seines Zeichens auch Sänger der Band WOLFEN. Ergänzt werden sie von GRAVE DIGGER-Schlagzeuger Marcus Kniep und Bassmann Jörg Belstler. Ein Plätzchen, um ihre Musik unters Volk zu bringen, fanden sie bei Andreas Stammlabel Pure Steel Records. Und besser könnte der Label-Name auch nicht passen. Reinen, puren Metal kredenzt uns das Quartett. Das liegt nicht zuletzt an dem Kölner Vokalist, der mit seiner scharfen und genretypischen Stimme hier die Tonart vorgibt.
Handwerklich ist das Ding meist sauber und routiniert eingespielt, aufgehübscht mit ein paar Solobeiträgen von befreundeten Musikern (u.a. POLTERGEIST, AGAINST EVIL) - alles fein, alles gut so weit. Es sind die Songs und deren Qualität, die VERITATES Debüt eindeutig und ein ganzes Stück über die Durchschnittslinie hinaus hieven. "The Past Is Dead" ist düster, gleichsam dynamisch und bietet in seiner gesamten Spielzeit unterhaltsame Kurzweile. Der Titelsong schlägt in eine ähnliche Kerbe, ehe er sich im Mittelteil eine Ruhepause gönnt und damit die songschreiberische Cleverness und Kreativität der beteiligten Musiker zeigt. "Jerusalem Syndrome" läutet die epische, pathetische und ein wenig verhaltenere Phase von "Killing Time" ein."Hangmen Also Die" kann über 11 Minuten den Hörer binden; der Song lässt mich in seiner ganzen Komplexität an IRON MAIDEN zu "Powerslaves"-Zeiten denken. Allein dieser sagen wir mal "Vergleich" zeigt, welche Güte in den Kompositionen teilweise ruht. Mit dem energischen "The Wild Hunt" beginnt das Schlussdrittel des Albums. Die Nummer wird diesmal überzeugend intoniert von Logan Lexi (RAINFORCER). Darauf folgt eine verzichtbare Coverversion von MIKE OLDFIELDs "Discovery" und eine wilde, an OVERKILL mahnende Thrash-Nummer, welche den Longplayer beschließt.
"Killing Time" ist ein starkes, unterhaltsames Metal-Album mit zuweilen kühnen Kompositionen, das gut unterhält und nur hinten heraus etwas die Puste verliert. Ein Daumen nach oben, die andere Hand macht die Pommesgabel (Mano Cornuta)!
BUCKETLIST aus Braunschweig kredenzen uns mit "Dust Has Settled" ihr Debütalbum, das sie in Eigenregie aufgenommen haben. Das Teil macht sowohl vom visuellen (Artwork) als auch vom akustischen Inhalt (Sound) her einen professionellen und wertigen Eindruck. Die fünf Jungs bieten eine gefällige Melange aus Groove Metal und Alternative Rock. Das Songwriting kann sich hören lassen. Gerade das Eröffnungsduo bestehend aus dem hymnischen "Now Or Never" und dem energischen und mit lebhaften Gitarren-Leads ausgestatteten "Back Again" gefallen. Dieses starke Niveau können die Norddeutschen nicht auf ganzer Distanz halten, uninteressant oder gar langweilig wird "Dust Has Settled" aber dennoch nicht. Die Gitarrenarbeit ist flink und vermag Akzente zu setzen. Die Rythmusfraktion ist kraftvoll und unterlegt die Nummern mit einem treibenden und stabilisierenden Groove.
Müsste ich etwas kritisieren, so würde ich mich für die Vokals entscheiden, die manches Mal nicht ganz präzise sind. Der Wechsel zwischen Klargesang und tiefer, rauer Stimme hingegen ist unterhaltsam und gefällt. Alles in allem ein überzeugender, vielversprechender Auftritt. Gut gemacht, BUCKETLIST!
FIRSTBOURNE kredenzen uns mit ihrem zweiten Album "Pick up the Torch" feinsten Melodic Metal, der zuweilen an der Grenze zum Rock steht. Und davon bieten sie jede Menge, immerhin 16 Songs und 1 Stunde Spielzeit haben uns die vier Amerikaner eingetütet. Das Teil klingt produktionstechnisch hervorragend. Sänger Ian Raposa hat eine kräftige, klare und melodiöse Stimme, die er aber eher im Stil des Metals denn des Rocks bedient. Gitarrist Mike Kerr spielt eine quirlige, inspiriert anmutende Gitarre, die sich nicht nur aufs Riffing beschränkt und mich manches Mal an den wunderbaren Dave Meniketti von Y&T denken lässt. Das Songwriting reicht von solide bis sehr gut; herausragende Nummern sind das hymnische, mit einem starken Refrain getragene "New Tomorrow", das dunkle, melancholische "When Morning Breaks" und das eher im Rock beheimatete, majestätisch schöne "My Choices". Das Album abschließen darf das fabelhafte "Rising Force" (Cover von YNGWIE MALMSTEEN), welches hier etwas härter, aber stimmig dargeboten wird. Vielversprechende Band und starkes zweites Album!
Klar ist, wenn nur ein Sänger oder wie hier Sängerin ein Album einsingt, dass dieses Werk dann gebundener und homogener wird. Anders als bei AVANTASIA hat deren Mastermind Sascha Paeth (Produzent u.a. auch von KAMELOT, EPICA) bei MASTERS OF CEREMONY eben nur Adrienne Cowan (SEVEN SPIRES) am Mikro stehen. Und wie bei SEVEN SPIRES punktet die Sängerin mit ihrer kraftvollen und enorm wandlungsfähigen Stimme auch hier. So gelingt es ihr, die Härte (u.a. durch dezent eingesetzte Growls) ihrer Stammband mit ins MASTERS OF CEREMONY-Debüt einzubauen, schön nachzuhören bei der Eröffnungsnummer "The Time has Come". "Signs of Wings" ist kein Hard Rock oder Gothic, sondern Metal mit sowohl symphonischen ("Die Just a Little") als auch folkischen Untertönen ("The Path"). Gerade beim letztgenannten gefällt die fragile Performance der Sängerin, die hier ganz anders als gewohnt weder hart noch wuchtig, sondern verletzlich und gebrochen klingt. Großartig!
MASTERS OF CEREMONYs Erstling wurde nahezu allein von Sascha Paeth produziert und geschrieben, wobei seine Entscheidung, Adrienne Cowan zu verpflichten, mindestens genauso so wichtig und stilprägend für das Album war. "Signs of Wings" ist ein gelungenes Debüt, das sich meiner Ansicht nach nicht hinter anderen Paeth-Produktionen verstecken muss.
Lange hat es gedauert, länger als angekündigt, aber 13 Jahre nach "Gloria" gibt es jetzt ein neues DISILLUSION-Album. Mastermind, Sänger und Gitarrist Andy Schmidt ist besetzungstechnisch die einzige Konstante, Leipzig war und ist die Heimat der "Band".
Der neue Longplayer "The Liberation" ist ein Hybrid aus dem Debüt "Back To Time of Splendor" und "Gloria", wobei die synthetische Kühle des Zweitwerks größtenteils weichen musste - was ich ein wenig bedauere, aber im Fankollektiv mit dieser Meinung vermutlich doch relativ allein stehe. Unnachahmlich vereint DISILLUSION erneut schroffe, harte Rhythmik, guttoralen Gesang mit schwerelos schwebenden Sounds, versonnen erscheinenden Melodien im Klargesang und avantgardistisch anmutender Rockmusik.
"Wintertide" eröffnet mächtig, episch, dunkel und knüppelhart. Die verfremdeten Vocals zu Beginn erinnern an "Gloria". Im Hintergrund federt eine sphärische Keybordmelodie die in der Front gebotene Härte etwas ab. Die 12:30 Minuten Spielzeit werden abwechslungsreich und mit starken Kontrasten gefüllt und brauchen einige Durchläufe, um verarbeitet zu werden. Anspruchsvoll, inspiriert und abgefahren - nichts anderes hat sich der geneigte DISILLUSION-Fan gewünscht. Somit scheint die Mission nach der ersten Viertelstunde (atmosphärisches Intro + "Wintertide") bereits erfüllt. Selbstredend war es das aber noch nicht. Weitere fünf Songs gibt es zu entdecken, und das ist wahrhaftig eine Art von erkennen und sichten. Der Hörer braucht Zeit, um die vielen Aspekte der komplexen Nummern als Ganzes zusammenzufügen und letztendlich aufzunehmen. Das Album bleibt dabei aber überraschend homogen und gebunden.
Der Hörer spürt, dass auf Album Nr. 3 kein Platz für Erfüllungen von Erwartungen oder Kalkül war; so muss Kunst sein. "The Liberation" biedert sich zu keiner Sekunde an und ist ohne Zweifel eine Art Befreiung, auch eine Befreiung von herkömmlichen Song-Strukturen. Selten habe ich ein so spannendes, atmosphärisch dichtes und abwechslungsreiches Album gehört. Großartig! Ich breite meine Arme metaphorisch gesprochen weit auseinander und heiße Andy Schmidt und seine DISILLUSION herzlichst willkommen zurück!
Größe, Statur, Stimmfärbung und Stil von Sänger Hell Hofer erinnern an den "German Tank" UDO DIRKSCHNEIDER. Und auch das, was seine Band BULLET dem Hörer anbietet, passt ins bzw. zum Solinger (Vor-)Bild. Metal à la ACCEPT bieten die Schweden nun schon seit Jahren und heuer kredenzen sie uns nach 6 Studio-Scheiben ihr erstes schlicht "Live" betiteltes Live-Doppelalbum. Enthalten sind Songs aus nahezu jeder Schaffensphase, 5 Titel sind vom aktuellen Album dabei. Mr. Hofers eskalierender, schriller Gesang, dazu die dynamisch aufspielende Rhythmus-Fraktion - das ist purer Metal. Indes mischen die zwei Lead-Gitarristen hin und wieder ein wenig klassische Hard Rock-Melodien unter den Schweden Metall. Sowohl der Sound als auch die Performance sind top. Die Band beherrscht ihr Set bis ins Detail. Die an AC/DC mahnenden Chöre werden kraftvoll und punktgenau intoniert; allen voran die Gitarristen zeigen sich fehlerfrei und präsentieren sich in Topform. Wobei die Band Wert darauf legt, dass nichts nachbearbeitet oder mit Overdubs geschönt worden ist.
Ein klasse Live-Album! Fans der Band bekommen ihre Lieblinge etwas roher und direkter in den Hörkanal geliefert, und wer BULLET noch nicht kennt, weiß nach 75 hitzigen live Minuten und 18 Songs, was die Jungs drauf haben. Das Teil gibt es wie hier besprochen als Doppel-CD, aber auch in Doppel-Vinyl, Gatefold inkl. CD und Poster.
Jeff Scott Sotos drittes Soloalbum "Origami" erscheint erstmals auf Inside Out, dem Label, auf dem auch das Debüt der SONS OF APOLLO, dem anderen Betätigungsfeld des New Yorker Sängers, erschienen ist. So kommt es nicht von ungefähr, dass auch Sotos neuer Streich sich noch ein Stückchen mehr nach der Prog-Supergroup anhört als zuvor. Ich muss einräumen, dass ich den Sänger mit seinem warmen Timbre lieber im Hard Rock oder Melodic Rock sehe bzw. höre, seiner angestammten und etablierten Position. So empfinde ich die Vocals im harten Metal-Umfeld manches Mal ein wenig deplatziert oder zumindest gewöhnungsbedürftig.
"Hypermania" eröffnet in Metal-Manier hart rythmisch, vereint aber im melodiösen Refrain Sotos herkömmliches Genre und verbindet überraschend harmonisch beide Richtungen. Der Titelsong präsentiert sich groovend, wuchtig und mit einem etwas kalkuliert wirkenden schroffen Prog-Anteil. Ich habe zuweilen das Gefühl, dass der Classic Rock-Soto bewusst gehärtet und vertrackt wird ("Belie"), um ins labeltypische Genre zu passen. "Torn" erinnert an QUEENSRYCHE zu besten "Empire"-Zeiten. Und das großartige "Afterglow" mit seinen Bläsern ist eine faustdicke Überraschung und ein schimmernder Exot auf dem Album.
"Origami" ist gerade durch seine Unentschiedenheit und seinen Grenzgängen zwischen den Genres ein interessantes Album geworden - an manchen Stellen etwas zerrissen, aber hochspannend!